Aktuell 29. Januar 2014 Fortsetzung von Seite 1 nachteten die Hirten in einem Zelt. Mein Bruder ist da moderner, er übernachtet in einem Wohnwagen», sagt Ernst Mühlethaler. Der Esel, der jeweils mit der Herde mitläuft, trägt die Netze für das Einzäunen der Schafe über Nacht mit. Auch das Zelt wurde diesem früher gesattelt. «Was für eine Strecke ein Hirte pro Tag zurücklegt, ist sehr unterschiedlich. Es kommt immer darauf an, wie viel Futter unterwegs für die Tiere vorhanden ist», sagt Ernst Mühlethaler. Ausbildung der Hirtehunde Ernst Mühlethaler trainiert die Hirtehunde selber. «Zuerst benötigt ein Hirtehund eine vier- bis fünfmonatige Grundausbildung. In dieser üben wir das Verhalten mit etwa sieben bis zehn Schafen. Danach beginnt der Aufbau mit einer grossen Herde, welcher rund zwei bis drei Jahre dauert», sagt der 62Jährige. «Wichtig ist, dass Hirtehunde keine ‹Chrömli› als Belohnung, sondern Lob erhalten.» Wenige Wanderschäfer «In der Schweiz sind nicht mehr viele Hirte mit ihren Schafen unterwegs. Die meisten, welche eine Zucht betreiben, gehen nicht auf Wanderung», sagt Ernst Mühlethaler. «Grob geschätzt würde ich sagen, dass in der Schweiz wohl nicht mehr als etwa 20 Wanderschäfer unterwegs sind.» Um als Wanderschäfer unterwegs sein zu können, muss eine Bewilligung beim zuständigen kantonalen Veterinärdienst gelöst werden. Beim Amt für Landwirtschaft und Natur LANAT, der Veterinärdienst des Kantons Bern, sind derzeit alle möglichen Bewilligungen für Wanderschafherde vergeben. «Die Schafe werden auf der Wanderung schlachtreif gemacht. Der Hirte geht mit ihnen auf Tour, wenn sie zwischen 30 und 35 Kilo schwer sind. Zurück kommen sie mit rund 45 bis 50 Kilo Gewicht. Die meisten Tiere werden anschliessend geschlachtet», sagt Ernst Mühlethaler. Auf die Frage, ob auch er eine einmal eine viermonatige Wanderung mit Schafen plane, entgegnet Ernst Mühlethaler: «Leider ist es mir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich, vier Monate mit Schafen unterwegs sein. Aber aushelfen tue ich immer sehr gerne.» Mara Exposito [email protected] Seite 3 10 Fragen an... Bild: z.V.g. Die Panne muss während des Stimm- und Wahlprozesses behoben werden. «Das Stimmgeheimnis bleibt gewahrt» NIEDERBIPP Beim Versand des Abstimmungsmaterials kam es zu einer Panne. Die Gemeindeverantwortlichen üben sich in Schadensbegrenzung. meindeverwaltung ein Konzept erarbeitet und Massnahmen eingeleitet, damit niemand doppelt abstimmen kann», versichert die Gemeinde. Beim Versand des Abstimmungsmaterials für die Abstimmung vom 9. Februar hatten laut Angaben der Einwohnergemeinde Niederbipp rund 170 Stimmberechtigte der Gemeinde das Abstimmungsmaterial und den Stimmausweis irrtümlich zweimal erhalten. Die Ursache dafür sei ein Fehler beim Adressieren der Stimmausweise. Kontrolle der eingehenden Stimmausweise Doch wie soll das gehen? Die Gemeinde werde alle brieflich eingetroffenen Abstimmungskuverts am Samstagnachmittag des Abstimmungswochenendes öffnen. Dabei würden die Namen auf den Stimmausweisen mit dem Stimmregister verglichen und der Eingang vermerkt. «Sollten zwei Abstimmungskuverts der gleichen Person eintreffen, wären beide ungültig», warnen die Gemeindeverantwortlichen. Der Stimmausschuss an der Urne werde ebenfalls jeden Stimmausweis mit der nachgeführten Liste abgleichen und könne somit feststellen, ob jemand bereits brieflich oder an der Urne abstimmte. Wäre dies der Fall, würde dieser Person untersagt, nochmals an der Urne abzustimmen. «Mit diesen Massnahmen ist sichergestellt, dass alle Stimmberechtigten nur einmal abstimmen können. Auch das Stimmgeheimnis bleibt mit diesem Vorgehen gewahrt», heisst es weiter. pd Das Doppel retournieren oder vernichten Der Regierungsstatthalter des Verwaltungskreises Oberaargau wurde laut Mitteilung am 15. Januar darüber informiert, dass rund 170 Stimmberechtigte der Gemeinde Niederbipp das Abstimmungsmaterial zweimal erhielten. «Die Gemeinde Niederbipp machte am 22. Januar sämtliche Stimmberechtigten mit einem Brief auf den Fehler aufmerksam», hiess es weiter. Die Betroffenen seien gebeten worden, ein Doppel entweder der Gemeinde zu retournieren oder zu vernichten. «Gemeinsam haben der Gemeinderat, der Abstimmungsausschuss und die Ge- Was bedeutet Ihnen ihr Hobby? ...Sabine Ryf. Die 29–Jährige ist Geschäftsführerin bei teigwaren-hausgemacht.ch. Sie wohnt in Bleienbach und ihrer Freizeit reitet und bastelt sie gern. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Mein Partner, unser Hund und einen Liegestuhl. Worüber haben Sie das letzte Mal gelacht? Bei einem Film. Worüber haben Sie sich das letzte Mal geärgert? Über mich selbst. Welches Kompliment an Sie gefällt Ihnen am besten? Wenn jemand sagt, meine Teigwaren sind gut. Welches ist ihr Lieblingsplatz in der Region? Das Chänzeli. Wenn Sie nur noch einen Fünfliber hätten, was würden Sie damit kaufen? Etwas zu essen. Würden Sie für 50‘000 Franken ins Dschungelcamp gehen? Niemals. Mit welchem Promi möchten Sie gerne einmal ausgehen? Und mit wem auf keinen Fall? Mit Johnny Depp, aber niemals mit Jürgen Drews. In welche berufliche Rolle möchten Sie gerne einmal eine Woche lang schlüpfen? Sängerin oder Tänzerin. Welches ist das beste Buch, das Sie je gelesen haben? Sicher eines von Nora Roberts. Reto Kurt, getroffen in Niederönz Bereits als Kind interessierte ich mich für Modellflug. Als Jugendlicher gab es dann eine kleine Pause, bis mich das Interesse an der Sache wieder packte. Mit 25 war ich dann ein fleissiger Modellbauer. Mir bedeutet es viel, dass man hier einerseits der Kreativität freien Lauf lassen kann, und dennoch: Das Flugzeug muss am Ende fliegen. Stürzt das Flugzeug nach 50 Arbeitsstunden ab, ist dies sehr schlimm. René Brand, Roethenbach und Ramon Lack, getroffen in Niederönz Wir betreiben den sogenannten Nacht-Modellflug. Es ist ein tolles Hobby, wir bringen bei den Flugzeugen sogar Raketen an, beispielsweise am 1. August. Ein grosser Bestandteil des Modellfluges besteht ja aus Wartungsarbeiten. Zudem schadet es auch nicht, zu gucken, was die Kollegen so machen. Konkurrenz belebt schliesslich das Geschäft. Max Sommer, Bollodingen Mir macht es besonders Spass, Flugzeuge genau im Massstab nachzubauen. Für diese Anatov hier war ich extra am Flugplatz Grenchen gewesen, zum Ausmessen. Tausend Stunden habe ich schätzungsweise daran gearbeitet. Die Oberfläche besteht aus Baufolie. Mist dieses Hobby sozusagen angeboren. Leider wollen die Jungen heute nicht mehr nach alter Schule bauen. Es sind sogar Fertig-Bausätze zu kaufen. Pascal Wyss, getroffen in Niederönz Das Modellbauen habe ich von meinem Götti gelernt. Ich interessiere mich schon dafür, seit ich denken kann. Wichtig ist bei diesem Hobby, dass man eine gute Feinmotorik hat, aber auch Geduld. Denn wenn mal ein Modell abstürzt, sollte man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Inzwischen konnte ich aus meinem geliebten Hobby sogar einen Beruf machen. Das ist natürlich ein Glücksfall. Für Sie war unterwegs: Myriam Sperisen
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