Zehn Semester „Neugier auf Neues“ Wünsch-Dir-was-Konferenz

GÖTTINGEN
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Sonnabend, 7. Februar 2009
Zehn Semester
„Neugier auf Neues“
Kurz & knapp
„Schlesien, wie es war…“
Einen Heimatnachmittag mit
einem Dia-Vortrag unter dem
Titel „Schlesien, wie es war…“,
organisiert heute die Pommersche Landsmannschaft Göttingen. Beginn ist in der Gaststätte Zur Linde, Hauptstraße 50,
um 15 Uhr.
Festakt für Göttinger Kinder-Uni
Mit einem Festakt in der Aula
der Universität sind am Freitag
zehn Semester Kinder-Uni (Tageblatt berichtete) in Göttingen gefeiert worden. Mit dabei
waren Vertreter aus Politik,
Verwaltung und Universitätsführung, Sponsoren, Eltern und
Studenten der Kinder-Uni.
VON MICHAEL BRAKEMEIER
Göttingen. Niedersachsens
Wissenschaftsminister
Lutz
Stratmann (CDU) ist sich sicher: „Wir brauchen viel mehr
solcher Aktionen wie die Göttingen Kinder-Uni“, sagte er
in seinem Grußwort. Er habe
die Hoffnung, dass aus der in
der Kinder-Uni geweckten
Neugier auf Wissenschaft echtes Interesse werde, das vielleicht sogar in einem Studium
endet. Göttingens Oberbürgermeister Wolfgang Meyer
(SPD) erklärte: „Die Stadt ist
stolz auf die Kinder-Uni. Eine
geniale Idee.“ Nicht nur dass
sie allein ein „Riesenerfolg“
sei, als Nebeneffekt werde zusätzlich der Ruf der Göttinger
Universität gestärkt.
Im Sommersemester 2004
startete die Kinder-Uni in ihr
erstes Semester. Seitdem verzeichneten die Organisatoren
27 500 Teilnehmer in 55 Vorlesungen, 860 Teilnehmer in 72
Seminaren, 120 Teilnehmer in
zehn Workshops, 800 Teilnehmer an den Vorlesungen „Kinder informieren Kinder“ und
2450 Teilnehmer bei der Kinder-Uni für Erwachsene. 75
Dozenten haben sich seitdem
der Herausforderung KinderUni gestellt. Entstanden ist die
Idee zur Göttinger Kinder-Uni
in einem von Peter Brammer,
ehemaliger Leiter der GeorgChristoph-Lichtenberg- Gesamtschule (IGS), geleiteten Seminar zur „Schulentwicklung
und Schulorganisation“ im
Wintersemester
2003 / 2004.
Seitdem wird das Semesterprogramm von einem wechselnden
Studententeam organisiert.
Dabei habe es anfangs
durchaus Skepsis gegenüber
einer Kinder-Uni gegeben, erinnerte sich Uni-Vizepräsidentin Doris Lemmermöhle:
„Es gab heftige Kontroversen
und Gegenstimmen.“ Schwer
Skibus in den Harz
Einen Ausflug in den Harz
plant am Sonntag, 8. Februar,
der Skiclub Göttingen. Gestartet wird um 8.30 Uhr an der
Stadthalle mit dem Skibus.
Herkunft von Bio-Ware
Das Forum für Gesundheit und
Prävention veranstaltet einen
Vortrag über Ursprung, Herkunft und Qualität von Bio-Lebensmitteln am Sonntag, 8. Februar, um 11 Uhr in der Weender Landstraße 1.
Das ist eine Dampfmaschine: Florian (l.) und Jan-Luca erklären den Gästen, wie sie funktioniert. CH
lasse sich die Nachhaltigkeit
der Kinder-Uni messen, sicher
sei aber: „Sie macht Spaß und
Freude.“ Ziel sei es immer gewesen, Kinder „möglichst früh
mit Wissenschaft zu konfrontieren“. Dass es die Institution
Kinder-Uni heute in dieser
Form gibt, sei in erster Linie
Peter Brammer zu verdanken:
„Ohne ihn gebe es die KinderUni nicht.“
Brammer selbst sagte: „Sollte ich nach zehn Semestern ei-
ne Aussage über die KinderUni treffen, dann die: Die
Kinder-Uni ist ein angstfreier
Raum, der die Chance bietet,
etwas Neues zu entdecken.“
Stets sei das Motto „Neugier
auf Neues“ Lernziel und Programm für ihn und das Organisationsteam gewesen. „Möge
davon etwas bleiben.“
Während des Festaktes, zu
dem die Bläserklasse und der
Zirkus der IGS sowie der
Chor der Albani-Grundschule
das Rahmenprogramm gestaltet hatten, gab es zudem eine
Preisverleihung für die Teilnehmer von „KiK – Kinder informieren Kinder“. Der Kieler
Professor Manfred Prenzel
vom Leibniz-Institut für die
Pädagogik der Naturwissenschaften sprach über das Thema „Naturwissenschaften für
Kinder – Ab wann, wie und
warum?“. Prenzel hat an der
jüngsten
Pisa-Studie
in
Deutschland mitgearbeitet.
Paarbeziehungen
In der Evangelischen FamilienBildungsstätte gibt es am Montag, 9. Februar, einen Vortrag
mit Gespräch zum Thema
Paarbeziehungen. Referentin
ist Elke Richter, Psychotherapeutin und Paartherapeutin.
Beginn ist um 19.30 Uhr. Eine
Anmeldung unter der Telefonnummer 0551 / 4 88 69 80 ist
erforderlich.
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WOCHENEND-KOLUMNE
Wünsch-Dir-was-Konferenz und gute Nachrichten
VON ILSE STEIN
M
an kann es nicht oft genug betonen: Zeitungen
sind nicht für gute Nachrichten zuständig, schon gar nicht
für die Psychologie der Massen. Sofern sie ihren Auftrag
ernst nehmen jedenfalls. Es
gibt Nachrichten oder sie sind
keine – und Punkt. Daher bin
ich an dieser Stelle etwas zögerlich, was über die „Erste
Konjunktur-Konferenz-Göttingen“ mit dem Untertitel
„Der Konjunktureinbruch als
Herausforderung für öffentliche Hand und Unternehmen“
eigentlich zu berichten war.
Oberbürgermeister
Wolfgang Meyer, SPD, hatte dazu
knapp 100 wichtige Personen
aus der örtlichen Wirtschaft,
der Industrie und den Verbänden geladen – und bis auf
wenige (etwa Landrat Reinhard Schermann, CDU) kamen sie auch. Saßen brav im
ungewohnten Ambiente des
Ratssaales und ließen sich von
der angereisten großen Koalition, von Hartwig Fischer,
CDU, und Thomas Oppermann, SPD, sowie vom Geschäftsführer der örtlichen
Agentur für Arbeit, KlausDieter Gläser, all das erklären, was in den letzten Wochen die Medien hinreichend
erläutert haben – nämlich die
diversen Details der bundesweiten Konjunkturprogramme I und II. Weshalb auch
immer wieder der eingeschobene Nebensatz zu hören war:
„Wie Sie ja sicher schon in
den Medien gelesen haben.“
Die anschließend geplante
Aussprache verlief denn auch
eher zögerlich. Zumal viele
Details dessen, was letztlich in
Göttingen ankommen wird
(etwa Sanierungsgelder für die
Unigebäude), bis zu diesem
Tage noch gar nicht endgültig
beschlossen worden waren im
fernen Hannover.
Selbst Versammlungsleiter
Martin Rudolph, IHK, fand es
daher „sehr mutig“, eine Göt-
tinger Konjunkturkonferenz
einzuberufen – da Konjunktur
ja schließlich nichts Regionales sei. Recht hat er.
Andreas Gliem von der
Kreishandwerkerschaft nannte die Veranstaltung eine
„Wünsch-Dir-was-Konferenz“ und hatte natürlich
ebenfalls
Wünsche.
Hatte
vermutlich jeder
im Saal. Die
meisten verkniffen sich
aber die Verbalisierung.
Letztlich
brachte es noch ein Unternehmensvertreter auf den
Punkt: Man spreche hier von
etwa 3,4 Millionen für die
Stadt Göttingen. Viele Unternehmen investierten ständig
Millionen. Aus seiner Sicht
gehe es ja wohl mehr um die
Höhe einer Portokasse. Aus
der Sicht eines Unternehmens
gesehen, sicher richtig. Ande-
re hatten erwartet, die Stadt
werde bei der Gelegenheit
wenigstens noch mal ein paar
konkrete Projekte benennen –
und sehen, wie diese Ideen angenommen würden. War aber
nicht.
So war man sehr pünktlich
nach zwei Stunden durch.
Und das Fazit, das nennt man
heute beschönigend gerne: ergebnisoffen. Eine zweite Konferenz dieser Art, das kann
man schon mal voraussagen,
dürfte nicht so gut besucht
sein. Außer von denen, die
immer gerne im Rampenlicht
der Öffentlichkeit stehen.
Dabei hatte ich – kurz bevor
mich das Thema Konferenz
gerissen hat, noch vor, wirklich mal was Positives zu berichten. Etwa, dass Bernd das
Brot (sie erinnern sich: jener
Kinderkanal-Star, von dem
vermutlich
der
Spruch
stammt „Dumm wie Brot“) in
Erfurt wieder aufgetaucht ist –
und die Stadt feierlich gelobt
hat, besser auf seine Figur aufzupassen. Oder die Meldung,
dass Lukas Podolski verkauft
wird. Der FC Köln verkauft
tatsächlich Pixel (also kleinste
Bildpunkte) per Internet, um
das hohe Ablösegeld für den
Fußballstar
aufzubringen.
Knapp eine Million will man
so stemmen. Wer mitmachen
will: www.fc-koeln.de.
Und dann noch gute Nachrichten vom Klinikums-Empfang gestern Nachmittag:
Vorstandsmitglied Barbara
Schulte verkündete, dass man
2008 eine Verbesserung weit
über dem Wirtschaftsplan erreicht habe. Damit habe noch
vor einem Jahr niemand rechnen können. Ihre Hoffnung:
Schon bald einen Platz unter
den besten Universitätskliniken einzunehmen. Der früher
„verbreitete Pessimismus und
die gelebte Misstrauenskultur“ seien überwunden. Das
wäre nun wirklich mal eine
gute Nachricht.
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