VERANSTALTUNGEN JANUAR 2015 FEBRUAR 2015 MÄRZ 2015 ÜBER DAS PROJEKT Nach der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ war auch in Esslingen nichts wie zuvor. Das ambitionierte Langzeitprojekt erstreckt sich analog zur realen Dauer des Ersten Weltkrieges von 52 Monaten und verbindet Informationen über Weltpolitik und Kriegsverlauf mit Esslinger Stadtgeschichte und Schicksalen. Kulturelle Veranstaltungen – Film, Theater, Musik und Literatur – erweitern den Blick und verdeutlichen die Aktualität vieler Themen aus der Zeit vor 100 Jahren. 52 OBJEKTE DES MONATS Die Reihe „Objekt des Monats“ des Stadtmuseums Esslingen widmet sich während der Dauer des Projektes über 52 Monate ganz dem Ersten Weltkrieg: Jeden Monat wird ein anderes authentisches zeitgenössisches Objekt oder eine Objektgruppe aus Esslingen präsentiert und kompetent vorgestellt. Öffnungszeiten Stadtmuseum im Gelben Haus: Dienstag bis Samstag 14–18 Uhr, Sonn- und Feiertag 11–18 Uhr Weitere Infos: museen-esslingen.de DIENSTAG, 13. JANUAR 2015 | 18 UHR STADTMUSEUM IM GELBEN HAUS OBJEKT DES MONATS 06/52 SEHNSUCHT: LIEBESBRIEFE AN DIE FRONT Vortrag zum Objekt: Dr. Joachim J. Halbekann StAE Nachlass Förster Bd. 1/2 „Der liebe Gott schütze und behüte Dich!“: Nicht weniger als 1000 Karten und Briefe hat die aus Zittau stammende Gertrud Förster (1889–1936) ab Januar 1915 aus Esslingen an ihren Ehemann, den Ingenieur Moritz Gotthold Förster, bis Kriegsende Soldat beim Landwehr-InfanterieRegiment 119, geschrieben. Die beiden für Esslingen einzigartigen, voluminösen und dazu bislang völlig unausgewerteten Bände mit den nachträglich eingeklebten Briefen bieten den seltenen Blick in die Gemütslage einer jungen Frau und Mutter. Außerdem ergeben sich immer wieder Schlaglichter auf das Alltagsleben einer Stadt im Krieg. Eintritt frei FREITAG, 16. JANUAR 2015 | 19.30 UHR VHS ESSLINGEN, METTINGER STRASSE 125 AUSSTELLUNG: DER ERSTE WELTKRIEG DAS HISTORISCHE ERBE DES ERSTEN WELTKRIEGES IM 20. JAHRHUNDERT Vortrag: Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld Eröffnung der Wanderausstellung „Der Erste Weltkrieg. Abschiede und Grenzerfahrungen – Alltag und Propaganda“ Eintritt frei | vhs-esslingen.de 16.–30. JANUAR 2015 VHS ESSLINGEN, METTINGER STRASSE 125 AUSSTELLUNG: DER ERSTE WELTKRIEG ABSCHIEDE UND GRENZERFAHRUNGEN – ALLTAG UND PROPAGANDA Wanderausstellung der Landeszentrale für politische Bildung Von 1914–1918 wütete der Krieg über vier Jahre lang und hinterließ Verheerungen und Opferzahlen in bis dahin ungekanntem Ausmaß. Die Menschen waren in vielerlei Hinsicht Grenzerfahrungen ausgesetzt. Zurück blieb eine „verlorene Generation“, traumatisiert durch die „Kriegserlebnisse“ im Schützengraben, konfrontiert mit Leid, Verlust und Elend auch an der „Heimatfront“. Die Ausstellung legt mit zeitgenössischen Bildern und Zeugnissen ihr Augenmerk auf den Alltag der Menschen und insbesondere auf das Erleben und die Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Sie nimmt drei Leitthemen in den Blick: „Kriegsbegeisterung, Propaganda und Fronterlebnis“, „Das Leben an der Heimatfront“ und schließlich die „Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges“. Beispiele aus dem heutigen Baden-Württemberg schaffen dabei konkrete Bezüge und vermitteln die Erfahrungen der Menschen „vor Ort“. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der VHS zugänglich. Eintritt frei | vhs-esslingen.de MITTWOCH, 21. JANUAR 2015, 16.30 UHR STAATSGALERIE STUTTGART, KONRADADENAUER-STRASSE 30–32, STUTTGART KUNST IM ERSTEN WELTKRIEG – WIE IM RAUSCH Führung: Sabine Lutzeier, Staatsgalerie Stuttgart Begleitung: Julia Brielmann, VHS Esslingen Für Maler wie Otto Dix, George Grosz, aber auch für Künstler europäischer Avantgarden waren die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges nicht nur schockierend, sondern durchaus inspirierend. Kubistische Gemälde von Picasso und Braque können als Ausdruck der Spannungen schon vor dieser Zeit interpretiert werden. Andere, wie Max Beckmann mit seiner riesigen, unvollendet gebliebenen Leinwand „Auferstehung“ von 1916, fanden in den Jahren des „großen Abschlachtens im ersten industriell geführten Krieg“ erst zu ihrer eigentlichen Bildsprache. Während Grosz in seinem Bild „Widmung an Oskar Panizza“ von 1917/18 gegen das Bürgertum und die Verlogenheit aller Mächtigen wetterte, stehen Wilhelm Lehmbrucks „Gestürzter“ aus dem Jahr 1919 und Otto Dix’ „Streichholzhändler“ von 1920 für das Trauma einer Generation Gescheiterter, die damit den Weg in die Katastrophe des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges ebneten. Treffpunkt: Foyer der Neuen Staatsgalerie Gebühr: 10 € | vhs-esslingen.de FREITAG, 23. JANUAR 2015, 19 UHR VHS ESSLINGEN, METTINGER STRASSE 125 THEATRALISCHER WINTERABEND ÜBER EINIGE TAGE VOR EINHUNDERT JAHREN Projektleitung: Petra Schneider | Theaterpädagogische Leitung: Carl Häser Ein Abend „an der Front“, an dem Geschichte lebendig wird. Schülerinnen und Schüler des Esslinger Abendgymnasiums zeigen ihre theatralischen Doku-Montage über den kleinen Frieden im Großen Krieg. Die Quellenlage ist herausragend: Filme, literarische Texte, Briefe, Dokumente und eine Menge neuer Bücher über die Vorgeschichte des „Großen Krieges“ und seine Auswirkungen bis zur Novemberrevolution 1918! Eintritt frei | vhs-esslingen.de FREITAG, 30. JANUAR 2015, 19 UHR VHS ESSLINGEN, METTINGER STRASSE 125 AUSSTELLUNG: DER ERSTE WELTKRIEG ZWISCHEN FRONT UND HEIMAT Zur Finissage lesen: Regina Lebherz und Robert Atzlinger Im August 1914 zieht eine Gesellschaft begeistert in einen Krieg, der zwar woanders stattfindet, doch auch an der sogenannten „Heimatfront“ schnell spürbar wird. Tagebuchaufzeichnungen Daheimgebliebener werden in der Lesung ergänzt durch Berichte, Gedichte und Romanauszüge. Die Schauspieler entwerfen ein Zeitbild, welches das Geschehen begreifbarer macht. Eintritt frei | vhs-esslingen.de DIENSTAG, 3. FEBRUAR 2015 | 18 UHR STADTMUSEUM IM GELBEN HAUS OBJEKT DES MONATS 07/52 KRIEGSSPIEL: KINDERWAFFEN Vortrag zum Objekt: Sarah Sigrist Leihgabe aus Privatbesitz Militärisches Gerät im Kinderzimmer bereitete die Jungen spielerisch auf eine soldatische Karriere vor. Bleisoldaten, kleine Kanonen oder andere Waffen spiegelten in Kaiserreich und Erstem Weltkrieg die aktuelle Rüstung und Bewaffnung sowie ihren technologischen Standard wider. Im Spiel wurden der Umgang mit Waffen eingeübt und die Gefechtssituationen der kriegerischen Realität nachgestellt. Auch der Esslinger Carl Proß baute als gelernter Metaller für das kindliche Spiel die zeitgenössischen Kanonen der Zeit um 1900 im spielfähigen Maßstab nach und ermöglichte mit Federkraft die Imitation von Schüssen. Eintritt frei DIENSTAG, 3. MÄRZ 2015 | 18 UHR ALTES RATHAUS, SCHICKHARDTHALLE OBJEKT DES MONATS 08/52 MANGELWIRTSCHAFT: ESSLINGER LEBENSMITTELMARKEN Vortrag zum Objekt: Dr. Christine Beil StAE Materialsammlung Erster Weltkrieg, Nr. 1 Die seit Herbst 1914 zunehmende Lebensmittelknappheit erreichte auch Esslingen. Um eine gerechte Verteilung der Güter zu ermöglichen und dem täglichen Ansturm der Bevölkerung auf die Geschäfte Herr zu werden, gab die Stadt seit Februar 1915 Marken aus. Im Stadtarchiv hat sich ein aufwändig verziertes Album mit Dutzenden Lebensmittelkarten für das Oberamt Esslingen aus dem Krieg erhalten. Zunächst nur für Brot und Mehl ausgegeben, kamen im Laufe des Krieges Marken für Eier, Kartoffeln, Fleisch, Milch, Zucker und Butter hinzu. Die Kunden erhielten die Marken im Alten Rathaus und in der Oberrealschule. Die strenge Regulierung der Lebensmittelverteilung änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass die Nahrungsmittel stetig knapper wurden. Im Anschluss: 1915 – DIE WENDE ZUM TOTALEN KRIEG VORTRAG VON PROF. DR. GERD KRUMEICH (FREIBURG) Vor dem Krieg glaubte man im Deutschen Reich, der Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien sei lokal und zeitlich eingrenzbar. Doch immer mehr Staaten traten in den Krieg ein. Die Kampfschauplätze weiteten sich über Europa hinaus bis nach Asien und Afrika aus. Der Krieg blieb nicht auf die Fronten beschränkt, sondern erfasste auch die Menschen in der Heimat. Ende 1914 hatten bereits mehr als eine Million Soldaten ihr Leben verloren, hinzu kamen Hundertausende Kriegsinvalide, Kriegsgefangene und zivile Tote. Ein Ende des Krieges war nicht in Sicht. Prof. Dr. Gerd Krumeich ist einer der profundesten Kenner des Ersten Weltkrieges. Er lehrte Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf, ist Vizepräsident des internationalen Forschungszentrums des Historial de la Grande Guerre in Péronne und Mitherausgeber des Standardwerks „Enzyklopädie Erster Weltkrieg“. In Kooperation mit dem Geschichts- und Altertumsverein Esslingen Eintritt frei FILMREIHE EIN JAHRHUNDERT KINOKRIEG KOMMUNALES KINO, MAILLE 4–9 MITTWOCH, 4. MÄRZ | 19 UHR CHAPLIN, KUBRICK, DOWNTON ABBEY: EIN JAHRHUNDERT KINOKRIEG (VORTRAG) Vortrag mit Filmausschnitten: Dirk Schaefer Eintritt frei | koki-es.de SONNTAG, 8. MÄRZ | 17 UHR DAS HAUS AM EATON PLACE (TV-SERIE) UPSTAIRS, DOWNSTAIRS | dt. Fassung | Großbritannien 1975 | ca. 100 Minuten | R: Diverse | FSK ab 12 | gezeigt werden zwei Folgen der vierten Staffel, die die Jahre 1914 bis 1918 umfasst Unkostenbeitrag: 4,50 € | koki-es.de SONNTAG, 15. MÄRZ | 17 UHR DIE GROSSE ILLUSION LA GRANDE ILLUSION | dt. Fassung | Frankreich 1937 | 113 Minuten | R: Jean Renoir | FSK ab 12 Eintritt : 7,50 €, ermäßigt 4,50 € | koki-es.de AB DONNERSTAG, 19. MÄRZ | 19 UHR VHS ESSLINGEN, METTINGER STR. 125 HÖRPFAD ZUR GESCHICHTE ESSLINGENS IM ERSTEN WELTKRIEG – AUDIOGUIDES ALS „KLINGENDE LANDKARTE“ Kursleiter: Johannes Weigle Unter fachlicher Anleitung wird ein Hörpfad zur Geschichte des Ersten Weltkrieges in Esslingen erstellt. Kurze Geschichten, die für Esslingen im Ersten Weltkrieg von Bedeutung waren, werden verfasst, inhaltliche, redaktionelle und technische Kompetenzen umgesetzt in einen „sprechenden Stadtplan“. So kann z.B. die Stahlhelmproduktion der Firma Quist in Erinnerung gerufen werden. Ein fachbereichsübergreifendes Projekt der VHS Esslingen (Kultur und Gesellschaft) in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Esslingen am Neckar. Mit freundlicher Unterstützung der Ernst-Landenberger-Stiftung Donnerstag, 19. und 26. März, 16. April, 7. und 21. Mai, 19–21.30 Uhr Samstag, 9. Mai, 10–17 Uhr | Gebühr: 29 € | vhs-esslingen.de FILMREIHE EIN JAHRHUNDERT KINOKRIEG KOMMUNALES KINO, MAILLE 4–9 SONNTAG, 22. MÄRZ | 17 UHR LAWRENCE VON ARABIEN LAWRENCE OF ARABIA | dt. Fassung | Großbritannien 1961 | 227 Minuten (mit Pause) | R: David Lean | FSK ab 12 Eintritt: 10,50 €, ermäßigt 7,50 € | koki-es.de SONNTAG, 29. MÄRZ | 17 UHR HELDEN VON HILL 60 BENEATH HILL 60 | dt. Fassung | Australien 2010 | 117 Minuten | R: Jeremy Sims | FSK ab 16 Eintritt : 7,50 €, ermäßigt 4,50 € | koki-es.de VOR 100 JAHREN JANUAR 1915 Petroleummangel | Einrichtung eines Soldatenquartiers im Kugelschen Festsaal | Streckung von Backwaren mit Kartoffeln FEBRUAR 1915 Verbot des Fastnachtstreibens durch stellv. Generalkommando | Ausgabe der ersten Lebensmittelmarken | Aufruf zur 2. Kriegsanleihe MÄRZ 1915 Kriegskochkurse des Nationalen Frauendienstes | Spaltung des sozialdemokratischen Ortsvereins | Gut besuchte Vaterländische Volksabende Herausgeber: Stadt Esslingen am Neckar Projektleitung: Katharina Löthe, Kulturamt | Martin Beutelspacher, Stadtmuseum | Dr. Joachim J. Halbekann, Stadtarchiv Redaktion: Barbara Antonin, Kulturamt Gestaltung: Zeilenbau Grafik Design Auflage: 4000 52x.esslingen.de
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