Presseinfo vom 26. Februar 2017

Anti-Atom-Bündnis Schaumburg
c/o Kulturzentrum Alte Polizei
Obernstr. 29, 31655 Stadthagen
Tel. 05721-893770, Fax 05721-893777
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www.altepolizei.de, Anti-Atom-Bündnis
PRESSEINFORMATION
Freitag, 10.03., 19:30 Uhr
Fukushima mahnt weiter
Das atomgespaltene Leben der Opfer vom 11. März 2011
Information und Gespräch mit Yoko Kawasaki (Japan)
Stadthagen, 26.02.2016. Das Anti-Atom-Bündnis Schaumburg lädt am Freitag, 10. März, um
19:30 Uhr, anlässlich des 6. Fukushima-Gedenktages zu einem Bericht und Gespräch mit
der japanischen Umweltjournalistin Yoko Kawasaki ins Kulturzentrum Alte Polizei, Obernstr.
29, Stadthagen, ein. Frau Kawasaki ist als Mitarbeiterin von Sajonara Genpatsu e.V., Düsseldorf, dem Kooperationspartner dieses Abends, zu Gast in Schaumburg.
Am 11. März jährt sich zum sechsten Mal der größte anzunehmende Unfall, den die Nukleartechnologie weltweit nach der Explosion des AKW Tschernobyl 1986 verursachte. In der japanischen Atom-Anlage Fukushima kam es zur vierfachen Kernschmelze, die weite Gebiete
atomar verseuchte, Zehntausende zu Atom-Flüchtlingen machte, unvorstellbare gesundheitliche Schäden verursacht, die noch gar nicht abzusehen sind und bis heute täglich die Weltmeere vergiftet. Über die Auswirkungen und Entwicklungen in Japan berichtet Frau Kawasaki, die nach 2011 mehrmals in der Region Fukushima war und auch als Autorin dazu publiziert hat.
„Wir sind dankbar, dass Sie die Katastrophe in Fukushima nicht vergessen. Die Verseuchung
dauert weiter an“, erklärt Sajonara Genpatsu, die japanisch-deutsche Organisation in Düsseldorf. Sie tritt für die Unterstützung der Strahlenopfer und die Information der Öffentlichkeit
ein: „Die Opfer aus Fukushima leiden unter der Ignoranz und dem Vergessen. Schulkinder
werden wegen ihrer Flucht aus den atomar verseuchten Gebieten gemobbt“.
Als Regierungspräsident Abe 2016 zur Bewerbung Japans um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 erklärte, das Problem mit AKW Fukushima Daiichi sei "under control",
wusste er es besser. Sayonara Genpatsu: „Die Lage ist immer noch nicht under control, sondern es gibt sogar auch in Tokyo viele verseuchte Stellen, in den Flüssen, und besonders am
Meer. Zu den olympischen Spielen kommen junge Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt,
aber sie würden damit ihre Gesundheit gefährden. Es tut uns leid, dass wir als Japaner so
etwas sagen müssen“. Regelmäßig erhält die Organisation in Düsseldorf eine Verseuchungskarte von verschiedenen Lebensmitteln. Damit warnt sie Freunde und Verwandte in
Japan, die keinen Zugang zu solchen aktuellen Schutz-Informationen haben.
Das Anti-Atom-Bündnis Schaumburg stellt ergänzend zu dem Bericht über Japan den Stand
der Klage gegen den Weiterbetrieb des AKW Grohnde vor. Die Atomanlage wird von PreussenElektra und den Stadtwerken Bielefeld auch nach 2011 weiter betrieben - ca. 37 km von
Stadthagen entfernt bei Hameln an der Weser. Seit 1985 im Betrieb, soll sie erst 2021 abgeschaltet werden. Dabei gilt dieses AKW in Deutschland mit mehr als 250 nach dem Atomrecht meldepflichtigen Störfällen als „Pannenmeiler Nr.1“.
„Zu den Lehren aus dem Desaster von Fukushima mit einem endlosen Leiden für die Zivilbevölkerung gehört in Europa und Deutschland die Forderung nach schnellem Abschalten maroder Meiler wie des AKW Grohnde sowie dem Vorrang für den Ausbau erneuerbarer Energien“, erklärt die „Regionalkonferenz Grohnde abschalten“, in der das Schaumburger Bündnis
mitwirkt.
Koop.: Sayonara Genpatsu e.V., Düsseldorf,
www.sayonara-genpatsu.de,
www.antiatom-fuku.de
Weitere Informationen online:
> www.altepolizei.de, Anti-Atom-Bündnis
> www.grohnde-kampagne.de