MSCI inc. Aktienanalyse 2017

Fabian Wulff
Empfehlung
Unternehmensdaten
Aktiendaten
Kurs
94,14 USD
Aktienanzahl
93,8 Mio.
Marktkapitalisierung
8,54 Mrd. USD
Enterprise Value
9,34 Mrd. USD
WKN
A0M63R
ISIN
US55354G1004
Kursperformance (1 Jahr)
+29,8 %
Sitz
New York City
Gründungsjahr
1969
Mitarbeiter
2754
Bilanzsumme
3,17 Mrd. USD
Umsatz
1,15 Mrd. USD
EBIT
488 Mio. USD
Jahresüberschuss
260 Mio. USD
EBIT-Marge
42 %
Umsatzrendite
23 %
Eigenkapitalquote
29 %
COMPANY BACKROUND / BUSINESS DESCRIPTION
Morgan Stanley Capital International (MSCI) gehört heute zu einer der einflussreichsten Unternehmen in der
Finanzbranche. Als das Unternehmen im Jahr 1969 in Genf gegründet wurde, nahm die Finanzwelt noch
kaum Notiz davon. MSCI hatte sich zur damaligen Zeit auf ein eher unpopuläres Geschäftsfeld spezialisiert.
Das Unternehmen wollte systematisch die Daten internationaler Börsen zusammentragen, analysieren und
auswerten. Doch die wichtigsten institutionellen Anleger der damaligen Zeit verfassten sich Anfang der 70er
Jahre ausschließlich mit den heimischen Aktienmärkten. Ausländische Börsen wurden kaum berücksichtigt.
Ein halbes Jahrhundert später ist der Name MSCI in der globalen Finanzbranche weltbekannt. Auch wenn
die Firma mit der Investmentbank Morgan Stanley schon längst nichts mehr zu tun hat, ist der Einfluss von
MSCI auf den Finanzmärkten genau so hoch wie der von Investmentbanken selbst. Im vergangenen
Geschäftsjahr 2016 setzte das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 1,15 Milliarden US-Dollar um und
beschäftigt aktuell über 2.700 Mitarbeiter.
MSCI bietet Anwendungen und Services für die Bedürfnisse institutioneller Investoren während des
gesamten Investitionsprozesses an. Dabei stellt MSCI Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung, die seit
Jahrzehnten institutionellen Anlegern dabei helfen, globale Investitions- und Risikoprobleme anzugehen. Die
Kunden nutzen das Wissen und die Anwendungen des Unternehmens, um Portfolios zu erstellen und
Vermögenswerte optimal zuzuordnen. Die Analysetools des Unternehmens helfen dabei, Risiken in allen
wichtigen Assetklassen zu messen und zu steuern. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens umfasst
insbesondere die Entwicklung von Indizes, die als Benchmark und Basis vieler Vermögensverwalter und
börsengehandelter Indexfonds gelten. Mit den Analysemodellen sowie Research und Ratingsystemen ist es
institutionellen Investoren zudem möglich, ökologische, soziale und regulatorische Faktoren in ihre
Anlagestrategien zu implementieren.
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BUSINESS SEGMENT INDEX
Ein Grund für den zunehmend wachsenden Erfolg und Einfluss des Unternehmens liegt vor allem an dem
Geschäftssegment Index. Die Indizes dieses Segments werden in vielen Bereichen des
Investitionsprozesses eingesetzt, einschließlich der indexbasierten Produktentwicklung und des
Performance-Benchmarkings sowie der Portfoliokonstruktion und Asset Allokation. Mittlerweile messen
Fondsmanager aus aller Welt ihre Leistung daran, wie gut oder wie schlecht sie im Vergleich zu einem
Börsenindex abschneiden. Das Schlüsselwort heißt „Benchmark“. In der Finanzbranche gibt es kaum einen
international anlegenden Manager eines Aktienfonds, der hier nicht den MSCI World als Vergleichsmaß
verwendet. Internationale Fondsmanager beziehen sich mittlerweile sogar bei der Begründung ihrer
Anlageentscheidungen auf diesen Index. Wenn es also heißt, dass ein Fondsmanager bspw. europäische
Aktien im Portfolio untergewichten will, meint er damit, dass der prozentuale Anteil an europäischen Aktien in
seinem Portfolio geringer als der prozentuale Anteil an europäischen Aktien im MSCI World ist. Noch nie
haben sich so viele professionelle Anleger so genau an der Zusammensetzung großer Aktienbarometer
orientiert wie derzeit. Schätzungen zufolge gelten die von MSCI entwickelten Indizes als Benchmark, also
Vergleichsbarometer für mehr als 10 Billionen in Assets angelegte US-Dollar. 94 Prozent des von US
Pensionsfonds investierten Kapitals wird mit MSCI Indizes als Benchmark verglichen. 97 der Top 100
Fondsgesellschaften verwenden dieses Angebot von MSCI. Damit ist das Unternhmen weltweit führend.
Neben dieser Orientierung am Index ist eine zweite Entwicklung wichtig. Mit dem Siegeszug der
börsengehandelten Indexfonds, die es unter dem Kürzel ETF (Exchanged Traded Funds) zu weltweiter
Bekanntheit gebracht haben, konnte sich MSCI von einem Nischenanbieter zu einem der wichtigsten
Konstrukteure von Börsenindizes auf der ganzen Welt entwickeln. Bei der Konstruktion von Indizes werden
nur Aktiengesellschaften aufgenommen, in die Anleger aus der ganzen Welt ohne Einschränkung
investieren können. Zunächst wählen die Mitarbeiter von MSCI die Länder aus, die im Index vertreten sein
sollen. Dies erfolgt an Hand einer langen Liste von Kriterien. Darunter zählen vor allem Faktoren wie die
Wirtschaftskraft, gemessen am Bruttoinlandsprodukt eines Staates oder die Menge an Aktiengesellschaften,
die eine bestimmte Marktkapitalisierung aufweisen. Im zweiten Schritt werden die Aktiengesellschaften für
ein jeweiliges Land ausgewählt, die dieses im Index repräsentieren sollen. Auch hierfür existiert eine lange
Liste an Kriterien. Mittlerweile berechnet MSCI rund 165.000 verschiedene Indizes für einzelne Märkte,
Länder, Branchen und Trends. Das Unternehmen bietet auch spezielle Value- oder Wachstumsindizes
sowie Indizes für Small-, Mid- und Large-Caps an. Seit 2010 entwickelt das Unternehmen zudem
sogenannte "factor indexes", die als Grundlage moderner Smart-Beta-ETFs dienen. Auf diesen speziellen
von MSCI entwickelten Indizes basieren mittlerweile 53 Mrd. USD an in Smart-Beta-ETFS angelegtem
Kapital - Tendenz steigend. Die wohl bekanntesten Indizes des Unternehmens sind der MSCI World und der
MSCI Emerging Markets. Rund 3.300 Milliarden US-Dollar wurden von Anlagern bereits in börsengehandelte
Indexfonds investiert, keine Anlageart wächst derzeit so stark.
Das Zusammenstellen von Indizes hat sich zu einem sehr lukrativen Geschäftsmodell entwickelt. MSCI
verdient dadurch sehr viel Geld. Und das von zwei Seiten. Denn einerseits kauft sich jeder Fondsmanager,
der seine Leistung mit der Wertentwicklung der MSCI-Indizes vergleichen will, für eine fixe Jahresgebühr
bestimmte Daten-Tools von MSCI. Mit deren Hilfe ist es ihm möglich, eine Vielzahl an Informationen zu dem
im Vergleichsindex enthaltenen Aktien abzurufen. Den zweiten Anteil macht MSCI mit den Lizenzgebühren,
die jede Fondgesellschaft bezahlen muss, die auf Grundlage eines von MSCI entwickelten Index einen ETF
anbieten will. Die Höhe der Gebühr orientiert sich an der Höhe des verwalteten Vermögens. Je mehr Kapital
in ETF investiert wird, desto mehr Einnahmen generiert MSCI. Seit der Auflegung des ersten ETF im Jahr
1993 hat die Branche ein hohes Wachstum verzeichnen können. Weltweit sind im Jahr 2015 über 2,8
Milliarden in ETF investiert. Aktuelle Schätzungen reden von mittlerweile mehr als 3,3 Milliarden Dollar. In
Europa konnten die börsengehandelten Indexfonds vor allem in den letzten fünf Jahren zunehmen. Rund
485 Milliarden Dollar haben europäische Anleger in ETF angelegt. Vor einigen Jahren erkannten
Fondsgesellschaften, staatliche Institutionen und Banken die Vorteile der Indexfonds. Seit gut fünf Jahren
wächst nun das Interesse privater Investoren. Weltweit nahm das in ETF verwaltete Vermögen in den letzten
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12 Jahren um durchschnittlich ca. 110 Prozent pro Jahr zu. In Europa wuchs das Volumen im selben
Zeitraum im Schnitt um 210 Prozent pro Jahr.
Abbildung1:EntwicklungdesinETFverwaltetenVermögensweltweit
Dem Großteil der Schätzungen zufolge wird sich der Erfolg börsengehandelter Indexfonds in den
kommenden Jahren fortsetzen. Bis zum Jahr 2020 könnte sich das in ETF angelegte Vermögen im Vergleich
zu heute auf 6.000 Milliarden Dollar knapp verdoppeln. Zum einen verdient MSCI dadurch mehr Geld. Zum
anderen entstehen für den Finanzdienstleister kaum mehr Arbeitsaufwand und somit auch nicht mehr
Kosten. Skaleneffekte entstehen: Ab einer bestimmten Größe bleibt von den Lizenzgebühren immer mehr
Gewinn für das Unternehmen übrig. MSCI befindet sich dadurch in einer aussichtsreichen Lage. Mit 613,6
Millionen Dollar konnte sich das Segment Index im vergangenen Geschäftsjahr 2016 um 9,8 Prozent
gegenüber dem Vorjahr verbessern. Der Umsatzanteil beträgt damit aktuell 54,9 Prozent. Mit einem Plus
von 9,8 Prozent erreicht das Segment Index ein EBITDA von 431,5 Mio. Dollar, was einer EBITDA-Margin
von 70,3 Prozent entspricht.
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BUSINESS SEGMENT ANALYTICS
Das zweite wichtige Segment Analytics bietet Anlegern Tools an, die Großinvestoren vor allem in
börsenturbulenten Zeiten benötigen. MSCI entwickelt dabei ein System zur Analyse von Risiken, mit dem
sich die Schwächen eines Wertpapierportfolios identifizieren lassen. Die von MSCI entwickelten Tools helfen
institutionellen Anlegern, die Markt-, Kredit-, Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken über alle wichtigen
Assetklassen hinweg zu verstehen und zu kontrollieren. Genutzt wird das von einer steigenden Anzahl von
Fondsmanagern. Zu dem Produktportfolio gehören Risiko- und Preismodelle, Tools für die
Sicherheitsanalyse, Portfolio-Optimierung und Stresstests. Im vergangenen Geschäftsjahr 2016 konnten
sich die Umsatzerlöse in diesem Segment um 3,4 Prozent auf 448,4 Mio. US-Dollar verbessern. Der Anteil
am Gesamtumsatz beträgt damit aktuell 38,9 Prozent. Mit Analytics erwirtschaftete MSCI zuletzt ein EBITDA
in Höhe von 128,5 Mio. US-Dollar, was einer EBITDA-Marge von 28,7 Prozent entspricht. 2015 lag diese
noch bei 22 Prozent.
BUSINESS SEGMENTS ESG AND REAL ESTATE
Im Bereich ESG (environmental, social and governance) bietet MSCI seinen Kunden Produkte zur
Anwendung im Bereich Research und Rating, die es institutionellen Anlegern ermöglicht, Risiken und
Chancen für einzelne Wertpapiere und Investmentportfolios zu bewerten. MSCI entwickelt Screening- und
Modellierungstools, die es den Kunden ermöglicht, ihre Investitionen mit einer Reihe von ESG-Werten, wie
bspw. der Wahrnehmung bestimmter Geschäftsaktivitäten, religiöser Ansichten oder sozialen Faktoren, in
Einklang zu bringen. Die Anwendungen kontrollieren zudem die Einhaltung international anerkannter
Normen und Prinzipien. Zum 31.12.2015 gehörten 47 der Top 50 Global Asset Manager zu den Kunden der
MSCI ESG Research Anwendungen. Unter dem Bereich Real Estate sammelt das Unternehmen eine
Vielzahl von Daten zur Unterstützung bei Investitionsentscheidungen im Bereich Real Estate für Investoren,
Fondsmanager und Kreditgeber. Durch die Daten gelingt es dem Unternehmen, Risiko- sowie PerformanceAnalysen für die zukünftige Entwicklung möglicher Investitionen im Bereich Real Estate durchzuführen. Im
Bereich ESG und Real Estate Research konnten sich die Umsatzerlöse im vergangenen Geschäftsjahr 2016
um 7,4 Prozent auf 88,765 Mio. Dollar verbessern. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt damit bei 7,7 Prozent.
Bis 2015 machte MSCI in diesem Segment noch Verlust. Das EBITDA lag 2015 bei Minus 6,758 Mio. Dollar.
2016 konnte ein EBITDA von 9,472 Mio. US-Dollar generiert werden.
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BUSINESS DEVELOPMENT
MSCI erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 Umsatzerlöse in Höhe von 1,150 Milliarden USD. Davon
stammen rund 80 Prozent aus wiederkehrenden Zahlungen von Kunden, die eine oder mehrere
Dienstleistungen von MSCI benutzen. Asset-bassed fees bringen 18,4 Prozent des Umsatzes ein. Die
restlichen 1,6 Prozent werden durch einmalige Zahlungen erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2015 bediente
MSCI rund 6.400 Kunden aus 86 Ländern der Welt. Dabei kamen 52,2 Prozent der Umsatzerlöse von
Klienten aus den USA, 35,5 Prozent aus dem Wirtschaftsraum EMEA und 12,3 Prozent aus Asien. Zum
Kundenportfolio des Unternehmens gehört die gesamte Finanzbranche von Fondsgesellschaften bis hin zu
Banken, Börsen und Privatinvestoren. Die zehn größten Kunden von MSCI decken dabei 26 Prozent des
Umsatzes ab. Mit über zehn Prozent erwirtschaftet MSCI den größten Anteil durch BlackRock Inc.
BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter und zudem Anbieter von einer Reihe
börsengehandelter Indexfonds unter dem Namen iShares. Die Erträge stammen dabei im Wesentlichen aus
den Lizenzgebühren für Indexfonds von MSCI.
Ein großer Teil der Erlöse stammen aus diesen Lizenzgebühren für die Nutzung der von MSCI entwickelten
Indizes. Und diese Erlöse konzentrieren sich auf einige der größten Kunden, woraus sich folglich Risiken
ergeben können. Die Kunden haben eventuell den Anreiz oder sind in der „Zwangslage“, den
anteilsbasierten Vergütungsprozentsatz verhandeln zu wollen bzw. zu müssen. Denn der Wettbewerb unter
den Kunden steigt. Der wesentliche Vorteil von diesen börsengehandelten Indexfonds liegt in den niedrigen
Gebühren für die Anleger. Um in diesem „Kampf um niedrige Fondsgebühren“ bestehen zu können, sind die
Kunden von MSCI dazu geneigt, die Höhe der Lizenzgebühren in Verhandlungen nach unten zu drücken.
Darüber hinaus sind die Unternehmen, die Indizes von MSCI lizenziert haben, generell nicht dazu
verpflichtet, die als Basis für indexgebundene Anlageprodukte dienenden Indizes weiter zu nutzen. Sie
könnten das Produktangebot einstellen oder Indizes anderer Anbieter wählen. Hier besteht das Risiko
größerer Einbußen bei den Gebühren, was nachhaltige negative Auswirkungen auf die Geschäfts- Finanzund Ertragslage von MSCI haben könnte.
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BUSINESS DEVELOPMENT - KEY FIGURES
ESTIMATES – KEY FIGURES
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MANAGEMENT
Henry A. Fernandez leitet das Unternehmen seit 2007 als CEO. Bevor MSCI zu einer eigenständigen
Aktiengesellschaft wurde, nahm Fernandez den Posten des Managing Director bei Morgan Stanley ein, wo
er im Bereich Schwellenländer für die Produktstrategie, Unternehmenszusammenschlüsse sowie
Unternehmensfinanzierung zuständig war. Henry A. Fernandez ist der ehemalige Vorsitzende des Beirats
der Stanford Universität Graduate School of Business. Er hält einen Bachelor of Arts in
Wirtschaftswissenschaften von der Georgetown University und einen M.B.A. von der Stanford University
Graduate School of Business. Im vergangenen Jahr gab Robert Qutub seinen Rücktritt von der Position des
CFO bekannt, die er seit August 2012 für MSCI ausübte. Bevor er zu MSCI kam, arbeitete Qutub von 1994
bis 2012 in verschiedenen Positionen im Bereich Finanzen, zuletzt als CFO der Bereiche Consumer
and Business Banking. Als Nachfolgerin wurde im April 2016 Kathleen Winters bekanntgegeben. Winters
kommt von Honeywell International, wo sie zuletzt als Vice President und CFO für über neun Milliarden
Dollar Kapital verantwortlich war. Zudem erlangte sie einige Erfolge in der Umstrukturierung der globalen
Finanzorganisationen des Unternehmens. In den letzten drei Jahren betrug die Höhe der
Managementvergütung 22,34 Mio USD, 13,69 Mio. USD und 15,33 Mio. USD.
STOCK INFORMATION
Die MSCI (WKN: A0M63R) ist unter der ISIN US55354G1004 an der NYSE gelistet. Die Gesamtanzahl der
Aktien beträgt 91,3 Millionen und der Kurs der Aktie liegt aktuell bei 94,28 US-Dollar. Damit ergibt sich eine
Marktkapitalisierung von 8,84 Milliarden US-Dollar. Zu den größten Inhabern von institutionellen
Beteiligungen gehören Fidelity Investments mit 12,47 %, die Vanguard Group mit 8,97 %, Price Associates
mit 6,98 % und JANUS Capital mit 4,86 %. MSCI zahlte im Geschäftsjahr 2016 eine Dividende von 0,8 USDollar je Aktie aus. Die Dividendenrendite liegt damit bei aktuell 0,8 Prozent. Im Durchschnitt der letzten
neun Jahre zahlte das Unternehmen eine Dividendenrendite von 0,2 Prozent aus. Im vierten Quartal 2016
ging die Anzahl der gewichteten Aktien um 9,4 Prozent auf 93,8 Millionen zurück. Der Rückgang resultiert
aus dem Aktienrückkaufprogramm von MSCI, das mit einer Genehmigung von bis zu 850 Millionen Dollar
vor zwei Jahren (2014) beschlossen wurde. Ende 2014 wurden bereits Aktien von rund 300 Millionen Dollar
zurück erworben. Im vierten Quartal 2016 und bis zum 27. Januar 2017 kaufte MSCI 4,2 Mio. Aktien zu
einem Durchschnittspreis von 80,27 USD je Aktie für einen Gesamtwert von 339,7 Mio. USD zurück.
STOCK CHART - ONE YEAR
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STOCK CHART - TEN YEARS
THE STOCK – VALUATION METRICS
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COMPETITION / CHALLENGES
Der Wettbewerb zwischen den Anbietern von Indizes hat sich in den letzten fünf Jahren verändert. Die
wenigen großen Indexanbieter kommen sich zwar noch immer selten in die Quere, stehen
jedoch zunehmend im Wettbewerb. S&P Global verdient unter anderem mit dem wichtigsten USamerikanischen Börsenbarometer, dem S&P 500 sein Geld. Rund 815 Milliarden US-Dollar sind weltweit in
ETF angelegt, die auf Indizes der Firma S&P Global basieren. Damit verdiente das Unternehmen rund 597
Mio. USD im Jahr 2015. Mit der Tochter FTE Russell und dessen Indizes ist die London Stock Exchange
Group vor allem in Großbritannien vertreten. Gut 381 Mrd. USD liegen in ETF, die auf Indizes von FTE
Russell basieren. Im Jahr 2015 generierte die Londoner Börse 348,9 Mio. Pfund. Die Deutsche Börse AG
verdiente 2015 über die zugekaufte STOXX Ltd. 103,2 Mio. Euro über die Indizes DAX und
den europäischen Euro Stoxx 50. Über 900 ETFs und 418 Mrd. Dollar an investierten Kapital basieren auf
Indizes, die von MSCI entwickelt wurden. 558 Mio. USD erwirtschaftete der Finanzkonzern in diesem
Segment. 2016 waren es bereits 613 Mio. USD. Aktuell basieren rund 511 Mrd. USD in ETFs angelegtes
Kapital auf MSCI Indizes. Hinter S&P Global, das in den letzten Jahren stark zunehmen konnte,
gehört MSCI damit zu dem wichtigsten Konstrukteur von Börsenindizes weltweit. Bezüglich des weltweit in
Assets angelegten Kapitals, dessen Performance mit den von Anbietern entwickelten Indizes vergleichen
wird, ist MSCI weltweit führend. Zu weiteren Wettbewerbern in diesem Segment zählen der Center for
Research in Securities Prices (CRSP), Morningstar, Nikkei Inc., Korea Stock Exchange, Tokyo Stock
Exchange und China Securities Index.
Das Segment Analytics konkurriert aktuell mit Angeboten von einer Reihe von Mitbewerbern. Zu diesen
gehören vor allem Algorithmics (eine Einheit von IBM), Axioma Inc., BlackRock Solutions, Bloomberg
Finance LP, CapitalIQ ClariFI, FactSet Research Systems Inc., Imagine Software, KMV (eine Einheit von
Moody's), Northfield Information Services Inc., State Street Analytics, SunGard (eine Einheit von FIS) und
Wilshire Analytics. Darüber hinaus haben mittlerweile viele der größeren Broker-Händler eigenständig
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entwickelte Analysetools für ihre Kunden im Angebot. Zudem investiert ein Großteil der globalen
Finanzunternehmen in die Entwicklung eigener interner Risikomanagement- und Analysetools.
Zwischen den Indexanbietern brechen überkommene Strukturen auf. Indexanbieter kamen sich bei ihren
Kunden meist nicht in die Quere. Diese fast schon kartellartige Übereinkunft wurde 2012 erstmals
gebrochen. Die US-Fondsgesellschaft Vanguard wechselte von MSCI zu FTSE und dem Center for
Research in Security Prices (CRSP) der Universität Chicago. Das katapultierte das außerhalb der
akademischen Welt kaum bekannte Institut sowohl in den USA als auch weltweit auf Platz fünf der größten
Indexanbieter für ETFs. Der MSCI-Aktienkurs brach daraufhin deutlich ein. Ein weiteres Problem könnte
entstehen, wenn sich Fondsgesellschaften dazu entschließen, verstärkt eigene Börsenindizes zu entwickeln.
Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock stellte mit seiner Tochter "iShares" in den USA bei der
Aufsichtsbehörde einen Antrag, die Lizenz, selbst Indizes entwickeln zu dürfen. Bisher hat Blackrock
kaum Eigenkreationen herausgebracht. 2012 schloss sich das Unternehmen sogar mit MSCI zusammen.
Die Strategen von iShares (Blackrock) wählten für ihre wichtigsten ETFs im Bereich Emerging Markets von
MSCI verwaltete Indizes. Dies spiegelt die starke Marktposition von MSCI wider. Sollte es aber soweit sein,
dass sich die Kunden zu eigenen Indizes entschließen, kann dies die Indexbranche unter Druck setzen. Der
in Europa noch recht junge Anbieter Wisdom Tree hat bereits vorgemacht, wie Entwicklung und Vertrieb von
Index und Produkt aus eigener Hand funktionieren kann. Die Dominanz von S&P Dow Jones, MSCI und Co.
geriete dann ins Wanken, jedoch sind die großen Anbieter weiterhin mit Abstand führend in dieser Branche.
Ein großer Teil der Erlöse stammt aus den Lizenzgebühren. Neben dem entwickeln eigener Indizes könnte
es zudem dazu kommen, dass die Kunden mit den Lizenzbedingungen von MSCI nicht einverstanden sind
und diese zum eigenen Nutzen und im Interesse der Anleger neu verhandeln. Denn der Wettbewerb unter
den Fondsgesellschaften steigt. Aus diesem Grund wechselte bspw. Vanguard zur Konkurrenz. Bei der im
Jahr 2012 beschlossenen Übereinkunft zwischen MSCI und Blackrock über vier Indizes im Bereich
Emerging Marktes für die iShares-Reihe war MSCI damit einverstanden, niedrigere Lizenzgebühren zu
verlangen, um iShares als Partner zu gewinnen. Kurzfristig drückt dies zwar auf die Erträge, langfristig wird
sich diese Partnerschaft jedoch auszahlen. Diese Beispiel zeigt jedoch, dass MSCI über keine absolute
Preismacht verfügt. Der erhöhte Wettbewerb führt zu einem schwierigeren Umfeld.
MSCI verdient an der Investitionsbereitschaft von institutionellen und privaten Anlegern. Ein weltweit
steigendes Anlagevolumen führt zu einer positiven Geschäftsentwicklung bei den Kunden von MSCI. Zum
einen führt dies zu einer erhöhten Nachfrage nach dessen Produkten. Zum anderen steigen die
Lizenzgebühren an. In den letzten Jahren profitierten viele Fondsgesellschaften vom steigenden
Aktienmarkt. Weltweit sind mittlerweile ca. 3,3 Mrd. USD in ETFs investiert. Doch wie stark wirken sich
turbulente Zeiten an den Börsen auf das operative Geschäft von MSCI aus. Käme es noch einmal zu einem
Crash an den Finanzmärkten, ist damit zu rechnen, dass die Anleger ihr Geld aus dem Aktienmarkt und den
dazugehörigen ETFs abziehen würden. Dies hätte direkte negative Auswirkungen auf die Erträge von MSCI
und anderen Indexanbietern. Der Erfolg von MSCI hängt nicht unwesentlich von der Investitionsbereitschaft
und der Entwicklung an den Finanzmärkten ab. In diesem Fall könnte der zweite Geschäftsbereich Analytics
profitieren. In diesem Segment verkauft MSCI seinen Kunden Instrumente, die Großinvestoren vor allem in
Zeiten turbulenter Börsenschwankungen benötigen und nachfragen. Dieses System zu Analyse von Risiken
nutzen Vermögensverwalter gerade in Krisenzeiten. Die negativen Auswirkungen eines Crash würden
jedoch weit überwiegen.
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VALUATION
MSCI konnte seine Umsatzerlöse in den letzten zehn Jahren um insgesamt 211 Prozent verbessern. Daraus
ergibt sich ein Wachstum von durchschnittlich über 21 Prozent pro Jahr. Im selben Zeitraum wuchsen die
Umsatzkosten um 176 Prozent an. 2007 verzeichnete das Unternehmen eine Umsatzkostenquote von 65
Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr erreicht MSCI hier einen Wert von 58 Prozent. Das Unternehmen
konnte seine Umsatzerlöse konstant steigern, ohne dabei die Rentabilität zu vergessen. Das EBITDA stieg
in den letzten zehn Jahren um 268, das EBIT um 276 und der Jahresgewinn um 222 Prozent. Die
wichtigsten Erfolgsgrößen konnten sich somit überproportional zum Umsatz entwickeln, was zu steigenden
Margen führt. Vor allem seit 2010 ist ein erhöhtes Wachstum der EBIT-Marge und Umsatzrentabilität zu
erkennen. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in der positiven Entwicklung der ETFs an den Märkten und die
dadurch entstehenden positiven Auswirkungen auf das Segment Index. Durch Indizes wie den MSCI World
oder MSCI Emerging Markets konnte sich das Unternehmen in den letzten Jahren einen weltweit bekannten
und seriösen Namen in der Finanzbranche erarbeiten. Als größter Konkurrent tritt dabei S&P Global auf, auf
dessen Indizes weltweit die meisten ETFs basieren.
Das Geschäft mit der Konstruktion von Indizes ist lukrativ. MSCI konnte in den letzten fünf Jahren hohe Free
Cashflows generieren. Das Barvermögen liegt mittlerweile bei über 750 Millionen USD. Mittelfristig wird die
Nachfrage nach ETFs steigen. Bis zum Jahr 2020 könnte sich das in ETFs angelegte Vermögen im
Vergleich zu heute auf 6.000 Milliarden USD knapp verdoppeln. Das in Vermögensgesellschaften investierte
Kapital, dessen Performance mit den Indizes der großen Anbieter verglichen wird, wird sich zudem positiv
entwickeln. Von dieser Entwicklung profitiert MSCI. Das Unternehmen befindet sich an einem Punkt, an dem
es ohne großen Mehraufwand, hohe Erlöse einfahren kann. Trotzdem muss sich der Finanzkonzern weiter
auf sein Geschäft und das Umfeld konzentrieren. Denn der Wettbewerb hat sich intensiviert. Mittlerweile gibt
es sechs große Anbieter von Indizes. Und auch im Bereich Analytics existiert eine Reihe von
Wettbewerbern. Die daraus resultierenden Risiken könnten sich für das Geschäft negativ auswirken. Durch
ein erhöhtes Angebot von Indizes und anderen Produkten für die Vermögensanlage besitzen die Kunden
eine starke Verhandlungsmacht. Es könnte zu Preisverhandlungen oder dem Wechsel innerhalb der
Konkurrenz kommen. Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn sich die Fondsgesellschaften oder andere
Finanzinstitute dazu entschließen, verstärkt eigene Börsenindizes zu entwickeln. Diese Risiken sind
vorhanden und sie können sich vor allem auf die Rentabilität in diesem Geschäft negativ auswirken. Die
Dominanz von S&P Global, MSCI und Co. steht zwar leicht unter Druck, jedoch sind sie und bleiben auch
weiterhin führend in dieser Branche. MSCI profitierte vor allem in den Jahren nach der Krise 2007/08 und
wuchs zu einem wichtigen Player in der Branche heran. Während der Krise konnte das Unternehmen die
negativen Auswirkungen relativ gut ausgleichen. Der Umsatz verringerte sich nicht und der Gewinn fing
bereits nach einem Jahr an wieder zu wachsen. Doch damals machte das Segment Index noch einen
kleineren Teil der Erlöse aus. Aktuell liegt der Umsatzanteil bei knapp 55 Prozent. Kurzfristig wird er bei 60
Prozent landen. Ein Crash an den Finanzmärkten wird das Unternehmen sicher direkt und nicht
unwesentlich treffen. MSCI ist jedoch finanziell gut aufgestellt und besitzt mit dem Segment Analytics einen
abfangenden Geschäftszweig. Zudem profitiert MSCI auch direkt von der anschließenden Erholung an den
Märkten. Bei der Entscheidung für eine Anlage in diese Aktie spielt dieser Risikofaktor zwar durchaus eine
große Rolle, kann aber durch eine langfristig orientierte Strategie minimiert werden.
Die MSCI Aktie ist nicht preiswert. Das durchschnittliche KGV der letzten zehn Jahre liegt bei 29. Betrachtet
man den aktuellen Kurs von 94 USD je Aktie, erreicht das KGV einen Wert von 33. S&P Global ist an der
Börse mit einem KGV von unter 20 bewertet. Geht man mittelfristig von einem Wachstum von 15 Prozent
aus, liegt die PEG-Ratio für MSCI bei ca. zwei. Warren Buffet hat vor allem durch Charles Munger gelernt,
nicht nur unterbewertete Aktien zu kaufen, sondern sich auf für gute Unternehmen zu interessieren, die „nur“
zu einem fairen Preis zu erwerben sind. MSCI befindet sich zwar in einer starken Position in einem
aussichtsreichen Umfeld. Doch die Aktie stieg alleine innerhalb der letzten 12 Monate um über 40 Prozent
und ist mittlerweile teuer. Ich setze die Aktie auf Beobachten.
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ANALYST RATINGS
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