DAS HORFUNKPROGRAMM DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS -T. ■ ÍÍ H . ■.. . ■■ i ••. ...il .r V '' ' ^'■Hv ;’»L' i ■' •.Í-? i L*. I ^ ...........r - ; ' I* r ' 'v ' ‘ ii ... ;, /■ m N', S^ B il Das Som r^örprogram m Mat — O k t o b e r 19A 0 H erausgegeben vom B ayerisdien R u n dfu n km A nstalt des öffentlichen R ed ttsm M ü n d ten 2, Rundfunkplatz 1, R uf 55830X In ten dan t: Dr. Franz Stadelm ayer P rogram m direktor: W alter von Cube • Fern sehdirektor: Dr. C lem ens M ünster V erw altungsdirektor: Hans Spies • Tedtnischer D irektor: Dr. Ferdinand D aser U m sdilag und Illustrationen : Ludwig M aria Bede, Gauting I Drude : Gebr. Brem berger, M ündien 2, Blutenburgstr. 21-23 D e r Bayerische R undfunk erlaubt sich, mit dem vorliegenden H eft interessierten Teil nehm ern an H ö rfu n k und Fernsehen einen Qherblick ü b er seine Program mpläne im Som m er 1960 zu g eb en . Dies geschieht erstmals in einer wesentlich größeren A uflage, da uns die zahlreichen unerfüllten W ünsdte nach dem letzten W interprogram m heft in V erlegenheit gebracht haben. Es ist uns eine angenehm e Beobachtung, daß sehr viele M enschen ihren H ausgenossen R u n d fu n k näher kennenlernen und ihn nicht kritiklos hinnehm en wollen. Um so begrü n d eter ist unsere H o ffn u n g , er m öge bei Vielen zu einem H ausfreund w erden. M ünchen, im Mai 1960 (Dr. Franz Stadelm ayer) (W alter von C ube) / o V HÖRFUNK FERNSEHEN J I. I Hörfunk Program m koordinator: W alter von Cube i M Das Sommerprogramm des Bayerischen Rundfunks läuft vom ersten Sonntag im Mai bis zum letzten Samstag im September 1960. Im Hörfunk wurden an der Program m struktur keine einschneidenden Änderungen vorgenommen, wir wollen jedoch bei W ortsendungen größere Zurückhaltung üben, um einerseits der Jahreszeit ent sprechend das Gesamtprogramm leiditer zu halten und andererseits den oft geäußerten W unsch nach mehr Musik erfüllen zu können. Einzelheiten über die Pläne der ver schiedenen Programmabteilungen sind auf den folgenden Seiten dieses Heftes zu lesen. Aus der Arbeit der Musikabteilungen wäre hervorzuheben, daß das M ittags konzert am Sonntag umgestaltet und mit einer Reihe von direkt übertragenen Stand konzerten bereidiert wurde, und daß wir an den Samstagabenden im zweiten Pro gramm zahlreiche Festspielaufführungen übertragen wollen. Unter den W ortsendungen sind besonders erwähnenswert: täglidie Nadiriditen für Touristen in deutscher, englisdier und französischer Spradie; eine neue Form der Regionalnadirichten in ver besserter Sendezeit; eine neue, für jedermann interessante Morgensendung des Frauen funks an den W erktagen. Einige W ochen im Hochsommer werden vom Eucharistischen W eltkongreß in München und den Olympischen Sommerspielen in Rom besonders bestimmt sein. Unser „M onat der W iederholungen" ist von den Hörern in den zwei letzten Sommern sehr freundlich aufgenommen worden. W ir möchten daher heuer den M onat August und vielleicht zwei Wochen des September zu einem größeren Teil mit zwar bekannten, aber auch nach Hörerbriefen wiederholenswerten Sendungen gestal ten. D afür sind vorgesehen: Monat der W iederholungen Unterhaltungsmusik Außer der Sendung H u n dert Ja h r e B ro ad w a y (2 1 . 8 ., 20.00 Uhr, 1. Programm) drei der erfolgreichsten S o n n ta g s k o n z er te: am 14. 8 ., 2 0 .0 0 Uhr, 1. Programm mit den Solisten Erika K öth und Rudolf Schock und Kurt Eidihorn als D irigent; am 20. 8 ., 20.00 U hr, 1. Programm mit den Solisten Hedi Klug, Rosl Schwaiger, Heinz Hoppe und 11 Benno Kusche und M ax Schönherr als D iri gent; am 1 1 . 9., 21.05 Uhr, 2 . Programm mit den Solisten Trude Eipperle und Anton Derm ota, D irigenten: Hans Gierster und Schmidt Boelcke. Unterhaltungs-Features „B rauchen d em K a is er k e in Zins zu g e b en . . . " , eine Hörfolge über die Zigeuner von Franz SA önhuber; Ih re W ie g e stan d in B u d ap est, eine Sendung über berühmte Künstler aus Ungarn von Franz Schönhu ber; D as deu tsch e R h ein - und W ein lied von und mit Ludwig Kusche; M au rice C h ev a lier, seine Chansons und biogra phische Notizen von Heinz Greul. Poiitilc D er G eb u rtsta g oder D as u n erh örte G estern , eine Sendung über die Zeit von 1933—1945 von Hans D ieter Schwarze. Wirtschaft Unterhaltungsabende A b en d d es fra n z ösisch en C h a n so n s mit Juliette Greco, Gilbert Beccaud u. a.; D on n erw etter — ta d ello s!, eine Paul LinckeRevue; eine B ru m m igeschichte; D er un sterb lich e H an sw u rst (1 . und 2 . T eil), eine musikalische Hörfolge von K arl Bogner; H o f rat G eig er, eine W iener Komödie von M artin Costa. Seinerzeit ausvericauft A lt-H eid elb erg von W ilhelm M eyer-För ster; H asem an n s T öchter von Adolph l'A rronge; M a d a m e san s G ên e von Victor Sardou; D ie deu tschen K lein stä d ter von August von Kotzebue. Cabaret und Benachbartes In Frack und L e d er h o se , eine Stunde mit Hans Fitz und dem Fitzett; K a b a rett-G ä s te aus d er S ch w eiz; Z w ei B alten in M ünchen mit W alter H illbring und Klaus W o lf; Jo s e p h P laut erzählt. M an ag er d er U n terw elt, eine sozialkritisdie Sendefolge über das organisierte Verbre chen mit den drei Teilen D as S y n d icat d er O u tsid er; B ig B u sin ess im L a ster-T ru st; D ie M aschen w erd en en ger. Ostfragen B a la la ik a u n d C im b al sp ielen a u f, ost europäische M usikinstrum ente stellen sich vor; D as Schw arze M eer zw ischen O st und W e s t; H arzlan d — G ren z la n d ; Im schön en T al d er T e p l; R u n d um d ie schlesische B is c h o fs k a p p e ; D ie E igen art W estp r eu ß e n s ; A u s d em V o lk slied ersch a tz P o len s; P reßburg, Portrait einer Stadt. Kultur D ie G eh irn w äsch e von Friedrich H ansen Löwe; Ist d er T eu fel tot? von Heinrich Schirmbeck; W e lto ffe n e s C hristen tu m — drei Sendungen von Friedrich Heer über Pioniere eines größeren G laubens: Einw u rzelu n g im Reich d er M itte (M atteo Ricci 1552 — 1611), G esa n g im F eu e ro fe n (Roberto de N obili), H erz in d er W ü ste 12 (Charles de Foucauld); D as F rühstück im Freien , eine Sendung über den Impressio nismus und D ie R ev o lu tion in d er K un st, eine Sendung über den Expressionismus von Remigius N etzer; H u n dert J a h r e W ie ner P resse von Herbert Eisenreich; Ist W o h lsta n d Glück? von Heinrich Schirmbedc; D ie ju n ge G en eratio n in d er L iteratu r, drei Sendungen von Friedrich Hansen-Löwe: E nglan ds ju n g e z o rn ig e M än n er, A m er ik a zw ischen grau em F lan ell un d B lu e-Jea n s und S tilleb en un d S tillstan d im n eu en fra n zösisch en R o m a n ; D o p p e la d ler ü b e r d em V ielv ö lk er sta a t — Franz Joseph I. und das M ysterium Österreich, von Kurt Hoffm an. Besuch am Kranicenbett P ersön lich k eit — Gedanken von Sigismund von Radecki; D as K ra n k se in und d er Sinn d es L eb en s, von Paul A lthaus; G lücklich sein , von Geno H artlaub; Fü hru ngen in u n serem L eb en , von Friedrich W ilhelm Foerster. Frauenfunic B ild er aus d er T rau m zeit, Katharina Lommel erzählt von ihrer A rbeit im austra lischen Busch; H an d und C h a ra k ter , Ge spräch mit Ursula von M angoldt; D as bin ich se lb st. Aus A ufsätzen Vierzehnjähriger. Literatur Am Abend des Lebens Fünf Sendungen A us d en Ju g en d erin n e rungen v on Friedrich R a tz e l; A u s d em T agebu ch d es M au rice d e G u erin , zu sei nem 150. G eburtstag am 5. August; D as treu e E h ew eib , Erzählung von Georg Britting; D er S erg ean t N issan Y a k im o ff, Er zählung von M. Y. Ben-gavriel. L o b d er S chw iegerm u tter, Gedanken zu einem heiklen K apitel; „ N ap o leon fü r 20 P fen n ig !" , der W inter Franzi und das Bauerntheater; B esuch in P u lladt, ein Altersheim für geistig Schaffende; Es spricht d er A rzt: D ep ressio n en im A lter. Evangeiische Botschaft Halbe Stunde für junge Leute D ie K irche in d er 102. S traß e — Portrait einer amerikanischen Slumgemeinde, von Ernst Lange; H eim liche W o rte — Ein Ge spräch über das Thom asevangelium, von Ethelbert S tau ffer; D ie R o te L itu rgie — Ein Bericht über kommunistische Ersatzriten von Fritz Puhl; Z w ischen S o n n en tem p eln und K a th ed ra len — Heiden und Christen in Südamerika, von Heinz Flügel. D ie ex p lo d ie rte S tad t — S a g t uns d ie Z ei tung d ie W ah rh eit? , eine kleine Einführung in die Kunst, Zeitung zu lesen; G o e th e bü ste au s S chw ein eschm alz — K itsch, w as ist d a s eigen tlich?, eine Diskussion mit jungen Leuten; "Es nützt ja doch nichts!", eine kleine Betrachtung über die Möglich keiten, von seinem Recht Gebrauch zu machen; D ie g ep fleg te H albb ild u n g , von 13 der Fähigkeit, überall mitreden zu köni\en; K o lleg e n sin d auch M en sd ien , aus dem A ll tagsleben in einem Büro. von Jo sef M artin Bauer; R ichard Strau ß — H ugo v o n H o fm a n n sth a l: E lem en te des V o lkssch au sp iels, eine Untersuchung von W illy Hochkeppel. Schulfunk In den Schulfunksendungen wird für die Ferienzeit wie jedes Jahr ein eigenes W ie derholungsprogramm gesendet. Für Kinder A b d a lla h und sein E sel, ein Hörspiel in fünf Teilen, nach dem gleichnamigen Buch von Käthe Olshausen für den Funk bear beitet von O tto Sdinabbe, mit M usik von Kurt Brüggemann. Land und Leute Ein T ag a u f d em B au ern h o f, O riginalauf nahmen von Jo sef Z eitler; A m Schw an b erg , ein Kapitel vom Keuperwein von Jo sef Dünninger; V erfisd ite T ag e, eine Erzählung von Hans Conrad Fischer. Die Bayerische Comödie D as S d in a d cerlh a fte — das S p ielerisch e, die Kontroverse Thom a - Ruederer, dargestellt Unbekanntes Bayern S te rb en d e s R o k o k o , ein Lebensbild des Passauer Fürstbischofs Kardinal Jo sef Franz Auersperg von August G raf Preysing; G e schichten v o n Franz S ch rön g h am er-H eim d a l. Auslandshörbilder D ie Hörfolge T erra Fina von A lois Johan nes Lippl mit den vier Teilen B erichte aus d em E n g ad in ; U nter-E n gadin o d e r Eine A rt zu re is e n ; E in drü cke u n terw egs von Schuls bis zur H o h e n B rü cke; O ber-E n gadin o d er D as T al d es Lichts. Hörspiel D er sie b e n te S chleier von M uriel und Sid ney B ox; zwei jugoslawische Hörspiele von D jordje Lebovic; Z ik a d en von Ingeborg Bachmann; R eise nach S te ie rm a r k v o n j o s e f M artin Bauer; D er C h e f k o m m t um sechs von Christian Ferber. 14 Musik im Hörfunk Leitung: Helmut Riethmüller 9 * » 1 .............. . ' ' I V ' ' I » i ' \ » \ « ' Ernste« Musik i f ihob0^e^nterhaltungsmusik r Volksmusik i.‘ Musiksendungen von lerg Ernste Musik Leitung: i. V. Karl List W ährend der Sommermonate werden die Direktübertragungen aus den widitigsten europäisdien Festspielorten dem Pogramm der Abteilung Ernste Musik wiederum einen besonderen Akzent geben. Im übrigen enthalten die Programme in vielfältiger Zusammenstellung W erke der verschiedensten Gattungen und Stilrichtungen. Dabei wurden den vier Komponisten Robert Sdiumann, Frédéric Chopin, Hugo W olf und Gustav Mahler, deren Geburtstage sidi zum 100. bzw. 150. Male jähren, eigene Sende reihen gewidmet. SYM PHO NIEKO NZERTE ■ Die zwölf öffentlichen Symphoniekonzerte des Bayerischen Rundfunks unter der Gesamtleitung von Professor Eugen Jochum haben in der Saison 1 9 5 9 /6 0 , in der das Symphordeorchester sein zehnjähriges Bestehen feiert, durdi die Aufführung sämtlicher Symphonien von Ludwig van Beethoven einen programmatischen M ittel punkt erhalten. Die beiden letzten Konzerte dieser Reihe bringen wir als Direkt übertragungen aus dem Herkules-Saal der Münchner Residenz zu Beginn des Som merprogramms. 1 2 . M ai 1960 16. Juni 1960 Anton Brudcner: M esse e - m o ll; Ludwig v. Beethoven: 3. S y m p h o n ie Es-Dur (Eroica); W olfgang Amadeus M ozart: T itus (Kon zertante Aufführung in Italien. Sprache) Leitung: Eugen Jochum Ausführende: W ilm a Lipp, R ita Streich, Elisabeth Lindermeier, Sopran; Nan M erriman. A lt; Ernst H äfliger, T enor; Kieth Engen, B aß; Leitung: Eugen Jochum EUROPÄISCHE FESTSPIELE ■ Die Übertragungen oder Mitschnitte von den sommerlichen Festspielstätten in Europa werden vor allem an Samstagen abends, meistens ab 2 0 .0 0 Uhr, im 2. Programm gesendet. 19 18. Juni 1960, 20.00 Uhr, 2 . Progr. 23. Juli 1960, 16.00 U hr, 2 . Pr. W ien er F estw ochen E rö ffn u n g d er B ay reu th er F estsp iele Symphoniekonzert mit W erken von Ludwig van Beethoven Richard W agner: D ie M eistersin g er D irigent: Hans Knappertsbusch; Inszenie rung :rW ieland W agner A usführende: Henryk Szeryng, Violine; Philharmonia Orchestra, London; Leitung: O tto Klemperer 26. Juli I 96 0 , 19.30 Uhr, 2 . Pr. 25. Juni 1960, 20.00 Uhr, 2 . Pr. E rö ffn u n g d er S a lzb u rg er F estsp iele W ü rz bu rg er M o z a rtfest Richard Strauß: D er R o sen k a v a lier D irigent: Herbert v. K arajan ; Inszenierung; Rudolf Hartmann W olfgang Amadeus M ozart: S y m p h o n ie D -D ur, K V 161 und 163; K la v ierk o n z ert c-m oll, K V 4 9 1 ; S y m p h o n ie C-D ur, K V 551 („Jupiter") A usführende: Robert Casadesus, K lavier; Symphonieorchester des Bayerischen Rund funks; Leitung: Eugen Jochum 30. Juni 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr. 15. August 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr. S a lzb u rg er F estsp iele Giuseppe Verdi: D on C arlos D irigent: Nello S an ti; Inszenierung: Gustav Gründgens W ü rzbu rg er M oz artfest Joseph H aydn: C ä cilien -M esse A usführende: M aria Stader, Sopran; M arga H öffgen, A lt; Ridiard Holm, T enor; Jo sef Greindl, B aß ; Chor und Symphonieorche ster des Bayerischen Rundfunks; Chorein studierung: Kurt Prestel; Leitung: Eugen Jochum 2 0 . August 1960, 2 0.00 Uhr, 2 . Pr. M ünchner F estsp iele Richard Strauß: C a p riccio D irigent: K arl Böhm ; Inszenierung: Rudolf Hartmann 27. August 1960, 20.00 Uhr, 2. Pr. 2 . Juli 1960, 2 0.00 Uhr, 2 . Pr. W ien er F estw ochen Symphoniekonzert der W arschauer Phil harm oniker; Leitung: W itold Rowicki S a lzb u rg er F estsp iele W olfgang Amadeus M ozart: C osi fa n tutte D irigent: K arl Böhm ; Inszenierung: Gün ther Rennert 20 1. September 1960, 20 .00 Uhr, 1 . Pr. 17. September 1960, 19.00 Uhr, 2. Pr. In tern a tion ale M u sik fe stw o d ien Lu zern Johann Sebastian Bach: 3. B ran d en bu rg isches K o n z ert; Gustav M ahler: L ied v o n d er E rde Ausführende: Christa Ludwig, Sopran; Fritz Wunderlich, T enor; Philharmonia O rchestra, London; Leitung: O tto Klemperer 3. B ay reu th er F estsp iele Richard W agner: W a lk ü re D irigent: Rudolf Kem pe; W olfgang W agner 1 . O ktober I 96 O, 19.00 Uhr, 2. Pr. B ay reu th er F estsp iele September 1960, 20.00 Uhr, 2 . Pr. M ünchner F e stsp iele Richard Strauß: S a lo m e D irigent: Rudolf Rudolf Hartmann Kempe; Inszenierung: 8 . September 1960, 20.00 U hr, 1 . Pr. M ünchner F estsp iele Festkonzert in memoriam Richard Strauß Orchester der Bayerischen Staatsoper; Lei tung: Joseph Keilberth Inszenierung: Richard W agner: G ötterd äm m eru n g D irigent: Rudolf Kempe; W olfgang W agner Inszenierung: Außerdem sind Übertragungen von Sym phonie- und Kammerkonzerten, M atineen, Serenaden und geistlichen Konzerten aus W ien, Salzburg, Luzern, W iblingen, Augs burg und München vorgesehen. ÜBERTRAGUNGEN AUS BAYERN 14. M ai 1960, 2. Programm A u s R eg en sbu rg Ermanno W olf-Ferrari: La V ita N u ov a A usführende: Erika Beyer, Sopran; Hugo Schäfer-Schuchardt, B ariton; Regensburger Liederkranz; Fränkisches Landesorchester; Leitung: Friedrich Ferdinand Klener 21 29. M ai 1960, 1 . Programm F rän kisch e F estw oche Sym phoniekonzert mit W erken von G iovarmi B. Pergolesi, Domenico Cimarosa, W olfgang A. M ozart und Franz Schubert Ausführende: Erika K öth, Sopran; Orche ster der Bayerischen Staatsoper; Leitung: Robert Heger 3. Juli 1960, 2. Programm N ü rn b erg er O rg elw och e Georg Friedrich Händel: O rg elk o n z ert FD u r; Anton Bruckner: 9. S y m p h o n ie d -m o ll Ausführende: Rudolf Zartner, O rgel; Sym phonieorchester des Bayerisdien Rundfunks; Leitung: Eugen Jochum 8 . Ju li 1960, 2 . Programm S ch lu ß kon zert d er S tädtischen Sin gschule M ünchen Leitung: August Blank 1. August 1960, 1 . Programm F estk o n z ert d es B a y erisd ien R u n d fu n ks zum E ucharistischen W eltk o n g r eß O rlando di Lasso: Lau da S ion sa lv a to rem ; W olfgang A. M ozart: L itan ia d e v en er a b ili a lta ris sa cra m en to , K V 243 (Eucharistische Litanei); Leos Janacek: G la g olith isch e M esse Ausführende: W ilm a Lipp und M arianne Schedi, Sopran; H ertha Töpper, A lt; W il liam M cAlpine, T enor; Jindrich Jindrak, Baß; Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; Choreinstudierung: Kurt Prestel; Leitung: Eugen Jochum 19. September I 96 O, 1. Programm S ch lu ß kon zert d es In tern a tion alen M u sik w ettb ew e rb es d er R u n d fu n k a n sta lten d er B u n d esrep u b lik D eutschlan d m OPER An große Sängerinnen und Sänger, denen wir nicht mehr auf der Opernbühne begegnen können, soll ein Opernkonzert U nvergessene Stim m en (Sonntag 31. Juli 1960, 20.00—22.00 Uhr, 1. Program m) erinnern. Viermal während des Sommers bringen wir — unabhängig von den Opernübertragungen — am Sonntag 20.00—22.00 Uhr im 1. Program m eigene Opernproduktionen: 15. M ai 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr. Giuseppe V erdi: R ig oletto H e r z o g ....................... Ferrucio Tagliavini R ig o le tto .............................Giuseppe Taddei G i l d a ..............................................Lina Pagliughi S p a r a fu c ile ...................................Giulio Neri M a d d a le n a .................................. Irm a Colasanti G i o v a i m a ...................................Tilde Fiorio M o n t e r o n e ....................... Antonio Zerbini M a r u ll o .............................Alberto Albertini B o r s a ...................................Tomm aso Soley C e p r a n o .............................M ario Zorgniotti Gräfin C e p r a n o ............................ Ines M arietti Gerichtsdiener . . . . M ario Giacobini P a g e ................................................... Ines M arietti Orchester des Italienischen Rundfunks, Turin und Cetra Chor; Ltg.: Angelo Questa 22 5. Juni 1960, 20.00 U hr, 1 . Pr. 25. September 1960, 20.00 Uhr, 1 . Pr. Carl M aria v. W eber: D er Freischütz Vincenco Bellini: D ie N achtw an dlerin O t t o k a r ....................... Eberhard Waechter C u n o ........................................ Albrecht Peter A g a t h e .............................Irmgard Seefried Ä n n c h e n ........................................ R ita Streich C a s p a r ............................................. Kurt Böhme M a x ........................................ Ridiard Holm E r e m i t .................................. W alter Koeppel K i l i a n ...................................................Paul Kuen S a m i e l ...................................Ernst Ginsberg Conte Rodolfo . . . . N icola Zaccaria T e r e s a .............................Fiorenzo Cossotto A m i n a ........................................ M aria Callas L i s a ........................................ Eugenia Ratt: E l v i n o ...................................Niccola M onti A l e s s i o .............................Giuseppe Morresi Ein N o t a r ....................... Franco Ricciard Chor und Symphonieorchester des Baye rischen Rundfunks; Choreinstudierung: Kurt Prestel; Leitung: Eugen Jochum Chor und Orchester der Scala Mailand Choreinstudierung: Norberto M ola; Lei tung: Antoino Votto 1 0 . Juli 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr. Carl O rff: D ie B ern au erin (Zum 65. G eburtstag des Komponisten) Ausführende: Chor und Symphonieorche ster des Bayerischen Rundfunks; Leitung: Ferdinand Leitner M USICA VIVA ■ Das „Naditkonzert" (M ontag 23.00—2 4 .0 0 U hr, 1. Program m) bringt vor allem zeit genössische W erke aus den öffentlichen Konzerten der „Musica V iva" in der Saison 1959/60. Dabei spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Paul Hindemith, Bruno M aderna, Istvan Kertész, Lorin Maazel und Miltiades Caridis; ein Konzert V ier Kom ponisten dirigieren eigene W erk e gilt W in fried Zillig, W olfgang Fortner, Goffredo Petrassi und André Jolivet. Der Bogen spannt sich dabei von den „Klassikern der M oderne" Igor Strawinsky, Paul Hinde mith und Arnold Schönberg bis zu den Jüngsten, wie dem Belgier Henri Pousseur, der elektrorüsdie imd instrumentale Musik zu vereinigen suchte. Mehrere „Nachkonzerte" 23 sind dem Schaffen eines einzelnen Komponisten Vorbehalten, so zum Beispiel Boris Bladier, Hermann Reutter (anläßlich seines 60. Geburtstages) oder Carl O rff (aus Anlaß seines 65. Geburtstages). ■ SENDEREIHEN Zwei schon bisher im Programm vertretene Zyklen erhalten im Sommer durch neue Sendezeiten eine speziellere Bedeutung: Die „M eister ihres Instrum entes" (M ontag 20.00—20.15 U hr, 1. Program m) werden mit besonders gut gelungenen Kammer musikaufnahmen, sei es als Solisten oder im Ensemble, vorgeführt. Die „Geistliche M usik" (Samstag 19.05—20.00 Uhr, 2. Program m) wird jetzt mit Orgelmusik, Messen und Kantaten, aber auch kirchlicher Instrumentalmusik verschiedener A rt von der geschäftigen Woche zum ruhigeren Sonntag überleiten. Der Zyklus „Schöne Stim m en" (Dienstag 17.30—18.15 Uhr, 1. Program m) wird im Sommer sowohl Arien und Szenen aus Opern, wie audi Orchester- und Klavierlieder bieten, so daß sich die W irksam keit einer Sängerin oder eines Sängers in den unterschiedlichen Gattungen der Vokal musik verfolgen läßt. ■ GUSTAV M AHLER In Verbindung mit einer Vortragsfolge im Sonderprogramm haben wir im Januar dieses Jahres eine Sendereihe D ie Sym phonien Gustav M ahlers begonnen. Bis zum 7. Juli 1960, der 100. W iederkehr von Mahlers Geburtstag, sind davon noch fünf Sendungen (Donnerstag 2 0 .0 0 U hr, 1. Program m) zu erw arten: m S. M ai 1960 9. Juni 1960 23. Juni 1960 7. Juli 1960 8. S y m p h o n ie 4. und 10. S y m p h o n ie 5. S y m p h o n ie 2 . S y m p h o n ie ROBERT SCHUM ANN Zur 150. W iederkehr von Robert Schumanns Geburtstag wird eine Sendung (M itt woch 8. Juni 1 9 6 0 , 19.35—20.45 U hr, 2. Program m) einen Überblick von Lebensweg und W erk des Komporüsten geben. Ihr schließen sich zwei Sendereihen an : Lieder, 24 Klavierwerke und Kammermusik (Samstag 17.10—18.00 U hr, 1. Program m) sind am 25. Juni, 30. Juli, 27. August und 1. Oktober zu hören; die zweite Reihe ist an den folgenden Tagen (jeweils 2 0 .0 0 Uhr, 1. Program m) dem symphonisdien Schaffen Schumarms gewidmet: 1 1 . August 1960 1 2 . Juni 1960 O u vertü re, S cherzo und Fin ale, opu s 5 2 ; K o n z ert a -m o ll fü r K la v ier und O rchester, opu s 5 4 ; S y m p h o n ie N r. 2 C-D ur, opu s 61 O u vertü re D oroth ea" , A lleg ro fü r S y m p h o n ie zu G o eth e s „H erm ann und opu s 1 36; In trod u ktion und K la v ier und O rchester, o p u s 5 2 ; N r. 1 B-D ur, o p u s 38 14. Juli 1960 15. September 1906 O u vertü re zu „ M an fred “, o p u s 1 15; K o n zertstü ck fü r v ier H örn er und O rchester, opu s 8 6 ; S y m p h o n ie N r. 4, d -m oll, o p u s 120 O u vertü re zu S zen en au s G o eth e s „Faust“ ; K o n z ert fü r V io lo n cello und O rchester, a -m o ll, opu s 129; S y m p h o n ie N r. 3 Es-D ur, o p u s 97 („ R h ein isch e“) FREDERIC CHOPIN - HU G O W O L F ■ Eine Sendefolge (dreiwödientlidi Mittwoch 15.15—15.45 U hr, 1. Program m) stellt Klavierwerke von Frédéric Chopin und Lieder von Hugo W o lf gegenüber und zeigt die Ähnlidikeit im Schaffen beider Komponisten durch Beschränkung auf eine Gattung und höchst individuelle Ausprägung eines eigenen Stils. W ir ergänzen damit die Gedenksendungen anläßlidi Chopins 150. Geburtstag und Hugo W olfs 100. Geburts tag, die beide in den ersten M onaten dieses Jahres lagen. 25 Gehobene Unterhaltungsmusik Leitung: Alfred Schröter Die Abteilung sieht ihre Aufgabe darin, einen möglichst großen Hörerkreis musi kalisch gut zu unterhalten. Darum wird eine unproblematisdie Unterhaltungsmusik mit schönen Melodien bevorzugt, die aber auch rhythmisch interessant ist und sowohl den Wünschen der älteren, wie auch der jüngeren Hörer entspricht. Diese Unter haltungsmusik ist im Gesamtprogramm mit durchschnittlich fünfzig Sendungen pro Woche von rund vierzig Stunden Dauer enthalten. ■ M USIK FÜR ALLE Zahlreiche Hörerzuschriften haben uns bewiesen, daß das langjährige Konzert am Sonntag mittag „M usik fü r Alle" unvergessen ist. W ir bringen es daher in diesem Sommer mehrmals als Abendkonzert (Sonntag 20.00—2 2 .0 0 U hr, 1. Program m) im bekannten Stil, und zwar am 8. M ai, 3. Juli, 17. Juli, 24. Juli und 18. September 1960. Die Sendungen bieten beschwingte Musik von der unterhaltenden klassischen bis zur Tanzmusik in konzertanter Aufführung, Arien und Ensembles aus den belieb testen Opern und selbstverständlich auch Melodien aus Operetten. ■ OPERETTEN An Operettenkonzerten haben wir für den Sommer geplant: M eister der heiteren M use (am Himmelfahrtsfest, Donnerstag 26. M ai 1 9 6 0 , 2. Program m) mit Melodien aus den erfolgreichsten Operetten und U nbekannt — jedoch nicht m inder interessant (Sonntag 26. Juni 1 9 6 0 , 2. Program m) mit Melodien aus vergessenen Operetten. Daneben sind Aufführungen von Operetten in eigener Funkfassung vorgesehen: I 9. Juni I9 6 0 , 20.00 Uhr, 1 . Pr. Emmerich Kaim an: D ie C sard asfü rstin 30. Juli 1960, 20.15 Uhr, 1 . Pr. Johann Strauß: D ie T än zerin Fanny E lssler 4. September 1960, 20.00 Uhr, 1 . Pr. Franz von Suppe: B an d iten streich e Für das 2 . Programm sind vorgesehen: Franz Lehar: Schön ist d ie W e lt; Leon Jessel: S ch w arzw ald m äd el; O scar Straus: Ein W alz ertra u m ; Johann Strauß: W ien er B lu t; Jacques O ffenbach: P a riser L eb en 26 REGELMÄSSIGE SENDUNGEN ■ Die W ünsdie unserer O pern- und Operettenfreunde erfüllen wir auch weiterhin regelmäßig in „Sie wünschen . . . ? " (am ersten Mittwoch eines M onats, 2 0 .1 5 —21.30 Uhr, 1. Program m ). Unsere übrigen regelmäßig wiederkehrenden Sendungen im 1. und 2. Program m sind: Sonntag 07.05—07.30 Uhr L eicht besd iw in g t Dienstag 08.10—09.00 Uhr U n terhaltu n gsm u sik 1 0 .0 0 —1 1 .0 0 Uhr M elo d ien in D ur u. M oll 12.00—13.00 Uhr Zur M itta g sp a u se 12.05—13.00 Uhr M itta g sk on zert (vierzehntägig) 15.15—15.45 Uhr M u sik am N achm ittag 13.10—14.00 Uhr M u sik nach Tisch (vierzehntägig) 17.10—17.30 Uhr Franz M ih a lov ic m it sein em E n sem b le 15.45—17.00 Uhr B unter M elod ien reig en 19.35—20.50 Uhr V om H u n dertsten ins T au sen d ste 23.05—24.00 Uhr M od ern e m u sik M ontag 06.05—07.00 Uhr K lin g en d er M orgen gru ß 07.10—08.00 Uhr F roh e K län g e am M orgen 09.15—09.50 Uhr U n terhaltu n gsm u sik 11.15—12.00 Uhr W u n sch kon zert 13.00—13.45 Uhr M u sik nach Tisch U n terhaltu n gs M ittwodi 06.15—06.30 Uhr Im D reiv iertelta k t 11.00—12.00 Uhr W u n sch kon zert 13.00—13.45 Uhr M u sik nach Tisch 14.10—14.30 Uhr H ans W ie sb e c k m it sein en S olisten 14.20—15.15 Uhr L eichte M elod ien 18.00—19.00 Uhr Zum F eiera b en d 16.00—16.40 Uhr N ach m ittag sko n z ert lg .05—19.35 Uhr W a lter R ein h ard t m it sein em U n terhaltu n gs orch ester 18.00—19.00 Uhr Zum F eiera b en d 2 1 .0 0 —2 2 .0 0 Uhr K lin g en d es M o s a ik 23.05—24.00 Uhr M u sik k lin g t durch d ie N acht 27 23.05—24.00 Uhr M u sik zur sp ä ten S tu n de 00.05—01.00 Uhr D er T ag klin g t aus Donnerstag Freitag 07.10—08.00 Uhr F ro h e K län g e am M orgen 06.05—07.00 Uhr K lin g en d er M org en g ru ß 08.10—09.00 Uhr U n terhaltu n gsm u sik 11.15—12.00 Uhr W u n sch kon zert 12.00—13.00 Uhr Zur M ittag sp au se 14.10—14.30 Uhr K lin g en d e K lein ig k e ite n 15.45—17.00 Uhr B unte W eisen 15.15—16.05 U hr M u sik fü r ä lte re L eu te 17.10—18.00 Uhr M elod ien au s O p eretten 18.00—19.00 Uhr Zum F e ie ra b e n d 2 2 .2 5 -2 3 .1 5 Uhr Schön e K län g e zum sp ä ten A b en d 22.40—23.20 Uhr M u sik au s a ller W elt Samstag 09.55—10.30 Uhr U n terhaltu n gsm u sik 13.40—14.30 Uhr B esd iw in g t und h eiter 19.05—19.30 Uhr K lein e M elo d ie 28 Volksm usik Leitung: Karl List Die Aufgabe unserer Abteilung wird weiter darin bestehen, die bayerisdie Folklore in ihrer reinen Form , in bodenständigen Liedern und Tänzen, darzubieten; dabei soll in diesem Sommer das schwäbische Gebiet unser besonderes Anliegen sein. Nach Möglichkeit wollen wir Sängertreffen, die in den Regierungsbezirken des Landes veranstaltet werden, direkt übertragen. AUS DEM PRO G RA M M ■ Neu ist die kleine Sendefolge „Das Volkslied" (Sonntag 9.30—9.35 U hr, 1. Program m ), die jeweils ein besonders schönes oder interessantes Volkslied bringt. In einer wöchentlichen Sendimg „So singen und spielen die A n d eren " (Mittwoch, 18.00—18.15 U hr, 1. Program m) kommt Folklore aus aller W elt. Etwa eiiunal monatlich will W astl Fanderl in einer Halbstundensendung am Abend beweisen, wie sich die oft gewünschte Volksmusik von eigentlich wünschenswerter unterscheidet. Neu ist außerdem das „Standkonzert" (etwa vierzehntägig Sonntag 12.05—13.00 Uhr, 1. Program m ); es soll als M ittagskonzert aus München und anderen Städten Bayerns direkt über tragen werden. Unsere bekannten Gesangsgruppen, Laienchöre, Blasorchester, Turm musiker, Schrammelmusiken und Saitenspiele hören Sie zu folgenden Zeiten r Sonntag, 6 .00 —6 .1 0 Uhr, beide Programme M ittwodi, 18.00—18.15 Uhr, 1 . Programm Sonntag, 11.00—11.30 Uhr, 1. Programm Donnerstag, 15.15—15.50 Uhr, 1 . Programm M ontag, 19.05—19.30 Uhr, 1 . Programm (vierzehntägig) Freitag, 13.45—14.20 Uhr, 2 . Programm Dienstag, 6.10—6.30 Uhr, 1 . Programm Sam stag, 14.30—15.00 Uhr, 2. Programm Dienstag, 13.45—14.20 Uhr, 2 . Programm 29 Freitag, 19.05—lg .3 0 Uhr, 1 . Programm Musiksendungen aus Studio Nürnberg Leitung: Dr. W illy Spilling Der Musikabteilung im Studio Nürnberg, deren Sendungen sich seit der „Gründer zeit" beinahe verzehnfacht haben, ist eine wesentliche Aufgabe gestellt: die Betreuimg der in Franken — unter seinen Menschen, in Landschaft und Geschichte — gewachsenen Musik. Nürnberg, Ansbach, Bayreuth und W ürzburg sind fränkische Städte, deren Namen rücht nur in der Vergangenheit einen guten Klang hatten. ■ ALTE UN D NEUE M USIK AUS FRANKEN Als neue Sendereihen bringen wir „A lte fränkische M eister" (unregelmäßig Freitag 23.20—24.00 Uhr, 1. Programm) und in bestimmten Abständen Querschnitte durch das Musikleben der fränkischen Städte, wie M usizierendes Ansbach oder M usizieren des C oburg usw. (unregelmäßig Dienstag 22.00—23.00 U hr, 2. Program m ); damit in Verbindung stehen die seit längerer Zeit laufenden M usikbriefe aus Franken. Im übrigen gehören hierher: „M usik an frä n k isch en R esid en zen " und „M u sikschätze frä n k is ch er B ib lio th ek en " (unregelmäßig Freitag 14.20—15.15 Uhr, 2. Program m), zwei seit Jahren bekannte Sendereihen, mit neu entdecktem M aterial bereichert. Fränkisches M usikschaffen der Gegenwart in der Reihe „F rän kische K o m p o n isten " (vierzehntägig Dienstag 16.05—17.00 Uhr, 1 . Programm), bzw. auch in „ Z eitg en össi sche M u sik" (unregelmäßig Donnerstag 0.05—1.00 Uhr, 2 . Programm). ■ „Jun ge K ü n stler m u sizieren " (unregelmäßig Freitag 14.20—15.15 Uhr, 2. Programm). Chorgesang und Volkslied, in Franken mit Hingabe gepflegt, unter verschiedenen Titeln (M ontag 8.45—9.00 Uhr, 1 . Programm) Im „ A b en d ko n z ert" (Dienstag 22.00—23.00 Uhr, 2. Programm) und in „ G roß e M eister u n terhalten " (Samstag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) ist vor allem das Fränkische Landesorchester zu hören. VOLKSM USIK Eine neue Sendereihe „Das fränkische Volkslied" wird mit einem Quellenwerk in Zusammenhang stehen, das als Gemeinschaftsarbeit von fränkisdien Regierungs stellen und W issenschaftlern entsteht. 30 In der Reihe „B ei uns i n . . (vierzehn tägig M ontag 19.05—19.30 Uhr und vier wöchentlich Donnerstag 19.05—19.35 Uhr, jew eils 1. Programm) sollen Mundartdichter mit Plaudereien und Versen zu Liedern und Tänzen zu W ort kommen und Bilder ver schiedener fränkischer Landschaften geben. In „M u sikalisches B au ern frü hstü ck", „Frän k isch e S ta d tp feife reien " und „F rän kische D orfm u sik " (Mittwoch 6.05—6.30 Uhr, 2. Programm und Donnerstag 13.45—14.20 Uhr, 2. Programm) singen und spielen Chöre, Singgruppen und Kapellen aus ganz Franken fränkische Volkslieder und Tänze. ALTE M USIK ■ Alte Musik ist neben den Sendungen mit ausgesprochen regionalem Charakter seit Jahren die besondere Domäne unserer Abteilung. Unser das wesentliche Musikgut von über sechshundert Jahren umfassendes Bandarchiv ermöglicht die vielfältigsten Programmzusammenstellungen. Hier die Sendereihen: „M u sikalisches T a fe lk o n fe k t" 12.20—13.00 Uhr, 2 . Programm). (Sonntag „Für K en n er und L ieb h a b er " , „P ortraits a lter M eister", „D ie A rs n ov a im W an d el d er Ja h rh u n d erte" und „M u sik d er M a donna" (Donnerstag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm, oder Freitag 23.20—24.00 Uhr, 1 . Programm). Dazu neu im Sommer: „M usik um Franz v on A ssisi" und „D ie g ro ß en eu rop äisch en O rg elb au m eister" (Antegnati, Schnittger, Silberm an) mit M u sik auf originalen Orgeln. „V on alten M eistern inspiriert" und „Ba ro ck m u sik und Ja z z “ sollen die Beziehun gen des Gegenwartsschaffens zur alten M usik zeigen. UNTERHALTUNGSM USIK ■ Unsere konzertante Unterhaltungsmusik zeigt sich auch im Sommerprogramm in all ihren Schattierungen. Einzelne Sendungen sind: „F rohe K lä n g e“ (Sonntag 7.05—7.30 Uhr, 2. Programm) „Zur M itta g sp a u se“ (M ontag und Freitag 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm) „M u sik nach Tisch" (Donnerstag 13.00 — 13.45 Uhr, 2 . Programm) Es wirken m it: Das Fränkische Landes orchester unter Leitung von Erich Kloß, Leo Eysoldt und Gastdirigenten; das Orchester Leo Eysoldt; Kurt Illing und sein U nterhaltungsorchester; das Blasorchester Hans Blum ; die Orchester der Städte Co burg, H of, W ürzburg; das Nürnberger Unterhaltungsseptett u. a. M it besonderer Liebe pflegen wir auch jene Grenzgebiete, die bei der übhchen Unter scheidung zwischen ernster und Unterhaltungsmusik leidit zu kurz kommen. So ent stehen Sendereihen, die nicht nur die M eister des Barock und der Klassik von der unterhaltsamen Seite zeigen, sondern auch die der Romantik und Gegenwart: „ G roß e M eister u n terhalten " und „N eue U n terh altu n g sm u sik“ (Samstag 23.05—24.00 Uhr, 2 . Programm) ■ „K lein e S tü cke a lte r M eister“ und „D iverti m en to m u sicale" (Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2 . Programm) TANZM USIK In unserer „funkhausgemachten" Tanzmusik sind die verschiedensten Besetzungen zu hören und wir versuchen, damit allen Geschmacksrichtungen gerecht zu werden. Stan dardsendungen sind: „G u te a lte B ek an n te" (Dienstag 7.10—8.00 Uhr, 1 . Programm) „M it M u sik g eh t a lles besser" (Mittwoch 16.05—16.40 Uhr, 1 . Programm) „D as N ü rn berg er T an zorchester" (Donners tag 19.05—19.35 Uhr, 1 . Programm) „K län g e zu r sp ä ten N acht" 0.05—1.00 Uhr, 1 . Programm) (Donnerstag Sie hören dort: das Nürnberger Tanzorche ster unter Jo sef N iessen; das Orchester Kurt Illing; die Kapelle S te ff Lindemann; die „K iebitze"; W erner Elix und W alter Geiger mit ihren Q uintetten; Hans Ehrlinger und W erner Drexler mit ihren Soli sten; und natürlidi viele Gesangssolisten mit diesen Ensembles wie Angèle Durand, Fred Bertelm ann und andere. „M u sik — M u sik" (Freitag 0.05—1.00 Uhr, Programm) 1. 32 nr Unterhaltung im Hörfunk Unterhaltendes Leichte Uinerhal Leitung: Dr. Rudolf Didczuhn Unterhaltendes W ort Leitung: O lf Fischer Unser Sommerfahrplan soll vor allem für das Freitagabend beginnt, zahlreidie Verbindungen Unterhaltimg schaffen. Dieser Fahrplan kann ein amtlidier sein; Verspätungen, Änderungen es muß aber mit ihnen gerechnet werden. W odienende, das ja nun bereits am und bequeme Ansdilüsse zur leichten naturgemäß nicht so verbindlich wie oder Ausfälle sind nicht vorgesehen, AUS DER PLANUNG Donnerstag D er Treffpunkt für unsere Freimde des Kriminalhörspiels (Donnerstag 21.05—21.45 U hr, 2. Programm) bleibt unverändert, fol gende Reihen sind zu erw arten: In s p ek to r H orn leig h von John P. W ynn; D ie D am e m it d en g rau en L öckchen von Lester Pow ell; P eter Voss — d er M illio n en d ieb nach dem bekannten Rom an von Gerhard Seeliger. Freitag Hier sollen nach der Unterhaltungsmusik im ersten T eil des Abends folgende Sen dungen (Freitag 21.15—22.00 Uhr, 1 . Pro gramm) erscheinen: P eter F r a n k en feld s B astelstu n d e; W as d ie S p a tz en p f e i fe n ; D as B rettl — ih r L e b e n ; imser Krim inal quiz T äter gesucht! ■ nach Auswahl der Hörer erneut zu hören. Am Abend (Samstag 20.15—22.00 Uhr, 1. Programm) werden sich in wöchentlichem Wechsel ablösen: D as B ayerische K aru ssell, gedreht in versdiiedenen O rten des Landes mit Karusselldirektor O lf Fischer und M usikm eister Raimund Rosenberger; Leichte M ischung mit viel M usik und ein wenig Cabaret, zusammengestellt von W alter Netzsch; M ünchner B rettl — V on Schw a bin g bis zur S ch w an th aler H öh' mit Emil Vierlinger; B ay erisch e B au ern bü h n en , auf genommen an den Spielorten unserer hei matlichen Bühnen. „D ie k le in e S p ä tlese" (vierzehntägig Sam s tag 22.05—22.20 Uhr, 1 . Programm) be richtet aus dem Papierkorb der W eltpresse. Unverändert fortgeführt wird die Sendung „ M u sik k o rresp o n d en ten berichten " (Sams tag 2 2 .2 0 -2 3 .0 0 Uhr, 1 . Programm). Sam stag In der neuen Sendereihe „ A u f W unsch n odt ein m al" (Samstag 16.00—17.00 Uhr, 2 . Pro gramm) sind erfolgreiche Sendungen aus der Schatzkammer unseres Schallarchives 37 Sonntag In „ Sonn tag um V ier" (Sonntag 16.00— 17.30 Uhr, 1 . Programm) werden sich reih um ablösen: B airisch H erz ; D er M u sik p a v illon , eine leichte Som m enm terhaltung mit Peter Frankenfeld; W illy B erlin g singt und p la u d ert v o n A lt-W ien , und H eiteres M ünchen. Für den Abend ist etwa alle vier Wochen ein bayerisches Hörspiel (Sonntag 20.00— 22.00 Uhr, 1 . Programm) vorgesehen; dar unter: D er Ja g erlo is l von Ludwig Thom a; D as M ädchen v o m Ju n g fern sp ru n g von Hans Fitz; D er Isa rn öck von O tto Kuen. Am späteren Abend sind Cabaret und Unterhaltungsfeatures (Sonntag 21.05— 22.00 Uhr, 2. Programm) vierzehntägig zu erwarten. W ie zum Beispiel: Freizeit, die ich m ein e, ein Feriencabaret von H erbert W itt; D as C a b a ret d er N ach k rieg szeit, eine historische M ontage von H erbert G reul; H o tel S acher, eine musikalisdke Hörfolge von Jo sef Strobl; G an z p riv at b e i . . . , Be suche bei Leuten, die Sie interessieren könnten; D as fä llt ja g a r nicht a u f, zeit gemäße V ariationen, vorgeführt von Hell muth Kirchammer; G ä ste im C a b a ret mit Aufnahm en aus den bekanntesten Münch ner C abarets; A n d ere S tä d te — a n d er e P oin ten mit Aufnahmen auswärtiger und ausländischer C abaret- und Brettlensem bles. 38 Leichte Unterhaltungsmusilc Leitung: Carl Midialskl Die Abteilung „Leidite Unterhaltungsmusik" ist im Program m vom K lingenden W ecker bei Sendebeginn bis Ganz leis erklingt M usik um Mitternacht mit vielen Sendungen vertreten: Es ist Musik aus eigener Produktion, Aufnahmen anderer Rund funkstationen in vielen Ländern und von Schallplatten. Zum Sommerprogramm haben wir wieder eine regelmäßig wechselnde Unterhaltung für den Freitagabend vorbereitet: die musikalische M onatsrevue D er Ton macht die M u sik ; Orchester aus bekannten deutschen imd ausländischen Kurorten unter dem M otto H eute abend: Prom enadenkonzert; einen heiteren musikalischen Quiz mit Fred Rauch unter dem Titel Gute N oten fü r gute N oten und daran anschließend unsere kleine Plattenspielerei M al Gramola — mal H iFi; am letzten Freitag des M onats das Schlagerbarometer. Natürlich übertragen wir auch in diesem Sommer am Sonntagmorgen das Hafen konzert aus Brem en; die Flughafenkonzerte aus München-Riem sind etwa alle vier Wochen am Sonntag als M ittagskonzert zu hören. AUS DEM ÜBRIGEN PRO G RA M M : F röhlicher S on n tagsau sflu g (Sonntag 14.30— 16.00 Uhr, l.Program m ) — Eine Sonntagnachmittags-Plauderei mit Emil Vierlinger bei volkstümlichen Melodien. G u te Fahrt! (Sonntag 19.00—19.45 U hr und werktags außer Mittwoch 10.35—11.15 Uhr, 1. Programm) — M usik, Plaudereien und Inform ationen fürs Autoradio. T an zm u sik v o n h ü b en und d rü ben (Sonn tag 22.50—24.00 Uhr, 1 . Programm) — Schallplatten aus Europa und U SA mit M usik zum Gesellschaftstanz. Ja , w en n d ie M u sik nicht w ar! (Soimtag abends 2. Programm) — Ein großes U nter haltungskonzert mit interessanten Gegen überstellungen aus M elodien von gestern und heute. 39 ■ D as F ilm albu m (Sonntag abends im einen oder anderen Programm) bringt M usik aus deutschen und ausländisdien Filmen. B e lie b te K ü n stler — b e lie b te M elod ien (Montag 1 5 .4 5 -1 7 .0 0 Uhr, 2 . Programm) Eine Starsendung im weitesten Sirm. N eu es au s d er N o te n m a p p e (Montag 17.10—17.35 Uhr, 1 . Programm) — Leichte M usik — eben aufgenommen von unseren Orchestern und Kapellen. In term ezzo in Ja zz Uhr, 1. Programm). (M ontag 17.35—18.00 D er bu n te T eller (M ontag 19.30—20.15 Uhr, 2. Programm) — Eine Schallplattenrevue mit O riginalaufnahm en aus aller W elt, zusam m engestellt von Jim m y Jungermann. Sw in g un d S w eet (M ontag 20.15—21.00 Uhr, 2. Programm) — M usik für junge Leute jeden Alters. Ja z z Jo u rn al (M ittwodi 23.15—24.00 Uhr, 1. Programm) — D er Treffpunkt für die Jazzfreunde in Europa. Zum F e ie ra b e n d (Dienstag und Donnerstag 18.00—19.00 U hr, 2. Programm) — Leidite M usik zur Entspannung. M u sik a lisd ier C o ckta il (Donnerstag 19.35— 20.45 Uhr, 2 . Programm) — Gern gehörte Solisten und O rdiester, eine Nonstop Revue mit moderner, mandimal mondäner, W ir sd ia llp la tteln (Dienstag 22.25—23.15 Uhr, 1. Programm) — Eine Sendung in der A rt der international beliebten Disc-Jod<eyProgramme mit Plattenkram er W erner Götze. T an zm u sik — m a d e in G erm an y (Dienstag 23.15—24.00 Uhr, 1 . Programm) — Sdilager- und Tanzmelodien deutsdter Kom ponisten. G ut a u fg eleg t (M ittwodi und Sam stag 7.10—8.00 Uhr, 1. Programm) — Sdiallplattenmusik. Zur M itta g sp a u se (M ittwodi 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm) — T anz- und volkstümlidie Musik. leiditer M usik. Ja z z fr eu n d e u n ter sich (Donnerstag 21.40— 22.25 Uhr, 2. Programm) — Das Gegenstüdc mit einem vierw ödientlidi wieder kehrenden Jazzwunsdikonzert. U nser K a ffe e k o n z e r t (Freitag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm). D ie frö h lich e S ch allp latte (Sam stag 9.15— 9.55 U hr, 2 . Programm). F roh e L au n e (Samstag 12.00—12.30 Uhr, 1. Programm) — Ein M ittagskonzert mit beliebten Melodien. S o klingt's b e i uns! (M ittwodi 13.45—14.20 Uhr, 2. Programm) — Volkstüm lidie M usik. Ich fr e u e m ich, d a ß m org en S on n tag ist! (Samstag 12.30—13.30 Uhr, 2 . Programm). V on M elo d ie zu M elo d ie (Mittwodi 14.20— 15.15 Uhr, 2 . Programm) — U nterhaltungs musik zum frühen N adimittag. D ie k lin g e n d e F u n k p ost (Samstag 15.00— 16.35 Uhr, 1 . Programm) — Leidite Unter haltung in W ort und Ton als A uftakt zum Wodienende. Zum F ü n f-U h r-T ee (Mittwodi 17.10—18.00 Uhr, 1. Programm) — Tanz- und Salon musik am späten Nadimittag. S ie w ünschen? (Mittwodi 20.15—21.30 Uhr, 1. Programm) — Fred Raudi plaudert zu Programmen, die wir auf W unsdi unserer Hörer zusammengestellt haben. R en d ez v ou s um M itternacht (Samstag 0.05— 1.00 Uhr, 1 . Programm) — Leidite M usik zum W odienende mit beliebten Solisten und bekannten O rdiestern. D as h ö rt m an gern — Unterhaltungsmusik am Morgen. 40 In eig en er S ache (vierwödientlidi abends) — A dit Rundfunk-Tanzordiester bringen die besten Aufnahmen ihrer neuesten Pro duktion. P er P latte nach P aris (alle sedis bis adit W odien abends) — Bob A stor beriditet in W ort und M usik aus der Hauptstadt des Chansons. S a lu d o s a m ig o s (unregelmäßig) — M elo dien aus südlidien Zonen. 41 G anz leis erklin g t M u sik (unregelmäßig 0.05—1.00 Uhr, 1. Programm) — Verträumte Melodien. Das Rundfunk-Tanzordiester unter der Lei tung von H erbert Bedch bringt Tanzm usik vom Tage im ter dem T itel M elo d ie und R h y th m u s; Schlager von gestern, neu auf genommen, bringt die Sendung D ie k en n t jed er , und in U n b eka n n te B ek a n n te stel len wir Komponisten und Textdichter der leichten Unterhaltungs- und Tanzm usik vor. 1 la x ? Politik und Wirtschaft im Hörfunk Leitung: W alter von Cube Nachrichten Leitung: C em en s M artin Bayern ist ein Fremdenverkehrsland. Seine Anziehungskraft reicht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Von Jahr zu Jah r wächst der Anteil der Ausländer am sommerlichen Zustrom von Touristen. Diesen Gästen unseres Landes wollen wir künftig einmal am Tag durch fremdsprachliche Nachrichten über die wichtigsten V or gänge in ihrer Heimat imd in der W elt, aber auch über interessante Veranstaltungen in Bayern informieren. W er immer eine der W eltsprachen Englisch imd Französisch versteht, hat also während des Sommers Gelegenheit, beim Frühstück in einem baye rischen Hotel oder im A uto täglich Kurznachrichten (9.00—9.05 U hr, 1. Programm) in diesen Sprachen zu hören. N ACH RICHTEN ■ Die Sendezeiten sind: sonntags 07.00—07.05 Uhr beide Programme 08.00—08.05 Uhr 1. Programm 09.00—09.05 Uhr l.Program m K u rzn ad irid iten (deu tsch, englisch, fra n z ösisch ) 12.00—12.05 13.00—13.10 19.00—19.05 19.45—19.55 21.00—21.05 22.00—22.05 23.00—23.05 24.00—00.05 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr U hr 2. Programm 1 . Programm 2 . Programm 1 . Programm 2. Programm 1 . Programm 2 . Programm beide Programme werktags 06.00—06.05 Uhr beide Programme 07.00—07.05 Uhr beide Programme 08.00—08.05 Uhr beide Programme 45 0 9 .0 0 -0 9 .0 5 Uhr 1 . Programm K urzn achnichten (deu tsch, englisch, fra n z ösisch ) 09.50—09.55 Uhr 1 . Programm B ekan n tm achu n gen 12.00—12.05 Uhr 2 . Programm 1 2 .0 5 -1 2 .2 5 Uhr 2. Programm H eu te in B ayern 13.00—13.10 Uhr 1 . Programm 14.00—14.10 Uhr 1 . Programm S chw arzes B rett samstags 1 3 .3 0 -1 3 .4 0 Uhr 17.00—17.10 19.00—19.05 1 9 .4 5 -2 0 .0 0 21.00—21.05 22.00—22.05 23.00—23.05 24.00—00.05 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr beide Programme 2 . Programm 1 . Programm 2 . Programm 1 . Programm 2 . Programm beide Programme Politik Leitimg: W alter Kröpelin Es gibt Hörer, für die politisdie Sendungen ebenso zu einem Rundfunkprogramm gehören wie das Salz zur Suppe. W enn dem so ist, dann kommt es in einem RundfurJcprogramm darauf an, das Ganze weder zu „versalzen" noch auf das Salz über haupt zu vergessen: ein Zuviel bedeutet Verdauungsbeschwerden, ein Zuwenig Langeweile und Geschmacklosigkeit. Politisch ausgedrückt hieße dies: Interesselosig keit gegenüber dem Bürger, seinem Staat und seiner Umwelt überhaupt. Je weniger aber „es allen recht gemacht" werden kann, um so mehr soll versucht werden, es möglichst vielen Einzelnen recht zu machen. So sollen die Sendungen der Politischen Redaktion verstanden sein, die sich in Information und Kommentierung aus viel fältigen Anlässen mit den Bereichen der Außenpohtik, der Innenpolitik, der Sozial politik und der W ehrpolitik befassen. Im Sommerprogramm stehen zwei außen politische Themen im Vordergrund: Die Konferenzserie, die M itte M ai mit dem „Gipfeltreffen" in Paris eingeleitet wird, und Afrika, der Kontinent der jungen Staaten, von wo Dr. Franz Herre und Louis Barcata eine Reihe von Berichten schicken werden. ■ REGELMÄSSIGE SENDUNGEN Die aktuellen politischen Ereignisse finden laufend in folgenden regelmäßigen Sen dungen ihren Niederschlag: „P resseschau" (Montag mit Freitag 13.10— 13.15 Uhr, 1. Programm) „W as sa g en S ie dazu?" (Mittwoch 19.35— lg .40 Uhr, 1. Programm) „K o m m en tar zum T age" (Montag mit Don nerstag 22.05—22.10 Uhr, 1. Programm) „P olitik au s erster H an d" (Mittwoch 20.00—20.15 Uhr, 1 . Programm) „Stunde d er A rbeit" (Montag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm) „P olitische R undschau" (vierzehntägig M itt woch 19.05—19.20 Uhr, 2. Programm) „P rogram m o h n e T itel" (Dienstag 19.05— 19.35 Uhr, 2. Programm) „ W eh rp o litisch e U m schau" (vierzehntägig Mittwoch 1 9 .05 —19.30 Uhr, 2. Programm) 46 „ S p ieg el d er S o z ia lp o litik " (Mittwoch 20.45—21.00 Uhr, 2 . Programm) „ L a n d ta g sk om m en tar" (Samstag 17.50— 18.00 Uhr, 2 . Programm) „ S ozialp olitisch er K o m m en tar" (Freitag 19.30—19.45 Uhr, 1 . Programm) „ K o m m en tar d er W oche" (Samstag 20.00 20.15 Uhr, 1 . Programm) „E uropa — d ie s e W och e" (Freitag 22.05— 22.40 Uhr, 1 . Programm) FEATURE-PRO G RA M M Folgende Einzelsendungen sind für das Abendprogramm in Aussicht genommen; Status Q u o m it k le in em M inus? — Der große W eltfrieden und die kleine Abrüstung Ein T raum w ird zum S ta a t — Zum 100. G eburtstag von Theodor Herzl D ie R efo rm a u f d em P rü fstan d — Eine Zwischenbilanz über den „G eist" der Bun deswehr F u n k tio n ä re d es K a p ita ls — Eine Analyse über Institutionen der Arbeitgeber und Unternehmer V om K o lo n ia lg e h ie t zum N ation alsta a t — Reisenotizen aus Kamerun D er K on tin en t d er ju n g en S taaten (I-IV ) — Stationen einer „Blitzreise" nach A frika K ein e A n gst v o r P o litik ! — Bem erkens werte Bücher L ern e k la g en o h n e zu leid en — Die Rolle von Verbänden und Interessengruppen im Staat D er schw ache „ sta rk e M ann" — Vom M ythos de Gaulle und seinen Ursadien M ah lzeit, K o lle g e ! Arbeitspausen — Das Problem der D ie v o rfa b riz ier te M ein u n g — Eine Sen dung von Forschern und Statistikern Frißt d ie T rad ition ih re eig en en K in der? — M ilitärische Überlieferungen u. die Zukunft K a n a lb a r a ck e 13 — Im Ghetto der „Asozialen" T rik o lo re im D au erk rieg — D er Kam pf um das verlorene Selbstbewußtsein der Fran- 47 A u s ein s m adt d rei — „Parkinsons Gesetz" in der Sozialbürokratie M eh r und m eh r und m eh r — D ie gewerk schaftliche Lohnpolitik D as ü b er fü llte W artezim m er — Ein Besuch bei Ärzten D er K o n g reß b e s c h lie ß t . . . — Über die W illensbildim g in einer M assenorganisation D er R o b o te r und d ie A r b e itn eh m er — Über die Folgen der Automation D ie k o m m en tier te „S traßen m ein u n g" Argumente und Gegenargumente — Z eitfu nk Leihmg: Hans-Joachim Netzer Die Devise des Zeitfunks heißt: schnell und aktuell! Die Arbeit dieser Abteilung ergänzt die wichtigsten Informationen des Tages, indem sie deren Begleitumstände, Gründe und Hintergründe aufzuhellen versucht. W er die Sendungen des Zeitfunks hört, hat es deshalb leichter, sich ein eigenes Urteil zu bilden über das, was in der W elt geschieht. ■ UNSER PRO GRAM M Die täglidie Sendung „E dio d er Z eit“ (werk tags 18.30—19.00 Uhr, 1 . Programm) bringt neben einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Tagesnadirichten Berichte unse rer Reporter aus aller W elt. Ihre Repor tagen und Gespräche mit maßgebenden Persönlichkeiten erläutern das Tagesge schehen und greifen zeitkritische Themen auf, die die Ö ffentlichkeit erregen, z. B. die Lärmbekämpfung oder die Verkehrsm isere, die Luftverpestung in unseren Großstädten und an unseren Industrieplätzen, oder unsere noch immer unzulänglichen Schulverhältnisse. Die „VJ o d ie n d iro n ik " (Sonntag 11.30 — 12.00 Uhr, 1. Programm) verm ittelt Ihnen jeweils einen zusammenfassenden Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse der abge laufenen Woche. Unsere Bayernredaktion ist bemüht, in der Sendung „H eute in B ayern" (werktags 12.05—12.25 Uhr, 2 . Programm) die wich tigsten Neuigkeiten aus den bayerischen Regierungsbezirken zu vermitteln — hier behandeln auch häufig die Regierungs präsidenten, Landräte oder Bürgermeister sozusagen aus erster Hand kommunalpoli tisch bedeutsame Fragen. Die „B ekan n tm achu n gen " (werktags 9.50— g.55 Uhr, 1 . Programm) inform ieren über Verlautbarungen und Erlasse der M iniste rien, der Bezirksregierungen sowie aus dem Verw altungsbereidi unserer Städte und Ge meinden. „D as S chw arze B rett" (werktags 14.00—14.10 Uhr, 1 . Programm) verm ittelt die Term ine von bedeutenden politischen und kulturellen Veranstaltungen in Bayern einschließlich der Theaterprogram me. In der „ B ay ern d iro n ik " (werktags 17.10— 18.00 Uhr, 2. Programm) berichten Ihnen unsere Reporter aktuell und ausführlich über die Landtagsdebatten sowie über alle bedeutenden bayerischen Ereignisse polisdier, wirtschaftlicher, kultureller und so zialer Art. Der Bogen dieser Berichte spannt sich von H of bis Hindelang, von Brükkenau bis Berchtesgaden, von den W ein orten am M ain zu den oberfränkischen Industriestädten und dem Bayerischen W ald, 48 vom katholisdien A ltötting zum evange lischen Neuendettelsau. Sie erweisen, wie gerade in unserer Heim at A ktualität und Tradition eng ineinander greifen. Eine Be sonderheit stellt unsere monatlidie O ri ginalübertragung aus bayerischen Städten 49 dar. Im Rahmen dieser Sendereihe werden wir Ihnen während des Som m erhalbjahres aus Neumarkt in der Oberpfalz, aus M indelheim, N aila, St. Bartholomä am Königs see, aus Bad Brückenau, Lauingen und Randersadcer am M ain berichten. Wirtschaftsfunk Leitung: Rudolf Mühlfenzl W irtschaft ist kein Spezialfach mehr für einige Unternehmer, M anager, Geschäfts leute und Fachmiiüster. Im modernen Industriezeitalter ist jeder Mensch in das dyna mische Geschehen der W irtschaft eingespannt. Der W irtsdiaftsfunk will daher kein Fachdienst sein für eine beschränkte Zahl von Sachverständigen, er will vielmehr eine optimale Zahl von Hörern in ihrer Eigenschaft als Verbraucher auf interessante Vorgänge in der W irtschaft aufmerksam machen und wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen erläutern oder kommentieren. Deshalb spannt sich das Programm des W irtschaftsfurJcs von der aktuellen Information, vom Börsen- und M arktdienst bis zum Kommentar, bis zum W irtschafts-Feature einer großen Abendsendung, in der wir versuchen, große komplexe Themen der W irtschaft einem breiten Publikum verständlich zu machen. ■ SAGEN SIE UNS IHRE M EINUNG! ln drei Sondersendungen wollen wir der Frage nachgehen, wer zur Land über Angebot und Preise entscheidet. Im Mittelpunkt dieser eine öffentliche Meinungsumfrage des Bayerischen Rundfunks; die stehen unter Mitwirkung des Bundesministers für W irtschaft, Prof „S agen S ie uns Ih re M einung!" Zeit in unserem Sendereihe steht drei Folgen ent Ludwig Erhard; 1 . W as ist Ih n en d ie M arlctw irtsdiaft w ert? 2. Ein E rgebn is in Z ah len 3. D er K u n d e ist b e ss er als sein R u f m FEATURE-PROG RAM M Folgende Themen haben wir zur Sendung im Abendprogramm vorbereitet; D ie u n b ek a n n te M acht — Tatsachen und M einungen zum Them a K artell von W il helm Bittorf. M ario m ag K a r to ffe ln nicht — Auch ein Problem der Vollbeschäftigung, von G er hard Herm 50 E xperim en t N r. 1234 — Eine kritische Sen dung über den A bbau der W ohnungs zwangswirtschaft, von Ludwig Schubert D ie Ja g d nach d em g rö ß eren M a rk t — Europas W irtschaft macht Zwischenbilanz, von Rudolf Mühlfenzl K on ku rren z ü b er den W o lk e n — Der schwierige Start zum gemeinsamen euro päischen Luftverkehr, von Claus Bartholdt U n tern ehm en S eelen m a ss a g e — Das Ge schäft mit der Öffentlichkeit — W erben ohne zu werben, von Gerhard Herm H ilfe o d er H an d el — G e sch en k e o d er G e sch äfte? — Eine kritische Sendung zur Pro blem atik der Entwicklungshilfe, von Peter Coulmas D ie s a n fte G ew a lt — Konzentration Einzelhandel, von Gerhard Herm im D ie n eu e W elle — Bayerns Entwicklung zum Industriestaat, von W ilhelm Korn G ran d H otel m it S e lb stb ed ien u n g — Aus den Erinnerungen des O berkellners Franz, von H ansjörg Bodamer In d er S k a la g eh e n d ie L ichter aus — Show Business — kein Geschäft, von Gerhard Herm A n gst v o r m org en — Der Schrei nach Sicherheit in einer W elt des allgemeinen W ohlstandes, von Hans Funk L aßt uns H an d el treib en ! — Chruschtschows A ngebot und seine Konsequenzen, von W ilhelm B ittorf REGELMÄSSIGE SENDUNGEN ■ Der aktuellen Information, der Kritik und dem Kommentar dienen folgende regelmäßige Sendungen: „W irtsch a ftsko m m en tar" (Dienstag 20.50— 21.00 Uhr, 2. Programm) „A us B ayern s W irtschaft" (vierzehntägig M ittw odi 19.20—19.35 Uhr, 2. Programm) „ W irtsch a ftsg lo sse d er W oche" von Rufus Mücke (Donnerstag 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm) „ P raktische H in w eise" (Samstag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm) „Durch d ie L u pe g es eh en " — Kritische An merkungen für Verbraucher und Steuer zahler (M ontag 19.30—19.45 Uhr, 1. Progr.) „ W irtsch a ftsp olitik d er W oche" 18.15—18.30 Uhr, 1. Programm) (Freitag „W irtsch aft im Q uerschnitt" (Mittwoch 18.15—18.30 Uhr, 1. Programm) 51 „S teu er- und R ech tsfrag en au s d em A lltag" (Montag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm) „D er S tellen m arkt" (Freitag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm) „ M arkt- und B örsen d ien st, W irtsch a fts nachrichten" (Montag mit Freitag 14.30— 14.45 Uhr, 1. Programm) „Firm enberichte" (Mittwoch Uhr, 1. Programm) 14.30—14.35 Landfunk Leitung: Dr. EriA Geiersberger Der Landfunk will in seinem Sommerprogramm an den einzelnen Wochentagen Schwerpunkte in Erscheinung treten lassen, da unsere Hörer wegen des besonderen Arbeitsrhythmus' in der Landwirtsdiaft nidit täglich unsere Sendungen hören können. ■ AUS DEM PRO GRAM M Unsere Hauptsendung „V olksm usik und Landfunk" 1. (werktags 11.15—12.00 Uhr, Program m) steht unter folgender Planung: M ontag: gangenen vierzehn A k tu e ller aktuelle Ereignisse aus der ver Woche und A grarpolitisdies; alle Tage eine neue Sendereihe P flanzenschutz. D ienstag: vor allem Probleme der Tierhal tung, wie Fütterung, Tierzucht, Stallbau usw. M ittw odi: vor allem Sendereihen, so am ersten M ittw odi des M onats eine Presse diskussion als Direktsendung; am zweiten M ittw odi Antworten von Experten auf H örerbriefe; am dritten Mittwoch stellen wir in der Reihe W ir und d ie E W G Höfe aus den sechs Ländern der Europäischen W irtsdiaftsgem einschaft als Beispiele für die neue Situation der Agrarproduktion vor; am vierten Mittwoch stehen allge meine Probleme zur D ebatte. D onnerstag: vor allem Landtechnik, von der A ussaat bis zur Ernte, vom Boden bis zur Maschine. Freitag: neben dem M arktbericht der Woche die Sendung „Für d ie L an d frau " und am M onatsende die Gebrauchtsdilepperbörse. Sam stag: Inform ationen aus der Landwirt sdiaft in aller W elt, mehr Interessantes als Fachliches. In den „M arktm eldungen" (werktags 6.05—6 .1 0 U hr, 1. Program m) bringen wir am M ontag die Übersicht über die Schlachtviehmärkte der vergangenen W oche, von Dienstag bis Freitag die Schlachtviehnotierungen vom Vortag und am Samstag den Bericht über den Verlauf der Nutzvieh- und Ferkelmärkte der Woche. Im „Blick ü b er den Zaun" (Sonntag 7 .3 0 -7 .4 5 Uhr, 1. Programm) wenden wir uns an die Gartenfreunde und Frühaufsteher, die sich mit N atur imd G arten beschäftigen wollen. 52 Sport Leitung: Josef Kirmaier Der Sportfunk hat im Rahmen des Sommerprogramms 1960 besondere Aufgaben zu lösen, derm die M onate M ai bis September stehen im Zeidien der XVIL Olympischen Sommerspiele in Rom vom 25. August bis 11. September. Dazu kommen zahlreidie Länderkämpfe in den verschiedensten Sportarten sowie Europameisterschaften und die Hundert-Jahrfeier des Deutschen Tumerbundes in Coburg. Ferner die internatio nalen Radrundfahrten, unter denen die „Tour de France" mit einer kompletten deut schen Nationalmannschaft den ersten Platz einnimmt. Außerdem findet das inter nationale Reit- und Springturnier in Aachen als Vorolympia stärkste Beachtung. OLYM PISCHE SPIELE ■ Die Hörfunk-Übertragungen von den Sommerspielen in Rom werden für alle west deutschen Anstalten einschließlich RIAS Berlin im ter der Federführung des Baye rischen Rundfunks zusammengestellt. Obwohl noch nicht alle Einzelheiten festgelegt werden koimten, ergibt sich bereits folgendes Bild: täglich eine Mittagsendung (13.10— 13.30 Uhr, 1. Program m ), eine Abendsendung (19.15—19.40 Uhr, 1. Program m) und eine Nachtsendung (2 3 .4 0 -2 4 .0 0 Uhr, 1 . Program m ), dazu Direktübertragungen, die frühzeitig bekanntgegeben werden. REGELMÄSSIGE SENDUNGEN ■ Die spätere Sendezeit von „Sport der W odie" (Mittwoch 2 2 .1 0 —22.25 Uhr, 1. Pro gram m ), erlaubt es jetzt, die Mittwoch-Abendveranstaltungen aktuell zu berücksich tigen. Außerdem dürfte der spätere Beginn der Samstagsendung „Das N eueste vom Sport" (Samstag 19.30—19.45 U hr, 1. Program m) ermöglichen, daß wir die Ergebnisse der Fußball-Gruppenspiele vom Nachmittag bekanntgeben. Die bemerkenswerte neue Sendung „D er Blick nach Rom" (Sonntag 18.45—19.00 Uhr, 1. Programm) ver mittelt von M ai bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele die wichtigsten Geschehnisse des In- und Auslandes durch Reportagen, Interviews und Kurzberichte; 53 außerdem nehmen prominente Persörüidikeiten der verschiedenen Olympisdien Komi tees zu aktuellen Problemen Stellung. Die regelmäßigen Sportsendezeiten sind im übrigen: „S p ortg losse" (Dienstag 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm) „S port d er W oche" (Mittwodi 22.10—22.25 Uhr, 1. Programm) „S p o rtm o sa ik " (Donnerstag Uhr, 2. Programm) „SportD orsdiau" (Samstag Uhr, 1. Programm) Uhr, 2. Programm) „S port und M u sik" (Sonntag 17.30—18.45 Uhr, 1. Programm) 20.45—21.00 „D er B lick n a d i R om I" 13.10—13.30 „D as N eu este v o m S port" (Samstag I 9 .30 — 19.45 Uhr, 1. Programm) „Sport am S a m sta g ab en d " 23.15 Uhr, 1. Programm) „Sport am S onn tag" (Sormtag 16.15—17.00 (Samstag 23.00— (Sonntag 18.45— 19.00 Uhr, 1. Programm) „Sport in K ürze" (Sonntag 19.55—20.00 (Sonntag 22.40—23.00 Uhr, 1. Programm) „Sportquerschn itt" Uhr, 2. Programm) SONDERSENDUNGEN Zahlreiche Sportereigrüsse des Sommers werden wir in Sondersendungen übertragen, von anderen in den vorgenannten Sendezeiten aktuell beriditen. Die Ereignisse sind vor allem: M ai G e w ich th eb er-E u ro p a m eistersch a ften m M a iland ( 4 .- 8 .) ; D eu tsche M eistersch a ften im F reistilrin gen in M ündien ( 7 .- 8 .) ; T ag des R u d ersp ortes in R a tzebu rg (8. 5 .); F u ß ball L ä n d ersp iel D eutschlan d—Irlan d in Düssel dorf (11. 5 .); F u ß ba ll-O ly m p ia-A u ssch eid u n g ssp iel Finnland—D eu tschlan d in H el sinki (18. 5 .); D eu tsche K u n sttu rn m eistersch a ften d er Frauen in W uppertal (2 1 .-2 2 .); F u ß b a ll-A m a teu r-L ä n d ersp iel D eutschlan d F ran kreich in Saarbrüdcen (2 6 .5 .); G esa m t d eu tsch e O ly m p ia-A u ssch eid u n g en d er R in g er in Mündien (2 8 .-2 9 .) Juni W a sser b a ll-L ä n d e rs p ie l F ran kreich-D eu tsch lan d in Paris ( 4 .- 5 .) ; S eg elflu g -W elt m eistersch a ft in Butzweilerhof bei Köln (4 .-1 8 .); In tern a tion ales R eittu rn ier C H I in 54 Ludwigsburg ( 9 —12.); 24-S tu n den -R en n en in Le M ans (1 1 .—1 2 .); In tern a tion ales R eit tu rn ier C H IO in Turin (11.—19.); H an d b a ll-W eltm eistersch a ft d er Frau en in Hol land (1 2 . - 1 9 .); S chw eizer R a d ru n d fah rt (1 6 .-2 2 .); In tern a tio n a le D reitag e-F ah rt d es A D A C in G arm isA (1 9 .-2 2 .); W im b led o n T en n istu rn ier (2 0 .-2 7 .); E n d sp iel D eutsche F u ß b a ll-M eistersd ia ft (2 6 .6 .); R a d ru n d fah rt „ T ou r d e France" (26. 6 .- 1 7 . 7.) In tern a tion ale D eu tsche T en n ism eister sch a ften in Hamburg ( 1 .- 9 .) ; O ly m p ia L eich tath letik-A u ssch eid u n g en in Hannover und Erfurt (6 . 8 .); L eich tath letik-L än d er k a m p f D eu tschlan d — Schw eiz in Freiburg (2 0 . - 2 1 .); 100 Ja h r e D eu tsches T u rn fest in Coburg (1 0 .-1 4 .) Juli September O ly m p ia-A u ssd ieid u n g en d er deu tschen A m a teu rb o x er in Berlin ( 1 .- 3 .) ; In tern a tio n ales R eittu rn ier in Aachen (2.—10.); D eut sches D erb y d er G a lo p p e r in Hamburg-Horn ( 3 .7 .); W as ser b a ll-L ä n d e rs p ie l H ollan d — D eu tschlan d in M aastricht ( 9 .-1 0 .) ; E u ropa B erg m eistersch aft in Trient-Bodone (1 0 .7 .); N atio n a le deu tsche T en n ism eistersch a ften (1 1 .-1 7 .); O ly m p ia-Q u a lifika tio n im Z eh n k a m p f un d 10 00 0 -m -L au fen in Sdiweinfurt (1 6 .-1 7 .); D eu tsche L eich ta th letik M eistersch a ften in Berlin (2 2 .-2 4 .) D eu tsche S ch n ellau fm eistersch aften im R o ll sp o rt in Sdiweinfurt ( 3 .- 4 .) ; E u ropa-B erg m eister sch a fts la u f fü r S p o rtw ag en in Salz burg (1 1 .9 .); S p rin g reiter-W eltch am p ion at in Venedig (15.—18.); D eu tsche L e ich tath letik V erein sm eistersch a ften in München (17.— 18 .); D eu tsche M eistersch a ft d er R a d sp o rt A m a teu re im V ierer-M a n n sch aftsfa h ren in Berlin (1 8 .9 .); D eu tsche L eich tath letik-M eh r k a m p fm e is ters c h a ften in Hamm (2 4 .-2 5 .); D eu tsche R eiterm eistersch a ften in Berlin (31. 9 .- 2 . 10.) 55 August O stfragen Leitung: Günther Milbradt Im Blidc auf die bevorstehenden Ost-W est-Gipfelkonferenzen wird in diesen Wochen erneut die Forderung erhoben. Schulen, Verbände, Presse und Rundfunk mögen sich intensiver mit dem Verhältnis der Deutschen zu den Völkern O st- und Ostmittel europas beschäftigen. Die Abteilung für Ostfragen hat solche Themen wiederholt erörtert und wird auch im Sommerprogramm bemüht sein, Kenntrüsse über O stund Südosteuropa zu vermitteln. Besondere Aufmerksamkeit verdient weiterhin die Entwicklung in den deutschen Provinzen jenseits der Zonengrenze und Oder-Neiße-Linie. ■ ZONENZEITUNG Die SED-Führungsschicht im anderen Teil Deutschlands hat der Bevölkerung neue Aufgaben gestellt, um wenigstens annähernd die zum zehnjährigen Bestehen der „D D R" im Oktober vorigen Jahres eingegangerien Verpflichtungen erfüllen zu können. Dazu verstärkt die SED ihre Bemühungen, W estberlin in eine „Freie Stadt" zu ver wandeln und zu separaten Friedens Verträgen mit beiden Teilen Deutschlands zu kommen. Über alle diese Probleme wird die Sendung „Zwischen Elbe und O der — Eine Z onenzeitung" (Donnerstag 22.10—22.25 Uhr, 1. Program m) berichten. ■ VO RTRÄG E UN D REFERATE Wöchentlich einmal bringen wir in regelmäßigem Turnus Sendungen (Mittwoch 16.45—1 7 .0 0 U hr, 1. Programm) folgender Reihen: N eu e Bücher ü b er Mittel- und Ostdeutschland, N eu e B üdier ü b er O steuropa, A u s dem ostdeutschen und osteuro päischen Volksliederarchiv; die neue Sendereihe A bgehö rt und — kom m entiert wird vor allem zu deutschsprachigen Sendungen des tschechoslowakischen und polnischen Rundfunks Stellung nehmen. Außerdem sollen Vorträge über folgende Themen in formieren: O steu ro p a im deu tschen Schulunterricht V on D eu tschlan d nach — D eutschlan d D ie o stp oln isch en G e b ie te seit 1945 Der Fluditweg einer Studentin D as m arxistisch-len in istische G eschichtsbild in d er S o w jetz on e 56 HALBSTUNDENSENDUNGEN „Bei der notwendigen Überprüfung unseres Verhältiüsses zu den Völkern O st- und Ostmitteleuropas hat es wenig Sinn zu warten, bis die anderen den ersten Sdiritt dazu tun. Die Deutschen, deren Rolle in Ostmitteleuropa sich so gnmdlegend geändert hat, sind an erster Stelle berufen, dieses gegenseitige Verhältnis zu revidieren." (Prof. D r. Eugen Lemberg). Die Sendungen der Reihe „Deutschland und der europäische O sten“ (vierzehntägig Samstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm) werden neben weite ren Einzelsendungen im Abendprogramm Kermtnisse und Meinungen über die Länder des Ostblocks vermitteln, sowie aus Vergangenheit und Gegenwart der östlich der Zonengrenze liegenden Teile Deutschlands berichten. Die Titel einiger Sendungen heißen: O steu ro p a und d er d eu tsch e O sten D ie N a tio n sid ee in w e stlid ier und östlicher Sicht W an d lu n g en d es tschechischen N ation alh ew u ß tsein s D er U krain er — V ersuch ein e r C h a r a k te r istik — Aus Veröffentlichungen deutscher Schriftsteller P olen s „D reistadt am M eer" — Danzig, Zoppot und Gdingen sollen ein Gemein wesen werden „H ooligan s" in M o sk a u — Die Jugend und die „Errungenschaften" in der U dSSR „Üb' im m er Treu' un d R e d lic h k e it . . . " — Potsdam und die Unterzeichnung des Pots damer Abkommens vor 15 Jahren G u stav F reytag — m ein V ater — Eine Sen dung zum 65. Todestag des sdilesischen Dichters U nter d er E rn tekron e — Ein Sommer in Schlesien A u s d er G eschichte d es S u d eten la n d es: Jo sef Seliger und die sudetendeutsche So zialdemokratie Zum „W eltflüchtlingsjahr" (Juli 1959 bis Juni I 96 0 ) sind noch folgende Sendungen geplant: D er a fr o a sia tisc h e K u rs d er SED — O st berlins Außenpolitik unter der Lupe W arten a u f w estd eu tsch e L eh rstü h le — Das Problem der Eingliederung geflohener W issenschaftler Ein S o m m erta g an M eck len b u rg s K ü ste — Ein Landschaftsbild 12 M on ate W eltflü chtlin gsjahr — Eine Bilanz zum Abschluß der weltweiten H ilfsaktion Zu den Halbstundensendungen der Abteilung für Ostfragen gehört auch die aktuelle Berichtsreihe „Zwischen Ostsee und Karpaten" (vierzehntägig Samstag, 14.00—14.30 57 U hr, 2. Program m ). Kommentare, Reportagen, Berichte und Interviews werden sich mit dem aktuellen Geschehen in Ostdeutschland und in den Ländern zwischen Ostsee und Karpaten beschäftigen und darüber hinaus vom Leben der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Emigranten in der Bundesrepublik und im westlichen Ausland be richten. ■ SONDERSENDUNGEN Zum „Sudetendeutsdien T a g ", der heuer in München stattfindet, sind folgende Sen dungen und Übertragimgen vorgesehen: D ie P rag er Schule, ein Vortrag von Ernst Sdirem mer (Mittwoch 1 . 6 ., 16.45—17.00 Uhr, 1 . Programm) B ayern und B öh m en , eine kulturhistorische Betraditung (Samstag 4. 6 ., 16.00—16.40 Uhr, 2 . Programm) V erleih u n g d es „S u deten deu tschen K ultu r p reises" (Übertragung aus dem M ündiener Cuvillies-Theater, Freitag 3. 6 ., 19.05—19.45 Uhr, 2 . Programm) D as L ied d er M oldau , ein Landschaftsbild (Pfingstsonntag 5. 6 ., 13.30—14.00 Uhr, 2 . Programm) „S u deten deu tscher T ag" in M ünchen als Hauptthema der Sendung „Z w ischen O stsee und K arp aten " (Samstag 4. 6 ., 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm) D ie bö h m isch e E lbe, ein Hörbild (Pfingst montag 6 . 6., 13.30—14.00 Uhr, 2 . Progr.) 58 7 1 . IhiM Kultur und Erziehung im Hörfunk Kulturkritik Literatur Kirchenfunk Frauenfunk Jugendfunk Schulfunk Kinderfunk 7 y^P:'/ / • Leitung: Gunthar Lehner P K u ltu r k r itik Leitung: Remigius Netzer Kunst ist ein Indiz für die geistige Situation. W o sich Kunstkritik nicht am Zufälligen verliert, ist sie notwendig audi Zeitkritik. M an kann sie schwerlich ohne ein — wenn auch noch so unvollständiges, noch so widersprüchlidies — Weltbild betreiben. Bei aller sonstigen Uneinigkeit ist die W elt sich aber darin eirüg, daß sie kein gemein sames, verbindliches Weltbild habe. Damit wird die Kunstkritik und, in einem noch umfassenderen Sinn, die Kulturkritik zu einem fatalen Geschäft. Trotzdem erwarten Hörer und Leser von ihren Sendern und Blättern nicht nur pure Information, sondern auch Klärung, Scheidung, Deutung. Es hängt vom Sachverstand und von der Redlich keit des Kritikers ab, ob sein W o rt für den Hörer wirklich eine Hilfe wird. FEATURE-PRO G RA M M Als Beiträge zum Abendprogramm haben wir für den Sommer geplant: „In terview m it u n serer Zeit" ist der Titel einer Reihe von Beiträgen im Abendpro gramm, die weniger ankiagen und kriti sieren wollen, als Einsidit und Verständnis für unsere Situation wedcen und damit den W illen zur persönlichen Entscheidung stär ken. Einige U ntertitel mögen den Them en kreis andeuten: W er ist eigen tlich d er „ m od ern e M ensch?"; M itläu fer un d „N on k o n fo rm isten " ; F reizeit, d ie s ie m ein e n ; Z eitg eist au s d er M u sicb o x ; D rog en und d ie S e e le ; „Ich b e k e n n e" — „Ich g es teh e!" . Zur Psychologie der G eständnisse; Fragen ist M o d e ; D er g es teu e rte M ensch — Neue Aspekte der K ybernetik; D as A to m und d a s G ew issen oder: gibt es eine Ethik der W issenschaft? 63 Ein kleiner Zyklus von Halbstundensen dungen wird sich mit medizinischen T he men von allgemeinem Interesse befassen, u. a.: N eu rosen u n serer Z eit; P ro b lem e d es ärztlichen E th o s ; D er S elbstversu ch als Forschungsw eg. „Schw ert und T au be" heißen drei Sendun gen, in denen Friedrich Heer die Geschichte der W eltfriedens-Idee nachzeichnet. Sie werden um Pfingsten in unserem Programm stehen. N eu este G eschichte im S p ieg e l ba y erisch er S chulbücher und die heikle Frage H ab en d ie D eutschen h eu te ein G eschichtsbild? werden Gegenstand anderer Sendungen sein. Gunthar Lehner wird in mehreren Beiträ gen eine Anlyse der geistigen, politischen und gesellsdiaftlichen K räfte im gegenwär tigen Spanien zu geben versuchen. Gleich Polen, über das er im vergangenen Jahr berichtete, gilt ihm Spanien als euro päisches Spannungsfeld von besonderer Zukunftsbedeutung. D er Erhellung unserer Umwelt, wie der W elt in uns, sollen zwei Sendungen die ■ nen: W alter M aria Guggenheimer kon frontiert uns mit dem W erk und der Per son von François M auriac, Paul Hühner feld fordert für Elisabeth Langgässer den ausgezeichneten Platz in der Rangordnung unserer Literatur zurück, von dem Vergeß lichkeit und modische A llüren sie sehr zu Unrecht zu verdrängen scheinen. REGELMÄSSIGE SENDUNGEN Die regelmäßigen Sendungen der Abteilung Kulturkritik bleiben während des Som mers im wesentlichen bestehen. „D er K u ltu rspiegel" (Montag 22.10—22.40 U hr, 1. Programm) berichtet kritisch von den Ereignissen auf den Gebieten der Lite ratur und der bildenden Küste, der W is senschaft und des Theaters. Die Sendung „Film im Funk" (Montag 19.05—19.30 Uhr, 2. Programm) inform iert über die neuesten Filme imd berichtet aus Studios und Ateliers. Unsere Buchbesprechungen „Für S ie g e le sen — A us n eu en Büchern" (Sonntag 22.05— 22.30 U hr, 1 . Programm) wird in neuer Sendezeit w eiterhin eine Auswahl der vie len Neuerscheinungen deutscher und aus ländischer W erke geben. M it leichter Hand, in Notizen und Glossen, begleiten wir die T age und Wochen in der Sendung „W as w ir noch sa g en w o llten . . . " (vierzehntägig Sam stag 22.05—22.20 Uhr, 1 . Program m), denn oft sind es gerade die Erscheinungen am Rande, die ein Ereignis oder eine Tendenz ins rechte Licht setzen. M Literatur Leitung: W olfram Dieteridi Das Geschäft der Literatur, der Diditimg ist immer das gleidie: W ahrnehm ung in Darstellung umzusetzen und so vergegenwärtigt mitzuteilen. Sie verfolgt keine unmit telbaren Zwedce und erfüllt doch um so mehr den einen Hauptzweck: daß das Leben nidit seicht zerfließe, sondern sich nähre und auferbaue, daß es Glanz, Dichtigkeit und Folge gewinne; wobei wir des Glaubens sind, daß nur das konkret Gestaltete und die sinnenhafte Einbildungskraft Ansprechende, nicht aber das bildlos Lehrhafte zur eigenen Auferbauung, werm auch kaum Stein um Stein, so doch „Sandkorn für Sand korn" reiche. Dementsprechend soll in imserer Sonntagssendung „L ebenserinnerungen und K alendergesdiiditen" an der Gestalt von Jean-Henri Fabre und an dem W erk Johann Peter Hebels das in beiden Fällen exemplarische Verhältnis zwischen schöpfe rischem Eigen-Sinn und förderlicher W irkung auf die M it- und Nachwelt verdeutUcht werden. Die Erzählungen der Reihe „T raum und Tag" wie auch die Prosastücke der Sendung „D er Spaziergang" stehen hierzu in einem ergänzenden Kontrast, weisen jedoch in die gleiche Richtung: auf eine in allem Leben atmende Freudigkeit, die oft erst durch Trübung sichtbar wird. In unseren M ontagssendungen (15.45 U hr, 1. Pro gramm) sind Arbeiten zeitgenössischer deutscher Autoren zu hören: vorwiegend Erzählungen und Kurzgeschichten, doch auch heitere Geschichten aus dem Bereich des Volkstümlichen und Mundartlichen. LEBENSERINNERUNGEN UN D KALENDERGESCHICHTEN ■ Zwei Kleinmeister, doch eben M eister, werden diesmal in den Folgen unserer Sonntag nachmittagssendungen (15.15—16.00 U hr, 2 . Programm) vorgestellt. Jean-H enri Fabre (1823—1915) hat seinem wissenschaftlichen Lebenswerk, das von 1879 bis 1 9 0 7 in zehn Bänden erschienen ist, den Titel „Souvenirs entomologiques — Eriimerungen eines Insektenforschers" gegeben, und tatsächlich findet in dieser Chronik eines Ent deckers unbekannter W elten eine einzigartige Entfaltung des Themas der Erirmerung statt, wenn man das W o rt nur richtig versteht: nicht als wehmütig verklärenden Rückblick, sondern als Vergegenwärtigung aus ungeteilter K raft des ganzen Wesens. Die Begegnung mit dem W erk dieses großen Forschers und glücklichen Menschen ist iS einem Schweizer Schriftsteller unserer Tage, dem Erzähler Kurt Guggenheim, so nachhaltig zum Erlebnis geworden, daß die unscheinbare Gestalt Jean-Henri Fabres für ihn die Qualität eines Leitbildes gewann. Indem er die einzelnen Etappen seiner Begegnung, das langsame Eindringen und die verwandelnde W irkung dieses Um gangs beschreibt, gerät er, immer des Abstandes sich bewußt bleibend, unmerklich in die Spur der Nachfolge: „Noch heute fällt es mir schwer, auszudrücken, worauf eigentlich die Bezauberung gründet, die dieses Insektenforschers W erk auf mich aus übte und fortfährt, es zu tun. Ich brauche nur wahllos nach einem der Bände zu g re ife n . . . und ich bin nicht mehr da, ich bin er selbst, dieser kleine Volksschul meister aus Avignon, und ich beuge mich unter der glühenden Soime der Provence, in einem Maquis von Thymian und Lavendel und den fußhohen W äldchen der Zwergeichen, über die Nester der Mörtelbiene, und ich habe keine andere Sorge, keine andere Sehnsucht mehr als jene, zu wissen, zu sehen, wie dieses Geschöpf lebt — nichts als das Geheimnis seines unscheinbaren, unbeachteten Daseins zu er forschen und dann es zu sagen, hinzusetzen in W orten, in Sätzen, die w ahr, unum stößlich wahr sind, ergründet in Tagen, W ochen, Jahren, Jahrzehnten geduldiger, beharrlicher Beobachtung, und hingeschrieben in der einfachsten Sprache." Eine Bezauberung also, die den willig Folgenden nicht in ein erträimites Paradies ent führt, sondern in den Tag der W irklichkeit, den Alltag der Bewährung im geringen Tun. Deshalb auch hat Kurt Guggenheim seinem doppelten Lebensbericht, den wir in acht Sendungen bringen werden, den Titel „Sandkorn für Sandkorn" voran gesetzt, ein Schiller-Zitat aus dem Gedicht „Die Ideale", wo auf so wenig „idealisti sche" W eise von dem wahren T rost die Rede ist, von der „Beschäftigung, die nie erm attet. Die langsam schafft, doch nie zerstört. Die zu dem Bau der Ewigkeiten Zwar Sandkorn nur für Sandkorn reicht Und von der großen Schuld der Zeiten Minuten, Tage, Jahre streich t. . . " Es geht hier um die Genauigkeit im Kleinsten, scheinbar nur um Insekten und deren Instinkthandlungen, in W ahrheit aber um die Harmonie der Schöpfung, um die Andacht des Menschen, um Lob und Dank als die einzig ange messene Antw ort auf das angeschaute Geheimnis. Aus einer verwandten Gesinnung stam m t auch das W erk des alemannischen Dich ters und Kalendermanns Johann Peter Hebel, dessen Geburtstag sich am 10. Mai dieses Jahres zum zweihundertsten Male jährt. Seine Erzählungen aus dem Schatzkästlein des rheinischen H ausfreundes, denen mehrere Sendungen des M onats Mai gewidmet sind, bezeichnen den späten Gipfel einer Gattung, deren Ursprünge bis in das Mittelalter zurückreichen. Sie verband das Belehrende mit dem Unterhaltenden; das Derbe, W itzige, wohl auch das Freche und Unflätige durften sich hier hervortun, ohne daß doch die höhere Auslegung dabei zu kurz gekommen wäre. Bei Hebel nun verwandelt sich diese Gattung des volkstümlich Schwankhaften, durch ein einmaliges W under, in Poesie, und bleibt doch plane Prosa, wie sie von einem erfahrenen Manne wohl auch am W irtshaustisch zu vernehmen wäre. W as dem französischen Forscher seine Insekten, das sind dem „Hausfreund" rheinauf rheinab seine Landsleute, und wenn er sie mit heiterer Behaglichkeit zum Ergötzen seiner Leser abzuschildern weiß, so ist doch der dunkle Hintergrund der Zeit nicht vergessen; das Idyll ist nicht Zeit flucht, wofür es gerne genommen wird, sondern geradezu ein Gerüstetsein. Von dem, was Hebels Volkserzählungen vorausliegt, soll gleichfalls in mehreren Sendungen eine Auswahl geboten werden; erwähnt seien aus dem 16. und 17. Jahrhimdert die Sammlungen Schim pf und Ernst (1512) von Johannes Pauli, Das Rollw agen-B üM ein (1555) von Jörg W ickram , der W endunm ut (1565—1603) von Hans Wilhelm Kirchhoff und Grimmelshausens Ewig w ährender Kalender (1670). — Als eine A rt Ergänzung zu Fabres Erinnerungen bringen wir im August in fünf Sendungen die autobiographischen Aufzeichnungen des Geologen und Anthropologen Friedrich Ratzel (1844—19 0 4 ), in denen er seine Kindheit und Jugendjahre im Badischen schildert. DER SPAZIERGANG ■ Die Sendungen unserer Reihe „D er Spaziergang" (Sonntag 9.40—10.00 Uhr, 2. Pro gramm) umfassen Texte deutschsprachiger Autoren unseres Jahrhunderts, u. a. von Ernst Barlach, W alter Benjamin, Rudolf Kassner, Robert Musil, Sigismund von Radecki, Rainer M aria Rilke, Joseph Roth, Ludwig Strauß, Regina Ullmarm, Georg von der Vring, Robert W alser, Konrad W eiß. Das Ganze stellt Ein literarisdies Skizzenhuch dar, dessen einzelne Stücke sich dem nähern, was man als Prosagedicht bezeichnen darf. Begegnungen mit Landschaften und Menschen, Impressionen, Im promptus — weniger aus der Stimmung geruhsam verweilender Beschaulichkeit gestal tet, sondern eher von einer heimlichen Unruhe und Neugier beseelt; doch ist die Betrachtung darauf aus, das Augenblickliche mit dem Gültigen ins Gleichgewicht zu setzen. 67 ■ TRA UM UND TAG Unter dem Leitwort „Traum und Tag" (Donnerstag 21.30—2 2 .0 0 Uhr, 1. Progranmi) setzen wir eine schon im W inter begoimene Reihe Deutsche Prosa des 2 0 . Jahr hunderts mit einer Anzahl Erzählimgen und Novellen aus den letzten fünfzig Jahren fort. Anders als bei den Eriimenmgen, wo der Akzent auf der Kontinuität des Tag für Tag fortgeleisteten Lebens ruht, tritt hier das störende Ereignis hervor. W ie Träume, Schemen, Täuschungen, Lockungen und Verführungen den Menschen ver stricken, wie er in dieser Verstrickimg sich behauptet, sich ihr entwindet, wie das Verstörende auch den Lebensgrund zu neuer Fruchtbarkeit aufgraben kann, das wird in erzählten menschlichen Schicksalen anschaulich. Vorgesehen sind T exte folgender A utoren: Elisabeth Am ann, Josef M artin Bauer, Rudolf G. Binding, Georg Britting, Wilhelm Dieß, Felix Hartlaub, Fred von Hoerschelmarm, Eduard von Keyserling, Gottfried Kölwel, Kurt Kusenberg, Eugen Roth. Vier längere Erzählungen werden jeweils an einem Samstag (21.00—2 2 .0 0 U hr, 2. Program m) gesendet werden, nämlich D ie M arm orsäge von Hermarm Hesse, Korporal M om bour von Ernst Penzoldt, D er Schleier von Emil Strauß und Grigia von Robert Musil. iS Kirchenfunk Leitung: Dr. Wilhelm Sandfuchs Die Aufgabe des Rundfunks, seine Hörer über die großen Strömungen des geistigen Lebens und die wesentlichen Ereigiüsse der Zeit zu informieren, umfaßt auch das W irken der Kirchen. In zahlreichen Sendungen bemüht er sich, das Gespräch über aktuelle Fragen des religiösen Lebens zu führen, Selbstdarstellungen der christlichen Kirchen über ihre Sendung in der Gegenwart zu vermitteln, das W issen um das Gemeinsame unter den christlichen Kirchen zu vertiefen. Sowohl in den „offiziellen" kirchlichen Sendungen, den M orgenfeiern und Gottesdienstübertragungen, wie in den mannigfachen übrigen Sendungen des Kirchenfunks soll immer neu aufgezeigt wer den, welche K raft und Hilfe, welche W egweisimg und welche Bereicherung die Bot schaft des Christentums dem Menschen unserer Zeit bedeuten kann. EUCHARISTISCHER W ELTKONGRESS ■ Die umfangreichste Aufgabe während der Sommermonate ist dem Kirchenfunk mit der Vorbereitung und Berichterstattung über den Eucharistischen W eltkongreß ge stellt. Er findet vom 31. Juli bis 7. August 1960 unter dem Leitwort „Für das Leben der W elt" in München statt. Zahlreiche Sendungen werden in die Thematik des Eucharistischen W eltkongresses einführen, während der Kongreßtage wird eine große Zahl von Beiträgen über alle wesentlichen Ereignisse berichten, Originalübertragungen lassen Hörer in aller W elt den Kongreß miterleben. Eigene Kräfte und die Kollegen vieler Länder sichern die Berichterstattung und Kommentierung in den verschiedenen Sprachen. W ährend der Woche des Eucharistischen W eltkongresses bringt der Baye rische Rundfunk folgende Berichte und Übertragungen: Eröffnungsfeier des Eudiaristisdien Welt kongresses durch den K ardinallegaten mit Gedenkstunde im ehemaligen Konzentra tionslager Dachau und W eihe der „Todes- liturgischer Begrüßung der Teilnehm er aus aller W elt. angst-C hristi-K apelle". Berichte über die in den Krankenhäusern und in den G efängnissen; T itel „Das Kreuz und die Überwindung von M aterialism us und Kollektivism us". Hörberichte von den Priesterweihen. Hörbericht von der Internationalen Arbeiter «9 Bisthofsbesudie Kreuzfeier auf dem Festplatz unter dem ju g en d -K u n d g eb u n g auf dem Königsplatz mit Ansprache von Prälat Cardjin. Kardinallegaten. Ansprache: Joseph Kardinal W endel; M issionsopfergang. P on tifika la m t im byzan tischen R itus, „C onse cra tio m undi", Taufgelübde-Erneuerung. H a u p tg ottesd ien st d es W eltk o n g r ess es auf dem Festplatz; Übertragung der Ansprache Papst Johannes X X III.; Pontifikalamt des Tägliche B erichte un d K o m m en ta re über die Sonderveranstaltungen, Kongresse, M is sionskundgebungen, Internationalen T ref fen und Ausstellungen anläßlich des W elt kongresses. ■ M ORGENFEIERN Vom W eißen Sonntag an beschäftigen sidi die Anspradien in den „Katholischen M orgen feiern (Sonntag 10.30—11.00 U hr, 1. Program m) mit der Gestaltung des Lebens im Zeichen der Eucharistie. Unter dem Them a Das große Zeichen sprechen: Studentenseelsorger P. Georg W aldm ann SJ, (24. 4. — 15. 5. und 19. 6 .), Stadtpfarrer Dr. Karl Fröhlich (22. 5. — 12. 6 .), D irek tor Dr. K arl Förster (26. 6 . — 17. 7.), Diözesanpräses Dr. M ax Rössler (24. 7. und 14. 8 .). In den M onaten nach dem K on greß sind die Episteln des Sonntags zu Grunde gelegt: es sprechen Prof. A lfons Fleischmann (2 1 . 8 . — 4. 9.) und Pfarrer Johann Freitag (1 1 . 9. — 2 . 1 0 .). Die „Evangelische M o rgenfeier" (Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Program m) bringt während des Sommerhalbjahres Anspradien über die Episteltexte der altkirdilichen Perikopenreihe. Es sprechen; Pfarrer Robert Geisendörfer, Kirchenrat Gerhard Hildmann, Landesjugendpfarrer Peter Krusche, Studentenpfarrer Georg Lan zenstiel, Kirchenrat Dr. Helmut Linden meyer, Pfarrer Hans-Georg Lubkoll, Stu dentenpfarrer Ludwig M üller, O berkirdienrat Hans Schmidt, Pfarrer Dr. H ans-W il helm Sdimidt, Pfarrer A dolf Sommerauer, Bischof i. R. W ilhelm Stählin und Kirchen rat Friedrich Veit. Die Ansprachen werden wie bisher in der vom Evangelischen Presseverband in Bayern herausgegebenen W odienzeitschrift „Kirche im Rundfunk" veröffentlicht. Für die kir chenmusikalische Umrahmung der M orgen feiern sind folgende Chöre vorgesehen: D er Chor der Kirdienmusikschule Bayreuth, die K antorei Bam berg — St. Stephan, die Evangelische K antorei St. M ichaelis, Hof, der Chor der Him melfahrtskirche München und der W indsbacher Knabenchor. 70 In den „M orgen feiern der kleineren Religionsgem einschaften" (Sonntag 7.45—8.00 Uhr, 1. Program m) sprechen Redner der Adventisten, der Altkatholischen Kirche, der Baptisten, der Christlidien W issenschaft, der Evangelischen Freikirchen, der M etho disten und der Freireligiösen Landesgemeinde in Bayern. In der „Feierstunde der Israelitischen Kultus gem einde in Bayern" (Freitag 18.00—18.15 U hr, 1. Programm) hören Sie Betrachtungen zu den Lesungen des W ochentextes von Baruch Graubarth, Hugo Nothm aim imd Ernst Roth. KIRCHLICHE ZEITGESCHICHTE ■ Woche um Woche vermitteln „Nachrichten aus dem kirchlichen Leben" (Dienstag 18.15—18.30 Uhr, 1. Program m) einen Überblick über die Ereignisse in der Kirche in der Heimat wie in der W elt. In der Reihe „Evangelische Botschaft" (Soimtag 8.30—9.00 Uhr, 2. Programm) bringt die Sendung Das Prisma Berichte, Glossen und Kommentare aus dem Leben der Evangelischen Kirche. V on M onat zu M onat heißt eine Sendefolge, die in der Reihe „Katholische W elt" (Sonntag 8.00—8.30 U hr, 2. Program m) jeweils am letzten Sonntag eines M onats wesentliche Geschehnisse innerhalb der Katholischen Kirche kommentiert. KIRCHLICHES LEBEN ■ „Kirche und W elt" (Dienstag 22.10—22.25 U hr, 1. Programm) ist aktuellen Problemen gewidmet. An praktischen Fragen aus dem Alltag zeigen Theologen und Laien beider christlicher Kirchen neue Aufgaben und Pflichten der Christen in seinem Verhalten zu den Mitmenschen, zur Gemeinschaft, zur Geschichte und zu Gott. In den kom menden M onaten sprechen unter anderen: Paul Althaus, A lfons Auer, Heinz Bolewski, Klaus von Bismarck, G ilbert Cormann, W alter D irks, Heinz Fleckenstein, Kurt Frör, M ario von G alli, Johann Christoph Hampe, O skar Jandl, Kurt Ihlenfeld, W al 71 ter V. Loewenich, O tto M auer, Peter M einhold, O tto B. Roegele, Michael Schmaus, Heinz-Horst Schrey, Eberhard Stammler, K arl Stark, Georg Vicedom, Hans-Hermann W alz, H einz-Dieter Wendland. Die „Katholische VJelt“ (Sonntag 8.00—8.30 U hr, 2. Program m) bringt neben der im W interprogram m begonnenen Reihe U nsere O rden heute u. a. folgende Them en: D ie E ucharistie in d er F röm m ig k eit d es L aien H ero ld e d er eu charistischen F röm m ig k eit D er R u f d er L ieb e — Zum 300. Todestag von Vinzenz von Paul D as M en sch en bild in d er christlichen Liturgie S a n k t G o d eh a rd — Zum 1 0 0 0 . Geburtstag des niederbayerisdien Heiligen Z en tren k a th o lisc h e r Hörberidit S o z ia la rb eit — Ein Die Reihe „Evangelische Botschaft" (Sonntag 8.30—9.00 U hr, 2. Program m) setzt im Sommerhalbjahr die Kleine Bayerische Kirchengeschichte fort und behandelt in meh reren Sendungen Probleme der evangelischen A rbeiterseelsorge, sie bringt Berichte aus der A rbeit der Evangelischen A kadem ien, die Fragen und Antw orten mit Adolf Sommerauer und folgende Einzelbeiträge: Z w ischen d en b e id e n R eichen — Zum 80. G eburtstag von Bisdiof D. O tto Dibelius Frau en im geistlichen A m t — Über den ge genwärtigen Stand der Diskussion D ie G locken v o n St. L o ren z — Portrait der evangelischen Gemeinden Nürnbergs E van gelische G em ein d en in S ü d a m erik a — Ein R eiseberiA t von Landesbischof D. Her mann Dietzfelbinger D rei M än n er u n terw egs — Ein Disput über die Treue. ■ D as D ia k on isch e Ja h r — Ein Bericht aus Neuendettelsau SENDUNGEN DER BESINNUNG Zum Tagesbeginn will die „M inute der B esinnung" (werktags 5.55—6 .0 0 Uhr und 7.05—7.10 Uhr, beide Programme) W o rte von Dichtern, Philosophen, Theologen und Publizisten aus vergangenen Jahrhunderten wie aus der Gegenwart als Wegweisung und Geleit in den Alltag geben. ln den Tagen, W ochen oder gar M onaten der unfreiwilligen Abkehr vom Alltag bringt unser „Besuch am K rankenbett" (M ittwodi, 10.35—11.00 U hr, 1. Programm) Besinnung auf die letzten Fragen des menschlichen Lebens, auch auch Ablenkung und Unterhaltung in den Stunden der Einsamkeit. 72 Frauenfunk Leitung: Lore Walb W enn Sie auch im Sommer vielleicht die Gartenlaube vorziehen, statt im Zimmer zu sitzen und den Frauenfunk zu hören, so bleiben Ihnen — und uns — die täglichen Aufgaben dodi nidit erspart: auch im Sommer müssen Sie kochen, wenn auch leichter; auch im Sommer müssen Sie Kinder erziehen, weim auch nicht so streng; auch im Sommer wollen Sie informiert werden, wenn auch lücht so genau, und sogar im terhalten sein. AUS DEM PRO G RA M M ■ In verlängerter Sendezeit und mit mehr Musik bringen wir unter dem neuen Titel „Das Notizbuch — Eine S en d u n g fü r sie und ihn“ (Dienstag und Donnerstag 8.10— 9.00 Uhr, 1. Program m ; Wiederholxmg am folgenden Tag zur gleichen Zeit, 2. Pro gram m ). Deim mit Musik sind Kochrezepte imd gute Ratschläge für die Pflege von M ann, Kind und Gununibaum sicher noch aru-egender. Ganz gleich, ob im Hause oder im Beruf — der Alltag will immer mit leichter Hand gemeistert sein. Und weil man nun einmal uns Frauen meist so nimmt, wie wir aussehen, ist es vielleicht ganz willkommen, wenn wir in unserem Sommerprogramm auf Modische Fauxpas aufmerksam machen. Großgeschrieben wird im Frauenfunk nach wie vor der M it mensch, darum servieren wir Ihnen sozusagen zum Frühstück einen S eelen k n igge! Auch in unseren übrigen Sendungen steht der Mensch im Mittelpunkt, so in unserer Sendereihe Die bessere Hälfte (M ontag 16.40—17.00 Uhr, 1. Program m ). Oder wenn wir von Frauen erzählen, die im öffentlichen Leben, in der W issenschaft oder Kirnst eine Rolle spielen, wenn wir vom Leben der Frauen anderer Länder berichten oder in der Sendereihe Im Interesse des K indes seine W elt verteidigen, wie wir es schon immer in der Sendung Für Eltern und Erzieher (vierzehntägig Samstag 16.40—17.00 Uhr, 1. Program m) getan haben und weiter tun werden. Die Freuden und Sorgen der Familie spiegeln sich seit Jahr und T ag in der Familie Brandl (vierzehntägig Samstag 16.40—17.00 Uhr, 1. Program m). M it praktischen Tips für Haus und H of wird in der Reihe „Für die Landfrau" (Freitag 11.30—12.00 Uhr, 1. Program m) im Sommer am besten gedient sein, denn auf Arbeits erleichterung kommt es gerade dann an, werm draußen alle Hände gebraucht werden. 73 Im „Freundlichen Nachmittag fü r ältere Leute" erscheint auch weiterhin unsere Sen dung „A m A b en d des Lebens" (Freitag 16.05—16.25 U hr, 1. Program m) zur Anre gung und Erheiterung für unsere Alten und — wenn sie selbst das W o rt ergreifen — den Jungen zu Nutz und Frommen. In diesem Sommer wollen wir einmal versuchen, die nach Aufstehzeit und Interesse verschiedenen Kolleginnen zu verschiedenen Sendezeiten in der Sendung „Guten M o rgen , Kollegin" (Dienstag 5.40—5.55 U hr, 1. Program m , und Donnerstag 6.45— 7.00 U hr, 2. Program m) auch verschieden anzusprechen. Für das Abendprogramm haben wir u. a. geplant: D ie V erlob u n g — Szenen aus vier Gene rationen D er T ag h a t nur 24 S tu n den — M ütter brauchen H ilfe Je d e s A lter h a t sein en C h a rm e D ie D am e g estern und h eu te W as liegt an m ein em T od ? — Frauen der W iderstandsbewegung K la g e u n d P reis d er L ie b e — Frauen schrei ben W eltliteratur 74 Ju gendfu nk Leitung: Dr. Hans Heigert Ein bißchen streng ist der Jugendfunk im vergangenen W inter gewesen. Seine sach lichen Darlegungen in Lehrsendungen (D ie Ju d en und die anderen und Die rote Religion) waren nicht kurzweilig. Gleidiwohl zeigten sich die Hörer dafür dankbar. Im Sommer geht es wieder etwas leichter zu. ÖFFENTLICHE ABENDE ■ „Zwei Stunden fü r ju n ge Leute" haben wir eine neue Sendeform genannt, die vor und mit einem größeren jungen Publikum ein Them a öffentlich erörtert; Zuhörer im Saal kommen ebenso zu W o rt wie Fadileute auf der Bühne, und zwischen den einzelnen Betrachtungen, Spielen, Diskussionen wird in der Regel von jungen Am a teurkapellen Musik gemacht. Geplant sind: Liebessdimerz und Seelentrost — W as ist an unseren Schlagern dran? (Anfang M ai aus Rosenheim) Umgang mit der Massen-Presse (Im September in Franken) REGELMÄSSIGE SENDLHSIGEN Für die „Halbe Stunde fü r ju n ge Leute" (Samstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm) haben wir geplant: Tageslauf eines . . . , U nternehmers, Landrats eines voraussichtlich Botschafters, eines eines Schlagworte mit Schlagseite, kritische U nter suchungen von Allerweltsredensarten Diskussionen und U m fragen mit dem M ikrophon: über den Gebrauch des lieben Geldes; über das Plänemachen für die Zu 75 k u nft; über die Gedanken, die man sich madit (oder nicht macht), wenn man sich für einen Beruf und seine Weiterentwick lung entscheidet; über — na, ja — das, was sich junge Leute unter Liebe vorstellen. Vom Reisen und W andern, mit Hinweisen und praktischen Ratschlägen, Berichten und kritischen Anmerkungen zum schlechten Benimm. Von M itte M ai bis A nfang Juni wollen wir der wiederholten Klage nachgehen, daß „der W esten keine Idee" habe, also den Kommunisten nichts entgegensetzen könne, und diese fatale Sorge untersuchen. Die Geschichte der Freiheit und des Rechts staates wird zugleich deren W ert enthül len (1 . Folge); der A bfall von Freiheit und Recht wird ihre Gefährdung zeigen (2 . Folge); die Freiheit in der W irtschaft wird wiederum ihre Notwendigkeit wie ihre Ge fahren erkennen lassen (3. Folge); schließ lich wollen wir mit jungen Leuten disku tieren, wofür sie einzustehen bereit sind (4. Folge). Das „Jugendm agazin der W oche" (Samstag 11.00—12.00 Uhr, 2. Program m) wird unverändert von Klaus Havenstein mit Musik und Plaudereien serviert werden: M itarbeiter des Jugendfunks berichten, was ihnen aufgefallen ist, was sich in den Jugendgruppen tut, im Beruf und beim W andern, beim Hobby, in der Schule und an der U niversität; Hinweise, Inform atio nen, Ratschläge und mancherlei A ufge spießtes werden zu einem leichten, bunten Strauß gebunden. 76 Schulfunk Leitung: Annemarie Schambedc „Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Schulfunk dazu beitragen kann. Leben und Schule einander näher zu bringen; und auch daran nicht, daß er den Lehrern die Arbeit fruchtbarer und den Kindern das Schidieben froher machen kann." In diesem Urteil eines Lehrers sind die Absichten und Wünsche des Schulfunks genau ausge sprochen. Als lebensnahe Stoffe bieten sich dem Schulfunk vor allem Geschichte und Geographie (diese im Sinne der Defiiütion des Bayerischen Bildungsplanes: „Der Erdkundeunter richt betrachtet das Leben der Menschen vom Raume h er") und jede A rt der G em ein schaftskunde an. Aber auch die Vermittlung moderner und klassischer Literatur und M usik, von Autoren oder bedeutenden Künstlern interpretiert, ist eine unserer Auf gaben. Besonderen W ert legt der Schulfunk seit vielen Jahren auf eine lebendige und unmißverständliche Darstellung der Zeitgeschichte. Er sieht darin eine große Verant wortung der Schule und ist deshalb gerade hier bestrebt, dem Lehrer zu helfen. In die gleiche Richtung gehen die Bemühungen um eine lebensnahe demokratische Bil dung unserer Jugend in einer guten Sozialkundereihe. Eine zweite Reihe „Die Infor mation" macht die Schüler in Abständen von drei Wochen mit aktuellen Problemen der Politik und der W irtschaft und deren Voraussetzungen vertraut. Der Schulfunk ist sich bewußt, daß er mit seinen Sendungen nicht nur einer Lebensschule dient, sondern auch ein Stück Schulleben in die Erwachsenenwelt trägt. Die „Zaungäste des Schulfunks" müssen dabei nur bedenken, daß jede Schulfunksendung für die Schule — und zwar sehr differenziert nach Schulart und Schuljahrgang — geschrieben ist; daß jede Sendung in einen bestimmten Lehrplan eingebaut ist und daß sie darüber hinaus durch eine intensive V or- und Nacharbeit vom Lehrer ergänzt wird. W eder im einzelnen Thema noch als Reihe karm hier also Vollständigkeit erw artet oder angestrebt werden. Titel und Sendezeiten des Schulfunks sowie einführende Artikel zu den einzelnen Sendungen enthält das monatlich erscheinende illustrierte Program mheft „Schulfunk"; es wird vom Bayerischen Rundfunk herausgegeben und kann von Lehrern über die Post bezogen werden. 77 Kinderfunk Leitung: Candida Franck In Anpassung an die Entwicklung des Kindes gliedern wir unsere Sendungen nach den Altersstufen der kleinen H örer: „Für die K leinen" ist für Fünf- bis Siebenjährige bestimmt, „Für K inder" für das Alter zwischen sechs imd zehn Jahren, „Für Buben und M ädchen" für Kinder zwischen neun und etwa dreizehn Jahren. Diese Abgren zung ist allerdings nur ein Anhaltspunkt, denn die geistige Aufnahmefähigkeit ist auch bei Gleichaltrigen sehr verschieden. Darüber hinaus gilt auch für eine gute Kindersendung der Grundsatz, den der englische Schriftsteller C. S. Lewis für das gute Jugendbuch formuliert h a t: „Kein Buch ist für einen Zehnjährigen lesenswert, wenn es lücht ebenso lesenwert für einen Fünfzigjährigen ist." Neu ist im Sommerprogramm unser K unterbuntes Geschichtenbuch am Donnerstag, das abwechselnd mit der Sendung Jerem ias Schrum pelhut erzählt dem Verlangen der Kleinen nach Märchen und Geschichten aus ihrem eigenen Lebensraum mehr als bisher entgegenkommt. W ir bringen auch weiterhin das „Betthupferl" (werktags 19.00—19.05 U hr, 1. Pro gram m ). Für die übrigen Sendezeiten ist folgendes geplant: ■ W ERK TA G S D ien stag D on n erstag „Tür K in der" (15.45—16.05 Uhr, 1. Pro gramm) — Märchen aller Völker „Für d ie K lein en " (15.50—16.05 Uhr, 1. Pro gramm) — Das K u n terbu n te G eschichten buch abwechselnd mit Jer em ia s S chru m pel hut erzä h lt M ittw och „Für K in der" — aller A ltersstufen — (15.45— 16.05 Uhr, 1. Programm) L ied er, gesungen vom Kinderchor des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Kurt Brüggemann; G e schichten v o m K a ter M u sch; M . A. Z oll er z ä h lt v o n T ie ren ; W ir k en n en k e in e L a n g e w e ile mit Anregungen und Vorschlägen für Kinder, die nicht wissen, was sie mit ihrer freien Zeit anfangen sollen. S am stag „Für B u ben und M ädchen" (14.30—15.00 Uhr, 1. Programm) — U nser K a le id o s k o p mit W issenswertem in unterhaltender Form und der V erkehrspreisfrage; R a tet m it! und Für L eseratten . 78 SONN - UND FEIERTAGE ■ An Sonn- und Feiertagen haben wir zur Sendung „Für K inder“ (Sonntag, 14.00—14.30 U hr, 1. Programm) u. a. folgendes geplant: D er treu e Igel, eine Geschichte von Hans Fallada D er ju n g e K ap itän , eine Hörspielfolge nach dem gleichnamigen Buch von Jules Verne in der Bearbeitung von Paul Alverdes D er P a p a g ei v on Isfa h a n , ein Hörspiel von Friedrich Feld D as k a lte H erz, eine Geschichte von W il K a rr und G rau fell, eine Geschichte von Selm a Lagerlöf D rei a lte L o k o m o tiv en , ein Singspiel von Jam es Krüss, M usik von Kurt Brüggemann. 79 helm H auff Es sind noch nicht hundert Jahre her, seit die Kunstgeschichte den süddeutschen Barock und das bayerische Rokoko wiederentdeckt hat. Heute ist diese Kunst Gegen stand großer Ausstellungen und Ziel eines internationalen Reisepublikums geworden. Dabei ist es offenbar, daß die Liebe immer nur an weiüge berühmte W erke geschenkt wird — die man gesehen haben muß — xmd daß viele andere Kunstbereiche nicht genügend Beachtung finden. W ir möchten daher in unserem Sommerprogramm zur Hauptreisezeit auf eirüge dieser wenig bekannten, doch rühmenswerten Kunststätten hinweisen; auf die Neumann-Kirche in Gößweinstein, auf die fürstäbtliche Residenz zu Kempten, auf die W allfahrtskirche SaiJct Salvator in Bettbrunn, auf Kloster Fürstenzell im Rottal. M it Hörbildern über D ie Kaiserlich Franziskische Akadem ie zu A u gsbu rg und Das Passauer Spätrokoko vnrd ein reizvolles Kapitel reichsstädtischer und fürstbischöflicher Kunstpflege aufgeschlagen. Außerdem sind in der Reihe „U nbe kanntes Bayern" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 U hr, 2. Program m) u. a. noch folgende Sendungen geplant; UNBEKANNTES BAYERN ■ D ie d reiz eh n G em ein d en — Eine altbairische Sprachinsel in den Bergtälern von Verona, von Hugo Resch. „H ier w o ihr w a l le t . . . " — D er Englische Garten in der Literatur, von W erner Rukwid. B ayreu th 150 Ja h r e bay erisch , von Hein rich Thiel. W em d in g — Portrait einer Kleinstadt im Ries von Franz Herre. L e S o n g e v é r ita b le — Isabeau de Bavière im Spiegel der französischen Geschichts schreibung. D ie F reiherrn v on A u fs es s — Chronik eines fränkisches Geschlechts von Heinrich Uhlig. D er K rö n u n g sfeld z u g — Ein Hörbild über K aiser K arl V II. von Carl O skar Renner. Franz v o n Stuck — Ein Münchener M aler fürst des Fin de Siècle, von Isolde Rieger. LAND UN D LEUTE ■ Die Hörbilder der Reihe „Land und Leute" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 Uhr, 2. Programm) sollen ein Bild unseres Landes vermitteln, wie es dem ersteht, der den prägenden Kräften nachgeht, der sich also nicht begnügt mit der Besichtigung der 83 im Baedeker gerühmten Stätten und nidit mit der in den Fremdenprospekten ge priesenen „Folklore", der noch die Landschaft und auch das Volk unmittelbar zu erleben vermag. „Der Begriff des V olkes", so schrieb einst Hugo von Hofmannsthal an Richard Strauß, „ist schattenhaft geworden" — weil sein rechter Gegensatz fehlt. „Von Größen, wie im 17. oder 18. Jahrhim dert, können wir nicht mehr sprechen, und die Reichen sind ein erbärmlicher Gegensatz. Und doch ist der Name Volk nicht hinfällig: Die Menschen, unter denen man sich gewöhnlich bewegt, mögen aus dem Volk hervorgegangen sein, aber sie sind nicht Volk. Triffst Du auf Menschen, unter welchen Dir das Leben ein anderes Schwergewicht zu haben scheint, unter denen Du zu Hause und fremd zugleich eine A rt Heimweh nach einem Zustand des Geistes empfindest, der Dir wohl nicht fremd, aber unzugänglicher ist, als das verlorene Paradies, so wisse: Du bist unter dem V olk." Aus den Themen der Sendereihe seien einige genannt: Frühling am W etterstein — O riginalauf nahmen von Egon Lippert. In d e r V orstad t dru nten — Ein Hörbild von H erbert Schneider. D as D o r f im G eb irg — Variationen über ein Them a von Hugo von Hofmannsthal von Jo sef M artin Bauer. E rdm an ndln und ro lle n d es F eu er — Erzähl tes aus dem Bayerischen W ald, aufgenom men von Günther Kapfhammer. F rän kische P ilg er u n terw egs — A uf der Fahrt vom Kreuzberg in die Rhön, ein Hörbild von Jo sef Dünninger. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Volksmusik bringen wir die Reihe Das Lied in der Landschaft (vierwöchentlich Sormtag 18.15—19.00 Uhr, 2. Program m ). „Kann man von einem musikalischen Gesicht der deutschen Stämme reden?", so fragt Kurt Huber einmal in einer wissenschaftlichen Untersuchung, und sagt weiter „Herder, der große Volksliedahner, hat es offenbar als selbstverständlich vorausgesetzt, als er den ,Preußen, Sachsen, Alemannen, Schwaben, B a y e rn . . . ' ihr Stammeslied als ,AusdrucJc ihrer Seele' vor Augen stellte. Er ist mit der Mahnung seiner Zeit um mehr als Jahrhundertlänge vorausgeeilt und formuliert W ünsche, Sehnsüchte und Problem stellungen des Heute. W eim irgendwo — möchte man mit Herder meinen — so lägen im kleinen Gebilde des Volksliedes die Bedingungen günstig, einen Blick in Tiefen und stammhafte W esensartung zu tun." Als Themen dieser Reihe sind unter anderem vorgesehen: 84 J o s e f P om m er — Volkslied im Alpenland, von W ilfried Feldhütter. D as m u sik alisch e G esicht S täm m e, von Kurt Huber. W ilh elm v o n D iifu rth un d sein frä n k isch es L iederbu ch, von Josef Dünninger. D es K n a b en W u n d erh o rn — Volkslied im M ißverständnis der Rom antik, von O tto von Müller. Jo h a n n G o ttfr ied H erd er, von W illy Hoch keppel. d er deu tschen G eo rg Forster's n eu e teu tsd ie L ied lein , von Jo sef Dünninger. BAYERISCHE COM ÖDIE ■ „Die W elt — ein Schauspiel", das ist der Gedanke, der alle Jahrhunderte hindurch die künstlerischen Vorstellungen des baierischen Volkes beherrscht hat. Sich selbst und die W elt zu spielen, darauf lief alle baierische Kunst hinaus." So schrieb Josef Nadler in seiner Literaturgeschichte der deutschen Stänune.V or allem seit dem 17. Jahr hundert ist der Konflikt, wie er sich aus Sein und Schein entwickelt, in Altbayern und Österreich zu einem äußerst variablen Them a komödiantischer Interpretation geworden. So war es jahrhundertelang, und noch heute vermag es die Phantasie der Leute dort zu entfesseln. W ird das nicht W o rt für W o rt bestätigt, wenn wir in einem rund 150 Jahre alten Legendenspiel aus Kiefersfelden am Inn lesen: „W ir sind ja nur hier als Schauspieler auf dieser W elt, in der einige so mächtig sind; jener der Feldherr, der andere ein Soldat, dieser ein Bauer und jener ein Knecht. W arm der Vorhang fällt, sicht man nicht allein darauf, welche Person man vorgestellt hat, sondern man sicht mehr, wie gut er es vorgestellt h at?" Einige Themen der Reihe „Bayerische Comödie" (etwa vierwöchentlich Samstag 20.00—21.00 U hr, 2. Programm) sind: C h risto p h W illib a ld G luck u n d d a s Sing sp iel d es 18. Ja h rh u n d erts, dargestellt von Franz W eyr. T an n h ä u ser — d er D ichter d es M in n esan gs u n d d ie rom an tisch e O p er R ichard W ag n ers, von Leopold Kretzenbacher. D as g r o ß e B o z en er U m gan gsspiel, aufge zeichnet von A nton Dörrer. D ie T h ea terr o s e — E. T . A. H offm ann in Bam berg, dargestellt von Bruno Aulich und W illy Hochkeppel. D er S ep p l — H eld d er k ra ch led ern en V o lk s d ra m atik, eine Untersuchung von Franz W eyr. 85 ■ ZW Ö LFUH RLÄU TEN M an mag unser Land kennen, es oft durdiwandert, seine gerühmten Klöster und Kirdien, seine Schlösser und Gärten, alten Städte und D örfer gesehen haben, man wird doch immer wieder neue Schönheiten entdecken können, kleine Ortschaften, deren Reiz vielleicht darin liegt, daß die U nrast der Zeit an ihnen vorüberging, alte Herrensitze, deren Gemäuer die Erinnerung an die Geschichte bewahrt haben oder Kirchen, die die Liebe des Volkes geschmückt hat zu reichen W ohnungen Gottes. Aus vielen solcher Orte hat der Bayerische Rundfunk in seiner Sendung „Zw ölfuhr läuten" (Sonntag 12.00—12.05 U hr, 1. Program m) den Klang der Glocken gebracht, verbunden mit einer kleinen Skizze der Landschaft, darin sie liegen, ihrer Geschichte und Bedeutung; viele warten seit Jahren darauf, daß auch sie einbezogen werden in diese Reihe. ■ FÜR BERGSTEIGER Unsere beiden Sendereihen „W ald und G ebirge" (Donnerstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Pro gramm) und „M itteilungen fü r B ergsteiger und W anderer" (Samstag 6.10—6 .3 0 Uhr, 1. Program m) werden Sie auch im kommenden Sommer wieder in der bekaimten Form hören: Touren- und W andervorschläge für die Alpen und die bayerischen M ittel gebirge, alpin-geschichtliche Them en, Biographien berühmter Bergsteiger, praktische Ratschläge, Besprechungen von neuen Büchern einschlägiger A rt und anderes m ehr; natürlich werden wir auch wieder über alle aktuellen Ereigiüsse in diesem Bereich ausführlich berichten — sei es in Form von Reportagen, kritischen Kommentaren oder Glossen. Bei all dem wird aber auch der Humor nicht zu kurz kommen. A n Beiträgen besonderer A rt, die zum Teil auch außerhalb der erwähnten Sendereihen erscheinen werden, haben wir unter anderem vorgesehen: Zum S treitfa ll „F orststraßen und A u to w an derer" K reu z und q u er durchs Isen g ä u — Eine W anderung zwischen O ber- und Nieder W etter p ro p h eten am W eg esra n d bayern A ls F a ltb o o t-V a g a b u n d a u f v ersteckten S een S om m erlich e W an d eru n g en im B ayerischen W ald 86 V om M eerrettid ila n d zu r B ock sb eu tel s tr a ß e — W anderwege im Steigerwald E ine B erg fa h rt A n n o d a z u m a l. . . S en sation v o n ein st — h eu te se lb stv e rstä n d lich — Berühmte Alpentunnels und ihre Geschidite N ach som m er im R o ttal — Eine erbauliche Reise ins Niederbayerische A llg äu er B erg seen L o b d es S a m erb erg es S k ib e r g e im S o m m e rsd ila f B erg a b en teu er S tro m b o li S o m m erta g e im K a rw en d el Zum h öch sten G ip fe l E u ropas AUSLANDSHÖRBILDER ■ W ir betrachten es seit Jahren als besondere Aufgabe, jeweils einige unserer Hörbilder unter ein bestimmtes Them a zu stellen und so dem Program m aus unserem Bereich durch geschlossene Sendereihen Schwerpunkte zu geben. Es sei an die Folgen „A m Rande unseres K ontinents", „Städte, die die W elt bedeuten" oder „D ie H ohen Schulen Europas" erirmert. Manchmal sind auch aus Einzelthemen später Sendereihen ge worden. Eine solche Entwicklung findet in diesem Sommer ihren Abschluß: nachdem wir schon gelegentlich von berühmten ausländischen W allfahrtsorten berichtet hatten, werden nun in einer Reihe mit dem Titel „W allfahrten — heute" (etwa sechswöchent lich Sonntag 21.05—22.00 U hr, 2. Program m) weitere Gnadenorte aus allen Teilen Europas geschildert. M it dieser Reihe ergänzen wir auch eine Folge von Sendungen, die über bayerische W allfahrten gebracht wurden imd weiterhin gebracht werden. Vorgesehen sind: Helmut Dom ke: Irene Selige: François M auriac: K ev e la er F atim a C hartres Reinhard R affalt: D orothee Kiesselbach: S a ra g o ssa A ssisi. DIESE UNSERE W ELT ■ Die Reihe „D iese unsere W elt" (Sonntag 9 .0 5 —9.30 U hr, 1. Program m ), die seit vielen Jahren zu den in gleicher W eise belehrenden wie unterhaltenden Familien sendungen des Bayerischen Rundfunks gehört, wird unverändert fortgesetzt. Ihre Themen stammen aus allen W issens- und Lebensgebieten, aus Vergangenheit und 87 Gegenwart. Im Vordergrund steht hier nicht so sehr der persönliche Kommentar als die Information. Diese Information versuchen wir, so weit wie irgend möglich aus erster Hand, aus der Hand von Fachleuten zu erhalten. Immer mehr haben auch unsere Hörer an dem Program m dieser Sendereihe mitgewirkt durch Anregung und Kritik. Beides wünschen wir uns auch weiterhin. ■ DAS OFFENE FENSTER Für die Reihe „Das o ffen e Fenster" (Sonntag 12.05—12.20 U hr, 2. Progr.) sind geplant: Elisabeth Dryander: Besuch in S m yrn a Ingrid Bernatzik: M . Y. Ben-gavriel: B edu in en h eu te Mercedes Böttiger: D er K in d e r k ä u fe r v on L im a Bruno M oser: D ie A m eisen k o m m en Carl Benedek: Im L a n d e d er C o u seran en Hans M eldiers: A u f d en Spu ren d er deu tschen R o m a n tik er R olf Italiaander: D asK ö n ig reich B u g a n d a Z w ischen A llo n g e perü ck en und E xisten zialism u s Hubert von R anke; Im S c h lo ß v o n V in c en n es ■MÉüiat Am regelmäßigen Hörspielabend (Dienstag 2 0 .0 0 Uhr, 1. Programm) bringen wir im Sommer siebzehn Originalhörspiele, darunter sechs Ursendungen und vier Erstsen dungen von zeitgenössischen W erken; vier Autoren erscheinen zum erstenmal. Im August und in der ersten Septemberhälfte werden wir, der Gewohnheit der letzten Jahre folgend, einige W erke wiederholen, die bei unseren Hörern besonderen Anklang gefimden haben. Unsere Reihe „G egenw artsgesdiidite im Hörspiel" ergänzen wir in den kommenden M onaten durch eine Sendefolge „Problem e der Ju gen d im Hörspiel", die der Vorstand des Münchener Jugendgerichts, Dr. Herbert M antler, kommentieren wird. In der Klassiker-Reihe bringen wir den zweiten Teil von N estroys Lumpazivagabundus und Ferdinand Raimunds Zauberspiel D ie gefesselte Phantasie. M it der Sendung einer Aufnahme von Shakespeares K önig Lear (Titelrolle: Fritz Kortner) und Goethes Stella (Titelrolle: Käthe Dorsch) eröffnen wir eine Reihe, die großen Darstellern gewidmet ist. Unsere Studio-Reihe „D ie Szene" (unregelmäßig Freitag ca. 20.00 U hr, 2. Programm) wird mit W erken von Ilse Aichinger, Hermann Kasack, Radomir Konstantinovic, Paul Kruntorad, Günther Malzacher und Karl W iesinger wieder aufgenommen, nachdem ihre Unterbrechung während des W interprogram m s in Zuschriften unserer Hörer und in der Presse mit Bedauern verm erkt worden war. Sie wird nicht nur jungen Autoren sondern auch dem Nachwuchs unter den Regisseuren und Sprechern Gelegerüieit zur ersten Bewährung und zu Versuchen geben. Die folgende Übersicht über die für die nächsten M onate vorgesehenen Sendungen wird vielleicht noch die eine oder andere Ergänzung erfahren, wie wir ja auch bisher unsere Ankündigungen nicht immer ganz programmgemäß eingehalten haben. W ir sind aber des Verständnisses unserer Hörer gewiß, wenn wir uns gelegentlich zu einer Änderimg unserer Pläne entschließen, weil entweder ein A utor den vorgesehenen Termin der Beendigung seines neuen W erks rücht einhalten kann oder die Verpflich tung von Darstellern unvorhergesehene Schwierigkeiten macht. Abgesehen von solchen Gründen halten wir es auch für unsere Verpflichtimg, bei Ereignissen des künstle rischen Lebens, die — wie etwa die Verleihung eines Hörspielpreises — die Aufmerk samkeit der Öffentlichkeit finden, unsere Hörer so rasdii wie möglich unmittelbar mit dem Gegenstand solcher Diskussionen bekatmt zu machen. Die nicht termingerecht gesendeten W erke wurden und werden meist schon in den folgenden M onaten nachgeholt. 93 ■ HÖRSPIELE Ingeborg B ad m an n Z ik a d en (Wiederholung) In mehreren Szenen wird das Sdüdcsal von M ensdien gesdiildert, die auf einer M ittel meerinsel leben und von der übrigen W elt in mehr als einem Sinne abgetrennt sind. Jeder von ihnen hält verzweifelt an einem Selbstbetrug fest, der allein nodi das Leben erträglidi sdieinen läßt, und dodi weiß jeder von ihnen, daß es das Glüdc — oder das, was man gemeinhin dafür hält — nidit gibt. D ie D iditerin sdiildert die h o ff nungslosen Versuche von M ensdien, die ihrer inneren Einsam keit und V erlassen heit zu entrinnen sudien. Piet Bakker C isk e, d ie R atte Funkbearbeitung: Johann Hendrik (W iederholung in der Reihe „ P ro blem e d er Ju g en d im H örspiel") Der sdieue, unberedienbare Junge Ciske wird von allen „die R atte" genannt. Sein Zuhause in der A ltstadt von Amsterdam ist trostlos, gemein und sdimutzig. A lle, die ihm helfen wollen, körmen ihn nidit davor bewahren, daß er seine unmensdilidie, trunksüditige M utter, ohne es zu wollen, tötet. Die seelisdien Ersdiütterungen nadi der T at und die harte Strafe über windet er durdi die Liebe der M ensdien, die an seinen guten Kern glauben. Jo sef M artin Bauer D ie R eise nach S te ie rm a r k (Wiederholung) Das Hörspiel ist eine bäuerlich-bayerische Ballade. Am A nfang fällt ein Schuß, der alles ins Rollen bringt, was zu dieser dörf lichen Kriminalgeschichte gehört, bis schließ lich der M ayerhofer auf M ayerhof den M örder unter G efahr des eigenen Lebens gestellt hat, so daß über den Tod seines Sohnes abgerechnet werden kann. Jo sef M artin Bauer G ero n im o und d ie R ä u ber (Erstsendung einer Produktion des Baye rischen Rundfunks) Als einer Räuberbande ein junger M ann in die Hände fällt, der sie in blühender Bered sam keit zuschanden macht, beschließen die Räuber, diesen jungen M aim heimlich auf ihre Kosten studieren zu lassen; sie wol len einen guten Advokaten haben, wenn es später einmal um Kopf und Kragen geht. D er junge Geronim o Fausti aber sattelt um und wird Geistlicher, ein be gnadeter Kanzelredner, der alle Sünder zu bekehren versteht und auch die Räuber. So kommt an dem Tage, da ihr Todes urteil an der Stadtm auer vollstredct wird, das W under zu den Räubern in der Per son des M annes, dessen D ienst für G ott sie finanziert haben. 94 M uriel und Sydney Box D er s ie b e n te S d ileier Funkbearbeitung: Edda Bars und Rochus d ie s e (Wiederholung) Die Pianistin Francesca Cunningham wird mitten in einer erfolgreidien Karriere plötzlich schwermütig. Sie spricht mit nie mandem mehr und versucht, sich das Leben zu nehmen. D a jede andere Therapie ver sagt, greift man zur Hypnose. Im Verlauf der Behandlung lernen die Zuhörer, der Arzt und Francesca selbst den M ann ken nen, der die Schlüsselfigur ihres Lebens ist. Ihn ganz und bewußt zu lieben, ist die Lösung ihres Lebensproblems. André Cayatte V or d er Sintflut Funkbearbeitung: Hartmann Goertz (Wiederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er Ju g en d im H örsp iel" ) In Paris stehen drei Schüler und ein sech zehnjähriges Mädchen vor einem Schwur gericht. Sie waren in der Zeit der KoreaKrise straffällig geworden, weil ihnen die hektische Angst der Erwachsenen vor einem neuen Krieg — vor der „Sintflut" den letz ten H alt in der Familie genommen hatte. Nun sitzen die Eltern auf der Zeugenbank beim Prozeß ihrer Kinder, aber ihr eige nes Versagen steht nicht unter Anklage. D ie Frage bleibt offen, ob die harten Strafen, die über die Jugendlichen verhängt werden, die Eltern zur Besinnung führen werden. 95 Harry A. L. Craig D er Schw arze Sturm D eutsdie Fassung: Curt M eyer-CIason (Ursendung einer Gemeinsdtiaftsproduktion mit Studio Zürich) Das Hörspiel trägt den U ntertitel „Ein Portrait des Sklavenbefreiers Toussaint L'Ouverture in W orten und Trom m eln". D er Autor setzt die dramatische Geschichte des schwarzen Napoleon von H aiti bald durch Solostim men, Sprecher und Sing chöre, bald durch das gewaltige Ausdrucks m ittel der Negertrommeln in eine Dich tung voll kühner Sprachrhythmen um. Das Hörspiel ist erfüllt vom mächtigen Atem dessen, der als Freiheitsheld der Neger fallen mußte. Heinz von Gramer D er F am ilien au sflu g (Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk) Eine brave Familie amerikanischer Bürger wird im Rahmen der „größten Luftschutz übung, die es jem als auf dem Erdball gab ", in eine 200 km entfernte Nachbarstadt evakuiert. Dort löst m itten in der Nacht ein leichtes Erdbeben allgemeine Panik aus. Angesichts dieses „Ernstfalles" er weisen sich alle theoretischen Schutzmaß nahmen als völlig wirkungslos, niemand vermag das Chaos zu steuern. Eigentlich körmte solch ein unprogrammmäßiger Zwischenfall zur W arnung dienen — hätte der M ensdi nidit die besondere Fähigkeit, unangenehme Dinge wieder zu vergessen und alles beim alten zu lassen. So kehrt audi diese brave Familie in ihre Heim at stadt zurüdc mit dem stolzen Bewußtsein, an einer großartig gelungenen Übung teil genommen zu haben. Günter Eidi B lick a u f V en ed ig (Ursendung einer Gem einsdiaftsproduktion mit dem Norddeutsdien Rundfunk) In einem V iertel Venedigs wohnen drei Blinde in einem dürftigen Haus. Unbe merkt von der W elt spielt sidi hier ihre Revolte gegen die D iktatur des M itleids ab. Die landläufige M einung, es müsse der Lebensinhalt eines Blinden sein, sein Gebredien annähernd auszugleidien, empört sie. Anders als ihre Leidensgenossen ver suchen Benedetto, Emilio und Gaspara, sidi in einer eigenen W elt der vier Sinne ein zurichten, ja sogar eine eigene Sprache zu konstruieren. Als einer der drei sehend wird, gerät ihr stilles Leben in Bewegung und ihr Anspruch auf eigene W irklichkeit wird tragikomisch in Frage gestellt. Christian Ferber D er C h e f k o m m t um se d is (Wiederholung) M abel O sborne will James Carving spre chen. Aber er ist abwesend, seine Sekre tärin sagt: „Der C hef kommt um sechs". W ährend sie wartet, erirmert sich M abel, wie sie einmal in Carvings Büro arbeitete. sich mit ihm verlobte und ihn sdüießlidi verließ, weil sein stures Pfliditdenken den Tod eines Menschen verschuldete. Nun ist sie bereit, zurückzukehren; aber in der Erinnerung wird ihr klar, daß diese Rück kehr nur Flucht vor ihrem erbärmlichen A ltjungfernleben wäre. W enige M inuten vor sechs ist die Besucherin wieder ge gangen. Alix du Frênes D ie R u ß b lu m e (Übernahme vom Südwestfunk) Dicht vor der Station Bar le Duc liegt ein Haus hart am Bahndamm. Aus dem Zug kann man in den G arten sehen, der von einer dünnen Rußschicht in einen sonder bar zauberischen Farbeffekt getaucht ist, als befände sich alles unter W asser: die Pflanzen, das Haus in ihrer M itte, und das Mädchen, das über den Zaun gelehnt davon träum t, einmal selbst in einem der Züge zu sitzen. M it der Erfüllung dieses W un sches erlebt das Mädchen seine erste Liebe und zugleich auch eine große Enttäuschung. Felix G asbarra M on sieu r J o b (Übernahme vom österreichischen Rund funk, Studio Tirol) W ie ein Blick in den Prospekt jeder be liebigen Versicherungsgesellschaft zeigt, kann man sein Eigentum schnell und mühelos auf verschiedene A rten verlieren. Richtig ist, daß man nichts verlieren kann. 96 was einem nicht gehört. Aber die These, die M onsieur Job vertritt, daß einem nichts wirklich gehört, was man sofort wieder verlieren katm, ist auch nicht unlogisch. Der Ausweg aus diesem Dilemma besteht nach M einung von M onsieur Job darin, auf alle Habe zu verzichten. Fritz Habeck D er F rem d e jen s eits d es Flusses (Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks) Dr. M ehring wird nach schweren A usein andersetzungen in seiner Familie zum ruhe losen W anderer. Er versucht, durch Be schäftigung mit N aturwissenschaften, Philo sophie und Religion herauszufinden, ob der Mensch die Möglichkeit einer letzten Erkenntnis habe. Schließlich ändert er sein ganzes Leben: Er ist „dem Fremden je n seits des Flusses" begegnet, dem Spiegel bild des eigenen „Ich". D aß man dieses „Ich" anerkermen und durch Einordnung in die Schöpfung wieder aufgeben müsse, das ist die Erkenntnis des Dr. M ehring, der nichts anderes wollte, als seinen eigenen W eg finden. Franz Hiesel A u f ein em M au lw u rfsh ü g el (Übernahme vom Norddeutschen Rundfunk) Das W erk, das mit dem Kriegsblindenpreis 1959 ausgezeichnet wurde, schildert den letzten Abend eines reichen jungen M an nes, der beschlossen hat, sich umzubringen. Die W elt hat ihm alle Genüsse geboten. 97 nun scheint sie ihm sdial. Sein eigener Tod, auf Tonband aufgenommen, soll die Krö nung seines „Lebenswerkes" sein. In einem langen Gespräch mit seinem Diener Seba stian wird ihm klar, daß er an diesem Abend nicht auf dem Gipfel seines Lebens stand, sondern nur auf einem M aulwurfs hügel. Gert Hofmann D ie B eid en au s V eron a (Ursendung) Dieses Spiel erzählt noch einmal die Ge schichte von Romeo und Julia. Der Autor fragt sich, was aus ihrer süßen Liebe ge worden wäre, ohne ihren gemeinsamen frühen Tod. Könnte diese Liebe der Zeit widerstehen? D jordje Lebovic L id iter und Schatten Deutsche Fassung: W illi Minaschek (Wiederholung) Das erste der beiden Hörspiele, die der A utor unter diesem T itel zusammengefaßt hat, wurde mit dem Jugoslawischen Hör spielpreis 1958 ausgezeichnet. D er Leucht turm ist dem kleinen M ann und seinem Recht auf Illusion gewidmet. D er kleine M ann des D jordje Lebovic ist menschen liebend, hilfsbereit und von jener K raft erfüllt, die weit über das Unglück hinaus reicht. Im zweiten Hörspiel D er A bgru n d flieht ein Mensch in ein Erdloch, ein Sym bol für die Zurückgezogenheit in egoistische Ruhe: er glaubt, dadurch dem Leben zu entkommen, muß aber sehen, daß Flucht vor dem Leben unmöglich ist. Georg Lohmeier W er K n echt ist, so ll K n echt b leib en (Ursendimg) D er niederbayerisdie Roßknedit Girgl ist vom M ilitär entlassen worden und kehrt •in sein D orf zurück. Nun ist er wieder der „Garneam d", den keiner sonderlich be achtet. Kann er aus seinem Schicksal aus brechen? Schuldig oder unschuldig, der Girgl bleibt Knecht, nicht ohne Bitterkeit imd Zorn, aber in der Hoffnung, „der einst in der ewigen Glückseligkeit die Reichtümer seiner erlittenen irdischen Armut unaufhörlich genießen zu dürfen." John Mortimer D er P riv atd etektiv Deutsdie Fassung: M ariaim e de Barde (Übernahme vom Hessischen Rundfunk) W ie viele eitle „Captain M organs" mag es geben, die sich ein ganzes Leben lang nicht darüber beruhigen können, was alles sie ihrer Frau geboten haben, um dafür tyran nisch Liebe und Ergebenheit fordern zu dürfen? W ie erstaunt sind sie, wenn ihre Frau sie eines Tages verläßt, weil sie davon träum t, ihre Liebe einem Menschen zu schenken, der „gar nicht erwartet, daß man ihn lie b t"! Eine solche Geschichte erzählt das neue, mit typisch angelsächsischem Humor erfüllte Hörspiel des englischen Autors. Heinrich Oberländer Ju g en d g erich t (W iederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er Ju g en d im H örsp iel" ) Das Hörspiel behandelt die Geschichte von Georg Passoldt, der wegen schweren Rau bes angeklagt ist. Es zeigt, daß die Frage nach Schuld oder Unschuld, nach dem mög lichen M otiv, von der Frage nach dem Lebensweg des A ngeklagten nicht zu tren nen ist. D er Autor hat sich lange mit dem Problem der Jugendkrim inalität in Deutsch land beschäftigt. Er will nicht m it einem abseitigen, krassen Fall schockieren, son dern A ufm erksam keit und Verständnis erwecken für eine beispielhafte Ge schichte. John Osborne B lick zurü ck im Z orn Funkbearbeitung: Harald Braun (W iederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er Ju g en d im H örsp iel" ) Jimmy Porter, ein halbintellektueller junger M ann, der mit sich und seinem Leben nicht fertig wird, ist ein Revolutionär ohne Revo lution, ein M oralist ohne feste M oral, ein Idealist ohne Ideale. Er rebelliert ständig, aber seine Rebellion hat kein Ziel. In Jimmy Porter hat Paul O sborne das Bild einer Jugend gestaltet, die heute im Nie mandsland zwischen gestern und morgen lebt. John Reeves D er S tran d d er F rem den Deutsche Fassung: O tto H. Kühner (Erstsendung einer Gem einsdiaftsproduktion mit dem Süddeutschen und Westdeutschen Rundfunk und RIA S Berlin) D ie W elt des zehnjährigen Charlie — mit den Träum en von Seeheldentum, Indianer käm pfen und Robinsonaden imd der netten Schwärmerei für die junge Lehrerin — steht zunächst deutlich neben der W elt der Er wachsenen. Doch mehr und mehr schiebt sich diese in das Bewußtsein des Jungen. Ein Reverend konfrontiert ihn schließlich in eifernder Prüderie, m it dem „Schmutz" und der „Sünde" der W elt— und als der Junge voll tiefsten Erschreckens die „Nackt h eit" der verehrten Lehrerin erblickt, ist seine Kindheit vorbei. Nun hat er ein W is sen, über das sich auszusprechen die Scham haftigkeit verbietet — und so begegnet ihm zum erstenmal die Einsam keit des Lebens. Das Hörspiel erhielt den „Prix Italia" 1959. Ignazio Silone D as G eh eim n is d es Lu ca Funkbearbeitung: W illy Grüb (Übernahme vom W estdeutschen Rundfunk) Es geht in diesem Hörspiel darum, die Unschuld eines wegen Raubmordes ver urteilten M annes zu beweisen. Er wurde entlassen, weil ein anderer auf dem Sterbe bett den M ord gestand — aber nicht freige sprochen. Deshalb weicht jeder im D orfe dem alt gewordenen Luca aus. Nur der 99 Lehrer Andrea macht sich zu seinem An walt und erkennt, daß Luca um eines M en schen willen die Schuld au f sich genommen hatte. Helene van Ssachno-Uselis D as O p fe r v o n T reb lin k a (Erstsendung einer Gemeinschaftsproduktion m it dem Norddeutschen Rundfunk) W ährend der deutschen Besatzungszeit liebt der junge polnische Student Kostek in W arschau das jüdische Mädchen Regina. Er folgt ihr sogar ins Ghetto, um sie nicht verlassen zu müssen. Die Prüfung kommt für beide, als die Räumimg des Ghettos begirmt. Um etwas über das „Lager Tre blin ka" zu erfahren, wohin die Bewohner verschickt werden sollen, verläßt Kostek als Kundschafter das Ghetto. Bei seiner Rückkehr ist Regina nicht mehr da: Sie hat sich freiwillig zum A btransport nach „Tre blin ka" gemeldet, um K ostek vor dem Tod in den Gaskam m ern zu retten. Roland Ziersch Firm ian u n d C hristin e Funkbearbeitim g: Hellmut von Cube (Wiederholung) Das liebenswerte, poetische Stück beleuch tet humorvoll den krausen, glücklich-un glücklichen Seelenzustand eines jungen Mädchens, das sich zum erstenmal verliebt hat. H eiterkeit tmd W ehm ut, kräftig Volks tümliches und anmutig Fabuliertes mischen sich glücklich zu diesem W erk eines wahr haft bayerischen Dichters. O tto Zoff P ro to k o lle (Ursendung einer Gem einsdiaftsproduktion mit dem Südwestfunk in der Reihe „ P ro blem e d er Ju g en d im H örsp iel" ) Der Polizeikommissar von New York hat kürzlidi die Befürditung ausgesprodien, daß mit einer weiteren Zunahme des jugendlidien Verbrediertum s in den Straßensdiluditen von New York zu redinen ist. O tto Zoffs Szenen aus dem Leben der gefährdeten Jugend von New York ent standen auf Grund der Reportage von drei Journalisten, die vier W odien unter den Gangs lebten sowie auf Grund von Gesprädien mit am erikanisdien Fürsorgern und Notizen eines Jugendriditers. Das Hörspielprogramm wird wieder durdi einige Produktionen der Unterhaltungs abteilung (siehe Seite 38) ergänzt. Im Rahmen des Sonderprogramms (siehe Seite 105) sind vorgesehen: Eugen O 'N eill Günther Eich Ein M on d fü r d ie B elad en en D as Ja h r L azertis (Aufnahme einer Aufführung des Schau spielhauses Zürich in Gem einsdiaftspro duktion mit dem Studio Züridi der Schwei zerisdien Rundsprudigesellsdiaft) (Übernahme vom Norddeutschen Rundfunk) 100 Leitung: Dr. Gerhard Szczesny ÜÜ •1 .1 t; i Das Sonderprograimn ist eine Ergänzung des Normalprogramms. Es bringt im Rahmen eines in sich geschlossenen, zeitlich und thematisch überschaubaren Angebots Sen dungen und Sendereihen, die über bestimmte W issensgebiete und Problemkreise ein gehender informieren, als dies im allgemeinen Program m möglich ist. In den fünf Sommermonaten von M ai bis September 1960 wird das Sonderprogramm am M ontag, Mittwoch imd Freitag von 21.05—2 3 .0 0 U hr, jeweils im 2. Programm, zu hören sein. Eine Übersicht über eile Verteilung der Sendereihen und Sparten auf die drei Tage gibt der folgende Zeitplan: Montag 21.05 D ie Z u ku n ft d es M en schen / D ie E rfoschu n g d es C h a ra k ters / E x isten z p ro h lem e d er E n tw icklu n gslän der 21.45 G e h ö r t u n d W ie d erg e h ö r t / N eu es fü r d ie D is c o th e k / M usi kalische Einzelsendungen 22.20 Z eitschriften schau / Kurzreihen und Einzelsendungen Mittwoch 21.05 D ie E u rop äer und ih re G eschichte / Kurzreihen 21.40 M u sik d er B ach -S öh n e / D as K la v ier w er k M ozarts 22.10 D er w issen sch a ftlich e B ericht 22.40 T ex te au s d rei Ja h rtau sen d en Freitag 21.05 M arg in alien von Alfred Andersch, Hans M agnus Enzens berger, W olfgang Hildesheimer und Ludwig Marcuse 21.20 D rei P erson en su chen ein en A u tor / C olloqu iu m M u sicu m I Franz S ch ön au er b esp rich t n eu e T aschen bü cher 21.50 D ie V ariation 22.15 P ro b lem e z eitg en ö ssisch er D ichtung / In tern a tion ale O rgan i sa tio n en / N achtstu diosen du n gen 10S ■ DIE ZUKUNFT DES MENSCHEN M it einer Vortragsreihe von P. B. M edawar, Professor für Zoologie und vergleidiende Anatomie an der Uiüversität London, setzt das Sonderprogramm seine Bemühungen um eine allgemeinverständliche Darstellung anthropologischer Probleme fort. Diese Vorträge sind ursprünglich im Rahmen der „Reith Lectures" der BBC gehalten worden. Auch die biologische Forschung kann Prophezeiungen über die Zukunft des Menschen nur mit vielen Einschränkungen und Vorbehalten wagen. Der Mensch ist in seiner Entwicklung und Entfaltung schwerer durchschaubaren Gesetzen unterworfen als die pflanzlichen und tierischen Orgardsmen oder gar die anorganische M aterie. Biologische Prozesse sind nur in geringem Maße korrigierbar und beeinflußbar, und die Fehlbarkeit von Voraussagen ist deshalb hier viel höher als in der Physik. A nstatt also Prophezeiungen zu machen, ist es sinnvoller, wenn der Biologe die Anhaltspunkte und Argumente sichtet, die zu möglichen Prophezeiungen dienen könnten; wenn er also den Prozeß der Vorhersage analysiert. A uf diese W eise können die strittigen Probleme sachlich dargestellt und die Gründe und Gegengründe für die verschiedenen Auffassungen der Fachgelehrten geprüft werden. Professor M edawar gibt zunächst Beispiele für Die Fehlbarkeit von Voraussagen über die zukünftige Entwicklung des Menschen. Zum eigentlichen Them a führen dann die Vorlesungen über B egriff und Sinn der Tauglichkeit. Um schließlich die W andlungen zu verstehen, die sich in der genetischen Struktur der menschlichen Bevölkerung infolge der heute auf sie ein wirkenden Kräfte vollziehen, sind gewisse allgemeine Kenntnisse der Genetik von nöten. Damit befassen sich die Vorträge über G renzen der V ervollkom m nung, Das genetische System des M enschen und Ü ber Intelligenz und Fruchtbarkeit. Der letzte Vortrag behandelt die Entstehung eines neuen, nicht-genetischen Systems der Vererbung und der Evolution im Menschen, das auf Eigenschaften und Tätigkeiten des Gehirns beruht. Die beiden zentralen Fragen, die in der Vortragsreihe geklärt werden sollen, lauten: Kann sich der Mensch in Zukunft weiter so entwickeln, wie er sich in der Vergangen heit entwickelt hat, oder bestehen triftige Gründe zu der Annahme, daß diese Ent wicklung jetzt ein Ende gefunden hat? Welche entwicklungsfördernden Kräfte wirken heute auf den Menschen und wie weit können wir ihre W irkungen Vorher sagen? 106 Antw orten auf diese Fragen, sofern sie überhaupt eine Antw ort gestatten, sind uner läßlich zum Verständnis der Zukunft des Menschen und geben überdies Aufschluß über Methodik und Stand der modernen Biologie. DIE ERFORSCHUNG DES CHARAKTERS ■ In den letzten Jahrzehnten hat sich unser W issen über das, was man „Charakter" nennt, erhebhch erweitert. Bis in unser Jahrhundert hinein herrschten Vorstellungen über das W esen des menschlichen Charakters, die sich kaum von der Temperamentenlehre der alten Griechen unterschieden. M an hielt den Charakter für eine erbbio logische Mitgift des Menschen, die der Einzelne als unabänderliches Schicksal hinzu nehmen habe. Die Charakterologie beschränkte sich auf eine Beschreibung der Konstitutionstypen und deren Verhalten. Erst unter dem Einfluß der Psychoanalyse entwickelte sich allmählich eine „dynamische" Charakterkunde, die zur Auflösung der starren Typenbegriffe führte. M an erkaimte, daß der Charakter ein werdendes Gefüge ist, das einerseits in der Auseinandersetzung des heranwachsenden Individuums mit der sozialen M itwelt entsteht und andererseits als psychisches Lebenswerkzeug zur Bewältigung dieser M itwelt dient. M an erforschte die Bedingungen, unter denen sich der Charakter bildet, und erprobte in der Psychotherapie Verfahren, die in bisher unbekanntem Maß eine Veränderung des Charakters bewirken körmen. In der Folge zeit wurde die Persönlichkeitsforschung durch Beiträge aus W issenschaften bereichert, die sich mit dem Einfluß von Gesellschaft und Kultur auf die Prägung des Menschen befaßten. Sozialpsychologie und Kulturanthropologie erbrachten Erkenntnisse über den „Sozialcharakter" von Gruppen, Völkern und Kulturen, die alle bis dahin verbreiteten romantischen Vorstellungen über Kollektivseele, Rassenseele und Volkscharakter widerlegten. Die Darstellung des heutigen W issens auf diesem Gebiet, die der Münch ner Psychotherapeut Dr. Hans Kilian in seiner Vorlesung über „Die Erforschung des Charakters" gibt, behandelt folgende Them en: Von der Typenlehre zur dynamischen Psychologie; D ie Steuerungsorgane des menschlichen V erhaltens; D ie Entgleisung des C harakters; D er neurotische C harakter; Ü ber Verträglichkeit und Unverträglichkeit von C harakteren; Charakter und L ebenslauf; Sozialcharakter; Volkscharakter und kulturelle Prägung und D ie W andlungsfähigkeit des menschlichen Charakters. 107 ■ EXISTENZPROBLEME DER ENTWICKLUNGSLÄNDER Kaum ein Begriff wird in den politischen und wirtsdiaftlichen Diskussionen der Gegenwart so oft und so vieldeutig gebraucht wie der Begriff „Entwicklungsländer". Nun ist es in der T at sehr schwierig, den Charakter von Staaten wie etwa Ghana und Ägypten, Indien und dem Sudan, oder Burma und Indonesien, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ihre politische Struktur, die soziale Ordnung, die religiöse und kulturelle Zugehörigkeit, das Niveau der allgemeinen Erziehung, die traditionellen W irtschaftsform en und vor allem die noch nicht voll erschlossenen Reserven an Bodenschätzen und Naturkräften machen es fast unmöglich, von einem gemeinsamen Typus oder einem Modell zu sprechen, an dem sich alle Pläne und M ethoden orientieren könnten. Es gibt vielleicht einen groben M aßstab, der für die Mehrzahl dieser Gebiete anwendbar ist: wenn das Jahreseinkommen pro Kopf der Bevölkerung die Grenze von 100 Dollar nicht überschreitet, wird man unbestreitbar von einem Entwicklungsgebiet sprechen können. Die W irtschaftsordnung, die Investitions- und Sparquote, und im Zusammenhang damit der Bedarf an Fremdkapital, sind also für diese Bestimmung einigermaßen brauchbare Kriterien. Je tiefer man jedoch in die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen dieser Vielzahl von Ländern und Räumen eindringt, die unter dem Sammelbegriff „Entwicklungsgebiete" zusammengefaßt werden, um so deutlicher erkermt man, daß mit allgemeinen Urteilen und Parolen nicht viel anzufangen ist. Das Sonderprogramm will an eiiügen Entwick lungsländern darzustellen versuchen, wie verschieden die jeweiligen Ausgangslagen sind und welche sehr spezifischen Probleme jeweils gelöst werden müssen, ehe diese Staaten eine hinlänglich gesicherte politische und soziale Stellung erringen können. Die einzelnen Beiträge werden sich mit der Situation in Ägypten, Indonesien, Indien, Griechenland, Burma und Afghanistan befassen. ■ DIE EURO PÄER UND IHRE GESCHICHTE Seit Kriegsende fördern Organisationen wie die UN ESCO und der Europarat die Herausgabe eines „europäischen Geschichtsbuches". Darin soll demonstriert werden, daß das Verbindende zwischen den Völkern Europas viel bedeutungsvoller auch für die einzelne Nation ist, als das Trennende, das in der bisherigen nationalen Geschichts- 108 Schreibung so stark in den Vordergrund gestellt wurde. A uf internationalen Historikertreffen versucht man, sich in Form von Thesen über umstrittene Ereignisse und Gestalten der europäischen Geschichte zu eiiügen. Schon (diese Thesen, die wie juristische Formeln klingen, beweisen durch die Bescheidenheit ihres Inhalts, daß man selbst bei solchen Gesprächen nur mit einem Minimum an gemeinsamen Auffassungen rechnen kann. So haben die englischen Historiker der These, daß die Deutschen den Ausbruch des ersten W eltkriegs nicht allein verschuldet haben, bisher nicht zuge stimmt. Hier zeigt sich, wie stark noch in unserer Generation das Geschichtsbild der V äter wirkt. Um stritten sind natürlich nicht die kleinen, sondern die großen Ereignisse und Gestalten der europäisdien Geschichte, denn sie sind am stärksten der M ythenund Legendenbildung, der Heroisierung und Verketzerung ausgesetzt. W enn schon zwischen den norddeutsch-preußisch-protestantischen und den süddeutsA-österreichisch katholischen Historikern noch heute ein deutlicher Gegensatz bei der Beurteilung von Gestalten wie Friedrich d. Gr. und M aria Theresia, Metternich und Bismarck zu Tage tritt, so wird man sich kaum wundern, wenn immer noch bei französischen, italie nischen oder englischen Autoren Schlagworte wie „preußisches Junkertum " und „habsburgischer Völkerkerker" zu finden sind. Grundsätzlich wäre es töricht zu glauben, man könne Gegensätze wie den zwischen Nord- und Süddeutschen, die so tief in Tradition, Kultur, Konfession verwurzelt sind, durch das Herausstellen des Gemeinsamen oder das Feststellen von Thesen beseitigen. M an muß annehmen, daß es in Europa auch weiterhin nationale Geschichtsschreibungen geben wird, in denen das Leid des einen sich als Glück des anderen darstellt. Desto mehr kommt es aber darauf an, den anderen mit seinen Augen zu sehen. Einen Beitrag dazu soll die Sende reihe „D ie Europäer und ihre G esdiidite" leisten, in der an elf Ereignissen oder Gestalten, die für alle Völker Europas von tiefgreifender Bedeutung waren, geprüft wird, wie die führenden europäischen Historiker der Gegenwart in ihren Schriften darüber urteilen. Die elf Themen sind: Karl der G roße und die karolingische Teilung; G regor und Heinrich, Kirche und Reich; Bonifaz VIII. und das Päpsteexil von A v ign o n ; Luther und die R eform ation; D er D reißigjährige K rieg und der W estfälische Friede; Friedrich der G roße und der A ufstieg P reußens; D ie französische Revolution; Napo leon und der W ien er K o n greß ; Bismarck und die R eichsgründung; D er erste W eltkrieg und der V ertrag von V ersailles; Das Jahr 1933. Die Autoren dieser Reihe sind: Eugen Ewig, Karl Bosl, Friedrich Heer, Gerhard R itter, Fritz Dickmann, Stephan Skaiweit, Jacques Droz, Richard Dietrich, W alter Bussmann, Hans Herzfeld und Karl D. Bracher. 109 ■ PROBLEME ZEITGENÖSSISCHER DICHTUNG „Das war die feierliche Inauguration des neuen Lehrstuhles an der Frankfurter Johann-W olfgang-G oethe-Universität: Hunderte von Studenten und Ehrengästen drängen und schieben sich durch die schmalen Sitzreihen, um die Premiere einer akademischen Poetik mitzuerleben. (Stifter dieser für deutsche Verhältnisse einmaligen Einrichtung ist der S. Fischer-Verlag in Frankfurt. Er w ar über die Idee des Pro rektors Professor Viebrock, eine ,Verbindung zwischen der freien dichterischen Kraft und dem geregelten akademischen Studium zu schaffen', so begeistert, daß er gleich die Kosten dieser Stiftung für die beiden ersten Jahre übernahm.) Die geradezu feierliche Neugierde im Saal legt sich erst, als die berühmte Inhaberin des von vorn herein umstrittenen Lehrstuhles im Türrahmen erscheint: Dr. Ingeborg Bachmann. Klein und geduckt, sich hinter den Rücken der sie umgebenden Prominenten ver bergend, mit hängenden Schultern und langen roten Haaren. Als sie zum Rednerpult schreitet, man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können . . . Eigenwillig, das ist das Stichwort für das erste Semester der Poetik-Dozentur in Frankfurt. Am Pult stand keine Germaiüstin, da stand eine Dichterin. Sie war für akademische Begriffe total unkonventionell. Sie behandelte in zwangloser Folge Fragen der Literatur, die vielleicht auch sie bewegten. Ihre Vorlesungen verdienen eine Ver öffentlichung. W eil sie so redete, wie es noch niemals an einer Universität ver nommen worden w ar: naiv und überlegend, wissend und z w e ife ln d ... ,W as ist passiert seit 1 9 0 0 ?', haucht sie in der ersten Vorlesung und wirft ein paar Namen in die D ebatte: Joyce und Proust, immer wieder Joyce, dann Hofmannsthal, Rilke, Musil und Broch und auch Brecht. Sie deutet die Probleme nur an: ,Kann der Schrift steller seine Existenz rechtfertigen? — Die Schuld des Dichters, der sich amnaßt, die W elt zu definieren — Es gibt keine Entwicklung der Literatur in der Horizontalen, es gibt höchstens ein Aufreißen in der Vertikalen — H ätten wir das W o rt, wir bräuchten die W affen nicht — Die sprachlose Gewalt — Die Spezialisten mehren sich, die Denker sterben aus — W o sind die großen Entzünder? Vielleicht W ittgenstein?' Aber das sind nur Vermutungen, schränkt sie ein. Sie schränkt immer ein, stellt in Frage, meldet Zweifel a n . . . Ihre Vorlesungen, die das Prädikat ,Einmalig' verdienen, scheinen vergessen zu sein, sobald die Studenten den Seminarraum betreten. Schon die erste Frage, die aufgeworfen wird — und das w ar in allen Seminarsitzungen zu beobachten — zerstört die Atmosphäre, die von der Vorlesung hätte herübergerettet 110 werden sollen. D a war etwa jene denkwürdige Vorlesung, da sich Ingeborg Bachmarm mit dem ,Ich' in der Dichtung beschäftigte, mit dem ,Ich ohne Gewähr', wie sie es narmte, da sie zwischen dem historischen Ich (Churchill in seinen Memoiren) und dem existentiellen Ich (Heiury Miller) unterschied und immer wieder von Hans Henny Jahrm sprach. Vierzehn Tage später prägte sie Aphorismen zur Namensgebung in der zeitgenössischen Dichtung. Sie ging von Wedekinds ,Lulu' aus, um die Leuchtkraft der Namen aufzuzeigen, sprach von der ,Geographie der Literatur', dem ,Zauberatlas', den der Dichter kennen sollte, und behauptete auch: ,Das Vertrauen in die naive Namensgebung ist erschüttert'. Thomas M ann, den letzten großen Namen geber, den ,Namenerfinder imd Namenzauberer', meinte sie ausklammern zu müssen, weil er seine Namen durchweg irorüsiert hätte. Sie beschäftigte sich mit Joyce, der sogar die Namen (Bloom!) mit in die Sprachauflösung hineintreibe, und mit Faulkner, bei dem die Namen gleichzeitig Eigenschaften seien . . . " So berichtete Ruth Tilliger am 8. M ärz in der „Deutschen Zeitung" über den ersten Versuch einer deutschen Uiüversität, eine Dichterin über literarische Probleme sprechen zu lassen. Ingeborg Bachmann wird die Hauptgedanken ihrer Vorlesung für das Sonderprogramm in vier Folgen zusammenfassen. IN TERNATIO NALE ORGANISATIO NEN ■ Die Vorstellungen, die wir heute allgemein mit dem Begriff „Internationale Organi sation" verbinden, sind an zwei M erkmale geknüpft: einmal an ihre wesensmäßige Unabhängigkeit von den politischen Interessen einzelner Nationen oder Staaten gruppen und zum anderen an die Tatsache, daß diese Organisationen keinerlei welt anschauliche oder religiöse Zwecke und Ziele verfolgen. Sie dienen der Erfüllung von Aufgaben, die jeder Freund-Feind-Spannung von vornherein entzogen sind oder wenigstens entzogen sein sollten. Modell und Symbol dieser Organisationen ist das Rote Kreuz in Genf. Noch vor dem 1. W eltkrieg konstituierte sich im H aag der Internationale Schiedsgerichtshof zur objektiven Regelung zwischen-staatlicher Streitig keiten auf Grund des allgemein anerkannten Völkerrechts. Eine erhebliche Aus dehnung erfuhr die Arbeit internationaler Organisationen nach dem 1. W eltkrieg mit der Gründung des Genfer Völkerbundes. Als nach dem 2. W eltkrieg die Ver 111 einten Nationen in veränderter und erweiterter Form die Funktionen des alten Völkerbundes Wiederaufnahmen, entstand eine große Zahl von Unterorgaiüsationen, die auf internationaler Basis gewissen Hauptübeln unserer W elt mit allen M itteln moderner Organisation und Technik zu Leibe zu gehen versuchten. Es soll an einigen dieser Einrichtungen wie der UN ESCO (Paris), der W eltgestmdheitsorgaiüsation (G enf), der W elternährungsorganisation (Rom ), dem Internationalen Schiedsgerichtshof (Den Haag) und der Internationalen Arbeitsorganisation (Genf) gezeigt werden, in welchen Formen, mit welchen Methoden und mit welchem Erfolg heute eine Arbeit auf internationaler Basis möglich ist. ■ M USIK DER BACH-SÖHNE W er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Hamburg oder Berlin von Bach sprach, meinte möglicherweise Carl Philipp Emanuel, und wenn in London oder in Mailand von Bach die Rede war, handelte es sich vielleicht um Johann Christian. W enn der Ruhm des Johann Sebastian Bach von dem seiner Söhne überschattet wurde, so ist dies aus der geistigen und künstlerischen Situation jener Epoche zu verstehen. Zimi einen war das Interesse, sowohl der Fachwelt als auch des Publikums, eindeutig auf das Neue gerichtet; ein Konzert war üblicherweise ein Musica Viva Konzert. Zugleich wurde im Geiste der Aufklärung und der „Inthronisation der Vernunft" eine endgültige und fast schroffe Abkehr von allem vollzogen, was mit dem Barockzeitalter zusammenhing. Die verschiedenartigen stilistischen Strömungen, die sich in der Zeit zwischen 1740 und 1 7 8 0 manifestierten, fanden ihren Nieder schlag in dem Schaffen der Bach-Söhne. D a ist Wilhelm Friedemann, der Älteste (1710 bis 1 7 8 4 ), von dem uns ein verkitschtes Bild durch den Roman von Brach vogel, eine Oper von Graener, und durch den Film vermittelt wurde und den uns die Musikhistoriker noch immer als maßlose und ausschweifende Persönlichkeit schildern, was er vermutlich lücht w ar. Seine Musik spiegelt deutlich die einzelnen, oft einander widersprechenden Tendenzen jener Übergangsphase wider. W ir finden bei ihm viel Herkömmliches, aber auch vieles, was in zukünftige Richtungen weist; zvñschen unbeschwerten, rokokohaften Allegrosätzen stehen häufig jene „Lamento" genannten, hochexpressiven Adagi, die schon romantische Züge tragen. Noch mehr 112 als Friedemann w ar der zweite Sohn Philipp Emanuel (1714 bis 1788) an den neuen Strömungen der Zeit interessiert. A n seinen Sonaten, Konzerten und Symphonien läßt sidi ablesen, wie er sidi immer wieder neuen kompositorisdien Problemen stellte. Zudem war er nidit nur ein gefeierter Pianist, sondern audi ein bedeutender Theoretiker imd Pädagoge. Er gab eine Anleitung zum Generalbaß und einen „Versudi über die wahre A rt, das Clavier zu spielen" heraus. Bei ihm studierte der jüngere Bruder, Johann Christian (1735 bis 1 7 8 2 ), der zunädist mit italienisdien Buffoopern seine größten Erfolge hatte, audi als O rganist wirkte und später als Kapellmeister in London im Mittelpunkt des Musiklebens stand. In seinen Kompositionen ist der rein homophone Stil des Rokoko besonders stark ausgeprägt. Und sdiließlidi gibt es nodi Johann Christoph Friedridi (1732 bis 1 7 9 5 ), den am wenigsten bekarmten unter den Badi-Söhnen, der seine musikalisdie Ausbildung nodi als Kind beim Vater erhielt und später den größten Teil seines Lebens als Hofkapellmeister in Büdceberg lebte. Der Sdiwerpunkt seines Sdiaffens liegt auf der kirdilidien Vokalmusik, die er im Sinne der klassisdien Homophonie erneuerte. Ein Q uersdm itt durdi das stark vernadilässigte Schaffen der Bach-Söhne gibt somit zugleich einen Überblick über die musikalischen Strömungen der Zeit zwischen 1740 und 1780. DEUTSCHE LITERATUR IM EXIL ■ Diese Sendereihe soll die Vortragsfolge von Franz Sdionauer über „D ie deutsche Literatur im Dritten Reich", die das Sonderprogramm im W inter 1 9 5 9 /6 0 brachte, ergänzen. Dichter imd Schriftsteller im Exil ist ein altes, bis in die Antike zurück verfolgbares Schicksal; die Ausbürgerung eines Teiles, und zwar des wesentlidien Teiles der deutschen Literatur, mit der die Nationalsozialisten 1933 ihre Kultur politik begannen, untersdieidet sidi jedoch von allen bisher bekaimten und geübten Formen der Exmittierung. Die Emigration w ar für die meisten dieser Schriftsteller die einzige Form, ihre Freiheit und ihr Leben zu retten. Sie w ar aber auch ein Akt der politisdien Entscheidung und wurde es von Jahr zu Jahr m ehr, nachdem Hitler in Deutschland an der Macht blieb und diese Macht mit allen M itteln der Diktatur und des Terrors befestigte. An Hand von literarischen Texten und kulturpolitischen Dokumenten soll deutlich gemadit werden, wie sidi die deutsdie Literatur im Exil 113 entwickelte und wie sie bei aller individuellen, politisdien und künstlerisdien Versdiiedenheit der einzekien Autoren dodi gemeinsame W esenszüge auszubilden ver mochte. Dabei werden auch die Schwierigkeiten zu zeigen sein, die sich aus der Doppel aufgabe dieser Sdiriftsteller in der Emigration — der politischen und der künst lerischen — ergaben. ■ POLITISCHE PRO PA G AN D A IM ZEITALTER DER M ASSEN Das 20. Jahrhim dert, das Zeitalter der M assen, ist ein Zeitalter der Propaganda. Propaganda erfaßt heute alles, sie durchdringt alles, deformiert alles, verfälscht alles. Sie ist allgegenwärtig. Radio, Fernsehen, Film, Zeitungen, Plakate, Bücher, Bro schüren — dies und vieles andere mehr sind ihre Vehikel. Drei Sendungen von Ilse Grubridi und Hanno Kesting werden sich unter dem Titel „Politische Propaganda im Zeitalter der M assen“ mit der heutigen Propaganda beschäftigen, wie sie in totali tären, aber auch in demokratischen Systemen geplant und verwirklicht wird. Die erste Sendung geht aus von der Entwicklung der klassischen M assenpsychologie; sie betrachtet die verschiedenen Begriffe von der M asse und verfolgt ihre politischen Auswirkimgen auf die Propaganda des Bolschewismus und Nationalsozialismus. Dabei ergibt sich, daß die verschiedenen Vorstellungen von der M asse bei Lenin und bei Hitler zu sehr verschiedenen Konsequenzen führen, andere Techniken und andere Methoden der Meinungs- und Verhaltenssteuerimg, mit einem W o rt der M assen lenkung hervorbringen. Die zweite Sendung bringt eine Reihe von Beispielen berühmter und wichtiger Propagandaaktionen, wobei die „Faustregeln" der politischen Meinungsbildung sichtbar gemacht werden. Die dritte Sendung schließlich skizziert die heutige W issenschaft von der Propaganda, wie sie im Rahmen der Soziologie und vor allem der Sozialpsychologie in den letzten Jahren und Jahrzehnten insbesondere in den Vereiiügten Staaten und in England ausgebildet worden ist. Die alte, klassi sche europäische Massenpsychologie wird hier überwunden durch eine Soziologie und Psychologie des „kollektiven V erhaltens". Es erscheint ein neuer Begriff der „M asse" und im engen Zusammenhang damit ergeben sich neue Techniken der M assensteuerung. Die M ethoden des „advertising", der W erbung, dringen auch in die politische Propaganda ein und verwandeln sie. 114 DAS KLAVIERW ERK M O ZARTS ■ Von der Musik der Badi-Söhne führt eine Brücke zu der Zeit M ozarts. W ie sehr vor allem Johann Christian und Philipp Emanuel Badi auf die späteren Musik generationen gewirkt haben, ist bekannt. Bei W olfgang Amadeus M ozart sind die Anregungen besonders im Klavierwerk zu spüren. Die frühen und mittleren Sonaten zeigen den Einfltiß Johann Christians, den M ozart bereits als Neunjähriger in London keimenlernte und dem er später in Paris wiederbegegnete. Die letzten Sonaten hin gegen sind in deutlicher Abkehr vom galanten Stil eher dem Vorbild Philipp Emanuels zuzuschreiben, auf dessen W erke er zu Beginn der achtziger Jahre stieß. Eine völlige W endung in M ozarts Klavierstil machte sich schließlich in den „Phantasien" bemerk bar, die alle in den drei Jahren zwischen 1782 und 1785 entstanden und zweifellos auf das Studium der von ihm hochgeschätzten Phantasien Philipp Emanuels zurück gingen. Das Klavierwerk M ozarts enthält zahlreiche Kompositionstypen: neben den Sonaten und Phantasien finden wir Variationsreihen, Fugen, Rondos und andere kleinere Stücke. Von den Menuetten des Sechsjährigen, die im Köchelkatalog unter Nummer 1 bis 5 verzeichnet sind, bis zu den Klavierstücken der letzten Lebensjahre ist eine Entwicklimg spürbar, die keinesfalls gradliiüg verläuft; zunehmende Reife darf nicht mit zunehmender Abgeklärtheit verwechselt werden. Immer wieder zeigen sich neue Ansätze, neue Vorstöße in bislang unbekannte Bezirke. Zudem wäre auch jeweils der Anlaß zu den einzelnen Kompositionen zu berüdcsichtigen; ob sie zum eigenen Gebrauch im Konzert oder zu Übimgszwecken im Klavierunterricht dienten, bestimmte den technischen Schwierigkeitsgrad und dieser wiederum beeinflußte den gesamten musikalischen Aufbau. Die zyklische W iedergabe des Klavierwerkes soll M ozarts kompositorischen Reichtum demonstrieren und zugleich zeigen, wie ein neuer Klavierstil durch die Ausschöpfung der klanglichen Möglichkeiten des Instru ments entstand. Es spielt W alter Gieseking. SPARTEN ■ In der bisherigen Form tmd im bisherigen Um fang werden auch in den fünf Sommer monaten w eitergeführt: Die „M arginalien", „D ie Zeitsckriftensdiau", „D er wissen schaftliche Beridit", „Franz Schönauer bespricht n eue Taschenbücher", „D rei Personen suchen einen A utor", das „Colloquium m usicum ", „N eues fü r die Discothek" und „ G eh ö rt— W iedergehört". W ir bitten, die zvun Teil geänderten Sendezeiten zu beachten. 115 F e in ^ e h e n Leitung: D r. Clemens M ünster Stellvertreter: Robert Lembke Die Viertelstunde Münchner Abendschau Zwischen halb und acht Das Program m des Deutschen Fernsehens ist eine Gemeinschaftsleistung der Rund funkanstalten der Bundesrepublik Deutschland imd des Senders Freies Berlin, die zu einer Arbeitsgemeinschaft (ARD ) zusammengeschlossen sind. Die einzelnen Anstalten übernehmen nach einem vertraglich vereinbarten Schlüssel einen bestimmten Anteil an Sendezeit, für dessen Inhalt und für dessen Form sie selbst die Verantwortung tragen. Z ur Abstimmung und Anpassung dieser Programmbeiträge dient die unter dem Vorsitz des Koordinators allmonatlich tagende Fernsehprogrammkonferenz. Zum Gemeinschaftsprogramm gehören zunächst die Familienprogramme am Nach mittag und das Abendprogramm ab 2 0 .0 0 Uhr. Auch die meisten zusätzlichen Pro grammbeiträge an den W ochenend- und Feiertagsnachmittagen, wie zum Beispiel die Mehrzahl aller Sportübertragungen, gehören zu diesen gemeinsamen Aufgaben. Außerdem beteiligt sich die ARD am Programmaustausch der europäischen Fernseh gesellschaften (Eurovision), für die sie selbst schon wertvolle Beiträge geleistet hat. Aufgabe der einzelnen Anstalten dagegen ist das Regionalprogramm, das in der Regel zwischen 1 8 .4 5 und 2 0 .0 0 Uhr — beim Bayerischen Rundfunk bereits ab 18.30 U hr — ausgestrahlt wird. Es enthält neben einer für die Bedürfnisse der ein zelnen Länder und ihrer Bewohner gedachten aktuellen Sendung auch die zusammen mit Werbe-Einblendungen ausgestrahlten, vorwiegend unterhaltenden Sendungen des Rahmenprogramms. 119 ■ 9 0 M IN UTEN AUS FREIM ANN Die „ 9 0 M inuten aus Freim ann" sind das Regionalprogramm des Bayerisdien Fern sehens, das besonders für die Bedürfidsse der bayerisdien Zusdiauer entwidcelt wurde. Es besteht aus der „V iertelstunde" als A uftakt, der „M ünchner A bendschau", die bereits seit Jahren zu den beliebtesten Sendungen des Bayerisdien Rundfunks zählt tmd dem Rahmenprogramm „Zwischen halb und acht". 120 Die V iertelstu n d e Leitung: Heinz Böhmler „D ie Viertelstunde" ist ein Program m , das sich vorwiegend an junge Leute richtet, ohne ein ausgesprochenes Jugendprogramm zu sein. Die Sendung, die vom 1. Februar bis 31. Mai und vom 1 . September bis 3 1 . Dezember jeden W erktag von 1 8 .3 0 bis 18.45 U hr kommt, ist sozusagen der Auftakt zu den „90 M inuten aus Freim ann". Auch hier wurde, wie in der „M ünchner A bendschau", ein W othensdiema als Pro grammvorbild ausgesucht, das dem Zuschauer die Möglichkeit bietet, die für ihn interessanteste Sendung auszuwählen. AUS DER PLANUNG M ontag Donnerstag B unte, w e ite W elt heißt eine Reihe, die an diesem T ag in der Viertelstunde gezeigt wird. Filme, Berichte und Gespräche sollen die Zuschauer mit den Menschen und Prob lemen anderer Länder bekanntmachen. W ir schauen über den Grenzpfahl zu unse ren N achbarn: W ie leben die 17- und 18 jährigen anderswo? W ie sind ihre Pro blem e? D ie Sendungen wollen nicht theoretisieren, sondern praktische Beispiele zeigen. Dienstag und Mittwoch Freitag Problem e, die besonders die „jungen Leute" angehen: Knigge und staatsbürgerliche Er ziehung (K en n en S ie Ih r e R echte?), Poli tiker im Kreuzverhör, Empfehlimgen für den Filmbesuch, Jugend-Diskussion, B erufs bilder imd M ode sind hier die maimigfaltigen Themen. Ein unterhaltender Beitrag, ein Ratespiel, eine Jazz-Schau, oder die Fortsetzung der Fernsehzeitschrift D er g u te Vilm. 121 Sam stag Das beliebte Buch A ls ich n o d t d e r W a ld b a u ern b u b w ar als Film in Fortsetzungen. Die Münchner Abendscliau Leitung: Heinz Böhmler Der Inhalt der „M ünchner A bendschau" ist, auf den kürzesten Nenner gebracht, Zeitgesdiehen in W o rt und Bild. Die Sendung ist ein Regionalprogramm des Baye rischen Fernsehens. Das bedeutet, daß sie in Bayern und für Bayern gemacht wird, es bedeutet nicht, daß sich die Abendschau auf bayerische Themen beschrärdct. Am Beginn jeder Sendung (werktags 18.48—19.25 Uhr) stehen die Nachrichten und Berichte ü b er das Tagesgeschehen in Bayern. Um die Fülle der Ereignisse imd der Formen besser zu gliedern und dem Zuschauer die Möglichkeit einer W ahl nach eigenem W unsch imd Interesse zu geben, wurde für die W ochentage ein Schema eingeführt: PRO GRAM M PLAN M ontag Freitag S p ortq u ersch n itt — Filme, Interviews und Komm entare zum Sport des Wochenendes, unter M itarbeit bekannter Journalisten. Z w ischen S p essa rt u n d K a rw e n d el — Re portagen aus Bayern befassen sich mit den kleinen, aber o ft nicht weniger interessan ten Dingen, die den Bewohnern der G e meinden und bayerischen Städte wichtig sind. H ier kommen aber auch größere und sidi nicht nur au f Bayern beschränkende Zeit-Problem e zur Sprache. Dienstag A b en d sd tau m ag a zin — Kleine Beiträge, Film feuilletons und Vorstellung interessan ter G äste Bayerns und seiner Hauptstadt. M ittwodi D as a k tu e lle F eu illeton — Beridite von kul turellen Ereignissen in Bayern, daneben auch kulturpolitische Fragen und Probleme. Der Film d er W och e ist ebenfalls ein Be standteil des Feuilletons. Donnerstag Zum Z eitg esch eh en — Politische Interviews und D iskussionen sollen den Zusdiauer in form ieren und ihm helfen, sich eine M ei nung zu bilden. Sam stag D er p o litisch e W o ch e n k o m m en ta r — Von einem bekannten Publizisten gesprochen, der M ittelpunkt des Sam stag-Program m s; daneben Beiträge über M ode und eine Reihe über T iere; nodi ursprüngliche Volksm usik Gruppen werden vorgeführt; ein folklo ristisches Stim mungsbild bietet schließlich das A b en d lä u ten . 122 Zwischen halb und acht Leitung: Kurt Hinzmann A m 1. Januar 1960 hat sich die sogenaimte „Südsdiiene" aufgelöst. Alle deutsdien Fernseh-Stationen strahlen jetzt ein getrenntes Unterhaltungsprogramm zum W erbe fernsehen aus. Dabei werden allerdings die beliebtesten xmd erfolgreidisten Progrcunme zwisdien den Stationen ausgetausdit, so daß einzelne Beiträge — zwar zeitüdi versetzt — wieder im ganzen Bundesgebiet zu sehen sind. AUS DER PLANUNG ■ Das seit Ende 1959 laufende Ratespiel Sag' die W ahrheit! mit Hans Sadis wird voraussiditlidi in kürzeren Abständen als bisher ersdieinen. Dagegen wollen wir Fritz Benschers Tick-Tack-Quiz, das seit zwei Jahren alle vierzehn Tage läuft, in etwas größeren Intervallen bringen. Unser neues Spiel Dotto mit Peter Frankenfeld wird audi im Sommer zu sehen sein; in diesem Spiel muß durdi riditige Beant wortung von Fragen und gesdiidctes Kombinieren eine Zeidienaufgabe gelöst werden. Audi die musikalisdien Unterhaltungssendungen mit Sdiallplattenstars werden in den nädisten M onaten lüdit fehlen. A n Fernsehspielen haben wir vorgesehen: H ochw ü rden D etek tiv von A rthur Ed<ersley (Regie: Volker von Collande) D er retten d e E n gel von Gale Patrick (Regie: Volker von Collande) D er teu re V erblich en e von Stanley Hougthon (Regie: W ilm ten H aaf) Id i bin K a is er von M arie-Luise und Rüdiger G raf (Regie: der M itautor) D as T o d e s h a ls b a n d von M idiael Brett G eh eim sa ch e B orell von Kurt Paque Als Filmserien sind geplant: A b en teu er un ter W a sser In s p ek to r G arett V ater ist d er B este N ad isitz en fü r E rw achsen e mit Paul Hend^els 123 *'.’f '" ■ - .^ ■: - ; ; ____ > ' i > y . * : ' - i : -. . -1 ■■' r - l i ^ - ; ^ ^ '^ ■- ' - 7 ''rr’U v ^ " ‘.•'•iÿ,‘*?6 'r:-:-\ -.«v íiií^ íÑ íí^ í^ íjí^ " - . r '."-. -'Vi' ■■•■'^ V- ii-fj; - "'“ <• y , '•■>'■■ ■•■ / j-.-iíA v,;-;X'iâ'^àî im Fernsehen Aktuelles Im Gemeinschaftsprogramm Sport Leitung: Robert Lembke ■■ -' çil ; -<T ,^ -. -. l : ' v . Jr , ' Y'-'-i* ITi;. - _ t'-v ' ■ ’............... . j i ' - ’*-'••*•'-'• . . ■ ^. Í *' ./ ■ Î ' V kr,-. ■ fï r- ' S K iÄ „v .:5' _■^>.1 -e^' • 1^ ., r p i- ;. ■; ?)^v, . i:f'.:-,.-i ' rv ^ f»i'^’ - ‘ - ' \ ..- ::m j: V ; •'"■■ ! -V,: " r' L '.fíí ’ \ N V :'? " , ■ ^.' ' ' ■/'i'ü " ' ■ ' '*' ‘ -iS -1*-'‘i*—’ii.-"''. .ii*. J.-iW. '.,'■i -’- - ••«'» • ' ■. ■' , - *' - ' '-'-H ’:'■i y -■ L /"f . . ■ ''r ^ i . '• ‘ ' ■ ■ '^. ^'. vi i -träte ';:uy ; .. • ; ,J- ; ÿ ÿ î « .j'.. V.-.r:' '’î. ' /r ■ - í,' - i . ■! rij+y.4. - Vi l f '•' .1 ' ' ■' ' ' ' , ^ J ■¿f t ^ / ■ Aktuelles im Gem einschaftsprogramm Leitung; Helmut Hammerschmidt Die aktuelle Abteilung hat zwei Aufgaben zu erfüllen: Sie produziert und liefert die Beiträge des Bayerisdien Fernsehens für die Tagesschau des Deutschen Fernsehens; und sie produziert Sendungen, in denen über wichtige politische, kulturelle und wirt schaftliche Ereignisse berichtet und kritisch geurteilt wird. Die Beiträge für die Tages schau bestehen aus Filmreportagen und Interviews. Sie werden entweder sofort sende fertig an die Tagesschau-Redaktion nach Hamburg gesandt oder, was aus Gründen der Aktualität in wachsendem Um fang geschieht, direkt von München aus in die Tages schau-Sendungen eingeblendet. Die wichtigsten Formen der informatorischen Sendun gen sind die Diskussion und der zusammenfassende Filmbericht. Diese Beiträge werden nicht, wie die Tagesschau-Reportagen, am Tage der Sendung geplant und prcxluziert, sondern erfordern eine gründlichere Vorbereitung und größeren technischen Aufwand. Gleichwohl gilt für die nachstehenden Pläne und Themen der Vorbehalt, den jede aktuelle Abteilung geltend machen m uß: die Aktualität karm zu Änderungen zwingen. A U S D ER PLA N UN G J e d e W o d ie ein e E poche — M ethoden und Grenzen der W erbung (Filmbericht und Diskussion) D ie W a h r h eit m it und o h n e F ilter — Er gebnisse der Untersuchung von Gesund heitsschäden durch Tabakgenuß (Filmber.) D ie a u to g ere d ite S ta d t — Ein aktuelles Experiment der Stadtplanung (Filmbericht) O p h elia und d e r w e iß e Schw an — Die Situation der Provinztheater (Filmbericht) W ie es dazu k a m und H irosh im a — h eu te Zwei Filmberichte von Robert Jungk Die aktuelle Abteilung produziert außerdem die Sendereihe U nter uns gesagt — Gespräche über Politik in Deutschland (Innenpolitische Diskussion) 127 Sp o rt Leitung: Heinz Maegerlein Die Abteilung hat im Sommerhalbjahr zwei Aufgaben: M itarbeit am Sportquer schnitt der „M ünchner A bendsdiau" und Arbeit für das Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens. Die Arbeit am Regionalprogramm besteht darin, zusammen mit den Redakteuren der „M ünchner A bendsdiau" Sportbeiträge als Filme, Diskussionen, Interviews, Gespräche am runden Tisch usw. vorzuschlagen, vorzubereiten und zu senden. Zum GemeLnschaftsprogramm steuern wir Außenübertragungen von großen Sportereig nissen in Bayern und einige Studiosendungen bei. ■ AUS DER PLANUNG F u ß b a ll-O b erlig a sp iele Studiosendungen D aviscu p T en n is D op in g im S p o rt — Eine Diskussion D eu tsd ie K a n u m e is ters d ia ften a u f d em C h iem se e V or d en O ly m p isd ien R om — Eine Vorschau S o m m ersp ielen in 128 ■Mhsplel Hauptabteilung II im Fernsehen Familienprogramm Natur und Kultur Leitung: Heinrich Fischer Fernsehspiel Leitung: Franz Josef Wild In diesem Sommer will sidi das Femsehspiel besonders um gegenwartsnahe Probleme, dargestellt von zeitgenössisdien Autoren, bemühen. AUS DER PLANUNG Ein rom antisdies Dram a nennt der 1944 verstorbene Jean Giraudoux seine D iditung D ie H erzog in v o n L a n g eais. Zwei — wie er sagt — vom Sdüdcsal Erwählte gehen aufeinander zu. In den Hauptrollen Agnes Fink und R olf H enninger; Regie: Hans Reinhard M üller, Szenenbild: W alter D örf ler. Sendung am l g . M ai 1960. Das Mündigwerden afrikanischer und süd amerikanischer Völker war schon die bren nende Sorge Karls V ., in dessen Reich die Sonne nicht unterging. D ie Sorge des Priesters Las Casas waren die Verbrechen, die in den Kolonien im Namen des Chri stentums begangen wurden. Dieses wieder aktuelle Problem behandelt Reinhold Schneider in seinem Buch „Las Casas vor Karl V .". Fritz Umgelter hat das Buch unter dem T itel G ericht ü b e r L as C a sa s für das Fernsehen zur Sendung am 16. Jim i bearbeitet. A ls K arl V. werden Sie Kurt Horwitz, als Las Casas W olfgang Büttner sehen. Regie: Fritz Umgelter, Szenenbild: W alter D örfler. 133 D er große am erikaiüsdie A utor Eimer Rice zeigt in seinem Stück D er S trafv erteid ig er, wie ein berühm ter Anwalt von dem er barm ungslosen Räderwerk seines Erfolges zerrissen zu werden droht. Sendung am 12. Juli 1960. Regie: Franz Jo sef Wild. D er Franzose Julien Green, häufig ver wechselt m it dem Engländer Graham Greene, schrieb das Schauspiel D er Feind, das unter der Regie von Hans Reinhard M üller am 11. August 1960 gesendet wird. Fast ein halbes Hundert Hörspiele und drei Fernsehspiele hat der heute 34-jährige Jür gen G ütt bis jetzt verfaßt. Sein jüngstes Stück D er M an n v o n D rü ben wird W ilm ten H aaf am 15. September 1960 heraus bringen. H arte K ritik an der Gesellschaft übt Fer dinand Bruckner in seinem Dram a F ähr ten , das er 1948 geschrieben hat. Sie sehen es am 29. September 1960 unter der Regie von Michael Kehlmann mit Elfriede Kuzmany, D orit Fischer, Eva M aria Meinecke, Ulrich Haupt, Hans d a r in und Alexander Kerst. Szenenbild: W alter D örfler. Fam ilienprogram m Leitung: Dr. Gertrud Simmerding Das Familienprogramm will audi im kommenden Sommer Sendungen bringen, um derentwillen es sidi lohnt, vom Spielplatz hereinzukommen, die Hausarbeit eine Weile aufzusdiieben oder die Rüddcehr von der Arbeit zu besdileunigen. Beridite, Film beiträge und Ratsdiläge sollen die Vielfalt unserer W elt zu Kindern, jungen Leuten und Erwadisenen bringen. AUS DER PLANUNG M it einer neuen Serie werden wir weitere A benteuer von Fury, dem sdiwarzen W ild pferd, erzählen, das sidi unter den deut sdien Buben und M äddien bereits einen großen Freundeskreis erworben hat. Neue B ild erbu ch g esch id iten von Traude Eben, Reiner Zim nik und C hrista Kemper werden sidier ebenso viel Freude bringen wie K äpt'n S e e b ä r , der Pirat, und sein kluger Sd iiffsju nge Tom. D ie Filme über die spannenden Erlebnisse am erikanisdier Pioniere beim Bau der gro ßen Eisenbahnlinie U nion P acific werden wiederholt. Für die Größeren ist eine berufskundlidie Reihe gedadit, in der unter anderem vom P ostju n g b o ten und vom M o lk ereifa c h m a n n die Rede sein wird. Professor Zaloziedcyj und R olf Trexler wer den mit ihren Hemdpuppen bei uns und bei Ihnen zu G ast sein. Zwei Sendungen sind der abenteuerlidien G e s d iid ite d er B a llo n fa h rt gewidmet. Dr. Rudolf Kühn wird seine inzwisdien sdion bekannte Reihe Blidc a n d en H im m el fort setzen. Audi Tiersendungen mit Paul Eipper und interessante Filme über T ie re in a llen T ei len d er W elt werden nidit fehlen. Ein weiterer Film beridit erzählt über Far m er und F isd ier in A la sk a . Über eine A ktion, durdi die die Kinder einer deutsdien Großstadt während ihrer Ferien für wenig Geld in die freie Natur kommen können, beriditet D irektor Seel m ann in einer Sendung m it dem T itel K lein es G lück — G r o ß e Ferien. W astl Fanderl bringt m it seinen Sängern und M usikanten im A ltb a y er is d ie n H eim g a rten Volksm usik, Lieder und Jodler, und Luis T ren k e r setzt seine Erzählungen aus den Bergen fort. Ebenso wird Heinridi Fisdier die Reihe S p o rt - S p iel - S pann un g w eiterführen, die nadi den Anregungen und W ünsdien junger Zusdiauer gestaltet ist. 134 Für die Frauen bringen wir im T ip weitere praktische Hinweise als Kaleidoskop wis senswerter K leinigkeiten. Außerdem zeigt Franz R u hm die Zubereitim g begehrter G erichte: Erdbeer-Spritztörtchen, Gegrilltes und Gespießtes imd schließlich Echt-W iener Zwetschgenknödel m it Bröseln. 135 Im Wochenendprogramm S am stagn achm it ta g zu H au se, durch das wie bisher HansReinhard M üller führt, werden neben be rühmten und interessanten G ästen L a ssie und Je ff mit einer Folge neuer Erlebnisse zu sehen sein. N atur und Kultur Leitung: Manfred Schwarz Kultur als Vorspeise, als unverbindliche Beilage zur großen Show? N ein! W er uns sein O hr und sein Auge leihen will, der muß es s<hon ganz tun. Ohne Jahreszahlen und ein p aar Formeln, ohne eine Prise Gelehrsamkeit kommen wir nicht aus. Aber auch wir wollen vor allem unterhalten, und Unterhalten heißt für uns: das Staunen unserer Zuschauer erwecken, deim „das Staunen ist des Menschen bester T eil", Staunen über Spiralnebel und ferne Nomadenstämme, aber auch über die nahe imd doch so imbekannte W elt vor unserer Haustür. AUS DER PLANUNG Dr. Rudolf Kühn will in seiner P h y sik d es A lltag s zeigen, daß die N aturgesetze, n aA denen sich ein Fahrrad fortbewegt, n iA t minder geheinmisvoll sind als die Gesetze, n aA denen unser W eltall aufgebaut ist. Für Naturfreunde und Bergsteiger bereitet O tto G uggenbiA ler eine Sendung über die S o m m era rb eit d er B erg io ad it vor. Von ihm bringen wir a u A einen Film über die Feier des F r o n le id in a m sfes tes in d er S ü d tiroler G em ein d e K astelru th . Er bringt au A ein LandsA aftsbild aus dem S p essart. D ie kunstsiim igen Herzöge von Coburg haben der Republik ihr H oftheater hinter lassen. W ie es in diesem P ro v in zth eater heute zugeht, will uns R iA ard D ill zeigen. M argit W agner setzt ihre großen AuslandsberiA te fort, diesmal unter dem T itel D as a n d er e H ella s aus GrieAerüand und vom S d iid csal d eu tsd ier A u sw a n d erer in K a n a d a. In seiner Sendung Für d a s L e b e n d er W elt, die wir an läßliA des E uA aristisA en W elt kongresses ausstrahlen, wird H orst D allmayer versuA en, die Problem atik des Spannungsfeldes K irA e und W elt siA tbar zu m aA en. Er wird au A zusammenfassend über den V erlauf des E u d iaristisd ien K o n g resses beriA ten. 136 Hauptabteilung III im Fernsehen ■ ______ Leitang: Friedrich Sauer Musik und U nterhaltung Leitung: Kurt Wilhelm und Hans Stepan „Das Publikum will unterhalten sein, es freut sidi an dem Verständigen und Rediten" (Friedrich v. Schiller). W ir wollen hoffen, daß für jeden unserer Zuschauer in unserem Program m das Rechte zu linden ist. MUSIK In diesem Sommer beteiligt sich das Fern sehen zum ersten M ale an den Festspielen der Münchner Staatsoper. Aus dem Prinz regententheater übertragen wir in einer Direktsendung A r a b ella von Richard Strauß in internationaler Besetzung. Auch die M onteverdi-W oche, von den Freunden der Münchner Residenz im Cuvilliestheater veranstaltet, werden wir mit unseren Kameras besuchen. D ie W upper taler Bühnen erscheinen mit der Tanzszene C o m b a ttim en to auf Ihrem Bildschirm. Renata Tebaldis erstes Deutschlandkonzert kommt in einer Live-Übertragung aus dem K ongreß-Saal des Deutsdien Museums. Im Studio Freimann inszeniert Kurt W il helm die zeitgenössische Oper D ie sp a nische N acht von Eugen Bodart. D ie A uf führung soll am H im m elfahrtstag gebracht werden. Gemeinsam mit dem österreichischen Fern sehen wird eine Sendung S e re n a d e aus W ien vorbereitet; Mitwirkende und Soli sten, das Ballett und das Orchester der W iener Staatsoper. 141 Auch m it der BBC London wollen wir eine m usikalisdie Gemeinschaftsproduktion durchführen. Sehr wahrscheinlich werden wir eines der berühmten Promenaden-Konzerte aus der A lbert-H all übertragen. M it dem Ungarischen N ationalballett haben wir während eines Gastspiels ein Pro gramm mit Tänzen, Volksliedern und Cymbalmusik aufgenommen. D ie Sendung ist für A nfang M ai vorgesehen. In unserer Reihe „ Ih re L ieb lin g sro lle" kön nen wir Ihnen Sena Jurinac, W ilm a Lipp, Elisabeth Schwarzkopf und Lisa della Casa vorstellen — Künstlerinnen, die auch in die sem Sommer wieder auf allen internatio nalen Festspielen mitwirken werden. W ie im vorigen Spätsom mer möchten wir auch heuer wieder die Gewinner des Inter nationalen M usikwettbewerbes der Rund funkanstalten in der Bundesrepublik in einer eigenen Sendung vorstellen. ■ U N TER iiA LTU N G Im G ro ß en R en n en führt Robert Lembke die Teilnehm er über weitere drei Etappen zum Zielpunkt Rom. D ie M itspieler kön nen eine Reise und Eintrittskarten zu den OlympisdKen Spielen 1960 gewinnen. Die Idee dieser Gem einsdiaftsproduktion mit dem N W RV K öln stammt von Guido Bau mann. H elen V ita, Helmut Lohner und K arl Sdiönbödc spielen die Hauptrollen in dem Fernseh-M usical Es g esch ah in Paris. D er Autor ist M ax Colpet, Regie führt Arno Assmann, W alter Baum gartner komponierte die M usik und W olfgang Hundhammer baute die Szene. M isdia M leinek hat eine Kurzfassim g der O perette G e ish a von Sidney Jones gesdvrieben, die Bernard Thiem e inszenieren wird. Von W erner Egk bringen wir das Ballett ]o a n v o n Z arissa und bereiten die Fernseh fassung seiner Oper C olu m b u s vor. Insze nierung der beiden W erke: Heinz Rosen. W eitere Folgen des „ K o m ö d ien stad l" , einer Reihe von bayerisdien Einaktern mit Volks musik und -Tanz werden von O lf Fisdier vorbereitet. Reiner Zimniks L e k tr o wird ebenso im Pro gramm zu sehen sein wie unser Fragespiel „H ätten Sie's gew ußt?" mit H. M aegerlein. Neben den Sendungen der M ündm er Ladiund Sdiießgesellsdiaft zeigt unser Sender künftig ein eigenes F e r n seh k a b a rettp r o gram m . U rsula Herking und Günther Pfltzmann haben bereits zugesagt. Thiery, Peer Sdiwenzen und Franz Geiger sdireiben die Texte. Die erste Sendung geht am 31. M ai über den Sdiirm. 142 F ilm Leitung: Friedrich Sauer W ie unsere Zuschauer sicher wissen, werden abendfüllende Filme nidit mehr als Beiträge der einzelnen Stationen, sondern als Programmbeitrag des Deutschen Fern sehens gesendet. Die Auswahl der Filme trifft eine Kommission, die sich aus je einem Vertreter der Fernsehstationen zusammensetzt. In den letzten M onaten wurde wieder in regelmäßigen Sitzungen eine ganze Reihe überwiegend ausländischer Filme an gesehen und unter Vertrag genommen. Für das Sommerprogramm möchten wir Ihnen folgende Titel nennen: FILME Im R eid i d es w eiß en B ären — Ein russi scher D okum entarfilm über das Tierleben in der A rktis. R egie: Alexander Sguridi. N ur m ein er Frau z u lie b e — Sorgen und Freuden einer Fam ilie, die sich am Stadt rand ein Haus baut. D arsteller; Cary G rant, M yrna Loy, M elvyn Douglas und andere. Regie: H. C. Potter. A n d ere Z eiten — Ein italienisdier Episoden film aus der „guten alten Z eit" des ver gangenen Jahrhunderts mit den Sdiauspielern Aldo Fabrizi, G ina Lollobrigida, V it torio de Sica und anderen. R egie: A les sandro Blasetti. D er M an tel nadi der Erzählung des russisdien D iditers N ikolai Gogol. D ie Ge sdiidite vom armen A ngestellten, der durch seinen neuen M antel ebenso stolz und selbstsicher wird, wie er zuvor demütig und 143 bescheiden war. In der Hauptrolle Renato Rascal. Regie: Alberto Lattuada. Ein In s p e k to r k o m m t (Erstaufführung) von John B. Priesley. Ein Verhör durdi einen Krim inalinspektor, der in W irklidikeit das Gewissen verkörpert. D er Inspektor bekehrt eine an sich ehrenhafte englisdie Familie zu größerer Rücksicht gegenüber den M it menschen. D arsteller: A lastair Sim , Arthur Young, O lga Lindo u. a. Regie: Guy Hamilton. Bei der Verleihung des „Prix Ita lia " für den besten Fernsehfilm im vergangen Jahr in Sorrent hat das Deutsdie Fernsehen einige der dort vorgeführten Filme für das Gemeinschaftsprogramm erworben. Im Laufe des Sommers sehen S ie : A b ra h a m L in coln (USA), G arazi (Frankreich), sowie zwei Bali-Film e (Italien). ^r B o y e r is * e r Rundfunk M ü n z e n 5 • R u n d fu n k p .o t. 1 • Ruf 5 5 8 3 0 1
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