als pdf - Neuhauser Woche

www.bsb.clientis.ch
Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung
EINZELPREIS FR. 2.– 6. JAHRGANG, NR. 10
DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017
Ibrahim Kaya
Buntes Treiben
Wirrwarr auf der Bühne
Gut genutzte Werkstatt
Am Wochenende haben die Fasnächtler für den alljährlichen
­Ausnahmezustand gesorgt. Seite 3
Die Neuhauser Theatergruppe
Wirrwarr hat ein neues Stück
­einstudiert. Seite 5
Die Freizeitwerkstatt sei nach wie
vor ein Bedürfnis, sagt der Vorstand des Trägervereins. Seite 5
mobiliar.ch
160418E04GA
Kundenberater, T 052 630 65 58
Abwasserwärme für 240 Häuser
Betroffenheit
nach dem Beben
Die EKS plant auf dem
Neuhauser Gemeindegebiet einen grossen Energieverbund. Er geht Ende
2018 in Betrieb. Die
­Verantwortlichen haben
in diesen Tagen den
­Startschuss gegeben.
Das Erdbeben von Montagabend
in der Zentralschweiz ist auch
in der Region Schaffhausen spürbar gewesen. Es war mit der Stärke
4,6 eines der stärksten seit Jahren
in der Schweiz. In den Sozialen
Medien gab es viele Reaktionen,
so etwa auf der Facebook-Seite
«Du bisch en Neuhuuser, wenn …».
Gegenüber Radio Munot sagte
Medienexperte Marcus Knill, dass
emotionale Themen dieser Art
i mmer für viel Gesprächsstoff
­
­sorgen.
Obwohl die Betroffenheit bei
Erdbeben jeweils gross ist, verblasst die Erinnerung danach jeweils schnell wieder – zu Unrecht,
wie historische Aufzeichnungen
zeigen. (r.) Seiten 6 und 7
Das Projekt Energieverbund Neuhausen am Rheinfall sei ein Meilenstein, sagte Gesamtprojektleiter
Daniel Meyer am Montagabend an
einer Veranstaltung im SIG Hus.
«Das ist seit Jahrzehnten das
grösste Projekt im Bereich der erneuerbaren Energien.» Das letzte
grosse Projekt sei in den 1960erJahren der Bau des Rheinkraftwerks
Schaffhausen gewesen, so der Kadermann beim Elektrizitätswerk
des Kantons Schaffhausen (EKS).
Der Energieverbund soll die
beiden bestehenden Wärmenetze
auf dem SIG-Areal und der von der
Gemeinde kontrollierten Fernheizwerk AG im Gebiet LangrietHerbstäcker-Chlaffentalstrasse umfassen. Weitere Abnehmer sollen im
dazwischen liegenden Gebiet und
im Neuhauser Zentrum dazukommen. Daniel Meyer rechnet damit,
dass von 360 infrage kommenden
Gebäuden 240 angeschlossen werden. Bereits seien 50 Prozent der
Anschlussleistung von 32 Gigawattstunden pro Jahr unter Vertrag und
somit die Bedingungen für den
Projektstart gegeben. Vertragliche
Zusagen haben nebst der SIG Gemeinnützigen Stiftung und der
Fernheizwerk AG auch die Gemeinde (sie will unter an­derem das
ZITAT DER WOCHE
Man kann einen Krieg genauso
wenig gewinnen wie ein Erdbeben.
Jeannette Pickering Rankin (1880–1973),
US-amerikanische Politikerin und Friedensaktivistin
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Finanzieren
Auslauf der Kläranlage Röti in den Rhein: Das gereinigte Wasser enthält
Wärme, die fürs Heizen verwendet werden kann. Auf dem Foto abgebildet ist der stellvertretende Klärmeister Peter Hatt. Bild: vf
Kirchackerschulhaus anschliessen)
und die Arealentwicklerin Losinger
Marazzi AG (Industrieplatz Ost) gemacht. Im Gespräch ist auch die
Halter AG (RhyTech-Areal).
Das Herzstück der Anlage bilden drei Wärmepumpen im Kesselhaus des SIG-Areals, die die 10- bis
25-grädige Abwasserwärme der
Kläranlage Röti auf ein nutzbares
Temperaturniveau von etwa 70 Grad
heben. In den winterlichen Spitzenzeiten springt zusätzlich ein mit Erdgas betriebener Heizkessel auf dem
SIG-Areal an. Später – wenn die
nachgefragte Energiemenge wie …
FORTSETZUNG AUF SEITE 2
Ihr Eigenheim
solid finanziert
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2 Gemeindeleben
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017
DIE GEMEINDE
INFORMIERT
Der Energieverbund (mit Farbe markiert) und die Heizzentralen im Langacker und auf dem SIG-Areal. Bild: zvg
Energieverbund
für 240 Häuser
FORTSETZUNG VON SEITE 1
… geplant gestiegen ist – könnte ein
zweiter Gaskessel dazukommen und
auf dem Familiengartenareal im
Langacker ein Holzvergaser. Mit die­
sem würde das ganze Jahr hindurch
Strom für etwa 1200 Haushalte er­
zeugt; die Abwärme würde ins Fern­
wärmenetz eingespeist.
Arbeitsplätze in der Region
Die EKS will 39 Millionen Fran­
ken in den Energieverbund inves­
tieren. Betrieben wird er von der
Tochterfima «Energieverbund Neu­
hausen am Rheinfall AG», die im
zweiten Quartal dieses Jahres ge­
gründet werden soll. Mit dem Bau
soll im ersten Quartal 2018 begon­
nen werden. Erste Energielieferun­
gen sind für Ende 2018 geplant.
Laut Daniel Meyer hat das Pro­
jekt grosse ökologische Vorteile.
Unter anderem können regionale
Ressourcen – Abwasserwärme und
Holz aus der Umgebung – genutzt
werden. Durch Planung, Bau und
Unterhalt des Energieverbunds
entstehen zudem Arbeitsplätze. Im
Vergleich zu Öl und Erdgas bleibt
ein grösserer Teil des fürs Heizen
ausgegebenen Geldes der heimi­
schen Volkswirtschaft erhalten.
Abstimmung im September
Dass die der Gemeinde ge­
hörende Fernheizwerk AG in die Pla­
nung des Energieverbunds einbezo­
gen wurde, hat mit der sanierungs­
bedürftigen Heizzentrale zu tun.
Statt sie zu ersetzen, kommt es billi­
ger, Wärme vom Energieverbund zu
beziehen. Darüber hinaus will die
Gemeinde die Fernheizwerk AG an
die neue EKS-Tochter abtreten – die
Fernheizwerk AG ist (mitsamt der
Sondernutzung des Untergrunds)
850 000 Franken wert. Im Gegenzug
erhält die Gemeinde 7,7 Prozent
vom Firmenkapital der neu zu grün­
denden EKS-Tochter und einen Sitz
im Verwaltungsrat. Dieses Vorgehen
wird in einer der nächsten Einwoh­
nerratssitzungen besprochen; das
Stimmvolk wird sich am 24. Septem­
ber dazu an der Urne ebenfalls äus­
sern können. Bei einem Nein des
Stimmvolks bleibt die Fernheizwerk
AG im Besitz der Gemeinde, die
Wärme kommt aber so oder so vom
neuen Energieverbund. (vf)
Die EKS lädt die Bevölkerung zu einem In­
formationsabend ein: Donnerstag, 13. April,
18 Uhr, SIG Hus, Wüscherstrasse 6; Infos
über den Energieverbund: www.evnh.ch
Wie die Energiewende gelingt
Am Montagabend fand im SIG Hus der 55. Techno-Apéro des Indus­
trie- und Technozentrums Schaffhausen statt. Der Titel der mit rund
130 Zuhörern sehr gut besuchten Veranstaltung war «Energiever­
bunde und Anergienetze».
Zuerst sprach Regierungsrat Martin Kessler über die Energie­strategie
2050 des Bundes und die Auswirkungen auf den Kanton Schaffhau­
sen. Wie er sagte, müsse der heute aus Atomkraftwerken stammende
Strom durch erneuerbare Energien ersetzt werden. «Ziel ist, dass wir
den Strom vermehrt vor Ort produzieren.»
Balz Halter, Verwaltungsratspräsident der Halter AG und Entwickler
des RhyTech-Areals, zeigte, dass seine Firma bei ihren Grossüber­
bauungen auf erneuerbare Energien setzt. In der Schweiz habe es fürs
Heizen von Gebäuden genügend Wärme und Kälte (für die Kühlung
im Sommer). «Fossile Energie braucht es nicht.» Beim Entwickeln
neuer Energiesysteme dürfe man sich nicht auf das jeweilige Areal
beschränken. Vielmehr müsse man in der Nachbarschaft nach Ener­
giequellen Ausschau halten und Kooperationen eingehen.
Der in Schaffhausen lebende ETH-Professor Matthias Sulzer gab Ein­
blick in die Erforschung dezentraler Energieversorgungssysteme.
Er zeigte auf, dass der digitalen Vernetzung eine bedeutende Rolle
­zukommt.
Im Weiteren stellte Daniel Meyer, Leiter Erneuerbare Energien beim
EKS, den Energieverbund Neuhausen vor (siehe Haupttext). Schliess­
lich präsentierte Cilag-Direktor Urs Krebser eine Konzeptstudie, wie
die Abwärme auf dem Firmenareal in Schaffhausen genutzt werden
könnte, um die umliegenden Wohnhäuser zu beheizen.
Der Gesamtheit der Referate war zu entnehmen, dass die Energie­
wende möglich ist – auch ohne Atomkraft. Mithilfe neuer Technologien
kann Energie, die bisher ungenutzt verpuffte, besser genutzt und
dorthin geleitet werden, wo sie gebraucht wird. (vf )
Beitrag an die Zirkusschule «et voilà» Wie in den
vergangenen Jahren gastiert
die Zirkusschule «et voilà»
auf der Wiese vor dem
Schul- haus Gemeinde­
wiesen I. An zwei Wochenenden, am 9./10. Juni sowie
am 16./17. Juni, können
die Kinder und Jugendlichen
das Erlernte einem breiten
Publikum präsentieren.
Da der Gemeinderat solche
kulturellen Anlässe begrüsst, hat er einen Sponsoringbeitrag von 2500 Franken beschlossen.
Beiträge an den Ferienpass
Wie in den letzten Jahren
soll auch 2017 die Mög­
lichkeit bestehen, mit dem
Ferienpass in der Zeit vom
8. Juli bis Sonntag, 13. August
gratis die Freibäder in der
Region und damit auch die
Rhyfallbadi Otterstall zu
­besuchen. Dafür hat der
­Gemeinderat einen Beitrag
von 30 Franken pro verkauften Ferienpass an ein Neuhauser Kind beziehungsweise einen Maximalbeitrag
von 3600 Franken bewilligt.
Stellungnahme zum Automobil-Bergrennen Auch in
diesem Jahr findet in Oberhallau das Automobil-Bergrennen statt, und zwar am
26. und 27. August. Der
­Gemeinderat hat die Stellungnahme zuhanden des
kantonalen Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts
gutgeheissen. Aus seiner
Sicht spricht nichts gegen
die Erteilung der Bewilligung für diesen Anlass.
Landverkäufe an
mehrere Firmen
Heute Abend ist Einwohnerratssit­
zung. Traktandiert ist unter anderem
der Verkauf von Gemeindeland im
Rundbuck an drei Neuhauser Unter­
nehmen. Ebenfalls wird über den
Verkauf einer Gemeindeparzelle an
die IVF Hartmann AG befunden. (r.)
Donnerstag, 9. März, 19 Uhr, Rhyfallhalle;
die Sitzung ist öffentlich.
DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017 Neuhauser WOCHE
Sehr kreativ und auch erschreckend waren so manche Kostüme.
Fasnacht
3
Verschiedene Gruppen nahmen am Umzug teil. Die traditionellen Kostüme mit den grausigen Masken
durften nicht fehlen.
Viel Konfetti und laute Guggemusik
Am vergangen Wochenende fand der Fasnachtsumzug
entlang der Zentralstrasse statt. Zwischen den diversen
Guggemusiken zogen schön dekorierte Wagen mit.
Gruppen wie die «Underdörfler», die «Oberdörfler»
­sowie die verschiedenen Zünfte zeigten sich von ihrer
farbenfrohen Seite. Bilder: Jana Zellweger
Die «Oberdö(r)fler» fuhren mit viel Flower-Power und langem Haar mit
einem riesigen VW-Bus durch die Strasse.
Der Umzug wurde auch genützt, um über aktuelle Themen der
­Gemeinde zu scherzen.
Viele Guggen spielten Musik aus
der aktuellen Hitparade.
Mit dem Plaketten-Mobil fuhren die Mitglider der Neuhauser Flammä­
glöön durch die Strassen. Auch die Jüngsten durften Plaketten verkaufen.
Ein südamerikanischer Fasnachtsgeist zeigte seine ganze Pracht.
Russisches Vokalensemble
Der Kammerchor
Evang.-ref. Kirche
Neuhausen am Rheinfall
ROZHDESTWO
Sonntag, 11.
21. März
Oktober
Samstag,
9.30 Uhr
Gottesdienst,
Pfr.Fiire
Lukas
11.00
Meditation,
parallel:
mitMettler
de
Chliine,
Kirche
Bestattungen: Pfr. Lukas Mettler
11.30 Ökum. Suppentag, KHG
singt geistliche Lieder und russische Volkslieder
Mehrfache Preisträger der internationalen Chorwettbewerbe
Sonntag, 12. März
9.30 Gottesdienst mit Taufe,
Pfr. Matthias Koch
Fensterfabrik AG
8240 Thayngen
Telefon 052 645 03 03
www.kunzfenster.ch
Dienstag, 14. März
14.00 Stubete, KGH
Mittwoch, 15. März
14.00 Musical: CD-Abgabe, KGH
...und die Fenster
sind von Kunz.
A1438182
Bestattungen: Pfr. Matthias Koch
A1429284
A1436553
Dirigentin: Olga Stupneva
Montag, 13. März, Evang. Kirche, Thayngen
Dienstag, 14. März, Evang.-Ref. Kirche Neuhausen am Rheinfall
Donnerstag, 16. März, Evang. Kirche Buchberg
Samstag, 18. März, Evang. Kirche Laufen
Montag, 20. März, Evang. Kirche Wilchingen
Dienstag, 21. März, Stadtkirche Stein am Rhein
Mittwoch, 22. März 2017, Kirche Steig, Schaffhausen
je 19.30 Uhr ❘ Eintritt frei ❘ Kollekte zur Deckung der Unkosten
Hecken schneiden
A1437180
Hundesteuer 2011
Gestützt auf Art. 25 des Strassengesetzes und § 15 der Strassenverkehrsordnung sowie Art. 30 der Polizeiverordnung der Gemeinde Neuhausen am
Rheinfall werden die Grundeigentümer/innen auf Gemarkung Neuhausen
am Rheinfall aufgefordert, Grünhecken, Sträucher und Bäume entlang von
Die Hundehalterinnen
und Hundehalter
der
öffentlichen
Strassen und Wegen mindestens
auf die Grundstücksgrenze
zurückzuschneiden.
Gemeinde Neuhausen am Rheinfall werden
Ingebeten,
jedem Fall soll
diedem
lichte Höhe
über öffentlichen
Strassen 4,50 m und
ab
3. Januar
bis spätestens
über Fusswegen und Trottoirs 2,50 m betragen. Weder die öffentliche Be31. Januar
bei derdarf
Polizeistation
leuchtung
noch die 2011
Verkehrssicherheit
beeinträchtigt werden. Hausnummern,
Verkehrssignale,
Strassenbenennungstafeln,
Hydranten sowie
Neuhausen
die
Hundesteuer
zu begleichen.
Schilder dürfen nicht verdeckt sein. Im Verlaufe der Vegetationsperiode
sind die Bepflanzungen und Einfriedungen nötigenfalls erneut auf das vorSchalteröffnungszeiten:
geschriebene Lichtmass zurückzuschneiden.
Förderung der Jugendarbeit
Die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall hat im Voranschlag
2017 wieder einen Kredit aufgenommen für die Ausrichtung
von
Förderbeiträgen
zur Unterstützung von ortsansässigen Vereinen und Institutionen, die Arbeit und Betreuung für und mit in der Gemeinde
wohnhaften Jugendlichen leisten, sei dies im sportlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Bereich.
Gesuche für Beitragsleistungen für das Jahr 2017 sind bis
spätestens 30. April 2017 an die Gemeindekanzlei, Zentralstrasse 38, 8212 Neuhausen am Rheinfall, zu richten.
Die Eingaben sollen Aufschluss über den Umfang (inkl. Kosten) der geleisteten Jugendarbeit, die Anzahl der betreuten
Jugendlichen aus der Gemeinde, Beschriebe spezieller zukünftiger Ausgaben, Projekte oder Aktivitäten sowie die
Adresse der verantwortlichen Jugendleiter enthalten. Eine
Liste der jugendlichen Mitglieder aus Neuhausen am Rheinfall ist der Eingabe unbedingt beizulegen.
Neuhausen am Rheinfall, 9. März 2017
Namens des Gemeinderates
Christian Di Ronco, Kulturreferent
Die Ausschreibung finden Sie auch unter: www.neuhausen.ch
Mo
– Gärten
Fr auf07.00
12.00,
14.00 – 18.00
Uhr
Von
den
Strassen–und
Wege überwachsende
Bodenbepflanzungen sind hinter die Begrenzungen zurückzuschneiden.
Samstag 07.00 – 12.00 Uhr
Die nötigen Rückschnitte sind vorzunehmen. Kommt die verantwortliche
Person
entsprechenden
Weisungen
dernach
Polizei nicht
nach, kann das
Neu den
zugekaufte
Hunde
sind
spätestens
14
Zurückschneiden auf ihre Kosten durch die Polizei veranlasst werden. VorTagen zu versteuern.
behalten bleibt in diesen Fällen ein Strafverfahren.
Verwaltungspolizei
Neuhausen
am Rheinfall
Wer ein Hund
hält, muss
für
diesen über eine
Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 1 Mio. Franken verfügen.
Der entsprechende Nachweis ist zu erbringen
(Art. 3 Abs. 2 und Art. 7 Gesetz über das Halten
von Hunden).
Die Hundesteuer beträgt mit Zeichen und
Fr. 20.-- Kantonsbeitrag (Art. 23 Gesetz überA1438197
das
Halten von Hunden vom 27. Oktober 2008):
Fr. 120.–
Fr. 170.–
Fr. 480.–
für einen Hund
für jeden weiteren Hund
Pauschalabgabe für Hundezüchter
Das Vorführen der Hunde ist nicht notwendig.
DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
5
Ein Dreiakter mit
Nebenwirkungen
Um gute Wahrsager zu werden, nehmen vier Männer an einem Workshop teil. Unter anderem üben sie das
Kaffeesatz-Lesen. Bild: jz
Wahrsager mit dubiosen Visionen
Im Trottentheater hat das
Theater Hallau zwei Sonderaufführungen ihres
Stücks «Mannä mit und
ohni Visione» gegeben.
Jana Zellweger
Nach 20 Jahren als Hausfrau verdient
Susanne Gasser nun mehr als ihr
Mann Nick. Sein Beruf als Verkäufer
hängt ihm zum Hals heraus. Als seine
Frau auf eine spontane Geschäftsreise muss, nimmt Nick das Stellenangebot seines besten Freundes Joe
an. Der etwas esoterisch angehauchte Junggeselle hat eine neue
Geschäftsidee entwickelt: Wahrsagen von Männern für Männer. Damit
sein Personal auch genügend Professionalität an den Tag legt, führt Joe
einen Workshop für seine vier neuen
Angestellten durch. Mit KaffeesatzLesen und Meditation erlernen sie
das Wahrsager-Handwerk.
Susanne kommt früher zurück
als erwartet. Sie ist nicht erfreut
über die Neuorientierung ihres
Mannes und greift zum letzten Mittel. Mama Trudi Gasser soll ihrem
Sohn die Flausen austreiben. Mit
der Hilfe von Trudi und einer plötz-
lichen Vision finden schliesslich
alle das gesuchte Glück.
Lustig und unterhaltsam
Das Publikum schaute gebannt
zu und lachte. Als Ehepaar Gasser
standen Sven Weisshaupt und Susi
Spycher auf der Bühne. Die gesamte Theatergruppe überzeugte
mit authentisch gespielten Rollen
und mit grosser Textsicherheit. Regie führte Ramona Pfund, die das
Stück selbst geschrieben hatte.
Direkt nach der Aufführung
standen alle Schauspieler an der
Bar. Die Zuschauer konnten sich
noch mit ihnen unterhalten.
Wir stehen in den letzten Vorbereitungen für unsere Komödie in drei
Akten «Hämmer nöd, git’s nöd».
Mit einer kleinen Umbesetzung, da
ein Mitspieler geschäftlich ins Ausland musste, freut es uns, dass wir
mit René Schoop einen motivierten
Ersatz gewinnen konnten.
Wissen Sie, was für Nebenwirkungen gewisse Produkte haben
können, wenn man sich nicht an
die Angaben auf dem Beipackzettel
hält? So ergeht es auch der Familie
Egger, die in ihrer umgebauten
Wohnstube eine Bar und nebenan
einen Kiosk betreibt. Leider laufen
die Geschäfte nicht wie gewünscht.
Die Mutter möchte daher Bar und
Kiosk schliessen. Sie und ihr Mann
bekannt gegeben lassen sich aber
von ihrem Sohn überreden, ihm
noch eine letzte Chance zu geben.
Einzige Bedingung: Es darf die Eltern nichts kosten. Mithilfe eines
Vertreters, der mit einmaligen Produkten wirbt, gelingt es dem Sohn,
das Geld in der Kasse klingeln zu
lassen. Aber alles hat immer zwei
Seiten. Werden die Eggers aus diesem Teufelskreis herausfinden?
Isabella Zellweger
Theatergruppe Wirrwarr
Theatergruppe Wirrwarr mit «Hämmer nöd,
git’s nöd» am 10., 11. , 17. und 18. März, 20 Uhr,
Trottentheater, Wiesengrundstrasse 17
Sehr gut besuchte Freizeitwerkstatt
Der Trägerverein der Neuhauser Freizeitwerkstatt hat
kürzlich seine Generalversammlung abgehalten. Die
Verantwortlichen sind zufrieden mit der Nachfrage.
Das Interesse an der Freizeitwerkstatt
Neuhausen, im Untergeschoss des
Kinderhorts an der Einschlagstrasse
eingerichtet, ist weiterhin breit ausgewiesen. Dies geht aus dem Jahresbericht des Präsidenten Max Bührer
hervor. Positiv wirkte sich auch ein
Artikel in den «Schaffhauser Nachrichten» aus, der anlässlich des
75-jährigen Vereinsbestehens im
März 2016 erschienen war. Ende Juli
engagierte sich der Verein auch mit
einem Demonstrationsstand beim
Fest «Neuhuuse im Zentrum», um die
vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten in
der Werkstatt praktisch aufzuzeigen.
In der Folge konnten einige Interessenten als Neumitglieder gewonnen
werden.
Von der Schule ebenfalls genutzt
Die schulische Mitbenutzung
der Werkstatt durch den neu gewählten Werklehrer Urs Sonderer,
als Nachfolger des pensionierten
Mathias Häberli, brachte keine
Probleme, im Gegenteil, der Verein
konnte mit dem Neuanfang schon
mal von der sanften Renovation
­aller Werkbänke und anderer Teile
der Werkstatt durch den Einsatz der
Werkklasse profitieren.
Beim Punkt Wahlen wurde der
Vorstand mit Dank bestätigt,
ebenso die vier technischen Leiter
Hans Wahlen, Peter Gloor, Rolf Walter und Werner Huber, der gleichzeitig als Aktuar amtet.
Finanzielle Ausgaben stehen an
Die finanzielle Seite ist konso­
lidiert, was dem Kassier Christian
Kohler verdankt wurde. Im kommenden Vereinsjahr ist mit einigen
Aufwendungen zu rechnen, da eine
grössere Drehbank und die Fräsmaschine revidiert, wenn nicht
­sogar ersetzt werden müssen. Die
entsprechenden Abklärungen wurden Thomas Maag übertragen.
Am Mittwoch geöffnet
Im Durchschnitt finden sich pro
Mittwochnachmittag, der Öffnung
der Werkstatt, etwa sieben bis acht
Nutzer und Nutzerinnen ein, was
das Bedürfnis nach der Freizeitwerkstatt untermauert. Sie hat als
sinnvolle und gut strukturierte Freizeitgestaltung ihren Stellenwert
­gefestigt und gilt als Ort fürs Reparieren, für freies Gestalten, fürs Fräsen, Hobeln, Zusammenschrauben,
Schweissen, Feilen, Bohren, usw.
Der einfache Modus zum Besuch
der Freizeitwerkstatt (Mittwochnachmittag ab 13.30 Uhr an der Einschlagstrasse, Untergeschoss des
Kinderhorts) wird beibehalten: Wer
interessiert ist, kann kommen und
sich vor Ort ein Bild davon machen
und die breite Werkzeug- und Maschinenausstattung direkt nutzen.
Hans-Ludwig Schwind
Verein Freizeitwerkstatt
6 Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017
Finanzielle Folgen eines grossen Bebens
Im Kanton Schaffhausen
ist es Vorschrift, dass sich
Hausbesitzer gegen die
Folgen von Feuer, Blitz
und Unwetter versichern.
Ob auch Erdbebenschäden
abgedeckt sein sollten,
ist umstritten.
Erdbeben sind etwas, was unsereins vor allem aus den Fernsehnachrichten kennt. Wie am Montag
dieser Woche sind hie und da zwar
auch in der Region Schaffhausen
Erschütterungen zu spüren, doch
da sie jeweils ohne Folgen sind,
­gehen sie schnell wieder vergessen.
Dass zuweilen auch heftige
Schäden möglich sind, zeigt der
Blick in die Vergangenheit. Das
stärkste Schweizer Beben, das historisch überliefert ist, ereignete
sich 1356 in Basel. Es hatte eine
Magnitude* von 6,5 bis 7. Zahlreiche Häuser stürzten ein, und in der
Folge brachen an mehreren Stellen
Brände aus. Tote gab es nur wenige,
da sich die Menschen – durch Vorbeben gewarnt – ins Freie geflüchtet hatten. Aus neuerer Zeit, 1946,
ist Sierre im Kanton Wallis zu erwähnen. Das Beben der Magnitude
von 5,8 hatte drei Todesopfer zur
Folge und 3500 schwer beschädigte
Gebäude. Die Schadenssumme belief sich nach heutigem Wert auf
26 Millionen Franken.
Grosse Schäden wegen Bautätigkeit
Die Bevölkerungszahl der
Schweiz hat sich seither verdoppelt. Ausserdem ist sehr viel gebaut
worden. Ein Erdbeben würde heutzutage deutlich höhere Schäden
verursachen. Gemäss einer Standesinitiative, die 2015 vom Kanton
Baselstadt eingereicht wurde, würde
ein hundertjährliches Ereignis (Magnitude 5,5 bis 6) einen Schaden
von rund 7 Milliarden Franken an
Gebäuden und Mobiliar verursachen
und ein fünfhundertjähr­liches Ereignis (Magnitude 6 bis 6,5) einen
solchen von rund 40 Milliarden
Franken.
Bauvorschriften und Versicherung
Die Erdbebenvorsorge werde
vernachlässigt, begründeten die
Basler Initianten ihren Vorstoss. Sie
forderten deshalb, dass schweiz-
dann eine glaubwürdige Finanzierung sichergestellt.»
Zerstörte Häuser nach dem Erdbeben von 2009 in der mittelitalienischen Stadt L’Aquila. Bild: Helga Dörk / pixelio
Karte der Schweiz mit verschiedenen Erdbebenzonen. Schaffhausen
gehört zur Zone mit der tiefsten, das Wallis zur Zone mit der höchsten
Gefährdung. Bild: Bundesamt für Umwelt
weit bauliche Vorschriften erlassen
werden und dass eine Versicherung
für obligatorisch erklärt wird.
Sich gegen Erdbebenschäden
zu versichern, ist heutzutage in der
Schweiz mit Ausnahme des Kantons Zürich freiwillig. So sind Hausbesitzer bei der Gebäudeversicherung des Kantons Schaffhausen
(GVSH) obligatorisch gegen Feuer,
Blitz, Unwetter und andere sogenannte Elementarschäden versichert.
Nicht abgedeckt sind Erdbebenschäden. Zusammen mit 16 anderen Gebäudeversicherungen ist die
GVSH lediglich dem Schweizerischen Pool für Erdbebendeckung
angeschlossen, der pro Jahr maximal zweimal zwei Milliarden Fran-
ken auszahlt. GVSH-Direktor An­
dreas Rickenbach betont, dass es
sich dabei um freiwillige Leistungen an die Versicherten handelt.
Wer im Schadensfall wie viel bekommt, sei nicht klar definiert. Der
Betrag reiche nur dazu aus, um die
ärgsten Löcher zu stopfen. «Bei
einem grossen Ereignis wäre das
ein Tropfen auf einen heissen
Stein.» Ob ein Obligatorium sinnvoll ist oder nicht, überlässt An­
dreas Rickenbach den Politikern.
Sollten diese jedoch zum Schluss
kommen, dass ein Obligatorium
wünschenswert ist, brauche es eine
gesamtschweizerische Lösung. «Gemäss den ­Berechnungen von Ver­
sicherungsmathematikern ist nur
Politischer Vorstoss abgewiesen
Das Obligatorium kommt nicht.
Der Ständerat hat die Basler
­Standesinitiative im vergangenen
September abgelehnt und der
­Nationalrat im Dezember. Die Mehrheiten waren allerdings in beiden
Parlamentskammern eher knapp.
Die vorberatende Kommission des
Ständerats begründete ihr Nein
­damit, dass das Anliegen bei einer
Abstimmung zu wenig Rückhalt
finden würde. Ablehnend äusserte
sich in der Debatte auch der Schaffhauser Ständerat Hannes Germann,
der Vorstandsmitglied des Schweizer Hauseigentümerverbands ist.
Unter anderem begründete er seine
Haltung mit höheren Kosten für
Mieter und Gewerbetreibende. Er
sprach auch davon, dass Versicherungen ihre Grenzen haben. «Ein
Meteoriteneinschlag könnte mindestens so fatale Einwirkungen haben wie ein Erdbeben». Auf Anfrage
wies Germann auch auf die frei­
willige Solidarität der Bevölkerung
hin, die etwa bei Unwettern im
Wallis zum Tragen kam. «Diese
­Solidarität ist viel wichtiger als der
verfehlte Gedanken, alles zu ver­
sichern.»
Jeder Zehnte freiwillig versichert
Auch wenn eine nationale Erdbebenversicherung zurzeit vom
Tisch ist, haben Hausbesitzer die
Möglichkeit, sich freiwillig gegen die
finanziellen Folgen eines Erdbebens
abzusichern. So bietet etwa die
­Mobiliar seit letztem Herbst eine
Erdbebenversicherung an. Eigentlich hätten sie es schön gefunden,
wenn die Gebäudeversicherungen
dieses Risiko abdecken würden, sagt
Philipp Früh von der Schaffhauser
Generalagentur im Zusammenhang
mit der obgenannten Parlamentsdebatte. Bei rund zehn Prozent der
Kundinnen und Kunden sei die
­Zusatzversicherung ein Thema. «Ob
eine solche abgeschlossen wird,
hängt stark vom persönlichen
­Risikoempfinden ab.» Dieses steige,
wenn in den Medien über Erdbeben
berichtet werde, wie letztes Jahr
etwa über Mittelitalien. «In solchen
Fällen erhalten wir jeweils ganz
viele Anfragen.» (vf)
* Die Magnitude ist ein Mass für die Stärke
von Erdbeben.
Wenn der Untergrund zittert
7
Der Erdbebenschwarm von 1650
Im vergangenen Spätherbst war eine Reihe von Erdbeben in der Gegend von Hilzingen
auch bis in den Kanton Schaffhausen spürbar. Eine ähnliche Serie – Erdbebenschwarm genannt – ist auch aus dem Jahr 1650 bekannt. Damals zitterte die Erde
das ganze Jahr hindurch. Die Nord- und die Ostschweiz waren stark betroffen.
Aus Schaffhausen sind mehrere dieser Beben überliefert. Erika Seeger*
ten Leben zählten die abendlichen
Umtrünke auf den Zunftstuben,
sonstige Zusammenkünfte in Gasthäusern, auch auf dem Lande, und
überhaupt alle Festivitäten. Sie
wurden für den ganzen November
und Dezember bis zu Weihnachten
verboten.
Hans Ludwig Burgauer (1628–1680)
war ein angesehener Mann und bekleidete in Schaffhausen das Amt
eines Bürgermeisters. Seine Chronik umfasst fünfzig Jahre und enthält auch Notizen über Verbrechen,
Feuersbrünste, Natur- und sonstige bemerkenswerte Ereignisse. Er
nennt sechs Erdbeben in der Zeit
von September bis November 1650.
Drei davon hatten ihr Epizentrum
offenbar in Schaffhausen. Dasjenige vom 5. November scheint sehr
heftig gewesen zu sein. Es fand
morgens um elf Uhr statt, mitten
im Gottesdienst. Burgauer schreibt
dazu: «Alls [der Pfarrer] nun ohngefehr mittein in seiner Predig war,
hat sich abmahlen ein starker Erdbidem erzeigt, darvon die gantze
Kirchen seih erschüttert, die fenster gezittert, die bögen und gewölber gekrachet, und das ansehen gehabt, als wann alles auf ein hauffen
fallen wollte, es sahe je einer den
anderen mit erbleichtem angesicht
an, Wiber und Kinder fiengen an zu
schreyen …».
*Erika Seeger schreibt für verschiedene Zei-
Stoss von etwa 20 Sekunden
Georg Michael Wepfer (1591–
1659) war Schaffhauser Weinhänd-
Eine Serie von
50 Erdbeben
HILZINGEN Der Schweize­
rische Erdbebendienst hat
Anfang Februar die Statistik
2016 der Erdbeben in der
Schweiz veröffentlicht. Von
den 880 registrierten Beben
gehörten fünfzig zu einem
Erdbebenschwarm in der
Nähe von Hilzingen. Erdbebenschwärme sind üblicherweise durch das Fehlen eines
ausgeprägten Hauptbebens
gekennzeichnet. Sie können
sich über einen Zeitraum
von wenigen Stunden bis zu
mehreren Monaten oder
­sogar Jahren erstrecken. (se)
ler und Ratsherr. Seine Chronik
gleicht schon fast einem Tagebuch.
Er erwähnt die vier letzten Erdbeben des Oktobers, von denen auch
Burgauer schreibt. Von demjenigen
des 29. Oktober gibt er die Dauer
an: «... solang alss einer ohngefher
20 Zellen hete mögen» – also so
lange, dass man ungefähr auf
zwanzig zählen konnte. Beim Ereignis des 30. Oktober erwähnt er
kleinere Schäden: «Ist doch (gottlob) alles ohne schaden abgangen,
allein ist von Catharina Ferlin
Hauss im Oberenmarckt, ein stuck
von einem Camin, in die gassen
­gefallen.»
rathschlaget, ein aussfürlich Mandat darneben, umb Abstellung
unsers sündthafften Lebens publicirt werden solle.» Zum sündhaf-
tungen historische Beiträge über die Region
Schaffhausen. Sie arbeitet in einem Teilzeitpensum im Staatsarchiv Schaffhausen.
Als Strafe Gottes gedeutet
Diese und weitere Chronisten
erwähnen auch die Massnahmen,
welche die Regierung auf Anraten
der Schulherren in die Wege leiteten. Die Schulherren oder Scholarchen hatten hauptsächlich die Aufgabe, das Schulwesen zu betreuen.
Daneben waren sie das theologische Beratungsgremium der Regierung. Die heutigen Kenntnisse von
den Ursachen eines Bebens waren
damals ja nicht vorhanden. Diese
Ereignisse wurden als Strafe Gottes
betrachtet. Denn die Bewohner
Schaffhausens lebten nicht immer
so gottesfürchtig, wie die Kirche es
gerne gehabt hätte.
Regierung ergreift Massnahmen
Nach dem Beben vom 29. Oktober zum Beispiel empfahlen die
Schulherren der Regierung, einen
Buss- und Bettag abzuhalten. Dabei sollte von der Kanzel auch eine
Warnung verlesen werden: «Dieweil gestrigen Freitags morgens
umb Ein Uhren … abermahlen ein
Erdbiden, und zwar vill schröcklicher und grausamer als Mittwochen Morgens ... in statt und Land
auch uff vill stund weit, sich erregt,
seyen unser Gnädigen Herren
eines Ehrsamen Weisen Raths bewegt worden, einen nochmahligen
... Bätt-, Fast- und Busstag in statt
und Land zu halten. …. Und wie
gestern vor Rath auch darum ge-
Die Erdstösse von 1650 wurde als Mahnzeichen Gottes gegen unsittliches
Verhalten gesehen. Auch anderswo wurden bedrohliche Naturereignisse so gedeutet. Davon zeugt etwa das 1665 in Basel gedruckte Buch
von Bartholomaeus Anhorn von Hartwiss. Sein Titel: «Christliche Betrachtung der vielfältigen, sich dieser Zeit erzeigenden Zorn-Zeichen
Gottes, und Vorbotten seiner gerechten Straffen». Darin findet sich eine
Darstellung der verschiedenen Naturkatastrophen. Das zweitunterste
Bild in der linken Spalte zeigt die von einem Erdbeben zerstörten Häuser. Bild: Zentralbibliothek Zürich, 14.338, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-36740
8 Letzte
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 9. MÄRZ 2017
SCHON GEWUSST
Eine Tabakrolle einmal anders.
Was zum Rauchen anregt, gibt es
seit dem 18. Jahrhundert auch zum
Essen. Dabei handelt es sich um
ein hohles Gebäck aus einem
Haselnussteig.
Aus dem Teig werden Rechtecke
geschnitten. ­Diese wickelt man
um einen Holz- oder Metallstab.
Danach werden sie frittiert
oder schwimmend gebacken.
­Ursprünglich enthielten die Rollen
eine Füllung aus Schlagrahm oder
Konfitüre. Frittiert wurde direkt
mit der Füllung. Heute besteht die
Masse aus gemahlenen Mandeln
oder Haselnüssen.
Einst war Wein ebenfalls eine
sehr wichtige Zutat. Er neutra­
lisierte den Fettgeschmack und
war Hauptgeschmacksträger.
Heute wird in Zürich auf den
Wein verzichtet. Im Klettgauer
Tabakrollenteig gehört der Weisswein aber nach wie vor dazu. In
Hallau, Wilchingen, Trasadingen
und Gächlingen werden diese
Rollen an den Herbstsonntagen
gebacken. (jz) Bild: zvg
Alte Volksmusik, modern interpretiert
Wer sie verpasst, verpasst etwas! Wilde Alpsagen und Musik aus den hintersten «Chrächen» unserer Berge, frisch
und urban aufgegossen, «ruuch» wie eine Sennenchilbi, «gèèch» wie das Urnerland, hoch wie der Swisscom Tower
of Zürich. Seit 1998 entdeckt Dide Marfurts Band Doppelbock alte Chuereihen und Tanzmelodien neu, vermischt
dabei Ur-Instrumente wie die Drehleier und die Halszither mit dem E-Bass und dem Akkordeon. Im neuen
­Programm «AlbGöttisch» verbindet sich die Musik von Doppelbock mit den urigen Sagen und Geschichten des
­Erzählers Jürg Steigmeier. Es wirken mit: Jürg Steigmeier (Erzähler, Trompete), Christine Lauterburg (Gesang
und Jodel, Langnauerli, Geigen, Bässe), Dide Marfurt (Drehleier, Dudelsack, Halszithern, Trümpi, Getrommel),
Jonas Guggenheim (Akkordeon), JP Dix (E-Bass, Kontrabass, Footpercussion). (Eing.) Bild: zvg
Samstag, 11. März, 20 Uhr, Kinotheater Central, Industriestrasse 40; www.kinotheatercentral.ch
Verlag und Druck
Kuhn-Druck AG, Neuhausen
Dieter Mändli, [email protected]
Telefon +41 52 672 10 88
Redaktion Vincent Fluck (vf),
Jana Zellweger (jz)
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 38
Abonnement
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Telefon +41 52 633 33 66
Anzeigenverkauf Eva Baumann
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Telefon +41 52 633 32 69
Kooperationspartner
Meier + Cie AG, Schaffhausen
Adresse «Neuhauser Woche»,
Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,
8212 Neuhausen am Rheinfall
Erscheinungsweise
Jeweils am Donnerstag
Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr
Auflage 5300 Exemplare, verteilt
in alle Neuhauser Haushaltungen
Online www.neuhauserwoche.ch
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
01-12-317927
myclimate.org
VEREINE
AGENDA
IMPRESSUM
FR., 10. MÄRZ
■■ Theatergruppe
«Wirrwarr» Komödie
in drei Akten von Hel­
mut Schmidt, Mund­
artbearbeitung: Carl
und Silvia Hirrlinger;
20 Uhr, Trottentheater,
Wiesengrundstr. 17;
Eintritt: 25 Franken
Neuhuuser Märkt
auf dem Platz für alli,
Zentralstrasse 34,
15.30 bis 18.30 Uhr.
■■
SA., 11. MÄRZ
■■ Theatergruppe
«Wirrwarr» Komödie
in drei Akten von Hel­
mut Schmidt, Mund­
artbearbeitung: Carl
und Silvia Hirrlinger;
20 Uhr, Trottentheater,
Wiesengrundstr. 17;
Eintritt: 25 Franken
11.30 Uhr: Suppe im
Saal reformiertes
Kirchgemeindehaus,
Zentralstrasse 32
■■ «Doppelbock» mit
Christine Lauterburg
und Jürg Steigmeier,
20 Uhr, Kinotheater
Central, Industrie­
strasse 40; Eintritt:
30 Franken
SO., 12. MÄRZ
Kinderkleiderbörse
Rhyfallhalle, 10 bis
13 Uhr; Tausende
­Secondhandartikel
­suchen neue Besitzer;
www.kinderkleider­
boerse-neuhausen.ch
■■
■■ Ökumenischer
­ uppentag, 11 Uhr:
S
Mediation in der refor­
mierten Kirche; ab
■■ Vernissage von
Sandra Fehr-Rüegg,
Nadja Kirschgarten,
Monika Lämmli und
Heidy Vital; 16 Uhr,
Kunstraum Reinart,
Laufengasse 17;
www.galeriereinart.ch
DO., 16. MÄRZ
■■ St. Patrick’s Day
Der Rheinfall erstrahlt
in Grün. 19 bis 23 Uhr,
Rheinfall, Rhein­
fallquai
www.nordagenda.ch
Gemütliches
Feierabendbier für Clubmitglieder und Gäste
im Clubhaus der Armbrustund Bogenschützen «Helve­
tia», am kommenden
Mittwoch, 16. März,
ab 18 Uhr an der Enge­
fluhstrasse 21
Kunstfreunde
gesucht
In der Galerie Reinart an der Laufengasse 17 sind Kunstinteressierte
zur Erweiterung des Organisationsteams gesucht. Laut einem
Schreiben, das an Interessierte verschickt wurde, ist dabei aktive
Mitarbeit erwünscht. Interessierte
melden sich bei Tom Schneider
oder Anja Wirz unter der Telefonnummer 077 413 53 68. (r.)