München, den 24. August 2010 Sehr geehrte Damen und Herren von Presse, Rundfunk und Fernsehen, wir bitten um Veröffentlichung folgender Presseinformation: Landesverband Bayern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Umwelt-Tipp des Monats August vom Bund Naturschutz Kreisgruppe München Was tun bei Ameisen rund ums Haus? Im Umwelt-Tipp des Monats August stellt der Bund Naturschutz in München (BN) dar, was die teils so unbeliebten Ameisen eigentlich im Naturhaushalt leisten und wie sie rund ums Haus ökologisch verträglich im Zaum und aus der Wohnung gehalten werden können. Vielerorts breiten sich in den Sommermonaten Ameisen scheinbar nutzlos in Gärten und rund ums Haus aus. Manchmal kommen sie sogar als ungebetene Gäste in die Wohnung. Da kommt man kaum auf die Idee, dass die Krabbeltiere sehr nützlich und viele von ihnen in ihrem Bestand bedroht sind: 59 der 87 bekannten Ameisenarten Bayerns stehen auf der „Roten Liste gefährdeter Arten Bayerns“. 13 Arten wurden sogar in die Bundesartenschutzverordnung aufgenommen und zählen zu den besonders geschützten Arten. Im Naturhaushalt haben Ameisen wichtige Funktionen: flink entfernen sie tote Insekten, und beim Nestbau bringen sie große Mengen Biomasse in den Boden ein. In ihrer Gesamtheit setzen sie sogar mehr Bodenmaterial um als Regenwürmer. Als Räuber halten sie die Populationen zahlreicher Spinnen- und Insektenarten klein. Als Hirten hegen sie Blattund Rindenläuse. Deren süße Ausscheidung – der Honigtau – ist nicht nur bei Ameisen sehr beliebt, sondern dient auch Bienen zur Produktion von Waldhonig. Und die Ameisen sorgen als Sammler für die Verbreitung vieler Wildpflanzen, wie z.B. der Weißen Taubnessel und des Schöllkrauts. Einen Ameisenbau und das rege Treiben zu beobachten, kann ein sehr spannendes Schauspiel sein. Aus all den genannten Gründen sollten die Krabbeltiere nur schonend aus der Wohnung entfernt und im Garten nur wo es wirklich notwendig ist, im Zaum gehalten werden. Zur Vorbeugung sollten auf Terrassen und in Wohnungen keinerlei Essensreste liegen gelassen werden, die die Ameisen als Futterquelle nutzen könnten. Sind erste Ameisen im Haus, sofort diese aufkehren und ins Freie bringen. Die meisten Ameisenarten meiden Lorbeer-, Lavendel-, Eukalyptus- und Zedernduft. Für einige Arten ist Lavendel-, Eukalyptus- oder Grüne Tomaten-Öl sogar giftig. Versuchen kann man es auch mit Farnkraut, Wacholderblättern, Kerbel, Majoran, Gewürznelken, Zimt, Essig, Zitronensaft Pettenkoferstr. 10 A 80336 München Tel.: 089 – 51 56 76-0 Fax: 089 – 51 56 76-77 Besuchen Sie auch unsere Homepage: www.bn-muenchen.de [email protected] 1.Vorsitzender: Christian Hierneis Spendenkonto: Postbank München BLZ: 700 100 80 Ktn.: 185 50 800 Vereins-Reg. Nr: 834 Amtsgericht München oder Zitronenschalen, die entlang der Ameisenstrassen ausgelegt werden. Ameisenstrassen lassen sich weiterhin mit Schulkreide, Kalk oder zerkleinerten Eierschalen unterbrechen oder umleiten. Kreist man beispielsweise Schwellen und Terassenplatten mit Schulkreide ein, so werden die Ameisen dort nur ungern darüber krabbeln. Haben Ameisen ihr Nest an einer ungünstigen Stelle im Garten angelegt, kann auch die ganze Kolonie schonend umgesiedelt werden. Dazu füllt man einen Blumentopf mit feuchtem Stroh oder feuchter Holzwolle und stellt ihn umgedreht über die Ameisenkolonie. Nach einigen Tagen zieht das Volk mit Brut und Königin in den Topf um. Jetzt kann die Kolonie im Topf an einen anderen Ort gebracht werden. Ameisen haben auch natürliche Feinde, die wiederum auf Ameisen als Nahrung angewiesen sind. So benötigt beispielsweise der Grünspecht Ameisen als Brutnahrung. Deshalb ist z.B. der Erhalt von Höhlenbäumen und Totholz für Spechte sinnvoll. „Wir fordern die Stadt München auf, mehr dicke alte Bäume und Totholz stehen zu lassen. Dies schafft Lebensraum für Spechte und hilft so auch bei der Reduzierung von Ameisen, falls die tatsächlich mal zur Plage werden“, so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München. Ansprechpartnerin für Rückfragen: Tina Theml, Umweltberatung der BN-Kreisgruppe München, Tel. 089 / 51 56 76 – 0
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