Was macht eigentlich

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ZU GUTER LETZT
30. Oktober 2013
Was macht eigentlich ...
Entweder oder?
WALTER STEINER Der Überflieger der 70er Jahre
Er war die Schweizer Skisprunglegende der 1970er
Jahre: Walter Steiner, der Vogelmensch, aus Wildhaus.
Heute lebt der 62-Jährige im
schwedischen Falun.
Der Toggenburger Skispringer gehörte insgesamt zehn Jahre lang ab 1968 - der Schweizer Nationalmannschaft an. Er gewann nicht
nur zweimal die Skiflug-Weltmeisterschaften (1972 in Planica
und 1977 in Vikersund), sondern
bei den Olympischen Spielen in
Sapporo (1972) und bei der Skiflug-WM 1973 (Oberstdorf) auch
jeweils die Silbermedaille. Beim
Skifliegen im Allgäu erreichte Steiner mit 179 Metern seine grösste
Weite, die er allerdings nicht stehen konnte. Daher verpasste er den
Sieg um einen halben Punkt, Gold
gewann Hans-Georg Aschenbach
aus der damaligen DDR.
«DDR - ein grosses Thema in
meiner Sportkarriere»
«Offizielle spielten meine Freunde
und brachten mich durch unfaire
Manipulationen um Siege und Medaillen», erinnert sich Walter Steiner. «Ich fragte die DDR-Offiziellen eines Tages: Warum macht ihr
das? Die Antwort: Walter du darfst
gewinnen, wir müssen.» Die DDRAthleten zu besiegen, war für die
Sportler aus dem Westen das
Grösste - auch für Walter Steiner.
Nach einer Verletzungspause riet
man ihm dazu, mit verbotenen Mitteln zu arbeiten: Walter nimm Anabolika, es ist zwar verboten, aber
es hilft dir. «Ich habe die nächste
Konkurrenz gewonnen, vor HansGeorg Aschenbach aus der DDR
und damit allen gezeigt, dass ich
es auch ohne kann», berichtet uns
der heute in Schweden lebende
Walter
Steiner.
Hans-Georg
Aschenbach gehört heute zu den
vielen Freunden, die er während
seiner Zeit als Skispringer ken-
Bild: z.V.g.
In Schweden leben wenig Menschen:
«Pilze hingegen sind hier in Massen zu
finden und nur wenige machen sie mir
streitig.»
der Faluner Kirchgemeinde zuständig.»
Bild: z.V.g.
Heute triumphiert er in der Langlaufloipe: Walter Steiner gewann in diesem
Jahr einen kompletten Medaillensatz am
Masters World Cup.
nengelernt hat und mit denen er
immer noch oder wieder in Kontakt ist.
«Skandinavien hat mich immer
gelockt»
Kreuzbandprobleme und Knieoperationen liessen es 1978 nicht
mehr zu, dass Walter Steiner weiter aktiv Skispringen betreibt. Er
arbeitete dann zunächst drei Jahre lang im Sommer in seinem gelernten Beruf als Holzbildhauer und
im Winter als Servicemann für seine ehemaligen Ausrüsterfirmen.
Dann wechselte Steiner, gemeinsam mit seinem früheren Trainer
Ewald Roscher, zum Deutschen
Ski-Verband, wo er als Servicemann tätig war. Nach einer kurzen
Episode als Assistenztrainer des
Schweizer Nationalteams ging
Walter Steiner in die USA und arbeitete dort Mitte der 80er als Clubtrainer in Steamboat Springs.
1989 kehrte er in die Schweiz zurück. «Ich wollte ein Projekt für den
Skispringernachwuchs aufbauen.
Doch meine Ideen fanden keinen
Anklang und ich beschloss, auf eine persönliche Erkundungsreise zu
gehen», so Walter Steiner zu seinen damaligen Plänen. Im Sommer 1989 bereiste er Norwegen und
Schweden und absolvierte dort u. a.
Praktika in vier Kurhotels. Ein Jahr
später erhielt er in Falun, Schweden, die Aufenthaltsbewilligung als
Experte für die Erneuerung der
Sprungschanzen für die Nordische
Ski-Weltmeisterschaft 1993. «Über
den Sommer war ich als Koch und
Therapeut im Kurhotel in der
Nähe von Falun tätig, über Winter
an der Schanze.» Steiner verbesserte seine schwedischen Sprachkenntnisse und fing einige Jahre
später bei der schwedischen Kirche an zu arbeiten. «Seit vielen
Jahren bin ich jetzt für den
Unterhalt zahlreicher Gebäude
«Die vielen Seen, Wiesen und
Wälder haben es mir angetan»
Walter Steiner lebt allein. «Nach
sechzehn Jahren ging meine Partnerschaft mit einer Schwedin in die
Brüche, jetzt bin ich wieder Single», resümiert er. Auch wenn ihm
die Berge fehlen, haben es ihn die
vielen Seen und Wälder in der Region Dalarna, wo er lebt, angetan.
«Fischen, Wandern, Velofahren
und Pilze suchen, füllen meine
Sommerzeit aus.» Im Winter sind
- wie kann es anders sein - Krafttraining, Schlittschuh- und Langlauf angesagt. «In diesem Jahr wurde ich in Italien zum dritten
Mal Weltmeister, dieses Mal im
Langlauf.»
«Was kommt, steht in den
Sternen»
Zwei- bis dreimal im Jahr besucht
Walter Steiner seine Mutter, Geschwister und liebe Freunde im
Toggenburg. Doch noch zieht es ihn
immer wieder zurück nach Schweden. «Was in einigen Jahren - nach
meiner Pensionierung - passiert,
das steht in den Sternen.» Zwar ist
die Skisprunglegende Walter Steiner auch in Schweden kein Unbekannter, doch wird er dort zum
Glück nicht von Autogrammfans
belästigt und das kommt dem Zurückhaltenden entgegen. Die vielen notwendigen Operationen, denen sich Walter Steiner unterziehen musste, machen sich im Alter
bemerkbar. Ein Therapeut sagte
einmal zu ihm: «Du musst deine
Muskeln dein ganzes Leben lang
trainieren, sonst halten sie deine
Knochen nicht zusammen.» Noch
macht ihm das grosse Freude. mh
Xaver Thoma,
Gommiswald,
Präsident der Musikgesellschaft Alpenrösli
Jeans oder Anzug?
«Ich fühle mich in Jeans eindeutig wohler.»
Ländler oder Rock?
«Beides cool, aber einfach nicht
stundenlang.»
Fussball oder Schwingen?
«Man wird älter: Als Fernsehersportler schaue ich darum gerne
beides.»
essen, das ist schon toll oder?»
Stadt oder Land?
«Ich bevorzuge das Land.»
Bier oder Wein?
«Für den Durst ein Bierchen,
zum Genuss ein gutes Glas Wein.»
Kino oder Theater?
«Wenn ich auswärts gehe, am
ehesten an ein Konzert.»
E-Mail oder Postkarte?
«Ich schreibe lieber eine E-Mail
als eine Postkarte.»
Fleisch oder Fisch?
«Zuhause Fleisch, in den Ferien
am Meer gerne Fisch.»
Hotel oder Alphütte?
«Heute klar ein tolles Hotel.»
Velo oder Auto?
«Ich finde das Velo super.....nur
das Auto viel bequemer!»
mh
Selber kochen oder bekochen
lassen?
«Einfach hinsetzen und dann gut
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See & Gaster Zeitung, Redaktion
Postrasse 19, 9630 Wattwil
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Das Wochenendwetter
13°
6°
Vorhersage
Bei einem Mix aus Sonne und
Wolken kommt die Sonne zunächst noch etwas häufiger
durch. Am Wochenende zieht
es dann langsam wieder dichter zu und eine Kaltfront bringt
besonders am Sonntag auch
ein paar Regenschauer mit. Es
ist doch ein wenig zu mild für
Anfang November.
13°
7°
12°
7°
Biowetter
Allzu grobe Probleme sollte das
Wetter nicht verursachen. Am
ehesten kommt es bei empfindlichen Rheumatikern etwas
häufiger zu Schmerzen in Gelenken und an Narben. Vereinzelt sind auch Herz- und Kreislaufprobleme ein Thema.
10°
7°
Bauernregel
Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.
Sonne: Auf- und Untergang
Bild: z.V.g.
Grosse Passion: Das Fischen fasziniert
Walter Steiner seit seiner Kindheit. Zum
Fliegenfischen fährt er am liebsten nach
Norwegen.
7:09 Uhr
Neumond:
4:35 Uhr
17:10 Uhr
03.11.2013
15:59 Uhr
Samstag
Bergwetter
4000 m
-6°
3000 m
-1°
2000 m
5°
1000 m
11°
14°
8°
ODi44
Sonntag
12°
7°