7 - Bayerischer Rundfunk

DAS
HORFUNKPROGRAMM
DES
BAYERISCHEN
RUNDFUNKS
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Das Som r^örprogram m
Mat — O k t o b e r 19A 0
H erausgegeben vom B ayerisdien R u n dfu n km A nstalt des öffentlichen R ed ttsm M ü n d ten 2, Rundfunkplatz 1, R uf 55830X
In ten dan t: Dr. Franz Stadelm ayer
P rogram m direktor: W alter von Cube • Fern sehdirektor: Dr. C lem ens M ünster
V erw altungsdirektor: Hans Spies • Tedtnischer D irektor: Dr. Ferdinand D aser
U m sdilag und Illustrationen : Ludwig M aria Bede, Gauting I Drude : Gebr. Brem berger, M ündien 2, Blutenburgstr. 21-23
D e r Bayerische R undfunk erlaubt sich, mit dem vorliegenden H eft interessierten Teil­
nehm ern an H ö rfu n k und Fernsehen einen Qherblick ü b er seine Program mpläne im
Som m er 1960 zu g eb en . Dies geschieht erstmals in einer wesentlich größeren A uflage,
da uns die zahlreichen unerfüllten W ünsdte nach dem letzten W interprogram m heft in
V erlegenheit gebracht haben. Es ist uns eine angenehm e Beobachtung, daß sehr viele
M enschen ihren H ausgenossen R u n d fu n k näher kennenlernen und ihn nicht kritiklos
hinnehm en wollen. Um so begrü n d eter ist unsere H o ffn u n g , er m öge bei Vielen zu
einem H ausfreund w erden.
M ünchen, im Mai 1960
(Dr. Franz Stadelm ayer)
(W alter von C ube)
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HÖRFUNK
FERNSEHEN
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I.
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Hörfunk
Program m koordinator: W alter von Cube
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Das Sommerprogramm des Bayerischen Rundfunks läuft vom ersten Sonntag im Mai
bis zum letzten Samstag im September 1960. Im Hörfunk wurden an der Program m­
struktur keine einschneidenden Änderungen vorgenommen, wir wollen jedoch bei
W ortsendungen größere Zurückhaltung üben, um einerseits der Jahreszeit ent­
sprechend das Gesamtprogramm leiditer zu halten und andererseits den oft geäußerten
W unsch nach mehr Musik erfüllen zu können. Einzelheiten über die Pläne der ver­
schiedenen Programmabteilungen sind auf den folgenden Seiten dieses Heftes zu
lesen. Aus der Arbeit der Musikabteilungen wäre hervorzuheben, daß das M ittags­
konzert am Sonntag umgestaltet und mit einer Reihe von direkt übertragenen Stand­
konzerten bereidiert wurde, und daß wir an den Samstagabenden im zweiten Pro­
gramm zahlreiche Festspielaufführungen übertragen wollen. Unter den W ortsendungen
sind besonders erwähnenswert: täglidie Nadiriditen für Touristen in deutscher, englisdier und französischer Spradie; eine neue Form der Regionalnadirichten in ver­
besserter Sendezeit; eine neue, für jedermann interessante Morgensendung des Frauen­
funks an den W erktagen. Einige W ochen im Hochsommer werden vom Eucharistischen
W eltkongreß in München und den Olympischen Sommerspielen in Rom besonders
bestimmt sein. Unser „M onat der W iederholungen" ist von den Hörern in den zwei
letzten Sommern sehr freundlich aufgenommen worden. W ir möchten daher heuer den
M onat August und vielleicht zwei Wochen des September zu einem größeren Teil mit
zwar bekannten, aber auch nach Hörerbriefen wiederholenswerten Sendungen gestal­
ten. D afür sind vorgesehen:
Monat der W iederholungen
Unterhaltungsmusik
Außer der Sendung H u n dert Ja h r e B ro ad ­
w a y (2 1 . 8 ., 20.00 Uhr, 1. Programm) drei
der erfolgreichsten S o n n ta g s k o n z er te: am
14. 8 ., 2 0 .0 0 Uhr, 1. Programm mit den
Solisten Erika K öth und Rudolf Schock und
Kurt Eidihorn als D irigent; am 20. 8 ., 20.00
U hr, 1. Programm mit den Solisten Hedi
Klug, Rosl Schwaiger, Heinz Hoppe und
11
Benno Kusche und M ax Schönherr als D iri­
gent; am 1 1 . 9., 21.05 Uhr, 2 . Programm
mit den Solisten Trude Eipperle und Anton
Derm ota, D irigenten: Hans Gierster und
Schmidt Boelcke.
Unterhaltungs-Features
„B rauchen d em K a is er k e in Zins zu g e­
b en . . . " , eine Hörfolge über die Zigeuner
von Franz SA önhuber; Ih re W ie g e stan d
in B u d ap est, eine Sendung über berühmte
Künstler aus Ungarn von Franz Schönhu­
ber; D as deu tsch e R h ein - und W ein lied
von und mit Ludwig Kusche; M au rice
C h ev a lier, seine Chansons und biogra­
phische Notizen von Heinz Greul.
Poiitilc
D er
G eb u rtsta g
oder
D as
u n erh örte
G estern , eine Sendung über die Zeit von
1933—1945 von Hans D ieter Schwarze.
Wirtschaft
Unterhaltungsabende
A b en d d es fra n z ösisch en C h a n so n s mit
Juliette Greco, Gilbert Beccaud u. a.; D on ­
n erw etter — ta d ello s!, eine Paul LinckeRevue; eine B ru m m igeschichte; D er un­
sterb lich e H an sw u rst (1 . und 2 . T eil), eine
musikalische Hörfolge von K arl Bogner;
H o f rat G eig er, eine W iener Komödie von
M artin Costa.
Seinerzeit ausvericauft
A lt-H eid elb erg von W ilhelm M eyer-För­
ster; H asem an n s T öchter von Adolph
l'A rronge; M a d a m e san s G ên e von Victor
Sardou; D ie deu tschen K lein stä d ter von
August von Kotzebue.
Cabaret und Benachbartes
In Frack und L e d er h o se , eine Stunde mit
Hans Fitz und dem Fitzett; K a b a rett-G ä s te
aus d er S ch w eiz; Z w ei B alten in M ünchen
mit W alter H illbring und Klaus W o lf;
Jo s e p h P laut erzählt.
M an ag er d er U n terw elt, eine sozialkritisdie
Sendefolge über das organisierte Verbre­
chen mit den drei Teilen D as S y n d icat d er
O u tsid er; B ig B u sin ess im L a ster-T ru st;
D ie M aschen w erd en en ger.
Ostfragen
B a la la ik a u n d C im b al sp ielen a u f, ost­
europäische M usikinstrum ente stellen sich
vor; D as Schw arze M eer zw ischen O st und
W e s t; H arzlan d — G ren z la n d ; Im schön en
T al d er T e p l; R u n d um d ie schlesische
B is c h o fs k a p p e ; D ie E igen art W estp r eu ß e n s ;
A u s d em V o lk slied ersch a tz P o len s; P reßburg, Portrait einer Stadt.
Kultur
D ie G eh irn w äsch e von Friedrich H ansen­
Löwe; Ist d er T eu fel tot? von Heinrich
Schirmbeck; W e lto ffe n e s C hristen tu m —
drei Sendungen von Friedrich Heer über
Pioniere eines größeren G laubens: Einw u rzelu n g im Reich d er M itte (M atteo
Ricci 1552 — 1611), G esa n g im F eu e ro fe n
(Roberto de N obili), H erz in d er W ü ste
12
(Charles de Foucauld); D as F rühstück im
Freien , eine Sendung über den Impressio­
nismus und D ie R ev o lu tion in d er K un st,
eine Sendung über den Expressionismus
von Remigius N etzer; H u n dert J a h r e W ie­
ner P resse von Herbert Eisenreich; Ist
W o h lsta n d Glück? von Heinrich Schirmbedc; D ie ju n ge G en eratio n in d er L iteratu r,
drei Sendungen von Friedrich Hansen-Löwe:
E nglan ds ju n g e z o rn ig e M än n er, A m er ik a
zw ischen grau em F lan ell un d B lu e-Jea n s
und S tilleb en un d S tillstan d im n eu en fra n ­
zösisch en R o m a n ; D o p p e la d ler ü b e r d em
V ielv ö lk er sta a t — Franz Joseph I. und das
M ysterium Österreich, von Kurt Hoffm an.
Besuch am Kranicenbett
P ersön lich k eit — Gedanken von Sigismund
von Radecki; D as K ra n k se in und d er Sinn
d es L eb en s, von Paul A lthaus; G lücklich
sein , von Geno H artlaub; Fü hru ngen in
u n serem L eb en , von Friedrich W ilhelm
Foerster.
Frauenfunic
B ild er aus d er T rau m zeit, Katharina Lommel erzählt von ihrer A rbeit im austra­
lischen Busch; H an d und C h a ra k ter , Ge­
spräch mit Ursula von M angoldt; D as bin
ich se lb st. Aus A ufsätzen Vierzehnjähriger.
Literatur
Am Abend des Lebens
Fünf Sendungen A us d en Ju g en d erin n e­
rungen v on Friedrich R a tz e l; A u s d em
T agebu ch d es M au rice d e G u erin , zu sei­
nem 150. G eburtstag am 5. August; D as
treu e E h ew eib , Erzählung von Georg Britting; D er S erg ean t N issan Y a k im o ff, Er­
zählung von M. Y. Ben-gavriel.
L o b d er S chw iegerm u tter, Gedanken zu
einem heiklen K apitel; „ N ap o leon fü r 20
P fen n ig !" , der W inter Franzi und das
Bauerntheater; B esuch in P u lladt, ein
Altersheim für geistig Schaffende; Es spricht
d er A rzt: D ep ressio n en im A lter.
Evangeiische Botschaft
Halbe Stunde für junge Leute
D ie K irche in d er 102. S traß e — Portrait
einer amerikanischen Slumgemeinde, von
Ernst Lange; H eim liche W o rte — Ein Ge­
spräch über das Thom asevangelium, von
Ethelbert S tau ffer; D ie R o te L itu rgie — Ein
Bericht über kommunistische Ersatzriten
von Fritz Puhl; Z w ischen S o n n en tem p eln
und K a th ed ra len — Heiden und Christen
in Südamerika, von Heinz Flügel.
D ie ex p lo d ie rte S tad t — S a g t uns d ie Z ei­
tung d ie W ah rh eit? , eine kleine Einführung
in die Kunst, Zeitung zu lesen; G o e th e ­
bü ste au s S chw ein eschm alz — K itsch, w as
ist d a s eigen tlich?, eine Diskussion mit
jungen Leuten; "Es nützt ja doch nichts!",
eine kleine Betrachtung über die Möglich­
keiten, von seinem Recht Gebrauch zu
machen; D ie g ep fleg te H albb ild u n g , von
13
der Fähigkeit, überall mitreden zu köni\en;
K o lleg e n sin d auch M en sd ien , aus dem A ll­
tagsleben in einem Büro.
von Jo sef M artin Bauer; R ichard Strau ß —
H ugo v o n H o fm a n n sth a l: E lem en te des
V o lkssch au sp iels, eine Untersuchung von
W illy Hochkeppel.
Schulfunk
In den Schulfunksendungen wird für die
Ferienzeit wie jedes Jahr ein eigenes W ie­
derholungsprogramm gesendet.
Für Kinder
A b d a lla h und sein E sel, ein Hörspiel in
fünf Teilen, nach dem gleichnamigen Buch
von Käthe Olshausen für den Funk bear­
beitet von O tto Sdinabbe, mit M usik von
Kurt Brüggemann.
Land und Leute
Ein T ag a u f d em B au ern h o f, O riginalauf­
nahmen von Jo sef Z eitler; A m Schw an­
b erg , ein Kapitel vom Keuperwein von
Jo sef Dünninger; V erfisd ite T ag e, eine
Erzählung von Hans Conrad Fischer.
Die Bayerische Comödie
D as S d in a d cerlh a fte — das S p ielerisch e, die
Kontroverse Thom a - Ruederer, dargestellt
Unbekanntes Bayern
S te rb en d e s R o k o k o , ein Lebensbild des
Passauer Fürstbischofs Kardinal Jo sef Franz
Auersperg von August G raf Preysing; G e­
schichten v o n Franz S ch rön g h am er-H eim d a l.
Auslandshörbilder
D ie Hörfolge T erra Fina von A lois Johan­
nes Lippl mit den vier Teilen B erichte aus
d em E n g ad in ; U nter-E n gadin o d e r Eine
A rt zu re is e n ; E in drü cke u n terw egs von
Schuls bis zur H o h e n B rü cke; O ber-E n gadin
o d er D as T al d es Lichts.
Hörspiel
D er sie b e n te S chleier von M uriel und Sid­
ney B ox; zwei jugoslawische Hörspiele von
D jordje Lebovic; Z ik a d en von Ingeborg
Bachmann; R eise nach S te ie rm a r k v o n j o s e f
M artin Bauer; D er C h e f k o m m t um sechs
von Christian Ferber.
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Musik im Hörfunk
Leitung: Helmut Riethmüller
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Ernste« Musik
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ihob0^e^nterhaltungsmusik
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Volksmusik
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Musiksendungen von
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Ernste Musik
Leitung: i. V. Karl List
W ährend der Sommermonate werden die Direktübertragungen aus den widitigsten
europäisdien Festspielorten dem Pogramm der Abteilung Ernste Musik wiederum
einen besonderen Akzent geben. Im übrigen enthalten die Programme in vielfältiger
Zusammenstellung W erke der verschiedensten Gattungen und Stilrichtungen. Dabei
wurden den vier Komponisten Robert Sdiumann, Frédéric Chopin, Hugo W olf und
Gustav Mahler, deren Geburtstage sidi zum 100. bzw. 150. Male jähren, eigene Sende­
reihen gewidmet.
SYM PHO NIEKO NZERTE
■
Die zwölf öffentlichen Symphoniekonzerte des Bayerischen Rundfunks unter der
Gesamtleitung von Professor Eugen Jochum haben in der Saison 1 9 5 9 /6 0 , in der
das Symphordeorchester sein zehnjähriges Bestehen feiert, durdi die Aufführung
sämtlicher Symphonien von Ludwig van Beethoven einen programmatischen M ittel­
punkt erhalten. Die beiden letzten Konzerte dieser Reihe bringen wir als Direkt­
übertragungen aus dem Herkules-Saal der Münchner Residenz zu Beginn des Som­
merprogramms.
1 2 . M ai 1960
16. Juni 1960
Anton Brudcner: M esse e - m o ll; Ludwig
v. Beethoven: 3. S y m p h o n ie Es-Dur (Eroica);
W olfgang Amadeus M ozart: T itus (Kon­
zertante Aufführung in Italien. Sprache)
Leitung: Eugen Jochum
Ausführende: W ilm a Lipp, R ita Streich,
Elisabeth Lindermeier, Sopran; Nan M erriman. A lt; Ernst H äfliger, T enor; Kieth
Engen, B aß; Leitung: Eugen Jochum
EUROPÄISCHE FESTSPIELE
■
Die Übertragungen oder Mitschnitte von den sommerlichen Festspielstätten in Europa
werden vor allem an Samstagen abends, meistens ab 2 0 .0 0 Uhr, im 2. Programm
gesendet.
19
18. Juni 1960, 20.00 Uhr, 2 . Progr.
23. Juli 1960, 16.00 U hr, 2 . Pr.
W ien er F estw ochen
E rö ffn u n g d er B ay reu th er F estsp iele
Symphoniekonzert mit W erken von Ludwig
van Beethoven
Richard W agner: D ie M eistersin g er
D irigent: Hans Knappertsbusch; Inszenie­
rung :rW ieland W agner
A usführende: Henryk Szeryng, Violine;
Philharmonia Orchestra, London; Leitung:
O tto Klemperer
26. Juli I 96 0 , 19.30 Uhr, 2 . Pr.
25. Juni 1960, 20.00 Uhr, 2 . Pr.
E rö ffn u n g d er S a lzb u rg er F estsp iele
W ü rz bu rg er M o z a rtfest
Richard Strauß: D er R o sen k a v a lier
D irigent: Herbert v. K arajan ; Inszenierung;
Rudolf Hartmann
W olfgang Amadeus M ozart: S y m p h o n ie
D -D ur, K V 161 und 163; K la v ierk o n z ert
c-m oll, K V 4 9 1 ; S y m p h o n ie C-D ur, K V 551
(„Jupiter")
A usführende: Robert Casadesus, K lavier;
Symphonieorchester des Bayerischen Rund­
funks; Leitung: Eugen Jochum
30. Juni 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr.
15. August 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr.
S a lzb u rg er F estsp iele
Giuseppe Verdi: D on C arlos
D irigent: Nello S an ti; Inszenierung: Gustav
Gründgens
W ü rzbu rg er M oz artfest
Joseph H aydn: C ä cilien -M esse
A usführende: M aria Stader, Sopran; M arga
H öffgen, A lt; Ridiard Holm, T enor; Jo sef
Greindl, B aß ; Chor und Symphonieorche­
ster des Bayerischen Rundfunks; Chorein­
studierung: Kurt Prestel; Leitung: Eugen
Jochum
2 0 . August 1960, 2 0.00 Uhr, 2 . Pr.
M ünchner F estsp iele
Richard Strauß: C a p riccio
D irigent: K arl Böhm ; Inszenierung: Rudolf
Hartmann
27. August 1960, 20.00 Uhr, 2. Pr.
2 . Juli 1960, 2 0.00 Uhr, 2 . Pr.
W ien er F estw ochen
Symphoniekonzert der W arschauer Phil­
harm oniker; Leitung: W itold Rowicki
S a lzb u rg er F estsp iele
W olfgang Amadeus M ozart: C osi fa n tutte
D irigent: K arl Böhm ; Inszenierung: Gün­
ther Rennert
20
1.
September 1960, 20 .00 Uhr, 1 . Pr.
17. September 1960, 19.00 Uhr, 2. Pr.
In tern a tion ale M u sik fe stw o d ien Lu zern
Johann Sebastian Bach: 3. B ran d en bu rg isches K o n z ert; Gustav M ahler: L ied v o n
d er E rde
Ausführende: Christa Ludwig, Sopran;
Fritz Wunderlich, T enor; Philharmonia
O rchestra, London; Leitung: O tto Klemperer
3.
B ay reu th er F estsp iele
Richard W agner: W a lk ü re
D irigent: Rudolf Kem pe;
W olfgang W agner
1 . O ktober I 96 O, 19.00 Uhr, 2. Pr.
B ay reu th er F estsp iele
September 1960, 20.00 Uhr, 2 . Pr.
M ünchner F e stsp iele
Richard Strauß: S a lo m e
D irigent: Rudolf
Rudolf Hartmann
Kempe;
Inszenierung:
8 . September 1960, 20.00 U hr, 1 . Pr.
M ünchner F estsp iele
Festkonzert in memoriam Richard Strauß
Orchester der Bayerischen Staatsoper; Lei­
tung: Joseph Keilberth
Inszenierung:
Richard W agner: G ötterd äm m eru n g
D irigent: Rudolf Kempe;
W olfgang W agner
Inszenierung:
Außerdem sind Übertragungen von Sym­
phonie- und Kammerkonzerten, M atineen,
Serenaden und geistlichen Konzerten aus
W ien, Salzburg, Luzern, W iblingen, Augs­
burg und München vorgesehen.
ÜBERTRAGUNGEN AUS BAYERN
14. M ai 1960, 2. Programm
A u s R eg en sbu rg
Ermanno W olf-Ferrari: La V ita N u ov a
A usführende: Erika Beyer, Sopran; Hugo
Schäfer-Schuchardt, B ariton; Regensburger
Liederkranz; Fränkisches Landesorchester;
Leitung: Friedrich Ferdinand Klener
21
29.
M ai 1960, 1 . Programm
F rän kisch e F estw oche
Sym phoniekonzert mit W erken von G iovarmi B. Pergolesi, Domenico Cimarosa,
W olfgang A. M ozart und Franz Schubert
Ausführende: Erika K öth, Sopran; Orche­
ster der Bayerischen Staatsoper; Leitung:
Robert Heger
3. Juli 1960, 2. Programm
N ü rn b erg er O rg elw och e
Georg Friedrich Händel: O rg elk o n z ert FD u r; Anton Bruckner: 9. S y m p h o n ie d -m o ll
Ausführende: Rudolf Zartner, O rgel; Sym­
phonieorchester des Bayerisdien Rundfunks;
Leitung: Eugen Jochum
8 . Ju li 1960, 2 . Programm
S ch lu ß kon zert
d er S tädtischen Sin gschule M ünchen
Leitung: August Blank
1.
August 1960, 1 . Programm
F estk o n z ert d es B a y erisd ien R u n d fu n ks
zum E ucharistischen W eltk o n g r eß
O rlando di Lasso: Lau da S ion sa lv a to rem ;
W olfgang A. M ozart: L itan ia d e v en er a b ili
a lta ris sa cra m en to , K V 243 (Eucharistische
Litanei); Leos Janacek: G la g olith isch e M esse
Ausführende: W ilm a Lipp und M arianne
Schedi, Sopran; H ertha Töpper, A lt; W il­
liam M cAlpine, T enor; Jindrich Jindrak,
Baß; Chor und Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks; Choreinstudierung:
Kurt Prestel; Leitung: Eugen Jochum
19. September I 96 O, 1. Programm
S ch lu ß kon zert
d es In tern a tion alen M u sik w ettb ew e rb es
d er R u n d fu n k a n sta lten d er B u n d esrep u b lik
D eutschlan d
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OPER
An große Sängerinnen und Sänger, denen wir nicht mehr auf der Opernbühne
begegnen können, soll ein Opernkonzert U nvergessene Stim m en (Sonntag 31. Juli
1960, 20.00—22.00 Uhr, 1. Program m) erinnern. Viermal während des Sommers
bringen wir — unabhängig von den Opernübertragungen — am Sonntag 20.00—22.00
Uhr im 1. Program m eigene Opernproduktionen:
15. M ai 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr.
Giuseppe V erdi: R ig oletto
H e r z o g ....................... Ferrucio Tagliavini
R ig o le tto .............................Giuseppe Taddei
G i l d a ..............................................Lina Pagliughi
S p a r a fu c ile ...................................Giulio Neri
M a d d a le n a .................................. Irm a Colasanti
G i o v a i m a ...................................Tilde Fiorio
M o n t e r o n e ....................... Antonio Zerbini
M a r u ll o .............................Alberto Albertini
B o r s a ...................................Tomm aso Soley
C e p r a n o .............................M ario Zorgniotti
Gräfin C e p r a n o ............................ Ines M arietti
Gerichtsdiener . . . .
M ario Giacobini
P a g e ................................................... Ines M arietti
Orchester des Italienischen Rundfunks,
Turin und Cetra Chor; Ltg.: Angelo Questa
22
5. Juni 1960, 20.00 U hr, 1 . Pr.
25. September 1960, 20.00 Uhr, 1 . Pr.
Carl M aria v. W eber: D er Freischütz
Vincenco Bellini: D ie N achtw an dlerin
O t t o k a r ....................... Eberhard Waechter
C u n o ........................................ Albrecht Peter
A g a t h e .............................Irmgard Seefried
Ä n n c h e n ........................................ R ita Streich
C a s p a r ............................................. Kurt Böhme
M a x ........................................ Ridiard Holm
E r e m i t .................................. W alter Koeppel
K i l i a n ...................................................Paul Kuen
S a m i e l ...................................Ernst Ginsberg
Conte Rodolfo . . . .
N icola Zaccaria
T e r e s a .............................Fiorenzo Cossotto
A m i n a ........................................ M aria Callas
L i s a ........................................ Eugenia Ratt:
E l v i n o ...................................Niccola M onti
A l e s s i o .............................Giuseppe Morresi
Ein N o t a r ....................... Franco Ricciard
Chor und Symphonieorchester des Baye­
rischen
Rundfunks;
Choreinstudierung:
Kurt Prestel; Leitung: Eugen Jochum
Chor und Orchester der Scala Mailand
Choreinstudierung: Norberto M ola; Lei
tung: Antoino Votto
1 0 . Juli 1960, 2 0.00 Uhr, 1 . Pr.
Carl O rff: D ie B ern au erin
(Zum 65. G eburtstag des Komponisten)
Ausführende: Chor und Symphonieorche­
ster des Bayerischen Rundfunks; Leitung:
Ferdinand Leitner
M USICA VIVA
■
Das „Naditkonzert" (M ontag 23.00—2 4 .0 0 U hr, 1. Program m) bringt vor allem zeit­
genössische W erke aus den öffentlichen Konzerten der „Musica V iva" in der Saison
1959/60. Dabei spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der
Leitung von Paul Hindemith, Bruno M aderna, Istvan Kertész, Lorin Maazel und
Miltiades Caridis; ein Konzert V ier Kom ponisten dirigieren eigene W erk e gilt W in­
fried Zillig, W olfgang Fortner, Goffredo Petrassi und André Jolivet. Der Bogen
spannt sich dabei von den „Klassikern der M oderne" Igor Strawinsky, Paul Hinde­
mith und Arnold Schönberg bis zu den Jüngsten, wie dem Belgier Henri Pousseur, der
elektrorüsdie imd instrumentale Musik zu vereinigen suchte. Mehrere „Nachkonzerte"
23
sind dem Schaffen eines einzelnen Komponisten Vorbehalten, so zum Beispiel Boris
Bladier, Hermann Reutter (anläßlich seines 60. Geburtstages) oder Carl O rff (aus
Anlaß seines 65. Geburtstages).
■
SENDEREIHEN
Zwei schon bisher im Programm vertretene Zyklen erhalten im Sommer durch neue
Sendezeiten eine speziellere Bedeutung: Die „M eister ihres Instrum entes" (M ontag
20.00—20.15 U hr, 1. Program m) werden mit besonders gut gelungenen Kammer­
musikaufnahmen, sei es als Solisten oder im Ensemble, vorgeführt. Die „Geistliche
M usik" (Samstag 19.05—20.00 Uhr, 2. Program m) wird jetzt mit Orgelmusik, Messen
und Kantaten, aber auch kirchlicher Instrumentalmusik verschiedener A rt von der
geschäftigen Woche zum ruhigeren Sonntag überleiten. Der Zyklus „Schöne Stim m en"
(Dienstag 17.30—18.15 Uhr, 1. Program m) wird im Sommer sowohl Arien und Szenen
aus Opern, wie audi Orchester- und Klavierlieder bieten, so daß sich die W irksam keit
einer Sängerin oder eines Sängers in den unterschiedlichen Gattungen der Vokal­
musik verfolgen läßt.
■
GUSTAV M AHLER
In Verbindung mit einer Vortragsfolge im Sonderprogramm haben wir im Januar
dieses Jahres eine Sendereihe D ie Sym phonien Gustav M ahlers begonnen. Bis zum
7. Juli 1960, der 100. W iederkehr von Mahlers Geburtstag, sind davon noch fünf
Sendungen (Donnerstag 2 0 .0 0 U hr, 1. Program m) zu erw arten:
m
S. M ai 1960
9. Juni 1960
23. Juni 1960
7. Juli 1960
8. S y m p h o n ie
4. und 10. S y m p h o n ie
5. S y m p h o n ie
2 . S y m p h o n ie
ROBERT SCHUM ANN
Zur 150. W iederkehr von Robert Schumanns Geburtstag wird eine Sendung (M itt­
woch 8. Juni 1 9 6 0 , 19.35—20.45 U hr, 2. Program m) einen Überblick von Lebensweg
und W erk des Komporüsten geben. Ihr schließen sich zwei Sendereihen an : Lieder,
24
Klavierwerke und Kammermusik (Samstag 17.10—18.00 U hr, 1. Program m) sind am
25. Juni, 30. Juli, 27. August und 1. Oktober zu hören; die zweite Reihe ist an den
folgenden Tagen (jeweils 2 0 .0 0 Uhr, 1. Program m) dem symphonisdien Schaffen
Schumarms gewidmet:
1 1 . August 1960
1 2 . Juni 1960
O u vertü re, S cherzo und Fin ale, opu s 5 2 ;
K o n z ert a -m o ll fü r K la v ier und O rchester,
opu s 5 4 ; S y m p h o n ie N r. 2 C-D ur, opu s 61
O u vertü re
D oroth ea" ,
A lleg ro fü r
S y m p h o n ie
zu G o eth e s „H erm ann und
opu s 1 36; In trod u ktion und
K la v ier und O rchester, o p u s 5 2 ;
N r. 1 B-D ur, o p u s 38
14. Juli 1960
15. September 1906
O u vertü re zu „ M an fred “, o p u s 1 15; K o n ­
zertstü ck fü r v ier H örn er und O rchester,
opu s 8 6 ; S y m p h o n ie N r. 4, d -m oll, o p u s 120
O u vertü re zu S zen en au s G o eth e s „Faust“ ;
K o n z ert fü r V io lo n cello und O rchester,
a -m o ll, opu s 129; S y m p h o n ie N r. 3 Es-D ur,
o p u s 97 („ R h ein isch e“)
FREDERIC CHOPIN - HU G O W O L F
■
Eine Sendefolge (dreiwödientlidi Mittwoch 15.15—15.45 U hr, 1. Program m) stellt
Klavierwerke von Frédéric Chopin und Lieder von Hugo W o lf gegenüber und zeigt
die Ähnlidikeit im Schaffen beider Komponisten durch Beschränkung auf eine Gattung
und höchst individuelle Ausprägung eines eigenen Stils. W ir ergänzen damit die
Gedenksendungen anläßlidi Chopins 150. Geburtstag und Hugo W olfs 100. Geburts­
tag, die beide in den ersten M onaten dieses Jahres lagen.
25
Gehobene Unterhaltungsmusik
Leitung: Alfred Schröter
Die Abteilung sieht ihre Aufgabe darin, einen möglichst großen Hörerkreis musi­
kalisch gut zu unterhalten. Darum wird eine unproblematisdie Unterhaltungsmusik
mit schönen Melodien bevorzugt, die aber auch rhythmisch interessant ist und sowohl
den Wünschen der älteren, wie auch der jüngeren Hörer entspricht. Diese Unter­
haltungsmusik ist im Gesamtprogramm mit durchschnittlich fünfzig Sendungen pro
Woche von rund vierzig Stunden Dauer enthalten.
■
M USIK FÜR ALLE
Zahlreiche Hörerzuschriften haben uns bewiesen, daß das langjährige Konzert am
Sonntag mittag „M usik fü r Alle" unvergessen ist. W ir bringen es daher in diesem
Sommer mehrmals als Abendkonzert (Sonntag 20.00—2 2 .0 0 U hr, 1. Program m) im
bekannten Stil, und zwar am 8. M ai, 3. Juli, 17. Juli, 24. Juli und 18. September 1960.
Die Sendungen bieten beschwingte Musik von der unterhaltenden klassischen bis
zur Tanzmusik in konzertanter Aufführung, Arien und Ensembles aus den belieb­
testen Opern und selbstverständlich auch Melodien aus Operetten.
■
OPERETTEN
An Operettenkonzerten haben wir für den Sommer geplant: M eister der heiteren
M use (am Himmelfahrtsfest, Donnerstag 26. M ai 1 9 6 0 , 2. Program m) mit Melodien
aus den erfolgreichsten Operetten und U nbekannt — jedoch nicht m inder interessant
(Sonntag 26. Juni 1 9 6 0 , 2. Program m) mit Melodien aus vergessenen Operetten.
Daneben sind Aufführungen von Operetten in eigener Funkfassung vorgesehen:
I 9.
Juni I9 6 0 , 20.00 Uhr, 1 . Pr.
Emmerich Kaim an: D ie C sard asfü rstin
30.
Juli 1960, 20.15 Uhr, 1 . Pr.
Johann Strauß: D ie T än zerin Fanny E lssler
4. September 1960, 20.00 Uhr, 1 . Pr.
Franz von Suppe: B an d iten streich e
Für das 2 . Programm sind vorgesehen:
Franz Lehar: Schön ist d ie W e lt; Leon
Jessel: S ch w arzw ald m äd el; O scar Straus:
Ein W alz ertra u m ; Johann Strauß: W ien er
B lu t; Jacques O ffenbach: P a riser L eb en
26
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
■
Die W ünsdie unserer O pern- und Operettenfreunde erfüllen wir auch weiterhin
regelmäßig in „Sie wünschen . . . ? " (am ersten Mittwoch eines M onats, 2 0 .1 5 —21.30
Uhr, 1. Program m ). Unsere übrigen regelmäßig wiederkehrenden Sendungen im 1.
und 2. Program m sind:
Sonntag
07.05—07.30 Uhr L eicht besd iw in g t
Dienstag
08.10—09.00 Uhr U n terhaltu n gsm u sik
1 0 .0 0 —1 1 .0 0 Uhr M elo d ien in D ur u. M oll
12.00—13.00 Uhr Zur M itta g sp a u se
12.05—13.00 Uhr M itta g sk on zert
(vierzehntägig)
15.15—15.45 Uhr M u sik am N achm ittag
13.10—14.00 Uhr M u sik nach Tisch
(vierzehntägig)
17.10—17.30 Uhr Franz M ih a lov ic m it
sein em E n sem b le
15.45—17.00 Uhr B unter M elod ien reig en
19.35—20.50 Uhr V om H u n dertsten
ins T au sen d ste
23.05—24.00 Uhr M od ern e
m u sik
M ontag
06.05—07.00 Uhr K lin g en d er M orgen gru ß
07.10—08.00 Uhr F roh e K län g e am M orgen
09.15—09.50 Uhr U n terhaltu n gsm u sik
11.15—12.00 Uhr W u n sch kon zert
13.00—13.45 Uhr M u sik nach Tisch
U n terhaltu n gs­
M ittwodi
06.15—06.30 Uhr Im D reiv iertelta k t
11.00—12.00 Uhr W u n sch kon zert
13.00—13.45 Uhr M u sik nach Tisch
14.10—14.30 Uhr H ans W ie sb e c k
m it sein en S olisten
14.20—15.15 Uhr L eichte M elod ien
18.00—19.00 Uhr Zum F eiera b en d
16.00—16.40 Uhr N ach m ittag sko n z ert
lg .05—19.35 Uhr W a lter R ein h ard t m it
sein em U n terhaltu n gs­
orch ester
18.00—19.00 Uhr Zum F eiera b en d
2 1 .0 0 —2 2 .0 0 Uhr K lin g en d es M o s a ik
23.05—24.00 Uhr M u sik k lin g t durch d ie
N acht
27
23.05—24.00 Uhr M u sik zur sp ä ten S tu n de
00.05—01.00 Uhr D er T ag klin g t aus
Donnerstag
Freitag
07.10—08.00 Uhr F ro h e K län g e am M orgen
06.05—07.00 Uhr K lin g en d er M org en g ru ß
08.10—09.00 Uhr U n terhaltu n gsm u sik
11.15—12.00 Uhr W u n sch kon zert
12.00—13.00 Uhr Zur M ittag sp au se
14.10—14.30 Uhr K lin g en d e K lein ig k e ite n
15.45—17.00 Uhr B unte W eisen
15.15—16.05 U hr M u sik fü r ä lte re L eu te
17.10—18.00 Uhr M elod ien au s O p eretten
18.00—19.00 Uhr Zum F e ie ra b e n d
2 2 .2 5 -2 3 .1 5 Uhr Schön e K län g e
zum sp ä ten A b en d
22.40—23.20 Uhr M u sik au s a ller W elt
Samstag
09.55—10.30 Uhr U n terhaltu n gsm u sik
13.40—14.30 Uhr B esd iw in g t und h eiter
19.05—19.30 Uhr K lein e M elo d ie
28
Volksm usik
Leitung: Karl List
Die Aufgabe unserer Abteilung wird weiter darin bestehen, die bayerisdie Folklore
in ihrer reinen Form , in bodenständigen Liedern und Tänzen, darzubieten; dabei soll
in diesem Sommer das schwäbische Gebiet unser besonderes Anliegen sein. Nach
Möglichkeit wollen wir Sängertreffen, die in den Regierungsbezirken des Landes
veranstaltet werden, direkt übertragen.
AUS DEM PRO G RA M M
■
Neu ist die kleine Sendefolge „Das Volkslied" (Sonntag 9.30—9.35 U hr, 1. Program m ),
die jeweils ein besonders schönes oder interessantes Volkslied bringt. In einer
wöchentlichen Sendimg „So singen und spielen die A n d eren " (Mittwoch, 18.00—18.15
U hr, 1. Program m) kommt Folklore aus aller W elt. Etwa eiiunal monatlich will W astl
Fanderl in einer Halbstundensendung am Abend beweisen, wie sich die oft gewünschte
Volksmusik von eigentlich wünschenswerter unterscheidet. Neu ist außerdem das
„Standkonzert" (etwa vierzehntägig Sonntag 12.05—13.00 Uhr, 1. Program m ); es
soll als M ittagskonzert aus München und anderen Städten Bayerns direkt über­
tragen werden. Unsere bekannten Gesangsgruppen, Laienchöre, Blasorchester, Turm­
musiker, Schrammelmusiken und Saitenspiele hören Sie zu folgenden Zeiten r
Sonntag, 6 .00 —6 .1 0 Uhr, beide Programme
M ittwodi, 18.00—18.15 Uhr, 1 . Programm
Sonntag, 11.00—11.30 Uhr, 1. Programm
Donnerstag, 15.15—15.50 Uhr, 1 . Programm
M ontag, 19.05—19.30 Uhr, 1 . Programm
(vierzehntägig)
Freitag, 13.45—14.20 Uhr, 2 . Programm
Dienstag, 6.10—6.30 Uhr, 1 . Programm
Sam stag, 14.30—15.00 Uhr, 2. Programm
Dienstag, 13.45—14.20 Uhr, 2 . Programm
29
Freitag, 19.05—lg .3 0 Uhr, 1 . Programm
Musiksendungen aus Studio Nürnberg
Leitung: Dr. W illy Spilling
Der Musikabteilung im Studio Nürnberg, deren Sendungen sich seit der „Gründer­
zeit" beinahe verzehnfacht haben, ist eine wesentliche Aufgabe gestellt: die Betreuimg
der in Franken — unter seinen Menschen, in Landschaft und Geschichte — gewachsenen
Musik. Nürnberg, Ansbach, Bayreuth und W ürzburg sind fränkische Städte, deren
Namen rücht nur in der Vergangenheit einen guten Klang hatten.
■
ALTE UN D NEUE M USIK AUS FRANKEN
Als neue Sendereihen bringen wir „A lte fränkische M eister" (unregelmäßig Freitag
23.20—24.00 Uhr, 1. Programm) und in bestimmten Abständen Querschnitte durch
das Musikleben der fränkischen Städte, wie M usizierendes Ansbach oder M usizieren­
des C oburg usw. (unregelmäßig Dienstag 22.00—23.00 U hr, 2. Program m ); damit
in Verbindung stehen die seit längerer Zeit laufenden M usikbriefe aus Franken. Im
übrigen gehören hierher:
„M usik an frä n k isch en R esid en zen " und
„M u sikschätze frä n k is ch er B ib lio th ek en "
(unregelmäßig Freitag 14.20—15.15 Uhr,
2. Program m), zwei seit Jahren bekannte
Sendereihen, mit neu entdecktem M aterial
bereichert.
Fränkisches M usikschaffen der Gegenwart
in der Reihe „F rän kische K o m p o n isten "
(vierzehntägig Dienstag 16.05—17.00 Uhr,
1 . Programm), bzw. auch in „ Z eitg en össi­
sche M u sik" (unregelmäßig Donnerstag
0.05—1.00 Uhr, 2 . Programm).
■
„Jun ge K ü n stler m u sizieren " (unregelmäßig
Freitag 14.20—15.15 Uhr, 2. Programm).
Chorgesang und Volkslied, in Franken mit
Hingabe gepflegt, unter verschiedenen Titeln
(M ontag 8.45—9.00 Uhr, 1 . Programm)
Im „ A b en d ko n z ert" (Dienstag 22.00—23.00
Uhr, 2. Programm) und in „ G roß e M eister
u n terhalten " (Samstag 23.05—24.00 Uhr,
2. Programm) ist vor allem das Fränkische
Landesorchester zu hören.
VOLKSM USIK
Eine neue Sendereihe „Das fränkische Volkslied" wird mit einem Quellenwerk in
Zusammenhang stehen, das als Gemeinschaftsarbeit von fränkisdien Regierungs­
stellen und W issenschaftlern entsteht.
30
In der Reihe „B ei uns i n . . (vierzehn­
tägig M ontag 19.05—19.30 Uhr und vier­
wöchentlich Donnerstag 19.05—19.35 Uhr,
jew eils 1. Programm) sollen Mundartdichter
mit Plaudereien und Versen zu Liedern und
Tänzen zu W ort kommen und Bilder ver­
schiedener fränkischer Landschaften geben.
In „M u sikalisches B au ern frü hstü ck", „Frän­
k isch e S ta d tp feife reien " und „F rän kische
D orfm u sik " (Mittwoch 6.05—6.30 Uhr, 2.
Programm und Donnerstag 13.45—14.20
Uhr, 2. Programm) singen und spielen
Chöre, Singgruppen und Kapellen aus ganz
Franken fränkische Volkslieder und Tänze.
ALTE M USIK
■
Alte Musik ist neben den Sendungen mit ausgesprochen regionalem Charakter seit
Jahren die besondere Domäne unserer Abteilung. Unser das wesentliche Musikgut
von über sechshundert Jahren umfassendes Bandarchiv ermöglicht die vielfältigsten
Programmzusammenstellungen. Hier die Sendereihen:
„M u sikalisches
T a fe lk o n fe k t"
12.20—13.00 Uhr, 2 . Programm).
(Sonntag
„Für K en n er und L ieb h a b er " , „P ortraits
a lter M eister", „D ie A rs n ov a im W an d el
d er Ja h rh u n d erte" und „M u sik d er M a­
donna" (Donnerstag 23.05—24.00 Uhr, 2.
Programm, oder Freitag 23.20—24.00 Uhr,
1 . Programm). Dazu neu im Sommer:
„M usik um Franz v on A ssisi" und „D ie
g ro ß en
eu rop äisch en
O rg elb au m eister"
(Antegnati, Schnittger, Silberm an) mit M u­
sik auf originalen Orgeln.
„V on alten M eistern inspiriert" und „Ba­
ro ck m u sik und Ja z z “ sollen die Beziehun­
gen des Gegenwartsschaffens zur alten
M usik zeigen.
UNTERHALTUNGSM USIK
■
Unsere konzertante Unterhaltungsmusik zeigt sich auch im Sommerprogramm in all
ihren Schattierungen. Einzelne Sendungen sind:
„F rohe K lä n g e“ (Sonntag 7.05—7.30 Uhr,
2. Programm)
„Zur M itta g sp a u se“ (M ontag und Freitag
12.00—13.00 Uhr, 1. Programm)
„M u sik nach Tisch"
(Donnerstag 13.00 —
13.45 Uhr, 2 . Programm)
Es wirken m it: Das Fränkische Landes­
orchester unter Leitung von Erich Kloß,
Leo Eysoldt und Gastdirigenten; das
Orchester Leo Eysoldt; Kurt Illing und sein
U nterhaltungsorchester; das Blasorchester
Hans Blum ; die Orchester der Städte Co­
burg, H of, W ürzburg; das Nürnberger
Unterhaltungsseptett u. a.
M it besonderer Liebe pflegen wir auch jene Grenzgebiete, die bei der übhchen Unter­
scheidung zwischen ernster und Unterhaltungsmusik leidit zu kurz kommen. So ent­
stehen Sendereihen, die nicht nur die M eister des Barock und der Klassik von der
unterhaltsamen Seite zeigen, sondern auch die der Romantik und Gegenwart:
„ G roß e M eister u n terhalten " und „N eue
U n terh altu n g sm u sik“ (Samstag 23.05—24.00
Uhr, 2 . Programm)
■
„K lein e S tü cke a lte r M eister“ und „D iverti­
m en to m u sicale" (Sonntag 23.05—24.00 Uhr,
2 . Programm)
TANZM USIK
In unserer „funkhausgemachten" Tanzmusik sind die verschiedensten Besetzungen zu
hören und wir versuchen, damit allen Geschmacksrichtungen gerecht zu werden. Stan­
dardsendungen sind:
„G u te a lte B ek an n te" (Dienstag 7.10—8.00
Uhr, 1 . Programm)
„M it M u sik g eh t a lles besser" (Mittwoch
16.05—16.40 Uhr, 1 . Programm)
„D as N ü rn berg er T an zorchester" (Donners­
tag 19.05—19.35 Uhr, 1 . Programm)
„K län g e zu r sp ä ten N acht"
0.05—1.00 Uhr, 1 . Programm)
(Donnerstag
Sie hören dort: das Nürnberger Tanzorche­
ster unter Jo sef N iessen; das Orchester
Kurt Illing; die Kapelle S te ff Lindemann;
die „K iebitze"; W erner Elix und W alter
Geiger mit ihren Q uintetten; Hans Ehrlinger und W erner Drexler mit ihren Soli­
sten; und natürlidi viele Gesangssolisten
mit diesen Ensembles wie Angèle Durand,
Fred Bertelm ann und andere.
„M u sik — M u sik" (Freitag 0.05—1.00 Uhr,
Programm)
1.
32
nr
Unterhaltung im Hörfunk
Unterhaltendes
Leichte Uinerhal
Leitung: Dr. Rudolf Didczuhn
Unterhaltendes W ort
Leitung: O lf Fischer
Unser Sommerfahrplan soll vor allem für das
Freitagabend beginnt, zahlreidie Verbindungen
Unterhaltimg schaffen. Dieser Fahrplan kann
ein amtlidier sein; Verspätungen, Änderungen
es muß aber mit ihnen gerechnet werden.
W odienende, das ja nun bereits am
und bequeme Ansdilüsse zur leichten
naturgemäß nicht so verbindlich wie
oder Ausfälle sind nicht vorgesehen,
AUS DER PLANUNG
Donnerstag
D er Treffpunkt für unsere Freimde des
Kriminalhörspiels (Donnerstag 21.05—21.45
U hr, 2. Programm) bleibt unverändert, fol­
gende Reihen sind zu erw arten: In s p ek to r
H orn leig h von John P. W ynn; D ie D am e
m it d en g rau en L öckchen von Lester Pow ell;
P eter Voss — d er M illio n en d ieb nach dem
bekannten Rom an von Gerhard Seeliger.
Freitag
Hier sollen nach der Unterhaltungsmusik
im ersten T eil des Abends folgende Sen­
dungen (Freitag 21.15—22.00 Uhr, 1 . Pro­
gramm) erscheinen: P eter F r a n k en feld s
B astelstu n d e; W as d ie S p a tz en p f e i fe n ;
D as B rettl — ih r L e b e n ; imser Krim inal­
quiz T äter gesucht!
■
nach Auswahl der Hörer erneut zu hören.
Am Abend (Samstag 20.15—22.00 Uhr,
1. Programm) werden sich in wöchentlichem
Wechsel ablösen: D as B ayerische K aru ssell,
gedreht in versdiiedenen O rten des Landes
mit Karusselldirektor O lf Fischer und
M usikm eister Raimund Rosenberger; Leichte
M ischung mit viel M usik und ein wenig
Cabaret, zusammengestellt von W alter
Netzsch; M ünchner B rettl — V on Schw a­
bin g bis zur S ch w an th aler H öh' mit Emil
Vierlinger; B ay erisch e B au ern bü h n en , auf­
genommen an den Spielorten unserer hei­
matlichen Bühnen.
„D ie k le in e S p ä tlese" (vierzehntägig Sam s­
tag 22.05—22.20 Uhr, 1 . Programm) be­
richtet aus dem Papierkorb der W eltpresse.
Unverändert fortgeführt wird die Sendung
„ M u sik k o rresp o n d en ten berichten " (Sams­
tag 2 2 .2 0 -2 3 .0 0 Uhr, 1 . Programm).
Sam stag
In der neuen Sendereihe „ A u f W unsch n odt
ein m al" (Samstag 16.00—17.00 Uhr, 2 . Pro­
gramm) sind erfolgreiche Sendungen aus
der Schatzkammer unseres Schallarchives
37
Sonntag
In „ Sonn tag um V ier" (Sonntag 16.00—
17.30 Uhr, 1 . Programm) werden sich reih­
um ablösen: B airisch H erz ; D er M u sik­
p a v illon , eine leichte Som m enm terhaltung
mit Peter Frankenfeld; W illy B erlin g singt
und p la u d ert v o n A lt-W ien , und H eiteres
M ünchen.
Für den Abend ist etwa alle vier Wochen
ein bayerisches Hörspiel (Sonntag 20.00—
22.00 Uhr, 1 . Programm) vorgesehen; dar­
unter: D er Ja g erlo is l von Ludwig Thom a;
D as M ädchen v o m Ju n g fern sp ru n g von
Hans Fitz; D er Isa rn öck von O tto Kuen.
Am späteren Abend sind Cabaret und
Unterhaltungsfeatures
(Sonntag
21.05—
22.00 Uhr, 2. Programm) vierzehntägig zu
erwarten. W ie zum Beispiel: Freizeit, die
ich m ein e, ein Feriencabaret von H erbert
W itt; D as C a b a ret d er N ach k rieg szeit, eine
historische M ontage von H erbert G reul;
H o tel S acher, eine musikalisdke Hörfolge
von Jo sef Strobl; G an z p riv at b e i . . . , Be­
suche bei Leuten, die Sie interessieren
könnten; D as fä llt ja g a r nicht a u f, zeit­
gemäße V ariationen, vorgeführt von Hell­
muth Kirchammer; G ä ste im C a b a ret mit
Aufnahm en aus den bekanntesten Münch­
ner C abarets; A n d ere S tä d te — a n d er e
P oin ten mit Aufnahmen auswärtiger und
ausländischer C abaret- und Brettlensem bles.
38
Leichte Unterhaltungsmusilc
Leitung: Carl Midialskl
Die Abteilung „Leidite Unterhaltungsmusik" ist im Program m vom K lingenden
W ecker bei Sendebeginn bis Ganz leis erklingt M usik um Mitternacht mit vielen
Sendungen vertreten: Es ist Musik aus eigener Produktion, Aufnahmen anderer Rund­
funkstationen in vielen Ländern und von Schallplatten. Zum Sommerprogramm
haben wir wieder eine regelmäßig wechselnde Unterhaltung für den Freitagabend
vorbereitet: die musikalische M onatsrevue D er Ton macht die M u sik ; Orchester aus
bekannten deutschen imd ausländischen Kurorten unter dem M otto H eute abend:
Prom enadenkonzert; einen heiteren musikalischen Quiz mit Fred Rauch unter dem
Titel Gute N oten fü r gute N oten und daran anschließend unsere kleine Plattenspielerei
M al Gramola — mal H iFi; am letzten Freitag des M onats das Schlagerbarometer.
Natürlich übertragen wir auch in diesem Sommer am Sonntagmorgen das Hafen­
konzert aus Brem en; die Flughafenkonzerte aus München-Riem sind etwa alle vier
Wochen am Sonntag als M ittagskonzert zu hören.
AUS DEM ÜBRIGEN PRO G RA M M :
F röhlicher S on n tagsau sflu g (Sonntag 14.30—
16.00 Uhr, l.Program m ) — Eine Sonntagnachmittags-Plauderei mit Emil Vierlinger
bei volkstümlichen Melodien.
G u te Fahrt! (Sonntag 19.00—19.45 U hr und
werktags außer Mittwoch 10.35—11.15 Uhr,
1. Programm) — M usik, Plaudereien und
Inform ationen fürs Autoradio.
T an zm u sik v o n h ü b en und d rü ben (Sonn­
tag 22.50—24.00 Uhr, 1 . Programm) —
Schallplatten aus Europa und U SA mit
M usik zum Gesellschaftstanz.
Ja , w en n d ie M u sik nicht w ar! (Soimtag
abends 2. Programm) — Ein großes U nter­
haltungskonzert mit interessanten Gegen­
überstellungen aus M elodien von gestern
und heute.
39
■
D as F ilm albu m (Sonntag abends im einen
oder anderen Programm) bringt M usik aus
deutschen und ausländisdien Filmen.
B e lie b te K ü n stler — b e lie b te M elod ien
(Montag 1 5 .4 5 -1 7 .0 0 Uhr, 2 . Programm) Eine Starsendung im weitesten Sirm.
N eu es au s d er N o te n m a p p e (Montag
17.10—17.35 Uhr, 1 . Programm) — Leichte
M usik — eben aufgenommen von unseren
Orchestern und Kapellen.
In term ezzo in Ja zz
Uhr, 1. Programm).
(M ontag 17.35—18.00
D er bu n te T eller (M ontag 19.30—20.15 Uhr,
2. Programm) — Eine Schallplattenrevue mit
O riginalaufnahm en aus aller W elt, zusam­
m engestellt von Jim m y Jungermann.
Sw in g un d S w eet (M ontag 20.15—21.00
Uhr, 2. Programm) — M usik für junge
Leute jeden Alters.
Ja z z Jo u rn al (M ittwodi 23.15—24.00 Uhr,
1. Programm) — D er Treffpunkt für die
Jazzfreunde in Europa.
Zum F e ie ra b e n d (Dienstag und Donnerstag
18.00—19.00 U hr, 2. Programm) — Leidite
M usik zur Entspannung.
M u sik a lisd ier C o ckta il (Donnerstag 19.35—
20.45 Uhr, 2 . Programm) — Gern gehörte
Solisten und O rdiester, eine Nonstop­
Revue mit moderner, mandimal mondäner,
W ir sd ia llp la tteln (Dienstag 22.25—23.15
Uhr, 1. Programm) — Eine Sendung in der
A rt der international beliebten Disc-Jod<eyProgramme mit Plattenkram er W erner Götze.
T an zm u sik — m a d e in G erm an y (Dienstag
23.15—24.00 Uhr, 1 . Programm) — Sdilager- und Tanzmelodien deutsdter Kom­
ponisten.
G ut a u fg eleg t (M ittwodi und Sam stag
7.10—8.00 Uhr, 1. Programm) — Sdiallplattenmusik.
Zur M itta g sp a u se (M ittwodi 12.00—13.00
Uhr, 1. Programm) — T anz- und volkstümlidie Musik.
leiditer M usik.
Ja z z fr eu n d e u n ter sich (Donnerstag 21.40—
22.25 Uhr, 2. Programm) — Das Gegenstüdc mit einem vierw ödientlidi wieder­
kehrenden Jazzwunsdikonzert.
U nser K a ffe e k o n z e r t (Freitag 15.45—17.00
Uhr, 2. Programm).
D ie frö h lich e S ch allp latte (Sam stag 9.15—
9.55 U hr, 2 . Programm).
F roh e L au n e (Samstag 12.00—12.30 Uhr,
1. Programm) — Ein M ittagskonzert mit
beliebten Melodien.
S o klingt's b e i uns! (M ittwodi 13.45—14.20
Uhr, 2. Programm) — Volkstüm lidie M usik.
Ich fr e u e m ich, d a ß m org en S on n tag ist!
(Samstag 12.30—13.30 Uhr, 2 . Programm).
V on M elo d ie zu M elo d ie (Mittwodi 14.20—
15.15 Uhr, 2 . Programm) — U nterhaltungs­
musik zum frühen N adimittag.
D ie k lin g e n d e F u n k p ost (Samstag 15.00—
16.35 Uhr, 1 . Programm) — Leidite Unter­
haltung in W ort und Ton als A uftakt zum
Wodienende.
Zum F ü n f-U h r-T ee (Mittwodi 17.10—18.00
Uhr, 1. Programm) — Tanz- und Salon­
musik am späten Nadimittag.
S ie w ünschen? (Mittwodi 20.15—21.30 Uhr,
1. Programm) — Fred Raudi plaudert zu
Programmen, die wir auf W unsdi unserer
Hörer zusammengestellt haben.
R en d ez v ou s um M itternacht (Samstag 0.05—
1.00 Uhr, 1 . Programm) — Leidite M usik
zum W odienende mit beliebten Solisten
und bekannten O rdiestern.
D as h ö rt m an gern — Unterhaltungsmusik
am Morgen.
40
In eig en er S ache (vierwödientlidi abends)
— A dit Rundfunk-Tanzordiester bringen
die besten Aufnahmen ihrer neuesten Pro­
duktion.
P er P latte nach P aris (alle sedis bis adit
W odien abends) — Bob A stor beriditet
in W ort und M usik aus der Hauptstadt
des Chansons.
S a lu d o s a m ig o s (unregelmäßig) — M elo­
dien aus südlidien Zonen.
41
G anz leis erklin g t M u sik (unregelmäßig
0.05—1.00 Uhr, 1. Programm) — Verträumte
Melodien.
Das Rundfunk-Tanzordiester unter der Lei­
tung von H erbert Bedch bringt Tanzm usik
vom Tage im ter dem T itel M elo d ie und
R h y th m u s; Schlager von gestern, neu auf­
genommen, bringt die Sendung D ie k en n t
jed er , und in U n b eka n n te B ek a n n te stel­
len wir Komponisten und Textdichter der
leichten Unterhaltungs- und Tanzm usik vor.
1
la x ?
Politik und Wirtschaft im Hörfunk
Leitung: W alter von Cube
Nachrichten
Leitung: C em en s M artin
Bayern ist ein Fremdenverkehrsland. Seine Anziehungskraft reicht weit über die
Grenzen Deutschlands hinaus. Von Jahr zu Jah r wächst der Anteil der Ausländer am
sommerlichen Zustrom von Touristen. Diesen Gästen unseres Landes wollen wir
künftig einmal am Tag durch fremdsprachliche Nachrichten über die wichtigsten V or­
gänge in ihrer Heimat imd in der W elt, aber auch über interessante Veranstaltungen
in Bayern informieren. W er immer eine der W eltsprachen Englisch imd Französisch
versteht, hat also während des Sommers Gelegenheit, beim Frühstück in einem baye­
rischen Hotel oder im A uto täglich Kurznachrichten (9.00—9.05 U hr, 1. Programm)
in diesen Sprachen zu hören.
N ACH RICHTEN
■
Die Sendezeiten sind:
sonntags
07.00—07.05 Uhr beide Programme
08.00—08.05 Uhr 1. Programm
09.00—09.05 Uhr l.Program m K u rzn ad irid iten (deu tsch, englisch,
fra n z ösisch )
12.00—12.05
13.00—13.10
19.00—19.05
19.45—19.55
21.00—21.05
22.00—22.05
23.00—23.05
24.00—00.05
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
U hr
2. Programm
1 . Programm
2 . Programm
1 . Programm
2. Programm
1 . Programm
2 . Programm
beide Programme
werktags
06.00—06.05 Uhr beide Programme
07.00—07.05 Uhr beide Programme
08.00—08.05 Uhr beide Programme
45
0 9 .0 0 -0 9 .0 5 Uhr 1 . Programm K urzn achnichten (deu tsch, englisch,
fra n z ösisch )
09.50—09.55 Uhr 1 . Programm
B ekan n tm achu n gen
12.00—12.05 Uhr 2 . Programm
1 2 .0 5 -1 2 .2 5 Uhr 2. Programm
H eu te in B ayern
13.00—13.10 Uhr 1 . Programm
14.00—14.10 Uhr 1 . Programm
S chw arzes B rett
samstags 1 3 .3 0 -1 3 .4 0 Uhr
17.00—17.10
19.00—19.05
1 9 .4 5 -2 0 .0 0
21.00—21.05
22.00—22.05
23.00—23.05
24.00—00.05
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
beide Programme
2 . Programm
1 . Programm
2 . Programm
1 . Programm
2 . Programm
beide Programme
Politik
Leitimg: W alter Kröpelin
Es gibt Hörer, für die politisdie Sendungen ebenso zu einem Rundfunkprogramm
gehören wie das Salz zur Suppe. W enn dem so ist, dann kommt es in einem RundfurJcprogramm darauf an, das Ganze weder zu „versalzen" noch auf das Salz über­
haupt zu vergessen: ein Zuviel bedeutet Verdauungsbeschwerden, ein Zuwenig
Langeweile und Geschmacklosigkeit. Politisch ausgedrückt hieße dies: Interesselosig­
keit gegenüber dem Bürger, seinem Staat und seiner Umwelt überhaupt. Je weniger
aber „es allen recht gemacht" werden kann, um so mehr soll versucht werden, es
möglichst vielen Einzelnen recht zu machen. So sollen die Sendungen der Politischen
Redaktion verstanden sein, die sich in Information und Kommentierung aus viel­
fältigen Anlässen mit den Bereichen der Außenpohtik, der Innenpolitik, der Sozial­
politik und der W ehrpolitik befassen. Im Sommerprogramm stehen zwei außen­
politische Themen im Vordergrund: Die Konferenzserie, die M itte M ai mit dem
„Gipfeltreffen" in Paris eingeleitet wird, und Afrika, der Kontinent der jungen
Staaten, von wo Dr. Franz Herre und Louis Barcata eine Reihe von Berichten
schicken werden.
■
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
Die aktuellen politischen Ereignisse finden laufend in folgenden regelmäßigen Sen­
dungen ihren Niederschlag:
„P resseschau" (Montag mit Freitag 13.10—
13.15 Uhr, 1. Programm)
„W as sa g en S ie dazu?" (Mittwoch 19.35—
lg .40 Uhr, 1. Programm)
„K o m m en tar zum T age" (Montag mit Don­
nerstag 22.05—22.10 Uhr, 1. Programm)
„P olitik au s erster H an d" (Mittwoch
20.00—20.15 Uhr, 1 . Programm)
„Stunde d er A rbeit" (Montag 18.00—18.30
Uhr, 1. Programm)
„P olitische R undschau" (vierzehntägig M itt­
woch 19.05—19.20 Uhr, 2. Programm)
„P rogram m o h n e T itel" (Dienstag 19.05—
19.35 Uhr, 2. Programm)
„ W eh rp o litisch e U m schau" (vierzehntägig
Mittwoch 1 9 .05 —19.30 Uhr, 2. Programm)
46
„ S p ieg el d er S o z ia lp o litik " (Mittwoch
20.45—21.00 Uhr, 2 . Programm)
„ L a n d ta g sk om m en tar" (Samstag 17.50—
18.00 Uhr, 2 . Programm)
„ S ozialp olitisch er K o m m en tar" (Freitag
19.30—19.45 Uhr, 1 . Programm)
„ K o m m en tar d er W oche" (Samstag 20.00­
20.15 Uhr, 1 . Programm)
„E uropa — d ie s e W och e" (Freitag 22.05—
22.40 Uhr, 1 . Programm)
FEATURE-PRO G RA M M
Folgende Einzelsendungen sind für das Abendprogramm in Aussicht genommen;
Status Q u o m it k le in em M inus? — Der
große W eltfrieden und die kleine Abrüstung
Ein T raum w ird zum S ta a t — Zum 100.
G eburtstag von Theodor Herzl
D ie R efo rm a u f d em P rü fstan d — Eine
Zwischenbilanz über den „G eist" der Bun­
deswehr
F u n k tio n ä re d es K a p ita ls — Eine Analyse
über Institutionen der Arbeitgeber und
Unternehmer
V om K o lo n ia lg e h ie t zum N ation alsta a t —
Reisenotizen aus Kamerun
D er K on tin en t d er ju n g en S taaten (I-IV ) —
Stationen einer „Blitzreise" nach A frika
K ein e A n gst v o r P o litik ! — Bem erkens­
werte Bücher
L ern e k la g en o h n e zu leid en — Die Rolle
von Verbänden und Interessengruppen im
Staat
D er schw ache „ sta rk e M ann" — Vom
M ythos de Gaulle und seinen Ursadien
M ah lzeit, K o lle g e !
Arbeitspausen
— Das
Problem
der
D ie v o rfa b riz ier te M ein u n g — Eine Sen­
dung von Forschern und Statistikern
Frißt d ie T rad ition ih re eig en en K in der? —
M ilitärische Überlieferungen u. die Zukunft
K a n a lb a r a ck e 13 — Im Ghetto der
„Asozialen"
T rik o lo re im D au erk rieg — D er Kam pf um
das verlorene Selbstbewußtsein der Fran-
47
A u s ein s m adt d rei — „Parkinsons Gesetz"
in der Sozialbürokratie
M eh r und m eh r und m eh r — D ie gewerk­
schaftliche Lohnpolitik
D as ü b er fü llte W artezim m er — Ein Besuch
bei Ärzten
D er K o n g reß b e s c h lie ß t . . . — Über die
W illensbildim g in einer M assenorganisation
D er R o b o te r und d ie A r b e itn eh m er — Über
die Folgen der Automation
D ie k o m m en tier te „S traßen m ein u n g"
Argumente und Gegenargumente
—
Z eitfu nk
Leihmg: Hans-Joachim Netzer
Die Devise des Zeitfunks heißt: schnell und aktuell! Die Arbeit dieser Abteilung
ergänzt die wichtigsten Informationen des Tages, indem sie deren Begleitumstände,
Gründe und Hintergründe aufzuhellen versucht. W er die Sendungen des Zeitfunks
hört, hat es deshalb leichter, sich ein eigenes Urteil zu bilden über das, was in der
W elt geschieht.
■
UNSER PRO GRAM M
Die täglidie Sendung „E dio d er Z eit“ (werk­
tags 18.30—19.00 Uhr, 1 . Programm) bringt
neben einer kurzen Zusammenfassung der
wichtigsten Tagesnadirichten Berichte unse­
rer Reporter aus aller W elt. Ihre Repor­
tagen und Gespräche mit maßgebenden
Persönlichkeiten erläutern das Tagesge­
schehen und greifen zeitkritische Themen
auf, die die Ö ffentlichkeit erregen, z. B. die
Lärmbekämpfung oder die Verkehrsm isere,
die Luftverpestung in unseren Großstädten
und an unseren Industrieplätzen, oder
unsere noch immer unzulänglichen Schulverhältnisse.
Die „VJ o d ie n d iro n ik " (Sonntag 11.30 —
12.00 Uhr, 1. Programm) verm ittelt Ihnen
jeweils einen zusammenfassenden Rückblick
auf die wichtigsten Ereignisse der abge­
laufenen Woche.
Unsere Bayernredaktion ist bemüht, in der
Sendung „H eute in B ayern" (werktags
12.05—12.25 Uhr, 2 . Programm) die wich­
tigsten Neuigkeiten aus den bayerischen
Regierungsbezirken zu vermitteln — hier
behandeln auch häufig die Regierungs­
präsidenten, Landräte oder Bürgermeister
sozusagen aus erster Hand kommunalpoli­
tisch bedeutsame Fragen.
Die „B ekan n tm achu n gen " (werktags 9.50—
g.55 Uhr, 1 . Programm) inform ieren über
Verlautbarungen und Erlasse der M iniste­
rien, der Bezirksregierungen sowie aus dem
Verw altungsbereidi unserer Städte und Ge­
meinden. „D as S chw arze B rett" (werktags
14.00—14.10 Uhr, 1 . Programm) verm ittelt
die Term ine von bedeutenden politischen
und kulturellen Veranstaltungen in Bayern
einschließlich der Theaterprogram me.
In der „ B ay ern d iro n ik " (werktags 17.10—
18.00 Uhr, 2. Programm) berichten Ihnen
unsere Reporter aktuell und ausführlich
über die Landtagsdebatten sowie über alle
bedeutenden bayerischen Ereignisse polisdier, wirtschaftlicher, kultureller und so­
zialer Art. Der Bogen dieser Berichte spannt
sich von H of bis Hindelang, von Brükkenau bis Berchtesgaden, von den W ein­
orten am M ain zu den oberfränkischen
Industriestädten und dem Bayerischen W ald,
48
vom katholisdien A ltötting zum evange­
lischen Neuendettelsau. Sie erweisen, wie
gerade in unserer Heim at A ktualität und
Tradition eng ineinander greifen. Eine Be­
sonderheit stellt unsere monatlidie O ri­
ginalübertragung aus bayerischen Städten
49
dar. Im Rahmen dieser Sendereihe werden
wir Ihnen während des Som m erhalbjahres
aus Neumarkt in der Oberpfalz, aus M indelheim, N aila, St. Bartholomä am Königs­
see, aus Bad Brückenau, Lauingen und
Randersadcer am M ain berichten.
Wirtschaftsfunk
Leitung: Rudolf Mühlfenzl
W irtschaft ist kein Spezialfach mehr für einige Unternehmer, M anager, Geschäfts­
leute und Fachmiiüster. Im modernen Industriezeitalter ist jeder Mensch in das dyna­
mische Geschehen der W irtschaft eingespannt. Der W irtsdiaftsfunk will daher kein
Fachdienst sein für eine beschränkte Zahl von Sachverständigen, er will vielmehr
eine optimale Zahl von Hörern in ihrer Eigenschaft als Verbraucher auf interessante
Vorgänge in der W irtschaft aufmerksam machen und wichtige wirtschaftspolitische
Entscheidungen erläutern oder kommentieren. Deshalb spannt sich das Programm
des W irtschaftsfurJcs von der aktuellen Information, vom Börsen- und M arktdienst
bis zum Kommentar, bis zum W irtschafts-Feature einer großen Abendsendung, in
der wir versuchen, große komplexe Themen der W irtschaft einem breiten Publikum
verständlich zu machen.
■
SAGEN SIE UNS IHRE M EINUNG!
ln drei Sondersendungen wollen wir der Frage nachgehen, wer zur
Land über Angebot und Preise entscheidet. Im Mittelpunkt dieser
eine öffentliche Meinungsumfrage des Bayerischen Rundfunks; die
stehen unter Mitwirkung des Bundesministers für W irtschaft, Prof
„S agen S ie uns Ih re M einung!"
Zeit in unserem
Sendereihe steht
drei Folgen ent­
Ludwig Erhard;
1 . W as ist Ih n en d ie M arlctw irtsdiaft w ert?
2. Ein E rgebn is in Z ah len
3. D er K u n d e ist b e ss er als sein R u f
m
FEATURE-PROG RAM M
Folgende Themen haben wir zur Sendung im Abendprogramm vorbereitet;
D ie u n b ek a n n te M acht — Tatsachen und
M einungen zum Them a K artell von W il­
helm Bittorf.
M ario m ag K a r to ffe ln nicht — Auch ein
Problem der Vollbeschäftigung, von G er­
hard Herm
50
E xperim en t N r. 1234 — Eine kritische Sen­
dung über den A bbau der W ohnungs­
zwangswirtschaft, von Ludwig Schubert
D ie Ja g d nach d em g rö ß eren M a rk t —
Europas W irtschaft macht Zwischenbilanz,
von Rudolf Mühlfenzl
K on ku rren z ü b er den W o lk e n — Der
schwierige Start zum gemeinsamen euro­
päischen Luftverkehr, von Claus Bartholdt
U n tern ehm en S eelen m a ss a g e — Das Ge­
schäft mit der Öffentlichkeit — W erben
ohne zu werben, von Gerhard Herm
H ilfe o d er H an d el — G e sch en k e o d er G e­
sch äfte? — Eine kritische Sendung zur Pro­
blem atik der Entwicklungshilfe, von Peter
Coulmas
D ie s a n fte G ew a lt — Konzentration
Einzelhandel, von Gerhard Herm
im
D ie n eu e W elle — Bayerns Entwicklung
zum Industriestaat, von W ilhelm Korn
G ran d H otel m it S e lb stb ed ien u n g — Aus
den Erinnerungen des O berkellners Franz,
von H ansjörg Bodamer
In d er S k a la g eh e n d ie L ichter aus — Show
Business — kein Geschäft, von Gerhard Herm
A n gst v o r m org en — Der Schrei nach
Sicherheit in einer W elt des allgemeinen
W ohlstandes, von Hans Funk
L aßt uns H an d el treib en ! — Chruschtschows
A ngebot und seine Konsequenzen, von
W ilhelm B ittorf
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
■
Der aktuellen Information, der Kritik und dem Kommentar dienen folgende regelmäßige Sendungen:
„W irtsch a ftsko m m en tar" (Dienstag 20.50—
21.00 Uhr, 2. Programm)
„A us B ayern s W irtschaft" (vierzehntägig
M ittw odi 19.20—19.35 Uhr, 2. Programm)
„ W irtsch a ftsg lo sse d er W oche" von Rufus
Mücke (Donnerstag 19.35—19.40 Uhr, 1.
Programm)
„ P raktische H in w eise" (Samstag 8.10—8.15
Uhr, 1. Programm)
„Durch d ie L u pe g es eh en " — Kritische An­
merkungen für Verbraucher und Steuer­
zahler (M ontag 19.30—19.45 Uhr, 1. Progr.)
„ W irtsch a ftsp olitik d er W oche"
18.15—18.30 Uhr, 1. Programm)
(Freitag
„W irtsch aft im Q uerschnitt" (Mittwoch
18.15—18.30 Uhr, 1. Programm)
51
„S teu er- und R ech tsfrag en au s d em A lltag"
(Montag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)
„D er S tellen m arkt" (Freitag 8.10—8.15 Uhr,
1. Programm)
„ M arkt- und B örsen d ien st, W irtsch a fts­
nachrichten" (Montag mit Freitag 14.30—
14.45 Uhr, 1. Programm)
„Firm enberichte"
(Mittwoch
Uhr, 1. Programm)
14.30—14.35
Landfunk
Leitung: Dr. EriA Geiersberger
Der Landfunk will in seinem Sommerprogramm an den einzelnen Wochentagen
Schwerpunkte in Erscheinung treten lassen, da unsere Hörer wegen des besonderen
Arbeitsrhythmus' in der Landwirtsdiaft nidit täglich unsere Sendungen hören können.
■
AUS DEM PRO GRAM M
Unsere Hauptsendung „V olksm usik und Landfunk"
1.
(werktags 11.15—12.00 Uhr,
Program m) steht unter folgender Planung:
M ontag:
gangenen
vierzehn
A k tu e ller
aktuelle Ereignisse aus der ver­
Woche und A grarpolitisdies; alle
Tage eine neue Sendereihe
P flanzenschutz.
D ienstag: vor allem Probleme der Tierhal­
tung, wie Fütterung, Tierzucht, Stallbau usw.
M ittw odi: vor allem Sendereihen, so am
ersten M ittw odi des M onats eine Presse­
diskussion als Direktsendung; am zweiten
M ittw odi Antworten von Experten auf
H örerbriefe; am dritten Mittwoch stellen
wir in der Reihe W ir und d ie E W G Höfe
aus den sechs Ländern der Europäischen
W irtsdiaftsgem einschaft als Beispiele für
die neue Situation der Agrarproduktion
vor; am vierten Mittwoch stehen allge­
meine Probleme zur D ebatte.
D onnerstag: vor allem Landtechnik, von
der A ussaat bis zur Ernte, vom Boden bis
zur Maschine.
Freitag: neben dem M arktbericht der
Woche die Sendung „Für d ie L an d frau "
und am M onatsende die Gebrauchtsdilepperbörse.
Sam stag: Inform ationen aus der Landwirt­
sdiaft in aller W elt, mehr Interessantes als
Fachliches.
In den „M arktm eldungen" (werktags 6.05—6 .1 0 U hr, 1. Program m) bringen wir am
M ontag die Übersicht über die Schlachtviehmärkte der vergangenen W oche, von
Dienstag bis Freitag die Schlachtviehnotierungen vom Vortag und am Samstag den
Bericht über den Verlauf der Nutzvieh- und Ferkelmärkte der Woche.
Im „Blick ü b er den Zaun" (Sonntag 7 .3 0 -7 .4 5 Uhr, 1. Programm) wenden wir uns
an die Gartenfreunde und Frühaufsteher, die sich mit N atur imd G arten beschäftigen
wollen.
52
Sport
Leitung: Josef Kirmaier
Der Sportfunk hat im Rahmen des Sommerprogramms 1960 besondere Aufgaben zu
lösen, derm die M onate M ai bis September stehen im Zeidien der XVIL Olympischen
Sommerspiele in Rom vom 25. August bis 11. September. Dazu kommen zahlreidie
Länderkämpfe in den verschiedensten Sportarten sowie Europameisterschaften und
die Hundert-Jahrfeier des Deutschen Tumerbundes in Coburg. Ferner die internatio­
nalen Radrundfahrten, unter denen die „Tour de France" mit einer kompletten deut­
schen Nationalmannschaft den ersten Platz einnimmt. Außerdem findet das inter­
nationale Reit- und Springturnier in Aachen als Vorolympia stärkste Beachtung.
OLYM PISCHE SPIELE
■
Die Hörfunk-Übertragungen von den Sommerspielen in Rom werden für alle west­
deutschen Anstalten einschließlich RIAS Berlin im ter der Federführung des Baye­
rischen Rundfunks zusammengestellt. Obwohl noch nicht alle Einzelheiten festgelegt
werden koimten, ergibt sich bereits folgendes Bild: täglich eine Mittagsendung (13.10—
13.30 Uhr, 1. Program m ), eine Abendsendung (19.15—19.40 Uhr, 1. Program m) und
eine Nachtsendung (2 3 .4 0 -2 4 .0 0 Uhr, 1 . Program m ), dazu Direktübertragungen, die
frühzeitig bekanntgegeben werden.
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
■
Die spätere Sendezeit von „Sport der W odie" (Mittwoch 2 2 .1 0 —22.25 Uhr, 1. Pro­
gram m ), erlaubt es jetzt, die Mittwoch-Abendveranstaltungen aktuell zu berücksich­
tigen. Außerdem dürfte der spätere Beginn der Samstagsendung „Das N eueste vom
Sport" (Samstag 19.30—19.45 U hr, 1. Program m) ermöglichen, daß wir die Ergebnisse
der Fußball-Gruppenspiele vom Nachmittag bekanntgeben. Die bemerkenswerte
neue Sendung „D er Blick nach Rom" (Sonntag 18.45—19.00 Uhr, 1. Programm) ver­
mittelt von M ai bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele die wichtigsten
Geschehnisse des In- und Auslandes durch Reportagen, Interviews und Kurzberichte;
53
außerdem nehmen prominente Persörüidikeiten der verschiedenen Olympisdien Komi­
tees zu aktuellen Problemen Stellung. Die regelmäßigen Sportsendezeiten sind im
übrigen:
„S p ortg losse" (Dienstag 19.35—19.40 Uhr,
1. Programm)
„S port d er W oche" (Mittwodi 22.10—22.25
Uhr, 1. Programm)
„S p o rtm o sa ik "
(Donnerstag
Uhr, 2. Programm)
„SportD orsdiau"
(Samstag
Uhr, 1. Programm)
Uhr, 2. Programm)
„S port und M u sik" (Sonntag 17.30—18.45
Uhr, 1. Programm)
20.45—21.00
„D er B lick n a d i R om I"
13.10—13.30
„D as N eu este v o m S port" (Samstag I 9 .30 —
19.45 Uhr, 1. Programm)
„Sport am S a m sta g ab en d "
23.15 Uhr, 1. Programm)
„Sport am S onn tag" (Sormtag 16.15—17.00
(Samstag 23.00—
(Sonntag 18.45—
19.00 Uhr, 1. Programm)
„Sport
in
K ürze"
(Sonntag
19.55—20.00
(Sonntag
22.40—23.00
Uhr, 1. Programm)
„Sportquerschn itt"
Uhr, 2. Programm)
SONDERSENDUNGEN
Zahlreiche Sportereigrüsse des Sommers werden wir in Sondersendungen übertragen,
von anderen in den vorgenannten Sendezeiten aktuell beriditen. Die Ereignisse sind
vor allem:
M ai
G e w ich th eb er-E u ro p a m eistersch a ften m M a iland ( 4 .- 8 .) ; D eu tsche M eistersch a ften im
F reistilrin gen in M ündien ( 7 .- 8 .) ; T ag des
R u d ersp ortes in R a tzebu rg (8. 5 .); F u ß ball­
L ä n d ersp iel D eutschlan d—Irlan d in Düssel­
dorf (11. 5 .); F u ß ba ll-O ly m p ia-A u ssch eid u n g ssp iel Finnland—D eu tschlan d in H el­
sinki (18. 5 .); D eu tsche K u n sttu rn m eistersch a ften d er Frauen in W uppertal (2 1 .-2 2 .);
F u ß b a ll-A m a teu r-L ä n d ersp iel D eutschlan d­
F ran kreich in Saarbrüdcen (2 6 .5 .); G esa m t­
d eu tsch e O ly m p ia-A u ssch eid u n g en d er R in­
g er in Mündien (2 8 .-2 9 .)
Juni
W a sser b a ll-L ä n d e rs p ie l F ran kreich-D eu tsch­
lan d in Paris ( 4 .- 5 .) ; S eg elflu g -W elt­
m eistersch a ft in Butzweilerhof bei Köln
(4 .-1 8 .); In tern a tion ales R eittu rn ier C H I in
54
Ludwigsburg ( 9 —12.); 24-S tu n den -R en n en
in Le M ans (1 1 .—1 2 .); In tern a tion ales R eit­
tu rn ier C H IO in Turin (11.—19.); H an d­
b a ll-W eltm eistersch a ft d er Frau en in Hol­
land (1 2 . - 1 9 .); S chw eizer R a d ru n d fah rt
(1 6 .-2 2 .); In tern a tio n a le D reitag e-F ah rt d es
A D A C in G arm isA (1 9 .-2 2 .); W im b led o n ­
T en n istu rn ier (2 0 .-2 7 .); E n d sp iel D eutsche
F u ß b a ll-M eistersd ia ft (2 6 .6 .); R a d ru n d fah rt
„ T ou r d e France" (26. 6 .- 1 7 . 7.)
In tern a tion ale
D eu tsche
T en n ism eister­
sch a ften in Hamburg ( 1 .- 9 .) ; O ly m p ia­
L eich tath letik-A u ssch eid u n g en in Hannover
und Erfurt (6 . 8 .); L eich tath letik-L än d er­
k a m p f D eu tschlan d — Schw eiz in Freiburg
(2 0 . - 2 1 .); 100 Ja h r e D eu tsches T u rn fest in
Coburg (1 0 .-1 4 .)
Juli
September
O ly m p ia-A u ssd ieid u n g en
d er
deu tschen
A m a teu rb o x er in Berlin ( 1 .- 3 .) ; In tern a tio ­
n ales R eittu rn ier in Aachen (2.—10.); D eut­
sches D erb y d er G a lo p p e r in Hamburg-Horn
( 3 .7 .); W as ser b a ll-L ä n d e rs p ie l H ollan d —
D eu tschlan d in M aastricht ( 9 .-1 0 .) ; E u ropa­
B erg m eistersch aft in Trient-Bodone (1 0 .7 .);
N atio n a le deu tsche T en n ism eistersch a ften
(1 1 .-1 7 .); O ly m p ia-Q u a lifika tio n im Z eh n ­
k a m p f un d 10 00 0 -m -L au fen in Sdiweinfurt (1 6 .-1 7 .); D eu tsche L eich ta th letik ­
M eistersch a ften in Berlin (2 2 .-2 4 .)
D eu tsche S ch n ellau fm eistersch aften im R o ll­
sp o rt in Sdiweinfurt ( 3 .- 4 .) ; E u ropa-B erg­
m eister sch a fts la u f fü r S p o rtw ag en in Salz­
burg (1 1 .9 .); S p rin g reiter-W eltch am p ion at in
Venedig (15.—18.); D eu tsche L e ich tath letik ­
V erein sm eistersch a ften in München (17.—
18 .); D eu tsche M eistersch a ft d er R a d sp o rt­
A m a teu re im V ierer-M a n n sch aftsfa h ren in
Berlin (1 8 .9 .); D eu tsche L eich tath letik-M eh r­
k a m p fm e is ters c h a ften in Hamm (2 4 .-2 5 .);
D eu tsche R eiterm eistersch a ften in Berlin
(31. 9 .- 2 . 10.)
55
August
O stfragen
Leitung: Günther Milbradt
Im Blidc auf die bevorstehenden Ost-W est-Gipfelkonferenzen wird in diesen Wochen
erneut die Forderung erhoben. Schulen, Verbände, Presse und Rundfunk mögen sich
intensiver mit dem Verhältnis der Deutschen zu den Völkern O st- und Ostmittel­
europas beschäftigen. Die Abteilung für Ostfragen hat solche Themen wiederholt
erörtert und wird auch im Sommerprogramm bemüht sein, Kenntrüsse über O stund Südosteuropa zu vermitteln. Besondere Aufmerksamkeit verdient weiterhin die
Entwicklung in den deutschen Provinzen jenseits der Zonengrenze und Oder-Neiße-Linie.
■
ZONENZEITUNG
Die SED-Führungsschicht im anderen Teil Deutschlands hat der Bevölkerung neue
Aufgaben gestellt, um wenigstens annähernd die zum zehnjährigen Bestehen der
„D D R" im Oktober vorigen Jahres eingegangerien Verpflichtungen erfüllen zu können.
Dazu verstärkt die SED ihre Bemühungen, W estberlin in eine „Freie Stadt" zu ver­
wandeln und zu separaten Friedens Verträgen mit beiden Teilen Deutschlands zu
kommen. Über alle diese Probleme wird die Sendung „Zwischen Elbe und O der —
Eine Z onenzeitung" (Donnerstag 22.10—22.25 Uhr, 1. Program m) berichten.
■
VO RTRÄG E UN D REFERATE
Wöchentlich einmal bringen wir in regelmäßigem Turnus Sendungen (Mittwoch
16.45—1 7 .0 0 U hr, 1. Programm) folgender Reihen: N eu e Bücher ü b er Mittel- und
Ostdeutschland, N eu e B üdier ü b er O steuropa, A u s dem ostdeutschen und osteuro­
päischen Volksliederarchiv; die neue Sendereihe A bgehö rt und — kom m entiert wird
vor allem zu deutschsprachigen Sendungen des tschechoslowakischen und polnischen
Rundfunks Stellung nehmen. Außerdem sollen Vorträge über folgende Themen in­
formieren:
O steu ro p a im deu tschen Schulunterricht
V on D eu tschlan d nach — D eutschlan d
D ie o stp oln isch en G e b ie te seit 1945
Der Fluditweg einer Studentin
D as m arxistisch-len in istische G eschichtsbild
in d er S o w jetz on e
56
HALBSTUNDENSENDUNGEN
„Bei der notwendigen Überprüfung unseres Verhältiüsses zu den Völkern O st- und
Ostmitteleuropas hat es wenig Sinn zu warten, bis die anderen den ersten Sdiritt
dazu tun. Die Deutschen, deren Rolle in Ostmitteleuropa sich so gnmdlegend geändert
hat, sind an erster Stelle berufen, dieses gegenseitige Verhältnis zu revidieren." (Prof.
D r. Eugen Lemberg). Die Sendungen der Reihe „Deutschland und der europäische
O sten“ (vierzehntägig Samstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm) werden neben weite­
ren Einzelsendungen im Abendprogramm Kermtnisse und Meinungen über die Länder
des Ostblocks vermitteln, sowie aus Vergangenheit und Gegenwart der östlich der
Zonengrenze liegenden Teile Deutschlands berichten. Die Titel einiger Sendungen
heißen:
O steu ro p a und d er d eu tsch e O sten
D ie N a tio n sid ee in w e stlid ier und östlicher
Sicht
W an d lu n g en d es tschechischen N ation alh ew u ß tsein s
D er U krain er — V ersuch ein e r C h a r a k te ­
r istik — Aus Veröffentlichungen deutscher
Schriftsteller
P olen s „D reistadt am M eer" — Danzig,
Zoppot und Gdingen sollen ein Gemein­
wesen werden
„H ooligan s" in M o sk a u — Die Jugend und
die „Errungenschaften" in der U dSSR
„Üb' im m er Treu' un d R e d lic h k e it . . . " —
Potsdam und die Unterzeichnung des Pots­
damer Abkommens vor 15 Jahren
G u stav F reytag — m ein V ater — Eine Sen­
dung zum 65. Todestag des sdilesischen
Dichters
U nter d er E rn tekron e — Ein Sommer in
Schlesien
A u s d er G eschichte d es S u d eten la n d es:
Jo sef Seliger und die sudetendeutsche So­
zialdemokratie
Zum „W eltflüchtlingsjahr" (Juli 1959 bis
Juni I 96 0 ) sind noch folgende Sendungen
geplant:
D er a fr o a sia tisc h e K u rs d er SED — O st­
berlins Außenpolitik unter der Lupe
W arten a u f w estd eu tsch e L eh rstü h le —
Das Problem der Eingliederung geflohener
W issenschaftler
Ein S o m m erta g an M eck len b u rg s K ü ste —
Ein Landschaftsbild
12 M on ate W eltflü chtlin gsjahr — Eine Bilanz
zum Abschluß der weltweiten H ilfsaktion
Zu den Halbstundensendungen der Abteilung für Ostfragen gehört auch die aktuelle
Berichtsreihe „Zwischen Ostsee und Karpaten" (vierzehntägig Samstag, 14.00—14.30
57
U hr, 2. Program m ). Kommentare, Reportagen, Berichte und Interviews werden sich
mit dem aktuellen Geschehen in Ostdeutschland und in den Ländern zwischen Ostsee
und Karpaten beschäftigen und darüber hinaus vom Leben der Heimatvertriebenen,
Flüchtlinge und Emigranten in der Bundesrepublik und im westlichen Ausland be­
richten.
■
SONDERSENDUNGEN
Zum „Sudetendeutsdien T a g ", der heuer in München stattfindet, sind folgende Sen­
dungen und Übertragimgen vorgesehen:
D ie P rag er Schule, ein Vortrag von Ernst
Sdirem mer (Mittwoch 1 . 6 ., 16.45—17.00
Uhr, 1 . Programm)
B ayern und B öh m en , eine kulturhistorische
Betraditung (Samstag 4. 6 ., 16.00—16.40
Uhr, 2 . Programm)
V erleih u n g d es „S u deten deu tschen K ultu r­
p reises" (Übertragung aus dem M ündiener
Cuvillies-Theater, Freitag 3. 6 ., 19.05—19.45
Uhr, 2 . Programm)
D as L ied d er M oldau , ein Landschaftsbild
(Pfingstsonntag 5. 6 ., 13.30—14.00 Uhr,
2 . Programm)
„S u deten deu tscher T ag" in M ünchen als
Hauptthema der Sendung „Z w ischen O stsee
und K arp aten " (Samstag 4. 6 ., 14.00—14.30
Uhr, 2. Programm)
D ie bö h m isch e E lbe, ein Hörbild (Pfingst­
montag 6 . 6., 13.30—14.00 Uhr, 2 . Progr.)
58
7
1
.
IhiM
Kultur und Erziehung im Hörfunk
Kulturkritik
Literatur
Kirchenfunk
Frauenfunk
Jugendfunk
Schulfunk
Kinderfunk
7
y^P:'/
/
•
Leitung: Gunthar Lehner
P
K u ltu r k r itik
Leitung: Remigius Netzer
Kunst ist ein Indiz für die geistige Situation. W o sich Kunstkritik nicht am Zufälligen
verliert, ist sie notwendig audi Zeitkritik. M an kann sie schwerlich ohne ein — wenn
auch noch so unvollständiges, noch so widersprüchlidies — Weltbild betreiben. Bei
aller sonstigen Uneinigkeit ist die W elt sich aber darin eirüg, daß sie kein gemein­
sames, verbindliches Weltbild habe. Damit wird die Kunstkritik und, in einem noch
umfassenderen Sinn, die Kulturkritik zu einem fatalen Geschäft. Trotzdem erwarten
Hörer und Leser von ihren Sendern und Blättern nicht nur pure Information, sondern
auch Klärung, Scheidung, Deutung. Es hängt vom Sachverstand und von der Redlich­
keit des Kritikers ab, ob sein W o rt für den Hörer wirklich eine Hilfe wird.
FEATURE-PRO G RA M M
Als Beiträge zum Abendprogramm haben wir für den Sommer geplant:
„In terview m it u n serer Zeit" ist der Titel
einer Reihe von Beiträgen im Abendpro­
gramm, die weniger ankiagen und kriti­
sieren wollen, als Einsidit und Verständnis
für unsere Situation wedcen und damit den
W illen zur persönlichen Entscheidung stär­
ken. Einige U ntertitel mögen den Them en­
kreis andeuten: W er ist eigen tlich d er
„ m od ern e M ensch?"; M itläu fer un d „N on­
k o n fo rm isten " ; F reizeit, d ie s ie m ein e n ;
Z eitg eist au s d er M u sicb o x ; D rog en und
d ie S e e le ; „Ich b e k e n n e" — „Ich g es teh e!" .
Zur Psychologie der G eständnisse; Fragen
ist M o d e ; D er g es teu e rte M ensch — Neue
Aspekte der K ybernetik; D as A to m und
d a s G ew issen oder: gibt es eine Ethik der
W issenschaft?
63
Ein kleiner Zyklus von Halbstundensen­
dungen wird sich mit medizinischen T he­
men von allgemeinem Interesse befassen,
u. a.: N eu rosen u n serer Z eit; P ro b lem e d es
ärztlichen E th o s ; D er S elbstversu ch als
Forschungsw eg.
„Schw ert und T au be" heißen drei Sendun­
gen, in denen Friedrich Heer die Geschichte
der W eltfriedens-Idee nachzeichnet. Sie
werden um Pfingsten in unserem Programm
stehen.
N eu este G eschichte im S p ieg e l ba y erisch er
S chulbücher und die heikle Frage H ab en
d ie D eutschen h eu te ein G eschichtsbild?
werden Gegenstand anderer Sendungen sein.
Gunthar Lehner wird in mehreren Beiträ­
gen eine Anlyse der geistigen, politischen
und gesellsdiaftlichen K räfte im gegenwär­
tigen Spanien zu geben versuchen. Gleich
Polen, über das er im vergangenen Jahr
berichtete, gilt ihm Spanien als euro­
päisches Spannungsfeld von besonderer
Zukunftsbedeutung.
D er Erhellung unserer Umwelt, wie der
W elt in uns, sollen zwei Sendungen die­
■
nen: W alter M aria Guggenheimer kon­
frontiert uns mit dem W erk und der Per­
son von François M auriac, Paul Hühner­
feld fordert für Elisabeth Langgässer den
ausgezeichneten Platz in der Rangordnung
unserer Literatur zurück, von dem Vergeß­
lichkeit und modische A llüren sie sehr zu
Unrecht zu verdrängen scheinen.
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
Die regelmäßigen Sendungen der Abteilung Kulturkritik bleiben während des Som­
mers im wesentlichen bestehen.
„D er K u ltu rspiegel" (Montag 22.10—22.40
U hr, 1. Programm) berichtet kritisch von
den Ereignissen auf den Gebieten der Lite­
ratur und der bildenden Küste, der W is­
senschaft und des Theaters.
Die Sendung „Film im Funk" (Montag
19.05—19.30 Uhr, 2. Programm) inform iert
über die neuesten Filme imd berichtet aus
Studios und Ateliers.
Unsere Buchbesprechungen „Für S ie g e le ­
sen — A us n eu en Büchern" (Sonntag 22.05—
22.30 U hr, 1 . Programm) wird in neuer
Sendezeit w eiterhin eine Auswahl der vie­
len Neuerscheinungen deutscher und aus­
ländischer W erke geben.
M it leichter Hand, in Notizen und Glossen,
begleiten wir die T age und Wochen in der
Sendung „W as w ir noch sa g en w o llten . . . "
(vierzehntägig Sam stag 22.05—22.20 Uhr,
1 . Program m), denn oft sind es gerade die
Erscheinungen am Rande, die ein Ereignis
oder eine Tendenz ins rechte Licht setzen.
M
Literatur
Leitung: W olfram Dieteridi
Das Geschäft der Literatur, der Diditimg ist immer das gleidie: W ahrnehm ung in
Darstellung umzusetzen und so vergegenwärtigt mitzuteilen. Sie verfolgt keine unmit­
telbaren Zwedce und erfüllt doch um so mehr den einen Hauptzweck: daß das Leben
nidit seicht zerfließe, sondern sich nähre und auferbaue, daß es Glanz, Dichtigkeit
und Folge gewinne; wobei wir des Glaubens sind, daß nur das konkret Gestaltete und
die sinnenhafte Einbildungskraft Ansprechende, nicht aber das bildlos Lehrhafte zur
eigenen Auferbauung, werm auch kaum Stein um Stein, so doch „Sandkorn für Sand­
korn" reiche. Dementsprechend soll in imserer Sonntagssendung „L ebenserinnerungen
und K alendergesdiiditen" an der Gestalt von Jean-Henri Fabre und an dem W erk
Johann Peter Hebels das in beiden Fällen exemplarische Verhältnis zwischen schöpfe­
rischem Eigen-Sinn und förderlicher W irkung auf die M it- und Nachwelt verdeutUcht
werden. Die Erzählungen der Reihe „T raum und Tag" wie auch die Prosastücke der
Sendung „D er Spaziergang" stehen hierzu in einem ergänzenden Kontrast, weisen
jedoch in die gleiche Richtung: auf eine in allem Leben atmende Freudigkeit, die oft
erst durch Trübung sichtbar wird. In unseren M ontagssendungen (15.45 U hr, 1. Pro­
gramm) sind Arbeiten zeitgenössischer deutscher Autoren zu hören: vorwiegend
Erzählungen und Kurzgeschichten, doch auch heitere Geschichten aus dem Bereich des
Volkstümlichen und Mundartlichen.
LEBENSERINNERUNGEN UN D KALENDERGESCHICHTEN
■
Zwei Kleinmeister, doch eben M eister, werden diesmal in den Folgen unserer Sonntag­
nachmittagssendungen (15.15—16.00 U hr, 2 . Programm) vorgestellt. Jean-H enri Fabre
(1823—1915) hat seinem wissenschaftlichen Lebenswerk, das von 1879 bis 1 9 0 7 in
zehn Bänden erschienen ist, den Titel „Souvenirs entomologiques — Eriimerungen
eines Insektenforschers" gegeben, und tatsächlich findet in dieser Chronik eines Ent­
deckers unbekannter W elten eine einzigartige Entfaltung des Themas der Erirmerung
statt, wenn man das W o rt nur richtig versteht: nicht als wehmütig verklärenden
Rückblick, sondern als Vergegenwärtigung aus ungeteilter K raft des ganzen Wesens.
Die Begegnung mit dem W erk dieses großen Forschers und glücklichen Menschen ist
iS
einem Schweizer Schriftsteller unserer Tage, dem Erzähler Kurt Guggenheim, so
nachhaltig zum Erlebnis geworden, daß die unscheinbare Gestalt Jean-Henri Fabres
für ihn die Qualität eines Leitbildes gewann. Indem er die einzelnen Etappen seiner
Begegnung, das langsame Eindringen und die verwandelnde W irkung dieses Um ­
gangs beschreibt, gerät er, immer des Abstandes sich bewußt bleibend, unmerklich
in die Spur der Nachfolge: „Noch heute fällt es mir schwer, auszudrücken, worauf
eigentlich die Bezauberung gründet, die dieses Insektenforschers W erk auf mich aus­
übte und fortfährt, es zu tun. Ich brauche nur wahllos nach einem der Bände zu
g re ife n . . . und ich bin nicht mehr da, ich bin er selbst, dieser kleine Volksschul­
meister aus Avignon, und ich beuge mich unter der glühenden Soime der Provence,
in einem Maquis von Thymian und Lavendel und den fußhohen W äldchen der
Zwergeichen, über die Nester der Mörtelbiene, und ich habe keine andere Sorge,
keine andere Sehnsucht mehr als jene, zu wissen, zu sehen, wie dieses Geschöpf
lebt — nichts als das Geheimnis seines unscheinbaren, unbeachteten Daseins zu er­
forschen und dann es zu sagen, hinzusetzen in W orten, in Sätzen, die w ahr, unum­
stößlich wahr sind, ergründet in Tagen, W ochen, Jahren, Jahrzehnten geduldiger,
beharrlicher Beobachtung, und hingeschrieben in der einfachsten Sprache." Eine
Bezauberung also, die den willig Folgenden nicht in ein erträimites Paradies ent­
führt, sondern in den Tag der W irklichkeit, den Alltag der Bewährung im geringen
Tun. Deshalb auch hat Kurt Guggenheim seinem doppelten Lebensbericht, den wir
in acht Sendungen bringen werden, den Titel „Sandkorn für Sandkorn" voran­
gesetzt, ein Schiller-Zitat aus dem Gedicht „Die Ideale", wo auf so wenig „idealisti­
sche" W eise von dem wahren T rost die Rede ist, von der „Beschäftigung, die nie
erm attet. Die langsam schafft, doch nie zerstört. Die zu dem Bau der Ewigkeiten Zwar
Sandkorn nur für Sandkorn reicht Und von der großen Schuld der Zeiten Minuten,
Tage, Jahre streich t. . . " Es geht hier um die Genauigkeit im Kleinsten, scheinbar nur
um Insekten und deren Instinkthandlungen, in W ahrheit aber um die Harmonie der
Schöpfung, um die Andacht des Menschen, um Lob und Dank als die einzig ange­
messene Antw ort auf das angeschaute Geheimnis.
Aus einer verwandten Gesinnung stam m t auch das W erk des alemannischen Dich­
ters und Kalendermanns Johann Peter Hebel, dessen Geburtstag sich am 10. Mai
dieses Jahres zum zweihundertsten Male jährt. Seine Erzählungen aus dem Schatzkästlein des rheinischen H ausfreundes, denen mehrere Sendungen des M onats Mai
gewidmet sind, bezeichnen den späten Gipfel einer Gattung, deren Ursprünge bis in
das Mittelalter zurückreichen. Sie verband das Belehrende mit dem Unterhaltenden;
das Derbe, W itzige, wohl auch das Freche und Unflätige durften sich hier hervortun,
ohne daß doch die höhere Auslegung dabei zu kurz gekommen wäre. Bei Hebel nun
verwandelt sich diese Gattung des volkstümlich Schwankhaften, durch ein einmaliges
W under, in Poesie, und bleibt doch plane Prosa, wie sie von einem erfahrenen Manne
wohl auch am W irtshaustisch zu vernehmen wäre. W as dem französischen Forscher
seine Insekten, das sind dem „Hausfreund" rheinauf rheinab seine Landsleute, und
wenn er sie mit heiterer Behaglichkeit zum Ergötzen seiner Leser abzuschildern weiß,
so ist doch der dunkle Hintergrund der Zeit nicht vergessen; das Idyll ist nicht Zeit­
flucht, wofür es gerne genommen wird, sondern geradezu ein Gerüstetsein.
Von dem, was Hebels Volkserzählungen vorausliegt, soll gleichfalls in mehreren
Sendungen eine Auswahl geboten werden; erwähnt seien aus dem 16. und 17. Jahrhimdert die Sammlungen Schim pf und Ernst (1512) von Johannes Pauli, Das Rollw agen-B üM ein (1555) von Jörg W ickram , der W endunm ut (1565—1603) von Hans
Wilhelm Kirchhoff und Grimmelshausens Ewig w ährender Kalender (1670). — Als eine
A rt Ergänzung zu Fabres Erinnerungen bringen wir im August in fünf Sendungen die
autobiographischen Aufzeichnungen des Geologen und Anthropologen Friedrich Ratzel
(1844—19 0 4 ), in denen er seine Kindheit und Jugendjahre im Badischen schildert.
DER SPAZIERGANG
■
Die Sendungen unserer Reihe „D er Spaziergang" (Sonntag 9.40—10.00 Uhr, 2. Pro­
gramm) umfassen Texte deutschsprachiger Autoren unseres Jahrhunderts, u. a. von
Ernst Barlach, W alter Benjamin, Rudolf Kassner, Robert Musil, Sigismund von
Radecki, Rainer M aria Rilke, Joseph Roth, Ludwig Strauß, Regina Ullmarm, Georg
von der Vring, Robert W alser, Konrad W eiß. Das Ganze stellt Ein literarisdies
Skizzenhuch dar, dessen einzelne Stücke sich dem nähern, was man als Prosagedicht
bezeichnen darf. Begegnungen mit Landschaften und Menschen, Impressionen, Im­
promptus — weniger aus der Stimmung geruhsam verweilender Beschaulichkeit gestal­
tet, sondern eher von einer heimlichen Unruhe und Neugier beseelt; doch ist die
Betrachtung darauf aus, das Augenblickliche mit dem Gültigen ins Gleichgewicht zu
setzen.
67
■
TRA UM UND TAG
Unter dem Leitwort „Traum und Tag" (Donnerstag 21.30—2 2 .0 0 Uhr, 1. Progranmi)
setzen wir eine schon im W inter begoimene Reihe Deutsche Prosa des 2 0 . Jahr­
hunderts mit einer Anzahl Erzählimgen und Novellen aus den letzten fünfzig Jahren
fort. Anders als bei den Eriimenmgen, wo der Akzent auf der Kontinuität des Tag
für Tag fortgeleisteten Lebens ruht, tritt hier das störende Ereignis hervor. W ie
Träume, Schemen, Täuschungen, Lockungen und Verführungen den Menschen ver­
stricken, wie er in dieser Verstrickimg sich behauptet, sich ihr entwindet, wie das
Verstörende auch den Lebensgrund zu neuer Fruchtbarkeit aufgraben kann, das wird
in erzählten menschlichen Schicksalen anschaulich. Vorgesehen sind T exte folgender
A utoren: Elisabeth Am ann, Josef M artin Bauer, Rudolf G. Binding, Georg Britting,
Wilhelm Dieß, Felix Hartlaub, Fred von Hoerschelmarm, Eduard von Keyserling,
Gottfried Kölwel, Kurt Kusenberg, Eugen Roth. Vier längere Erzählungen werden
jeweils an einem Samstag (21.00—2 2 .0 0 U hr, 2. Program m) gesendet werden, nämlich
D ie M arm orsäge von Hermarm Hesse, Korporal M om bour von Ernst Penzoldt, D er
Schleier von Emil Strauß und Grigia von Robert Musil.
iS
Kirchenfunk
Leitung: Dr. Wilhelm Sandfuchs
Die Aufgabe des Rundfunks, seine Hörer über die großen Strömungen des geistigen
Lebens und die wesentlichen Ereigiüsse der Zeit zu informieren, umfaßt auch das
W irken der Kirchen. In zahlreichen Sendungen bemüht er sich, das Gespräch über
aktuelle Fragen des religiösen Lebens zu führen, Selbstdarstellungen der christlichen
Kirchen über ihre Sendung in der Gegenwart zu vermitteln, das W issen um das
Gemeinsame unter den christlichen Kirchen zu vertiefen. Sowohl in den „offiziellen"
kirchlichen Sendungen, den M orgenfeiern und Gottesdienstübertragungen, wie in den
mannigfachen übrigen Sendungen des Kirchenfunks soll immer neu aufgezeigt wer­
den, welche K raft und Hilfe, welche W egweisimg und welche Bereicherung die Bot­
schaft des Christentums dem Menschen unserer Zeit bedeuten kann.
EUCHARISTISCHER W ELTKONGRESS
■
Die umfangreichste Aufgabe während der Sommermonate ist dem Kirchenfunk mit
der Vorbereitung und Berichterstattung über den Eucharistischen W eltkongreß ge­
stellt. Er findet vom 31. Juli bis 7. August 1960 unter dem Leitwort „Für das Leben
der W elt" in München statt. Zahlreiche Sendungen werden in die Thematik des
Eucharistischen W eltkongresses einführen, während der Kongreßtage wird eine große
Zahl von Beiträgen über alle wesentlichen Ereignisse berichten, Originalübertragungen
lassen Hörer in aller W elt den Kongreß miterleben. Eigene Kräfte und die Kollegen
vieler Länder sichern die Berichterstattung und Kommentierung in den verschiedenen
Sprachen. W ährend der Woche des Eucharistischen W eltkongresses bringt der Baye­
rische Rundfunk folgende Berichte und Übertragungen:
Eröffnungsfeier des Eudiaristisdien Welt­
kongresses durch den K ardinallegaten mit
Gedenkstunde im ehemaligen Konzentra­
tionslager Dachau und W eihe der „Todes-
liturgischer Begrüßung der Teilnehm er aus
aller W elt.
angst-C hristi-K apelle".
Berichte über die
in den
Krankenhäusern und in den G efängnissen;
T itel „Das Kreuz und die Überwindung
von M aterialism us und Kollektivism us".
Hörberichte von den Priesterweihen.
Hörbericht von der Internationalen Arbeiter­
«9
Bisthofsbesudie
Kreuzfeier auf dem Festplatz unter dem
ju g en d -K u n d g eb u n g auf dem Königsplatz
mit Ansprache von Prälat Cardjin.
Kardinallegaten. Ansprache: Joseph Kardinal
W endel; M issionsopfergang.
P on tifika la m t im byzan tischen R itus, „C onse cra tio m undi", Taufgelübde-Erneuerung.
H a u p tg ottesd ien st d es W eltk o n g r ess es auf
dem Festplatz; Übertragung der Ansprache
Papst Johannes X X III.; Pontifikalamt des
Tägliche B erichte un d K o m m en ta re über die
Sonderveranstaltungen, Kongresse, M is­
sionskundgebungen, Internationalen T ref­
fen und Ausstellungen anläßlich des W elt­
kongresses.
■
M ORGENFEIERN
Vom W eißen Sonntag an beschäftigen sidi die Anspradien in den „Katholischen
M orgen feiern (Sonntag 10.30—11.00 U hr, 1. Program m) mit der Gestaltung des
Lebens im Zeichen der Eucharistie. Unter dem Them a Das große Zeichen sprechen:
Studentenseelsorger P. Georg W aldm ann SJ,
(24. 4. — 15. 5. und 19. 6 .), Stadtpfarrer
Dr. Karl Fröhlich (22. 5. — 12. 6 .), D irek­
tor Dr. K arl Förster (26. 6 . — 17. 7.), Diözesanpräses Dr. M ax Rössler (24. 7. und
14. 8 .). In den M onaten nach dem K on­
greß sind die Episteln des Sonntags zu
Grunde gelegt: es sprechen Prof. A lfons
Fleischmann (2 1 . 8 . — 4. 9.) und Pfarrer
Johann Freitag (1 1 . 9. — 2 . 1 0 .).
Die „Evangelische M o rgenfeier" (Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Program m) bringt
während des Sommerhalbjahres Anspradien über die Episteltexte der altkirdilichen
Perikopenreihe. Es sprechen;
Pfarrer Robert Geisendörfer, Kirchenrat
Gerhard Hildmann, Landesjugendpfarrer
Peter Krusche, Studentenpfarrer Georg Lan­
zenstiel, Kirchenrat Dr. Helmut Linden­
meyer, Pfarrer Hans-Georg Lubkoll, Stu­
dentenpfarrer Ludwig M üller, O berkirdienrat Hans Schmidt, Pfarrer Dr. H ans-W il­
helm Sdimidt, Pfarrer A dolf Sommerauer,
Bischof i. R. W ilhelm Stählin und Kirchen­
rat Friedrich Veit.
Die Ansprachen werden wie bisher in der
vom Evangelischen Presseverband in Bayern
herausgegebenen W odienzeitschrift „Kirche
im Rundfunk" veröffentlicht. Für die kir­
chenmusikalische Umrahmung der M orgen­
feiern sind folgende Chöre vorgesehen:
D er Chor der Kirdienmusikschule Bayreuth,
die K antorei Bam berg — St. Stephan, die
Evangelische K antorei St. M ichaelis, Hof,
der Chor der Him melfahrtskirche München
und der W indsbacher Knabenchor.
70
In den „M orgen feiern der kleineren Religionsgem einschaften" (Sonntag 7.45—8.00
Uhr, 1. Program m) sprechen Redner der Adventisten, der Altkatholischen Kirche, der
Baptisten, der Christlidien W issenschaft, der Evangelischen Freikirchen, der M etho­
disten und der Freireligiösen Landesgemeinde in Bayern.
In der „Feierstunde der Israelitischen Kultus gem einde in Bayern" (Freitag 18.00—18.15
U hr, 1. Programm) hören Sie Betrachtungen zu den Lesungen des W ochentextes von
Baruch Graubarth, Hugo Nothm aim imd Ernst Roth.
KIRCHLICHE ZEITGESCHICHTE
■
Woche um Woche vermitteln „Nachrichten aus dem kirchlichen Leben" (Dienstag
18.15—18.30 Uhr, 1. Program m) einen Überblick über die Ereignisse in der Kirche
in der Heimat wie in der W elt.
In der Reihe „Evangelische Botschaft" (Soimtag 8.30—9.00 Uhr, 2. Programm) bringt
die Sendung Das Prisma Berichte, Glossen und Kommentare aus dem Leben der
Evangelischen Kirche.
V on M onat zu M onat heißt eine Sendefolge, die in der Reihe „Katholische W elt"
(Sonntag 8.00—8.30 U hr, 2. Program m) jeweils am letzten Sonntag eines M onats
wesentliche Geschehnisse innerhalb der Katholischen Kirche kommentiert.
KIRCHLICHES LEBEN
■
„Kirche und W elt" (Dienstag 22.10—22.25 U hr, 1. Programm) ist aktuellen Problemen
gewidmet. An praktischen Fragen aus dem Alltag zeigen Theologen und Laien beider
christlicher Kirchen neue Aufgaben und Pflichten der Christen in seinem Verhalten
zu den Mitmenschen, zur Gemeinschaft, zur Geschichte und zu Gott. In den kom­
menden M onaten sprechen unter anderen:
Paul Althaus, A lfons Auer, Heinz Bolewski,
Klaus von Bismarck, G ilbert Cormann,
W alter D irks, Heinz Fleckenstein, Kurt
Frör, M ario von G alli, Johann Christoph
Hampe, O skar Jandl, Kurt Ihlenfeld, W al­
71
ter V. Loewenich, O tto M auer, Peter M einhold, O tto B. Roegele, Michael Schmaus,
Heinz-Horst Schrey, Eberhard Stammler,
K arl Stark, Georg Vicedom, Hans-Hermann
W alz, H einz-Dieter Wendland.
Die „Katholische VJelt“ (Sonntag 8.00—8.30 U hr, 2. Program m) bringt neben der im
W interprogram m begonnenen Reihe U nsere O rden heute u. a. folgende Them en:
D ie E ucharistie in d er F röm m ig k eit d es L aien
H ero ld e d er eu charistischen F röm m ig k eit
D er R u f d er L ieb e — Zum 300. Todestag
von Vinzenz von Paul
D as M en sch en bild in d er christlichen Liturgie
S a n k t G o d eh a rd — Zum 1 0 0 0 . Geburtstag
des niederbayerisdien Heiligen
Z en tren k a th o lisc h e r
Hörberidit
S o z ia la rb eit — Ein
Die Reihe „Evangelische Botschaft" (Sonntag 8.30—9.00 U hr, 2. Program m) setzt im
Sommerhalbjahr die Kleine Bayerische Kirchengeschichte fort und behandelt in meh­
reren Sendungen Probleme der evangelischen A rbeiterseelsorge, sie bringt Berichte aus
der A rbeit der Evangelischen A kadem ien, die Fragen und Antw orten mit Adolf
Sommerauer und folgende Einzelbeiträge:
Z w ischen d en b e id e n R eichen — Zum
80. G eburtstag von Bisdiof D. O tto Dibelius
Frau en im geistlichen A m t — Über den ge­
genwärtigen Stand der Diskussion
D ie G locken v o n St. L o ren z — Portrait der
evangelischen Gemeinden Nürnbergs
E van gelische G em ein d en in S ü d a m erik a —
Ein R eiseberiA t von Landesbischof D. Her­
mann Dietzfelbinger
D rei M än n er u n terw egs — Ein Disput über
die Treue.
■
D as D ia k on isch e Ja h r — Ein Bericht aus
Neuendettelsau
SENDUNGEN DER BESINNUNG
Zum Tagesbeginn will die „M inute der B esinnung" (werktags 5.55—6 .0 0 Uhr und
7.05—7.10 Uhr, beide Programme) W o rte von Dichtern, Philosophen, Theologen und
Publizisten aus vergangenen Jahrhunderten wie aus der Gegenwart als Wegweisung
und Geleit in den Alltag geben.
ln den Tagen, W ochen oder gar M onaten der unfreiwilligen Abkehr vom Alltag
bringt unser „Besuch am K rankenbett" (M ittwodi, 10.35—11.00 U hr, 1. Programm)
Besinnung auf die letzten Fragen des menschlichen Lebens, auch auch Ablenkung
und Unterhaltung in den Stunden der Einsamkeit.
72
Frauenfunk
Leitung: Lore Walb
W enn Sie auch im Sommer vielleicht die Gartenlaube vorziehen, statt im Zimmer zu
sitzen und den Frauenfunk zu hören, so bleiben Ihnen — und uns — die täglichen
Aufgaben dodi nidit erspart: auch im Sommer müssen Sie kochen, wenn auch leichter;
auch im Sommer müssen Sie Kinder erziehen, weim auch nicht so streng; auch im
Sommer wollen Sie informiert werden, wenn auch lücht so genau, und sogar im terhalten sein.
AUS DEM PRO G RA M M
■
In verlängerter Sendezeit und mit mehr Musik bringen wir unter dem neuen Titel
„Das Notizbuch — Eine S en d u n g fü r sie und ihn“ (Dienstag und Donnerstag 8.10—
9.00 Uhr, 1. Program m ; Wiederholxmg am folgenden Tag zur gleichen Zeit, 2. Pro­
gram m ). Deim mit Musik sind Kochrezepte imd gute Ratschläge für die Pflege von
M ann, Kind und Gununibaum sicher noch aru-egender. Ganz gleich, ob im Hause
oder im Beruf — der Alltag will immer mit leichter Hand gemeistert sein. Und weil
man nun einmal uns Frauen meist so nimmt, wie wir aussehen, ist es vielleicht
ganz willkommen, wenn wir in unserem Sommerprogramm auf Modische Fauxpas
aufmerksam machen. Großgeschrieben wird im Frauenfunk nach wie vor der M it­
mensch, darum servieren wir Ihnen sozusagen zum Frühstück einen S eelen k n igge!
Auch in unseren übrigen Sendungen steht der Mensch im Mittelpunkt, so in unserer
Sendereihe Die bessere Hälfte (M ontag 16.40—17.00 Uhr, 1. Program m ). Oder wenn
wir von Frauen erzählen, die im öffentlichen Leben, in der W issenschaft oder Kirnst
eine Rolle spielen, wenn wir vom Leben der Frauen anderer Länder berichten oder
in der Sendereihe Im Interesse des K indes seine W elt verteidigen, wie wir es schon
immer in der Sendung Für Eltern und Erzieher (vierzehntägig Samstag 16.40—17.00
Uhr, 1. Program m) getan haben und weiter tun werden. Die Freuden und Sorgen der
Familie spiegeln sich seit Jahr und T ag in der Familie Brandl (vierzehntägig Samstag
16.40—17.00 Uhr, 1. Program m).
M it praktischen Tips für Haus und H of wird in der Reihe „Für die Landfrau" (Freitag
11.30—12.00 Uhr, 1. Program m) im Sommer am besten gedient sein, denn auf Arbeits­
erleichterung kommt es gerade dann an, werm draußen alle Hände gebraucht werden.
73
Im „Freundlichen Nachmittag fü r ältere Leute" erscheint auch weiterhin unsere Sen­
dung „A m A b en d des Lebens" (Freitag 16.05—16.25 U hr, 1. Program m) zur Anre­
gung und Erheiterung für unsere Alten und — wenn sie selbst das W o rt ergreifen —
den Jungen zu Nutz und Frommen.
In diesem Sommer wollen wir einmal versuchen, die nach Aufstehzeit und Interesse
verschiedenen Kolleginnen zu verschiedenen Sendezeiten in der Sendung „Guten
M o rgen , Kollegin" (Dienstag 5.40—5.55 U hr, 1. Program m , und Donnerstag 6.45—
7.00 U hr, 2. Program m) auch verschieden anzusprechen.
Für das Abendprogramm haben wir u. a. geplant:
D ie V erlob u n g — Szenen aus vier Gene­
rationen
D er T ag h a t nur 24 S tu n den — M ütter
brauchen H ilfe
Je d e s A lter h a t sein en C h a rm e
D ie D am e g estern und h eu te
W as liegt an m ein em T od ? — Frauen der
W iderstandsbewegung
K la g e u n d P reis d er L ie b e — Frauen schrei­
ben W eltliteratur
74
Ju gendfu nk
Leitung: Dr. Hans Heigert
Ein bißchen streng ist der Jugendfunk im vergangenen W inter gewesen. Seine sach­
lichen Darlegungen in Lehrsendungen (D ie Ju d en und die anderen und Die rote
Religion) waren nicht kurzweilig. Gleidiwohl zeigten sich die Hörer dafür dankbar.
Im Sommer geht es wieder etwas leichter zu.
ÖFFENTLICHE ABENDE
■
„Zwei Stunden fü r ju n ge Leute" haben wir eine neue Sendeform genannt, die vor
und mit einem größeren jungen Publikum ein Them a öffentlich erörtert; Zuhörer
im Saal kommen ebenso zu W o rt wie Fadileute auf der Bühne, und zwischen den
einzelnen Betrachtungen, Spielen, Diskussionen wird in der Regel von jungen Am a­
teurkapellen Musik gemacht. Geplant sind:
Liebessdimerz und Seelentrost — W as ist
an unseren Schlagern dran? (Anfang M ai
aus Rosenheim)
Umgang mit der Massen-Presse
(Im September in Franken)
REGELMÄSSIGE SENDLHSIGEN
Für die „Halbe Stunde fü r ju n ge Leute" (Samstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm)
haben wir geplant:
Tageslauf eines . . . ,
U nternehmers,
Landrats
eines
voraussichtlich
Botschafters,
eines
eines
Schlagworte mit Schlagseite, kritische U nter­
suchungen von Allerweltsredensarten
Diskussionen und U m fragen mit dem
M ikrophon: über den Gebrauch des lieben
Geldes; über das Plänemachen für die Zu­
75
k u nft; über die Gedanken, die man sich
madit (oder nicht macht), wenn man sich
für einen Beruf und seine Weiterentwick­
lung entscheidet; über — na, ja — das,
was sich junge Leute unter Liebe vorstellen.
Vom Reisen und W andern, mit Hinweisen
und praktischen Ratschlägen, Berichten und
kritischen Anmerkungen zum schlechten
Benimm.
Von M itte M ai bis A nfang Juni wollen wir
der wiederholten Klage nachgehen, daß
„der W esten keine Idee" habe, also den
Kommunisten nichts entgegensetzen könne,
und diese fatale Sorge untersuchen. Die
Geschichte der Freiheit und des Rechts­
staates wird zugleich deren W ert enthül­
len (1 . Folge); der A bfall von Freiheit und
Recht wird ihre Gefährdung zeigen (2 .
Folge); die Freiheit in der W irtschaft wird
wiederum ihre Notwendigkeit wie ihre Ge­
fahren erkennen lassen (3. Folge); schließ­
lich wollen wir mit jungen Leuten disku­
tieren, wofür sie einzustehen bereit sind
(4. Folge).
Das „Jugendm agazin der W oche" (Samstag 11.00—12.00 Uhr, 2. Program m) wird
unverändert von Klaus Havenstein mit Musik und Plaudereien serviert werden:
M itarbeiter des Jugendfunks berichten, was
ihnen aufgefallen ist, was sich in den
Jugendgruppen tut, im Beruf und beim
W andern, beim Hobby, in der Schule und
an der U niversität; Hinweise, Inform atio­
nen, Ratschläge und mancherlei A ufge­
spießtes werden zu einem leichten, bunten
Strauß gebunden.
76
Schulfunk
Leitung: Annemarie Schambedc
„Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Schulfunk dazu beitragen kann. Leben
und Schule einander näher zu bringen; und auch daran nicht, daß er den Lehrern die
Arbeit fruchtbarer und den Kindern das Schidieben froher machen kann." In diesem
Urteil eines Lehrers sind die Absichten und Wünsche des Schulfunks genau ausge­
sprochen.
Als lebensnahe Stoffe bieten sich dem Schulfunk vor allem Geschichte und Geographie
(diese im Sinne der Defiiütion des Bayerischen Bildungsplanes: „Der Erdkundeunter­
richt betrachtet das Leben der Menschen vom Raume h er") und jede A rt der G em ein­
schaftskunde an. Aber auch die Vermittlung moderner und klassischer Literatur und
M usik, von Autoren oder bedeutenden Künstlern interpretiert, ist eine unserer Auf­
gaben. Besonderen W ert legt der Schulfunk seit vielen Jahren auf eine lebendige und
unmißverständliche Darstellung der Zeitgeschichte. Er sieht darin eine große Verant­
wortung der Schule und ist deshalb gerade hier bestrebt, dem Lehrer zu helfen. In
die gleiche Richtung gehen die Bemühungen um eine lebensnahe demokratische Bil­
dung unserer Jugend in einer guten Sozialkundereihe. Eine zweite Reihe „Die Infor­
mation" macht die Schüler in Abständen von drei Wochen mit aktuellen Problemen
der Politik und der W irtschaft und deren Voraussetzungen vertraut. Der Schulfunk
ist sich bewußt, daß er mit seinen Sendungen nicht nur einer Lebensschule dient,
sondern auch ein Stück Schulleben in die Erwachsenenwelt trägt. Die „Zaungäste des
Schulfunks" müssen dabei nur bedenken, daß jede Schulfunksendung für die Schule
— und zwar sehr differenziert nach Schulart und Schuljahrgang — geschrieben ist; daß
jede Sendung in einen bestimmten Lehrplan eingebaut ist und daß sie darüber
hinaus durch eine intensive V or- und Nacharbeit vom Lehrer ergänzt wird. W eder
im einzelnen Thema noch als Reihe karm hier also Vollständigkeit erw artet oder
angestrebt werden.
Titel und Sendezeiten des Schulfunks sowie einführende Artikel zu den einzelnen
Sendungen enthält das monatlich erscheinende illustrierte Program mheft „Schulfunk";
es wird vom Bayerischen Rundfunk herausgegeben und kann von Lehrern über die
Post bezogen werden.
77
Kinderfunk
Leitung: Candida Franck
In Anpassung an die Entwicklung des Kindes gliedern wir unsere Sendungen nach
den Altersstufen der kleinen H örer: „Für die K leinen" ist für Fünf- bis Siebenjährige
bestimmt, „Für K inder" für das Alter zwischen sechs imd zehn Jahren, „Für Buben
und M ädchen" für Kinder zwischen neun und etwa dreizehn Jahren. Diese Abgren­
zung ist allerdings nur ein Anhaltspunkt, denn die geistige Aufnahmefähigkeit ist
auch bei Gleichaltrigen sehr verschieden. Darüber hinaus gilt auch für eine gute
Kindersendung der Grundsatz, den der englische Schriftsteller C. S. Lewis für das
gute Jugendbuch formuliert h a t: „Kein Buch ist für einen Zehnjährigen lesenswert,
wenn es lücht ebenso lesenwert für einen Fünfzigjährigen ist."
Neu ist im Sommerprogramm unser K unterbuntes Geschichtenbuch am Donnerstag,
das abwechselnd mit der Sendung Jerem ias Schrum pelhut erzählt dem Verlangen der
Kleinen nach Märchen und Geschichten aus ihrem eigenen Lebensraum mehr als
bisher entgegenkommt.
W ir bringen auch weiterhin das „Betthupferl" (werktags 19.00—19.05 U hr, 1. Pro­
gram m ). Für die übrigen Sendezeiten ist folgendes geplant:
■
W ERK TA G S
D ien stag
D on n erstag
„Tür K in der" (15.45—16.05 Uhr, 1. Pro­
gramm) — Märchen aller Völker
„Für d ie K lein en " (15.50—16.05 Uhr, 1. Pro­
gramm) — Das K u n terbu n te G eschichten­
buch abwechselnd mit Jer em ia s S chru m pel­
hut erzä h lt
M ittw och
„Für K in der" — aller A ltersstufen — (15.45—
16.05 Uhr, 1. Programm) L ied er, gesungen
vom Kinderchor des Bayerischen Rundfunks
unter Leitung von Kurt Brüggemann; G e­
schichten v o m K a ter M u sch; M . A. Z oll er­
z ä h lt v o n T ie ren ; W ir k en n en k e in e L a n g e­
w e ile mit Anregungen und Vorschlägen für
Kinder, die nicht wissen, was sie mit ihrer
freien Zeit anfangen sollen.
S am stag
„Für B u ben und M ädchen" (14.30—15.00
Uhr, 1. Programm) — U nser K a le id o s k o p
mit W issenswertem in unterhaltender Form
und der V erkehrspreisfrage; R a tet m it! und
Für L eseratten .
78
SONN - UND FEIERTAGE
■
An Sonn- und Feiertagen haben wir zur Sendung „Für K inder“ (Sonntag, 14.00—14.30
U hr, 1. Programm) u. a. folgendes geplant:
D er treu e Igel, eine Geschichte von Hans
Fallada
D er ju n g e K ap itän , eine Hörspielfolge nach
dem gleichnamigen Buch von Jules Verne
in der Bearbeitung von Paul Alverdes
D er P a p a g ei v on Isfa h a n , ein Hörspiel von
Friedrich Feld
D as k a lte H erz, eine Geschichte von W il­
K a rr und G rau fell, eine Geschichte von
Selm a Lagerlöf
D rei a lte L o k o m o tiv en , ein Singspiel von
Jam es Krüss, M usik von Kurt Brüggemann.
79
helm H auff
Es sind noch nicht hundert Jahre her, seit die Kunstgeschichte den süddeutschen
Barock und das bayerische Rokoko wiederentdeckt hat. Heute ist diese Kunst Gegen­
stand großer Ausstellungen und Ziel eines internationalen Reisepublikums geworden.
Dabei ist es offenbar, daß die Liebe immer nur an weiüge berühmte W erke geschenkt
wird — die man gesehen haben muß — xmd daß viele andere Kunstbereiche nicht
genügend Beachtung finden. W ir möchten daher in unserem Sommerprogramm zur
Hauptreisezeit auf eirüge dieser wenig bekannten, doch rühmenswerten Kunststätten
hinweisen; auf die Neumann-Kirche in Gößweinstein, auf die fürstäbtliche Residenz
zu Kempten, auf die W allfahrtskirche SaiJct Salvator in Bettbrunn, auf Kloster
Fürstenzell im Rottal. M it Hörbildern über D ie Kaiserlich Franziskische Akadem ie zu
A u gsbu rg und Das Passauer Spätrokoko vnrd ein reizvolles Kapitel reichsstädtischer
und fürstbischöflicher Kunstpflege aufgeschlagen. Außerdem sind in der Reihe „U nbe­
kanntes Bayern" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 U hr, 2. Program m) u. a. noch
folgende Sendungen geplant;
UNBEKANNTES BAYERN
■
D ie d reiz eh n G em ein d en — Eine altbairische
Sprachinsel in den Bergtälern von Verona,
von Hugo Resch.
„H ier w o ihr w a l le t . . . " — D er Englische
Garten in der Literatur, von W erner
Rukwid.
B ayreu th 150 Ja h r e bay erisch , von Hein­
rich Thiel.
W em d in g — Portrait einer Kleinstadt im
Ries von Franz Herre.
L e S o n g e v é r ita b le — Isabeau de Bavière
im Spiegel der französischen Geschichts­
schreibung.
D ie F reiherrn v on A u fs es s — Chronik
eines fränkisches Geschlechts von Heinrich
Uhlig.
D er K rö n u n g sfeld z u g — Ein Hörbild über
K aiser K arl V II. von Carl O skar Renner.
Franz v o n Stuck — Ein Münchener M aler­
fürst des Fin de Siècle, von Isolde Rieger.
LAND UN D LEUTE
■
Die Hörbilder der Reihe „Land und Leute" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 Uhr,
2. Programm) sollen ein Bild unseres Landes vermitteln, wie es dem ersteht, der den
prägenden Kräften nachgeht, der sich also nicht begnügt mit der Besichtigung der
83
im Baedeker gerühmten Stätten und nidit mit der in den Fremdenprospekten ge­
priesenen „Folklore", der noch die Landschaft und auch das Volk unmittelbar zu
erleben vermag. „Der Begriff des V olkes", so schrieb einst Hugo von Hofmannsthal
an Richard Strauß, „ist schattenhaft geworden" — weil sein rechter Gegensatz fehlt.
„Von Größen, wie im 17. oder 18. Jahrhim dert, können wir nicht mehr sprechen,
und die Reichen sind ein erbärmlicher Gegensatz. Und doch ist der Name Volk nicht
hinfällig: Die Menschen, unter denen man sich gewöhnlich bewegt, mögen aus dem
Volk hervorgegangen sein, aber sie sind nicht Volk. Triffst Du auf Menschen, unter
welchen Dir das Leben ein anderes Schwergewicht zu haben scheint, unter denen Du
zu Hause und fremd zugleich eine A rt Heimweh nach einem Zustand des Geistes
empfindest, der Dir wohl nicht fremd, aber unzugänglicher ist, als das verlorene
Paradies, so wisse: Du bist unter dem V olk." Aus den Themen der Sendereihe seien
einige genannt:
Frühling am W etterstein — O riginalauf­
nahmen von Egon Lippert.
In d e r V orstad t dru nten — Ein Hörbild
von H erbert Schneider.
D as D o r f im G eb irg — Variationen über
ein Them a von Hugo von Hofmannsthal
von Jo sef M artin Bauer.
E rdm an ndln und ro lle n d es F eu er — Erzähl­
tes aus dem Bayerischen W ald, aufgenom­
men von Günther Kapfhammer.
F rän kische P ilg er u n terw egs — A uf der
Fahrt vom Kreuzberg in die Rhön, ein
Hörbild von Jo sef Dünninger.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Volksmusik bringen wir die Reihe Das Lied
in der Landschaft (vierwöchentlich Sormtag 18.15—19.00 Uhr, 2. Program m ). „Kann
man von einem musikalischen Gesicht der deutschen Stämme reden?", so fragt Kurt
Huber einmal in einer wissenschaftlichen Untersuchung, und sagt weiter „Herder,
der große Volksliedahner, hat es offenbar als selbstverständlich vorausgesetzt, als
er den ,Preußen, Sachsen, Alemannen, Schwaben, B a y e rn . . . ' ihr Stammeslied als
,AusdrucJc ihrer Seele' vor Augen stellte. Er ist mit der Mahnung seiner Zeit um mehr
als Jahrhundertlänge vorausgeeilt und formuliert W ünsche, Sehnsüchte und Problem­
stellungen des Heute. W eim irgendwo — möchte man mit Herder meinen — so lägen
im kleinen Gebilde des Volksliedes die Bedingungen günstig, einen Blick in Tiefen
und stammhafte W esensartung zu tun." Als Themen dieser Reihe sind unter
anderem vorgesehen:
84
J o s e f P om m er — Volkslied im Alpenland,
von W ilfried Feldhütter.
D as m u sik alisch e G esicht
S täm m e, von Kurt Huber.
W ilh elm v o n D iifu rth un d sein frä n k isch es
L iederbu ch, von Josef Dünninger.
D es K n a b en W u n d erh o rn — Volkslied im
M ißverständnis der Rom antik, von O tto
von Müller.
Jo h a n n G o ttfr ied H erd er, von W illy Hoch­
keppel.
d er
deu tschen
G eo rg Forster's n eu e teu tsd ie L ied lein , von
Jo sef Dünninger.
BAYERISCHE COM ÖDIE
■
„Die W elt — ein Schauspiel", das ist der Gedanke, der alle Jahrhunderte hindurch
die künstlerischen Vorstellungen des baierischen Volkes beherrscht hat. Sich selbst
und die W elt zu spielen, darauf lief alle baierische Kunst hinaus." So schrieb Josef
Nadler in seiner Literaturgeschichte der deutschen Stänune.V or allem seit dem 17. Jahr­
hundert ist der Konflikt, wie er sich aus Sein und Schein entwickelt, in Altbayern
und Österreich zu einem äußerst variablen Them a komödiantischer Interpretation
geworden. So war es jahrhundertelang, und noch heute vermag es die Phantasie der
Leute dort zu entfesseln. W ird das nicht W o rt für W o rt bestätigt, wenn wir in einem
rund 150 Jahre alten Legendenspiel aus Kiefersfelden am Inn lesen: „W ir sind ja
nur hier als Schauspieler auf dieser W elt, in der einige so mächtig sind; jener der
Feldherr, der andere ein Soldat, dieser ein Bauer und jener ein Knecht. W arm der
Vorhang fällt, sicht man nicht allein darauf, welche Person man vorgestellt hat,
sondern man sicht mehr, wie gut er es vorgestellt h at?" Einige Themen der Reihe
„Bayerische Comödie" (etwa vierwöchentlich Samstag 20.00—21.00 U hr, 2. Programm)
sind:
C h risto p h W illib a ld G luck u n d d a s Sing­
sp iel d es 18. Ja h rh u n d erts, dargestellt von
Franz W eyr.
T an n h ä u ser — d er D ichter d es M in n esan gs
u n d d ie rom an tisch e O p er R ichard W ag n ers,
von Leopold Kretzenbacher.
D as g r o ß e B o z en er U m gan gsspiel, aufge­
zeichnet von A nton Dörrer.
D ie T h ea terr o s e — E. T . A. H offm ann in
Bam berg, dargestellt von Bruno Aulich und
W illy Hochkeppel.
D er S ep p l — H eld d er k ra ch led ern en V o lk s­
d ra m atik, eine Untersuchung von Franz W eyr.
85
■
ZW Ö LFUH RLÄU TEN
M an mag unser Land kennen, es oft durdiwandert, seine gerühmten Klöster und
Kirdien, seine Schlösser und Gärten, alten Städte und D örfer gesehen haben, man
wird doch immer wieder neue Schönheiten entdecken können, kleine Ortschaften,
deren Reiz vielleicht darin liegt, daß die U nrast der Zeit an ihnen vorüberging, alte
Herrensitze, deren Gemäuer die Erinnerung an die Geschichte bewahrt haben oder
Kirchen, die die Liebe des Volkes geschmückt hat zu reichen W ohnungen Gottes.
Aus vielen solcher Orte hat der Bayerische Rundfunk in seiner Sendung „Zw ölfuhr­
läuten" (Sonntag 12.00—12.05 U hr, 1. Program m) den Klang der Glocken gebracht,
verbunden mit einer kleinen Skizze der Landschaft, darin sie liegen, ihrer Geschichte
und Bedeutung; viele warten seit Jahren darauf, daß auch sie einbezogen werden in
diese Reihe.
■
FÜR BERGSTEIGER
Unsere beiden Sendereihen „W ald und G ebirge" (Donnerstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Pro­
gramm) und „M itteilungen fü r B ergsteiger und W anderer" (Samstag 6.10—6 .3 0 Uhr,
1. Program m) werden Sie auch im kommenden Sommer wieder in der bekaimten
Form hören: Touren- und W andervorschläge für die Alpen und die bayerischen M ittel­
gebirge, alpin-geschichtliche Them en, Biographien berühmter Bergsteiger, praktische
Ratschläge, Besprechungen von neuen Büchern einschlägiger A rt und anderes m ehr;
natürlich werden wir auch wieder über alle aktuellen Ereigiüsse in diesem Bereich
ausführlich berichten — sei es in Form von Reportagen, kritischen Kommentaren oder
Glossen. Bei all dem wird aber auch der Humor nicht zu kurz kommen. A n Beiträgen
besonderer A rt, die zum Teil auch außerhalb der erwähnten Sendereihen erscheinen
werden, haben wir unter anderem vorgesehen:
Zum S treitfa ll „F orststraßen und A u to­
w an derer"
K reu z und q u er durchs Isen g ä u — Eine
W anderung zwischen O ber- und Nieder­
W etter p ro p h eten am W eg esra n d
bayern
A ls F a ltb o o t-V a g a b u n d a u f v ersteckten
S een
S om m erlich e W an d eru n g en im B ayerischen
W ald
86
V om M eerrettid ila n d zu r B ock sb eu tel­
s tr a ß e — W anderwege im Steigerwald
E ine B erg fa h rt A n n o d a z u m a l. . .
S en sation v o n ein st — h eu te se lb stv e rstä n d ­
lich — Berühmte Alpentunnels und ihre
Geschidite
N ach som m er im R o ttal — Eine erbauliche
Reise ins Niederbayerische
A llg äu er B erg seen
L o b d es S a m erb erg es
S k ib e r g e im S o m m e rsd ila f
B erg a b en teu er S tro m b o li
S o m m erta g e im K a rw en d el
Zum h öch sten G ip fe l E u ropas
AUSLANDSHÖRBILDER
■
W ir betrachten es seit Jahren als besondere Aufgabe, jeweils einige unserer Hörbilder
unter ein bestimmtes Them a zu stellen und so dem Program m aus unserem Bereich
durch geschlossene Sendereihen Schwerpunkte zu geben. Es sei an die Folgen „A m
Rande unseres K ontinents", „Städte, die die W elt bedeuten" oder „D ie H ohen Schulen
Europas" erirmert. Manchmal sind auch aus Einzelthemen später Sendereihen ge­
worden. Eine solche Entwicklung findet in diesem Sommer ihren Abschluß: nachdem
wir schon gelegentlich von berühmten ausländischen W allfahrtsorten berichtet hatten,
werden nun in einer Reihe mit dem Titel „W allfahrten — heute" (etwa sechswöchent­
lich Sonntag 21.05—22.00 U hr, 2. Program m) weitere Gnadenorte aus allen Teilen
Europas geschildert. M it dieser Reihe ergänzen wir auch eine Folge von Sendungen,
die über bayerische W allfahrten gebracht wurden imd weiterhin gebracht werden.
Vorgesehen sind:
Helmut Dom ke:
Irene Selige:
François M auriac:
K ev e la er
F atim a
C hartres
Reinhard R affalt:
D orothee Kiesselbach:
S a ra g o ssa
A ssisi.
DIESE UNSERE W ELT
■
Die Reihe „D iese unsere W elt" (Sonntag 9 .0 5 —9.30 U hr, 1. Program m ), die seit
vielen Jahren zu den in gleicher W eise belehrenden wie unterhaltenden Familien­
sendungen des Bayerischen Rundfunks gehört, wird unverändert fortgesetzt. Ihre
Themen stammen aus allen W issens- und Lebensgebieten, aus Vergangenheit und
87
Gegenwart. Im Vordergrund steht hier nicht so sehr der persönliche Kommentar
als die Information. Diese Information versuchen wir, so weit wie irgend möglich
aus erster Hand, aus der Hand von Fachleuten zu erhalten. Immer mehr haben auch
unsere Hörer an dem Program m dieser Sendereihe mitgewirkt durch Anregung und
Kritik. Beides wünschen wir uns auch weiterhin.
■
DAS OFFENE FENSTER
Für die Reihe „Das o ffen e Fenster" (Sonntag 12.05—12.20 U hr, 2. Progr.) sind geplant:
Elisabeth Dryander: Besuch in S m yrn a
Ingrid Bernatzik:
M . Y. Ben-gavriel: B edu in en h eu te
Mercedes Böttiger: D er K in d e r k ä u fe r v on
L im a
Bruno M oser:
D ie A m eisen k o m m en
Carl Benedek:
Im L a n d e d er
C o u seran en
Hans M eldiers:
A u f d en Spu ren d er
deu tschen R o m a n tik er
R olf Italiaander:
D asK ö n ig reich B u g a n d a
Z w ischen A llo n g e­
perü ck en und
E xisten zialism u s
Hubert von R anke; Im S c h lo ß v o n V in c en n es
■MÉüiat
Am regelmäßigen Hörspielabend (Dienstag 2 0 .0 0 Uhr, 1. Programm) bringen wir im
Sommer siebzehn Originalhörspiele, darunter sechs Ursendungen und vier Erstsen­
dungen von zeitgenössischen W erken; vier Autoren erscheinen zum erstenmal. Im
August und in der ersten Septemberhälfte werden wir, der Gewohnheit der letzten
Jahre folgend, einige W erke wiederholen, die bei unseren Hörern besonderen Anklang
gefimden haben. Unsere Reihe „G egenw artsgesdiidite im Hörspiel" ergänzen wir in
den kommenden M onaten durch eine Sendefolge „Problem e der Ju gen d im Hörspiel",
die der Vorstand des Münchener Jugendgerichts, Dr. Herbert M antler, kommentieren
wird.
In der Klassiker-Reihe bringen wir den zweiten Teil von N estroys Lumpazivagabundus
und Ferdinand Raimunds Zauberspiel D ie gefesselte Phantasie. M it der Sendung
einer Aufnahme von Shakespeares K önig Lear (Titelrolle: Fritz Kortner) und Goethes
Stella (Titelrolle: Käthe Dorsch) eröffnen wir eine Reihe, die großen Darstellern
gewidmet ist.
Unsere Studio-Reihe „D ie Szene" (unregelmäßig Freitag ca. 20.00 U hr, 2. Programm)
wird mit W erken von Ilse Aichinger, Hermann Kasack, Radomir Konstantinovic, Paul
Kruntorad, Günther Malzacher und Karl W iesinger wieder aufgenommen, nachdem
ihre Unterbrechung während des W interprogram m s in Zuschriften unserer Hörer und
in der Presse mit Bedauern verm erkt worden war. Sie wird nicht nur jungen Autoren
sondern auch dem Nachwuchs unter den Regisseuren und Sprechern Gelegerüieit zur
ersten Bewährung und zu Versuchen geben.
Die folgende Übersicht über die für die nächsten M onate vorgesehenen Sendungen
wird vielleicht noch die eine oder andere Ergänzung erfahren, wie wir ja auch bisher
unsere Ankündigungen nicht immer ganz programmgemäß eingehalten haben. W ir
sind aber des Verständnisses unserer Hörer gewiß, wenn wir uns gelegentlich zu
einer Änderimg unserer Pläne entschließen, weil entweder ein A utor den vorgesehenen
Termin der Beendigung seines neuen W erks rücht einhalten kann oder die Verpflich­
tung von Darstellern unvorhergesehene Schwierigkeiten macht. Abgesehen von solchen
Gründen halten wir es auch für unsere Verpflichtimg, bei Ereignissen des künstle­
rischen Lebens, die — wie etwa die Verleihung eines Hörspielpreises — die Aufmerk­
samkeit der Öffentlichkeit finden, unsere Hörer so rasdii wie möglich unmittelbar
mit dem Gegenstand solcher Diskussionen bekatmt zu machen. Die nicht termingerecht
gesendeten W erke wurden und werden meist schon in den folgenden M onaten
nachgeholt.
93
■
HÖRSPIELE
Ingeborg B ad m an n
Z ik a d en (Wiederholung)
In mehreren Szenen wird das Sdüdcsal von
M ensdien gesdiildert, die auf einer M ittel­
meerinsel leben und von der übrigen W elt
in mehr als einem Sinne abgetrennt sind.
Jeder von ihnen hält verzweifelt an einem
Selbstbetrug fest, der allein nodi das Leben
erträglidi sdieinen läßt, und dodi weiß
jeder von ihnen, daß es das Glüdc — oder
das, was man gemeinhin dafür hält —
nidit gibt. D ie D iditerin sdiildert die h o ff­
nungslosen Versuche von M ensdien, die
ihrer inneren Einsam keit und V erlassen­
heit zu entrinnen sudien.
Piet Bakker
C isk e, d ie R atte
Funkbearbeitung: Johann Hendrik
(W iederholung in der Reihe „ P ro blem e d er
Ju g en d im H örspiel")
Der sdieue, unberedienbare Junge Ciske
wird von allen „die R atte" genannt. Sein
Zuhause in der A ltstadt von Amsterdam
ist trostlos, gemein und sdimutzig. A lle,
die ihm helfen wollen, körmen ihn nidit
davor bewahren, daß er seine unmensdilidie, trunksüditige M utter, ohne es zu
wollen, tötet. Die seelisdien Ersdiütterungen
nadi der T at und die harte Strafe über­
windet er durdi die Liebe der M ensdien,
die an seinen guten Kern glauben.
Jo sef M artin Bauer
D ie R eise nach S te ie rm a r k (Wiederholung)
Das Hörspiel ist eine bäuerlich-bayerische
Ballade. Am A nfang fällt ein Schuß, der
alles ins Rollen bringt, was zu dieser dörf­
lichen Kriminalgeschichte gehört, bis schließ­
lich der M ayerhofer auf M ayerhof den
M örder unter G efahr des eigenen Lebens
gestellt hat, so daß über den Tod seines
Sohnes abgerechnet werden kann.
Jo sef M artin Bauer
G ero n im o und d ie R ä u ber
(Erstsendung einer Produktion des Baye­
rischen Rundfunks)
Als einer Räuberbande ein junger M ann in
die Hände fällt, der sie in blühender Bered­
sam keit zuschanden macht, beschließen die
Räuber, diesen jungen M aim heimlich auf
ihre Kosten studieren zu lassen; sie wol­
len einen guten Advokaten haben, wenn
es später einmal um Kopf und Kragen
geht. D er junge Geronim o Fausti aber
sattelt um und wird Geistlicher, ein be­
gnadeter Kanzelredner, der alle Sünder zu
bekehren versteht und auch die Räuber.
So kommt an dem Tage, da ihr Todes­
urteil an der Stadtm auer vollstredct wird,
das W under zu den Räubern in der Per­
son des M annes, dessen D ienst für G ott
sie finanziert haben.
94
M uriel und Sydney Box
D er s ie b e n te S d ileier
Funkbearbeitung: Edda Bars und Rochus
d ie s e (Wiederholung)
Die Pianistin Francesca Cunningham wird
mitten in einer erfolgreidien Karriere
plötzlich schwermütig. Sie spricht mit nie­
mandem mehr und versucht, sich das Leben
zu nehmen. D a jede andere Therapie ver­
sagt, greift man zur Hypnose. Im Verlauf
der Behandlung lernen die Zuhörer, der
Arzt und Francesca selbst den M ann ken­
nen, der die Schlüsselfigur ihres Lebens
ist. Ihn ganz und bewußt zu lieben, ist
die Lösung ihres Lebensproblems.
André Cayatte
V or d er Sintflut
Funkbearbeitung: Hartmann Goertz
(Wiederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er
Ju g en d im H örsp iel" )
In Paris stehen drei Schüler und ein sech­
zehnjähriges Mädchen vor einem Schwur­
gericht. Sie waren in der Zeit der KoreaKrise straffällig geworden, weil ihnen die
hektische Angst der Erwachsenen vor einem
neuen Krieg — vor der „Sintflut" den letz­
ten H alt in der Familie genommen hatte.
Nun sitzen die Eltern auf der Zeugenbank
beim Prozeß ihrer Kinder, aber ihr eige­
nes Versagen steht nicht unter Anklage.
D ie Frage bleibt offen, ob die harten
Strafen, die über die Jugendlichen verhängt
werden, die Eltern zur Besinnung führen
werden.
95
Harry A. L. Craig
D er Schw arze Sturm
D eutsdie Fassung: Curt M eyer-CIason
(Ursendung einer Gemeinsdtiaftsproduktion mit Studio Zürich)
Das Hörspiel trägt den U ntertitel „Ein
Portrait des Sklavenbefreiers Toussaint
L'Ouverture in W orten und Trom m eln".
D er Autor setzt die dramatische Geschichte
des schwarzen Napoleon von H aiti bald
durch Solostim men, Sprecher und Sing­
chöre, bald durch das gewaltige Ausdrucks­
m ittel der Negertrommeln in eine Dich­
tung voll kühner Sprachrhythmen um. Das
Hörspiel ist erfüllt vom mächtigen Atem
dessen, der als Freiheitsheld der Neger
fallen mußte.
Heinz von Gramer
D er F am ilien au sflu g
(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion
mit dem Norddeutschen Rundfunk)
Eine brave Familie amerikanischer Bürger
wird im Rahmen der „größten Luftschutz­
übung, die es jem als auf dem Erdball gab ",
in eine 200 km entfernte Nachbarstadt
evakuiert. Dort löst m itten in der Nacht
ein leichtes Erdbeben allgemeine Panik
aus. Angesichts dieses „Ernstfalles" er­
weisen sich alle theoretischen Schutzmaß­
nahmen als völlig wirkungslos, niemand
vermag das Chaos zu steuern. Eigentlich
körmte solch ein unprogrammmäßiger
Zwischenfall zur W arnung dienen — hätte
der M ensdi nidit die besondere Fähigkeit,
unangenehme Dinge wieder zu vergessen
und alles beim alten zu lassen. So kehrt
audi diese brave Familie in ihre Heim at­
stadt zurüdc mit dem stolzen Bewußtsein,
an einer großartig gelungenen Übung teil­
genommen zu haben.
Günter Eidi
B lick a u f V en ed ig
(Ursendung einer Gem einsdiaftsproduktion
mit dem Norddeutsdien Rundfunk)
In einem V iertel Venedigs wohnen drei
Blinde in einem dürftigen Haus. Unbe­
merkt von der W elt spielt sidi hier ihre
Revolte gegen die D iktatur des M itleids ab.
Die landläufige M einung, es müsse der
Lebensinhalt eines Blinden sein, sein Gebredien annähernd auszugleidien, empört
sie. Anders als ihre Leidensgenossen ver­
suchen Benedetto, Emilio und Gaspara, sidi
in einer eigenen W elt der vier Sinne ein­
zurichten, ja sogar eine eigene Sprache zu
konstruieren. Als einer der drei sehend
wird, gerät ihr stilles Leben in Bewegung
und ihr Anspruch auf eigene W irklichkeit
wird tragikomisch in Frage gestellt.
Christian Ferber
D er C h e f k o m m t um se d is (Wiederholung)
M abel O sborne will James Carving spre­
chen. Aber er ist abwesend, seine Sekre­
tärin sagt: „Der C hef kommt um sechs".
W ährend sie wartet, erirmert sich M abel,
wie sie einmal in Carvings Büro arbeitete.
sich mit ihm verlobte und ihn sdüießlidi
verließ, weil sein stures Pfliditdenken den
Tod eines Menschen verschuldete. Nun ist
sie bereit, zurückzukehren; aber in der
Erinnerung wird ihr klar, daß diese Rück­
kehr nur Flucht vor ihrem erbärmlichen
A ltjungfernleben wäre. W enige M inuten
vor sechs ist die Besucherin wieder ge­
gangen.
Alix du Frênes
D ie R u ß b lu m e
(Übernahme vom Südwestfunk)
Dicht vor der Station Bar le Duc liegt ein
Haus hart am Bahndamm. Aus dem Zug
kann man in den G arten sehen, der von
einer dünnen Rußschicht in einen sonder­
bar zauberischen Farbeffekt getaucht ist,
als befände sich alles unter W asser: die
Pflanzen, das Haus in ihrer M itte, und das
Mädchen, das über den Zaun gelehnt davon
träum t, einmal selbst in einem der Züge
zu sitzen. M it der Erfüllung dieses W un­
sches erlebt das Mädchen seine erste Liebe
und zugleich auch eine große Enttäuschung.
Felix G asbarra
M on sieu r J o b
(Übernahme vom österreichischen Rund­
funk, Studio Tirol)
W ie ein Blick in den Prospekt jeder be­
liebigen Versicherungsgesellschaft zeigt,
kann man sein Eigentum schnell und
mühelos auf verschiedene A rten verlieren.
Richtig ist, daß man nichts verlieren kann.
96
was einem nicht gehört. Aber die These,
die M onsieur Job vertritt, daß einem nichts
wirklich gehört, was man sofort wieder
verlieren katm, ist auch nicht unlogisch.
Der Ausweg aus diesem Dilemma besteht
nach M einung von M onsieur Job darin,
auf alle Habe zu verzichten.
Fritz Habeck
D er F rem d e jen s eits d es Flusses
(Erstsendung einer Produktion des
Bayerischen Rundfunks)
Dr. M ehring wird nach schweren A usein­
andersetzungen in seiner Familie zum ruhe­
losen W anderer. Er versucht, durch Be­
schäftigung mit N aturwissenschaften, Philo­
sophie und Religion herauszufinden, ob
der Mensch die Möglichkeit einer letzten
Erkenntnis habe. Schließlich ändert er sein
ganzes Leben: Er ist „dem Fremden je n ­
seits des Flusses" begegnet, dem Spiegel­
bild des eigenen „Ich". D aß man dieses
„Ich" anerkermen und durch Einordnung in
die Schöpfung wieder aufgeben müsse, das
ist die Erkenntnis des Dr. M ehring, der
nichts anderes wollte, als seinen eigenen
W eg finden.
Franz Hiesel
A u f ein em M au lw u rfsh ü g el
(Übernahme vom Norddeutschen Rundfunk)
Das W erk, das mit dem Kriegsblindenpreis
1959 ausgezeichnet wurde, schildert den
letzten Abend eines reichen jungen M an­
nes, der beschlossen hat, sich umzubringen.
Die W elt hat ihm alle Genüsse geboten.
97
nun scheint sie ihm sdial. Sein eigener Tod,
auf Tonband aufgenommen, soll die Krö­
nung seines „Lebenswerkes" sein. In einem
langen Gespräch mit seinem Diener Seba­
stian wird ihm klar, daß er an diesem
Abend nicht auf dem Gipfel seines Lebens
stand, sondern nur auf einem M aulwurfs­
hügel.
Gert Hofmann
D ie B eid en au s V eron a (Ursendung)
Dieses Spiel erzählt noch einmal die Ge­
schichte von Romeo und Julia. Der Autor
fragt sich, was aus ihrer süßen Liebe ge­
worden wäre, ohne ihren gemeinsamen
frühen Tod. Könnte diese Liebe der Zeit
widerstehen?
D jordje Lebovic
L id iter und Schatten
Deutsche Fassung: W illi Minaschek
(Wiederholung)
Das erste der beiden Hörspiele, die der
A utor unter diesem T itel zusammengefaßt
hat, wurde mit dem Jugoslawischen Hör­
spielpreis 1958 ausgezeichnet. D er Leucht­
turm ist dem kleinen M ann und seinem
Recht auf Illusion gewidmet. D er kleine
M ann des D jordje Lebovic ist menschen­
liebend, hilfsbereit und von jener K raft
erfüllt, die weit über das Unglück hinaus­
reicht. Im zweiten Hörspiel D er A bgru n d
flieht ein Mensch in ein Erdloch, ein Sym­
bol für die Zurückgezogenheit in egoistische
Ruhe: er glaubt, dadurch dem Leben zu
entkommen, muß aber sehen, daß Flucht
vor dem Leben unmöglich ist.
Georg Lohmeier
W er K n echt ist, so ll K n echt b leib en
(Ursendimg)
D er niederbayerisdie Roßknedit Girgl ist
vom M ilitär entlassen worden und kehrt
•in sein D orf zurück. Nun ist er wieder der
„Garneam d", den keiner sonderlich be­
achtet. Kann er aus seinem Schicksal aus­
brechen? Schuldig oder unschuldig, der
Girgl bleibt Knecht, nicht ohne Bitterkeit
imd Zorn, aber in der Hoffnung, „der­
einst in der ewigen Glückseligkeit die
Reichtümer
seiner
erlittenen
irdischen
Armut unaufhörlich genießen zu dürfen."
John Mortimer
D er P riv atd etektiv
Deutsdie Fassung: M ariaim e de Barde
(Übernahme vom Hessischen Rundfunk)
W ie viele eitle „Captain M organs" mag es
geben, die sich ein ganzes Leben lang nicht
darüber beruhigen können, was alles sie
ihrer Frau geboten haben, um dafür tyran­
nisch Liebe und Ergebenheit fordern zu
dürfen? W ie erstaunt sind sie, wenn ihre
Frau sie eines Tages verläßt, weil sie davon
träum t, ihre Liebe einem Menschen zu
schenken, der „gar nicht erwartet, daß man
ihn lie b t"! Eine solche Geschichte erzählt
das neue, mit typisch angelsächsischem
Humor erfüllte Hörspiel des englischen
Autors.
Heinrich Oberländer
Ju g en d g erich t
(W iederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er
Ju g en d im H örsp iel" )
Das Hörspiel behandelt die Geschichte von
Georg Passoldt, der wegen schweren Rau­
bes angeklagt ist. Es zeigt, daß die Frage
nach Schuld oder Unschuld, nach dem mög­
lichen M otiv, von der Frage nach dem
Lebensweg des A ngeklagten nicht zu tren­
nen ist. D er Autor hat sich lange mit dem
Problem der Jugendkrim inalität in Deutsch­
land beschäftigt. Er will nicht m it einem
abseitigen, krassen Fall schockieren, son­
dern A ufm erksam keit und Verständnis
erwecken
für eine
beispielhafte
Ge­
schichte.
John Osborne
B lick zurü ck im Z orn
Funkbearbeitung: Harald Braun
(W iederholung in der Reihe „ P ro b lem e d er
Ju g en d im H örsp iel" )
Jimmy Porter, ein halbintellektueller junger
M ann, der mit sich und seinem Leben nicht
fertig wird, ist ein Revolutionär ohne Revo­
lution, ein M oralist ohne feste M oral, ein
Idealist ohne Ideale. Er rebelliert ständig,
aber seine Rebellion hat kein Ziel. In
Jimmy Porter hat Paul O sborne das Bild
einer Jugend gestaltet, die heute im Nie­
mandsland zwischen gestern und morgen
lebt.
John Reeves
D er S tran d d er F rem den
Deutsche Fassung: O tto H. Kühner
(Erstsendung einer Gem einsdiaftsproduktion
mit dem Süddeutschen und Westdeutschen
Rundfunk und RIA S Berlin)
D ie W elt des zehnjährigen Charlie — mit
den Träum en von Seeheldentum, Indianer­
käm pfen und Robinsonaden imd der netten
Schwärmerei für die junge Lehrerin — steht
zunächst deutlich neben der W elt der Er­
wachsenen. Doch mehr und mehr schiebt
sich diese in das Bewußtsein des Jungen.
Ein Reverend konfrontiert ihn schließlich
in eifernder Prüderie, m it dem „Schmutz"
und der „Sünde" der W elt— und als der
Junge voll tiefsten Erschreckens die „Nackt­
h eit" der verehrten Lehrerin erblickt, ist
seine Kindheit vorbei. Nun hat er ein W is­
sen, über das sich auszusprechen die Scham­
haftigkeit verbietet — und so begegnet ihm
zum erstenmal die Einsam keit des Lebens.
Das Hörspiel erhielt den „Prix Italia" 1959.
Ignazio Silone
D as G eh eim n is d es Lu ca
Funkbearbeitung: W illy Grüb
(Übernahme vom W estdeutschen Rundfunk)
Es geht in diesem Hörspiel darum, die
Unschuld eines wegen Raubmordes ver­
urteilten M annes zu beweisen. Er wurde
entlassen, weil ein anderer auf dem Sterbe­
bett den M ord gestand — aber nicht freige­
sprochen. Deshalb weicht jeder im D orfe
dem alt gewordenen Luca aus. Nur der
99
Lehrer Andrea macht sich zu seinem An­
walt und erkennt, daß Luca um eines M en­
schen willen die Schuld au f sich genommen
hatte.
Helene van Ssachno-Uselis
D as O p fe r v o n T reb lin k a
(Erstsendung einer Gemeinschaftsproduktion
m it dem Norddeutschen Rundfunk)
W ährend der deutschen Besatzungszeit
liebt der junge polnische Student Kostek
in W arschau das jüdische Mädchen Regina.
Er folgt ihr sogar ins Ghetto, um sie nicht
verlassen zu müssen. Die Prüfung kommt
für beide, als die Räumimg des Ghettos
begirmt. Um etwas über das „Lager Tre­
blin ka" zu erfahren, wohin die Bewohner
verschickt werden sollen, verläßt Kostek
als Kundschafter das Ghetto. Bei seiner
Rückkehr ist Regina nicht mehr da: Sie hat
sich freiwillig zum A btransport nach „Tre­
blin ka" gemeldet, um K ostek vor dem Tod
in den Gaskam m ern zu retten.
Roland Ziersch
Firm ian u n d C hristin e
Funkbearbeitim g: Hellmut von Cube
(Wiederholung)
Das liebenswerte, poetische Stück beleuch­
tet humorvoll den krausen, glücklich-un­
glücklichen Seelenzustand eines jungen
Mädchens, das sich zum erstenmal verliebt
hat. H eiterkeit tmd W ehm ut, kräftig Volks­
tümliches und anmutig Fabuliertes mischen
sich glücklich zu diesem W erk eines wahr­
haft bayerischen Dichters.
O tto Zoff
P ro to k o lle
(Ursendung einer Gem einsdiaftsproduktion
mit dem Südwestfunk in der Reihe
„ P ro blem e d er Ju g en d im H örsp iel" )
Der Polizeikommissar von New York hat
kürzlidi die Befürditung ausgesprodien,
daß mit einer weiteren Zunahme des
jugendlidien Verbrediertum s in den Straßensdiluditen von New York zu redinen
ist. O tto Zoffs Szenen aus dem Leben der
gefährdeten Jugend von New York ent­
standen auf Grund der Reportage von drei
Journalisten, die vier W odien unter den
Gangs lebten sowie auf Grund von Gesprädien mit am erikanisdien Fürsorgern
und Notizen eines Jugendriditers.
Das Hörspielprogramm wird wieder durdi einige Produktionen der Unterhaltungs­
abteilung (siehe Seite 38) ergänzt. Im Rahmen des Sonderprogramms (siehe Seite 105)
sind vorgesehen:
Eugen O 'N eill
Günther Eich
Ein M on d fü r d ie B elad en en
D as Ja h r L azertis
(Aufnahme einer Aufführung des Schau­
spielhauses Zürich in Gem einsdiaftspro­
duktion mit dem Studio Züridi der Schwei­
zerisdien Rundsprudigesellsdiaft)
(Übernahme vom Norddeutschen Rundfunk)
100
Leitung: Dr. Gerhard Szczesny
ÜÜ
•1
.1
t;
i
Das Sonderprograimn ist eine Ergänzung des Normalprogramms. Es bringt im Rahmen
eines in sich geschlossenen, zeitlich und thematisch überschaubaren Angebots Sen­
dungen und Sendereihen, die über bestimmte W issensgebiete und Problemkreise ein­
gehender informieren, als dies im allgemeinen Program m möglich ist.
In den fünf Sommermonaten von M ai bis September 1960 wird das Sonderprogramm
am M ontag, Mittwoch imd Freitag von 21.05—2 3 .0 0 U hr, jeweils im 2. Programm,
zu hören sein. Eine Übersicht über eile Verteilung der Sendereihen und Sparten auf
die drei Tage gibt der folgende Zeitplan:
Montag
21.05 D ie Z u ku n ft d es M en schen / D ie E rfoschu n g d es C h a ra k ­
ters / E x isten z p ro h lem e d er E n tw icklu n gslän der
21.45 G e h ö r t u n d W ie d erg e h ö r t / N eu es fü r d ie D is c o th e k / M usi­
kalische Einzelsendungen
22.20 Z eitschriften schau / Kurzreihen und Einzelsendungen
Mittwoch
21.05 D ie E u rop äer und ih re G eschichte / Kurzreihen
21.40 M u sik d er B ach -S öh n e / D as K la v ier w er k M ozarts
22.10 D er w issen sch a ftlich e B ericht
22.40 T ex te au s d rei Ja h rtau sen d en
Freitag
21.05 M arg in alien von Alfred Andersch, Hans M agnus Enzens­
berger, W olfgang Hildesheimer und Ludwig Marcuse
21.20 D rei P erson en su chen ein en A u tor / C olloqu iu m M u sicu m I
Franz S ch ön au er b esp rich t n eu e T aschen bü cher
21.50 D ie V ariation
22.15 P ro b lem e z eitg en ö ssisch er D ichtung / In tern a tion ale O rgan i­
sa tio n en / N achtstu diosen du n gen
10S
■
DIE ZUKUNFT DES MENSCHEN
M it einer Vortragsreihe von P. B. M edawar, Professor für Zoologie und vergleidiende
Anatomie an der Uiüversität London, setzt das Sonderprogramm seine Bemühungen
um eine allgemeinverständliche Darstellung anthropologischer Probleme fort. Diese
Vorträge sind ursprünglich im Rahmen der „Reith Lectures" der BBC gehalten worden.
Auch die biologische Forschung kann Prophezeiungen über die Zukunft des Menschen
nur mit vielen Einschränkungen und Vorbehalten wagen. Der Mensch ist in seiner
Entwicklung und Entfaltung schwerer durchschaubaren Gesetzen unterworfen als die
pflanzlichen und tierischen Orgardsmen oder gar die anorganische M aterie. Biologische
Prozesse sind nur in geringem Maße korrigierbar und beeinflußbar, und die Fehlbarkeit von Voraussagen ist deshalb hier viel höher als in der Physik. A nstatt also
Prophezeiungen zu machen, ist es sinnvoller, wenn der Biologe die Anhaltspunkte
und Argumente sichtet, die zu möglichen Prophezeiungen dienen könnten; wenn
er also den Prozeß der Vorhersage analysiert. A uf diese W eise können die strittigen
Probleme sachlich dargestellt und die Gründe und Gegengründe für die verschiedenen
Auffassungen der Fachgelehrten geprüft werden. Professor M edawar gibt zunächst
Beispiele für Die Fehlbarkeit von Voraussagen über die zukünftige Entwicklung des
Menschen. Zum eigentlichen Them a führen dann die Vorlesungen über B egriff und
Sinn der Tauglichkeit. Um schließlich die W andlungen zu verstehen, die sich in der
genetischen Struktur der menschlichen Bevölkerung infolge der heute auf sie ein­
wirkenden Kräfte vollziehen, sind gewisse allgemeine Kenntnisse der Genetik von­
nöten. Damit befassen sich die Vorträge über G renzen der V ervollkom m nung,
Das genetische System des M enschen und Ü ber Intelligenz und Fruchtbarkeit. Der
letzte Vortrag behandelt die Entstehung eines neuen, nicht-genetischen Systems der
Vererbung und der Evolution im Menschen, das auf Eigenschaften und Tätigkeiten
des Gehirns beruht.
Die beiden zentralen Fragen, die in der Vortragsreihe geklärt werden sollen, lauten:
Kann sich der Mensch in Zukunft weiter so entwickeln, wie er sich in der Vergangen­
heit entwickelt hat, oder bestehen triftige Gründe zu der Annahme, daß diese Ent­
wicklung jetzt ein Ende gefunden hat? Welche entwicklungsfördernden Kräfte
wirken heute auf den Menschen und wie weit können wir ihre W irkungen Vorher­
sagen?
106
Antw orten auf diese Fragen, sofern sie überhaupt eine Antw ort gestatten, sind uner­
läßlich zum Verständnis der Zukunft des Menschen und geben überdies Aufschluß
über Methodik und Stand der modernen Biologie.
DIE ERFORSCHUNG DES CHARAKTERS
■
In den letzten Jahrzehnten hat sich unser W issen über das, was man „Charakter"
nennt, erhebhch erweitert. Bis in unser Jahrhundert hinein herrschten Vorstellungen
über das W esen des menschlichen Charakters, die sich kaum von der Temperamentenlehre der alten Griechen unterschieden. M an hielt den Charakter für eine erbbio­
logische Mitgift des Menschen, die der Einzelne als unabänderliches Schicksal hinzu­
nehmen habe. Die Charakterologie beschränkte sich auf eine Beschreibung der
Konstitutionstypen und deren Verhalten. Erst unter dem Einfluß der Psychoanalyse
entwickelte sich allmählich eine „dynamische" Charakterkunde, die zur Auflösung der
starren Typenbegriffe führte. M an erkaimte, daß der Charakter ein werdendes Gefüge
ist, das einerseits in der Auseinandersetzung des heranwachsenden Individuums mit
der sozialen M itwelt entsteht und andererseits als psychisches Lebenswerkzeug zur
Bewältigung dieser M itwelt dient. M an erforschte die Bedingungen, unter denen sich
der Charakter bildet, und erprobte in der Psychotherapie Verfahren, die in bisher
unbekanntem Maß eine Veränderung des Charakters bewirken körmen. In der Folge­
zeit wurde die Persönlichkeitsforschung durch Beiträge aus W issenschaften bereichert,
die sich mit dem Einfluß von Gesellschaft und Kultur auf die Prägung des Menschen
befaßten. Sozialpsychologie und Kulturanthropologie erbrachten Erkenntnisse über den
„Sozialcharakter" von Gruppen, Völkern und Kulturen, die alle bis dahin verbreiteten
romantischen Vorstellungen über Kollektivseele, Rassenseele und Volkscharakter
widerlegten. Die Darstellung des heutigen W issens auf diesem Gebiet, die der Münch­
ner Psychotherapeut Dr. Hans Kilian in seiner Vorlesung über „Die Erforschung des
Charakters" gibt, behandelt folgende Them en: Von der Typenlehre zur dynamischen
Psychologie; D ie Steuerungsorgane des menschlichen V erhaltens; D ie Entgleisung des
C harakters; D er neurotische C harakter; Ü ber Verträglichkeit und Unverträglichkeit
von C harakteren; Charakter und L ebenslauf; Sozialcharakter; Volkscharakter und
kulturelle Prägung und D ie W andlungsfähigkeit des menschlichen Charakters.
107
■
EXISTENZPROBLEME DER ENTWICKLUNGSLÄNDER
Kaum ein Begriff wird in den politischen und wirtsdiaftlichen Diskussionen der
Gegenwart so oft und so vieldeutig gebraucht wie der Begriff „Entwicklungsländer".
Nun ist es in der T at sehr schwierig, den Charakter von Staaten wie etwa Ghana
und Ägypten, Indien und dem Sudan, oder Burma und Indonesien, auf einen
gemeinsamen Nenner zu bringen. Ihre politische Struktur, die soziale Ordnung, die
religiöse und kulturelle Zugehörigkeit, das Niveau der allgemeinen Erziehung, die
traditionellen W irtschaftsform en und vor allem die noch nicht voll erschlossenen
Reserven an Bodenschätzen und Naturkräften machen es fast unmöglich, von einem
gemeinsamen Typus oder einem Modell zu sprechen, an dem sich alle Pläne und
M ethoden orientieren könnten. Es gibt vielleicht einen groben M aßstab, der für die
Mehrzahl dieser Gebiete anwendbar ist: wenn das Jahreseinkommen pro Kopf der
Bevölkerung die Grenze von 100 Dollar nicht überschreitet, wird man unbestreitbar
von einem Entwicklungsgebiet sprechen können. Die W irtschaftsordnung, die Investitions- und Sparquote, und im Zusammenhang damit der Bedarf an Fremdkapital, sind
also für diese Bestimmung einigermaßen brauchbare Kriterien. Je tiefer man jedoch
in die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen dieser Vielzahl von
Ländern und Räumen eindringt, die unter dem Sammelbegriff „Entwicklungsgebiete"
zusammengefaßt werden, um so deutlicher erkermt man, daß mit allgemeinen Urteilen
und Parolen nicht viel anzufangen ist. Das Sonderprogramm will an eiiügen Entwick­
lungsländern darzustellen versuchen, wie verschieden die jeweiligen Ausgangslagen
sind und welche sehr spezifischen Probleme jeweils gelöst werden müssen, ehe diese
Staaten eine hinlänglich gesicherte politische und soziale Stellung erringen können. Die
einzelnen Beiträge werden sich mit der Situation in Ägypten, Indonesien, Indien,
Griechenland, Burma und Afghanistan befassen.
■
DIE EURO PÄER UND IHRE GESCHICHTE
Seit Kriegsende fördern Organisationen wie die UN ESCO und der Europarat die
Herausgabe eines „europäischen Geschichtsbuches". Darin soll demonstriert werden,
daß das Verbindende zwischen den Völkern Europas viel bedeutungsvoller auch für
die einzelne Nation ist, als das Trennende, das in der bisherigen nationalen Geschichts-
108
Schreibung so stark in den Vordergrund gestellt wurde. A uf internationalen
Historikertreffen versucht man, sich in Form von Thesen über umstrittene Ereignisse
und Gestalten der europäischen Geschichte zu eiiügen. Schon (diese Thesen, die wie
juristische Formeln klingen, beweisen durch die Bescheidenheit ihres Inhalts, daß man
selbst bei solchen Gesprächen nur mit einem Minimum an gemeinsamen Auffassungen
rechnen kann. So haben die englischen Historiker der These, daß die Deutschen den
Ausbruch des ersten W eltkriegs nicht allein verschuldet haben, bisher nicht zuge­
stimmt. Hier zeigt sich, wie stark noch in unserer Generation das Geschichtsbild der
V äter wirkt. Um stritten sind natürlich nicht die kleinen, sondern die großen Ereignisse
und Gestalten der europäisdien Geschichte, denn sie sind am stärksten der M ythenund Legendenbildung, der Heroisierung und Verketzerung ausgesetzt. W enn schon
zwischen den norddeutsch-preußisch-protestantischen und den süddeutsA-österreichisch­
katholischen Historikern noch heute ein deutlicher Gegensatz bei der Beurteilung von
Gestalten wie Friedrich d. Gr. und M aria Theresia, Metternich und Bismarck zu Tage
tritt, so wird man sich kaum wundern, wenn immer noch bei französischen, italie­
nischen oder englischen Autoren Schlagworte wie „preußisches Junkertum " und
„habsburgischer Völkerkerker" zu finden sind. Grundsätzlich wäre es töricht zu
glauben, man könne Gegensätze wie den zwischen Nord- und Süddeutschen, die so
tief in Tradition, Kultur, Konfession verwurzelt sind, durch das Herausstellen des
Gemeinsamen oder das Feststellen von Thesen beseitigen. M an muß annehmen, daß
es in Europa auch weiterhin nationale Geschichtsschreibungen geben wird, in denen
das Leid des einen sich als Glück des anderen darstellt. Desto mehr kommt es aber
darauf an, den anderen mit seinen Augen zu sehen. Einen Beitrag dazu soll die Sende­
reihe „D ie Europäer und ihre G esdiidite" leisten, in der an elf Ereignissen oder
Gestalten, die für alle Völker Europas von tiefgreifender Bedeutung waren, geprüft
wird, wie die führenden europäischen Historiker der Gegenwart in ihren Schriften
darüber urteilen. Die elf Themen sind: Karl der G roße und die karolingische Teilung;
G regor und Heinrich, Kirche und Reich; Bonifaz VIII. und das Päpsteexil von A v ign o n ;
Luther und die R eform ation; D er D reißigjährige K rieg und der W estfälische Friede;
Friedrich der G roße und der A ufstieg P reußens; D ie französische Revolution; Napo­
leon und der W ien er K o n greß ; Bismarck und die R eichsgründung; D er erste W eltkrieg
und der V ertrag von V ersailles; Das Jahr 1933. Die Autoren dieser Reihe sind: Eugen
Ewig, Karl Bosl, Friedrich Heer, Gerhard R itter, Fritz Dickmann, Stephan Skaiweit,
Jacques Droz, Richard Dietrich, W alter Bussmann, Hans Herzfeld und Karl D. Bracher.
109
■
PROBLEME ZEITGENÖSSISCHER DICHTUNG
„Das war die feierliche Inauguration des neuen Lehrstuhles an der Frankfurter
Johann-W olfgang-G oethe-Universität: Hunderte von Studenten und Ehrengästen
drängen und schieben sich durch die schmalen Sitzreihen, um die Premiere einer
akademischen Poetik mitzuerleben. (Stifter dieser für deutsche Verhältnisse einmaligen
Einrichtung ist der S. Fischer-Verlag in Frankfurt. Er w ar über die Idee des Pro­
rektors Professor Viebrock, eine ,Verbindung zwischen der freien dichterischen Kraft
und dem geregelten akademischen Studium zu schaffen', so begeistert, daß er gleich
die Kosten dieser Stiftung für die beiden ersten Jahre übernahm.) Die geradezu
feierliche Neugierde im Saal legt sich erst, als die berühmte Inhaberin des von vorn­
herein umstrittenen Lehrstuhles im Türrahmen erscheint: Dr. Ingeborg Bachmann.
Klein und geduckt, sich hinter den Rücken der sie umgebenden Prominenten ver­
bergend, mit hängenden Schultern und langen roten Haaren. Als sie zum Rednerpult
schreitet, man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können . . . Eigenwillig,
das ist das Stichwort für das erste Semester der Poetik-Dozentur in Frankfurt. Am
Pult stand keine Germaiüstin, da stand eine Dichterin. Sie war für akademische
Begriffe total unkonventionell. Sie behandelte in zwangloser Folge Fragen der
Literatur, die vielleicht auch sie bewegten. Ihre Vorlesungen verdienen eine Ver­
öffentlichung. W eil sie so redete, wie es noch niemals an einer Universität ver­
nommen worden w ar: naiv und überlegend, wissend und z w e ife ln d ... ,W as ist
passiert seit 1 9 0 0 ?', haucht sie in der ersten Vorlesung und wirft ein paar Namen
in die D ebatte: Joyce und Proust, immer wieder Joyce, dann Hofmannsthal, Rilke,
Musil und Broch und auch Brecht. Sie deutet die Probleme nur an: ,Kann der Schrift­
steller seine Existenz rechtfertigen? — Die Schuld des Dichters, der sich amnaßt, die
W elt zu definieren — Es gibt keine Entwicklung der Literatur in der Horizontalen,
es gibt höchstens ein Aufreißen in der Vertikalen — H ätten wir das W o rt, wir
bräuchten die W affen nicht — Die sprachlose Gewalt — Die Spezialisten mehren sich,
die Denker sterben aus — W o sind die großen Entzünder? Vielleicht W ittgenstein?'
Aber das sind nur Vermutungen, schränkt sie ein. Sie schränkt immer ein, stellt in
Frage, meldet Zweifel a n . . . Ihre Vorlesungen, die das Prädikat ,Einmalig' verdienen,
scheinen vergessen zu sein, sobald die Studenten den Seminarraum betreten. Schon
die erste Frage, die aufgeworfen wird — und das w ar in allen Seminarsitzungen zu
beobachten — zerstört die Atmosphäre, die von der Vorlesung hätte herübergerettet
110
werden sollen. D a war etwa jene denkwürdige Vorlesung, da sich Ingeborg Bachmarm
mit dem ,Ich' in der Dichtung beschäftigte, mit dem ,Ich ohne Gewähr', wie sie es
narmte, da sie zwischen dem historischen Ich (Churchill in seinen Memoiren) und
dem existentiellen Ich (Heiury Miller) unterschied und immer wieder von Hans Henny
Jahrm sprach. Vierzehn Tage später prägte sie Aphorismen zur Namensgebung in
der zeitgenössischen Dichtung. Sie ging von Wedekinds ,Lulu' aus, um die Leuchtkraft
der Namen aufzuzeigen, sprach von der ,Geographie der Literatur', dem ,Zauberatlas', den der Dichter kennen sollte, und behauptete auch: ,Das Vertrauen in die
naive Namensgebung ist erschüttert'. Thomas M ann, den letzten großen Namen­
geber, den ,Namenerfinder imd Namenzauberer', meinte sie ausklammern zu müssen,
weil er seine Namen durchweg irorüsiert hätte. Sie beschäftigte sich mit Joyce, der
sogar die Namen (Bloom!) mit in die Sprachauflösung hineintreibe, und mit Faulkner,
bei dem die Namen gleichzeitig Eigenschaften seien . . . "
So berichtete Ruth Tilliger am 8. M ärz in der „Deutschen Zeitung" über den ersten
Versuch einer deutschen Uiüversität, eine Dichterin über literarische Probleme sprechen
zu lassen. Ingeborg Bachmann wird die Hauptgedanken ihrer Vorlesung für das
Sonderprogramm in vier Folgen zusammenfassen.
IN TERNATIO NALE ORGANISATIO NEN
■
Die Vorstellungen, die wir heute allgemein mit dem Begriff „Internationale Organi­
sation" verbinden, sind an zwei M erkmale geknüpft: einmal an ihre wesensmäßige
Unabhängigkeit von den politischen Interessen einzelner Nationen oder Staaten­
gruppen und zum anderen an die Tatsache, daß diese Organisationen keinerlei welt­
anschauliche oder religiöse Zwecke und Ziele verfolgen. Sie dienen der Erfüllung von
Aufgaben, die jeder Freund-Feind-Spannung von vornherein entzogen sind oder
wenigstens entzogen sein sollten. Modell und Symbol dieser Organisationen ist das
Rote Kreuz in Genf. Noch vor dem 1. W eltkrieg konstituierte sich im H aag der
Internationale Schiedsgerichtshof zur objektiven Regelung zwischen-staatlicher Streitig­
keiten auf Grund des allgemein anerkannten Völkerrechts. Eine erhebliche Aus­
dehnung erfuhr die Arbeit internationaler Organisationen nach dem 1. W eltkrieg
mit der Gründung des Genfer Völkerbundes. Als nach dem 2. W eltkrieg die Ver­
111
einten Nationen in veränderter und erweiterter Form die Funktionen des alten
Völkerbundes Wiederaufnahmen, entstand eine große Zahl von Unterorgaiüsationen,
die auf internationaler Basis gewissen Hauptübeln unserer W elt mit allen M itteln
moderner Organisation und Technik zu Leibe zu gehen versuchten. Es soll an
einigen dieser Einrichtungen wie der UN ESCO (Paris), der W eltgestmdheitsorgaiüsation (G enf), der W elternährungsorganisation (Rom ), dem Internationalen
Schiedsgerichtshof (Den Haag) und der Internationalen Arbeitsorganisation (Genf)
gezeigt werden, in welchen Formen, mit welchen Methoden und mit welchem Erfolg
heute eine Arbeit auf internationaler Basis möglich ist.
■
M USIK DER BACH-SÖHNE
W er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Hamburg oder Berlin von Bach
sprach, meinte möglicherweise Carl Philipp Emanuel, und wenn in London oder in
Mailand von Bach die Rede war, handelte es sich vielleicht um Johann Christian.
W enn der Ruhm des Johann Sebastian Bach von dem seiner Söhne überschattet
wurde, so ist dies aus der geistigen und künstlerischen Situation jener Epoche zu
verstehen. Zimi einen war das Interesse, sowohl der Fachwelt als auch des Publikums,
eindeutig auf das Neue gerichtet; ein Konzert war üblicherweise ein Musica Viva­
Konzert. Zugleich wurde im Geiste der Aufklärung und der „Inthronisation der
Vernunft" eine endgültige und fast schroffe Abkehr von allem vollzogen, was mit
dem Barockzeitalter zusammenhing. Die verschiedenartigen stilistischen Strömungen,
die sich in der Zeit zwischen 1740 und 1 7 8 0 manifestierten, fanden ihren Nieder­
schlag in dem Schaffen der Bach-Söhne. D a ist Wilhelm Friedemann, der Älteste
(1710 bis 1 7 8 4 ), von dem uns ein verkitschtes Bild durch den Roman von Brach­
vogel, eine Oper von Graener, und durch den Film vermittelt wurde und den uns
die Musikhistoriker noch immer als maßlose und ausschweifende Persönlichkeit
schildern, was er vermutlich lücht w ar. Seine Musik spiegelt deutlich die einzelnen,
oft einander widersprechenden Tendenzen jener Übergangsphase wider. W ir finden
bei ihm viel Herkömmliches, aber auch vieles, was in zukünftige Richtungen weist;
zvñschen unbeschwerten, rokokohaften Allegrosätzen stehen häufig jene „Lamento"
genannten, hochexpressiven Adagi, die schon romantische Züge tragen. Noch mehr
112
als Friedemann w ar der zweite Sohn Philipp Emanuel (1714 bis 1788) an den neuen
Strömungen der Zeit interessiert. A n seinen Sonaten, Konzerten und Symphonien
läßt sidi ablesen, wie er sidi immer wieder neuen kompositorisdien Problemen stellte.
Zudem war er nidit nur ein gefeierter Pianist, sondern audi ein bedeutender
Theoretiker imd Pädagoge. Er gab eine Anleitung zum Generalbaß und einen „Versudi über die wahre A rt, das Clavier zu spielen" heraus. Bei ihm studierte der jüngere
Bruder, Johann Christian (1735 bis 1 7 8 2 ), der zunädist mit italienisdien Buffoopern
seine größten Erfolge hatte, audi als O rganist wirkte und später als Kapellmeister
in London im Mittelpunkt des Musiklebens stand. In seinen Kompositionen ist der
rein homophone Stil des Rokoko besonders stark ausgeprägt. Und sdiließlidi gibt
es nodi Johann Christoph Friedridi (1732 bis 1 7 9 5 ), den am wenigsten bekarmten
unter den Badi-Söhnen, der seine musikalisdie Ausbildung nodi als Kind beim Vater
erhielt und später den größten Teil seines Lebens als Hofkapellmeister in Büdceberg
lebte. Der Sdiwerpunkt seines Sdiaffens liegt auf der kirdilidien Vokalmusik, die
er im Sinne der klassisdien Homophonie erneuerte. Ein Q uersdm itt durdi das stark
vernadilässigte Schaffen der Bach-Söhne gibt somit zugleich einen Überblick über die
musikalischen Strömungen der Zeit zwischen 1740 und 1780.
DEUTSCHE LITERATUR IM EXIL
■
Diese Sendereihe soll die Vortragsfolge von Franz Sdionauer über „D ie deutsche
Literatur im Dritten Reich", die das Sonderprogramm im W inter 1 9 5 9 /6 0 brachte,
ergänzen. Dichter imd Schriftsteller im Exil ist ein altes, bis in die Antike zurück­
verfolgbares Schicksal; die Ausbürgerung eines Teiles, und zwar des wesentlidien
Teiles der deutschen Literatur, mit der die Nationalsozialisten 1933 ihre Kultur­
politik begannen, untersdieidet sidi jedoch von allen bisher bekaimten und geübten
Formen der Exmittierung. Die Emigration w ar für die meisten dieser Schriftsteller
die einzige Form, ihre Freiheit und ihr Leben zu retten. Sie w ar aber auch ein Akt
der politisdien Entscheidung und wurde es von Jahr zu Jahr m ehr, nachdem Hitler
in Deutschland an der Macht blieb und diese Macht mit allen M itteln der Diktatur
und des Terrors befestigte. An Hand von literarischen Texten und kulturpolitischen
Dokumenten soll deutlich gemadit werden, wie sidi die deutsdie Literatur im Exil
113
entwickelte und wie sie bei aller individuellen, politisdien und künstlerisdien Versdiiedenheit der einzekien Autoren dodi gemeinsame W esenszüge auszubilden ver­
mochte. Dabei werden auch die Schwierigkeiten zu zeigen sein, die sich aus der Doppel­
aufgabe dieser Sdiriftsteller in der Emigration — der politischen und der künst­
lerischen — ergaben.
■
POLITISCHE PRO PA G AN D A IM ZEITALTER DER M ASSEN
Das 20. Jahrhim dert, das Zeitalter der M assen, ist ein Zeitalter der Propaganda.
Propaganda erfaßt heute alles, sie durchdringt alles, deformiert alles, verfälscht alles.
Sie ist allgegenwärtig. Radio, Fernsehen, Film, Zeitungen, Plakate, Bücher, Bro­
schüren — dies und vieles andere mehr sind ihre Vehikel. Drei Sendungen von Ilse
Grubridi und Hanno Kesting werden sich unter dem Titel „Politische Propaganda im
Zeitalter der M assen“ mit der heutigen Propaganda beschäftigen, wie sie in totali­
tären, aber auch in demokratischen Systemen geplant und verwirklicht wird. Die
erste Sendung geht aus von der Entwicklung der klassischen M assenpsychologie; sie
betrachtet die verschiedenen Begriffe von der M asse und verfolgt ihre politischen
Auswirkimgen auf die Propaganda des Bolschewismus und Nationalsozialismus. Dabei
ergibt sich, daß die verschiedenen Vorstellungen von der M asse bei Lenin und bei
Hitler zu sehr verschiedenen Konsequenzen führen, andere Techniken und andere
Methoden der Meinungs- und Verhaltenssteuerimg, mit einem W o rt der M assen­
lenkung hervorbringen. Die zweite Sendung bringt eine Reihe von Beispielen
berühmter und wichtiger Propagandaaktionen, wobei die „Faustregeln" der politischen
Meinungsbildung sichtbar gemacht werden. Die dritte Sendung schließlich skizziert
die heutige W issenschaft von der Propaganda, wie sie im Rahmen der Soziologie und
vor allem der Sozialpsychologie in den letzten Jahren und Jahrzehnten insbesondere
in den Vereiiügten Staaten und in England ausgebildet worden ist. Die alte, klassi­
sche europäische Massenpsychologie wird hier überwunden durch eine Soziologie
und Psychologie des „kollektiven V erhaltens". Es erscheint ein neuer Begriff der
„M asse" und im engen Zusammenhang damit ergeben sich neue Techniken der
M assensteuerung. Die M ethoden des „advertising", der W erbung, dringen auch in
die politische Propaganda ein und verwandeln sie.
114
DAS KLAVIERW ERK M O ZARTS
■
Von der Musik der Badi-Söhne führt eine Brücke zu der Zeit M ozarts. W ie sehr
vor allem Johann Christian und Philipp Emanuel Badi auf die späteren Musik­
generationen gewirkt haben, ist bekannt. Bei W olfgang Amadeus M ozart sind die
Anregungen besonders im Klavierwerk zu spüren. Die frühen und mittleren Sonaten
zeigen den Einfltiß Johann Christians, den M ozart bereits als Neunjähriger in London
keimenlernte und dem er später in Paris wiederbegegnete. Die letzten Sonaten hin­
gegen sind in deutlicher Abkehr vom galanten Stil eher dem Vorbild Philipp Emanuels
zuzuschreiben, auf dessen W erke er zu Beginn der achtziger Jahre stieß. Eine völlige
W endung in M ozarts Klavierstil machte sich schließlich in den „Phantasien" bemerk­
bar, die alle in den drei Jahren zwischen 1782 und 1785 entstanden und zweifellos
auf das Studium der von ihm hochgeschätzten Phantasien Philipp Emanuels zurück­
gingen. Das Klavierwerk M ozarts enthält zahlreiche Kompositionstypen: neben den
Sonaten und Phantasien finden wir Variationsreihen, Fugen, Rondos und andere
kleinere Stücke. Von den Menuetten des Sechsjährigen, die im Köchelkatalog unter
Nummer 1 bis 5 verzeichnet sind, bis zu den Klavierstücken der letzten Lebensjahre
ist eine Entwicklimg spürbar, die keinesfalls gradliiüg verläuft; zunehmende Reife
darf nicht mit zunehmender Abgeklärtheit verwechselt werden. Immer wieder zeigen
sich neue Ansätze, neue Vorstöße in bislang unbekannte Bezirke. Zudem wäre auch
jeweils der Anlaß zu den einzelnen Kompositionen zu berüdcsichtigen; ob sie zum
eigenen Gebrauch im Konzert oder zu Übimgszwecken im Klavierunterricht dienten,
bestimmte den technischen Schwierigkeitsgrad und dieser wiederum beeinflußte den
gesamten musikalischen Aufbau. Die zyklische W iedergabe des Klavierwerkes soll
M ozarts kompositorischen Reichtum demonstrieren und zugleich zeigen, wie ein
neuer Klavierstil durch die Ausschöpfung der klanglichen Möglichkeiten des Instru­
ments entstand. Es spielt W alter Gieseking.
SPARTEN
■
In der bisherigen Form tmd im bisherigen Um fang werden auch in den fünf Sommer­
monaten w eitergeführt: Die „M arginalien", „D ie Zeitsckriftensdiau", „D er wissen­
schaftliche Beridit", „Franz Schönauer bespricht n eue Taschenbücher", „D rei Personen
suchen einen A utor", das „Colloquium m usicum ", „N eues fü r die Discothek" und
„ G eh ö rt— W iedergehört". W ir bitten, die zvun Teil geänderten Sendezeiten zu beachten.
115
F e in ^ e h e n
Leitung: D r. Clemens M ünster
Stellvertreter: Robert Lembke
Die Viertelstunde
Münchner Abendschau
Zwischen halb und acht
Das Program m des Deutschen Fernsehens ist eine Gemeinschaftsleistung der Rund­
funkanstalten der Bundesrepublik Deutschland imd des Senders Freies Berlin, die
zu einer Arbeitsgemeinschaft (ARD ) zusammengeschlossen sind. Die einzelnen Anstalten
übernehmen nach einem vertraglich vereinbarten Schlüssel einen bestimmten Anteil
an Sendezeit, für dessen Inhalt und für dessen Form sie selbst die Verantwortung
tragen. Z ur Abstimmung und Anpassung dieser Programmbeiträge dient die unter
dem Vorsitz des Koordinators allmonatlich tagende Fernsehprogrammkonferenz.
Zum Gemeinschaftsprogramm gehören zunächst die Familienprogramme am Nach­
mittag und das Abendprogramm ab 2 0 .0 0 Uhr. Auch die meisten zusätzlichen Pro­
grammbeiträge an den W ochenend- und Feiertagsnachmittagen, wie zum Beispiel
die Mehrzahl aller Sportübertragungen, gehören zu diesen gemeinsamen Aufgaben.
Außerdem beteiligt sich die ARD am Programmaustausch der europäischen Fernseh­
gesellschaften (Eurovision), für die sie selbst schon wertvolle Beiträge geleistet hat.
Aufgabe der einzelnen Anstalten dagegen ist das Regionalprogramm, das in der
Regel zwischen 1 8 .4 5 und 2 0 .0 0 Uhr — beim Bayerischen Rundfunk bereits ab
18.30 U hr — ausgestrahlt wird. Es enthält neben einer für die Bedürfnisse der ein­
zelnen Länder und ihrer Bewohner gedachten aktuellen Sendung auch die zusammen
mit Werbe-Einblendungen ausgestrahlten, vorwiegend unterhaltenden Sendungen des
Rahmenprogramms.
119
■
9 0 M IN UTEN AUS FREIM ANN
Die „ 9 0 M inuten aus Freim ann" sind das Regionalprogramm des Bayerisdien Fern­
sehens, das besonders für die Bedürfidsse der bayerisdien Zusdiauer entwidcelt
wurde. Es besteht aus der „V iertelstunde" als A uftakt, der „M ünchner A bendschau",
die bereits seit Jahren zu den beliebtesten Sendungen des Bayerisdien Rundfunks
zählt tmd dem Rahmenprogramm „Zwischen halb und acht".
120
Die V iertelstu n d e
Leitung: Heinz Böhmler
„D ie Viertelstunde" ist ein Program m , das sich vorwiegend an junge Leute richtet,
ohne ein ausgesprochenes Jugendprogramm zu sein. Die Sendung, die vom 1. Februar
bis 31. Mai und vom 1 . September bis 3 1 . Dezember jeden W erktag von 1 8 .3 0 bis
18.45 U hr kommt, ist sozusagen der Auftakt zu den „90 M inuten aus Freim ann".
Auch hier wurde, wie in der „M ünchner A bendschau", ein W othensdiema als Pro­
grammvorbild ausgesucht, das dem Zuschauer die Möglichkeit bietet, die für ihn
interessanteste Sendung auszuwählen.
AUS DER PLANUNG
M ontag
Donnerstag
B unte, w e ite W elt heißt eine Reihe, die an
diesem T ag in der Viertelstunde gezeigt
wird. Filme, Berichte und Gespräche sollen
die Zuschauer mit den Menschen und Prob­
lemen anderer Länder bekanntmachen.
W ir schauen über den Grenzpfahl zu unse­
ren N achbarn: W ie leben die 17- und 18­
jährigen anderswo? W ie sind ihre Pro­
blem e? D ie Sendungen wollen nicht theoretisieren, sondern praktische Beispiele
zeigen.
Dienstag und Mittwoch
Freitag
Problem e, die besonders die „jungen Leute"
angehen: Knigge und staatsbürgerliche Er­
ziehung (K en n en S ie Ih r e R echte?), Poli­
tiker im Kreuzverhör, Empfehlimgen für
den Filmbesuch, Jugend-Diskussion, B erufs­
bilder imd M ode sind hier die maimigfaltigen Themen.
Ein unterhaltender Beitrag, ein Ratespiel,
eine Jazz-Schau, oder die Fortsetzung der
Fernsehzeitschrift D er g u te Vilm.
121
Sam stag
Das beliebte Buch A ls ich n o d t d e r W a ld ­
b a u ern b u b w ar als Film in Fortsetzungen.
Die Münchner Abendscliau
Leitung: Heinz Böhmler
Der Inhalt der „M ünchner A bendschau" ist, auf den kürzesten Nenner gebracht,
Zeitgesdiehen in W o rt und Bild. Die Sendung ist ein Regionalprogramm des Baye­
rischen Fernsehens. Das bedeutet, daß sie in Bayern und für Bayern gemacht wird,
es bedeutet nicht, daß sich die Abendschau auf bayerische Themen beschrärdct. Am
Beginn jeder Sendung (werktags 18.48—19.25 Uhr) stehen die Nachrichten und Berichte
ü b er das Tagesgeschehen in Bayern. Um die Fülle der Ereignisse imd der Formen
besser zu gliedern und dem Zuschauer die Möglichkeit einer W ahl nach eigenem
W unsch imd Interesse zu geben, wurde für die W ochentage ein Schema eingeführt:
PRO GRAM M PLAN
M ontag
Freitag
S p ortq u ersch n itt — Filme, Interviews und
Komm entare zum Sport des Wochenendes,
unter M itarbeit bekannter Journalisten.
Z w ischen S p essa rt u n d K a rw e n d el — Re­
portagen aus Bayern befassen sich mit den
kleinen, aber o ft nicht weniger interessan­
ten Dingen, die den Bewohnern der G e­
meinden und bayerischen Städte wichtig
sind. H ier kommen aber auch größere und
sidi nicht nur au f Bayern beschränkende
Zeit-Problem e zur Sprache.
Dienstag
A b en d sd tau m ag a zin — Kleine Beiträge,
Film feuilletons und Vorstellung interessan­
ter G äste Bayerns und seiner Hauptstadt.
M ittwodi
D as a k tu e lle F eu illeton — Beridite von kul­
turellen Ereignissen in Bayern, daneben
auch kulturpolitische Fragen und Probleme.
Der Film d er W och e ist ebenfalls ein Be­
standteil des Feuilletons.
Donnerstag
Zum Z eitg esch eh en — Politische Interviews
und D iskussionen sollen den Zusdiauer in­
form ieren und ihm helfen, sich eine M ei­
nung zu bilden.
Sam stag
D er p o litisch e W o ch e n k o m m en ta r — Von
einem bekannten Publizisten gesprochen,
der M ittelpunkt des Sam stag-Program m s;
daneben Beiträge über M ode und eine Reihe
über T iere; nodi ursprüngliche Volksm usik­
Gruppen werden vorgeführt; ein folklo­
ristisches Stim mungsbild bietet schließlich
das A b en d lä u ten .
122
Zwischen halb und acht
Leitung: Kurt Hinzmann
A m 1. Januar 1960 hat sich die sogenaimte „Südsdiiene" aufgelöst. Alle deutsdien
Fernseh-Stationen strahlen jetzt ein getrenntes Unterhaltungsprogramm zum W erbe­
fernsehen aus. Dabei werden allerdings die beliebtesten xmd erfolgreidisten Progrcunme zwisdien den Stationen ausgetausdit, so daß einzelne Beiträge — zwar zeitüdi
versetzt — wieder im ganzen Bundesgebiet zu sehen sind.
AUS DER PLANUNG
■
Das seit Ende 1959 laufende Ratespiel Sag' die W ahrheit! mit Hans Sadis wird
voraussiditlidi in kürzeren Abständen als bisher ersdieinen. Dagegen wollen wir
Fritz Benschers Tick-Tack-Quiz, das seit zwei Jahren alle vierzehn Tage läuft, in
etwas größeren Intervallen bringen. Unser neues Spiel Dotto mit Peter Frankenfeld
wird audi im Sommer zu sehen sein; in diesem Spiel muß durdi riditige Beant­
wortung von Fragen und gesdiidctes Kombinieren eine Zeidienaufgabe gelöst werden.
Audi die musikalisdien Unterhaltungssendungen mit Sdiallplattenstars werden in den
nädisten M onaten lüdit fehlen. A n Fernsehspielen haben wir vorgesehen:
H ochw ü rden D etek tiv von A rthur Ed<ersley (Regie: Volker von Collande)
D er retten d e E n gel von Gale Patrick
(Regie: Volker von Collande)
D er teu re V erblich en e von Stanley Hougthon (Regie: W ilm ten H aaf)
Id i bin K a is er von M arie-Luise und Rüdiger
G raf (Regie: der M itautor)
D as T o d e s h a ls b a n d von M idiael Brett
G eh eim sa ch e B orell von Kurt Paque
Als Filmserien sind geplant:
A b en teu er un ter W a sser
In s p ek to r G arett
V ater ist d er B este
N ad isitz en fü r E rw achsen e mit Paul Hend^els
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im Fernsehen
Aktuelles Im Gemeinschaftsprogramm
Sport
Leitung: Robert Lembke
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Aktuelles im Gem einschaftsprogramm
Leitung; Helmut Hammerschmidt
Die aktuelle Abteilung hat zwei Aufgaben zu erfüllen: Sie produziert und liefert die
Beiträge des Bayerisdien Fernsehens für die Tagesschau des Deutschen Fernsehens;
und sie produziert Sendungen, in denen über wichtige politische, kulturelle und wirt­
schaftliche Ereignisse berichtet und kritisch geurteilt wird. Die Beiträge für die Tages­
schau bestehen aus Filmreportagen und Interviews. Sie werden entweder sofort sende­
fertig an die Tagesschau-Redaktion nach Hamburg gesandt oder, was aus Gründen der
Aktualität in wachsendem Um fang geschieht, direkt von München aus in die Tages­
schau-Sendungen eingeblendet. Die wichtigsten Formen der informatorischen Sendun­
gen sind die Diskussion und der zusammenfassende Filmbericht. Diese Beiträge werden
nicht, wie die Tagesschau-Reportagen, am Tage der Sendung geplant und prcxluziert,
sondern erfordern eine gründlichere Vorbereitung und größeren technischen Aufwand.
Gleichwohl gilt für die nachstehenden Pläne und Themen der Vorbehalt, den jede
aktuelle Abteilung geltend machen m uß: die Aktualität karm zu Änderungen zwingen.
A U S D ER PLA N UN G
J e d e W o d ie ein e E poche — M ethoden und
Grenzen der W erbung (Filmbericht und
Diskussion)
D ie W a h r h eit m it und o h n e F ilter — Er­
gebnisse der Untersuchung von Gesund­
heitsschäden durch Tabakgenuß (Filmber.)
D ie a u to g ere d ite S ta d t — Ein aktuelles
Experiment der Stadtplanung (Filmbericht)
O p h elia und d e r w e iß e Schw an — Die
Situation der Provinztheater (Filmbericht)
W ie es dazu k a m und H irosh im a — h eu te
Zwei Filmberichte von Robert Jungk
Die aktuelle Abteilung produziert außerdem die Sendereihe U nter uns gesagt —
Gespräche über Politik in Deutschland (Innenpolitische Diskussion)
127
Sp o rt
Leitung: Heinz Maegerlein
Die Abteilung hat im Sommerhalbjahr zwei Aufgaben: M itarbeit am Sportquer­
schnitt der „M ünchner A bendsdiau" und Arbeit für das Gemeinschaftsprogramm des
Deutschen Fernsehens.
Die Arbeit am Regionalprogramm besteht darin, zusammen mit den Redakteuren
der „M ünchner A bendsdiau" Sportbeiträge als Filme, Diskussionen, Interviews,
Gespräche am runden Tisch usw. vorzuschlagen, vorzubereiten und zu senden. Zum
GemeLnschaftsprogramm steuern wir Außenübertragungen von großen Sportereig­
nissen in Bayern und einige Studiosendungen bei.
■
AUS DER PLANUNG
F u ß b a ll-O b erlig a sp iele
Studiosendungen
D aviscu p T en n is
D op in g im S p o rt — Eine Diskussion
D eu tsd ie K a n u m e is ters d ia ften a u f d em
C h iem se e
V or d en O ly m p isd ien
R om — Eine Vorschau
S o m m ersp ielen
in
128
■Mhsplel
Hauptabteilung II im Fernsehen
Familienprogramm
Natur und Kultur
Leitung: Heinrich Fischer
Fernsehspiel
Leitung: Franz Josef Wild
In diesem Sommer will sidi das Femsehspiel besonders um gegenwartsnahe Probleme,
dargestellt von zeitgenössisdien Autoren, bemühen.
AUS DER PLANUNG
Ein rom antisdies Dram a nennt der 1944
verstorbene Jean Giraudoux seine D iditung D ie H erzog in v o n L a n g eais. Zwei —
wie er sagt — vom Sdüdcsal Erwählte gehen
aufeinander zu. In den Hauptrollen Agnes
Fink und R olf H enninger; Regie: Hans
Reinhard M üller, Szenenbild: W alter D örf­
ler. Sendung am l g . M ai 1960.
Das Mündigwerden afrikanischer und süd­
amerikanischer Völker war schon die bren­
nende Sorge Karls V ., in dessen Reich die
Sonne nicht unterging. D ie Sorge des
Priesters Las Casas waren die Verbrechen,
die in den Kolonien im Namen des Chri­
stentums begangen wurden. Dieses wieder
aktuelle
Problem
behandelt
Reinhold
Schneider in seinem Buch „Las Casas vor
Karl V .". Fritz Umgelter hat das Buch
unter dem T itel G ericht ü b e r L as C a sa s für
das Fernsehen zur Sendung am 16. Jim i
bearbeitet. A ls K arl V. werden Sie Kurt
Horwitz, als Las Casas W olfgang Büttner
sehen. Regie: Fritz Umgelter, Szenenbild:
W alter D örfler.
133
D er große am erikaiüsdie A utor Eimer Rice
zeigt in seinem Stück D er S trafv erteid ig er,
wie ein berühm ter Anwalt von dem er­
barm ungslosen Räderwerk seines Erfolges
zerrissen zu werden droht. Sendung am
12. Juli 1960. Regie: Franz Jo sef Wild.
D er Franzose Julien Green, häufig ver­
wechselt m it dem Engländer Graham
Greene, schrieb das Schauspiel D er Feind,
das unter der Regie von Hans Reinhard
M üller am 11. August 1960 gesendet wird.
Fast ein halbes Hundert Hörspiele und drei
Fernsehspiele hat der heute 34-jährige Jür­
gen G ütt bis jetzt verfaßt. Sein jüngstes
Stück D er M an n v o n D rü ben wird W ilm
ten H aaf am 15. September 1960 heraus­
bringen.
H arte K ritik an der Gesellschaft übt Fer­
dinand Bruckner in seinem Dram a F ähr­
ten , das er 1948 geschrieben hat. Sie sehen
es am 29. September 1960 unter der Regie
von Michael Kehlmann mit Elfriede Kuzmany, D orit Fischer, Eva M aria Meinecke,
Ulrich Haupt, Hans d a r in und Alexander
Kerst. Szenenbild: W alter D örfler.
Fam ilienprogram m
Leitung: Dr. Gertrud Simmerding
Das Familienprogramm will audi im kommenden Sommer Sendungen bringen, um
derentwillen es sidi lohnt, vom Spielplatz hereinzukommen, die Hausarbeit eine Weile
aufzusdiieben oder die Rüddcehr von der Arbeit zu besdileunigen. Beridite, Film­
beiträge und Ratsdiläge sollen die Vielfalt unserer W elt zu Kindern, jungen Leuten
und Erwadisenen bringen.
AUS DER PLANUNG
M it einer neuen Serie werden wir weitere
A benteuer von Fury, dem sdiwarzen W ild­
pferd, erzählen, das sidi unter den deut­
sdien Buben und M äddien bereits einen
großen Freundeskreis erworben hat.
Neue B ild erbu ch g esch id iten von Traude
Eben, Reiner Zim nik und C hrista Kemper
werden sidier ebenso viel Freude bringen
wie K äpt'n S e e b ä r , der Pirat, und sein
kluger Sd iiffsju nge Tom.
D ie Filme über die spannenden Erlebnisse
am erikanisdier Pioniere beim Bau der gro­
ßen Eisenbahnlinie U nion P acific werden
wiederholt.
Für die Größeren ist eine berufskundlidie
Reihe gedadit, in der unter anderem vom
P ostju n g b o ten und vom M o lk ereifa c h m a n n
die Rede sein wird.
Professor Zaloziedcyj und R olf Trexler wer­
den mit ihren Hemdpuppen bei uns und
bei Ihnen zu G ast sein.
Zwei Sendungen sind der abenteuerlidien
G e s d iid ite d er B a llo n fa h rt gewidmet. Dr.
Rudolf Kühn wird seine inzwisdien sdion
bekannte Reihe Blidc a n d en H im m el fort­
setzen.
Audi Tiersendungen mit Paul Eipper und
interessante Filme über T ie re in a llen T ei­
len d er W elt werden nidit fehlen.
Ein weiterer Film beridit erzählt über Far­
m er und F isd ier in A la sk a .
Über eine A ktion, durdi die die Kinder
einer deutsdien Großstadt während ihrer
Ferien für wenig Geld in die freie Natur
kommen können, beriditet D irektor Seel­
m ann in einer Sendung m it dem T itel
K lein es G lück — G r o ß e Ferien.
W astl Fanderl bringt m it seinen Sängern
und M usikanten im A ltb a y er is d ie n H eim ­
g a rten Volksm usik, Lieder und Jodler, und
Luis T ren k e r setzt seine Erzählungen aus
den Bergen fort. Ebenso wird Heinridi
Fisdier die Reihe S p o rt - S p iel - S pann un g
w eiterführen, die nadi den Anregungen
und W ünsdien junger Zusdiauer gestaltet
ist.
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Für die Frauen bringen wir im T ip weitere
praktische Hinweise als Kaleidoskop wis­
senswerter K leinigkeiten. Außerdem zeigt
Franz R u hm die Zubereitim g begehrter
G erichte: Erdbeer-Spritztörtchen, Gegrilltes
und Gespießtes imd schließlich Echt-W iener
Zwetschgenknödel m it Bröseln.
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Im Wochenendprogramm S am stagn achm it­
ta g zu H au se, durch das wie bisher HansReinhard M üller führt, werden neben be­
rühmten und interessanten G ästen L a ssie
und Je ff mit einer Folge neuer Erlebnisse
zu sehen sein.
N atur und Kultur
Leitung: Manfred Schwarz
Kultur als Vorspeise, als unverbindliche Beilage zur großen Show? N ein! W er uns
sein O hr und sein Auge leihen will, der muß es s<hon ganz tun. Ohne Jahreszahlen
und ein p aar Formeln, ohne eine Prise Gelehrsamkeit kommen wir nicht aus. Aber
auch wir wollen vor allem unterhalten, und Unterhalten heißt für uns: das Staunen
unserer Zuschauer erwecken, deim „das Staunen ist des Menschen bester T eil",
Staunen über Spiralnebel und ferne Nomadenstämme, aber auch über die nahe imd
doch so imbekannte W elt vor unserer Haustür.
AUS DER PLANUNG
Dr. Rudolf Kühn will in seiner P h y sik d es
A lltag s zeigen, daß die N aturgesetze, n aA
denen sich ein Fahrrad fortbewegt, n iA t
minder geheinmisvoll sind als die Gesetze,
n aA denen unser W eltall aufgebaut ist.
Für Naturfreunde und Bergsteiger bereitet
O tto G uggenbiA ler eine Sendung über die
S o m m era rb eit d er B erg io ad it vor. Von ihm
bringen wir a u A einen Film über die Feier
des F r o n le id in a m sfes tes in d er S ü d tiroler
G em ein d e K astelru th .
Er bringt au A ein LandsA aftsbild aus dem
S p essart.
D ie kunstsiim igen Herzöge von Coburg
haben der Republik ihr H oftheater hinter­
lassen. W ie es in diesem P ro v in zth eater
heute zugeht, will uns R iA ard D ill zeigen.
M argit W agner setzt ihre großen AuslandsberiA te fort, diesmal unter dem T itel D as
a n d er e H ella s aus GrieAerüand und vom
S d iid csal d eu tsd ier A u sw a n d erer in K a n a d a.
In seiner Sendung Für d a s L e b e n d er W elt,
die wir an läßliA des E uA aristisA en W elt­
kongresses ausstrahlen, wird H orst D allmayer versuA en, die Problem atik des
Spannungsfeldes K irA e und W elt siA tbar
zu m aA en. Er wird au A zusammenfassend
über den V erlauf des E u d iaristisd ien K o n ­
g resses beriA ten.
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Hauptabteilung III im Fernsehen
■ ______
Leitang: Friedrich Sauer
Musik und U nterhaltung
Leitung: Kurt Wilhelm und Hans Stepan
„Das Publikum will unterhalten sein, es freut sidi an dem Verständigen und Rediten"
(Friedrich v. Schiller). W ir wollen hoffen, daß für jeden unserer Zuschauer in unserem
Program m das Rechte zu linden ist.
MUSIK
In diesem Sommer beteiligt sich das Fern­
sehen zum ersten M ale an den Festspielen
der Münchner Staatsoper. Aus dem Prinz­
regententheater übertragen wir in einer
Direktsendung A r a b ella von Richard Strauß
in internationaler Besetzung.
Auch die M onteverdi-W oche, von den
Freunden der Münchner Residenz im Cuvilliestheater veranstaltet, werden wir mit
unseren Kameras besuchen. D ie W upper­
taler Bühnen erscheinen mit der Tanzszene
C o m b a ttim en to auf Ihrem Bildschirm.
Renata Tebaldis erstes Deutschlandkonzert
kommt in einer Live-Übertragung aus dem
K ongreß-Saal des Deutsdien Museums.
Im Studio Freimann inszeniert Kurt W il­
helm die zeitgenössische Oper D ie sp a ­
nische N acht von Eugen Bodart. D ie A uf­
führung soll am H im m elfahrtstag gebracht
werden.
Gemeinsam mit dem österreichischen Fern­
sehen wird eine Sendung S e re n a d e aus
W ien vorbereitet; Mitwirkende und Soli­
sten, das Ballett und das Orchester der
W iener Staatsoper.
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Auch m it der BBC London wollen wir
eine m usikalisdie Gemeinschaftsproduktion
durchführen. Sehr wahrscheinlich werden
wir eines der berühmten Promenaden-Konzerte aus der A lbert-H all übertragen.
M it dem Ungarischen N ationalballett haben
wir während eines Gastspiels ein Pro­
gramm mit Tänzen, Volksliedern und Cymbalmusik aufgenommen. D ie Sendung ist
für A nfang M ai vorgesehen.
In unserer Reihe „ Ih re L ieb lin g sro lle" kön­
nen wir Ihnen Sena Jurinac, W ilm a Lipp,
Elisabeth Schwarzkopf und Lisa della Casa
vorstellen — Künstlerinnen, die auch in die­
sem Sommer wieder auf allen internatio­
nalen Festspielen mitwirken werden.
W ie im vorigen Spätsom mer möchten wir
auch heuer wieder die Gewinner des Inter­
nationalen M usikwettbewerbes der Rund­
funkanstalten in der Bundesrepublik in
einer eigenen Sendung vorstellen.
■
U N TER iiA LTU N G
Im G ro ß en R en n en führt Robert Lembke
die Teilnehm er über weitere drei Etappen
zum Zielpunkt Rom. D ie M itspieler kön­
nen eine Reise und Eintrittskarten zu den
OlympisdKen Spielen 1960 gewinnen. Die
Idee dieser Gem einsdiaftsproduktion mit
dem N W RV K öln stammt von Guido Bau­
mann.
H elen V ita, Helmut Lohner und K arl Sdiönbödc spielen die Hauptrollen in dem Fernseh-M usical Es g esch ah in Paris. D er Autor
ist M ax Colpet, Regie führt Arno Assmann,
W alter Baum gartner
komponierte
die
M usik und W olfgang Hundhammer baute
die Szene.
M isdia M leinek hat eine Kurzfassim g der
O perette G e ish a von Sidney Jones gesdvrieben, die Bernard Thiem e inszenieren
wird.
Von W erner Egk bringen wir das Ballett
]o a n v o n Z arissa und bereiten die Fernseh­
fassung seiner Oper C olu m b u s vor. Insze­
nierung der beiden W erke: Heinz Rosen.
W eitere Folgen des „ K o m ö d ien stad l" , einer
Reihe von bayerisdien Einaktern mit Volks­
musik und -Tanz werden von O lf Fisdier
vorbereitet.
Reiner Zimniks L e k tr o wird ebenso im Pro­
gramm zu sehen sein wie unser Fragespiel
„H ätten Sie's gew ußt?" mit H. M aegerlein.
Neben den Sendungen der M ündm er Ladiund Sdiießgesellsdiaft zeigt unser Sender
künftig ein eigenes F e r n seh k a b a rettp r o ­
gram m . U rsula Herking und Günther Pfltzmann haben bereits zugesagt. Thiery, Peer
Sdiwenzen und Franz Geiger sdireiben die
Texte. Die erste Sendung geht am 31. M ai
über den Sdiirm.
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F ilm
Leitung: Friedrich Sauer
W ie unsere Zuschauer sicher wissen, werden abendfüllende Filme nidit mehr als
Beiträge der einzelnen Stationen, sondern als Programmbeitrag des Deutschen Fern­
sehens gesendet. Die Auswahl der Filme trifft eine Kommission, die sich aus je einem
Vertreter der Fernsehstationen zusammensetzt. In den letzten M onaten wurde wieder
in regelmäßigen Sitzungen eine ganze Reihe überwiegend ausländischer Filme an­
gesehen und unter Vertrag genommen. Für das Sommerprogramm möchten wir Ihnen
folgende Titel nennen:
FILME
Im R eid i d es w eiß en B ären — Ein russi­
scher D okum entarfilm über das Tierleben
in der A rktis. R egie: Alexander Sguridi.
N ur m ein er Frau z u lie b e — Sorgen und
Freuden einer Fam ilie, die sich am Stadt­
rand ein Haus baut. D arsteller; Cary
G rant, M yrna Loy, M elvyn Douglas und
andere. Regie: H. C. Potter.
A n d ere Z eiten — Ein italienisdier Episoden­
film aus der „guten alten Z eit" des ver­
gangenen Jahrhunderts mit den Sdiauspielern Aldo Fabrizi, G ina Lollobrigida, V it­
torio de Sica und anderen. R egie: A les­
sandro Blasetti.
D er M an tel nadi der Erzählung des russisdien D iditers N ikolai Gogol. D ie Ge­
sdiidite vom armen A ngestellten, der durch
seinen neuen M antel ebenso stolz und
selbstsicher wird, wie er zuvor demütig und
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bescheiden war. In der Hauptrolle Renato
Rascal. Regie: Alberto Lattuada.
Ein In s p e k to r k o m m t (Erstaufführung) von
John B. Priesley. Ein Verhör durdi einen
Krim inalinspektor, der in W irklidikeit das
Gewissen verkörpert. D er Inspektor bekehrt
eine an sich ehrenhafte englisdie Familie
zu größerer Rücksicht gegenüber den M it­
menschen. D arsteller: A lastair Sim , Arthur
Young, O lga Lindo u. a. Regie: Guy
Hamilton.
Bei der Verleihung des „Prix Ita lia " für
den besten Fernsehfilm im vergangen Jahr
in Sorrent hat das Deutsdie Fernsehen
einige der dort vorgeführten Filme für das
Gemeinschaftsprogramm erworben. Im Laufe
des Sommers sehen S ie : A b ra h a m L in coln
(USA), G arazi (Frankreich), sowie zwei
Bali-Film e (Italien).
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B o y e r is * e r Rundfunk
M ü n z e n 5 • R u n d fu n k p .o t. 1 • Ruf 5 5 8 3 0 1