WAS ZERSTÖRT DIE FAMILIE? - Christen in Gummersbach

WAS ZERSTÖRT DIE FAMILIE?
Jack Palmer
Wenn man dir diese Frage stellte, was würdest du darauf antworten? Ohne Zweifel gibt
es viele Einflüsse, die heutzutage zerstörend auf die Familien einwirken. Vier davon
scheinen mir vorrangig zu sein. Jeder Einzelne ist so heimtückisch, dass nur wenige sie
erkennen, bis sie darauf aufmerksam gemacht werden. Geschieht dies aber, stimmen sie
augenblicklich zu. Siehst du das auch so?
GESCHÄFTIGKEIT
Etwas zu schaffen von bleibendem Wert erfordert viel Zeit, Anstrengung, Aufwand und
Engagement. Was ist wertvoller als unsere Familie? Die traurige Tatsache besteht, dass
zu viele von uns ganz einfach zu beschäftigt sind, um eine solide Familie aufzubauen. Der
Terminkalender bestimmt uns. Unsere Unfähigkeit, unser Leben in Einklang mit der göttlichen Ordnung zu gestalten, wirkt sich verheerend aus. Anscheinend wissen wir nicht,
wie oder wann wir einmal „Nein“ sagen sollten. Weniger wichtige Dinge verdrängen solche von vorrangiger Bedeutung. Hobbys, Vereine, Nebentätigkeiten, Karrierestreben und
sogar gemeindliche Aktivitäten rauben uns wertvolle Zeit und Kraft, die wir in den Aufbau
einer gesunden Familie für Gott investieren sollten.
Oft ist Geschäftigkeit geradezu eine Flucht – eine spitzfindige Art der Ablenkung von Erfordernissen, denen wir nicht gern ins Auge sehen. Aber ob Flucht oder Ablenkung, es ist
in der Regel ein Unglück! Geschäftigkeit ist das Kennzeichen unserer ruhelosen Zeit. Irgendwie setzen wir einen vollgestopften Terminkalender gleich mit Erfolg oder Wichtigkeit, was aber nur beweist, wie verdreht unsere Ansichten geworden sind. Was wir wirklich brauchen, ist zu lernen, wie wir es ruhiger gehen lassen, herauszufinden, wer wir
sind, warum wir hier sind, wie es unserer Familie geht, und was von Gott aus gesehen
wirklich wichtig ist. Beim rücksichtslosen Kampf, den sozialen Status zu erhöhen, hat
man vielleicht Erfolg. Es gibt nur ein größeres Problem: Verlierer ist die Familie.
Aber Gottes Wort sagt: „Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin“ (Ps 46,10). „In Stillsein
und in Vertrauen würde eure Stärke sein“ (Jes 30,15). „Besser eine Hand voll Ruhe, als
beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind“ (Pred 4,6). „Es ist gut, dass man still
warte auf die Rettung des HERRN“ (Klgl 3,26). „Die auf den HERRN harren, gewinnen neue
Kraft“ (Jes 40,31).
Es erfordert Zeit, ein Verhältnis zum Herrn aufzubauen. Eile ist da fehl am Platz. Ebenso
braucht es Zeit, feste Familienbeziehungen aufzubauen, die den Problemen und dem
Druck des Lebens standhalten. Die tragische Geschichte von Eli und seinen beiden bösen
Söhnen (1Sam 2–4) ist der Bericht über einen Mann, der nicht zu schlecht, wohl aber zu
beschäftigt war.
Zerstört Geschäftigkeit deine Familie? Wenn das der Fall ist, brauchst du ein Alleinsein
mit Gott; erwäge ernstlich die Dinge, die dich treiben, und verpflichte dich, deine Prioritäten nach Gottes Willen neu festzulegen.
MATERIALISMUS
Unsere Familien werden nicht nur von fordernden Terminplänen bestimmt, es beherrscht
uns auch das Streben nach materiellen Besitztümern. Materialismus ist für das Familien-
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leben sehr zerstörerisch. Er erzeugt falsche Werte. Er stellt Besitztümer vor wichtigere
Dinge wie Beziehungen. Er veranlasst die Familie, ohne das auszukommen, was sie wirklich braucht, zugunsten der Dinge, die sie haben möchte. Wir alle könnten mit weniger
leben. Materialismus betet an Gottes Statt irdische Dinge an. Gottes Wort sagt uns, dass
alles, was zwischen Ihn und uns tritt, ein „Götze“ ist. Weil wir entschlossen sind, es anderen gleichzutun und das „gute Leben“ zu genießen, werden wir finanziell versklavt.
Man gibt Geld aus, das man nicht hat, für Sachen, die man nicht braucht. Kreditkarten,
Aufnahme von Darlehen und hohe Zinssätze machen den, der leiht, zum Sklaven des Gebers. Einige der unglücklichsten Familien sind solche, die am meisten haben, aber nie zufrieden sind. Wie oft geschieht es bei unserem Jagen nach materiellen Dingen, dass wir
schließlich unsere Familie verlieren. Bei einer Umfrage unter Eheberatern in Amerika
standen als Grund für zerbrochene Familien an erster Stelle finanzielle Probleme. Es ist
traurig, dass man sich solche finanziellen Lasten oft selbst aufbürdet.
Gott jedoch sagt: „Du sollst nicht begehren ...“ (2Mo 20,17). „Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn“ (1Tim 6,6). „Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen“ (1Tim 6,8). „Begnügt euch mit
dem, was vorhanden ist“ (Heb 13,5). „Mein Gott aber wird allen euren Bedarf erfüllen“
(Phil 4,19).
Es war die Gier nach materiellen Dingen, die Achan zum Ungehorsam antrieb, die Israel
einen Sieg kostete, Achan seine Familie und schließlich auch sein Leben (Jos 7). Und so
ist es bei uns in unserem Begehren, mehr zu haben. Wir opfern unsere Familie um zeitlicher Dinge willen, die keinen Ewigkeitswert haben. Wir sollten unser Verhältnis zu materiellen Dingen neu bewerten. Eine falsche Sicht könnte uns schließlich viel mehr kosten,
als wir zu bezahlen bereit sind – unsere Familie.
VERGNÜGEN
Vance Havner sagte: „Vergnügen ist des Teufels Ersatz für die Freude im Herrn.“ Viele
aus dem Volk Gottes leben für Erholung, Entspannung, Unterhaltung, Wochenenden, Ferien, frühen Ruhestand – für irgendetwas, um die Leere in ihrem Leben auszufüllen. Verstehe mich nun nicht falsch: Es ist nichts Unrechtes, sich zu entspannen oder dann und
wann auch mal munteren Spaß zu haben. Aber wenn das Vergnügen unser Gott wird,
sind wir in großen Schwierigkeiten, und unsere Familie auch. Vergnügen hält davon ab,
das Leben ernst zu nehmen.
Wir gehen durchs Leben und lachen nach draußen und weinen nach drinnen. Unsere Familien leiden darunter. Doch um uns dieser Wirklichkeit nicht zu stellen, verfallen wir in
Vergnügungssucht. Wir hassen es, unseren Problemen ins Auge zu sehen! „Überspielen
wir sie durch Lachen, dann verschwinden sie,“ sagen wir. Aber sie verschwinden nicht.
Und alle Vergnügungen in der Welt werden sie nicht wegnehmen.
Es ist notwendig, dass wir auf Gottes Wort hören. Wenn Er von den letzten Tagen spricht,
sagt Er, dass die Menschen das Vergnügen mehr lieben als Gott (2Tim 3,4). Die Wahrheit
Gottes wird von den „Vergnügungen des Lebens“ erstickt (Lk 8,14). Die in Üppigkeit leben, sind lebendig tot (1Tim 5,6). „Wer Freude liebt, wird ein Mann des Mangels werden“
(Spr 21,17).
Wenn Vergnügen unser Ziel und unser Gott ist, sind Leiden die Folge. Aber sie beschränken sich nicht auf uns selbst, sie erfassen schließlich unsere ganze Familie. Dem Vergnügen zu leben, scheint uns auch immer weiter zu treiben, als wir gehen wollten. Es ist, als
ob wir ein wildes Pferd ritten; wir wissen nie, wann es mit uns durchgehen wird. Lass
Gott deine Freude sein! Lass sein Wort deine Seele erquicken. Lass seinen Segen dir die
größte Freude in deinem Leben geben.
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FERNSEHEN
Ein bekannter christlicher Führer kam zu dem Schluss, dass „das Fernsehen die Seelen
unserer jungen Leute verdirbt, ihr Denken vergiftet und die Atmosphäre unserer Häuser
zerstört“. Fernsehen ist der Kanal, durch den das Abwasser der Welt sich direkt in unsere
Heime ergießt!
Jemand, der sich gegen die Übel des Fernsehens ausspricht, wird gewöhnlich als Radikaler gebrandmarkt. Aber die meisten christlichen Familien stimmen darin überein, dass
etwas geschehen muss, um den ungehemmten Einbruch des Bösen in fernsehsüchtige
Familien zu stoppen. Einige regen schärfere Kontrollen bei den Fernsehgewohnheiten an.
Wahr ist aber, dass in den meisten Familien das Fernsehen schon unter Kontrolle ist!
Vielleicht hast du nie einige seiner schädlichen Auswirkungen bedacht: Fernsehen raubt
Zeit; es ermöglicht, dass wir fortgesetzt Bösem ausgesetzt sind; es stumpft Empfindsamkeit gegenüber der Sünde ab; es ist die gesellschaftlich zulässigste Art von Sucht;
dadurch können die sittlichen Wertvorstellungen der Produzenten der Sendungen ganz
unbewusst die unseren werden.
Und das ist ein triftiger Grund dafür, warum so viele Familien heutzutage in Schwierigkeiten sind. Wir sitzen und schauen uns gerade das an, was uns zugrunde richtet! Aber Gott
sagt, dass wir unsere Augen nicht auf schandbare Dinge richten sollen (Ps 101,3).Es
heißt auch: „Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis,
vielmehr aber straft sie auch“ (Eph 5,11). Wir sollen Dinge erwägen, die „wahr ... würdig
... gerecht ... rein ... lieblich ...wohllautend“ sind (Phil 4,8). Wir sollen weise sein zum
Guten und einfältig zum Bösen (Röm 16,19).
Wenn du den Einfluss des Fernsehens auf deine Familie testen willst, unterbrich einmal
für zwei Woche das Fernsehen. Wir glauben, du wirst eine erstaunliche Entdeckung machen – deine Familie wird besser dran sein ohne Fernsehen. Überlege, welche Alternativen es für das Fernsehen gibt. Wenn es euch so geht wie vielen christlichen Familien,
entdeckt ihr vielleicht am Ende eures Versuchs, dass ihr dem Herrn und einander näher
seid. Es ist einen Versuch wert.
Ist es nicht Zeit, ernstlich darüber nachzudenken, wie diese Dinge sich auf unsere Familien auswirken? Wenn wir wirklich wünschen, dass unsere Familien das sind, was Gott von
ihnen erwartet, werden wir uns befassen müssen mit unserer Geschäftigkeit, mit unserem Materialismus, unseren Vergnügungen und unserem Fernsehen. Es gibt sicher noch
viel mehr Dinge zu bedenken, aber diese vier wären ein guter Start.
Entnommen aus Grace & Truth