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S O LTA U E R N A C H R I C H T E N • N I E D E R S Ä C H S I S C H E S T A G E B L AT T
Mittwoch, 11. Februar 2015
152. Jahrgang • Nr. 35 • 1,15 E
300 Munsteraner fordern
schnelle Altlasten-Lösung
Podiumsdiskussion der Böhme-Zeitung im Soldatenheim zu gefährlichem C-Waffen-Erbe
Über die C-Waffen-Altlasten, den Umgang damit und deren mögliche Entsorgung diskutierten am
gestrigen Dienstagabend (von links) Dietrich Wiedemann, Lutz Winkelmann, Julia Weigelt, Lars Klingbeil und Dr. Uwe Kallert vor vollem Haus im Soldatenheim Oase im Örtzetal.
Foto: at
at Munster. „Wir sind in 25
Jahren nicht einen Zentimeter
vorangekommen.“
Deutliche
Kritik zum Umgang mit den Chemie-Waffen-Altlasten in Munster
äußerten am Dienstagabend die
Zuhörer der Podiumsdiskussion
der Böhme-Zeitung. Rund 300
Menschen waren in das Soldatenheim gekommen, um ihren
Unmut, aber auch ihre Forderung an Politik und Verwaltung
weiterzugeben: eine schnelle Lösung vor allem bei der Sanierung
des Dethlinger Teiches.
Auf dem Podium stellten sich
Bundestagsabgeordneter
Lars
Klingbeil (SPD), Landtagsabgeordneter Lutz Winkelmann
(CDU), Kreistagsabgeordneter
Dietrich Wiedemann (Grüne)
und Dr. Uwe Kallert vom Niedersächsischen Umweltministerium den Fragen des Publikums
und der Fachjournalistin Julia
Weigelt. Weigelt hatte mit ihrer
BZ-Berichterstattung vor allem
den Zustand des Dethlinger Teiches beleuchtet. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der
morgigen Ausgabe.
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Alle Hoffnungen ruhen auf Minsk
Vor heutigem Ukraine-Krisengipfel vereinbaren Gegner eine Feuerpause
dpa Moskau/Minsk. Vor dem
geplanten Krisengipfel in Minsk
ist laut russischer Nachrichtenagentur Tass eine Feuerpause
und ein Rückzug schwerer Waffen für die Ostukraine vereinbart worden. Kanzlerin Angela
Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande wollen
in der weißrussischen Hauptstadt heute mit Kremlchef
Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko zusammentreffen.
Unter Berufung auf einen
namentlich nicht genannten
Informanten schrieb Tass, die
Konfliktparteien hätten die Einigung bei einem Treffen der
Ukraine-Kontaktgruppe gestern
abend erzielt.
Nach jüngsten Geländegewinnen der Aufständischen
hatten Vertreter der Regierungstruppen mehrfach Unzufriedenheit mit der Armeeführung geäußert. Präsident Poroschenko
warf feindlichen Kämpfern vor,
Stellungen der Armee mit russischen Raketenwerfen nahe
Kramatorsk angegriffen zu haben. Dabei seien mindestens
15 Zivilisten getötet und 26
verletzt worden. Bei der Hafenstadt Mariupol im Süden des
Landes starteten ukrainische
Einheiteneine Offensive gegen
prorussische Separatisten. „
Bundesaußenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) äußerte sich besorgt, dass das Treffen
in Minsk noch durch neue Ge-
waltakte in der Ukraine verhindert werden könnte.
US-Präsident Barack Obama und Poroschenko zeigten
sich nach Angaben des Weißen
Hauses bei einem Telefonat einig, dass Russland die Bedingungen des Minsker Abkommens vom September einhalten
müsse. In einem weiteren Telefonat mit Putin forderte Obama
auf, die Chance zu einer friedlichen Beilegung des Konfliktes
zu nutzen.
Politik
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Ebola breitet sich aus
Neue Strombrücke
Hoffnung auf Trendwende zerschlagen
Deutschland und Norwegen schließen Vertrag
dpa Genf. Das lebensbedrohliche Ebola-Virus breitet sich
in Westafrika weiter aus. Die
Weltgesundheitsorganisation
(WHO) in Genf berichtet, dass
binnen weniger Tage in Liberia,
Sierra Leone und Guinea rund
300 neue Ebola-Fälle und 150
Tote gezählt wurden. Aktuell
gehen die Experten von insgesamt 22 828 Erkrankten aus.
9152 Menschen sind bisher an
der Seuche gestorben. Trotz erster Hoffnungen auf eine Trendwende zeigt die Bilanz seit Jahresanfang ein deutliches Plus.
dpa Berlin. Deutschland und
Norwegen wollen sich in Zukunft gegenseitig mit Strom versorgen. Jetzt wurde ein Vertrag
für den Bau des 623 Kilometer
langen Gleichstrom-Seekabels
„NordLink“ unterzeichnet, mit
dem beide Länder durch die
Eine neue Schulgesetznovelle
Hannover garantiert Bestand bestehender Sprachförderschulen
lni Hannover. Die Landesregierung gibt zum zweiten Mal
binnen drei Monaten grünes
Licht für die umstrittene Reform des Schulgesetzes. Regierung und Opposition streiten
seit Monaten über die Novelle, die unter anderem vorsieht,
Gesamtschulen als ersetzen-
de Schulform zuzulassen und
zum Abitur nach 13 Schuljahren zurückzukehren.
Im Gegensatz zum ersten
Entwurf sieht die jetzige Novelle aber nicht mehr die Abschaffung der Sprachförderschulen
vor. Bestehende Förderschulen
mit dem Schwerpunkt Sprache
erhalten deshalb jetzt einen
Bestandsschutz. Die Landesregierung bestritt den Vorwurf
der Opposition, dass die Novelle die Gymnasien schwächen
solle. Geplant ist unter anderem, dass Gesamtschulen auch
Gymnasien ersetzen können.
Seite
15
Politik
Nordsee überwiegend Ökostrom austauschen wollen.
Die Leitung soll 2020 fertig
sein und im Jahr zuvor in den
Probebetrieb gehen. Die Trasse
wird von Tonstad in Norwegen
bis nach Wilster in SchleswigHolstein gehen.
Politik
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Protest vor
Brandanschlag
nt/lno Escheburg. Betroffen
reagieren Politiker in Escheburg
auf den Anschlag auf eine unbewohnte Flüchtlingsunterkunft.
Am Vortag hatten Unbekannte
einen Brandsatz in eine Doppelhaushälfte geworfen. Dort
sollten sechs Asylbewerber aus
dem Irak einziehen. Die Männer werden vorläufig in Gudow
S. 14
untergebracht.
Politik
Dank des raschen Eingreifens eigener Mitarbeiter und der
Feuerwehr ging der Zwischenfall am Dienstagmorgen beim Smurfit-Wellpappenwerk in Schneverdingen glimpflich aus.
Foto: ph
Defektes Förderband
führt zu Großeinsatz
80 Feuerwehrleute nach Alarm bei Firma Smurfit
vo Schneverdingen. Mit einem Großaufgebot rückten
Brandschützer mehrerer Schneverdinger Ortswehren am gestrigen Dienstagmorgen zur Firma
Smurfit Kappa am Schneverdinger Moorweg aus. 80 Aktive aus
Schneverdingen, Heber, Wintermoor und Zahrensen waren
laut Stadtbrandmeister Manfred
Ehlermann mit 13 Fahrzeugen
am Wellpappenwerk im Einsatz, dazu zwei Rettungswagen
und die Polizei.
Um 6.23 Uhr war die elektronische Brandmelderalarmierung bei die Schneverdinger
Feuerwache aufgelaufen. Beim
Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war eine starke Rauchentwicklung zu erkennen. Laut
Smurfit-Betriebsleiter Dirk Sawatzki lag der Brandherd in der
Produktions- und Versandhalle.
Dort war ein Förderband für
Pappabfälle in Brand geraten.
Die Ursache des Feuers war
am Nachmittag noch nicht geklärt. Sawatzki vermutet einen
technischen Defekt, möglicher-
weise ein heißgelaufenes Lager
eines Transportbands. Mitarbeiter der Firma hatten das
Feuer mit zwölf Pulverlöschern
weitgehend unter Kontrolle
gebracht. Die automatisch aktivierte Sprinkleranlage tat ein
Übriges.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der Gefahr
der weiteren Ausbreitung der
Flammen wurden die Ortswehren Zahrensen, Heber und
Ehrhorn/Wintermoor sowie die
örtliche Einsatzleitung und der
Abrollbehälter Atemschutz der
Kreisfeuerwehr nachalarmiert.
Nach zwei Stunden war das
Feuer gelöscht. Ein SmurfitMitarbeiter wurde wegen einer
möglichen
Rauchvergiftung
ins Krankenhaus gebracht.
Die Vermutung bestätigte sich
aber nicht, so Sawitzki. Der
Betriebsleiter geht von einem
überschaubaren Schaden aus.
Um 14 Uhr wurde die Produktion wieder aufgenommen, allerdings eingeschränkt: „Das Band
ist außer Betrieb.“
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Erfolgreiche Junioren
Hallenfußball: TV Jahn Zweiter, MTV Vierter
bz Soltau. Die B-Jugendfußballer des TV Jahn Schneverdingen qualifizierten sich bei der
Hallen-Bezirksmeisterschaft in
Bothel mit einem zweiten Platz
für die Niedersachsenmeister-
schaft. Die C-Junioren des MTV
Soltau kamen bei ihrer Bezirksmeisterschaft in Bad Fallingbostel auch ins Halbfinale, verpassten als Vierter aber knapp die
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nächste Runde.
Ins Endspiel gekämpft
Faustball: TV-Jahn-U-14 wird Vize-Landesmeister
bz Schneverdingen. Nach packender Vorrunde und knappem
Halbfinalsieg wurde die U 14 des
Wetter
TV Jahn Schneverdingen Zweite
bei der Faustball-Landesmeisterschaft.
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