Dorfzeitung zum Download

Kärntnerisch für Fortgeschrittene
Orthographie
von Wilhelm Rudnigger
Da Brucknputzpepe, a anfacher Bursch,
der sagt zu sein Freund, dem Schlapfnschupfschursch:
„Du, Schurschl, paß auf! I hab a Idee!
In da Freizeit, da langweiln mir bade uns eh –
mir bestelln uns a Gwehr, mir wern nit lang wartn,
und schiaßn dann Scheibm bei uns zhaus im Gartn!“
„A prima Idee!“ sagt da Schursch zu sein Freund –
worauf sie schon bade beim Briafschreibn seind.
„Wir bestellen hiermit zum Sport ein Gewehr…“
Da Pepe halt inne und denkt hin und her.
„Gewehr…? Du, schreibt ma´s, du waßt es ja eh –
mit an reinen E oder mit Umlaut-Ä?“
Da Schursch sagt: „Mit Umlaut! Hurch nur: Gewärr!“
Da Pepe sinniert und übalegt sich´s ganz schwer,
dann sagt er: „Das Umlaut, i laß es doch bleibm!
I man, i wer´s liaba mit reinem E schreibm!“
Da Schursch aber kämpft (fast wia mit´n Messer):
„Na! Umlaut-Ä schreib; werst sehgn, das is besser!“
Und so streitn de zwa wegn dem Wörtlan „Gewehr“
zwa volle Stundn lang hin und her.
Drauf mant da Seppl, nach de zwa Stundn:
„I hab hiatz a bessare Lösung gfunden!
Anstatt dem ,Gewehr’, da schreib i ,Flinte’!“
Schon taucht er sei Feder hinein in die Tinte
und sagt: „Waßt, ,Flinte’, das waß i genau,
schreibt ma garantiert mit an Vogl-Vau!“
Montag, der 02. Februar 2015
Das Wetter
Bauernwerk in den Bergen!
Es ist bestimmt nicht leicht, hier auf steilem Hang, von
Lawinen und Muren bedroht, den Lebensunterhalt für
eine vierköpfige Familie zu erarbeiten. Um wie viel
mehr Mut gehörte aber einst dazu, sich in einer so wilden und unwirtschaftlichen Gegend eine Heimat zu
schaffen. Doch es ist eine alte Tatsache: Das, was man
zäh und schwer erringen und verteidigen muss, das ist
einem mehr wert und an dem hängt man viel stärker
als an dem leicht Erworbenen. Das gilt auch für Bergbauernhöfe. Sicher lassen sie sich wirtschaftlich nicht
mit den großen Talbetrieben vergleichen und sind in
vielem nicht konkurrenzfähig mit ihnen – aber es gibt
mehr und Höheres auf dieser Welt als das, was man
zählen, messen und wägen kann....
Vorübergehend
lockern die Wolken stärker auf
und zunächst
scheint oft die
Sonne. Später
ziehen wieder
einige Wolkenfelder in mittelhohen Schichten
durch, es bleibt
aber trocken.
Nur am Tauernhauptkamm können ein paar
Schneeschauer
übergreifen.
Frühtemperaturen -5 bis -10
Grad, Höchstwerte -2 bis 3
Grad.
Der Aufbau der Nockberge
Geologisch bestehen die Nockberge hauptsächlich aus dem Urgestein der Gurktaler Alpen und sind somit älter als die benachbarten
Gebirge. Vor über 300 Mio. Jahren bildeten sich hier aus Schlamm
und Sand, in der Tiefe des Erdinneren, unter hohem Druck und
hohen Temperaturen kristalline Gesteinsarten wie Glimmerschiefer, Paragneise und Quarzphylitte. Die geologische Besonderheit
liegt jedoch im Auftreten eines Kalk- und Dolomitengesteinszuges, entstanden aus den kalkhaltigen Ablagerungen des Urmeeres,
vor ca. 230 Mio. Jahren. Dieser zieht sich in einem bis zu 3 km
breiten Band von Nord nach Süd quer durch den Nationalpark und
tritt im Bereich der Zunderwand besonders eindrucksvoll zu Tage.
Hier ist auch für den Laien der Wechsel von weißlichem Kalkgestein zu dunklerem Silikatgestein gut zu erkennen.
Die Kärntner Nockberge zählen zu den interessantesten Mittelgebirgsformationen Europas. Ihre geomorphologische Ausprägung
ist im gesamten Alpenraum einzigartig. Im Gegensatz zu den
schroffen Hochgebirgsformen der im Westen angrenzenden Hohen
Tauern, der Niederen Tauern im Osten und der Karawanken und
Karnischen Alpen im Süden bestehen die Nockberge aus sanft gerundeten Bergen und Kuppen. Auch die um 800 – 900 Meter niedrigere Gipfelflur ergibt sich aus der geologischen Geschichte.
Wissenswertes aus dem Kochbuch: Kärntner Küche
Sterz: Von der Leibspeis zur Beilag
Der Sterz, in österreichischen Gebirgslandschaften auch Mus, Muas
oder Melkermuas genannt und mit dem Schmarren eng verwandt,
war im bäuerlichen Alltag nicht nur ein beliebtes Gericht, sondern
ein über Jahrhunderte bewährtes Grundnahrungsmittel auf Getreidebasis, das morgens zum Kaffee, vormittags zur Suppe oder Milch
bzw. Buttermilch gegessen und je nach Jahreszeit auch mit Kirschen,
Schwarzbeeren (Heidelbeeren) oder ähnlichen Zutaten verfeinert
wurde. Der Sterz war stets ein Hauptgericht und niemals in seiner
Geschichte eine Beilage. Zu dieser ist er erst in jüngster Zeit – nicht
zuletzt aus Kaloriengründen – geworden
Das Kochbuch
„Kärntner Küche“
können Sie um € 25,- im
Dorfladen erstehen...