Juli 2012 Was passiert mit dem Pfarrzentrum St.Joseph? Wenn es nach der katholischen Pfarrgemeinde Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula ginge, wäre das Pfarrzentrum St. Joseph in Hürth-Mitte schon längst dem Erdboden gleichgemacht worden. Doch dagegen regt sich starker Widerstand. Die Anwohner haben sich in einer Bürgerinitiative organisiert und in kurzer Zeit schon rund 250 Unterschriften gegen den Abriss des Pfarrzentrums gesammelt. Die Mitglieder des Planungsausschusses konnten sich bei einem Ortstermin an der Bonnstraße einen persönlichen Eindruck von den Gebäuden verschaffen. Pfarrer Lausberg und Vertreter des Kirchenvorstands standen den Ausschussmitgliedern für Fragen zur Verfügung. Im Anschluss zur Besichtigung kamen auch die Bürger zu Wort, die sich zahlreich vor dem Pfarrheim versammelt hatten. Dabei wurde klar: Die Anwohner lehnen die Pläne zum Abriss und Neubau an dieser Stelle ab. Der Planungsausschuss kam in seiner anschließenden Sitzung dem Bürgerwunsch weitgehend nach, keine vorschnellen Fakten zu schaffen. Der Abrissantrag, den die Kirchengemeinde gestellt hat, wird von der Stadtverwaltung so lange nicht beschieden, wie das Ergebnis der Prüfung des Denkmalschutzes aussteht. Die Denkmalschutzprüfung wurde vom ehrenamtlichen Denkmalschutzbeauftragten Karl-Ernst Forisch beantragt. Er begründet seinen Antrag folgendermaßen: „Für eine Unterschutzstellung des Pfarrzentrums St. Joseph in Hürth-Mitte spricht die Bedeutung für die Hürther Geschichte, die Bedeutung für die Siedlungsgeschichte von Knapsack und Hürth-Mitte und die besonderen städtebaulichen Gründe, die in der planmäßigen Entwicklung von Hürth-Mitte begründet sind.“ Das Landesamt für Denkmalschutz prüft derzeit den Antrag und wird ein abschließendes Gutachten zur Seite 1 Schutzwürdigkeit erstellen. Für den Fall, dass der Antrag negativ beschieden werden sollte, hat der Planungsausschuss die Verwaltung einstimmig beauftragt, ein Verfahren zur Aufstellung eines neuen Bebauungsplans vorzubereiten und zugleich eine Veränderungssperre zu erlassen, die verhindert, dass Gebäude während der Aufstellungsphase des Bebauungsplans abgerissen werden dürfen. Ohne Veränderungssperre müsste der Abrissantrag der Kirchengemeinde bewilligt werden. Viele Bürger befürchten neben dem Verlust eines Wahrzeichens, dass mit einem neuen Bebauungsplan die vorhandenen Grünanlagen überbaut werden und die ohnehin dichte Wohnbebauung in Hürth-Mitte durch Geschosswohnungsbau an dieser Stelle weiter verdichtet wird. Um die Sorgen, Anregungen und Ideen der Bürger schon bei der Erstellung der Planung zu berücksichtigen, hatte die CDU im Planungsausschuss die Durchführung einer Bürgerwerkstatt beantragt, die gemeinsam mit den Grünen und den Freien Wählern beschlossen werden konnte. „Damit ist eine Ausgangslage geschaffen, die vorschnelle Tatsachen verhindert und die Bürger von Anfang an in die Neuplanung für den zentralen Bereich von Hürth-Mitte aktiv einbezieht“, begrüßt CDU-Sprecher Dirk Breuer den Kompromiss. Nach Auffassung der CDU ist das Gebäude des Pfarrsaals in die neue Planung zu integrieren. Das sah der Planungsausschuss, als er sich vor zwei Jahren mit dem Thema befasst hatte, eigentlich genauso. Bebauungsplan Nibelungenviertel Die CDU hatte seinerzeit mit interessierten Bürgern dafür gesorgt, dass entgegen der Verwaltungsmeinung ein Bebauungsplan für das Nibelungenviertel aufgestellt wird. Auf der Grundlage unterschiedlicher Varianten für die Plangestaltung erfolgt nun die Beteiligung der Öffentlichkeit. Ziel des Verfahrens ist es, den Charakter des Nibelungenviertels zu bewahren und baurechtlich abzusichern. Die Gestaltungsvarianten werden mit den Anwohnern erörtert. Hierbei geht es nicht um eine Abstimmung, sondern um ein Meinungsbild der Anwohner. „Dies ist uns, wie im bisherigen Prozess, besonders wichtig“, so Ratsherr Georg Fabian. Auf dieser Basis soll dann der Bebauungsplan erstellt werden. „Wir wollen die Bürger des Nibelungenviertels weiterhin bei der Aufstellung des Bebauungsplanes unterstützen. Das Viertel muss geschützt werden und im Charakter erhalten bleiben“, fordert Georg Fabian. Der entsprechende Erläuterungsbericht zu den Varianten kann vorab bei Georg Fabian ([email protected]) bezogen werden. Elektrosmog? Nein, danke! Durchfahrt nicht erwünscht In dieser Veranstaltung wurde die derzeitige Situation erläutert. Eingeladen waren auch Vertreter der Hürther Ratsfraktionen. Die Hermülheimer CDU-Ratsmitglieder Georg Fabian und Dirk Breuer unterstützen das Anliegen der betroffenen Bürger und standen bereits im Vorfeld im engen Austausch mit den Vertretern der Interessensgemeinschaft. Die CDU unterstützt die IG Hürth in ihrer Forderung, dass im betroffenen Bereich die Stromleitung unter die Erde verlegt wird. Derzeit läuft bei der Bezirksregierung Köln das Planfeststellungsverfahren zum geplanten Neubau der Stromtrasse. Das Einwendungsschreiben der IG Hürth ist fristgerecht mit über 1300 Unterschriften vorgelegt worden. Im Mai bzw. Dezember 1992 gab es seitens der Anwohner/Eigentümer der Straße „Am Simonishof“ - bei der Anhörung und Vorstellung des Bebauungsplanes 013bc - bereits Einwände gegen eine Anbindung beider Straßen. Dies wurde dem Planungsamt auch schriftlich mitgeteilt. Bei der Anhörung im Dezember 1992 wurde den Eigentümern mitgeteilt, dass die vorgebrachten Bedenken alle in die weitere Planung einfließen und somit auch weitere Schritte seitens der Eigentümer nicht notwendig wären. „Obwohl sich an der Sachlage seit dem nichts verändert hat, scheint dies alles bei der Stadt Hürth in Vergessenheit geraten zu sein! Gegen eine Trennung der beiden Straßen spricht eigentlich nichts“, so der CDUVorsitzende Toni Görtz. Gründe liegen nach wie vor auf der Hand: Bis zur letzten Bautätigkeit auf der „Josef-Metternich-Straße“ dauert es mindestens 10 Jahre, d.h. Baufahrzeuge fahren in dieser Zeit auch über die Straße „Am Simonishof“ (Spielstraße!). Sollte der bereits im Zuge des BPL 013a geplante Kinderspielplatz auch endlich einmal fertig werden, liegen dessen Zu- und Ausgänge direkt an dieser Straße! Mit zwei Klapp-Pollern könnte auch die Müllentsorgung einfach und kostengünstig geregelt werden. Bahnhofsgebäude kommt weg Auf Nachfrage berichtete die Stadtverwaltung, dass das Gebäude des Hermülheimer Bahnhofs abgerissen werden soll. Die bestehenden Mietverträge wurden bereits gekündigt. Was mit dem Areal passieren wird, ist derzeit noch unbekannt. Wir wünschen allen Lesern und ihren Familien schöne und erholsame Ferien. Seite 4 Am 20.06.2012 fand eine gut besuchte Bürgerinformationsveranstaltung zur geplanten Höchstspannungsleitung statt, die im Bereich zwischen den Höhnen und Kiebitzweg verlaufen soll. Veranstalter war die „Interessengemeinschaft Hürth gegen den Neubau der Amprion Hochspannungsleitung Rommerskirchen-Sechtem e.V.“ (IG Hürth). Die IG Hürth will die Interessen der Anwohner bündeln und nach außen vertreten. Was kann bei Genehmigung des Ausbaus der Hochspannungsleitung durch die Bezirksregierung unternommen werden? Dann kann der Rechtsweg beschritten werden. Um einen Rechtsstreit führen zu können, ist die IG Hürth auf finanzielle Unterstützung durch Spender und/oder beitragszahlende Mitglieder angewiesen. Weitere Informationen sind unter www.huerthgegen-hochspannung.de verfügbar. Die CDU-Vertreter setzen sich dafür ein, dass sich die Stadt an den Kosten einer möglichen Klage beteiligt. „Wir setzen darauf, dass wir hier mit allen Fraktionen an einem Strang ziehen“, so Ratsherr Georg Fabian. Straßensperrung Im Zuge von Kanalbaumaßnahmen erfolgt ab der zweiten Juliwoche bis Mitte September eine Sperrung der Horbeller Straße zwischen Krankenhausund Reifferscheidstraße, d.h. zum Bundesschützenfest ist die Straße wieder frei. Mit dem Start der Arbeiten ist die Krankenhaussstraße für einen Zeitraum von ca. vier Wochen nur in Richtung Hürth-Mitte/EKZ befahrbar. Daran anschließend wird der Kanal in der Pestalozzistraße neu verlegt. Hier enden die Arbeiten an der Fröbelstraße. Die gesamten Maßnahmen dauern laut Stadtwerke voraussichtlich bis Ende Oktober.
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