Was Urlauber über Schnäppchen-Blogs wissen müssen

1.10.2014
Hamburger Morgenpost - Was Urlauber über Schnäppchen-Blogs wissen müssen
Reise - 14.4.2014
URLAUBSGURU & CO.
Was Urlauber über Schnäppchen-Blogs wissen
müssen
Wer richtig günstig verreisen will, kann auf Schnäppchen-Blogs im
Internet suchen. Die Preise für Hotels und Flüge sind oft
unschlagbar preiswert. Die Anbieter nutzen teils bewusst Fehler im
Buchungssystem der Airlines aus. Das kann aber auch mal
schiefgehen.
Neun Tage Brasilien im Drei-Sterne-Hotel inklusive Flügen und Transfer
für 500 Euro. Acht Tage in einem Apartment in Südfrankreich für 75 Euro.
Oder ein Flug in die Dominikanische Republik für 320 Euro. Solche
Eine Woche Sonne und Strand in Antalya für 150
Euro? Wer richtig günstig verreisen will, kann auf
Schnäppchen-Blogs im Internet suchen.
Foto: dpa-tmn
Reiseschnäppchen klingen fast zu gut, um wahr zu sein. Es gibt sie aber
reihenweise auf Urlaubsblogs im Internet, die sich darauf spezialisiert
haben, besonders günstige Flüge, Hotels und Pauschalpakete zu
sammeln. Wir beantworten die wichtigsten Fragen für Urlauber.
Wo finde ich solche günstigen Angebote?
Auf Seiten wie Urlaubspiraten, Urlaubsguru, TripTroll, Travel-Dealz, Travelox oder Exbir werden selbst keine
eigenen Reisen verkauft. Mitarbeiter oder eine Nutzercommunity durchsuchen das Netz nach Schnäppchen und
sammeln diese. Sie sind nur Vermittler. Klickt ein Nutzer auf den Link zu einem bestimmten Angebot, erhalten die
Spürhunde eine Provision. Besonders günstige Flüge und Reisepakete stellen die Anbieter aber auch ohne
finanziellen Vorteil ein. Die meisten Nutzer lassen sich über Facebook und andere soziale Medien über die neusten
Preiskracher informieren.
Was wird genau angeboten?
Günstige Flüge sowie Gutscheine und Rabatte für Hotels stehen im Fokus. Das Angebot weitet sich aber aus. „Wir
versuchen immer eine gute Mischung aus allem anzubieten“, sagt Sebastian Kaatz von den Urlaubspiraten.
„Regelmäßig tauchen auch Bahn-Angebote, Mietwagen oder Kreuzfahrten auf“, berichtet Travelox-Betreiber
Sebastian Tuke. Bei Urlaubsguru fänden sich unter den Schnäppchen auch Pauschalreisen, so Geschäftsführer
Daniel Krahn.
Wie sind so günstige Reisen überhaupt möglich?
Das ist unterschiedlich. „Diese Preise gab es schon immer im Bereich Online-Reisen, aber es hat sich niemand die
Mühe gemacht, stundenlang das Netz danach zu durchsuchen“, sagt Kaatz. Für Städtereisen und Hotels gibt es
immer wieder Gutscheine. Flüge werden günstig, wenn Airlines im Last-Minute-Bereich leere Kapazitäten auffüllen,
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erklärt Tuke. Die richtig günstigen Flüge kommen jedoch meist durch Fehler im hochkomplexen Buchungssystem
der Airlines zustande - durch sogenannte „Error Fares“.
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Kann die Airline mir einen „Error-Fare“-Flug verweigern?
Das ist in der Vergangenheit schon passiert. „Das Risiko besteht immer“, sagt Kinast. „Trotzdem ist die
Wahrscheinlichkeit gering.“ Aufgrund der Vielzahl der ausgestellten Tickets fallen viele Fehlpreise gar nicht auf. „Zu
99,9 Prozent ist man auf der sicheren Seite, sobald man sein E-Ticket ausgestellt bekommen hat“, sagt Kaatz.
Deshalb rät er zur Zahlung per Kreditkarte: „Dann wird einem das E-Ticket sofort ausgestellt.“
Für wen lohnen sich die Schnäppchen-Deals?
Vor allem für Urlauber, die schnell sind und sich flexibel Zeit nehmen können. „Oft gibt es die unglaublichen
Angebote nur mit einer geringen Verfügbarkeit“, erklärt Urlaubspirat Kaatz. „Daher gilt hier immer: Wer zu lange
überlegt, könnte das Schnäppchen verpassen.“ Und wer sich zu sehr an eine bestimmte Destination klammert, kann
oft lange suchen.
Wann lohnt sich die Suche?
In der Hauptsaison ist es generell schwieriger, Schnäppchen zu finden. „Gute Angebote gibt es meistens dann, wenn
die Nachfrage gering ist, zum Beispiel zwischen Schulferien“, sagt Kinast. Bei Linienflügen nennt Sebastian Kaatz
von Urlaubspiraten ein bis zwei Monate vor Abflugtermin als günstigen Zeitraum für die Suche. „Charterflüge
bekommt man oft ein paar Tage vor Abflug zu unverschämt günstigen Preisen.“ Die typischen Frühbucherrabatte
seien meist nicht die wirklichen Schnäppchen, sagt Daniel Krahn. Er bestätigt: „In der Regel sind sechs bis acht
Wochen Vorlaufzeit eine gute Phase, um sich akribisch hinter die Schnäppchensuche zu klemmen.“
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