Suizid - ein Tod wie kein anderer - Die Arche

Suizid - ein Tod wie kein anderer
Fachtagung zur professionellen
Unterstützung von Hinterbliebenen
8.30 Uhr
Podiumsgespräch zum Film „Dein Schmerz ist auch mein
Schmerz“ - Wenn Angehörige sich das Leben nehmen
9.45 Uhr
Kaffeepause
Thema 1 Thema 2 Vortrag 1 -
10.00 Uhr
Todesnachricht klar und unmissverständlich
formulieren
Suizid als Herausforderung für die Seelsorge
Schuld / Macht / Sinn
11.30 Uhr
Kaffeepause
11.45 Uhr
Thema 3 - Suizid in der Schule
Thema 4 - Hypnosystemische Trauerbegleitung nach einem Suizid
Vortrag 2 - „Das versteht er doch noch gar nicht...“
Mit Kindern über Suizid sprechen
13.15 Uhr
Mittagspause
Thema 3 Thema 4 Vortrag 3 14.30 Uhr
Suizid in der Schule
Hypnosystemische Trauerbegleitung nach einem Suizid
Psychosoziale Akutbetreuung von
Hinterbliebenen nach Suizid
16.00 Uhr
Kaffeepause
Thema 1 Thema 2 Vortrag 4 16.30 Uhr
Todesnachricht klar und unmissverständlich
formulieren
Suizid als Herausforderung für die Seelsorge
Ist Abschied nehmen von Toten nach einem Suizid noch möglich?
18.00 Uhr
Abschluss und Zusammenfassung des Tages
19.00 Uhr
‚Get together‘ bei Speis und Trank
...ein Tod wie kein anderer
Das Thema Suizid rüttelt auf, erschreckt und wird doch weitgehend
tabuisiert.
In Deutschland sterben jährlich ca. 10.000 Menschen durch Suizid.
Von jedem Suizid sind im Durchschnitt 6 Angehörige unmittelbar
betroffen (Studie der Weltgesundheitsorganisation – WHO 2000).
Statistisch gesehen nimmt sich alle 53 Minuten ein Mensch in
Deutschland das Leben, alle 9 Minuten wird ein Mensch zum
„Hinterbliebenen“.
Einer Konfrontation mit diesem Thema können wir kaum entgehen. Denn nicht nur Verwandte, Partner, Freunde, Kollegen sind
betroffen, auch Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Kriseninterventionsteams, Seelsorger. Und später vielfach Ärzte, Therapeuten,
Lehrer …
in kooperation mit:
Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, wie wichtig eine gute und
wissende Begleitung der Menschen ist, die diesen besonderen Tod
verarbeiten müssen. So hat AETAS Lebens- und Trauerkultur in
Zusammenarbeit mit ‚DIE ARCHE Suizidprävention und Hilfe in
Lebenskrisen e.V.’, dem Erzbischöflichen Ordinariat München und
dem Münchner Institut für Trauerpädagogik M.I.T. eine Fachtagung einberufen, die die besonderen Anliegen und Bedürfnisse der
Hinterbliebenen nach einem Suizid an die professionellen Zielgruppen heranträgt.
Neben zahlreichen Vorträgen werden auch Schwerpunktthemen
angeboten, um sich in kleineren Gruppen sowohl mit Fachleuten
als auch mit Betroffenen austauschen zu können.
Unser Anliegen ist es, Suizid aus der Zone des Schweigens herauszuholen, zu enttabuisieren und durch Bewusstheit und Wissen über
die möglichen Hintergründe präventiv zu wirken.
Zielgruppe: Mitarbeiter von Institutionen wie z. B.
Kirche, Polizei, Feuerwehr, Kriseninterventionsteams, Schulen.
Psychologen, Psychotherapeuten, Notärzte, SeelsorgerInnen.
Kosten: 75 Euro (inkl. Tagungsgetränke)
Anmeldeschluss: 13. September 2012
Anmeldung auf dem Postweg, Fax 089.15 92 76 20,
[email protected] oder unter www.aetas.de.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.
Forum für Trauerkultur
Fort- und Weiterbildung
Forum für Trauerkultur
Inhalte und Referenten
Podiumsgespräch zum Film von Marianne Pletscher:
„Dein Schmerz ist auch mein Schmerz“ - Wenn Angehörige
sich das Leben nehmen
Vera Käufl, Dipl. Psych., Psychol. Psychotherapeutin, Mitarbeiterin
„ARCHE“ in München, Renata Bauer-Mehren, Leiterin M.I.T.
Münchner Institut für Trauerpädagogik und Marianne Pletscher
(angefragt)
thema 1 – „wir müssen Ihnen leider eine traurige Mitteilung
machen…“ – Todesnachricht klar und unmissverständlich
formulieren
Eine emotional wie fachlich anspruchsvolle Aufgabe ist es,
Angehörigen die Nachricht vom Tod durch Suizid zu überbringen,
sowie die Informationen über die genauen Umstände weiterzugeben. Eine gute Vorbereitung auf Einsätze gibt Sicherheit im
Umgang mit den Angehörigen und hilft den Betroffenen.
Peter Zehentner, Dipl. Soz. Päd. FH / Rettungsassistent, Leiter
Krisen-Interventions-Team KIT-München des ASB
thema 2 –
Suizid als Herausforderung für die Seelsorge
Sowohl theologisch als auch ganz praktisch pastoral stellt ein
Suizid immer eine Herausforderung für jede Seelsorgerin / jeden
Seelsorger dar.
Der Workshop möchte dazu beitragen, den Gestaltungsraum von
Seelsorge im Kontext von Suizid zu erweitern und dazu ermutigen,
sich einzumischen.
Alexander Fischhold, Dipl.-Theol., Systemischer Familientherapeut,
Leiter Kath. TelefonSeelsorge München, langjährige Erfahrung in
Notfallseelsorge und Krisenintervention
thema 3 – Suizid in der Schule Was Lehrerinnen und Lehrer wissen sollten
Suizid von Schülern ist kein seltenes Ereignis: er ist die zweithäufigste Todesursache von Jugendlichen. Lehrkräfte sollten auf ein
solches Geschehen vorbereitet sein, damit sie adäquat handeln und
sowohl die Mitschülerinnen und Mitschüler als auch Eltern und
Kollegen angemessen begleiten können.
Renata Bauer-Mehren, Supervisorin, Mediatorin (BM), Trauerpädagogin, Systemischer Coach KomMed (Institut für Kommunikation
und Mediation), Leiterin M.I.T. Münchner Institut für Trauerpädagogik
thema 4 –
Hypnosystemische Trauerbegleitung nach einem Suizid
Es werden Schritte aufgezeigt, wie wir diese Angehörigen auf ihrem
langen Trauerweg begleiten können. Hier ist der Ansatz einer hypnosystemischen Trauerbegleitung sehr hilfreich.
Roland Kachler, Dipl.-Psych. und Psychotherapeut, Leiter einer
psychologischen Beratungsstelle
Vortrag 1 - Schuld / Macht / Sinn Die Begleitung von Schuldfragen im Trauerprozess
Die Beschäftigung mit dem Thema Schuld ist für manche
Hinterbliebene ein wesentliches Element der Verlustverarbeitung.
In diesem Vortrag geht es darum, umfassende, ungewöhnliche und
gerade dadurch erhellende Klärungen zu einem oft so unsinnig und
undurchsichtig erscheinenden Phänomen zu entdecken und zu
erfahren, wie Schuldvorwürfen im Trauerprozess sinnvoll und
hilfreich begegnet werden kann.
Chris Paul, Sozialpsychologin, Fachautorin, Trauerbegleiterin in
eigener Praxis in Bonn, Leiterin TrauerInstitut Deutschland, enge
Zusammenarbeit mit AGUS e.V.
Vortrag 2 - „Das versteht er doch gar nicht…“
Mit Kindern über Suizid sprechen
Mit Kindern über Suizid zu sprechen, bringt uns in Kontakt mit
zentralen Themen des Lebens und Sterbens. Wo liegen die
Grenzen des Verstehens? Bei mir und bei betroffenen Kindern?
Welche Worte lassen sich für Unbegreifliches finden und wie
entsteht Halt in einer durch Suizid erschütterten Zeit?
Tita Kern, Psychotraumatologin und Systemische Familientherapeutin, Leitung Projekt „KIDS – Kinder nach belastenden Ereignissen stützen“
Vortrag 3 - „Etwas Besseres als den Tod findest Du
allemal“ - wie wirkt sich meine eigene Haltung zum Suizid
in der Betreuung aus?
Ist Selbsttötung für mich als ‚Selbstmord‘ Todsünde? Oder ist die
Selbsttötung für mich als ‚Freitod‘ höchster Vollzug menschlicher
Freiheit? Wie finde ich zu einer grundsätzlichen Haltung, die den
konkreten Menschen mit seiner Biographie nicht verurteilt? Die
Suche nach einer Antwort auf diese Fragen ist kein sophistisches
Spiel, sondern wirkt sich implizit auf die Begleitung von Hinterbliebenen aus. Der Vortrag versucht, die Teilnehmer auf den Weg
zu einer Antwort mitzunehmen.
Dr. Andreas Müller-Cyran, Diakon und Rettungsassistent,
Gründer und fachlicher Leiter des bundesweit ersten Krisen-Interventions-Teams KIT-München, Leiter der Notfallseelsorge in der
Erzdiözese München und Freising
Vortrag 4 - Ist Abschied nehmen von Toten nach
einem Suizid noch möglich?
Hinterbliebenen nach einem Suizid wird oft geraten, den Toten
nicht mehr zu sehen. Herr Riepertinger zeigt Möglichkeiten auf,
wie der Schrecken und die Phantasien über den Suizid durch
eine behutsame Behandlung des Toten gebannt werden können,
so dass der geliebte Mensch in seiner Würde und Individualität
verabschiedet werden kann.
Alfred Riepertinger, Medizinischer Präparator, Oberpräparator
und Technischer Leiter Prosektur am Institut für Pathologie,
Klinikum Schwabing
Renata Bauer-Mehren, Trauerbegleiterin mit Schwerpunkt Suizid,
Leiterin M.I.T. Münchner Institut für Trauerpädagogik
Das detaillierte Tagungsprogramm finden Sie im Internet:
www.aetas.de - Fort und Weiterbildung.