Entdeckt Kleine Wahrheiten: echt und in Farbe Was ist ein Proof ? von Katja Mitze Dr. Katja Mitze ist als Beraterin bei Einsatz Creative Production tätig. D as beste Gegenmittel ist ein Proof. Aber: Nicht überall wo »Proof« draufsteht, kommt auch ein echter »Proof« raus. Viele Farbdrucker drucken schön bunt, aber nicht farbverbindlich. Der gebräuchlichste Proof nennt sich Digitalproof und ist im Vergleich zu Andruck, Matchprint und Cromalin überzeugend schnell und kostengünstig. Mit ihm halten Sie die verbindliche Simulation eines Drucks in Händen. Damit das gelingt, ist etwas sehr Deutsches gefragt: Standards. Am Anfang steht der Digitalproofer. Seine Farben werden über ein Farbprofil gesteuert. Farbprofile des International Color Consortium (= ICC) sind genormte Datensätze, die den Farbraum eines Geräts beschreiben. Ist 40 Manchmal stellt sich beim Blick auf die gedruckte Auflage Enttäuschung ein: Gesichter sind grünlich, Kaffeebohnen blau und das Logorot ist rosa. Verzweiflung greift um sich und alle stellen sich die Frage: Warum habe ich nichts Anständiges gelernt ? Oder lösungsorientiert gefragt: Wie kann man solche Erfahrungen vermeiden ? man richtig konsequent beim Farbmanagement, so sehen Bilder am Monitor genauso aus wie auf einem Digitalproof. Die Farbprofile optimieren aber nicht nur das Zusammenspiel der Geräte, sondern simulieren auch Druckverfahren. Möglich sind alle gebräuchlichen Verfahren, am häufigsten gefragt ist jedoch der Offsetdruck. Da auch auf verschiedenen Materialien gedruckt wird, berücksichtigt das Profil ISOcoated_v2 gestrichenes und ISOuncoated ungestrichenes Papier. Einfach sensationell: Nur durch den Austausch von Datensätzen können unterschiedlichste Druckergebnisse farbverbindlich simuliert werden. Zur Kontrolle sollte man auf jedem Digitalproof einen »Medienkeil« finden. Dieser zeigt lustig bunte Quadrate, die in Wahrheit genormte Farbfelder sind. Sie können gemessen werden und müssen innerhalb der Standards der Fogra Forschungsgesellschaft Druck e.V. liegen. Ist dies der Fall, so ist der Proof messbar farbverbindlich. Anhand der Digitalproofs kann man so sehen, welche Farbwiedergabe im Druck zu erwarten ist. Die Druckerei wiederum sieht, was erzielt werden kann und soll. Wenn Sie also einen Digitalproof haben machen lassen, senden Sie diesen vor Drucklegung an die Druckerei – und schneiden Sie nicht den Medienkeil ab. Das spart viel Zeit, viel Geld und schont die Nerven. creati v verpacken 3 /20 0 9
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