Kein Musikschul-Abbau durch die Hintertüre! Dienstag, 07. März 2017 Von: Martin Wyss Eben wurde das Referendum «Musikschule für alle» gegen den Abbau bei den Musikschulen mit der höchsten je in Luzern eingereichten Anzahl Unterschriften überreicht (22‘417). Damit wurde ein klares Zeichen gesetzt, dass ein weiterer Abbau bei den Musikschulen von vielen Luzernerinnen und Luzerner nicht mitgetragen wird. Die im Rahmen des nächsten Abbaupakets (OE17) nun angedachte Auslagerung der Musikschulen an den Mittelschulen in die Musikschulen der Gemeinden entspricht wiederum einem weiteren Abbau. Es drohen finanzielle und administrative Mehrbelastungen für die Gemeinden und gefährdet erneut die Ausbildung der breiten Basis an Jungmusikern und Jungmusikerinnen, auf welche die zahlreichen Blasmusiken, Chöre und Musikvereine in den Gemeinden zwingend angewiesen sind. Dass der Kanton Luzern die Anstellungsbedingungen zwischen den Musiklehrpersonen an den Mittelschulen und den kommunalen Musikschulen vereinheitlichen will, wird von der Gewerkschaft VPOD begrüsst. Es kann jedoch nicht sein, dass dadurch ein Abbau durch die Hintertüre stattfindet. Bereits heute sind die Anstellungsbedingungen der Musikschullehrpersonen äusserst prekär. «Eine gute Begabtenförderung ist aufgrund der immer kürzer werdenden Unterrichtszeiten derzeit kaum mehr möglich. Nicht selten wird der Unterricht auch durch baufällige oder unangemessene Infrastruktur erschwert», weiss Martin Wyss, zuständiger Gewerkschaftssekretär des VPOD. Auch wird der Kanton Luzern aufgrund der in den letzten Jahren stetig verschlechterten Arbeitsbedingungen besonders für junge Musikschullehrpersonen immer unattraktiver. Zwar wird vom Kanton im Hinblick auf die Qualitätssicherung zurecht gefordert, dass die Lehrpersonen einen Masterabschluss vorweisen können. Gleichzeitig wurde der Lohn jedoch soweit gesenkt, dass viele junge, aktive und talentierte Lehrpersonen heute lieber in den Nachbarkantonen unterrichten, als in Luzern. vpod-ssp / Erstellt 25.04.2017 / Seite 1 von 2 «Die Vereinheitlichung der Anstellungsbedingungen ist dringend nötig», sagt Wyss weiter. «Allerdings nur, wenn diese wieder auf ein qualitätssicherndes Niveau gehoben und die Musikschul-Lehrpersonen wieder anständig und angemessen entlöhnt werden». Sollte durch die Auslagerung der Gymi-Musikschulen erneut bei der musischen Bildung abgebaut werden, ist wiederum mit massivem Widerstand aus der Bevölkerung, vom Personal und von gewerkschaftlicher Seite zu rechnen. «Das Kantonsgericht hat erst vor einem Jahr den Kanton zurückgepfiffen und die Lohnkürzungen bei den Gymi-Instrumentallehrpersonen unmissverständlich als rechtswidrig eingestuft. Will der Kanton diesen Abbau nun mit der Auslagerung durch die Hintertür durchzwängen, wird der VPOD mit allen erdenklichen juristischen und politischen Mittel gegen diesen Schildbürgerstreich vorgehen», warnt Wyss. Die musikalische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen ist gerade in Luzern ein hohes Gut. Die Qualität kann aber nur gesichert werden, wenn die Lehrpersonen auch anständig und ihrer Ausbildung und Verantwortung entsprechend bezahlt werden. Weitere Auskünfte: Martin Wyss, Gewerkschaftssekretär VPOD Luzern 077 454 99 46, [email protected] vpod-ssp / Erstellt 25.04.2017 / Seite 2 von 2
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