Was ist «Hüeru güet»? Erste Regenbogenparty - Valaiscom

Donnerstag, 21. April 2011
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REGION
Erste Regenbogenparty
Steg Im Club Zero fand
vor einem Monat die erste
Schwulen- und Lesbenparty statt. Fortsetzungen
folgen.
Im Dezember berichtete die RZ von
der mangelnden Interessensvertretung für Homosexuelle im Wallis. Es
gibt weder Schwulen- und Lesbenbars noch eine Vereinigung, die hie
und da Anlässe für Homosexuelle organisiert. Das hat sich nun geändert.
Am 19. März stieg im Club Zero die
erste Rainbowparty. «Es war ein Riesenerfolg», sagt Marco, der Barkeeper. Er ist selber schwul und hatte
schon länger die Idee, eine Regenbogenparty zu veranstalten, zumal der
Club Zero jedes Wochenende Themenabende durchführt. Als die RZ
darüber berichtete, dass es im Wallis überhaupt nichts in diese Richtung gibt, reagierte der Club Zero.
Mehr als hundert Leute im Club
«Gegen Mitternacht war der Club
rammelvoll», erinnert sich Marco. Es
hatte einige Stammgäste, aber auch
viele Schwulen und Lesben aus der
Rankings sind bei Zeitschriften – und
vor allem bei deren Leserinnen und
Lesern – sehr beliebt. So hat das
Wirtschaftsmagazin Bilanz rechtzeitig
zum neuen Saisonstart die Rangliste
der besten Golfer in der Managergilde
publiziert. Auf der Liste ist nur ein
Oberwalliser auszumachen: Gregor
Furrer (Handicap 21,5), Mitglied des
Golfklubs Riederalp und Delegierter
des Verwaltungsrates bei Völkl
Schweiz. Zum Trost erinnern wir uns
da gerne an eine alte Golferweisheit:
Bei Unternehmern entwickelt sich das
Handicap umgekehrt proportional zur
Performance der eigenen Firma ...
Die erste homosexuelle Party im Club Zero war ein Riesenerfolg.
Region. «Wohl etwas mehr Lesben
als Schwule», fügt Marco hinzu. «Die
Leute haben sich gut unterhalten, es
war eine richtig fröhliche Party.» Im
Vorfeld habe man auch viel Werbung
gemacht. Im Oberwallis genauso wie
im Unterwallis. «Es sind aber kaum
Welsche nach Steg gekommen», sagt
Marco. Dafür umso mehr Oberwalliser. Mehr als hundert Leute feierten
im Club Zero.
Weitere Rainbowpartys geplant
Der Erfolg lässt auf eine Wiederholung vermuten. Das bestätigt Marco,
doch wolle man nicht all zu regelmässig Regenbogenpartys organisieren. Etwa zwei bis drei Mal im Jahr.
Wann die nächtste Party für Homosexuelle stattfinden wird, weiss er
selber noch nicht. «Wohl irgandwann
im Sommer», so der Barkeeper.
Corine Tscherrig
Was ist «Hüeru güet»?
Oberwallis Sie weckt die
Neugier der Leute oder
verursacht Kopfschütteln:
Die Kampagne «Hüeru
güet» gibt Rätsel auf.
Seit Wochen erscheinen in allen
Zeitungen Inserate und in den regionalen Fernsehstationen TV-Spots.
Und auf den grossen Plakatwänden
steht zu lesen: «Hüeru güet».
Von der Neugier getrieben, rufen Leser auch auf der RZ-Redaktion an
und wollen wissen, um was es sich
wohl handelt. Personen, welche unseren Dialekt weniger gut kennen,
verstehen die Welt nicht mehr. Für
etera
sie steht der Begriff «Hüere» eher für
die Dienstleistungserbringerinnen
des ältesten Gewerbes.
Ein Klick auf die angegebene Homepage www.hüerugüet.ch vermag
zwar die Neugier auch nicht zu stillen, aber weckt die Lust auf den ausgeschriebenen Wettbewerb, bei dem
es einen iPad 2 zu gewinnen gibt.
Die Vermutung, dass sich hier eine
Partei in völliger Selbstüberschätzung frühzeitig in den Wahlkampf
stürzt, ist nicht ganz auszuschliessen. Doch Wahlen sind erst im
Herbst. Da kommen also wohl eher
Frühlingsgefühle in Frage: Es liegt ja
auf der Hand, dass junge Männer ihre Angebetete «hüeru güet» finden.
Aber darauf gleich einen öffentlichen
(und sicher nicht ganz billigen) Heiratsantrag zu machen, wäre wohl
etwas übertrieben. Nun gut, Liebe
macht nicht nur blind, sondern mit
unter auch etwas ärmer.
Für die Jüngeren unter uns ist der
«Osterhase» mindestens so begehrenswert. Jedes Schleckmaul findet
Ostern «hüeru güet» – aber eben:
Da es sich nicht geziemt, Wörter
wie «hüeru» in Zusammenhang mit
einem christlichen Fest in den Mund
zu nehmen, fällt wohl auch diese
Antwort aus den Traktanden.
Kurzum: Das Rätsel bleibt vorerst
ungelöst und die Kampagne einfach
«Hüeru güet». rz
Eine Performance erster Güte legte
die 11-jährige Carina Walker aus Lalden am vergangenen Samstag im
Fernsehen hin. «S isch mer alles eis
Ding» sang und jodelte Carina und
verzückte damit das Publikum im
Fernsehstudio und daheim an den
Bildschirmen. Der verdiente Lohn: Carina gewann die Trophäe «Alpenrose
2011». Bei ihrer Ankunft in Lalden
stand das ganze Dorf Kopf und bescherte der «Miss Alpenrose» und ihrem Vater Willy Walker einen gebührenden Empfang. Auf die Frage, wo
die «Alpenrose»-Trophäe nun zu stehen komme, sagte Carina gegenüber
«Blick»: «Sie bekommt einen schönen Platz in meinem Zimmer. Neben
dem Poster von Justin Bieber.» Die
Musik des Teenie-Schwarms mag Carina zwar «nicht sonderlich», aber:
«Er gefällt mir einfach.» Ob Justin
Bi(e)ber an der Wand und die «Alpenrose» auf dem Nachttisch Naturkind
Carina Walker nach ihrem Erfolg wohl
zu einen speziellen Naturjodel inspierieren?