AUF ZACK j Mittlerweile stehen für jede Wildart die unterschiedlichsten Geschosse zur Verfügung. Wo liegen die Unterschiede? Jung WA F Teil II jäger FEN -Kurs KU N DE hossSyste matik Gesc Büchsengeschosse im Überblick Was fliegt denn da? Die Zahl der jagdlich relevanten Büchsengeschosse ist mittlerweile sehr groß. Unser Fachmann erstellt eine Systematik, die die Geschosse in einheitliche Kategorien bringt Wildart ist die Penetration und Tiefenwirkung vollkommen ausreichend, so dass meist sogar Ausschuss erzeugt wird. Solche Geschossarten haben eine schnelle und große Tötungswirkung. Sie entsprechen dem Tierschutzgedanken und waidgerechter Jagd. Roland Zeitler Deformations- und Zerlegungsgeschosse 48 Zerlegungsgeschosse und Teilzerlegungsgeschosse So zerteilt sich ein Zerlegungsgeschoss – für unser Wild unbrauchbar! Reine Zerlegungsgeschosse zerlegen sich vollkommen in kleinste Bestandteile, ohne dass ein größerer Restkörper übrig bleibt. Sie eignen sich keinesfalls für Wild ab Fuchsgröße und Schalenwild. Solche Geschosse wurden in den USA als Varmintgeschosse Foto: Michael Breuer Die üblich zur Schalen- und Raubwildjagd verwendeten Geschosse deformieren im Ziel oder zerlegen sich im Ziel teilweise. Dadurch wird das Geschoss im Ziel abgebremst, die Durchdringungszeit und damit die Energieabgabe ans Ziel wird erhöht. Ferner wird eine stärkere mechanische Zerstörung verursacht und die Stoß- und Druckwellen erhöht. Bei Verwendung eines adäquaten Kalibers auf die zu bejagende DJZ 7/2007 048_049_Ausbildung_0707.indd 48 12.06.2007 11:06:14 Uhr für Wild wie Präriehunde entwickelt. Ein 40 Grains HP-Geschoss in einer .223 Rem. ist für Rehwild ungeeignet und auch für den Fuchs fraglich. Besonders bei großer Kälte kann das Geschoss sich auf dem Fuchsbalg vollkommen zerlegen – ohne tödliche Wirkung. Reine Zerlegungsgeschosse eignen sich für Wild bis maximal Hasengröße. Sie sind in Mitteleuropa jagdlich kaum verwendbar. Teilzerlegungsgeschosse Vertreter sind H-Mantel oder Doppelkerngeschoss (DK). Bei ihnen wird bewusst darauf abgezielt, dass sich ein Teil des Geschosses im Wildkörper zerlegt und vom Restprojektil getrennt wird. Die sich zerlegenden Teile scheren ab, während der stabile Restkörper richtungsstabil bleiben und Ausschuss ergeben soll. Bei schlechten Treffern ergibt sich des Öfteren eine bessere Wirkung als bei kompakteren Geschossen. Die Geschosse sind gut geeignet für mittelstarkes Wild (von 30 bis etwa 130 kg). Der Restkörper des Geschosses ist meist etwa kalibergroß, kann aber seine Fläche durch Stauchung vergrößern. Mit mehr oder weniger großen Geschossteilen im Wildkörper muss gerechnet werden. Beim DK-Geschoss brechen stärkere Stücke ab als dies beim H-Mantel der Fall ist. Deformationsgeschosse Deformationsgeschosse verändern im Ziel ihre Form. Sie deformieren, indem durch Zielwiderstand und Geschossgeschwindigkeit ihre Kopfform verändert wird. Sie pilzen auf oder schälen auf. Das heißt, der vordere Teil wird gestaucht, und es ergibt sich eine pilzartige Form. Der Kopfbereich des Geschosses wird auf etwa das 1,5- bis 2,5fache des Kalibers (ursprünglicher Geschossdurchmesser) vergrößert. Je nach Art und Qualität des Projektils scheren sich dadurch Geschossteile ab, so dass das Geschoss an Masse verliert. Standard- oder einfache Teilmantelgeschosse Sie sind preiswert herstellbar und ihr unkomplizierter Aufbau ermöglicht ein hohes Präzisionspotenzial. Über die Bleispitze, die Mantelstärke und eventuelle Sollbruchstellen wird die Deformationseigenschaft gesteuert. Neben Bleispitzen kommen oft auch Kunststoffspitzen zum Einsatz. Sie erhöhen den B.C.-Wert (Dynamischer Ballistischer Coeffizient) und verbessern die Flugeigenschaften. Auch jagdliche Hohl- V.l.n.r.: TIG, Nosler Partition, Doppelkern (DK), Teilmantel, Teilmantel, Nosler B.T., Swift A-Frame. V.l.n.r.: Sierra Gameking (TM spitz), TM Rundkopf, Nosler B.T., Nosler Partition, TUG, TIG (Kern + Mantel), Swift A-Frame, Doppelkern. Fotos: Roland Zeitler Aus Schalenwild geborgene Geschosse. spitzgeschosse mit Bleikern fallen in diese Gruppe. Es gibt eine Menge von Geschossen dieser Gruppe wie etwa KS, Nosler Ballistic Tip, Sierra Pro Hunter und Game King, Hornady Interlock, Hi-Shok, Mira, Mega, Core-Lokt und viele andere. In adäquaten Kalibern sind es sehr gute Geschosse für mitteleuropäisches Schalenwild. Sie ergeben bei guten Treffern eine sehr gute Wirkung. Bei sehr starkem Zielwiderstand kommt es oft vor, dass sich der gesamte Bleikern vom Mantel löst. Damit mangelt es an Tiefenwirkung, so dass häufig kein Ausschuss entsteht. j In der folgenden Ausgabe behandeln wir die weiteren jagdlich wichtigen Geschosse. 7/2007 DJZ 048_049_Ausbildung_0707.indd 49 49 12.06.2007 11:06:19 Uhr
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