Newsletter 07 des Museumsnetzwerks Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert Was ist die Welt ohne Freunde? Eine Wüste Sinai! (Johann Wilhelm Ludwig Gleim) Sehr geehrte Damen und Herren, erstmals steht mit „Geselligkeiten“ ein Thema, nicht nur für ein Jahr im Fokus des Museumsnetzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“, sondern zwei Jahre lang. Mit diesem unserem siebenten Newsletter möchten wir Sie über Ausstellungen und Veranstaltungen zum Themenjahr sowie über Neuigkeiten aus unserem Museumsnetzwerk informieren. AUSSTELLUNGEN VERANSTALTUNGEN AUS DEN HÄUSERN PUBLIKATIONEN IN EIGENER SACHE AUSSTELLUNGEN • Gleimhaus Halberstadt: „Friedrich, unser Held“ – Gleim und sein König (bis 21.4.) Ohne seinen König Friedrich ist Gleim ebenso wenig vorstellbar wie ohne seine Freunde. Die enthusiastische Verehrung Friedrichs II. war neben dem Freundschaftskult, dem Dichten und dem Sammeln ein wesentliches Lebensmotiv Johann Wilhelm Ludwig Gleims, die auch literarisch reiche Früchte getragen hat. Die Schau des Gleimhauses trägt zu dem bundesweiten Programm zum 300. Geburtstag des Preußenkönigs die Sicht Gleims als eines Exponenten des preußischen Patriotismus bei und beleuchtet damit zugleich eine wesentliche Facette des Dichtens und der Biografie Gleims. Mit ihrem Blick auf den preußischen Patriotismus als neue Gruppenidentität leistet die Ausstellung auch einen Beitrag zum Themenjahr „Geselligkeiten“. Begleitend ist ein digitaler Ausstellungskatalog auf den Seiten von Museum digital erschienen (http://friedrich.gleimhaus.museum-digital.de). Öffentliche Führungen: 4.3., 11.15 Uhr und 22.3., 19.30 Uhr. • Stiftung Händel-Haus Halle: „… sehr stark in seiner Kunst“ – Friedrich Wilhelm Zachow (1663–1712). Zum 300. Todestag des Komponisten (25.2.2012-31.1.2013, sowie bis 15. April in der Schatzkammer) Friedrich Wilhelm Zachow (1663–1712) ist heute vor allem als Händels Lehrer bekannt. In erster Linie war er aber Organist und Komponist und darin einer der bedeutendsten mitteldeutschen Meister seiner Zeit. Er prägte das Musikleben in Halle nach der Auflösung der Residenz ganz wesentlich. Die Ausstellung zeigt Zachows Bedeutung als Musiker, Komponist und Pädagoge und präsentiert dazu in der Schatzkammer einige wertvolle, bisher noch nicht öffentlich vorgestellte Dokumente. • Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg: Augenschmaus. Festliche Tafeln am Merseburger Hof und die Serviettenfaltkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts (24.3.-17.6.) Die in den europäischen Fürstenhäusern übliche Praxis, festliche Tafeln mit repräsentativen Dekorationen zu schmücken, wie auch konkrete Festlichkeiten in der Merseburger Residenz vom 16. bis zum 18. Jahrhundert stehen im Blickpunkt der Ausstellung „Augenschmaus“. Die Schau steht im Zusammenhang der 2007 erstmals grundlegend erforschten barocken Herzogsresidenzen an Saale, Unstrut und Elster: Merseburg, Weißenfels und Zeitz. • Gleimhaus Halberstadt: Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes. Eine Ausstellung der Landesbibliothek Oldenburg, kuratiert von Gabriele Crusius (15.4.-10.6.2012) Die stellt die Bibliothek des Hannoveraner Juristen und Sammlers Georg Friedrich Brandes (1709-1791) anhand ausgewählter Objekte vor und macht deutlich, wie sehr die Sammelkultur eines Bürgers und Gelehrten im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Kultur der Geselligkeit stand. VERANSTALTUNGEN Freitag, 24. Februar, 17.00 Uhr, Halle, Händel-Haus, Kammermusiksaal Eröffnung der Jahresausstellung zum 300. Todestag des Komponisten Friedrich Wilhelm Zachow (s. o.). Musikalische Gestaltung durch Studierende des Instituts für Musik, Abteilung Musikpädagogik, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Donnerstag, 15. März, 15.00 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus Spiel & Spaß am Weimarer Hof zur Goethezeit Vortrag von Dr. Christa Naumann in der Reihe „Teestunde bei Gleim“ (Eintritt frei). Dienstag bis Donnerstag, 20. bis 22. März, Halle, Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Internationalen Aufklärung Der Verlagsstandort Halle und seine buchhändlerische Vernetzung im Europa des 18. Jahrhunderts Der Workshop hat die Absicht, Spezifika der Gebauerschen bzw. Hemmerdeschen Verlagsund Buchhandelstätigkeit in Halle zu untersuchen sowie eine übergreifende Einordnung des Unternehmens Gebauer in den regionalen und transnationalen Kontext vorzunehmen. Wiss. Leitung: Daniel Fulda, Christine Haug (München) Freitag bis Sonntag, 23.-25. März, Halle, Franckesche Stiftungen, Historisches Waisenhaus Francke-Feier 2012 Informationen unter Tel. 0345/2127450, www.francke-halle.de Samstag/Sonntag, 24./25. März, Wörlitz, Kulturstiftung DessauWörlitz Frühlingserwachen Das Frühlingserwachen ist der symbolische Start der Tourismussaison im Gartenreich Dessau-Wörlitz. Höhepunkt des zweitägigen Frühlingsfestes ist, neben dem Frühlingsmarkt, Konzerten, einer Gondelwettfahrt und Darbietungen vor dem Wörlitzer Schloss, der traditionelle Umzug am Samstag. Weitere Informationen unter Tel. 034904/20259, www.gartenreich.de. Sonntag, 1. April, 11-17 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus Gleim-Geburtstag und Auftakt des Jubiläumsjahres „150 Jahre Gleimhaus“ Porträtzeichnen-Workshop, Kreativ-Angebote, Kinderführungen, Puppentheater. Weitere Informationen unter Tel. 03941/6871-0. Sonntag, 1. April, Molmerswende, Gaststätte „Tenne“ Eröffnung der Ausstellung: „Gottfried-August-Bürger – Dichter aus Molmerswende“ Informationen unter Tel. 034779/32420 (Tourist-Info). Mittwoch, 4. April, 19.30 Uhr, Halle, Händel-Haus, Renaissanceraum „Durchs Auge ward mein Herz gerührt …“ Händels Dichter Barthold Heinrich Brockes Ein musikalisch-literarischer Abend in der Reihe „Musik hinterfragt“ mit Gert Richter, Stiftung Händel-Haus, und Roland Rittig, Germanist, Zeitz (Eintritt frei). Ostersonntag, 8. April, 10.00 Uhr, Dessau-Waldersee, Schloss Luisium „Vom Eise befreit…” Ein Osterspaziergang Schloss- und Gartenführung mit Grita Quilitzsch (ca. 2½ h, 8,00 Euro) Ostersonntag, 8. April, 14.30 Uhr, Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt Rinaldo. Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel Libretto von Giacomo Rossi. Konzertante Aufführung mit der Lautten Compagney, Berlin Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner. Preise: 41/36/34/17 Euro, ermäßigt: 39/34/32/17 Euro. Informationen unter Tel. 034635/782-15 Ostermontag, 9. April, 11.15 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus Lesung aus Werken und Briefen Gleims und anderer preußischer Dichter mit Dr. Ute Pott und Dr. Reimar Lacher. Begleitprogramm zur Ausstellung „Friedrich, unser Held“ - Gleim und sein König (Eintritt frei). Ostermontag, 9. April, Montag, 15 Uhr, Halle, Oberburg Giebichenstein Führung durch Oberburg Giebichenstein und Amtsgarten Die Führung des Stadtmuseums Halle auf der Oberburg Giebichenstein und durch den Amtsgarten bietet Historisches, Literarisches und botanische Entdeckungen. Sie thematisiert die Zeit des 18. und des frühen 19. Jh. insbesondere unter dem Aspekt der Feste und Geselligkeiten. Weitere Informationen unter Tel. 0345/2213030 Samstag, 14. April, 15.00 Uhr, Halberstadt, Gleimhaus Eröffnung der Sonderausstellung: Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes (Eintritt frei) Dienstag, 17. April, 10.00 und 14.00 Uhr, Halle, Händel-Haus, Kammermusiksaal Herr Händel aus Halle Musikalisches Schauspiel für alle ab 6 Jahren. Konzept von Tom Wolter. Eine Auftragsproduktion der Stiftung Händel-Haus. Eintritt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Weitere Informationen unter Tel. 0345/1229984, www.haendel-in-halle.de. AUS DEN HÄUSERN Wegen der Sanierung des Schlosses Georgium ist die Ständige Sammlung der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau seit Anfang des Jahres bis auf weiteres geschlossen. Die Sonderausstellungen in der Orangerie und im Fremdenhaus des Schlosses Georgium sind zu eingeschränkten Öffnungszeiten zu besuchen. Auch die Bestände der Graphischen Sammlung können weiterhin – nach Voranmeldung – besichtigt werden. Das Bürgermuseum Molmerswende musste aus sicherheitstechnischen Gründen im Dezember vergangenen Jahres für den Besucherverkehr geschlossen werden. Während noch nach Finanzierungsmöglichkeiten für die Sanierung des Hauses gesucht wird, werden Räumlichkeiten über der Gaststätte „Zur Tenne“ in Molmerswende hergerichtet, um hier ab dem Frühjahr eine kleine Interimsausstellung über den Balladendichter und MünchhausenAutor zeigen zu können (weitere Informationen unter http://www.mzweb.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1326700671961). Anfang Juni wird im Christian-Wolff-Haus Halle die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Halles „Von gelehrten Zirkeln, Literarischen Kreisen und volkstümlichen Festen“ im Beisein des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, des Schirmherrn des Museumsnetzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“, eröffnet. Das Gleimhaus Halberstadt hat von der Alten Pinakothek München ein Kniestück Friedrichs II., gemalt von Gottfried Hempel um 1760, als Dauerleihgabe erhalten. Der Maler des Bildes war eng mit Gleim befreundet und hat den König in zahlreichen Porträts dargestellt. Damit ist nun ein Porträt des Friedrich-Malers Hempel im Haus des FriedrichDichters Gleim zu sehen. Die für die Präsentation notwendige umfangreiche Restaurierung des Gemäldes wurde durch eine großzügige Spende der Fielmann AG ermöglicht. Das Bildnis stellt einen Höhepunkt der Ausstellung „Friedrich, unser Held“. Gleim und sein König dar. Das Gleimhaus Halberstadt feiert in diesem Jahr das 150jährige Jubiläum seines Bestehens als Literaturmuseum. Das Leitmotiv seiner Ausstellungstätigkeit im Jubiläumsjahr ist das gesellige Sammeln vor dem Hintergrund der literarischen Freundschaftskommunikation im 18. Jahrhundert. Als Höhepunkt des Programms ist nach Ausstellungen zu den Sammlern Georg Friedrich Brandes (1709-1791) sowie Friedrich Nicolai (1733-1811) die Schau „Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung – 150 Jahre Gleimhaus“ (ab 23.September) geplant. Die Jahresmedaille 2012 des Museums Alte Münze, Stolberg/Südharz, feiert das 20jährige Bestehen der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft. Das Motiv der Medaille verweist auf Schnabels vierbändiges Hauptwerk „Wunderliche FATA einiger See-Fahrer / Insel Felsenburg“, das 1731-1743 in Stolberg entstanden ist. Den Entwurf lieferte der Bildhauer und Medailleur Carsten Theumer. Die Medaille mit 35 mm Durchmesser und 20 Gramm Feinsilber 999 Ag kann zum Preis von € 30,- zuzüglich Versandkosten bei der Tourismus Information Stolberg/Harz, Markt 2, 06536 Südharz OT Stolberg, Tel. 034654 454, Fax - 729, [email protected] bestellt werden. Im Oktober letzten Jahres konnte die Stiftung Händel-Haus Halle wertvolle historische Bücher erwerben, darunter die umfangreiche Gedichtsammlung „Irdisches Vergnügen in Gott“ von Barthold Heinrich Brockes. Das Werk erschien zwischen 1732 und 1749 in Hamburg und umfasst neun Teile. Händel verwendete einige der Gedichte dieser Sammlung als Textvorlagen für seine „Neun deutschen Arien“. Die Gedichtsammlung wird ab dem 21. April 2012 in der Sonderausstellung über Brockes „Singe, Seele, Gott zum Preise“ im Händel-Haus zu sehen sein. PUBLIKATIONEN In der Reihe „Hallesche Beitrage Zur Europäischen Aufklärung“ ist erschienen: Stefan Borchers. Die Erzeugung des ganzen Menschen. Zur Entstehung von Anthropologie und Ästhetik an der Universität Halle im 18. Jahrhundert. Berlin/New York: Gruyter, 2011 Als Resultat der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission 2009 ist erschienen: Christiane Holm und Heinrich Dilly (Hg.): Innenseiten des Gartenreichs. Die Wörlitzer Interieurs im englisch-deutschen Kulturvergleich, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2011 IN EIGENER SACHE Das Museumsnetzwerk „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“ präsentiert eine Auswahl von Objekten der beteiligten Sammlungen zu den bisherigen Themenjahren innerhalb des Themenbereichs des Museumsobjektportals „Museum digital“ (http://LSA18.museumdigital.de). Die Suchmaske der Deutschen Bahn ist nun in die Website des Museumsnetzwerks „SachsenAnhalt und das 18. Jahrhundert“ eingebunden. Der betreffende Zielort ist jeweils bereits eingegeben. Siehe beispielsweise http://www.lsa18.de/orte-und-partner/orte-undpartner/ort/stendal.html Weitere Informationen unter www.LSA18.de. Sollten Sie das Rundschreiben des Museumsnetzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“ nicht mehr empfangen wollen, so teilen Sie uns dies bitte in einer Antwort-EMail mit. Wir möchten Sie herzlich in unsere Häuser einladen. Mit freundlichen Grüßen LSA18 Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert Pressearbeit: Dr. Reimar Lacher Das Gleimhaus – Literaturmuseum und Forschungsstätte Domplatz 31 D-38820 Halberstadt Tel. (03941) 68 71-32
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