Klausurenkurs - Lehrstuhl für Internationales Management

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Klausurenkurs Personalmanagement
Dr. Tassilo Schuster
Lehrstuhl für Internationales Management
Nürnberg 2015
© von Prof. Dr. Dirk Holtbrügge (2015). Jeglicher Missbrauch wird strafrechtlich verfolgt.
Klausurenkurs PM WS 2014-15
Dr. Tassilo Schuster
2.1 Motivationstheoretische Ansätze
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Was ist die hedonische und die prosoziale (reziproke und
selbstlose ) Präferenz der intrinsischen Motivation?
Merkmale der intrinsischen Motivation
Intrinsische
Motivation
hedonische Präferenz
(auf eigenen Nutzen
gerichtet)
• vollzugsorientierte
Selbstmotivation
(Schiefele)
• „Flow Experience“
(Csikszentmihalyi)
Verinnerlichung
bestimmter Leistungsstandards führt dazu,
dass sich
Menschen selbst für
Erfolge belohnen bzw.
für Misserfolge
bestrafen
(Prinzip der
Selbstverstärkung)
prosoziale Präferenz
(berücksichtigt
Wohlbefinden anderer)
• Ausdruck einer
internalisierten sozialen
Norm (Arbeit als
Pflichterfüllung,
Gehorsam, Loyalität,
etc.)
reziprok
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altruistisch
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2.2 Personalökonomische Ansätze
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Was genau wird unter Transaktionskosten und
Koordinationskosten verstanden?
Einflussfaktoren auf die Höhe von Transaktionskosten und deren Implikationen
• Gefahr opportunistischen
Spezifität
Verhaltens
(Idiosynkrasie)
Unsicherheit
Häufigkeit
• Schwierigkeit der vertraglichen Erfassung zukünftiger Entwicklungen
• Kostendegression
Abwicklung
über die
Hierarchie
(„make“)
+
+
Höhe der
Transaktionskosten
>
Höhe der
= Koordinationskosten
<
Abwicklung
über den
Markt
(„buy“)
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2.3 Ressourcenbasierter Ansatz
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Der ressourcenbasierte Ansatz betont die Bedeutung von
Ressourcen für die Wettbewerbsfähigkeit
Grundmodell des ressourcenbasierten Ansatzes
marktorientierte
Perspektive
(outside-in)
Unternehmung
Unternehmungsumfeld
ressourcenbasierte
Perspektive
(inside-out)
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Voraussetzungen für die
Ableitung von Wettbewerbsvorteilen aus Ressourcen:
- Werthaltigkeit
- Einzigartigkeit
- Nicht-Imitierbarkeit
- organisatorische Einbettung
Können Sie den Punkt "Nicht-Imitierbarkeit" erklären,
also insbesondere die Pfadabhänigkeit der
Ressourcenentwicklung, die Interdependenz der
Ressourcen und die Ambiguität zwischen Ressourcen
bestehender Zusammenhänge?
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2.3 Ressourcenbasierter Ansatz
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Qualifizierte Mitarbeiter bilden den nachhaltigsten
Wettbewerbsvorteil von Unternehmungen
Klassifikationen unternehmerischer Ressourcen
gering
(kompetenzbasiert)
externe
Handelbarkeit
organisatorische
Ressourcen
(Strukturen, Prozesse)
personelle
Ressourcen
technologische
Ressourcen
(Wissen, Können,
Einstellungen)
(Patente,
Lizenzen)
physische
Ressourcen
hoch
(eigentumsbasiert)
finanzielle
Ressourcen
(Gebäude, Maschinen)
eng
breit
internes
Einsatzspektrum
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personelle
Ressourcen
haben eine
hohe firm
specificity
und ein
geringe task
specificity
5.3.1 Kriterien der Entgeltdifferenzierung
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Was ist der Unterschied zwischen dem Rangfolge- und
dem Rangreihenverfahren?
Verfahren der summarischen und analytischen Arbeitsbewertung
summarisch
analytisch
Reihung
Rangfolgeverfahren
Alle Gesamtanforderungen
werden als Ganzes
verglichen und in eine
Rangfolge gebracht
Rangreihenverfahren
Die Einzelkriterien der
Gesamtanforderungen werden
verglichen und einer
Rangreihe zugeordnet
Stufung
Lohngruppenverfahren
Alle Gesamtanforderungen
werden als Ganzes mit
Richtbeispielen verglichen
und zugeordnet
Stufenwertzahlverfahren
Die Einzelkriterien der
Gesamtanforderungen werden
nach einem gewichteten
Schema bewertet
Quelle: leicht verändert nach Scholz 2000
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Der Leistungsnachweis erfolgt durch eine Klausur (V)
sowie Präsentationen und die mündliche Mitarbeit (Ü)
Bestandteile des Leistungsnachweises
80%
20%
Abschlussklausur (Dauer: 60 min)
 offene Fragen (60%)
- 1 Frage von 2 ist zu beantworten
- Betonung der Anwendung
und kritischen Bewertung (Evaluation
und Transfer)
 Multiple Choice-Test (40%)
- 15 Fragen
- Betonung des Fachwissens
(Reproduktion)
Präsentationen/mündliche Mitarbeit
Termin für Abschlussklausur
26.01.2015 11:30 – 12:30
A-G
LG 0.222/3
H-Z
H4
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Relevanter Stoff:
• Inhalte von Vorlesung und Übung
• Vorlesungsfolien
• Inhalt des Lehrbuchs
• Gastvortrag
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Viele Fehlerquellen können durch eine durchdachte
Vorgehensweise vermieden werden
Idealtypische Vorgehensweise
1.
Fragestellung genau
durchlesen
2.
Schlüsselwörter
markieren
3.
Gliederung anfertigen
4.
Kritische Reflexion
5.
Exakte schriftliche
Ausarbeitung
6.
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Abschließende Prüfung der Arbeit
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Schlüsselwörter entscheiden über den Umfang und Tiefe
bei der Bearbeitung einer Frage
Übersicht über Schlüsselwörter
Nennen
Beschreiben/Skizzieren
Erklären/ Erläutern
Zeigen
Ableiten/Entwickeln
Beurteilen/Diskutieren
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Abwägung und Urteil stellen einen wesentlichen
Bestandteil einer Diskussion dar
Erforderliche Aspekte einer Diskussion im Rahmen einer Erörterung
Einleitung
Pro-Argumentation
Kontra-Argumentation
Abwägung und Urteil
Ausblick/Implikationen
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Die vorgestellte Herangehensweise soll Sie bei der
Bearbeitung von Klausuraufgaben unterstützen
Übungsaufgabe
Fragestellung:
Diskutieren Sie unter Rückgriff auf drei theoretische Ansätze des Personalmanagements (bitte verwenden Sie nur eine Motivationstheorie) kritisch die folgende
Auffassung von Wöhe zum Personalmanagement:
„Zweifellos kommt dem arbeitenden Menschen eine zentrale Stellung im Betrieb zu. Aber
vom Standpunkt der Betriebswirtschaftslehre ist er nicht Zweck, sondern Mittel, einer der
Faktoren, die zur Realisierung der mit dem Betriebsprozess erstrebten praktischen
Zielsetzungen eingesetzt werden.“ (Wöhe/Döring,2002,S.32)
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Eine Erörterung beginnt stets mit einer Einleitung und
endet mit einem Ausblick
Gliederung
Einleitung
Einordnung und zentrale Aussagen des Zitats
Diskussion unter Rückgriff auf 3 theoretische Ansätze des
Personalmanagement
Beurteilung (Unterstützen die Ansätze die zentralen Aussagen des
Zitats)
Ausblick/Implikationen
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Die Einleitung soll Interesse wecken und den Leser zügig
an die Thematik der Fragestellung hinführen
Negativbeispiele
Einleitung zu stark im Themengebiet angesiedelt
Im Personalmanagement sind zahlreiche theoretische Konzepte angesiedelt. Ein Teilgebiet
dieser Konzepte stellen die motivationstheoretischen Ansätze dar, die sich in Inhalts- und
Prozesstheorien einteilen lassen. Zu den Inhaltstheorien gehören die Motivationstheorie von
Maslow und die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg. Zu den Prozesstheorien gehören die
Gerechtigkeitstheorie von Adams, die VIE-Theorie von Vroom sowie das Motivationsmodell
von Porter/Lawler…
Bezug zur Fragestellung nicht erkennbar
Die ersten komplexen und empirisch exakten wissenschaftlichen Theorien entstanden um
das Jahr 2000 vor Christus in Babylon. In einer Reihe von Projekten haben damalige
Gelehrte das Wechselspiel zwischen Beobachtung und Theorie untersucht. 500 vor Christus
haben griechische Gelehrte diese Ansätze aufgegriffen und…
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Wöhe zeigt in seinem Zitat zwei zentrale Aspekte auf, die
für die spätere Argumentation wichtig werden
Zentrale Aspekte
Zentrale Aussagen im Zitat von Wöhe
Zentrale Stellung der Mitarbeiter
im Betrieb
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Mitarbeiter als reiner
Produktionsfaktor
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Die theoretischen Ansätze nehmen einen unterschiedlichen Standpunkt zu den Aussagen von Wöhe ein
Standpunkt der theoretischen Ansätze
Theoretischer
Ansatz
Zentrale Stellung der
Mitarbeiter im Betrieb
Mitarbeiter als reiner
Produktionsfaktor
Wissenschaftliche
Betriebsführung
Human Relations- Ansatz
Ressourcenbasierter
Ansatz
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Die Übungsaufgaben sollen Euch helfen, die Klausuraufgaben besser lösen zu können
Übungsaufgabe
Fragestellung:
Die Organisation des Personalmanagement kann prinzipiell in Form einer Funktional- oder
einer Objektorganisation erfolgen. Entwickeln Sie Kriterien für eine Beurteilung dieser
beiden Organisationsformen und leiten Sie Bedingungen ab, unter denen eine Funktionalbzw. Objektorganisation eingeführt werden sollte.
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Die Gliederung fördert eine vollständige und strukturierte
Aufgabenbearbeitung
Gliederung
Einleitung
Darstellung der Kriterien zur Beurteilung der beiden
Organisationsformen
Gegenüberstellung der Organisationsformen anhand der
entwickelten Kriterien
Darstellung der Bedingungen zur Einführung
von Organisationsformen
Abwägung der Bedingungen zur Einführung einer dieser
Organisationsformen
Ausblick/Implikationen
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Die Vorteilhaftigkeit der Organisationsformen
unterscheiden sich bezüglich der entwickelten Kriterien
Beurteilungskriterien
Funktionalorganisation
des Personalmanagement
Kriterien:
Objektorganisation des
Personalmanagement
Kosten/Effizienz
Qualität
Individualisierung
Mitarbeiterorientierung
Qualifikationsanforderungen
Koordinationsaufwand
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Die Vorteilhaftigkeit der einzelnen Organisationsformen
hängt von verschiedenen Bedingungen ab
Bedingungen
Unternehmungsstrategie
Diversifikationsgrad
Unternehmungsgröße
Bedingungen zur Einführung
einer der beiden Organisationsformen
Externe
Bedingungen
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Organisationsform
der Gesamtunternehmung
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Der Multiple-Choice Teil besteht aus 15 Aufgabenblöcken
und insgesamt 45 einzelnen Fragen
Hinweise zu den Multiple-Choice Aufgaben
Bitte beachten Sie:
•
•
•
•
•
•
•
Der Multiple Choice Teil beinhaltet 15 Aufgabenblöcke mit jeweils drei Fragestellungen.
Innerhalb eines Aufgabenblocks kann eine unterschiedliche Anzahl von Fragestellungen
richtig oder falsch sein.
Entscheiden Sie durch Setzen eines Kreuzes in das Kästchen „Richtig“ oder „Falsch“, ob
eine Aussage zutrifft oder nicht.
Innerhalb eines Aufgabenblocks können maximal sechs Punkte erreicht werden, wenn alle
drei Fragestellungen korrekt beantwortet werden. Bei zwei korrekt beantworteten
Fragestellungen erzielen Sie drei Punkte. Wird nur eine Fragestellung korrekt beantwortet
ist, erhalten Sie lediglich einen Punkt.
Nicht beantwortete Multiple-Choice-Fragen werden mit null Punkten gewertet.
Ein Punktabzug erfolgt nicht.
Die Gesamtpunktzahl errechnet sich durch eine Summierung der erreichten Punkte
innerhalb der 15 Aufgabenblöcke. Es kann maximal eine Punktzahl von 90 Punkten
erreicht werden.
Korrigieren Sie bitte ein irrtümlich gesetztes Kreuz mit zwei waagrechten Strichen:
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Der Multiple-Choice Teil besteht aus 15 Aufgabenblöcken
und insgesamt 45 einzelnen Fragen
Beispiel I
Akteure des Personalmanagement
Richtig
Grundvoraussetzung für die Arbeitnehmerstellung ist ein
privatrechtlicher Vertrag (Arbeitsvertrag). Der Arbeitsvertrag stellt
dabei ein Sonderfall des Werkvertrags i.S. § 611 BGB dar.
Allgemein wird als Arbeitnehmer angesehen, wer aufgrund eines
privat rechtlichen Vertrags zur Leistung von Diensten für einen
anderen in persönlicher Abhängigkeit gegen Entgelt arbeitet.
Zu Arbeitnehmern zählen neben Angestellte auch Auszubildende und
in der eigenen Wohnung tätige Heimarbeiter.
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Falsch
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Der Multiple-Choice Teil besteht aus 15 Aufgabenblöcken
und insgesamt 45 einzelnen Fragen
Beispiel II
Der ressourcenorientierte Ansatz …
Richtig
… trägt zu einer spezifischen Definition des zentralen
Ressourcenbegriffs bei und liefert Erkenntnisse zur Umsetzung
der Ressourcenpotenziale der Mitarbeiter in konkrete
Erfolgspotenziale.
… unterliegt der Annahme, dass die Wettbewerbsfähigkeit einer
Unternehmung weniger auf der Ausnutzung umweltbedingter
Gelegenheiten als vielmehr auf dem Aufbau und der Nutzung
unternehmungsspezifischer Ressourcen basiert.
… besagt, dass personelle Ressourcen eine hohe firm specificity und
ein geringe task specificity aufweisen und daher häufig zur
Erzielung von Wettbewerbsvorteilen beitragen.
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Falsch