Was Besucher wünschen Besucherbefragungen beim - Dokom.de

Hintergrundinformationen für das Pressegespräch am 22.01.09
Was Besucher wünschen
Besucherbefragungen beim Theater Dortmund
Der Rahmen
Zusammen mit dem Berliner Institut für Kultur-Markt-Forschung (IKMF) hat das Theater Dortmund im
Januar bis März 2008 umfangreiche Publikumsbefragungen in den vier Sparten Oper, Ballett, Konzert
und Schauspiel vorgenommen. Bei diesem spartenübergreifenden Projekt gaben in einer repräsentativen Besucherbefragung bei 18 Veranstaltungen mit rund 12.700 Gästen 3.073 Besucher auf Fragebögen Auskunft über ihr Verhalten als Besucher und über ihre Zufriedenheit und Erwartungen an
die Ensembles. Diese Daten stehen für rund 205.000 Besucher bei den Vorstellungen des Theater
Dortmund 2007/2008 (ohne Kinderoper, Kinder- und Jugendtheater, Sonderveranstaltungen, Gastspiele). Zusätzlich wurden im Frühjahr 2008 240 Interviews mit Nichtbesuchern bzw. seltenen Besuchern des Theater Dortmund geführt. Die umfangreichen Auswertungen sind auf 800 Seiten Detailanalysen dargestellt und ermöglichen den Sparten zukünftig eine passgenaue Ansprache der einzelnen Besuchersegmente. Eine separate Befragung der Gäste des Kinder- und Jugendtheaters erfolgte
im November/Dezember 2008.
Besucherstruktur
54,7% der rund 3.000 befragten Besucher haben ihren Wohnort in Dortmund, 37,5% im Umland (Radius ca. 40 km ab Stadtgrenze) und 7,8% sind deutschsprachige Touristen. Im Spartenvergleich haben Konzert und Schauspiel mit je rund zwei Dritteln den höchsten Anteil an Dortmunder Besuchern –
siehe Graphik 1. Zukünftig werden die Sparten versuchen, auch Besucher aus dem Umland und Touristen stärker anzusprechen. Hierzu wird u. a. die Kooperation mit DortmundTOURISMUS intensiviert,
so ist z. B. das Infomobil von DortmundTOURISMUS im Umland mit Plakaten und Material des Theaters unterwegs. Innerhalb der Dortmunder Besucher sind neben der Innenstadt (31,5%) Hombruch (19,0%), Hörde (16,3%) und Aplerbeck (9,7%) die besucherstärksten Bezirke. Betrachtet man
das Alter, beschreibt schon der Mittelwert von 49,8 Jahren eine zukunftsfähige und heterogene Altersstruktur beim Theater Dortmund. Insgesamt gibt es 18,0% bis 30-Jährige, 19,9% 31-45-Jährige,
18,4% 46-55-Jährige, 20,5% 56-65-Jährige und 23,1% ab 66-Jährige (siehe Graphik 2). Dabei sind
die Abonnenten bei einem Mittelwert von 58,2 Jahren zwar deutlich älter als die Nicht-Abonnenten
(Mittelwert 46,8 Jahre), aber alterungsbedingte Rückgänge der Abonnentenzahlen sind in den nächsten Jahren in keiner der Sparten in größerem Umfang zu erwarten. Bei den Berufsgruppen stellen
die Angestellten mit 28,3% eine ähnlich große Gruppe wie die im Ruhestand Befindlichen (28,6%).
11,7% sind Beamte, 9,6% Freiberufler/Selbstständige und 14,8% in Ausbildung. Sonstige wie Hausfrauen, Arbeitslose oder in Elternzeit Befindliche umfassen einen Besucheranteil von 7,0%. Insgesamt
ist rund die Hälfte der Besucher (49,5%) berufstätig. Besucherinnen (65,1%) sind in allen Sparten in
der Überzahl. So sind beim Ballett 74,1% der Gäste weiblich, bei der Oper 65,2%, beim Schauspiel
63,0% und beim Konzert 58,6%. Betrachtet man die Haushaltsgröße, leben 17,5% der Besucher als
Singles, 45,1% in 2-Personenhaushalten und 14,2% in 3-Personenhaushalten und 23,2% in Haushalten mit mindestens 4 Personen. Die mittlere Haushaltsgröße liegt bei 2,5 Personen. Bei 24,4% leben
Kinder unter 18 Jahre im Haushalt. Die Ensembles streben aufgrund dieser Ergebnisse an, das
Gleichgewicht einer generationenübergreifenden Publikumsstruktur weiter zu optimieren und werden
daher für eine nachhaltige Besucherentwicklung in den nächsten Jahren verstärkt Angebote für Kinder
und Jugendliche, Angebote für Familien, Angebote für junge Erwachsene und Studenten entwickeln.
Als Beispiele für die Ansprache von Studenten seien z. B. genannt: die erstmalig stattfindende Erstsemesterbegrüßung von 3.600 Studenten im Signa-Iduna Park unter Mitwirkung des Theater Dortmund im Oktober 08, Erstsemesterbegrüßungen bei einzelnen Fakultäten und beim Akademischen
Auslandsamt, die Studentenparty beim Schauspiel im Anschluss an die Vorstellung „Warten auf Godot“ am 27.11., die Kostümparty in der Oper am 31. Januar und ein extra Flyer mit den Angeboten für
Studenten. Gebündelt sind die Angebote für junge Leute auch auf www.theaterdo.de dargestellt.
Besuchsfrequenz
9,1% der Gäste sind Erstbesucher im Theater Dortmund, 90,9% Wiederholungsgäste. 26,1% der Besucher haben ein Abonnement beim Theater Dortmund, 10,2% sind Besitzer einer Single / Duo
Theatercard und 13,0% Mitglieder einer Besucherorganisation, wobei der Abonnentenanteil in der
Sparte Konzert mit 42,2% deutlich höher ausfällt als bei den anderen Sparten. Innerhalb des Theater
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Dortmund sind die Besucher nicht auf eine Sparte festgelegt, sondern es finden beträchtliche Besucherüberschneidungen zwischen dem Publikum statt. In den letzten 12 Monaten besuchten von den
jeweils anderen Sparten 58,2%-47,2% die Oper, 36,8%-34,2% das Ballett, 39,0%-38,3% das Konzert,
36,9%-33,0% das Schauspiel und 13,5%-8,6% das Kinder- und Jugendtheater.
Warum ins Theater Dortmund?
Auf die Frage „Was hat Sie zum Besuch des Theater Dortmund veranlasst?“ nennen die Gäste als
primäres Besuchsmotiv am häufigsten das Programm (26,1%), gefolgt von Inszenierung/Choreografie
(19,8%), Ensemble/Compagnie/Orchester (13,7%), Solisten/einzelne Künstler (8,4%), Veranstaltungsort (6,9%) und Regisseur (3,2%). Von den sekundären Besuchsmotiven nennen die Gäste am
häufigsten das Abonnement (23,7%). Zudem sind auch soziale Motive wichtig; 21,7% sind eingeladen/
Begleitung, 11,6% wollen Freunde/Bekannte treffen, und 5,3% sehen den Besuch als gesellschaftliches Ereignis. Darüber hinaus nennen 16,4% Empfehlung von Bekannten/Angehörigen als Besuchsanlass. Diese Nennung von Empfehlungen ist Zeichen für eine gut funktionierende „Mundpropaganda“
und auch Indikator für eine gute Kundenzufriedenheit. Wie wichtig die Mundpropaganda über zufriedene Besucher für die Auslastung beim Theater Dortmund ist, zeigt sich auch bei der Information
(20,0% haben sich über Bekannte/Angehörige über die Veranstaltung informiert, s. u.). Darüber hinaus kommen 13,2% aufgrund der positiven Medienberichterstattung, was eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit widerspiegelt und die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit des Theater Dortmund mit
den Zeitungen, Stadtmagazinen und Rundfunksendern unterstreicht, und 3,7% nennen sonstige Werbung. Sonstige Motive (z. B. Uni-Seminar, Literatur oder allgemeines Kulturinteresse) sind für 8,8%
der Gäste relevant. Außerdem nennen beim Ballett noch 29,1% die Musik und beim Konzert 14,8%
den Dirigenten. Insgesamt beruht bei vielen Gästen die Besuchsmotivation auf einem Motivgefüge; in
den einzelnen Sparten werden im Mittel 1,7 bis 2,3 Motive genannt.
Spezifische Mediennutzung: Was führt die Besucher ins Theater Dortmund
Fragt man die Besucher, wie sie sich über die besuchte Vorstellung informiert haben, werden am häufigsten Spielzeitheft (32,4%), Monatsspielplan (23,9%), Homepage des Theater Dortmund (20,5%),
Empfehlung Bekannte/Angehörige (20,0%) und Zeitung (19,7%) genannt. Das Theater Magazin nutzen 9,5%, den Abo-Flyer 5,4% und Plakate 4,9%. Ebenfalls geringe Reichweiten unter 5% haben Besucherorganisation, Flyer für einzelne Produktionen, Newsletter, Radio und Stadtmagazin. Darüber
hinaus nennen 6,7% der Befragten sonstige Kanäle wie z. B. Schule/Lehrer oder Mitarbeiter des Theater Dortmund. Bei den Dortmunder Philharmonikern nutzen 20,9% außerdem die Spielzeitbroschüre
der Dortmunder Philharmoniker und 5,7% die Homepage der Dortmunder Philharmoniker. Bemerkenswert ist hier der relativ hohe Anteil an Empfehlungen, der auch als Indikator für zufriedene Besucher zu interpretieren ist. Darüber hinaus ist der Anteil des Internet noch steigerbar; das Theater
Dortmund wird gerade im Hinblick auf jüngere, berufstätige und auswärtige Besucher anstreben, das
Informations- und Serviceangebot auf der Homepage, den Newsletter und sonstige onlineKommunikation sowie die Möglichkeit der online-Ticketbuchungen weiter zu optimieren. Hierzu wurden bereits einige Maßnahmen eingeleitet (siehe Seite 4).
Generelle Mediennutzung
Die Homepage des Theater Dortmund (www.theaterdo.de) war zum Befragungszeitpunkt 55,3% der
Gäste bekannt und wird innerhalb der Befragten, die die Homepage kennen, von 35,4% monatlich oder öfter genutzt. Zeitungen/Stadtmagazine spielen bei der allgemeinen Kulturinformation eine wichtige Rolle: 93,3% aller Befragten (nur Sparten Oper, Ballett, Konzert) nutzen diese Medien zur generellen Kulturinformation. Innerhalb der Besucher aus Dortmund und dem Umland bestehen für die allgemeine Kulturinformation über Zeitungen folgende Reichweiten: 44,6% lesen die Ruhr Nachrichten,
23,2% die Westfälische Rundschau und 18,2% die WAZ. Es folgen Die Zeit (8,6%), Frankfurter Allgemeine Zeitung (7,2%), Westfälischer Anzeiger (6,5%), Die Welt (4,7%), Süddeutsche Zeitung (4,7%),
Westfalenpost (4,1%) und NRZ (0,6%). Bei den Stadtmagazinen hat Coolibri mit 12,9% die höchste
Reichweite, gefolgt von Heinz (4,5%), Prinz (2,2%), dem Top Magazin (1,4%) oder K.WEST (0,2%).
Das mittlere Alter der Zeitungsleser beträgt 52,4 Jahre, der durchschnittliche Stadtmagazin-Nutzer ist
im Mittel 43,2 Jahre alt (jeweils Gäste aus Dortmund und Umgebung).
Wünsche an die Programmgestaltung
Als inhaltliche Erwartung an die Programmgestaltung im Theater Dortmund wünschen sich die Besucher in erster Linie vielfältige Programme; rund vier Fünftel der Besucher (79,4%) halten dies für wichtig. 51,2% wünschen sich das Programm entspannend/unterhaltend, 49,3% möchten es anregend/
bildend. Für 35,6% sind aktuelle Programme ein wichtiger Erwartungswert (ohne Konzert – dort halten
30,8% innovative Programme für wichtig), 21,6% bevorzugen eine konventionelle/traditionelle ProSeite 2
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grammgestaltung und zeigen damit eine konservative Erwartungshaltung. Immerhin 22,9% wünschen
die Programmgestaltung herausfordernd, 15,6% experimentell und 11,3% provokativ. Lediglich 3,4%
halten Sonstiges für wichtig.
Hohe Zufriedenheit im Detail und insgesamt mit der besuchten Veranstaltung
Insgesamt sind die Gäste mit der besuchten Veranstaltung sehr zufrieden (siehe Graphik 3): auf einer
5-stufigen Skala (1 = sehr zufrieden, 5 = sehr unzufrieden) zeigen sich 34,8% sehr zufrieden, 57,5%
zufrieden und 7,4% teilweise zufrieden. Schlechtere Noten (Werte 4-5) treten kaum auf (0,3%). Auch
der Mittelwert von 1,73 zeigt, dass die Kundenzufriedenheit mit dem Theater Dortmund insgesamt
sehr hoch ausgeprägt ist. Im Detail besteht für das Kernprodukt ebenfalls eine sehr hohe Zufriedenheit – Künstler und Programm erhalten bei über 90% der Antwortenden gute und sehr gute Bewertungen, und Unzufriedenheit (Werte 3-5) tritt ebenfalls kaum auf (siehe Graphik 4). Mit der Inszenierung
sind 88,1% sehr zufrieden oder zufrieden. Diese Aspekte sind es auch, die den stärksten Einfluss auf
die Gesamtzufriedenheit haben. Bei den nachgelagerten Feldern zeigt sich z. B. eine sehr hohe Zufriedenheit mit Freundlichkeit und Kompetenz von Einlasspersonal, Kassenpersonal und Aboservice –
hier sind 95,4% bis 92,6% der Antwortenden sehr zufrieden oder zufrieden, bzw. etwa die Hälfte vergibt die Bestnote. Problemzonen mit über 20% nur teilweise Zufriedenen oder Unzufriedenen sind
hingegen die telefonische Erreichbarkeit der Ticket-Hotline, Einführungsveranstaltungen, Garderobe,
Atmosphäre im Foyer, Beschilderung in und zu den Spielstätten, das gastronomische Angebot und die
Parkmöglichkeiten. Darüber hinaus äußerten die Besucher in einer offenen Frage Verbesserungsvorschläge zu den o. g. Bereichen, die derzeit in Bezug auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Denn sicherlich können auch Details wie eine bessere Übersichtlichkeit der Jahresbroschüre, eine bessere Erreichbarkeit der Ticket-Hotline, mehr Einführungen oder das Angebot von ausreichend Programmheften zu einem rundum gelungenen Besuch im Theater Dortmund beitragen. Die von den Besuchern
häufig als zu teuer kritisierten Parkgebühren sind hingegen nicht vom Theater Dortmund zu verantworten; hier sucht die Theaterleitung weiterhin den Dialog mit dem städtischen Betreiber, um für die Besucher wieder bessere Konditionen zu erreichen.
Auch langfristig gute Zufriedenheit
In der langfristigen Beurteilung zeigen sich die Besucher ebenfalls als zufriedene und mit dem Theater
Dortmund identifizierte Kunden (siehe Graphik 5). Sie vertrauen in die künstlerische und programmatische Qualität: 93,4% der Antwortenden stimmen voll oder größtenteils der Aussage zu „Beim Theater
Dortmund können Sie sicher sein, künstlerisch hochwertige Aufführungen mit engagierten Darstellern/Tänzern/Musikern zu erleben“. 87,7% finden die Spielplanmischung der besuchten Sparte ansprechend, und 82,7% erleben bei den Sparten Oper, Ballett und Schauspiel die Inszenierungen als
bereichernd (wobei sich bei denjenigen, die hier nicht zustimmen, ein Teil einen klassischeren, ein Teil
aber auch einen moderneren Stil wünscht). Darüber hinaus sehen die Besucher im Theater Dortmund
auch einen positiven Standortfaktor; 91,5% der Antwortenden stimmen der Aussage voll oder größtenteils zu, das Theater Dortmund mit seinen fünf Sparten werte Dortmund als Stadt wesentlich auf. Eine
überregionale Ausstrahlung („Das Kulturangebot des Theater Dortmund hat auch außerhalb Dortmunds einen guten Ruf“) sprechen immerhin 81,5% der Antwortenden dem Theater zu. Zudem schätzen die hier befragten meist erwachsenen Besucher auch die Nachwuchsarbeit des Kinder- und Jugendtheaters: 90,9% der Antwortenden meinen, mit dem KJT engagiere sich das Theater Dortmund
vorbildlich für das Publikum von morgen.
Zusatzangebote: Es darf noch etwas mehr sein
Obwohl die Besucher mit dem Theater Dortmund bisher in Bezug auf Qualität von künstlerischer Leistung, Programm und Service schon zufrieden sind, zeichnet sich ein deutlicher Bedarf an möglichen
Zusatzleistungen ab (siehe Graphik 6). Ein Großteil der Besucher wünscht intensiveren persönlichen
Kontakt zu den einzelnen Sparten, sei es über einen Tag der offenen Tür (37,1%), Probenbesuche
(35,1%), Treffen mit Künstlern (22,4%) oder ein Blog von Künstlern, Mitarbeitern und Besuchern
(3,1%). Bei den Ballettbesuchern wünschen darüber hinaus z. B. 39,4% einen Besuch des BallettTrainings, 21,4% Backstage-Touren und sogar 2,8% eine Begleitung von Tourneen. Auch an einer intensiveren inhaltlichen Auseinandersetzung besteht bei Teilen der Besucher Nachfrage. So interessieren sich beispielsweise beim Schauspielpublikum 26,7% für eine Regiewerkstatt, 18,4% für Einführungen für Theatereinsteiger und 10,0% für Seminare zu Schauspielproduktionen. Auch besondere
Programmformate werden nachgefragt – so wünschen sich im Gesamtpublikum 9,2% ein spartenübergreifendes Festival und z. B. bei den Konzertbesuchern 32,3% moderierte Konzerte und 30,1%
Sonntagskonzerte. Von den Opernbesuchern würden sich z. B. 22,8% moderierte Vorstellungen von
Opernhighlights, 16,6% einen Opernbrunch, 11,7% Opernkino mit internationalen Stars in Opernfilmen
und 11,1% ein Mitsingkonzert mit dem Opernchor wünschen. Im Bereich der alternativen VertriebsSeite 3
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formen würden vom Gesamtpublikum 35,2% Schnupperabos ausprobieren und sich so stärker als
bisher an das Theater Dortmund binden, 26,1% fänden einen Abonnentenrabatt von 15% für den Besuch weiterer Veranstaltungen interessant. Außerdem hätten 20,8% an einem Online-Ticket zum
Selbstausdruck Interesse. Bei den Serviceleistungen zum Transport würden 47,6% einen Theatertarif
beim Parken wünschen (zum Thema Parken gab es die meiste Besucherkritik, s. o.), 28,6% hätten Interesse an einem VRR-/VKU-Ticket, 4,7% wünschen einen Taxiruf am Servicetisch und immerhin
2,8% würden sich über eine Vermittlung von Mit-Besuchern über die Homepage freuen. An sonstigen
Serviceangeboten würden vom Gesamtpublikum u. a. 12,6% einen Opernball begrüßen, 7,6% Kinderbetreuung während der Veranstaltung und 4,9% Merchandising-Produkte des Theater Dortmund.
Insgesamt ist dieser erhebliche Bedarf an Zusatzleistungen über das normale Angebot hinaus auch
als Qualitätsindikator und Zeichen für eine lebendige Wechselbeziehung zwischen dem Theater Dortmund und seinen Besuchern zu werten. In der Theaterleitung wie in den einzelnen Sparten wird derzeit geprüft, welche dieser Angebote sich für eine noch bessere Besucherorientierung des Theater
Dortmund und einen proaktiven Zugang auf das Publikum realisieren lassen.
…und für den Besucher wird das Theater Dortmund noch attraktiver
Als Reaktion auf diese Umfragen hat das Theater Dortmund bereits einige Maßnahmen realisiert, andere sind geplant:
• Neue Funktionen auf der Homepage (spartenbezogene Startseite, Video-Trailer, gebündeltes Angebot für junge Leute, Download von Prospekten, Handy-Klingelton zum Download, platzgenaue
Online-Buchung für den Kunden möglich); geplant ist u. a. ein Online-Ticket zum Selbstausdrucken und die Möglichkeit, per Kreditkarte zu bezahlen
• Monatliche Zusendung von Newslettern (per E-Mail) mit Hinweisen auf besondere Veranstaltungen und Aktionen
• Erweiterung des Netzes an Vorverkaufsstellen (CTS hat über 2.500 VVK-Stellen)
• Einfachere Handhabung des neuen Ticketing-Systems für das Kassenpersonal, dadurch bleibt
mehr Zeit für Kundenservice und persönliche Ansprache. Es können Infotexte zu den Veranstaltungen hinterlegt werden, damit das Kassenpersonal die Kunden noch besser beraten kann. Hinzu kommen z. B. mehr Speicheroptionen für Kundenwünsche, was einen individuellen Service erleichtert, und eine „Warenkorbfunktion“, die dem Kassierer eine bessere Übersicht über gebuchte
Veranstaltungen verschiedener Sparten ermöglicht.
• Verbesserung der telefonischen Erreichbarkeit durch zusätzliches Personal bei der Abo-Hotline
(0231 / 50 22 442) und der allgemeinen Ticket-Hotline (0231 / 50 27 222), bei Besetztzeichen
bzw. Nichtannahme des Gesprächs Weiterleitung an das DoLine Callcenter
• Im Kassenbereich können sich die Besucher auf Monitoren Trailer der aktuellen Produktionen ansehen
• Der Besucherservice ist in neue, schönere Räumlichkeiten im Erdgeschoss umgezogen, auch die
Theaterkasse im Opernhaus wurde neu gestaltet
• Das Parkhaus hat vom Betreiber ein neues Schild bekommen: Parken am Stadttheater. Dadurch
ist eine bessere Sichtbarkeit gegeben.
• Die Premieren werden jetzt für die Besucher durch Ansprachen der Künstler und ein kleines Catering noch attraktiver
• Zu Saisonbeginn 09/10 ist eine Eröffnungsfeier geplant
• Kulturgenuss + Partyvergnügen: am 27.11. im Schauspielhaus (Warten auf Godot) und am Sa.,
31.01. um 19.30 im Opernhaus (Musical und Kostümparty: Der Kuss der Spinnenfrau) legen im
Anschluss an die Vorstellung DJs auf. Den Kuss der Spinnenfrau gibt es für Studenten zum Sonderpreis von 8 € inkl. 1 Freigetränk.
• Schauspielparty: Junge Leute und Junggebliebene können am Freitag, 6. Februar bei der Schauspielparty II im Anschluss an die Vorstellung „Buddenbrooks“ ab ca. 22.00 Uhr zu Funkclassics,
Bigbeats und Electroclash im Foyer tanzen (Karten zwischen 8,80 – 20,90 €, für Studenten ermäßigt von 4,40 € – 10,45 €. Wer nicht zur Vorstellung, aber gerne zur Party kommen möchte, zahlt
an der Abendkasse einen Eintritt von 4,-€). Weitere Schauspielpartys werden am 18. April („Blues
Brothers“) und am 05. Juni (nach der neuen Inszenierung von Philipp Preuss) stattfinden.
• Im Rahmen der aktuellen Weihnachtsabos wird erstmals auch ein Abo für die Kinderoper (3 Vorstellungen ab 15 Euro für Kinder ab 6 Jahren und höchstens 2 Erwachsene zum gleichen Preis)
angeboten
Im Rahmen der Weihnachtsabos bieten die Dortmunder Philharmoniker ein Schnupper-Abo mit drei
Philharmonischen Konzerten zum Kartenpreis von 69 Euro an, ein Kammerkonzert gibt es gratis dazu.
Fazit: Alle vier untersuchten Sparten des Theater Dortmund erscheinen nach dieser Analyse gut aufgestellt und an die Bedürfnisse der bestehenden Besucher angepasst, wie u. a. eine hohe ZufriedenSeite 4
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heit mit den Kerndienstleistungen im Bereich von Ensemblequalität und Programmgestaltung sowie
großteils auch mit den nachgelagerten Serviceleistungen zeigt. Insgesamt tragen die Daten dieser Erhebungen dazu bei, dass das Theater Dortmund sein Programm-, Informations- und Serviceangebot
in den nächsten Jahren weiter optimieren kann und inhaltlich gut positioniert weiterhin einen substanziellen Beitrag zum vielfältigen Dortmunder Kulturangebot leisten wird – für die Gäste aus Dortmund,
dem Umland und für die Touristen.
www.theaterdo.de
www.theaterdo.de/philharmoniker
Kontakt und weitere Informationen
Institut für Kultur-Markt-Forschung (IKMF)
Gerlinde Bendzuck
Rodenbergstr. 27
10439 Berlin
Tel./Fax 030 – 447 97 67
E-Mail [email protected]
Homepage www.kulturmarktforschung.com
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