Newsletter 7 vom 24.02.2012 - Sachsen-Anhalt und das 18

Newsletter 07 des Museumsnetzwerks
Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert
Was ist die Welt ohne Freunde?
Eine Wüste Sinai!
(Johann Wilhelm Ludwig Gleim)
Sehr geehrte Damen und Herren,
erstmals steht mit „Geselligkeiten“ ein Thema, nicht nur für ein Jahr im Fokus des
Museumsnetzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“, sondern zwei Jahre lang. Mit
diesem unserem siebenten Newsletter möchten wir Sie über Ausstellungen und
Veranstaltungen zum Themenjahr sowie über Neuigkeiten aus unserem Museumsnetzwerk
informieren.
AUSSTELLUNGEN
VERANSTALTUNGEN
AUS DEN HÄUSERN
PUBLIKATIONEN
IN EIGENER SACHE
AUSSTELLUNGEN
• Gleimhaus Halberstadt: „Friedrich, unser Held“ – Gleim und sein König (bis 21.4.)
Ohne seinen König Friedrich ist Gleim ebenso wenig vorstellbar wie ohne seine Freunde. Die
enthusiastische Verehrung Friedrichs II. war neben dem Freundschaftskult, dem Dichten und
dem Sammeln ein wesentliches Lebensmotiv Johann Wilhelm Ludwig Gleims, die auch
literarisch reiche Früchte getragen hat.
Die Schau des Gleimhauses trägt zu dem bundesweiten Programm zum 300. Geburtstag des
Preußenkönigs die Sicht Gleims als eines Exponenten des preußischen Patriotismus bei und
beleuchtet damit zugleich eine wesentliche Facette des Dichtens und der Biografie Gleims.
Mit ihrem Blick auf den preußischen Patriotismus als neue Gruppenidentität leistet die
Ausstellung auch einen Beitrag zum Themenjahr „Geselligkeiten“. Begleitend ist ein digitaler
Ausstellungskatalog auf den Seiten von Museum digital erschienen
(http://friedrich.gleimhaus.museum-digital.de).
Öffentliche Führungen: 4.3., 11.15 Uhr und 22.3., 19.30 Uhr.
• Stiftung Händel-Haus Halle: „… sehr stark in seiner Kunst“ – Friedrich Wilhelm
Zachow (1663–1712). Zum 300. Todestag des Komponisten (25.2.2012-31.1.2013,
sowie bis 15. April in der Schatzkammer)
Friedrich Wilhelm Zachow (1663–1712) ist heute vor allem als Händels Lehrer bekannt. In
erster Linie war er aber Organist und Komponist und darin einer der bedeutendsten
mitteldeutschen Meister seiner Zeit. Er prägte das Musikleben in Halle nach der Auflösung
der Residenz ganz wesentlich. Die Ausstellung zeigt Zachows Bedeutung als Musiker,
Komponist und Pädagoge und präsentiert dazu in der Schatzkammer einige wertvolle, bisher
noch nicht öffentlich vorgestellte Dokumente.
• Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg: Augenschmaus. Festliche Tafeln
am Merseburger Hof und die Serviettenfaltkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts
(24.3.-17.6.)
Die in den europäischen Fürstenhäusern übliche Praxis, festliche Tafeln mit repräsentativen
Dekorationen zu schmücken, wie auch konkrete Festlichkeiten in der Merseburger Residenz
vom 16. bis zum 18. Jahrhundert stehen im Blickpunkt der Ausstellung „Augenschmaus“. Die
Schau steht im Zusammenhang der 2007 erstmals grundlegend erforschten barocken
Herzogsresidenzen an Saale, Unstrut und Elster: Merseburg, Weißenfels und Zeitz.
• Gleimhaus Halberstadt: Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die Bibliothek
des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes. Eine Ausstellung der
Landesbibliothek Oldenburg, kuratiert von Gabriele Crusius (15.4.-10.6.2012)
Die stellt die Bibliothek des Hannoveraner Juristen und Sammlers Georg Friedrich Brandes
(1709-1791) anhand ausgewählter Objekte vor und macht deutlich, wie sehr die
Sammelkultur eines Bürgers und Gelehrten im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit der
Kultur der Geselligkeit stand.
VERANSTALTUNGEN
Freitag, 24. Februar, 17.00 Uhr, Halle, Händel-Haus, Kammermusiksaal
Eröffnung der Jahresausstellung zum 300. Todestag des Komponisten Friedrich
Wilhelm Zachow (s. o.).
Musikalische Gestaltung durch Studierende des Instituts für Musik, Abteilung
Musikpädagogik, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Donnerstag, 15. März, 15.00 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus
Spiel & Spaß am Weimarer Hof zur Goethezeit
Vortrag von Dr. Christa Naumann in der Reihe „Teestunde bei Gleim“ (Eintritt frei).
Dienstag bis Donnerstag, 20. bis 22. März, Halle, Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Internationalen Aufklärung
Der Verlagsstandort Halle und seine buchhändlerische Vernetzung im Europa des 18.
Jahrhunderts
Der Workshop hat die Absicht, Spezifika der Gebauerschen bzw. Hemmerdeschen Verlagsund Buchhandelstätigkeit in Halle zu untersuchen sowie eine übergreifende Einordnung des
Unternehmens Gebauer in den regionalen und transnationalen Kontext vorzunehmen.
Wiss. Leitung: Daniel Fulda, Christine Haug (München)
Freitag bis Sonntag, 23.-25. März, Halle, Franckesche Stiftungen, Historisches Waisenhaus
Francke-Feier 2012
Informationen unter Tel. 0345/2127450, www.francke-halle.de
Samstag/Sonntag, 24./25. März, Wörlitz, Kulturstiftung DessauWörlitz
Frühlingserwachen
Das Frühlingserwachen ist der symbolische Start der Tourismussaison im Gartenreich
Dessau-Wörlitz. Höhepunkt des zweitägigen Frühlingsfestes ist, neben dem Frühlingsmarkt,
Konzerten, einer Gondelwettfahrt und Darbietungen vor dem Wörlitzer Schloss, der
traditionelle Umzug am Samstag. Weitere Informationen unter Tel. 034904/20259,
www.gartenreich.de.
Sonntag, 1. April, 11-17 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus
Gleim-Geburtstag und Auftakt des Jubiläumsjahres „150 Jahre Gleimhaus“
Porträtzeichnen-Workshop, Kreativ-Angebote, Kinderführungen, Puppentheater. Weitere
Informationen unter Tel. 03941/6871-0.
Sonntag, 1. April, Molmerswende, Gaststätte „Tenne“
Eröffnung der Ausstellung: „Gottfried-August-Bürger – Dichter aus Molmerswende“
Informationen unter Tel. 034779/32420 (Tourist-Info).
Mittwoch, 4. April, 19.30 Uhr, Halle, Händel-Haus, Renaissanceraum
„Durchs Auge ward mein Herz gerührt …“ Händels Dichter Barthold Heinrich Brockes
Ein musikalisch-literarischer Abend in der Reihe „Musik hinterfragt“ mit Gert Richter,
Stiftung Händel-Haus, und Roland Rittig, Germanist, Zeitz (Eintritt frei).
Ostersonntag, 8. April, 10.00 Uhr, Dessau-Waldersee, Schloss Luisium
„Vom Eise befreit…” Ein Osterspaziergang
Schloss- und Gartenführung mit Grita Quilitzsch (ca. 2½ h, 8,00 Euro)
Ostersonntag, 8. April, 14.30 Uhr, Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad
Lauchstädt
Rinaldo. Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Libretto von Giacomo Rossi. Konzertante Aufführung mit der Lautten Compagney, Berlin
Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner. Preise: 41/36/34/17 Euro, ermäßigt: 39/34/32/17
Euro. Informationen unter Tel. 034635/782-15
Ostermontag, 9. April, 11.15 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus
Lesung aus Werken und Briefen Gleims und anderer preußischer Dichter mit Dr. Ute
Pott und Dr. Reimar Lacher.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Friedrich, unser Held“ - Gleim und sein König (Eintritt
frei).
Ostermontag, 9. April, Montag, 15 Uhr, Halle, Oberburg Giebichenstein
Führung durch Oberburg Giebichenstein und Amtsgarten
Die Führung des Stadtmuseums Halle auf der Oberburg Giebichenstein und durch den
Amtsgarten bietet Historisches, Literarisches und botanische Entdeckungen. Sie thematisiert
die Zeit des 18. und des frühen 19. Jh. insbesondere unter dem Aspekt der Feste und
Geselligkeiten. Weitere Informationen unter Tel. 0345/2213030
Samstag, 14. April, 15.00 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus
Eröffnung der Sonderausstellung: Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die
Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes (Eintritt frei)
Dienstag, 17. April, 10.00 und 14.00 Uhr, Halle, Händel-Haus, Kammermusiksaal
Herr Händel aus Halle
Musikalisches Schauspiel für alle ab 6 Jahren. Konzept von Tom Wolter. Eine
Auftragsproduktion der Stiftung Händel-Haus. Eintritt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Weitere Informationen unter Tel. 0345/1229984, www.haendel-in-halle.de.
AUS DEN HÄUSERN
Wegen der Sanierung des Schlosses Georgium ist die Ständige Sammlung der Anhaltischen
Gemäldegalerie Dessau seit Anfang des Jahres bis auf weiteres geschlossen. Die
Sonderausstellungen in der Orangerie und im Fremdenhaus des Schlosses Georgium sind zu
eingeschränkten Öffnungszeiten zu besuchen. Auch die Bestände der Graphischen Sammlung
können weiterhin – nach Voranmeldung – besichtigt werden.
Das Bürgermuseum Molmerswende musste aus sicherheitstechnischen Gründen im
Dezember vergangenen Jahres für den Besucherverkehr geschlossen werden. Während noch
nach Finanzierungsmöglichkeiten für die Sanierung des Hauses gesucht wird, werden
Räumlichkeiten über der Gaststätte „Zur Tenne“ in Molmerswende hergerichtet, um hier ab
dem Frühjahr eine kleine Interimsausstellung über den Balladendichter und MünchhausenAutor zeigen zu können (weitere Informationen unter http://www.mzweb.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1326700671961).
Anfang Juni wird im Christian-Wolff-Haus Halle die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte
Halles „Von gelehrten Zirkeln, Literarischen Kreisen und volkstümlichen Festen“ im Beisein
des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, des Schirmherrn des Museumsnetzwerks
„Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“, eröffnet.
Das Gleimhaus Halberstadt hat von der Alten Pinakothek München ein Kniestück
Friedrichs II., gemalt von Gottfried Hempel um 1760, als Dauerleihgabe erhalten. Der Maler
des Bildes war eng mit Gleim befreundet und hat den König in zahlreichen Porträts
dargestellt. Damit ist nun ein Porträt des Friedrich-Malers Hempel im Haus des FriedrichDichters Gleim zu sehen. Die für die Präsentation notwendige umfangreiche Restaurierung
des Gemäldes wurde durch eine großzügige Spende der Fielmann AG ermöglicht. Das Bildnis
stellt einen Höhepunkt der Ausstellung „Friedrich, unser Held“. Gleim und sein König dar.
Das Gleimhaus Halberstadt feiert in diesem Jahr das 150jährige Jubiläum seines Bestehens
als Literaturmuseum. Das Leitmotiv seiner Ausstellungstätigkeit im Jubiläumsjahr ist das
gesellige Sammeln vor dem Hintergrund der literarischen Freundschaftskommunikation im
18. Jahrhundert. Als Höhepunkt des Programms ist nach Ausstellungen zu den Sammlern
Georg Friedrich Brandes (1709-1791) sowie Friedrich Nicolai (1733-1811) die Schau
„Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung – 150 Jahre
Gleimhaus“ (ab 23.September) geplant.
Die Jahresmedaille 2012 des Museums Alte Münze, Stolberg/Südharz, feiert das 20jährige
Bestehen der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft. Das Motiv der Medaille verweist auf
Schnabels vierbändiges Hauptwerk „Wunderliche FATA einiger See-Fahrer / Insel
Felsenburg“, das 1731-1743 in Stolberg entstanden ist. Den Entwurf lieferte der Bildhauer
und Medailleur Carsten Theumer. Die Medaille mit 35 mm Durchmesser und 20 Gramm
Feinsilber 999 Ag kann zum Preis von € 30,- zuzüglich Versandkosten bei der Tourismus
Information Stolberg/Harz, Markt 2, 06536 Südharz OT Stolberg, Tel. 034654 454, Fax - 729,
[email protected] bestellt werden.
Im Oktober letzten Jahres konnte die Stiftung Händel-Haus Halle wertvolle historische
Bücher erwerben, darunter die umfangreiche Gedichtsammlung „Irdisches Vergnügen in
Gott“ von Barthold Heinrich Brockes. Das Werk erschien zwischen 1732 und 1749 in
Hamburg und umfasst neun Teile. Händel verwendete einige der Gedichte dieser Sammlung
als Textvorlagen für seine „Neun deutschen Arien“. Die Gedichtsammlung wird ab dem 21.
April 2012 in der Sonderausstellung über Brockes „Singe, Seele, Gott zum Preise“ im
Händel-Haus zu sehen sein.
PUBLIKATIONEN
In der Reihe „Hallesche Beitrage Zur Europäischen Aufklärung“ ist erschienen: Stefan
Borchers. Die Erzeugung des ganzen Menschen. Zur Entstehung von Anthropologie und
Ästhetik an der Universität Halle im 18. Jahrhundert. Berlin/New York: Gruyter, 2011
Als Resultat der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission 2009 ist erschienen:
Christiane Holm und Heinrich Dilly (Hg.): Innenseiten des Gartenreichs. Die Wörlitzer
Interieurs im englisch-deutschen Kulturvergleich, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2011
IN EIGENER SACHE
Das Museumsnetzwerk „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“ präsentiert eine Auswahl
von Objekten der beteiligten Sammlungen zu den bisherigen Themenjahren innerhalb des
Themenbereichs des Museumsobjektportals „Museum digital“ (http://LSA18.museumdigital.de).
Die Suchmaske der Deutschen Bahn ist nun in die Website des Museumsnetzwerks „SachsenAnhalt und das 18. Jahrhundert“ eingebunden. Der betreffende Zielort ist jeweils bereits
eingegeben. Siehe beispielsweise http://www.lsa18.de/orte-und-partner/orte-undpartner/ort/stendal.html
Weitere Informationen unter www.LSA18.de.
Sollten Sie das Rundschreiben des Museumsnetzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18.
Jahrhundert“ nicht mehr empfangen wollen, so teilen Sie uns dies bitte in einer Antwort-EMail mit.
Wir möchten Sie herzlich in unsere Häuser einladen.
Mit freundlichen Grüßen
LSA18
Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert
Pressearbeit: Dr. Reimar Lacher
Das Gleimhaus – Literaturmuseum und Forschungsstätte
Domplatz 31
D-38820 Halberstadt
Tel. (03941) 68 71-32