Wenn einer eine Reise tut, dann will er was erleben …

 Wenn einer eine Reise tut, dann will er was erleben … Erlebt haben die 10 Läuferinnen und Läufer des SV Ohmenhausen und ihre Begleitpersonen jede Menge bei ihrem Ausflug nach Dresden. Am 29.04.2012 fand dort die 15. Auflage des Oberelbe‐
Marathons statt. Geplant wurde der Ausflug schon fast ein Jahr zuvor. Das Training auf diesen Lauf startete unter dem Kommando von Ausbilder Schmidt, genannt Spiess, am 06.01.2012. Die Vorbereitung verging regel‐
recht wie im Fluge, und am 27.04. starteten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gen Osten. Am Samstag, 28.04. stand Sightseeing nach der Marathonmesse und dem Abholen der Startunterlagen ganz groß auf dem Programm. Petrus meinte es zu gut mit uns. Nach den letzten Trainingseinheiten in Ohmenhausen bei 10°C erwartete uns in Elbflorenz mit 30°C ein regelrechter Temperaturhöhen‐
flug. Die Umstellung war hart, und der Schweiß floss in Strömen. Für den Lauf wussten alle, dass Ge‐
sundheit vorgeht und man sich von Bestzeiten bei den Temperaturen lieber verabschiedet. 29.04.2012 – 9.15 Uhr fielen die Startschüsse für den 10km‐Lauf und für den Halbmarathon. Über die 10km waren für den SVO Carmen Klein und Detlev Altunay am Start. Für den Halbmarathon, Start in Reutlingens Partnerstadt Pirna, waren Spiess Achim Schmidt, Michael Portscheller, Steffen Horst, Ines Breibach, Barbara Forster und Dagmar Arnold gemeldet. Die Achillessehne von Steffen Horst machte allerdings dem Start einen Strich durch die Rechnung! Er feuerte uns aber mit einem großen Enthusiasmus an. Familien und Freunde der Läuferinnen und Läufer waren vor Ort und jubelten uns kräftig Motivation zu. 9.30 Uhr wurden in Königstein die Marathonis auf die „Reise“ geschickt. Diese Strecke liefen Rainer Leske und Jörg Breibach für den SVO. Ein angenehmer Lauf sieht anders aus. Mit dem Startschuss floss der Schweiß. Die Kilometer wurden mehr und mehr zur Qual. Jede Verpflegungsstation wurde herbeigesehnt und dort dann kräftig Flüs‐
sigkeit getankt, innerlich und äußerlich. Es galt bei den heißen Temperaturen einmal mehr, auf sei‐
nen Körper zu hören. Michael Portschellers Achillessehne meldete bei Kilometer 10, dass es besser sei, den Lauf zu beenden. Schweren Herzens schleppte er sich in den Biergarten zu unserem kleinen Fanclub, um die restlichen Läufer anzufeuern. Die Gesundheit machte auch Jörg Breibach einen Strich durch den geplanten und gut vorbereiteten Lauf. Das Aus für ihn kam bei Kilometer 23. Ein Hustenanfall ließ ihm kaum noch Luft zum gleichmäßigen Atmen. Alle anderen Läufer finishten ihre Läufe und waren mehr oder weniger zufrieden mit ihren Zeiten. Unser ältester Teilnehmer, Detlev Altunay, belegt mit einer hervorragenden Zeit von 00:52:17 den dritten Platz in der Altersklasse M70! Nach langer Krankheitspause meldete sich auch Carmen Klein über die 10km wieder zurück und finishte in 00:55:57 als 6. In der Altersklasse W55. Achim Schmidt zeigte einmal mehr seine Superform und lief hervorragende 01:29:58. Urspürglich wollte er unter 01:23:00 laufen, hatte aber seinen Trainingsplan nicht mit Petrus abgestimmt. Daran sollte er wohl das nächste Mal denken. Sein Kommentar zum Lauf: „Mit der Strecke habe ich noch eine Rechnung offen!“ Das Frauen‐Trio Barbara Forster, Dagmar Arnold und Ines Breibach lief zeitgleich über die Ziellinie bei 02:16:13. Ines Breibach war enttäuscht, denn auch hier sah der Plan anders aus. Absolut zufrieden mit sich und seiner Leistung war Rainer Leske. Hatte er Mitte Februar noch eine OP am Meniskus, so lief er die 42,195km in hervorragenden 03:48:00. Mit einem dreifachen „Zicke Zacke, Zicke Zacke, Zicke Zacke …“ freute er sich über seine Leistung. Der einzige SVO‐Läufer, der sich über diese Temperaturen gefreut hätte, wäre Andreas Steinlen gewesen, aber er war leider nicht dabei. Deshalb haben wir überlegt, dass wir diesen Lauf ihm widmen! Nach einer Dusche im nahegelegenen Hotel sah dann die Welt wieder anders aus. Endlich konnte man den Ausflug wieder genießen. Auf dem Weg zum Biergarten wurden entgegenkommende Läufer noch angefeuert. Dann winkte ein kühles Bier oder eine Fassbrause und alle Laufstrapazen wurden ausgiebig runtergespült. In der Dresdner Neustadt mit mehr als 150 Kneipen, Bars und Restaurants fanden auch die Läufer ein Plätzchen zum Abendessen bei einem Mexikaner. … und wenn man schon mal in Dresden ist, dann muss man auch Deutschlands schönste Brauerei, so zumindest die Werbung, besichtigen, die Radeberger Exportbierbrauerei. Dort hatten wir einen Ter‐
min am Montag, 30.04. 15 Uhr. Wir wissen jetzt, wie die in Radeberg ihr Bier brauen und nicht nur das. Wir wissen auch sehr genau, wie es schmeckt, nicht nur das Pilsner, auch das Zwickelbier. In vier Worten zusammengefasst – LECKER UND NACH MEHR! Da die Brauerei den Bierdurst nicht ganz stil‐
len konnte, ließen wir uns nach der Besichtigung in der „Planwirtschaft“ in Dresden‐Neustadt nieder und lernten nach und nach ein paar der Spezialitäten der sächsischen Küche kennen wie z.B. Würz‐
fleisch, Soljanka und Quarkkeulchen. Feucht fröhlich ging der Abend langsam zu Ende. 01.05.2012 – Tag der Arbeit und die bestand für uns darin, wieder nach Reutlingen zurückzufahren. Gut gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück wurden die letzten Sachen gepackt, in die Autos ge‐
laden und der Süden wieder angepeilt. Es war ein toller Ausflug bei herrlichem sommerlichen Wetter, das eher zum Biergarten als zum Lau‐
fen einlud. Wir haben beides genossen, das eine mehr, das andere weniger. Fazit der Reise: Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage, denn wir haben noch die eine oder andere Rech‐
nung offen, aber nur mit der Strecke, nicht mit der Gastronomie! Ines Breibach