VDOE Foto: mpm Wie man seine Netze spannt Astrid Donalies, VDOE, Bonn „Die Zugehörigkeit zu einem Netzwerk entscheidet über Ihre Zukunft“, dieses Fazit zog jüngst die Zeitschrift „Focus“ in einem Beitrag über Netzwerke und Machtzirkel. Auch das Fachorgan „Pressesprecher“ widmete sich im vergangenen Jahr dem Thema Netzwerke, Arbeitskreise und Plattformen für die Kommunikationsbranche und damit verbundenen Chancen für das berufliche Weiterkommen. Das virtuelle Netzwerk XING, www.xing.com (früher OpenBC) – in dem auch viele Oecotrophologen eingetragen sind – hat weltweit 1,5 Millionen Mitglieder. Das Thema „Netzwerken“ boomt. Ein Netzwerk ist gekennzeichnet durch zwei bis mehrere Akteure, die untereinander durch Beziehungen verbunden sind. Netzwerke dienen dem Informations- und Erfahrungsaustausch sowie der Beziehungspflege. Auch Projekte werden initiiert und betreut. Netzwerke können formell oder informell sein. Formelle Netzwerke findet man bei fast allen Verbänden, Unternehmen oder Institutionen. Der Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda fordert z. B. seine Absolventen dazu auf, den Kontakt nicht abreißen zu lassen und hat daher die Mailingliste OFF-line als Kommunikationsplattform ins Leben gerufen. In vielen Regionen gibt es Netzwerke zertifizierter Diplom-Oecotrophologen, in Ulm und Umgebung garantieren z. B. Ernährungsmediziner, Diätassistenten und Oecotrophologen unter dem Namen „Netzwerk Ernäh- rung“ qualitätsgesicherte Ernährungsberatung. Der VDOE hat vier Netzwerke und über 50 Örtliche Gruppen. Im Pressesprecherverband gibt es die Fachgruppen Ernährung und Gesundheit. Und die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft hat z. B. das Junge Forum als ein formelles Netzwerk innerhalb des Verbandes. Sich über formelle Netzwerke kundig zu machen, ist also nicht schwer. Gemeinsam ist allen, dass der fachliche Austausch oder ein Projekt im Vordergrund steht. Der Nutzen ist jedoch meist auch noch ein anderer: Ungezwungen ins Gespräch kommen und so Kontakte knüpfen und pflegen. Informelle Netzwerke sind schon schwerer zu erkennen und zu erfassen. Das Treffen der Ärztin mit dem Apotheker und der Ernährungsberaterin eines Ortes steht in keinem Verzeichnis. Auch das Telefonat unter ehemali- Netzwerke im VDOE Vier Netzwerke: Überregional und mit klarem thematischen Bezug, nur für VDOE-Mitglieder. Treffen meist einmal jährlich. Offizielle Netzwerkmappen mit Infos zu den Mitgliedern (www.vdoe.de, Rubrik Netzwerke). Netzwerk Gründungsjahr Informationsund Erfahrungsaustausch in dem Bereich Adipositas-Netzwerk 50 2005 Adipositasprävention und -therapie H-Netzwerk 50 1996 Haushaltswissenschaften PR-Netzwerk 100 2003 Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Medien, Kommunikation 50 1999 Selbstständige Tätigkeit, z. B. Ernährungsberatung S-Netzwerk Mitglieder Mehr als 50 Örtliche Gruppen (ÖG): Regional und themenübergreifend, für VDOE-Mitglieder, Oecotrophologen und andere Interessierte, durchschnittlich je fünf bis sieben Treffen pro Jahr (www.vdoe.de, Rubrik Örtliche Gruppen). 34 Netzwerke können dend sein… zukunftsentschei- gen Studienkollegen, bei dem über berufliche Möglichkeiten und freie Stellen gesprochen wird, fällt in diesen Bereich. Um dabei zu sein, heißt es: Arbeiten. Der englische Begriff „networking“ verrät es schon. Netzwerke erweitern, pflegen und nutzen Aber jeder kann sein persönliches informelles Netzwerk erweitern, pflegen und nutzen. Das Internet hat es einfacher gemacht, nimmt einem aber nicht die Arbeit ab. Denn auch E-Mailund Forenbeiträge wollen gelesen und eventuell beantwortet werden. Einige Tipps zur Netzwerkarbeit: ■ Nutzen Sie formelle Netzwerke und Treffen, auch von anderen Berufsgruppen, die sich zu Ihrem Thema engagieren. ■ Bringen Sie sich durch Beiträge, Fragen oder Organisation aktiv mit ein – jeder hat Stärken und Fähigkeiten, die ein Netzwerk bereichern. ■ Netzwerken beginnt immer mit Geben: Überlegen Sie, was andere interessieren könnte. Nicht alle Netzwerke haben dauerhaft Bestand. Häufig schläft ein Netzwerk ein, wenn besonders aktive Mitglieder – wie etwa die Gründer – es verlassen. Manchmal bilden sich aber aus Netzwerken oder temporären Arbeitsgemeinschaften auch Kooperationen zum Teil mit wirtschaftlicher Ausrichtung. Hier sollten dann klare Regelungen und, sobald Geld ins Spiel kommt, auch Verträge vorliegen, so z. B., wenn man Beratungen in Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner anbietet. Information zu Rechtsformen können unter [email protected] angefordert werden. Ernährungs-Umschau 54 (2007) Heft 1 VDOE Literaturtipps u. weitere Infos www.vdoe.de – In der Rubrik Netzwerke finden sich die Netzwerke des VDOE, in der Link-Sammlung gibt es einen Link zu Qualitätszirkeln und weiteren Netzwerken im Bereich Ernährungsberatung, -therapie und Diätetik. www.uni-magazin.de/200001/05.pdf – Guter Übersichtsartikel zum Download Ernährungs-Umschau 54 (2007) Heft 1 www.focus.de/jobs/karriere/netzwerke www.stay-friends.de – Alte Freundschaften auffrischen www.xing.de – Business- und Kontaktplattform www.ikarma.de – Plattform, um sich eine virtuelle Identität zu schaffen www.hochschulkarriere.de – Austausch und Netzwerkbildung zwischen jüngeren Wissenschaftlern. www.frauennetzwerk-connecta.de – Bundesweites, berufsübergreifendes Frauennetzwerk http://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Netzwerk – Wissenschaftliche Informationen zum Thema Netzwerken Außerdem bieten viele Hochschulen unter dem Stichwort Alumni ein Netzwerk für ehemalige Absolventen an. 35
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