1. Was sind „endokrine Tumoren“? Endokrine Zellen sind bei jedem

1. Was sind „endokrine Tumoren“?
4. Warum braucht man ein „Zentrum“ für diese Erkrankung?
Endokrine Zellen sind bei jedem Menschen überall im Körper
zu finden. Sie haben die Aufgabe, Hormone zu produzieren,
die viele Funktionen im Körper regulieren. Die Schilddrüse
ist ein Teil dieses Systems. Sie besteht aus hormonbildenden
Zellen, die für die Regulation des Stoffwechsels, des Nervensystems, der Muskeln und des Herzens verantwortlich sind.
Wenn Schilddrüsenzellen anfangen unkontrolliert zu wachsen, entsteht ein Schilddrüsenkarzinom.
Um die ganze Vielfalt an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten nutzen zu können, arbeiten Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen zusammen. Notwendig
ist hierfür eine enge Abstimmung der beteiligten Partner.
Die Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen koordiniert diese Maßnahmen und ist gleichzeitig fester
Ansprechpartner für die Patienten.
2. Welche Schilddrüsenkarzinome gibt es?
Es gibt sehr unterschiedliche Varianten von Schilddrüsenkarzinomen. Schilddrüsenkarzinome, die aus den C-Zellen entstehen, bezeichnet man als C-Zellkarzinome oder medulläre
Schilddrüsenkarzinome (MTC). Schilddrüsenkarzinome, die
aus den Schilddrüsenfollikelzellen entstanden sind, teilt man
in differenzierte (papilläre und follikuläre) und anaplastische
Schilddrüsenkarzinome ein.
6. Wie wird die interdisziplinäre Sprechstunde für Schilddrüsenkarzinome organisiert?
5. Welche Einrichtungen im UK Essen sind an Diagnose und
Therapie beteiligt?
- Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen:
Diagnose, medikamentöse Therapie, Chemotherapie,
Koordination
- Klinik für Nuklearmedizin:
Diagnose, Radiojodtherapie und PRRT
- Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie:
Diagnose, operative Tumortherapie
3. Wie häufig sind solche Schilddrüsenkarzinome?
Schilddrüsenkarzinome gehören zu den häufigsten endokrinen Tumoren, sind im Vergleich zu anderen Tumorerkrankungen aber eher selten. Man geht davon aus, dass jedes Jahr ca.
5.000 Menschen in der Bundesrepublik neu an einem Schilddrüsenkarzinom erkranken.
Neben diesen Hauptverantwortlichen für Diagnostik und
Therapie sind noch mehrere Einrichtungen am Universitätsklinikum Essen beteiligt, die bedarfsweise hinzugezogen
werden: Innere Klinik (Tumorforschung), Institut für Humangenetik, Klinik für Strahlentherapie, Klinik für Pneumologie,
Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie sowie auch die
Palliativtherapie im UK Essen.
- Institut für Radiologie und Neuroradiologie:
Diagnose, lokale Therapieformen
- Institut für Pathologie und Neuropathologie:
Diagnose und Verlauf der Art des Tumors
- Zentrallabor, mit Bereich für Forschung und Lehre:
Diagnose, Verlaufsuntersuchung von Tumormarkern
Bei Ihrem ersten Besuch in unserer Klinik besprechen wir mit
Ihnen die bereits vorhandenen Befunde und klären, ob Zusatzuntersuchungen notwendig sind. Die genauen Termine hierfür - stationär oder ambulant - erhalten Sie einige Tage später
per Post. Gleichzeitig erhalten Sie auch eine Rückrufnummer,
falls Sie einen Termin verschieben müssen. Ebenso vereinbaren wir mit Ihnen einen neuen Termin bei uns, um die dann
vorliegenden Befunde zu besprechen. Sollten Sie die weitere
regelmäßige Nachsorge in unserem Zentrum wünschen,
legen wir am Ende Ihres Besuchs das Zeitintervall zur nächsten Wiedervorstellung fest. Zur Erinnerung erhalten Sie die
genauen Daten nochmals einige Wochen vor dem vereinbarten Termin postalisch.
7. Wer trifft die Therapieentscheidungen?
Alle Therapieentscheidungen trifft eine sogenannten „interdisziplinäre Tumorkonferenz“. Fach-, Ober- und Chefärzte der
beteiligten Kliniken und Institute treffen sich hier einmal pro
Woche. Die Erkrankung jedes Patienten, der im Rahmen der
Sprechstunde untersucht wurde, wird anhand der vorliegenden neuen Untersuchungsergebnisse diskutiert. Gemeinsam
erarbeiten die Mediziner eine Therapieempfehlung, die sie
protokollieren. Beim nächsten Gesprächstermin erklärt der
behandelnde Arzt seinem Patienten, wie die weitere Therapie
aussehen wird.
8. Woher weiß ich, dass ich nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werde? Werden in Ihrem
Zentrum auch Studien angeboten?
Das Westdeutsche Zentrum für endokrine Tumore arbeitet
nach den Leitlinien der Amerikanischen Schilddrüsengesellschaft (American Thyroid Association), der Europäischen
Schilddrüsengesellschaft (European Thyroid Association) und
nationaler Empfehlungen der DGE und DGN. Hier werden
regelmäßig Empfehlungen aktualisiert und dem neuesten
Wissensstand angepasst. Sowohl eigene als auch auswärtige wissenschaftliche Veranstaltungen garantieren ein sehr
hohes Maß an Aktualität. Klinische Studien, das heißt die
Erprobung neuer Diagnostik- oder Therapieverfahren, werden
ebenfalls angeboten. Falls Sie für eine Studie in Frage kommen, werden Sie darauf angesprochen und über den Inhalt
ausführlich aufgeklärt. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig für Sie. Es entstehen Ihnen keinerlei Nachteile, wenn Sie
ablehnen.
9. Gibt es feste Ansprechpartner für mich?
Ihr Weg zu uns...
Sehr geehrte Patienten,
In vielen Bereichen, etwa der Organisation oder der Teilnahme
an klinischen Studien, bekommen Sie feste Ansprechpartner.
Bei den ärztlichen Mitarbeitern in den Ambulanzen ist eine
feste Zuordnung aufgrund der Dienstpläne nicht immer
möglich. In jedem Fall, erhalten Sie jedoch die von den Medizinern der Tumorkonferenz gemeinsam erarbeitete Therapie.
Die Person des Ambulanzarztes spielt daher hier eine eher
untergeordnete Rolle.
herzlich willkommen im Westdeutschen Zentrum für Endokrine Tumoren. Die Diagnose und Behandlung eines Tumors
wirft häufig Fragen auf, die wir Ihnen gerne in persönlichen
Gesprächen beantworten. Vorab möchten wir Ihnen eine
Zusammenstellung der häufigsten Fragen sowie organisatorische Hinweise mit diesem Informationsblatt an die Hand
geben.
Gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Klinik, wünsche ich Ihnen alles Gute bei der Behandlung Ihrer
Erkrankung.
Ihre Ansprechpartner sind:
- für ambulante Vorstellungen:
Karin Dunschen
) 0201 723 84669
Silke Hollensteiner
) 0201 723 6405
- für Fragen während des stationären Aufenthaltes:
Claudia Becker
) 0201 723 6322
- für Studienpatienten:
Karin Dunschen
) 0201 723 84669
Haupteingang
Parkhaus
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Medizinisches
Zentrum
Vom Hauptbahnhof aus erreichen Sie das Universitätsklinikum Essen mit der U17 Richtung Margarethenhöhe
– Haltestelle Holsterhauser Platz.
Die Straßenbahnlinie 106 hält am Haupteingang des
Klinikumgeländes – Haltestelle Klinikum. Die Linie 106
führt von Altenessen Bf über den Essener Hauptbahnhof
zur Haltestelle Helenenstraße in Altendorf und zeitweise
bis Bergeborbeck.
Die Buslinie 160/161 – Haltestelle Klinikum – bringt Sie
zu den Stadtteilen Borbeck und Stoppenberg.
Universitätsklinikum Essen
Hufelandstr. 55
45147 Essen
Schilddrüsenkarzinome
Patienteninformation
Univ.-Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer
Direktorin der Klinik für Endokrinologie
und Stoffwechselerkrankungen