24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 1 Teil 5: „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung Einleitung: Anlässlich unseres 170 jährigen Gemeindejubiläums habe ich eine Predigtreihe gestartet. Nach zwei Wochen Unterbrechung geht es heute wieder weiter: Thema: 7 gute Gründe Baptist zu sein. 7 gute Gründe Baptist zu sein - das bedeutet nicht: nur als Baptist ist man ein rechter Christ. Wir Baptisten sind ganz sicher nicht die einzigen wahren Christen, wir haben durchaus nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen und Fehlentwicklungen in unserer Geschichte. Wir wollen uns nicht über andere Christen erheben und respektieren andere Erkenntnisse und Traditionen als die unsere. Aber wir wollen unsere eigene Stimme im großen christlichen Konzert spielen. Wenn ich also 7 gute Gründe, Baptist zu sein benenne, dann möchte ich denen, die schon lange dabei sind, unseren eigenen Geschmack, den wir selbst gar nicht mehr schmecken, weil er uns so selbstverständlich geworden ist, wieder ins Bewusstsein rufen. Und denen, die noch nicht lange dabei sind, erklären, wofür wir stehen und warum wir das tun, was wir tun und was uns besonders am Herzen liegt. Wir haben uns bisher beschäftig mit: „B“ wie Bibel als Fundament unseres Glaubens. „A“ wie Autonomie der Ortsgemeinde – als Gemeindebund sind wir ein Netz von selbständigen, aber nicht losgelösten, sondern verbundenen, sich unterstützenden Gemeinden. „P“ wie Priestertum aller Glaubenden – wir lesen in der Bibel, dass jeder Menschen Zugang zu Gott haben darf und dass jeder der an Jesus glaubt, ein begabter Mitarbeiter in seinem Team ist, ausgerüstet für das, was Gott mit ihm vorhat. Gott wünscht sich ein Königreich von Priestern. Wer nicht dabei war und mehr wissen will, was hinter diesen teilweise doch seltsam klingenden Begriffen steckt, kann die Predigten der Reihe auf der Homepage nachlesen… Heute sind wir bei Teil 5. „I“ wie individuelle Glaubensentscheidung. Wer mitbuchstabiert, dem fällt auf, dass hier eine Lücke ist und eigentlich ein T im Wort kommt – aber da nach unserem Verständnis die Entscheidung vor der Taufe kommt, hab ich die zwei Teile getauscht – also beim nächsten Mal dann „T“ wie Taufe… --- Individuelle Glaubensentscheidung --Was heißt das? Glauben ist etwas, wofür man sich entscheiden kann Keine Leistung, auf die man stolz sein kann! Vielmehr ein Geschenk, das man annehmen kann! Dennoch drückt Gott keinem Menschen dieses Geschenk des Glaubens auf – kein Mensch ist gezwungen zu glauben. In der Kirchengeschichte hat man immer wieder darüber gestritten, wie frei der Wille des Menschen ist. 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 2 Vom freien und unfreien Willen ist da die Rede. Aber da kommen zwei Aspekte zusammen, die beide wahr sind: Gott erwählt Menschen, das ist die göttliche Seite, aber der Mensch kann sich für oder gegen Gott entscheiden. Beides gilt. Jesus sagt einmal, im Bild des Hirten: (Joh 10) „27 Meine Schafe erkennen meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen meinem Ruf. 28 Ihnen gebe ich das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Niemand kann sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater hat sie mir gegeben, und er ist stärker als alle anderen Mächte. Deshalb kann sie auch keiner der Hand meines Vaters entreißen.“ Das ist ein tröstliches Wort. Nichts und niemand kann uns trennen von der Liebe Gottes (Röm 8,38). Kein Mensch und keine Macht. Nur der Mensch selber kann sozusagen aus Gottes Hand springen. Und Gott schmerzt nichts mehr, als wenn ein Mensch sich von ihm abwendet, aber er lässt es zu. So wie damals im Garten Eden, Adam und Eva die Freiheit hatten, sich an das zu halten, was Gott ihnen gesagt hatte. Sie durften von allen Früchten des Gartens essen nur nicht von diesem einen Baum. Aber gerade darin steckte Verlockung. Der Reiz des Verbotenen. Uns geht es da heute vielleicht auch manchmal so, wir können uns viel zu wenig über das viele Gute freuen, dass wir haben, weil wir nach dem schielen, was wir nicht haben können. Anstatt dankbar zu sein, sehen wir neidisch auf das, was wir nicht haben. Jedenfalls glaube ich, dass Gott uns mit dem freien Willen geschaffen hat, sich für ihn zu entscheiden. Gott wollte keine Marionetten, die alles tun, was er vorgibt, er wollte Menschen, die aus freien Stücken entscheiden: „Ich glaube an Gott, ich vertraue mein Leben Gott an.“ Das ist es, was Glauben heißt – nicht: „Ich halte für möglich oder wahrscheinlich, dass es Gott gibt“, sondern: „Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Gott, ich richte mein ganzes Leben auf Gott aus“ – Auch wenn ich ihn nicht sehe, ich erkenne in meinem Leben, das Gott mich geschaffen hat und dass er seinen Sohn für mich in die Welt geschickt hat. „Denn Gott hat MICH so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn auch für MICH hergab.“ Gott wollte die Menschen als Gegenüber, mit denen er kommunizieren kann. Nur so ist es möglich, dass wir Gott lieben können, was sich Gott wünscht. Marionetten können nicht lieben, denn lieben ist eine Entscheidung. Ich entscheide mich für den anderen. Wie bei einer menschlichen Beziehung. So ähnlich ist das auch in der Beziehung zu Gott. Wenn Jesus sagt: „Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!“ (Mt 22,37) dann spricht Jesus von dieser Entscheidung. Und das ist für jeden Menschen eine individuelle Glaubensentscheidung. Da gibt es kein Muster, das für alle Menschen gleich ist. So unterschiedlich Gott uns geschaffen hat, so unterschiedlich begegnet er uns im Leben. So unterschiedliche Wege geht er mit uns Menschen, um uns zu sich einzuladen! Gott spricht uns ganz unterschiedlich an! 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 3 In Römer 10 lesen wir: (V.17): Der Glaube kommt aus dem Hören. Dem Hören der Botschaft Jesu, dem Hören der Einladung Gottes. Aber wie ein Mensch diese Einladung Gottes wahrnimmt und aufnimmt, das kann sehr verschieden sein. Ich finde das immer spannend, wenn ich Mensch dass von sich erzählt. Zwei persönliche Beispiele haben wir eben schon gehört, nachher hören noch zwei. Jetzt lesen von einer Szene aus der Bibel, als Menschen diese Einladung Gottes gehört und angenommen haben. Die Situation: Es war gerade mal fünf Wochen her, als die aufgebrachte Menge gebrüllte hatte: „Kreuzige ihn!“ Und Jesus wurde gekreuzigt. Vordergründig ein Justizirrtum oder die feige Entscheidung eines durch das Volk manipulierten Pilatus. Hintergründig hat sich damit Gottes Plan zu Versöhnung mit den Menschen erfüllt – das hat Petrus den Menschen erklärt. Sie wollten Jesus los werden, aber Jesus ist auferstanden und bietet ihnen Vergebung und Versöhnung an. Noch am Kreuz hat er für seine Peiniger gebetet: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun! (Lk 23,34) Und wie reagierten die Leute, als Petrus ihn das erklärt hat? Predigttext: Apg 2: 37 Als die Leute das hörten, waren sie von dieser Botschaft tief betroffen. Sie fragten Petrus und die anderen Apostel: "Brüder, was sollen wir tun?" 38 "Kehrt um zu Gott!", forderte Petrus sie auf. "Jeder von euch soll sich auf den Namen Jesu Christi taufen lassen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt. 39 Das alles ist euch, euren Nachkommen und den Menschen in aller Welt zugesagt, die der Herr, unser Gott, in seinen Dienst berufen wird." 40 Petrus sprach noch lange mit ihnen und forderte sie eindringlich auf: "Lasst euch retten vor dem Gericht Gottes, das über diese gottlose Generation hereinbrechen wird." 41 Viele Zuhörer glaubten, was Petrus ihnen sagte, und ließen sich taufen. Etwa dreitausend Menschen wurden an diesem Tag in die Gemeinde aufgenommen. Ist das der Traum jedes Evangelisten? 3000 Menschen auf einmal? Nein, es war eine ganz besondere Situation – ein gewaltiger Startschuss für die Gemeinde Jesu. 3000 von den anwesenden Zuhörern waren berührt von der Botschaft Gottes, sie hörten die Botschaft, sie trafen die Entscheidung für ein Leben mit Jesus und ließen sich als Ausdruck ihres Glaubens und der empfangenen Vergebung taufen und wurden so in die Gemeinde aufgenommen. Dass es beim Lesen des Textes so schnell geht, darf einen nicht täuschen, die Zuhörer hatten schon viel gehört, viele kannten sich aus im AT, hatten miterlebt, was 5 Wochen zuvor auf Golgatha passiert war und es heißt ausdrücklich: Petrus sprach noch lange mit ihnen: Der Weg kann ein langer sein, aber irgendwann kommt der Punkt an dem ein Mensch eine Entscheidung trifft. Ich liebe die wörtliche Formulierung an dieser Stelle: „Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz“ (V.37) 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 4 Das Herz im biblischen Sinn ist der Sitz meines Inneren, das was mich als Mensch ausmacht. Der Sitz von Verstand, Erkenntnis, Wille, Gewissen. Das Herz ist der Ort des Menschen am dem die Begegnung mit Gott passiert. (Vgl. Exegetisches Wörterbuch zum NT, S.615ff) Die Menschen wurden im Herz getroffen – nicht alle, manche lies die Botschaft kalt. Aber viele der Zuhörer erlebten eine Begegnung mit Gott. Und sie wollten darauf reagieren, auf diese Einladung Gottes antworten. Und die Initiative dazu kommt von den Menschen und wird ihnen nicht von außen aufgedrückt. Hier im Text: Die Betroffenen oder von Gottes Botschaft Getroffenen fragen: „Was sollen wir tun?“ Petrus überredet sie nicht zu etwas, was sie nicht wollen, er erklärt ihnen die Botschaft und sie wollen antworten. Gott trifft ins Herz, nicht die Worte des Redners, nicht die Rhetorik, sonder die Botschaft Gottes – Nicht lieblos daher gesagt, sondern engagiert, weil diese Botschaft so wichtig ist, aber auch nicht manipulierend, sondern einladend. Gott wirbt um unser Herz! Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Wir sagen Gott hat keine Enkel, sondern nur Kinder. Man kann sich nicht an den Glauben der Eltern oder eines anderen dran hängen, sondern jeder darf Kind Gottes werden. Teil 2: Die tägliche Glaubensentscheidung Zur einmaligen Glaubensentscheidung kommt aber immer wieder auch die tägliche Bestätigung dazu. Eine Frau fragt ihren Ehemann am Tag der Silberhochzeit: „Liebst Du mich?“ und er antwortet: „Das hab ich Dir doch vor 25 Jahren schon gesagt und wenn sich etwas daran geändert hätte, hätte ich es Dir gesagt.“ Wir schmunzeln darüber. Aber wenn das wirklich das einzige Liebeszeichen ist, dann sollte der Mann dringend etwas tun! Man muss im Alltag etwas spüren von dieser Entscheidung. Das kann ein „Ich liebe Dich“ sein. Das kann ein Geschenk sein, das kann Zeit zu zweit oder Zärtlichkeit sein… einander helfen bei Dingen… da gibt es verschiedenen „Sprachen der Liebe“ auf die wir unterschiedlich ansprechen… Die Entscheidung, einen Menschen zu lieben oder auch Gott zu leben, bedarf einer täglichen Bestätigung und Ausrichtung. Wer diese Entscheidung einmal getroffen hat, der darf sich in Gottes Hand geborgen wissen, der darf wissen, dass Gott ihm das ewige Leben schon jetzt geschenkt hat… Und dennoch sollte diese Entscheidung Auswirkungen auf meinen täglichen Alltag haben. Und unser Alltag ist oft eingefahren, wir haben uns eingestellt auf unsere Lebenssituation und es gilt immer wieder neu nach Gottes Führung und Leitung zu fragen. Nicht alle Gewohnheiten, die wir annehmen sind gute Gewohnheiten. Nicht alles, was wir einmal entscheiden, muss ich so bleiben und immer so gut sein… 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 5 Ich will Euch mit hinein nehmen in das, was mich dazu in den letzen paar Monaten beschäftigt hat. Angefangen hat das im August, als ich vom Tod der deutschen Dolmetscherin Daniela Beyer (35) in Afghanistan gehört habe. Sie half Ärzteteams, übersetzte Bücher für afghanische Kinder. Ihre Hilfsbereitschaft bezahlte sie mit dem Leben. Sie wurde dort von Taliban ermordet. Daniela und ich haben zusammen in Giessen studiert, sie war einen Jahrgang unter mir, wir haben einmal gemeinsam die Semesterfreizeit organisiert. Ich hatte die letzten Jahre keinen Kontakt mehr mit ihr, aber ihr „Schicksal“ hat mich berührt. Es hätte auch mein Weg sein können. Aber Gott hat mich einen anderen Weg geführt. Vor einen Monat, am 19. September war der Amoklauf der 41.Jährigen Juristin Sabine R. in Lörrach. U.a. hat sie auch den Pastor der Gemeinde Lörrach, Jürgen Exner, in den Rücken geschossen. Er wurde schwer verletzt, hat aber überlebt. Jürgen Exner (48) ist vor einem Jahr nach Lörrach gewechselt, ich hab in der Zeit auch gewechselt und hatte ganz ernsthaft überlegt, ob Lörrach mein Platz ist, daher auch hier: Ich hätte an seiner Stelle sein können. Schließlich hab ich im Oktober eine Nachricht erhalten aus der Gemeinde Offenburg, der Gemeinde, in der ich getauft wurde, wo ich vor einigen Jahren mein erstes Gemeindepraktikum gemacht habe und mich auch immer noch verbunden fühle. Martha Miclea, 23 Jahre, mit ihrem Mann begeisterte Mitarbeiterin im Teenkreis ist aus unersichtlichen Gründen nachts Zuhause im Bad zusammengebrochen und gestorben. Plötzlich und unerwartet für alle. Auf ihrer Beerdigung sprach ihr Mann darüber, wie kostbar die gemeinsame Zeit mit ihr war und unterstrich die Bedeutung des liebevollen Miteinanders. Man solle nie unversöhnt ins Bett gehen, da man nicht wisse, wie lange man seinen Partner bei sich haben darf. Sie hatten an dem Tag Streit miteinander, aber sich noch ein „Ich liebe Dich“ zugeflüstert, bevor sie ins Bett gingen… Alle drei Ereignisse haben mich berührt und dazu verlasst, über mein Leben nachzudenken. Die Endlichkeit unseres Lebens ist mir ziemlich deutlich vor Augen gestellt worden. Und da überlegst Du, ob Du den Alltag, so wie Du ihn lebst, genauso leben würdest, wenn morgen alles vorbei wäre? Zudem hatten wir Ende September die jährliche Pastorentagung unseres Landesverbandes mit dem Schwerpunkt „Burnout“ und „Burnout-Vorbeugung“. Und ich hab festgestellt ich bin burnout-gefährdeter als ich dachte, nach einer Studie sind Pastoren direkt nach dem Lehren ganz oben auf der roten Liste. Es hat mich dazu gebracht, meine Prioritäten wieder ganz neu zu überdenken. Ich hab z.B. beschlossen klarer zwischen Freizeit und Arbeitszeit zu trennen, klarere Bürozeiten einzuhalten. Wenn ihr versucht, mich montags oder in der Mittagspause zu erreichen, dürft ihr gerne mit dem AB kommunizieren. Und das meine ich wirklich so. Wer nicht auf den AB spricht, hat selber Schuld, der beantwortet zwar keine Anrufe, aber er nimmt sie entgegen. Aber „Anrufentgegennehmer“ klingt so doof. 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 6 Und auch die Zeit mit der Familie ist für mich wieder stärker eine heilige Zeit. Und ich möchte auch Dir ans Herz legen, wenn Du Familie hast, dass Du Dir darüber auch Gedanken machst. Genauso die Zeit mit Gott – „Jedes Mal, wenn ich mich hinsetze, um zu beten oder meine Bibel zu lesen, gibt es so viele andere Dinge, die dringender zu sein scheinen.“ Das hab ich vor kurzem in einem Buch gelesen und so geht es mir auch. Es gibt immer Dinge, die man noch schnell mal erledigen möchte und dann… wenn ich nicht die Zeit gefunden – quatsch, wenn ich mir nicht die Zeit genommen habe, zu beten bevor ich an den Schreibtisch sitze, dann arbeite ich zwar oft betend… Aber dann bin ich gedanklich in so vielem drin, dass ich den Vormittag über meist nicht mehr die Ruhe habe, einfach Stille vor Gott zu haben, ihm meine Anliegen zu bringen und auf ihn zu hören. Der evangelische Theologe Karl Barth, der das Dritte Reich miterlebte, hat das Gebet als ureigenste Kraft Aufgabe des Christen bezeichnet und festgestellt, dass die „aktivsten Arbeiter und Denker und Kämpfer in Gottes Dienst in dieser Welt gleichzeitig eindeutig die aktivsten Beter gewesen sind“. Und Dietrich Bonhoeffer, ein Zeitgenosse von Barth schrieb, dass „für ihn ein Tag ohne Morgen- und Abendgebet und ohne persönliche Fürbitte ein verlorener Tag war.“ Individuelle Glaubensentscheidung – wir haben im Kinderteil beides gesehen, die einmalige Entscheidung für Jesus und die immer wiederkehrende Entscheidung, die Herausforderungen im Alltag mit Jesus zu bewältigen und mit ihm zu Leben. Das sieht bei jedem von uns anders aus. Gott führt unsere Wege. Mich hat Gott als Pastor hierher geführt, meinen zwei Jahre älteren Bruder Aaron in die Elfenbeinküste an die Grenze zu Liberia. Er ist dort, um Gottes Botschaft zu dem Stamm der Glaro zu bringen. Um Menschen, die noch nie etwas von der Bibel und von Gottes Liebe gehört haben, diese weiterzugeben. Sie konnten bisher nicht, weil es keine Bibel in ihrer Sprache gibt, ja sie haben noch nicht mal eine schriftliche Sprache, die Glaro. Aaron seine Frau und eine weitere Missionarin müssen erst die Sprache der Glaro lernen und dann verschriftlichen… Eine spannende und wichtige Aufgabe für die Menschen aus diesem unerreichten Stamm. Das ist sein Weg. Und Gott führt Dich ganz andere Wege. Du bist heute Morgen hier und ich möchte Dich einladen, über dein Leben und deine Prioritäten nachzudenken, über das was Dir wichtig ist. Und: Und das ist noch wichtiger: Zu prüfen, ob Du auch so lebst, dass sichtbar ist, was Dir wichtig ist. Zu sagen, dass einem etwas wichtig ist, ist das eine, aber dann auch so zu handeln, ist noch etwas anderes. Mich haben die Erlebnisse von denen ich berichtet habe, wachgerüttelt, neu zu überdenken, ob ich die Schwerpunkte setze, Dir mir wichtig sind und die Gott mir aufs Herz legt. 24.10.10. „I“ wie Individuelle Glaubensentscheidung 7 Als Pastor kann ich manches überlegen, wie ich es in meinem Dienst gewichte. Ein anderer ist festgelegter in seinem Beruf und seinen festen Aufgaben. Aber wir alle können überlegen, wie wir unsere Freizeit einsetzen und ob wir da Dinge tun, die uns wichtig sind und auch genügend Freiraum einräumen, für die Familie, für die Zeit mit Gott und für Entspannung. Eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Ruhe, zwischen Spannung und Entspannung, Output und Input, Dienst und Anbetung. Zeit für die Gemeinschaft, für die Familie und für sich selber. Es ist so einfach in unserer Zeit, einige der weniger „aktiven“ Disziplinen zu vernachlässigen. Ich möchte Dir heute Morgen Mut machen zu dieser ersten Entscheidung, dein Leben mit Jesus festzumachen, die Einladung Gottes anzunehmen, seine Vergebung und seine Führung für dein Leben. Du kannst das in einem einfachen Gebet still für Dich tun oder jemanden fragen, dass er mit Dir zusammen mit Gott redet. Und wenn Du das schon getan hast, dann möchte ich Dich einladen, Dir ganz konkret Gedanken zu machen, was Dir wichtig ist in deinem Leben und zu überlegen, ist das in Deinem Alltag auch sichtbar oder muss Du hier etwas ändern. Möge Gott Deine Gedanken leiten und möge seine Botschaft in Dein Herz treffen. AMEN Pastor Benjamin Speitelsbach, Salzgitter
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