Dokumentation der 2. Fachtagung Übergang Schule-Beruf 21.09.2011

Dokumentation 2. Fachtag Übergang Schule – Beruf 2011 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
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Dokumentation 2. Fachtag Übergang Schule – Beruf 2011 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Vorwort
Am 21. September 2011 fand unter der Schirmherrschaft der Landrätin Marion Philipp der
2. Fachtag zum Übergang Schule – Beruf im Landkreis Saalfeld – Rudolstadt in der Landessportschule
Bad Blankenburg statt. Damit wurde der Weg im Landkreis weiter beschritten, den Übergang von der
Schule in die Ausbildung entsprechend der gegenwärtigen Erfordernisse zu gestalten und dabei einen
fachübergreifenden Austausch der relevanten Akteure zu unterstützen.
Unter dem Motto „ Wie bringt man zusammen, was zusammen gehört? – Jugendliche auf dem Weg
zur Ausbildung, Vorstellungen und Anforderungen vereinen!“ haben das Regionale
Übergangsmanagement und die lokale Koordinierungsstelle Jugendsozialarbeit Verantwortliche aus
Wissenschaft, Schule, Wirtschaft und Verwaltung sowie die jungen Menschen selbst gewonnen über
ihre Erfahrungen und Vorgehensweisen zu berichten.
Sie stellten ihre Aktivitäten bei der Vorbereitung auf eine Ausbildung und mögliche Wege zu einem
Ausbildungsplatz vor. Entsprechend der Anregungen aus dem vergangenen Fachtag wurde dabei die
Wirtschaft stärker einbezogen.
Mit den Beiträgen wurden nicht nur die Fachkräfte, sondern auch interessierte Eltern sowie
Schülerinnen und Schüler angesprochen.
Sie erhielten u. a. Informationen über Ausbildungsmarketingaktionen, Einstellungs- und Auswahltests
sowie Unterstützungsmöglichkeiten und konnten in Workshops in den Austausch treten.
Die konkreten Informationen können Sie aus der folgenden Dokumentation entnehmen.
Wir bedanken uns bei allen Akteuren, die uns bei der Organisation und Durchführung des
Fachtages unterstützt haben und bei allen Besuchern des Fachtages.
Regionales Übergangsmanagement
im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Modellprogramm Perspektive
Berufsabschluss
Das Regionale Übergangsmanagement im Landkreis
Saalfeld-Rudolstadt ist Teil des Programms „Perspektive
Berufsabschluss“ des Ministeriums für Bildung und
Forschung und wird aus Mitteln des Ministeriums sowie
aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union
gefördert.
lokale Koordinierungsstelle
Jugendsozialarbeit
Modellprogramm JUGEND STÄRKEN:
Aktiv in der Region
Das Programm „Jugend Stärken“ wird vom Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds
der Europäischen Union gefördert. Der Europäische Sozialfonds ist das
zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen
Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch
Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der
Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investitionen
in die Humanressourcen.“
Fotonachweis
Deckblatt: BTZ Bildungsstätte Rudolstadt, pixelio.de, handwerksbilder.de
Dokument: LRA SLF-RU, Regionales Übergangsmanagement
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Eröffnungsrede
Landrätin Marion Philipp
Verehrte Frau Lorenz
Verehrter Herr Dr. Kruse,
meine Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,
Ich freue mich, Sie heute zu unserem
2. Fachtag Übergang Schule-Beruf begrüßen zu
können.
Wir setzen damit einen weiteren Eckpunkt für unsere kommunale Bildungslandschaft.
Bereits im Jahr 2008 hat sich unser Landkreis mit der Beteiligung am Erprobungsmodell
„Weiterentwicklung der Thüringer Grundschulen“ dazu entschieden, einen Weg hin zu einer neuen
Lernkultur zu beschreiten.
Mit Unterstützung der Transferphase des Thüringer Bildungsmodells „Neue Lernkultur in
Kommunen“ sind wir dabei, mit vielen einzelnen Bausteinen, ein ganzheitliches
Familienfördersystem zu entwickeln und zu etablieren.
Unser Ziel dabei ist die Verbesserung der Perspektiven für Familien und insbesondere junge
Menschen in unserem Landkreis. Leider verlassen noch immer vor allem junge Frauen unsere Region.
In Anbetracht der demografischen Entwicklung und dem zunehmenden Fachkräftebedarf wird es
immer wichtiger, möglichst alle jungen Menschen zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass sie hier
gebraucht werden. Das gilt ganz besonders auch für diejenigen, die aus verschiedensten Gründen
Schwierigkeiten bei ihrem Start in eine berufliche Zukunft haben.
Der gelingende Übergang Schule – Beruf ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie hin zu
einer lückenlosen Familienförderkette und eine wichtige Aufgabe für alle, die mit Schülerinnen und
Schülern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an dieser Schwelle arbeiten.
Der Landkreis unterstützt in Kooperation mit Trägern, dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit mit
zahlreichen Maßnahmen und Projekten diese Arbeit.
Beispielhaft möchte ich hier die Projekte „Kompetenzagentur Saalfeld – Rudolstadt“ und die
„Schulsozialarbeit an Berufsschulen“ nennen.
Untermauert haben wir unser Engagement durch die Trägerschaft für das Bundesmodellprogramm
JUGEND STÄRKEN: Aktiv in der Region. Wir konnten dadurch eine lokale Koordinierungsstelle und
zwei Teilprojekte mit konkreten Hilfsangeboten für junge Menschen etablieren.
Ein Ergebnis der Kooperation am Übergang Schule – Beruf ist der heutige Fachtag, der gemeinsam
mit der BZ Saalfeld GmbH und anderen wichtigen Partnern vorbereitet wurde.
Auch zukünftig ist es notwendig, Kooperationen und Vernetzungen zu bilden, damit wir die jungen
Menschen in unserem Landkreis fertig ausbilden und langfristig hier in Arbeit bringen.
Die in diesem Jahr von der Jugendhilfe und dem Regionalen Übergangsmanagement durchgeführte
Jugendstudie, gibt hier wichtige Hinweise.
Diese werden wir gemeinsam auswerten und dann entsprechende Aktivitäten ableiten.
Und – meine Damen und Herren – keine neue Erkenntnis: die Eltern sind die wichtigsten
Ansprechpartner der jungen Menschen bei der Berufswahl.
Elternbildung, Elternarbeit sind damit vom frühkindlichen Bereich bis zur Berufswahl der Kinder
unumgänglich. Dem tragen wir Rechnung, in dem wir das Jahr 2012 als „Jahr der Eltern“ gestalten
werden. Der 3. Fachtag Übergang Schule – Beruf wird dabei ein Bestandteil sein.
Heute widmet sich der 2. Fachtag dem Motto „ Wie bringt man zusammen, was zusammen gehört?
Jugendliche auf dem Weg zum Ausbildungsplatz – Vorstellungen und Anforderungen vereinen.“
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Besonders freut es mich, dass es gelungen ist, Schulen und Unternehmen der Region einzubeziehen
und dass junge Menschen bereit sind, über ihre Erfahrungen bei der Suche nach einem
Ausbildungsplatz zu berichten.
Am Nachmittag bieten Ihnen die Workshops Gelegenheit, interessante Themen zu vertiefen und in
Diskussionen sich auszutauschen.
Ich wünsche Ihnen einen anregenden Tag und viele gute Gespräche.
Es gilt das gesprochene Wort!
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Einstiegsreferat
Dr. Wilfried Kruse, TU Dortmund
Unter dem Titel „Übergangsmanagement – auch nach
dem Übergang?“ sprach Dr. Wilfried Kruse von der
Sozialforschungsstelle der TU Dortmund zu der
aktuellen Situation am Übergang und über die
Herausforderungen bei der Gestaltung des Übergangs
in die Arbeitswelt.
Es folgt eine Zusammenfassung des Redebeitrages:
Mit dem erstmalig auftretenden Phänomen, dass mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen als
besetzt werden können und dem zunehmenden Fachkräftemangel im Ergebnis der demographischen
Entwicklung ist eine neue Situation entstanden, die es notwendig macht, die bisherige Praxis des
Übergangsmanagements zu überprüfen. Kruse äußerte dazu u. a. dass die Orientierung an der 1.
Schwelle bisher defizitorientiert ist und es strukturelle Probleme am Übergang gibt, die zu lang
andauernden Verwerfungen führen.
Er ging in seinem Referat davon aus,
1. dass sich Schule in Richtung Arbeitswelt öffnen wird, wobei es die Frage zu klären gilt, ob
sich durch eine Schulstrukturreform der „Bruch“ bzw. die „Verwerfungen“ ändern können.
2. dass es einen Übergang mit System geben muss (Bezug zur Bertelsmannstiftung) und
3. die kommunale Verantwortung sich auf mehrere Bereiche gründet:
- sozialpolitische Orientierung
- Bildungsmotiv (Was heißt Bildung? Bildung als Standortfaktor, Zukunftssicherung und
Fachkräftesicherung Welchen Stellenwert hat Bildung – ernsthaft - für die Kommune und
was will sie dafür einsetzen?)
- wirtschaftliche Entwicklung
Betont hat Herr Kruse dabei, dass ein Ausbalancieren zwischen Land und Kommune in der
Verantwortung für Bildung notwendig ist.
Mit Blick auf die Jugend machte Kruse deutlich, dass diese nicht nur im Interesse der Wirtschaft
gesehen werden sollte, sondern im Interesse der Gesamtgesellschaft. Er führte aus, dass der
Übergang für alle Jugendlichen ein wichtiger biographischer Erfahrungsprozess ist, der sich derzeitig
auf die Erfahrungsbestände einer 20ig-jährigen Dauerkrise auf dem Ausbildungsmarkt gründet.
Gleichzeitig ist der Prozess – einen Platz in der Arbeitswelt zu finden – wesentlich verlängert. Oft sind
junge Menschen 27/28 Jahre alt, bis sie in den Arbeitsmarkt eintreten, die Jugendphase und die
Phase der beruflichen Orientierung laufen somit nicht mehr nacheinander, sondern nebeneinander
ab. Qualifizierung ist damit nur eine von vielen Lebensaufgaben und die Gestaltung des Übergangs
muss daher breiter betrachtet werden. Kruse postuliert Übergangsmanagement als eine
Daueraufgabe, da alle Jugendlichen eine Übergangsproblematik haben. Es gilt lokal die Fragen zu
bearbeiten:
Wo entsteht Benachteiligung?
Wo entstehen Verfestigungen?
Wo muss etwas aufgelöst werden?
Dafür ist operationelles Handeln erforderlich. „Jede und Jeder wird gebraucht“ äußert Kruse im Sinne
einer arbeitsmarktpolitischen Formulierung und benennt die wesentlichen Akteure:
- Wirtschaft, nicht nur die Interessenvertretungen, sondern Betriebe sind gefordert
(So muss sich z. B. das Einstellungsverhalten von Betrieben ändern.)
- Berufliche Schulen, benötigen ausdifferenzierte Bildungsgänge, die attraktiv für die
Jugendlichen sind
- Agentur für Arbeit, gestärkte Berufsorientierung, die aber an der 1. Schwelle endet
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- Kommunen mit ihrer Wirtschaftsförderung
- kommunal wirksame Ausschüsse der Kammern wären notwendig
Die Berufsausbildung muss attraktiver werden, sonst finden Betriebe zukünftig keine adäquaten bzw.
überhaupt keine Jugendlichen mehr. Folgende Schwerpunkte seien dabei zu berücksichtigen:
- Wie wird gelernt? (Methoden) Wie ist der Umgang mit den Jugendlichen?
- Verwertbarkeit von Berufsbildungsabschlüssen (Weiterqualifizierung breiter anlegen)
- Karrieremöglichkeiten (regional, überregional)
- Betriebserfahrung im Vorfeld einholen (angemessene Praktika)
Des Weiteren müssen die Zugänge zu jeglicher Form der Berufsausbildung breit und aktiv geöffnet
(„aktive Übergangsgestaltung“) und Bildungsabbrüche jeglicher Form vermieden werden. Auch eine
schulische Berufsausbildung sollte als ernsthafte Alternative zur Dualen Berufsausbildung gesehen
werden.
Abschließend machte Kruse deutlich, dass viel von der Motivation der jungen Menschen abhängt, die
u. a. durch eine Wertschätzung- und Anerkennungskultur gefördert würde. So sollte man den
Übergang auch aus deren Sicht betrachten.
Der obige Bericht ist aus einer Mitschrift während des Referates entstanden. Es gilt das gesprochene
Wort.
„Anforderungen an Jugendliche und Strategien zur Gewinnung von Auszubildenden“
Alexandra Hantschel, Tischlerei Hantschel GmbH
Unter diesem Thema stellte Frau Hantschel,
kaufmännische Geschäftsführerin des gleichnamigen
Handwerksbetriebes, das Agieren und die
Möglichkeiten ihres Betriebes bei der Gewinnung von
zukünftigen Fachkräften vor.
Die Tischlerei Hantschel GmbH ist dabei ein
positives Beispiel dahingehend, dass sie seit Jahren
bereits intensives Ausbildungsmarketing betreibt und
dafür eine Vielzahl an eigenen Aktivitäten
(Pressearbeit, Praktika, „Azubi wanted“) oder übergreifenden Möglichkeiten (Arbeitgeberstammtisch
PersEUS, „Lange Nacht der Unternehmen“ etc.) nutzt. Der Betrieb reagiert damit auf die auch für
unseren Landkreis zutreffende Problematik, dass immer weniger Bewerber für offene
Ausbildungsplätze und damit für die regionale Wirtschaft zur Verfügung stehen. Der Erfolg gibt
diesem Vorgehen und auch der Qualität der Ausbildung in der Tischlerei recht: eine Vielzahl der
Auszubildenden verbleibt im Betrieb und 4mal konnten Auszubildende den Preis „Bester Azubi im
Landkreis“ gewinnen.
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Im Folgenden finden Sie die Präsentation, in gekürzter Version:
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Innovative Wege zur Gewinnung von Auszubildenden in der Verwaltung
Fachdienstleiterin Personal/Organisation des Landratsamtes
Margit Räthe
Sehr geehrte Anwesende,
Den ersten Praxisbericht hat uns gerade Frau Hantschel
in beeindruckender Weise gegeben – aus der Sicht
eines alteingesessenen Handwerksbetriebes.
Ich kann mich demselben Thema natürlich nur aus
unserer Sicht widmen – also aus Verwaltungssicht.
Noch sind unsere Voraussetzungen anders. Denn der
öffentliche Dienst gilt manchen noch immer als sichere
und ruhige Lebenszeitstellung. Das habe ich in der vergangenen Woche wieder von einer Gruppe
Rudolstädter Gymnasiasten erfahren.
Für uns stellt sich aber die Frage: Wollen wir junge Leute, die den öffentlichen Dienst einfach nur als
sicheren Hafen in einer Zeit ansehen, in der Unternehmen von einem zum anderen Tag manchmal
ums Überleben kämpfen müssen?
Der sichere Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst ist ein Bonus, mit dem werben wir auch natürlich
gern.
Aber tatsächlich konkurrieren wir um dieselben jungen Leute, die jeder Ausbildungsbetrieb sich
wünscht: Junge Menschen mit Begeisterung für ihren künftigen Beruf. Und die werden in der Schule
leider nicht automatisch „gebacken“.
Wie also haben wir bisher die Gretchenfrage beantwortet, die an unserem heutigen Fachtag lautet: „
Wie bringt man zusammen, was zusammen gehört? Jugendliche auf dem Weg zum Ausbildungsplatz
– Vorstellungen und Anforderungen vereinen.“
Anders gesagt: Wie gehen wir als Landratsamt auf die jungen Menschen zu, was können diese von
uns erwarten, wie nehmen sie uns überhaupt wahr?
Die Landrätin an den Schulen
Wir setzen seit einigen Jahren einen Grundsatz um, den man plakativ so umschreiben könnte: „Das
Landratsamt bei Kindern und Jugendlichen populär machen!“
Und dazu das Motto: „Wir wollen Euch eine Perspektive in der Heimat bieten“, denn das wissen wir
alle: Der Landkreis braucht jeden einzelnen Jugendlichen!
Als Verwaltung sind wir genauso wie jedes einzelne Unternehmen gefragt, frühzeitig schon in der
Schulzeit Perspektiven aufzudecken – und das tun wir!
Wir haben aber trotzdem mit einem Problem zu kämpfen: Die meisten Schulen sind unsere Schulen –
aber die wenigsten Schüler wissen etwas davon.
Mit Ausnahme der Grund- und Regelschüler in Saalfeld und Rudolstadt besuchen praktisch alle
Schüler unsere Schulen, also die Schulen in Trägerschaft des Landkreises.
Und wer weiß, wie viel an diesen Schulen in den vergangenen Jahren gebaut wurde, kann sich
vorstellen, dass wir an diesen Schulen ständig präsent sind. Insbesondere nimmt Frau Philipp ihre
Aufgabe also Landrätin in den Schulen sehr ernst und ist dort immer wieder präsent.
Aber davon haben die Schüler nicht viel, weil sie nicht viel mitbekommen, weil sie nicht informiert
werden oder weil es sie vielleicht gar nicht interessiert.
Live-Unterricht mit der Landrätin und im Landratsamt
Hier setzt nun die Strategie an, die sich aus vielen einzelnen Elementen entwickelt hat. Ich bleibe
noch einmal kurz bei der Landrätin: Sie ist nicht nur wegen des Baugeschehens an den Schulen, sie
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nimmt auch viele Termine in den Schulen wahr – zum Beispiel beim Start des Schulobstprogramms
im vergangenen Jahr. Es gibt dann Live-Unterricht mit der Landrätin.
Diesen Live-Unterricht haben wir auch regelmäßig im Landratsamt: Für Schulklassen aller
Jahrgangsstufen besteht jederzeit die Möglichkeit, einen Schnuppertag im Landratsamt zu
organisieren, bei dem sich auch die Landrätin Zeit nimmt.
Das Angebot richtet sich übrigens auch an Kindergärten. Je nach Altersstufe wollen wir den Kindern
einen erlebnisreichen Aufenthalt ermöglichen. Bei den älteren Schülern stehen dann auch unsere
Angebote im Mittelpunkt – Schülerpraktika ab der 8. Klasse und die Ausbildungsmöglichkeiten.
Wir gehen auch in die Schulen
Ein weiteres unserer Angebote ist es, an die Schulen zu gehen und dort unsere Arbeit vorzustellen.
Mit dem Saalfelder Böllgymnasium gibt es dazu eine Kooperationsvereinbarung, die wir gern etwas
mehr beleben würden.
Was allerdings noch nicht geklappt hat: Die Lehrer in die Verwaltungspraxis zu bringen. Oder
vielleicht auch Erzieher.
Also Lehrkräfte, die selbst ein kleines Praktikum bei uns absolvieren, um ihre Erfahrungen dann an
die Schüler weiter zu geben.
Das wären dann lebenspraktische Erfahrungen, die den Schülern jenseits überfrachteter Lehrpläne
neue Einsichten auf ihre Schule und ihre Heimat geben könnten.
Es wäre schön, wenn sich von den heute Anwesenden dazu jemand entschließen könnte!
Mehr als nur die klassische Ausbildungsmesse
Zurück zu den jungen Leuten:
Seit Jahren zeigen wir Präsenz bei den Ausbildungsveranstaltungen. Mitarbeiter aus dem
Personalbereich und Auszubildende verbringen dann schon einmal einen ganzen Tag im Meininger
Hof bei der Ausbildungsmesse.
Aber wer dort schon einmal war, weiß, dass es sich um eine Großveranstaltung handelt, in der
Schulklassen oft nur durchgeschleust werden.
Das war uns zu wenig. Wir wollten einen persönlicheren Kontakt – zu den Schülern, aber auch zu den
Eltern. Deshalb haben wir am 31. März 2009 bei der ersten langen Nacht der Unternehmen
mitgewirkt – und seitdem immer wieder. Mit dem Azubi-Speed-Dating haben wir letztes Jahr etwas
hier bislang völlig Neues auf den Weg gebracht. Was ich daran besonders wichtig finde:
Die jungen Leute können ein Vorstellungsgespräch üben, sind dabei einem gewissen „Echtstress“
ausgesetzt und können dennoch entspannt an die Sache heran gehen: Denn es geht noch nicht um
eine Entscheidung.
Und unsere Kandidaten bekommen eine eigentlich unbezahlbare Zusatzleistung: Sie erhalten ein
Feedback über ihre Leistung, ihre Fähigkeiten, ihre Eignung und ihr Auftreten – etwas, das ihnen in
keinem echten Vorstellungsgespräch geboten wird.
Wir übernehmen dabei etwas von der Aufgabe, bei der die Schule eigentlich mehr gefordert wäre:
Denn wir stellen fest, das Schüler oftmals nicht auf den Übergang ins Berufsleben vorbereitet sind.
Ich denke da an ein ganz konkretes Beispiel aus dem Kollegenkreis: Ein Realschüler mit guten
Ergebnissen besucht nach seinem Abschluss jetzt eine Berufsschule, wohnt dort im Internat – und
fühlt sich völlig allein gelassen. Denn wenn das vertraute Umfeld fehlt, braucht es eine neue Struktur
– und daran fehlt es ganz oft.
Was wir als Landratsamt tun können: Wir versuchen, die Eltern mit einzubinden – so sind sie zur
Begrüßung am ersten Arbeitstag mit eingeladen. Wir hatten auch schon Eltern bei den
Vorstellungsgesprächen dabei – das kann für Eltern eine völlig neue Erfahrung sein: zu sehen, wie
sich ihre Kinder geben. Man ist sich natürlich nicht sicher, ob es ins Gegenteil umschlägt – wenn etwa
die Mutter sämtliche Fragen für ihr Kind beantworten will, das hatten wir auch schon.
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Innovativ waren wir in den letzten Jahren auch bei der Auswahl der Berufe. Meistens bilden
Verwaltungen nur die klassischen Verwaltungsberufe an – in erster Linie Verwaltungsfachangestellte
und die Beamtenlaufbahn.
Bei uns im Landratsamt sind es inzwischen 14 Berufsgruppen, die wir teilweise zeitlich versetzt
ausbilden. Dazu gehört in diesem Jahr wieder der Studiengang an der Berufsakademie in Gera
„Management in der öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen“ – speziell hier haben wir mit
unseren Absolventen schon viele gute Erfahrungen gemacht.
Per Studium haben wir eigenen Nachwuchs als Sozialpädagogen oder Betriebswirte ausgebildet.
Auch Wirtschaftsinformatiker als Bachelor of Science sind mittlerweile auf dieser Liste. Hier gibt es
ein spezielles Problem: Bewerber mit den erforderlichen guten Mathenoten sind einfach
Mangelware.
Der absolute Renner war vor einigen Jahren übrigens der Ausbildungsberuf „Veranstaltungskauffrau“
– mit damals über 100 Bewerbungen.
Grundsätzlich bilden wir für den eigenen Bedarf aus, denn wir wollen jungen Menschen eine
Perspektive in der Heimat bieten – eigentlich eine Selbstverständlichkeit als Landkreis mit hoher
Abwanderungsquote und Alterdurchschnitt.
Immerhin sind wir der Landkreis in Thüringen, der in den letzten Jahren am meisten ausgebildet hat.
Dennoch gibt es auch bei uns keine Übernahmequote von 100 Prozent, so schön das wäre. Das liegt
nicht etwa an fehlenden Planstellen, sondern an den jungen Leuten selbst:
Wir geben nicht nur viel, wir erwarten auch viel. Das klappt nicht immer. Manchmal passt ein
Mitarbeiter auch einfach nicht ins Team. Und dann gibt es natürlich Leute, die zieht es nach der
Ausbildung wieder weg.
Übrigens haben wir mit dem Azubi-Speed-Dating und der langen Nacht der Unternehmen bislang
gute Erfahrungen gemacht: drei unserer vier neuen Auszubildenden als Verwaltungsfachangestellte
haben im letzten Jahr bei beiden Aktionen mitgemacht – und sie waren uns dort schon positiv
aufgefallen.
Angesichts früherer Bewerberzahlen hätte man denken können, wir können auf solche Aktionen
verzichten, weil es doch bei uns im Landratsamt immer genug Bewerber gibt, von denen auch
genügend wirklich gut sind.
Die Zahlen sprechen aber langsam eine andere Sprache:
2006
61 Bewerber
2007
93 Bewerber
2008
56 Bewerber
2009
98 Bewerber
Und dann kam nach dieser Wellenbewegung ein großer Einbruch:
2010
34 Bewerber
2011
Bislang 20 Bewerber – aber der Bewerbungsschluss ist erst in drei Wochen
Das klingt noch nicht dramatisch, es ist aber auch keine Situation mehr, in der wir unentwegt aus
dem vollem schöpfen können.
Ich möchte deshalb zum Abschluss noch auf ein Thema eingehen, das mit dem veränderten
Lebensgefühl der jungen Menschen zu tun hat – gerade, weil ich das natürlich aus dem Blickwinkel
der älteren Generation sehe.
Man bekommt manchmal den Eindruck, dass Vielen das Leben in sozialen Netzwerken wichtiger ist
als das richtige Leben. Müssen wir also dort selbst mitmachen, um an die jungen Leute heran zu
kommen?
Oder – um es provokant zu formulieren: Wollen wir uns an die junge Generation anbiedern, weil wir
sonst nicht mehr an sie herankommen?
Führt also kein Weg mehr an Facebook und Twitter vorbei?
Zu glauben scheint man das ja überall – zum Beispiel auch bei dem Saalfelder Call Sokrates –
Callcenter: Dort setzen die neuen Eigentümer genau auf dieses Thema.
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Zugegeben - ohne Internet geht heute gar nichts mehr – aber kommen wir demnächst soweit, dass
ohne Facebook nichts mehr geht?
Ich glaube, es ist ein Holzweg, wenn wir auf jeden Zug aufspringen – und mag er derzeit noch so
populär sein. Gerade alles, was in den neuen Medien abläuft und heute noch zum Hype führt, kann
morgen schon wieder out sein. Ein Beispiel: Erst war StudiVZ in Deutschalnd der Renner – inzwischen
hat Facebook längst den ersten Rang abgelaufen. Und die wiederum sind mit ihren
Datenschutzpannen inzwischen in Bedrängnis gekommen.
Deshalb bleibe ich optimistisch: Auch im „Social-Media-Zeitalter“ wird sich hoffentlich wieder der
Gedanke durchsetzen, dass es auf den persönlichen Kontakt im richtigen Leben ankommt und nicht
auf die Anzahl der Klickfreunde bei Facebook oder der „Follower“ von Twitter.
Dazu noch ein Gedanke, der am 28. August in der Zeit zu lesen war unter dem Titel
„Schrilles Gezwitscher – Versicherer entdecken Twitter und Facebook für sich und verstören ihre
Kunden“.
Eine Untersuchung an der Universität Köln hat festgestellt, dass nur vier Prozent der Nutzer
innerhalb von Facebook nach Produktinformationen suchen. Und drei Viertel gaben an,
weder auf Werbung zu achten noch jemals einen Unternehmens-Account wahrgenommen zu haben.
Das Fazit der Unidozenten ist eindeutig:
„Wegen des Gartenparty-Charakters von Facebook ist es nicht angebracht, dort als Unternehmen
offensiv aufzutreten.“
Ehrlich gesagt, das beruhigt mich ein wenig.
Wenn wir kreativ und innovativ sein wollen, sind neue Formen, den persönlichen Kontakt zu suchen,
wohl doch am besten. Der bisherige Erfolg von „Azubi-Speed-Dating“ und der „Langen Nacht der
Unternehmen“ gibt uns recht.
Es gilt das gesprochene Wort.
„Schüler – den Abschluss und den Anschluss erfolgreich gestalten“
Regelschule „Albert-Schweitzer“
Michael Patzer, Schulleiter
Die Berufswahlvorbereitung ist ein fest verankerter
Schwerpunkt im Leitbild der staatlichen Regelschule
„Albert Schweitzer“ in Saalfeld- Gorndorf. Die Schule
bietet ihren Schülern vielfältige Angebote zur
beruflichen Orientierung.
Die konkreten Inhalte stellte Herr Patzer vor:
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„Wege in eine Ausbildung/berufliche Zukunft“
Diskussionsrunde mit Auszubildenden
Bernd Zeuner, Kultur- und Bildungsausschuss des Kreistages; Moderation der Veranstaltung
Verschiedene Berufswege, basierend auf
unterschiedlichen Biographien, konnten die
Besucher des Fachtages bei der von Herrn Zeuner
moderierten Gesprächsrunde mit vier jungen
Menschen kennenlernen.
„Christina Schrock und Angelique Smiatek, beide im
BZ Saalfeld in der Ausbildung zur Kauffrau für
Bürokommunikation, sowie die gebürtige Ukrainerin Anastasia Denitschenko, welche am Staatlichen
Berufsschulzentrum in Hermsdorf gestaltungstechnische Assistentin und seit August dieses Jahres
eine Weiterbildung zur Grafikerin absolviert, stellten sich vor.
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Gesprächsteilnehmer Robert Krompholz erklärte, dass er eine Ausbildung zum Elektroniker für
Betriebstechnik bei der Firma BASF in Rudolstadt absolviert hat und sich nun beruflich
weiterentwickeln möchte.“ (Ostthüringer Zeitung vom 22.September 2011)
Zusammenfassung der angebotenen Workshops am Nachmittag
Workshop 1
„Berufsorientierung an Schulen und Wege in den
Beruf“ – Maßnahmen/Möglichkeiten/Projekte
Claudia Benkwitz, Agentur für Arbeit Jena
Nadine Werlich, IHK Gera
Ziel dieses Workshops war es, den interessierten
Fachkräften bzw. Schülern und Eltern aufzuzeigen,
welche Möglichkeiten der beruflichen Orientierung
es speziell für die Schüler im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gibt. Im Vorfeld wurde dazu von Frau
Werlich, IHK Ostthüringen zu Gera, unter Einbeziehen aller relevanten Partner eine Übersicht zu
aktuellen Maßnahmen der Berufsorientierung angefertigt und im Workshop ausgehändigt.
Übersicht „Berufswahlprozess des Schülers im Landkreis Slf/Rud“; Seite 1
Die Übersicht Seite 1 und 2 können Sie auf der Homepage: www.perspektive-ruem.de ansehen.
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Dokumentation 2. Fachtag Übergang Schule – Beruf 2011 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Die Teilnehmer waren eingeladen, sich zu verschiedenen Fragestellungen einzubringen. Zunächst
wurden die Workshopteilnehmer dazu befragt, welche Maßnahmen ihnen bekannt sind mit dem
Fokus – wer macht was bzw. welcher Akteur, wie z.B. Träger, Wirtschaft, Netzwerke, Schule oder
auch Eltern kann was zum Thema Berufsorientierung leisten bzw. leistet es bereits. Weitere
Überlegungen dahingehend, was man braucht, um sich beruflich orientieren zu können – ob als
Akteur oder Jugendlicher selbst – folgten.
Die professionsmäßig breit gefächerte Teilnehmerschaft des Workshops trat zu diesen Punkten in
regen Austausch und Diskussionen ein. Gespräche wie diese sind die Basis für einen weiteren
vertieften fachübergreifenden Austausch, der an dieser Stelle angeregt und mit der Übersicht
dokumentiert wurde.
Workshop 2
„Was erwartet Jugendliche bei Einstellungstests und Auswahlverfahren für die weitere
Berufswegeplanung?“
Ellen Donath, Pychologischer Dienst, Agentur für Arbeit Jena
Jörg Langheinrich, Leiter Personalwesen, Königsee Implantate GmbH
Frau Donath stellte die Angebote des Psychologischen
Dienstes der Agentur für Arbeit Jena vor. Für die
verschiedenen Tests hatte sie Beispiele dabei, so dass
die Workshopteilnehmer sich daran versuchen konnten.
Es wurde deutlich, dass die Leistungsmessungen eine
Hilfe bei der Suche einer geeigneten Ausbildung
darstellen und der Kontakt frühzeitig gesucht werden
sollte.
Herr Langheinrich knüpfte an die Ausführungen an und stellte Tests vor, die in seinem Unternehmen
für die Bewerberauswahl genutzt werden. Der Bewerbungsweg, Empfehlungen für die Vorbereitung
auf ein Bewerbungsgespräch und praktische Tipps, wie man Kontakt zu seinem Wunschunternehmen
aufnehmen kann rundeten den Beitrag ab. Dankbar wurde der Vorschlag aufgenommen, dass Lehrer
und Schüler gern einen „Wandertag“ in das Unternehmen nutzen können, um sich vor Ort zu
informieren.
Workshop 3
„Neue Wege der Azubigewinnung“ und „Übersicht zu Berufsorientierungsaktionen im Landkreis“
Edith Stobrawa, BASF Rudolstadt GmbH
Alexandra Hantschel, Tischlerei Hantschel GmbH
Am Workshop 3 beteiligten sich u. a. Vertreter/-innen
von Unternehmen, Schulen, Kammern und der
Agentur für Arbeit. Frau Stobrawa von der BASF
GmbH Rudolstadt war Inputgeberin. Sie gab Auskunft
zu den von der BASF angewandten Methoden und
Strategien zur Azubigewinnung. In der
anschließenden Gesprächsrunde stellten die
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Fachkräfte die verschiedenen Strategien ihrer Unternehmen vor.
In der heutigen Zeit ist ein Umdenken dahingehend notwendig, dass sich die Unternehmen auf den
zukünftigen Fachkräftebedarf bei gleichzeitig sinkenden Schülerzahlen einstellen müssen. Es sind
innovative Wege bei der Azubigewinnung notwendig. Weiterhin sind den Schülern Berufszweige und
Ausbildungsberufe mitunter unbekannt. Auch hier ist es wichtig, diese den Schülern vorzustellen und
somit auch Möglichkeiten für Ausbildungs- und Studienplätze in der Region aufzuzeigen. Im Rahmen
des Workshops kam es zum Austausch von neuen Anregungen, wie die Unternehmen an die
Schüler/-innen herantreten können. Gemeinsam wurden neue Ideen besprochen. Die
Zusammenarbeit Schule – Wirtschaft bleibt von enormer Bedeutung. Die Bedarfe der Wirtschaft
müssen in den Schulen kommuniziert werden, ebenso sind für die Schüler/-innen
Betriebsbesichtigungen und gut vorbereitete Praktika ein wichtige Unterstützung auf ihrem Weg zum
Ausbildungs- oder Studienplatz.
Workshop 4
„Web 2.0 – Betriebe und Jugendliche auf einer Plattform“
Kay Hölzemann, myArgument GmbH, Rudolstadt
Matthias Fritsche, Wirtschaftsförderagentur Saalfeld – Rudolstadt
Im Workshop wurde von Herrn Hölzemann und
Herrn Schulte zunächst geklärt, was Social Media
bedeutet und welche Vorteile und Grenzen es
bietet. Die Erwartungen der Teilnehmer an den
Workshop waren, zu erfahren, welche
Möglichkeiten im Internet bestehen, wofür Social
Media Sinn macht und Informationen über die
praktische Umsetzung zu erhalten. Im zweiten Teil
des Workshops hat Herr Fritsche die „facebook“-Seite der Wirtschaftsförderagentur vorgestellt.
Durch Social Media können Eindrücke, Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht und persönliche
Daten und Medien übergeben werden. Die Vorteile für Unternehmen und Betriebe liegen in dem
schnellen Informations- und Reaktionsweg, der Nutzung von kostenlosen Hinweisen und
Verbesserungsvorschlägen für Produkte und dem persönlichen Kontakt zum Kunden. 95 % der Social
Media Nutzer denken, dass ein Unternehmen im Social Media vertreten sein sollte.
Durch das „digitale ICH“ (Reputationsmanagement) kann der Ruf eines Unternehmens, einer Marke
oder Person gesteigert, aber auch durch unregelmäßige Pflege der Seite beschädigt werden. So
suchen z. B. 28 % der Personalentscheider bei Google nach dem Namen des Bewerbers und 34 % der
Personalentscheider haben aufgrund der Informationen im Internet bereits Bewerber abgelehnt.
Herr Fritsche betonte, dass für eine gut gepflegte Seite eine halbe bis ganze Stunde am Tag
eingeplant werden muss.
Das Social Media bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, als Unternehmen oder Privatperson auf sich
aufmerksam zu machen und für sich oder ein Produkte zu werben. Für eine professionelle
Umsetzung ist es allerdings erforderlich, personelle und zeitliche Ressourcen einzuplanen
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Fazit
Mit dem 2. Fachtag am Übergang Schule – Beruf wurde mit der Fragestellung „Wie bringt man
zusammen, was zusammengehört? – Jugendliche auf dem Weg zum Ausbildungsplatz
Vorstellungen und Anforderungen vereinen!“ ein Thema angesprochen, das bei allen Akteuren am
Übergang von großem Interesse ist. Alle Referenten machten dies in ihren Beiträgen auf dem Fachtag
deutlich. Perspektivisch sind hier möglichst umfassende, flexible Lösungen notwendig, die
letztendlich dazu beitragen, die Fachkräftesicherung in unserem Landkreis gelingen zu lassen. Der
Fachtag hat bestätigt, dass dazu ein fachübergreifender Austausch notwenig ist. Die Breite der
vertretenen Professionen auf der Veranstaltung zeigte, dass eine große Bereitschaft und auch ein
Bedarf der Akteure am Übergang dazu bestehen.
In den Rückmeldungen der Teilnehmer wurde deutlich, dass es weiterhin eine Plattform für den
Austausch und die Transparenz in diesem Bereich geben muss. Zentrale Themen wie die Entwicklung
sozialer Kompetenzen bei den Jugendlichen und die stärkere Einbindung der Eltern bei der
Berufsorientierung wurden dabei benannt. Diese Erkenntnisse und Wünsche werden in die
Vorbereitung des 3. Fachtages 2012 einfließen und wir laden Sie schon jetzt wieder ein, diese
Möglichkeit des Fachaustausches rege zu nutzen.
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