Was ist Contracting? - Badische Holzenergie-Genossenschaft

Hintergrund zur BHEG: Contracting-Modell
14.11.2013
Was ist Contracting?
Zwei Formen des Contractings beherrschen den Markt
Der „Verband für Wärmelieferung e.V.“ hat 2011 seine Mitglieder befragt und kam zu dem
Ergebnis: Das Anlagen-Contracting kommt mit 85 Prozent auf den größten Anteil am Markt
für Contracting-Modelle. Viel weniger ist dort das Einspar-Contracting vertreten, und zwar mit
neun Prozent (sonstige Formen kamen auf einen Anteil von sechs Prozent). Wie
funktionieren die zwei wichtigsten Varianten des Contractings?
a) Anlagen-Contracting:
Diese Art von Contracting liegt vor, wenn ein Energielieferant die Versorgung eines
Gebäudes übernimmt, zum Beispiel mit Wärme, Kälte, Strom, Druckluft oder anderen
Energieformen. Dazu stellt er die nötigen Anlagen zur Verfügung, die zwar im Gebäude
installiert werden, aber in der Regel in seinem Eigentum bleiben. Der Kunde muss keine
eigenen Investitionen in die Energieversorgung vornehmen – und kann die freiwerdenden
Mittel für andere Projekte nutzen. Der Energielieferant wird als Contractor bzw. ContractingGeber bezeichnet, sein Kunde als Contracting-Nehmer. Die Badische HolzenergieGenossenschaft betreibt so genanntes „Kleinanlagen-Contracting“, also dezentrale
Wärmeversorgung mit Kesselleistungen zwischen 50 bis 800 kW.
Beim Contracting werden erhebliche ökonomische und ökologische Potenziale freigesetzt,
etwa wenn es zu einem Umstieg beim Brennstoff kommt. Holz-Pellets verbrennen fast
klimaneutral, fossile Energieträger dagegen verursachen große CO2-Emissionen und
werden nach Experten-Meinung wahrscheinlich im Preis weiter steigen.
Gut für den Kunden und die Umwelt: Der „Verband für Wärmelieferung e.V.“ nennt weitere
Vorteile des Contractings:

Imagegewinn, da neueste Technologien zum Einsatz kommen, die Emissionen
reduzieren

Steigender Wert einer Immobilie

Energieversorgung auf Dauer gesichert

Konzentration auf das Kerngeschäft möglich
Gut für den Contractor:

Gewinnanteil an der Ersparnis durch die neue Heizungsanlage

Förderung einheimischer Spitzentechnologie

Arbeitsplätze werden gesichert
Einsatzbereiche des Contractings:

Kommunale und öffentliche Einrichtungen (Schulen, Kindergärten usw.)

Krankenhäuser

Industrie- und Gewerbebetriebe

Wohngebäude
b) Einspar-Contracting
Bei dieser Form des Contractings übernimmt der Contractor neben der Energieerzeugung
weitere Aufgaben: Er plant, finanziert, errichtet und betreibt ebenfalls Anlagen zur
Energieverteilung und -nutzung. Außerdem kann es sein, dass der Contractor weitere
Komponenten eines Gebäudes gestaltet, die wichtig für Energieeinsparungen sind. Hinzu
kommen: Einbindung der Nutzer in das Energiekonzept sowie deren Schulung. Die
Refinanzierung erfolgt ausschließlich aus den Einsparungen durch sinkende
Energieverbräuche.
Quelle: Der „Verband für Wärmelieferung e.V.“ / www.energiecontracting.de
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