Diese News als PDF - VPOD Zentralschweiz

Referendum: Kein Qualitätsabbau an den
Musikschulen
Sunday, 30. October 2016
Von: Martin Wyss
In ihrer Orientierungslosigkeit plant die Regierung,
die Beiträge für die Musikschulen zu halbieren und
setzt damit die über Jahre erarbeitete Qualität der
musischen Bildung und Nachwuchsförderung auf's
Spiel. Stimmt der Kantonsrat dieser Massnahme zu,
ergreift der VPOD das Referendum.
Die angekündigte Massnahme hat weitreichende Folgen.
Es steht ausser Frage, dass besonders
finanzschwächere Gemeinden die dadurch fehlenden
Beiträge bei den Eltern eintreiben werden. «Die
Musikschule wird dann zu einem Luxusgut, das sich nicht
mehr alle Eltern für ihre Kinder leisten können», sagt
Martin Wyss, Geschäftsleiter des VPOD Luzern. Der
Effekt davon wird sein, dass die SchülerInnenzahlen
sinken werden, weshalb es unweigerlich zu Entlassungen
und Stellenstreichungen an den Musikschulen kommen
wird.
Die Anstellungsbedingungen der
Instrumentallehrpersonen sind bereits heute teilweise
prekär. Durch die Kürzung kommen diese weiter unter
Druck, was die Abwanderung qualifizierter und erfahrener
Lehrpersonen weiter antreibt. Als erfolgreicher
Musikkanton kann sich das Luzern nicht leisten und muss
diese Entwicklung sofort gestoppt. «Um keinen
nachhaltigen Qualitätseinbruch in Kauf zu nehmen,
müssen die Anstellungsbedingungen der MusikschulenLehrpersonen besser heute als morgen verbessert, statt
ständig verschlechtert werden» warnt Wyss.
Der VPOD nimmt all jene Politikerinnen und Politiker in
die Pflicht, die einerseits mitverantwortlich für das
Finanzdesaster sind und sich jetzt scheinheilig hinter das
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Luzerner Synfonieorchester scharen. «Wenn ihnen
tatsächlich etwas an Musik und Kultur liegt, dann
genügen öffentliche Lobworte an das LSO nicht. Jetzt
braucht es Taten und ein klares Bekenntnis zu unseren
Kulturinstitutionen, aber auch zur erfolgreichen und
bewährten Nachwuchsförderung an den Musikschulen»
sagt Wyss weiter.
Nebst den zu befürchtenden Entlassung spielt die
Regierung noch bei einem weiteren Punkten mit dem
Feuer. Diese Massnahme gefährdet nicht nur
Arbeitsplätze, sondern ist auch ein Angriff auf die
Chancengleichheit. «Es darf nicht sein, dass das
Einkommen der Eltern darüber entscheidet, ob ein Kind
ein Instrument lernen darf oder nicht», empört sich Wyss.
Diesen Abbau wird die Bevölkerung nicht mittragen.
Sollte der Kantonsrat der Halbierung der Beiträge an die
Musikschulen zustimmen, wird der Verband des
Personals öffentlicher Dienste (VPOD) gemeinsam mit
der Luzerner Allianz für Lebensqualität und weiteren
Verbänden das Referendum ergreifen.
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