21.01.15 11:08 Seite 1 Ausgabe 1/2015 (Januar/Februar) · EUR 6,00 (DE) · E-14205 eurowinds PERFORMANCE Wettbewerb für Auswahlorchester PRAXIS Ein bißchen Theorie tut gut PORTRAIT Sophie Dartigalongue • Nigel Clarke Mit großem Länderteil Bläsermusik in Europa Deutschland EUR 6,00 · Österreich / Italien / Spanien / Benelux EUR 7,00 · Schweiz CHF 9,00 eurowinds.de 0115_ew_Heft_1f_Heft 21.01.15 11:08 Seite 4 J a nuar / Februar 2015 In halt 0115_ew_Heft_1f_Heft 08 24 16 08 Portrait Standards 01 Titelfoto 16 Sophie Dartigalongue, Fagott 03 05 06 08 09 13 60 62 64 65 4 Editorial 22 NigelClarke »Ich liebe es, eine musikalische Elster zu sein« 24 Euro-News Termineinternational SophieDartigalongue 66 AndreasReifer Was macht eigentlich ... ? WASBE TermineProfessionals 46 Titelerfolgreichverteidigt Das Kreisblasorchester Ostallgäu gewinnt erneut beim 5. Wettbewerb für Auswahlorchester in Siegen 28 Musizieren,dirigieren, moderieren Der 120 Seiten starke Seminarplaner 2015 der Musikakademie Kürnbach bietet musikalische und überfachliche Aus- und Weiterbildung in allen Sparten PhilippWagner Konzert-HighlightsinKürze Inserentenverzeichnis 26 »Je kleiner die Armeen, desto wichtiger die Militärmusik« TermineDeutschland TermineAusbildung Performance Französischer Sound in heiligen Berliner Hallen Impressum FotodesMonats 26 26 22 30 Derzeitschlichtunschlagbar Die Brass Band Treize Etoiles gewinnt den 40. Schweizerischen Brass Band Wettbewerb. Auch die Blasorchester szene profitiert von Montreux SektionSchweiz Das Seminar 2015 mit Philippe Bach ist dem Erlebnis »Klang« auf der Spur eurowinds · Januar/Februar 2015 0115_ew_Heft_1f_Heft 21.01.15 11:08 Seite 5 Impressum ›››Impressum Chefredaktion Gerhard Tenzer August-Lämmle-Straße 50 D-72658 Bempflingen Tel. 0 71 23 / 97 38 15-0 Fax 0 71 23 / 97 38 15-15 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung Erni Belella Tel. 0 71 23 / 97 38 15-20 Fax 0 71 23 / 97 38 15-25 E-Mail: [email protected] 30 41 Vertrieb Tel. 0 82 41 / 50 08-85 (8 bis 12 Uhr) Fax 0 82 41 / 50 08-46 E-Mail: [email protected] 55 Länderteil Musik 32 Jupiter-Workshops(Teil27) Ein bißchen Theorie tut jedem Musiker gut 34 BrillanteBläserfassungen Die neue CD der Belgischen Gidsen bietet überragende Transkriptionen von Arthur Prevost 36 Rezensionen CD-Besprechungen 40 Erscheinungsweise & Bezugspreise Erscheinungsweise: 6-mal jährlich Einzelheft: 6 € (inkl. MwSt.) zzgl. Versandkosten Jahresbezugspreis (6 Ausgaben im Jahr): Inland: 36 € (inkl. Versandkosten und MwSt.) Euro-Zone: 42 € (inkl. Versandkosten) Welt: 52 € (inkl. Versandkosten) Schweiz: 52 SFr (inkl. Versandkosten) Mindestbezugsdauer: 1 Jahr Abbestellungen spätestens zwei Monate vor Ablauf der Bezugszeit, sonst verlängert sich das Abonnement um ein Jahr. Kündigungen bedürfen der schriftlichen Form. Branche Neuheiten und Neuvorstellungen auf dem Musikmarkt eurowinds · Januar/Februar 2015 48 48 48 49 50 51 55 Sachsen Niedersachsen Hessen Thüringen Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Bayern 55 57 59 Österreich Südtirol Schweiz Verlag, Herausgeber und Gesamtherstellung DVO Druck und Verlag Obermayer GmbH Bahnhofstraße 33, 86807 Buchloe Postfach 127, 86801 Buchloe E-Mail: [email protected] Bankverbindung: VR Bank Memmingen eG IBAN: DE11 7319 0000 0000 0100 49 BIC: GENODEF1MM1 © 2015 Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Besprechungsexemplare. Einsender von Manuskripten, Briefen oder Ähnlichem erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. 5 21.01.15 11:10 Seite 24 I n t e r vie w Philipp Wagner Po r tra it 0115_ew_Heft_1f_Heft Oberst Philipp Wagner (links und Mitte) ist der höchste Militärmusiker der Schweiz. Ausverkauftes Basel Tattoo (rechts) als Anregung für die Blasmusik? »Je kleiner die Armeen, desto wichtiger die Militärmusik« Von Daniel Gramespacher n Interview mit Oberst Philipp Wagner zum Basel Tattoo, zum Boom und den Grenzen des Erfolges von Militärmusikfestivals, zur Zukunft der Blasmusik und zu Armeen ohne Musik ren Atmosphäre. Eine Rolle spielt wohl auch die Sehnsucht der Menschen, wie beim Fußball oder einem Popkonzert Teil einer großen Gruppe zu sein. Diese Gruppe scheint zu schrumpfen. 2013 war das Tattoo in Basel nicht ausverkauft, 2014 waren einen Monat vor der Premiere noch 10.000 von 120.000 Tickets zu haben. Ist eine Sättigung erreicht? Das kann schon sein. In der Schweiz gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Tattoos, wenn auch nicht in der Größe und auf dem Niveau der Basler Das Basel Tattoo entwickelte sich in kürzester Zeit unter den FreiluftVeranstaltung: etwa in Avenches, St. Gallen, Zürich, Luzern. Die Schweiz tattoos zur weltweiten Nummer zwei nach Edinburgh. Warum funkwird aber nicht größer. Bei den Besuchern gibt es die völlig Begeisterten, tioniert ein Tattoo in Basel so gut? die jedes Jahr wiederkommen, aber auch jene, Um einen Basler Slogan zu bemühen: Basel tickt die das Tattoo einmal gesehen haben möchten. einfach anders. Das sagen auch die MitwirkenDas begrenzt das Wachstum. Man muß aber den. Produzent Erik Julliard ist ein Basler und gut auch berücksichtigen, daß die Zahl der Vorsteln Aufgewachsen in Reigoldswil (Baselvernetzt. Daß er so viele freiwillige Helfer mobililungen und Kapazität der Arena gegenüber der land), studierte Philipp Wagner in Basel sieren kann, die fürs Tattoo sogar Urlaub nehmen, Premiere 2006 deutlich vergrößert wurde. VielBlasorchesterdirektion und in Lausandürfte weltweit einzigartig sein. In Basel ist man leicht werden wir im Jahr 2015 wieder weniger ne Trompete. Seit 1995 arbeitete der dabei und hilft – egal ob bei der Fasnacht, beim Vorstellungen sehen. 49jährige als Musikinstruktor bei der Fußballclub oder beim Tattoo. In punkto GastSchweizer Armee. Etliche Jahre war er freundschaft ist Basel klar die Nummer eins unter Die Schweizer Militärmusik, an deren Spitze für die Ausbildung zuständig. Im Sepallen Tattoos. So gut betreut werden die MitwirSie stehen, wirkt regelmäßig mit einer Fortember 2012 wurde er zum Kommankenden sonst nirgends. Das Motto, von Beginn an mation beim Tattoo in Basel mit. Welche Bedanten des Kompetenzzentrums Milizu klotzen, nicht zu kleckern, hat Julliard Recht deutung hat der Auftritt für die Schweizer tärmusik ernannt und damit Chef von gegeben. Zudem integriert er stets InternationaMilitärmusik? rund 2000 Menschen an den Standorles, teilweise sogar Exotisches, findet eine MiTattoos ganz allgemein sind eine super Gelegenten Aarau und Bern. In seiner Freizeit schung zwischen Tradition und Innovation, bei heit, sich mit seinem Können und seiner Innovadirigiert Wagner, verheirateter Vater eider alle auf ihre Kosten kommen. Und das funktion zu präsentieren. Sie sind beste Werbung, ner Tochter, der in Liestal (Baselland) tioniert in der weltoffenen Stadt Basel sehr gut. nicht nur für die Militärmusik, sondern für die wohnt, die Stadtmusik Basel. In Anerganze Armee und das Land. Die ausländischen kennung seines Einsatzes für das BlasTattoos liegen national wie international ofKapellen, meist Berufsorchester, staunen oft, daß musikwesen erhielt er 2012 den Stefensichtlich im Trend. Was ist das Geheimnis? es den Schweizer Milizorchestern mit wenigen phan-Jaeggi-Preis. Er war 1987 MitbeTattoos boomen tatsächlich. Wenn viele Akteure Proben gelingt, so gute Resultate zu liefern. Ein gründer und bis zur Auflösung 2004 zur gleichen Zeit das Gleiche tun, fasziniert das Heimspiel in Basel ist für die Schweizer Soldaten Co-Leiter des Blasorchesters der Regiimmer. Das sieht man auch bei den großen Turnein besonderer Ansporn. Und so bin ich auch on Basel (bobl). z festen. Ein Tattoo lebt von der Kombination aus dieses Jahr enorm stolz auf die Leistung unseres Musik, Bewegung, Effekten und einer besondeMilitärorchesters. ››› PhilippWagner 24 eurowinds · Januar/Februar 2015 Fotos: Kompetenzzentrum Militärmusik, Charles Abarr, Patrick Straub/Basel Tattoo, Daniel Gramespacher PhilippWagnerbefaßtsichvonBerufswegenmitBlasmusikinUniform. SeitgutzweiJahrenistder49jährigenunKommandantdesSchweizer KompetenzzentrumsMilitärmusik.AlsobersterMusikerderSchweizer ArmeewarerEhrengastbeiderPremieredes9.BaselTattoo(sieheeurowinds5/2014,S.73).WirsprachenmitihmüberErfolgsgeheimnisse undGrenzenvonTattoos,dieZukunftderBlasmusikundArmeenohne Militärmusik. 0115_ew_Heft_1f_Heft 21.01.15 11:10 Seite 25 Po r tra it Philipp Wagner: »Wie alle Vereine müssen sich auch die Blasmusiker Gedanken über ihre Zukunft machen. Sie befinden sich auf einer Gratwanderung, das Traditionelle mitzunehmen und Erwartungen zu erfüllen, zugleich aber mit der Zeit zu gehen, um Nachwuchs zu finden und für Neues offen zu sein.« Ist das Basel Tattoo ein Vorbild für die Blasmusikszene insgesamt? Wie alle Vereine müssen sich auch die Blasmusiker Gedanken über ihre Zukunft machen. Es ist eine Gratwanderung, das Traditionelle mitzunehmen und Erwartungen zu erfüllen, zugleich aber mit der Zeit zu gehen, um Nachwuchs zu finden und für Neues offen zu sein. In Sachen Show und Unterhaltung ist das beim Tattoo häufig in guter Kombination zu sehen. Im konzertanten Bereich gibt es Vergleichbares mit einer solchen Breitenwirkung nicht. Der Erfolg der Tattoos strahlt aber auch dorthin aus. In der Schweiz ist zu sehen, daß die Marschmusik, angestoßen vom Militär, auch im Zivilen wieder eine höhere Bedeutung bekommt. Die Unterhaltungsmusik ist an eidgenössischen und kantonalen Musikfesten bereits mit eigenen Sparten vertreten. Hier gilt es herauszufinden, wie viel es verträgt. Was würde der Schweiz, oder ganz allgemein gesprochen, was würde einer Armee ohne die Militärmusik fehlen? Kürzlich war ich in Helsinki bei einem Treffen von Militärmusikchefs aus 15 Nationen. Dabei zeigte sich, daß sich in einigen Ländern die Erkenntnis durchsetzt, daß die Militärmusik ein wichtiges PR-Mittel ist. Uns Militärmusikern ist schon lange bewußt, daß wir die Schweizer Armee repräsentieren. Mittlerweile wird das auch in der Führung bis hinauf zum Bundesrat so gesehen. Die Militärmusik und die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse gelten als Aushängeschilder. Je kleiner die Armeen werden und je mehr damit die Nähe zur Bevölkerung – selbst in einer Milizarmee wie der Schweiz – verlorengeht, desto wichtiger wird die Militärmusik, neben dem Zeremoniellen, als Bindeglied. Daher bin ich überzeugt, daß die Militärmusik an Bedeutung gewinnt. z DESIGN: ZUGERGRAFIK.CH PHOTOS: BRIFOTO.CH Sw iss Band Instruments · Switzerland · www.willson.ch ma de pre cis ion Brasstastic
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