Sport Freitag, 24. Februar 2017 | Nr. 46 13 . VOLLEYBALL ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Zu viele Fehler beim Aufschlag Ersatzgeschwächter TSV Herrsching verliert erwartungsgemäß in Berlin – Erstmals gelingt ein Satzgewinn VON DIRK SCHIFFNER Herrsching – Zum dritten Mal gab es in dieser Spielzeit das scheinbar ungleiche Duell zwischen dem kleinen TSV Herrsching und den großen Berlin Recycling Volleys. Zum dritten Mal behielt der amtierende Meister die Oberhand. Aber immerhin gelang dem Rumpfteam vom Ammersee vor 2700 Zuschauern erstmals überhaupt ein Satzgewinn in der Hauptstadt. Nach 95 Minuten hieß es 3:1 (25:18, 18:25, 25:16, 25:19) für Berlin. Herrschings Coach Max Hauser war trotz der zwölften Saisonniederlage „grundsätzlich ganz zufrieden“. In der Tabelle bleibt zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde alles beim Alten. Berlin rangiert auf Grund des schlechteren Satzverhältnisses hinter dem punktgleichen Spitzenreiter Friedrichshafen auf Platz zwei, Herrsching weiterhin auf Rang sieben, drei Punkte hinter dem TV Bühl. Nach wie vor haben die Ammerseer aber den 6. Platz, der zur direkten Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde, noch selbst in der Hand. Allerdings benötigt die Mannschaft von Trainer Max Hauser dafür in den beiden ausstehenden Heimpartien gegen Bühl und Solingen die Maximalausbeute von sechs Zählern. Am Mittwochabend stellte sich das Herrschinger Team praktisch von selbst auf. Die arbeitende und studierende Jetzt gilt’s: Trainer Max Hauser muss nach der einkalkulierten Niederlage in Berlin sein Team auf das vorentscheidende Spiel am Samstag gegen Bühl einstimmen. FOTO: ANDREA JAKSCH Bevölkerung im Herrschinger Lager (Florian Malescha, Julius Höfer, Tobias Neumann und Aleksandar Milovance- vic) war nicht mit nach Berlin gereist. Der Rest leistete dem amtierenden Deutschen Meister aber zumindest pha- senweise erbitterten Widerstand. Im ersten Durchgang konnten die Gäste das Ge- schehen bis zur zweiten technischen Auszeit (16:15 für Berlin) ausgeglichen gestalten, erst im Endspurt zogen die Hausherren die Zügel an und brachten den Satz sicher nach Hause (25:18). Der zweite Satz ging an Herrsching, auch weil die Annahme nun stabiler stand und im Angriff effizienter gepunktet wurde. Zudem sah Hauser „extrem starke Aufschläge“. Nach einem ebenfalls ausgeglichenen Verlauf brachten die Ammerseer ihrerseits den Satzgewinn in trockene Tücher (25:18). Doch anders als zuletzt gegen Friedrichshafen blieb den Herrschingern ein zweiter Satzgewinn verwehrt. Weil Berlin wieder besser wurde. „Da waren wir letztlich chancenlos“, fasste Hauser die Sätze drei und vier zusammen. Von Beginn an rannten Kapitän Patrick Steuerwald und sein Team im dritten Satz einem Rückstand hinterher. Der 25:16-Erfolg war letztlich ungefährdet. Ebenso der vierte Durchgang (25:19 für Berlin). Im Hinblick auf das Spiel um Platz sechs gilt es, so Hauser, weniger Fehler im Angriff und vor allem im Aufschlag zu machen. Allein Tom Strohbach produzierte acht Aufschlagfehler. Dabei ist der 24-Jährige nicht nur der beste Scorer der Liga, sondern auch der Spieler mit den meisten Aufschlagpunkten. Einen großen Sprung in dieser Statistik machte dagegen Peter Ondrovic. Der Slowake versenkte insgesamt sechs Bälle im gegnerischen Feld. Allerdings fabrizierte auch er fünf Aufschlagfehler. HANDBALL .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... SCW bereit für das Topspiel Tabellenführer Weßling am Samstag beim Verfolger HCD Gröbenzell II Weßling – Es ist angerichtet. Am morgigen Samstag (16 Uhr) kommt es zum großen Spitzenspiel in der Bezirksoberliga zwischen den Handballerinnen des HCD Gröbenzell II und des noch verlustpunktfreien SC Weßling. Die Rolle des Favoriten will keiner übernehmen. „Natürlich gelten die souveränen Gäste aus Weßling als klarer Favorit und könnten sich sogar eine knappe Niederlage zum Verbleib an der Tabellenspitze leisten. Aber die Gröbenzellerinnen werden alles in die Waagscha- le werfen, was sie haben, um sie daran zu hindern“, vermelden die HCD-Damen auf ihrer Facebook-Seite. Angesichts eines Schnitts von 35 Treffern pro Partie und 13 meist überdeutlichen Siegen (nur das Hinspiel in Weßling ging mit 30:32 knapp verloren) haben sich die Gastgeberinnen damit schon einmal den Preis für das größtmögliche Understatement verdient. Deutlich realistischer sieht es Weßlings Trainer Andras Pecsenye. „Es treffen die zwei mit Abstand besten Mannschaften der Liga aufeinan- der. Schade, dass nur eine aufsteigen kann“, sagt der ungarische Coach des SCW. Da die A-Jugend und die in der 3. Liga spielende erste Mannschaft der Gröbenzellerinnen spielfrei sind, wartet eine echte Mammutaufgabe auf die noch verlustpunktfreien Gäste. „Es wird viel von unserer Abwehrarbeit abhängen und wie wir unsere Chancen nutzen“, sagt Pecsenye. Vor knapp einem Jahr verlor sein Team das entscheidende Duell in Waltenhofen sang- und klanglos. „Die Mannschaft ist ein Jahr reifer. Diesmal sollte es besser laufen“, hofft Pecsenye, dessen Mannschaft bereits eine Niederlage mit einem Tor Unterschied zur Verteidigung der Tabellenspitze reichen würde. Für den SC Weßling spricht, dass die Krankheitswelle offenbar überstanden ist. Auch Spielführerin Verena Hadek sollte am Samstag einsatzbereit sein. Beim souveränen 33:22 am vergangenen Samstag in Ottobeuren zeigten die Weßlingerinnen bereits, dass sie rechtzeitig zum Topspiel in sehr guter Verfassung sind. toh Rechtzeitig vor dem Spitzenspiel wieder fit: Weßlings Spielführerin Verena Hadek. FOTO: SVJ Rückraumrakete statt Rentner: Mackeldeys zweiter Frühling Tore des Oldies sind auch heute gegen Ismaning gefragt Der Startschuss zur 23. Auflage des Merkur CUP, dem größten E-Junioren-Turnier der Welt, ist gefallen. Vertreter von 400 Vereinen aus dem Merkurland, allesamt Jugendleiter, Trainer oder Betreuer waren am Dienstag bzw. Mittwoch dieser Woche zu Gast in der Alten Rotation, der Veranstaltungshalle der Mediengruppe Münchner Merkur tz im Münchner Pressehaus. Darunter auch Thomas Stolze (r.) vom heimischen TSV Feldafing, der sich mit Guido Buchwald zur Erinnerung ablichten ließ. Alles über diesen Auftakt nach Maß und Wissenswertes zur Champions League der E-Junioren lesen Sie heute im Hauptsport unserer Zeitung. MM/FOTO: MARKUS SCHLAF Auftakt zum 23. Merkur CUP Herrsching – Der Orient ist an diesem Wochenende nicht gar so fern vom Ammersee. Am Samstag (Einlass 19.30 Uhr) feiern die Handballer des TSV in der Martinshalle wieder ihren traditionellen Fasching unter dem Motto „1001 Nacht – Mit Aladins Teppich durch die Landesliga“. Bevor das unbekannte Flugobjekt seine Runden über den Ort dreht, hat das Team von Trainer Reinhold Weiher noch ein großes Abenteuer zu bestehen. Am Freitagabend (20.30 Uhr) trifft es in der Nikolaushalle auf den TSV Ismaning. Um gegen den Tabellenzweiten der Landesliga zu bestehen, benötigen die Herrschinger ein Wunder der Marke Aladin, womit nicht nur der gleichnamige Spieler mit dem Zunamen Huskic gemeint ist. Die ganze Mannschaft ist gefordert. „Das wird sicherlich ein heißer Fight werden“, ist der Coach überzeugt. In der Rückrundentabelle geben die beiden Kon- trahenten momentan den Ton an. Der Ranglistenfünfte hat aus vier Partien 8:0 Punkte geholt, Ismaning aus drei Begegnungen 6:0 Zähler. Weiher freut sich schon: „Es schaut alles nach einem engen Match aus.“ Damit dieses Spiel für sein Ensemble zu einer Erfolgsgeschichte aus 1001 Nacht wird, muss alles wie in der Hinrunde passen. Damals setzten sich die Herrschinger völlig überraschend mit 34:29 gegen den Rivalen aus dem Münchner Osten durch. „Klar, dass Ismaning brennt“, sagt Weiher. Er erwartet, dass der Gegner Revanche nehmen will für die eine der insgesamt vier Saisonniederlagen. Aber vielleicht geschieht wieder etwas vollkommen Sagenhaftes, zumal am Ammersee eine Legende Wiederauferstehung feiert. Sean Mackeldey befindet sich momentan in einer schier märchenhaften Form. Mit zehn Toren in 40 Minuten war der 37-jährige Routinier zuletzt gegen Immenstadt fast allein für den Sieg verantwortlich. Selbst sein Trainer zuckt mit den Achseln: „Ich kann mir das nicht erklären.“ Mackeldey ist sicherlich ein Phänomen. Obwohl er seine alten Knochen genauso spürt wie Michael Zech und Basti Kircher, ringt er seinem Körper noch Top-Leistungen ab. Dabei soll er beim TSV langsam in Rente gehen. Der Umbruch im Team wird wohl mit ihm stattfinden. „Wir wären froh, wenn er uns nach eine Zeit lang erhalten bleibt.“ Der Übungsleiter will seine Tormaschine auf keinen Fall ausmustern. Natürlich ist ihm bewusst, dass Mackeldey jetzt nicht Spieltag für Spieltag an der Zehn-Tore-Marke kratzt. Aber in dieser Verfassung ist der Rückraumspieler für ihn nicht zu ersetzen. „Wenn er auf diesem Niveau weiterspielen kann, wäre es ein Traum.“ Und zwar einer aus 1001 Nacht. Auf Mackeldeys Schultern durch die Landesliga. hch SPORT IN KÜRZE VOLLEYBALL VC Herrsching wieder im Rennen Geht da doch noch was für die Volleyballer des VC DJK München-Ost-Herrsching? In der Regionalliga Süd-Ost liegt das Team von Spielertrainer Johannes Kessler auf Platz drei, hat aber den Rückstand zur Spitze reduziert. Am Samstag gewann der VC beim Tabellenletzten Donau Holz Volleys mit 3:1 (25:19, 26:24, 19:25, 25:21) und hat damit seine Hausaufgaben erledigt. Dagegen strauchelte Tabellenführer Taufkirchen, der mit 1:3 gegen Schwaig unterlag. Somit ist das Kessler-Team nur noch zwei Punkte von der Spitze entfernt. Für den Spielertrainer war es darüber hinaus wichtig, dass seine Kollegen auch einmal ohne ihn zurechtkommen. „Ich habe mich zurückgehalten“, sagte Kessler. „Ein wenig musste ich aber doch ran.“ Schließlich brachten die Gastgeber mit Markus Noack (ehemals Freising) einen Akteur mit Zweitligaerfahrung aufs Parkett der Mittelschule „Auf der Schanz“. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie war Kessler mit dem Auftritt, der den elften Saisonsieg brachte, insgesamt zufrieden: „Es war ganz gut.“ ben LEICHTATHLETIK Crossläufer ohne Medaillen Bei den Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Kemmern gab es für die Läufer aus dem Landkreis diesmal keine Medaillen. Am aussichtsreichsten ging der Dritte der Bayerischen Hallenmeisterschaften über 1500 Meter, Hannes Burger, vom LC Buchendorf in der U20 ins Rennen, er musste sich aber mit Platz vier begnügen. Auf der Mittelstrecke der Männer belegten Simon Ginder Rang 20 und Florian Popella von der LG Würm Athletik Platz 31. Auf der Männer-Langstrecke erreichte Florian Wenzler als Siebter sein bestes Resultat bei Bayerischen Crosslaufmeisterschaften. Damit zeigte sich der 30-Jährige auch sehr zufrieden. Die erste Runde lief Wenzler noch im Mittelfeld mit und arbeitete sich dann Runde für Runde bis auf Platz sieben vor. Auf der Mittelstrecke der Frauen kam Susanne Specht in einem klug eingeteilten Rennen auf Rang 27. Gelaufen wurde auf einem 1250 Meter langem Rundkurs auf Wiesen mit kleinen natürlichen Senken und Steigungen sowie einem künstlich aufgeschüttetem Anstieg und Strohballen als Hindernis. Der Untergrund war teilweise trocken und gut zu laufen, an anderen Stellen wurde es von Rennen zu Rennen immer tiefer und matschiger. mfr SPORT IN ZAHLEN VOLLEYBALL 1. Bundesliga Männer RV Berlin - TSV Herrsching VCO Berlin - Rhein-Main 1. VfB Friedrichsh. 18 2. Berlin Volleys 18 3. UV Rhein-Main 18 4. SWD Düren 18 5. SVG Lüneburg 18 6. TV Ingersoll Bühl 18 7. TSV Herrsching 18 8. Königs Wusterh. 18 9. TV Rottenburg 17 10. Solingen Volleys 18 11. VCO Berlin 19 51:12 49:10 46:18 41:22 38:26 29:38 30:40 23:39 23:40 10:51 9:54 3:1 0:3 48 48 42 37 33 23 20 18 17 6 4
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