HSV-Arenawirdwieder Volksparkstadion - E

Tatort Kammerspiele Ulrike Folkerts in einer starken Rolle auf der Theaterbühne Seite 13
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FREITAG, 23. JANUAR 2015 / NR. 19 / 4. WOCHE / 67. JAHRGANG / 1,40 EURO
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UNABHÄNGIG, ÜBERPARTEILICH
EZB kauft jeden
Monat Anleihen für
60 Milliarden Euro
L E I ST U N GSV E RG L E I C H
Lob für Stadtteilschule
:: Stadtteilschulen holen
leistungsmäßig langsam zu den Gymnasien auf, lobt Senator Rabe (SPD). Die
Erhebung ist aber nicht repräsentativ.
HAMBURG
>> >> Seite 2 Kommentar Seite 8 Bericht
Umstrittenes Programm soll
Wirtschaft ankurbeln. Merkel:
„Zeit drängt für Reformen“
I M KA N A L
Biermanns Tresor aufgetaucht
Europäische
:: Die
Zentralbank (EZB) setzt mehr als eine
Billion Euro ein, um die Wirtschaft im
Euro-Raum anzuschieben. Dazu will sie
von März bis zum September 2016 jeden Monat Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen. Das kündigte Notenbankpräsident Mario Draghi am Donnerstag in
Frankfurt an. Das entspricht über den
Zeitraum von 18 Monaten insgesamt
1,1 Billionen Euro – deutlich mehr, als
allgemein erwartet worden war.
Die EZB fürchtet sich besonders
vor einer gefährlichen Spirale aus Preissenkungen und einer schrumpfenden
Wirtschaft (Deflation). Im Dezember
sanken die Verbraucherpreise erstmals
seit 2009 – vor allem weil die Ölpreise
abgestürzt sind. Die EZB muss gegensteuern, weil sie sich einem Inflationsziel von knapp zwei Prozent verpflichtet hat.
Heftig umstritten ist, ob die EZB ihre Ziele damit erreicht. Auch wird kritisiert, dass wirtschaftlich angeschlagene
Länder den Anreiz verlieren könnten,
mit Reformen weiterzumachen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in Davos, die EZB-Entscheidung dürfe nicht
davon ablenken, „dass die eigentlichen
Wachstumsimpulse durch vernünftige
Rahmenbedingungen durch die Politik
gesetzt werden müssen und auch gesetzt werden können“.
F R A N K F U RT
>> >> Seite 3 Berichte
H A M B U R G ::
Wolf Biermann hat einen der beiden aus seinem Haus gestohlenen Tresore wieder. Er wurde in einem Kanal in Hammerbrook entdeckt.
>> >> Seite 7 Bericht
Sportlich – kostenlos
in die Kunsthalle
Olympiatag in der
Hamburger Kunsthalle:
Für Besucher in Sportkleidung heißt das:
freier Eintritt an diesem Sonnabend
Foto: Bertold Fabricius
Traditionsverein setzt ein Zeichen. Finanzierung sichert Klaus-Michael Kühne
ges ein „Türöffner“ bei Verhandlungen
mit weiteren potenziellen Anteilseignern sein. Darüber hinaus steigt der Eigenkapitalanteil wieder, Zinslasten entfallen. „Wir setzen damit unseren Weg
der wirtschaftlichen Konsolidierung
fort und haben ein ganz wichtiges Etappenziel erreicht“, sagte Aufsichtsratschef Karl Gernandt.
Knapp 100 Millionen Euro soll die
Schuldenlast des HSV allerdings immer
noch betragen. Genaue Zahlen werden
am Sonntag auf der Mitgliederversammlung des e. V. präsentiert.
Das HSV-Stadion hat seit 2001
dreimal offiziell seinen Namen gewechselt. Als AOL-Arena war es das erste
Stadion in Deutschland, das nach einem
großen Unternehmen benannt wurde.
Es folgten die HSH Nordbank (2007 bis
2010) und zuletzt Imtech. Der noch bis
2016 laufende Vertrag mit dem finanziell angeschlagenen Konzern wurde
kurzfristig aufgelöst.
„Dass Herr Kühne uns ermöglicht,
wieder im Volksparkstadion zu spielen,
freut mich ganz besonders“, sagte Beiersdorfer, „für viele unserer Fans und
auch für mich ist der Name des Stadions
eine emotionale Angelegenheit, weil
wir damit Tradition, Erfolge und unvergessliche Momente verbinden.“
ANDREAS HARDT
Zeichnung: Noy
MENSCHLICH
GESEHEN
History-Spötter
:: Billstedt, Barmbek, Schnelsen –
nicht unbedingt die große weite Welt,
jedoch Heimat von Sebastian Schnoy:
Im ersten Stadtteil wurde er geboren,
im zweiten wuchs er auf und im dritten
lebt er. Ein Autobahnanschluss in der
Nähe hat ja auch für einen Künstler
Vorteile. Die Premiere seines sechsten
Kabarettprogramms „Von Stauffenberg
zu Guttenberg“ feiert Schnoy heute
aber gern im Hamburger Lustspielhaus.
Darin knüpft er sich den Adel vor. Sein
Geschichtsstudium hatte er einst abgebrochen, stattdessen gibt er den (unterhaltsamen) Historiker auf der Bühne.
Sein Talent dafür hatte der Ex-Gitarrist zuerst in den 90ern als lustiger
Anheizer bei Talkshows wie „Kerner“
und „Pilawa“ spielen lassen. Vor allem
aber hat er die humorige Szene maßgeblich neu belebt, nicht zuletzt mit dem
Hamburger Comedy-Pokal. Deutschlands größten Kleinkunstwettbewerb
präsentiert Schnoy wieder Anfang Februar. Der 45-Jährige mag den Wechsel
zwischen Bühne und Schreibtisch. Im
Buch „Smørrebrød in Napoli“ hatte der
Moderator und Autor sein Programm
„London, Paris, Hongkong – Hauptsache Europa“ zu einem Bestseller weiterverwurstet. Darin fragte Schnoy, ob
Wurstcroissant das Einzige sei, was
Deutschland und Frankreich verbinde.
Heute hat der Hamburger mit der
Französin Carine einen Sohn, 6, und eine knapp drei Jahre alte Pflegetochter.
Und von Schnelsen lässt es sich ja gut in
den Familienurlaub starten ... (str)
>> >> Seite 15 Bericht
DÄNEMARK 15,00 DKR / C 3390 A
50004
4 190339 001406
:: Der HSV spielt ab dem
1. Juli mit seiner Fußball-Bundesligamannschaft auch ganz offiziell wieder
im Volksparkstadion. Als erster Club in
Deutschland kehrt er damit von einem
gesponserten Arena-Namen wieder zur
traditionellen Bezeichnung seiner
Spielstätte zurück. Möglich gemacht
wurde dies durch Investor Klaus-Michael Kühne, der sich für vier Jahre bis
2019 für 16 Millionen Euro die Namensrechte an der Spielstätte gesichert hat.
„Es war mir als HSVer eine Herzensangelegenheit, dass die Fußballheimat des HSV wieder ihren ursprünglichen Namen trägt“, teilte der 77 Jahre
alte Speditionsunternehmer mit, „ich
wünsche mir, dass unsere Mannschaft
im Volksparkstadion wieder an alte Erfolge anknüpfen kann.“
Dazu soll auch die Beteiligung des
milliardenschweren HSV-Fans an der
HSV Fußball AG beitragen. Kühne wandelte 18,75 Millionen Euro seines Darlehens an den HSV in einen 7,5-ProzentAnteil um. Insgesamt kann der finanziell Not leidende Traditionsverein also
knapp 35 Millionen Euro Einnahmen
verbuchen. Weitere 6,25 Millionen Euro von Kühne bleiben als Darlehen bestehen und müssen bis 2019 zu einem
Zinssatz von 4,5 Prozent zurückgezahlt
HSV-Investor und
Milliardär KlausMichael Kühne gibt
35 Millionen Euro
Foto: dpa
werden. Der Deal wurde erst Mittwochnacht abgeschlossen und am Donnerstag überraschend bekannt gegeben.
Ein möglicher Einstieg des Investors Kühne war beim HSV ein wesentliches Argument für die Ausgliederung
der Profiabteilung, die im Mai mit überwältigender Mehrheit von den HSVMitgliedern beschlossen wurde. Dennoch zog sich dieser so wichtige Schritt
relativ lange hin, noch im Dezember
hatte Kühne verkündet, auf eine Beteiligung verzichten zu wollen. In intensiven Verhandlungen hat der HSV nun
seine Forderungen den Erwartungen
des Investors angepasst. Ursprünglich
hatte das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG den HSV auf einen Mittelwert von unbestätigten 330 Millionen Euro taxiert. Die Vereinbarung
jetzt entspricht einem Unternehmenswert von 250 Millionen.
Für Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer kann der Abschluss des Vertra-
>> >> Seite 2 Leitartikel Seite 23 Bericht
Blues Brother Winter
Jeder dritte Bürger fühlt sich jetzt antriebslos und müde. Dabei kann Kälte auch glücklich machen
VO L K E R B E H R E N S
:: Die ums Volkswohl stets sehr be-
sorgten Pharmazeuten haben in ihrem
Zentralorgan, der „Apotheken Umschau“, den Deutschen mal wieder den
medizinischen Spiegel vorgehalten und
das Ergebnis einer Umfrage unter mehr
als 2000 Frauen und Männern veröffentlicht. Danach leidet jeder dritte
Bundesbürger unter dem Winter.
Das Ergebnis der Befragung zeigt,
wie sensibel wir alle auf die Eigenarten
der dunklen Jahreszeit reagieren. Von
Antriebslosigkeit ist da die Rede, von
ständiger Müdigkeit, sogar von Depressionen. Aktuelle Epidemien, wie der
Verlust der Gastfreundschaft zugunsten absurder gesellschaftspolitischer
Vorstellungen, konnten wegen der kurzen Inkubationszeit noch gar nicht berücksichtigt werden.
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>> >> Seite 10 Bericht
HSV-Arena wird wieder
Volksparkstadion
HAMBURG
Foto: dpa
Nun wissen wir ja, dass der Winter
auch schon mal ein rechter Mann sein
kann, dessen Kleid sich wie Eisen anfühlt, wie es im Volkslied heißt. Aber
wird man ihm wirklich gerecht, wenn
man ihm so viele unfreundliche Symptome anhängt? Er ist doch auch ein Guter, weil er die Menschen dazu bringt,
sich länger mit den schönen Dingen des
Lebens zu beschäftigen. Das wissen wir
eigentlich auch schon sehr, sehr lange.
Denken Sie nur an die Höhlenmalereien unserer Steinzeitvorfahren!
Aber auch Schneeengel, Feuerzangenbowle und Grünkohl gehören in die
Reihe traditioneller Winterfreuden.
Das schlechte Image könnte also eine
tragische Fehldiagnose sein.
Wird denn im Frühling wirklich alles besser? Auch in dieser Weichei-Jahreszeit zwischen Winter und Sommer
jammern die Leute doch ewig rum. Sie
neigen dann zu plötzlichem Bewegungsdrang, klagen über Hormonschwankungen, manche über Herzrasen und einer mit dem Frühjahr verbundenen Müdigkeit.
Nein, lassen Sie sich nicht kleinkriegen, stehen Sie zu Ihrem Winterblues, denn Kälte kann auch glücklich
machen. Inuit, Schneehühner und Yetis
wissen das. Aber die werden natürlich
von dieser Umschau, die immer mit einer Frau im schneeweißen Apothekerkittel wirbt, nur selten befragt.
Der Winter liegt
auf meinem Haupt,
aber der ewige Frühling
ist in meiner Seele.
Sprichwort aus China
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Sicherheitspersonal am
Flughafen streikt heute
zwischen 11 und 16 Uhr
E I N E WO C H E P RO G RA M M
H A M B U R G :: Passagiere am Hamburger Flughafen müssen an diesem
Freitag mit Wartezeiten rechnen. Die
Gewerkschaft Ver.di hat die 6000 Beschäftigten des Hamburger Sicherheitsgewerbes, darunter 900 Mitarbeiter am
Flughafen, zum Warnstreik zwischen 11
und 16 Uhr aufgerufen. Passagiere, die
in dieser Zeit abfliegen wollen, sollten
vor 11 Uhr einchecken, rät eine Flughafensprecherin. Die Sicherheitskontrollen dürften weitgehend lahmgelegt
sein. „Die Fluggesellschaften haben angekündigt, die Flüge nur mit leichten
Verspätungen durchzuführen und nicht
zu warten.“ Am Freitag sollen 194 Maschinen von Hamburg aus starten, 53 in
der Warnstreikphase. 20.000 abfliegende Passagiere dürften betroffen sein.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, warf Ver.di vor, die Bodenhaftung verloren zu haben. Für private
Sicherheitskräfte am Flughafen habe es
in den vergangenen beiden Jahren
Lohnzuschläge von 20 Prozent gegeben. Die Ver.di-Forderung von bis zu 32
Prozent mehr Entgelt habe nichts mehr
mit seriöser Tarifpolitik zu tun.
>> >> Seite 21 Bericht
Heute mit TV-Beilage
Kehrt die Naturdoku an ihren angestammten Sendeplatz im Ersten zurück? Montagabend gibt’s die „Bärenkinder“. Weitere Themen im rtv-Extra.
WETTER
Fast wie früher
So soll der Winter sein: freundlich, wenige Wolken, minus 2
Grad, kaum Wind.
Das ausführliche Wetter auf
>> >> Seite 25
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