Michael Woock Universität Duisburg Fakultät 4 / Didaktik der Chemie Lotharstr. 1 47057 Duisburg e-mail: [email protected] ---------------------------------------------------------------------------------------------------------SCHULVERSUCHE ZUR HERSTELLUNG VON MTBE UND ZUR UNTERSUCHUNG DES SYNTHESEPRODUKTS Versuch 13: Herstellung von MTBE Seite 2 Versuch 14: Löslichkeit des Reaktionsprodukts Seite 5 Versuch 15: Reaktion des Produkts mit Bromwasser Seite 6 Versuch 16: Reaktion des Produkts mit Natrium Seite 8 Versuch 17: Spaltung des aufbereiteten Produkts Seite 10 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Sachinformationen: Jährlich werden in Deutschland ca. 30 Millionen Tonnen Ottokraftstoff (Benzin) verbraucht. Zur Erhöhung der Klopffestigkeit werden den Kraftstoffen Antiklopfmittel zugesetzt. Es ist dies vor allem Methyl-tert-butylether (MTBE, der systematische Name lautet 2-Methoxy-2methylpropan). MTBE besitzt als Reinstoff die Oktanzahl 114 (ROZ). In Normalbenzin (ROZ 91) sind bis zu 0,8 Vol% MTBE enthalten, in Superbenzin (ROZ 95) sind es bis zu 5,4 Vol% und in SuperPlus-Benzin (ROZ 98) bis zu 10 Vol% an MTBE. Pro Jahr werden in Deutschland allein für die Oktanzahlerhöhung von Ottokraftstoffen etwa 1,5 Millionen Tonnen MTBE produziert. Die industrielle Synthese von MTBE erfolgt in einer durch Feststoffsäure katalysierten Reaktion aus Isobuten und Methanol. Es ist nicht notwendig, reines Isobuten einzusetzen. Man verwendet daher den sogenannten C4-Schnitt der Erdölaufbereitung, in dem Isobuten mit ca. 45% Hauptbestandteil ist. Die anderen Bestandteile (Butene und Butane) verhalten sich unter den gewählten Bedingungen inert und stören die Reaktion nicht. Als Katalysator dient das Ionenaustauscherharz Amberlyst 15. Die Synthese wird unter erhöhtem Druck (1,0-1,5 MPa) und bei erhöhter Temperatur (ca. 90°C) durchgeführt. Die Edukte liegen in der Flüssigphase vor, es können Umsätze von mehr als 95% errreicht werden. Die Reinigung des Rohprodukts erfolgt durch Abdestillieren des Azeotrops MTBE-Methanol und nachfolgende Extraktion des restlichen Alkohols mit Wasser. Analog zum industriellen Syntheseverfahren kann MTBE im Schulexperiment katalytisch aus Isobuten (2-Methylpropen) und Methanol hergestellt werden (Versuch 13). Im so synthetisierten Produkt sind noch unreagierte Edukte gelöst, die durch Auswaschen mit Wasser (Methanol) bzw. Austreiben durch Erwärmen (Isobuten) weitestgehend entfernt werden können (Versuch 14, Versuch 15 und Versuch 16). Man erhält auf diese Weise ein Syntheseprodukt, das zu über 95% aus MTBE besteht. Die MTBE-Spaltung (Versuch 17) ist ein großtechnisch eingesetztes Verfahren, um reines Isobuten zu gewinnen, u.a. für die Herstellung von Polyisobuten. Der bei der Aufbereitung von Erdöl anfallende C4-Schnitt enthält neben Isobuten (ca 45%) auch noch andere Butene (ca. 40%) sowie Butane (ca. 15%). Eine destillative Trennung ist wegen der sehr nah beieinander liegenden Siedepunkte nicht möglich. Über die Herstellung von MTBE aus dem C4-Schnitt _______________________________________________________________________________________ 1 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ (vgl. Versuch 13) und anschließender Spaltung des Produkts ist es möglich, reines Isobuten für die industrielle Synthesechemie zu gewinnen. Versuch 13: Herstellung von MTBE Arbeitsmaterialien: Geräte Magnetrührer mit Heizung, 1 L Becherglas (hohe Form), Magnetrührkern, Waschflasche mit Fritteneinsatz, 2 Thermometer, Siliconschlauchstücke, T-Stück mit Quetschhahn, 2 mit gekörnter Aktivkohle gefüllte Trockenröhrchen, elektr. Heizofen*, Wechselspannungsquelle, Voltmeter, ca. 40 cm langes Glasrohr, 2 durchbohrte Korkstopfen, Glaswolle, ca. 20 cm langes gebogenes Glasrohr, durchbohrter Stopfen, Reagenzglas mit Seitenansatz, 600 mL Becherglas (hohe Form), Laborboy Chemikalien 2-Methylpropen (Isobuten); hochentzündlich F+ (Herstellung: siehe Versuch 1) Methanol; giftig T, leichtentzündlich F Amberlyst 15; gesundheitsschädlich Xn Sicherheitsvorschriften Vorsicht beim Umgang mit entzündlichen Stoffen. Keine offenen Flammen in der Umgebung! Wird auf die mit gekörnter Aktivkohle gefüllten Trockenröhrchen verzichtet, so muss der Versuch unter dem Abzug durchgeführt werden. Vorsicht beim Experimentieren mit Methanol. Dämpfe nicht einatmen. Handschuhe und Schutzbrille verwenden. Im Abzug arbeiten! Versuchsdauer: ca. 20 Minuten * Der elektrische Heizofen besteht aus einem Mantelrohr aus Glas (l = 35 cm, ∅ = 6 mm) und einem Heizband, das um das Mantelrohr gewunden ist. Eine Anleitung zum Bau eines solchen Heizofens findet man unter: http://www.theochem.uni-duisburg.de/DC/research/isobuten/heizofen.pdf _______________________________________________________________________________________ 2 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Durchführung: Die Apparatur wird wie in Abb.1 dargestellt aufgebaut. Die Waschflasche ist etwa zur Hälfte mit Methanol gefüllt. Das Reaktionsrohr ist mit dem Ionenaustauscherharz Amberlyst 15 gefüllt. Am Magnetrührer wird eine schwache Rührung eingestellt und das Wasserbad auf 60°C erwärmt. Der Heizofen wird ebenfalls auf 60°C erhitzt (Wechselspannung, ca. 8-9 V). Zur Erleichterung der exakten Temperatureinstellung ist zuvor die Aufnahme eines SpannungTemperatur-Diagramms empfehlenswert. Abb.1: Apparatur zur Synthese von MTBE Nun wird der Quetschhahn geschlossen und ein schwacher Isobutenstrom durch das Methanol in der Waschflasche geleitet. Es gelangt ein Gemisch aus Isobuten und Methanoldampf in das Reaktionsrohr. Nach ca. 20 Minuten wird die Synthese beendet. Das aufgefangene Produkt wird für Versuch 14, Versuch 15 und Versuch 16 verwendet. Entsorgung: Methanol wird in das Sammelgefäß für organische, halogenfreie Lösungsmittel gegeben. Die Apparatur wird unter dem Abzug gelüftet. Das mit dem Katalysator gefüllte Reaktionsrohr kann erneut verwendet werden. Beobachtungen: Nach ca. 5-8 Minuten tropft eine farblose, klare Flüssigkeit in die wassergekühlte Vorlage. Nach 20 Minuten befinden sich im Reagenzglas ca. 8-12 mL dieses Kondensats. Das Syntheseprodukt weist einen charakteristischen campher- bzw. terpentinähnlichen Geruch auf. _______________________________________________________________________________________ 3 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Auswertung und Interpretation: Aus Isobuten und Methanol entsteht nach dem dem Mechanismus der elektrophilen Addition (AE) in einer säurekatalysierten Reaktion MTBE, wobei der Katalysator Amberlyst 15 als starke Brönsted-Säure wirkt: CH3 H2C + C H3C (H+ ) OH CH3 H3C C O ∆HR= -37,7 kJ/mol CH3 CH3 CH3 Das erhaltene Syntheseprodukt kann gaschromatographisch untersucht werden. 800 MTBE Spannung [mV] 600 400 Isobuten 200 Methanol 0 0 10 20 30 40 50 60 Zeit [s] Abb.2: Gaschromatographische Untersuchung des Syntheseprodukts Das Gaschromatogramm (Abb.2) zeigt, dass im Syntheseprodukt nicht nur MTBE enthalten ist, sondern auch noch unreagiertes Isobuten und Methanol gelöst sind. Das Vorhandensein des Alkens kann durch die Reaktion mit Bromwasser (Versuch 15), die Anwesenheit eines Alkohols durch die Reaktion mit Natrium (Versuch 16) gezeigt werden. Hinweis: Anhand der Synthese von MTBE können Parameter zur gezielten Steuerung chemischer Reaktionen (Stoffmengenkonzentrationen, Temperatur, Druck, Katalyse) diskutiert und experimentell verifiziert werden. Weiterhin bietet die Synthese von MTBE die Möglichkeit zur Charakterisierung des vorliegenden Reaktionstyps und auch zur Erörterung des Reaktionsmechanismus. Der im Reaktionsraum am Katalysator vorliegende Stoffmengenanteil an Methanol kann über die Temperatur des Wasserbads, in dem das Methanol in der Waschflasche erwärmt wird, reguliert werden. Durch Variation des Isobutenstroms kann der Stoffmengenanteil des eingesetzten Isobutens gesteuert werden. Die Ausbeute an MTBE ist ebenfalls in erheblichem _______________________________________________________________________________________ 4 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Maße von der Temperatur im Heizofen abhängig. Bei der Variation der Ofentemperatur ist zu beachten, dass die Edukte, speziell Methanol, im Reaktionsraum in der Gasphase vorliegen müssen. Ferner muss das Produkt MTBE in der Gasphase aus dem Reaktionsraum abgeführt werden, um so ein Verstopfen des Durchflussreaktors durch kondensierendes Syntheseprodukt zu vermeiden. Das Durchleiten eines relativ schwachen Isobutenstroms durch auf ca. 60°C erwärmtes Methanol in einer Waschflasche mit Fritteneinsatz führt zu einem optimalen Stoffmengenverhältnis von Isobuten/Methanol an der Oberfläche des Katalysators. Die Reaktion liefert maximale Produktausbeuten bei einer Synthesetemperatur von ca. 60°C. Mögliche Nebenreaktionen (Dimerisierung von Isobuten zu den Iso-Octenen bzw. Kondensation von Methanol zu Dimethylether) können unter den beschriebenen Reaktionsbedingungen nicht beobachtet werden. Versuch 14: Löslichkeit des Reaktionsprodukts Arbeitsmaterialien: Geräte 3 Reagenzgläser, 2 Reagenzglasstopfen, Pasteurpipette Chemikalien Produkt aus Versuch 13 dest. Wasser Heptan; gesundheitsschädlich Xn, leicht entzündlich F, umweltgefährdend N Sicherheitsvorschriften Beim Experimentieren sind die üblichen Sicherheitsvorschriften zu beachten. Versuchsdauer: ca. 5 Minuten Durchführung: In einem Reagenzglas versetzt man ca. 1 mL des Produkts aus Versuch 13 mit je 1 mL dest. Wasser bzw. Heptan und schüttelt. _______________________________________________________________________________________ 5 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Entsorgung: Das Gemisch aus Heptan und MTBE wird in den Behälter für organische, halogenfreie Lösungsmittel gegeben. Beobachtungen: Im Reagenzglas mit dest. Wasser bilden sich zwei Phasen; die organische (obere) Phase wird abpipettiert und für Versuch 16 aufgehoben. Im Reagenzglas mit Heptan ist keine Phasentrennung zu beobachten. Auswertung und Interpretation: Der synthetisierte Ether ist nur sehr schlecht in Wasser, aber gut in unpolaren Lösungsmitteln wie Heptan löslich. Für die Löslichkeit organischer Verbindungen in Wasser ist ihre Fähigkeit, Wasserstoffbrücken zu bilden, entscheidend. In den Ethermolekülen fehlen die für wirksame Wasserstoffbrückenbindungen erforderlichen Hydroxygruppen (-OH). Die recht schlechte Wasserlöslichkeit von MTBE kann über den relativ großen unpolaren Alkylrest und die starke Abschirmung des Sauerstoffatoms im MTBE-Molekül erklärt werden. Aus dem gasförmigen Alken Isobuten und dem wasserlöslichen Alkohol Methanol ist der flüssige, wasserunlösliche Ether MTBE entstanden. Versuch 15: Reaktion des Produkts mit Bromwasser Arbeitsmaterialien: Geräte 3 Reagenzgläser, 2 Reagenzglasstopfen, Pasteurpipette, Siedesteinchen, Gasbrenner Chemikalien Produkt aus Versuch 13 Bromwasser; giftig T, ätzend C Sicherheitsvorschriften Vorsicht beim Experimentieren mit Bromwasser. Dämpfe nicht einatmen. Handschuhe und Schutzbrille verwenden. Im Abzug arbeiten! _______________________________________________________________________________________ 6 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Versuchsdauer: ca. 5 Minuten Durchführung: In ein etwa bis zur Hälfte mit Bromwasser gefülltes Reagenzglas gibt man ca. 0,5 mL des Produkts aus Versuch 13 und schüttelt. In einem zweiten Reagenzglas werden ca. 3 mL des Produkts aus Versuch 13, zum Sieden erhitzt (Siedesteinchen). Anschließend pipettiert man ca. 1 mL in ein drittes Reagenzglas, welches ebenfalls bis zur Hälfte mit Bromwasser gefüllt ist, und schüttelt. Entsorgung: Die Inhalte des ersten und dritten Reagenzglases werden mit Natriumthiosulfat-Lösung versetzt. Die organischen (oberen) Phasen werden soweit möglich abpipettiert und in den Sammelbehälter für organische, halogenhaltige Lösungsmittel gegeben, die wässrige (untere) Phase wird mit Wasser verdünnt und in den Ausguss gegeben. Der Inhalt des zweiten Reagenzglases wird in den Sammelbehälter für organische, halogenfreie Lösungsmittel gegeben. Beobachtungen: Das Bromwasser im ersten Reagenzglas wird entfärbt. Das Bromwasser im dritten Reagenzglas wird nicht entfärbt. Auswertung und Interpretation: Offensichtlich ist im Rohprodukt noch genügend Isobuten gelöst (vgl. Abb.3), um die Bromwasserprobe positiv ausfallen zu lassen. Isobuten [%] 20 15 10,5 10 5 1,4 0 Rohprodukt Abb.3: aufbereitetes Produkt Anteil an Isobuten im Produkt (gaschromatographische Ergebnisse) _______________________________________________________________________________________ 7 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Ein Großteil des gelösten Isobutens kann durch Erhitzen ausgetrieben werden. Im so aufbereiteten Produkt ist nur noch so wenig Isobuten enthalten, dass die Bromwasserprobe negativ verläuft. Hinweis: Das beim Erhitzen ausgetriebene Isobuten befindet sich im Gasraum über dem flüssigen Produkt. Daher ist es vor dem erneuten Durchführen der Bromwasserprobe notwendig, etwas von dem aufbereiteten Produkt in ein weiteres Reagenzglas zu pipettieren (nicht zu schütten!). Versuch 16: Reaktion des Produkts mit Natrium Arbeitsmaterialien: Geräte 2 Reagenzgläser, Messer, Pinzette Chemikalien Produkt aus Versuch 13 organische Phase aus Versuch 14 Natrium; ätzend C, leichtentzündlich F Sicherheitsvorschriften Vorsicht beim Experimentieren mit Natrium. Handschuhe und Schutzbrille verwenden! Versuchsdauer: ca. 5 Minuten Durchführung: In einem Reagenzglas gibt man zu ca. 1 mL Produkt aus Versuch 13 ein etwa linsengroßes, entrindetes Stück Natrium. Zu der abpipettierten organischen Phase aus Versuch 14 gibt man ebenfalls ein etwa linsengroßes Stück Natrium. Entsorgung: Der Inhalt der Reagenzgläser wird mit Propan-2-ol versetzt und nach Abklingen der Reaktion in den Sammelbehälter für organische, halogenfreie Lösungsmittel gegeben. _______________________________________________________________________________________ 8 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Beobachtungen: Die Reaktion im ersten Reagenzglas setzt unverzüglich ein und verläuft schnell unter heftiger Gasentwicklung. Im zweiten Reagenzglas setzt die Reaktion nicht sofort ein, erst nach einiger Zeit ist eine schwache Gasentwicklung erkennbar. Auswertung und Interpretation: Das im Rohprodukt noch enthaltene Methanol (vgl. Abb.4) reagiert mit elementarem Natrium zu Natrium-Methanolat und Wasserstoff. In der mit Wasser gewaschenen organischen Phase aus Versuch 14 wurde das Methanol weitestgehend entfernt. Methanol [%] 20 19,1 15 10 5 2,9 0 Rohprodukt Abb.4: aufbereitetes Produkt Anteil an Methanol im Produkt (gaschromatographische Ergebnisse) Das so aufbereitete Produkt reagiert nur noch sehr schwach mit Natrium. Der noch enthaltene Rest an Methanol und Waschwasser ist für die schwache Gasentwicklung verantwortlich. _______________________________________________________________________________________ 9 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Versuch 17: Spaltung des aufbereiteten Produkts Arbeitsmaterialien: Geräte Reagenzglas mit Seitenansatz, Reagenzglasstopfen, Siliconschlauchstückchen, Gaseinleitrohr, Reagenzglas, Pasteurpipette, Siedesteinchen, Gasbrenner Chemikalien aufbereitetes Syntheseprodukt (vgl. Versuch 14, Versuch 15 und Versuch 16) konzentrierte Schwefelsäure (w=98%); ätzend C oder Amberlyst 15; gesundheitsschädlich Xn Bromwasser; giftig T, ätzend C Sicherheitsvorschriften Vorsicht beim Experimentieren mit konzentrierter Schwefelsäure. Dämpfe nicht einatmen. Handschuhe und Schutzbrille verwenden. Im Abzug arbeiten! Vorsicht beim Experimentieren mit Bromwasser. Dämpfe nicht einatmen. Handschuhe und Schutzbrille verwenden. Im Abzug arbeiten! Versuchsdauer: ca. 5 Minuten Durchführung: Der seitliche Ansatz des ersten Reagenzglases wird mit einem Gaseinleitrohr verbunden, welches in ein zweites, zu ca. einem Drittel mit Bromwasser gefülltes Reagenzglas taucht. In das Reagenzglas mit Seitenansatz gibt man ca. 5 mL des aufbereiteten Syntheseprodukts, 5 Tropfen konz. Schwefelsäure bzw. eine Spatelspitze Amberlyst 15 und 1-2 Siedesteinchen und verschließt mit einem Gummistopfen. Das Reagenzglas wird leicht erwärmt. Entsorgung: Man gibt den Inhalt des ersten Reagenzglases in den Sammelbehälter für organische, halogenfreie Lösungsmittel. Der Inhalt des zweiten Reagenzglases wird mit Wasser verdünnt in den Ausguss gegeben. ______________________________________________________________________________________ 10 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002 Herstellung von MTBE und Untersuchung des Syntheseprodukts ___________________________________________________________________________________ Beobachtungen: Es entsteht ein farbloses Gas, welches Bromwasser innerhalb kürzester Zeit entfärbt. Auswertung und Interpretation: Bei der katalytischen Spaltung von MTBE entstehen Isobuten und Methanol. Die Reaktion verläuft endotherm mit ∆RH298 = 65,3 kJ/mol. Säurekatalysiert erfolgt die Spaltung bereits bei Raumtemperatur. Höhere Temperaturen und verminderter Druck begünstigen die MTBESpaltung. ______________________________________________________________________________________ 11 © M. Woock und M. W. Tausch, Gerhard-Mercator-Universität Duisburg 2002
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