Pflanzenbau aktuell 02-2017

Pflanzenbau aktuell
Region Württemberg Nord
Nr. 02 – 27.02.2017
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Letzte Gelegenheit für Einsatz von Milestone/Kerb Flo/Cohort
Glyphosateinsatz auf Mulchsaatflächen
nach sehr windigen Tagen in der letzten Woche und schönem Wetter über das Wochenende sind für Mitte
dieser Woche Niederschläge vorhergesagt.
LETZTE GELEGENHEIT FÜR DEN EINSATZ VON MILESTONE/KERB FLO /COHORT
Der Einsatz sollte bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius noch während der Vegetationsruhe erfolgen! Die
Wirkstoffaufnahme erfolgt über die Wurzel. Für die kommende Woche sind in den frühen Lagen höhere
Temperaturen vorhergesagt. Behandlungen auf Frost sind möglich. Der vorhergesagte Niederschlag für
Mitte der Woche wäre für die Wirkung sehr wichtig. Milestone ist ein um den Wirkstoff „Aminopyralid“
erweitertes „Kerb“ und hat dadurch ein etwas erweitertes Wirkungsspektrum. Das Produkt hat eine gute bis
mittlere Wirkung gegen Ehrenpreis, Kamille, Kornblume, Klatschmohne, Vergissmeinnicht, Vogelmiere und
eine sehr gute Wirkung gegen Gräser. Der Einsatz der Propyzamid-haltigen Produkte ist ein idealer
Baustein im Resistenzmanagement bei schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz. Zu beachten sind die
eingeschränkten Nachbaumöglichkeiten bei vorzeitigem Umbruch. Im Prinzip ist nach tiefer Pflugfurche nur
Mais und Sommerraps möglich! Daher sollte der Einsatz nur erfolgen, wenn der Raps sicher stehen bleibt!
Die Aufwandmengen betragen 1,5 l/ha Milestone oder 1,5 l/ha Kerb Flo oder 1,5 l/ha Cohort.
GLYPHOSATEINSATZ AUF MULCHSAATFLÄCHEN
Der deutlich strengere Winter hat für ein gutes Absterben nicht winterharter Zwischenfrüchte geführt. Lokal
wird wieder von nicht abgefrorenem Ölrettich berichtet. Ein Glyphosateinsatz ist trotz aller politisch
motivierten öffentlichen Diskussionen auf Flächen mit hohem Unkrautbesatz, Ausfallgetreide bzw. nicht
abgefrorenen Zwischenfrüchten zu empfehlen. Teilweise ist zusätzlich auch ein hoher Druck mit
Ackerfuchsschwanz und anderen Unkräutern vorhanden. In der Regel handelt es sich um im Herbst nicht
gepflügte Bestände.
Das Ziel ist mit wenigen Überfahrten möglichst geringe mechanische Bodenbelastung zu verursachen. In
diesem Bemühen stellt der Glyphosateinsatz eine wichtige Option dar. Die Bodenbearbeitung/
Saatbettbereitung kann auf das notwendige Maß reduziert werden und das wiederergrünen der Pflanzen
wird verhindert.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Indikationen und zugelassenen Aufwandmengen abgebildet. Beim
Glyphosateinsatz ist zu beachten, dass hohe Wirkstoffkonzentrationen in der Spritzbrühe (= geringer
Wasseraufwand/ha) die Wirkstoffaufnahme verbessert. Die Reduzierung der Wassermenge wird jedoch
durch die notwendige sichere Benetzung der Zielpflanzen begrenzt. In der Regel bewegt sich die optimale
Wasseraufwandmenge bei nicht zu grobtropfigen Düsen je bei ca. 150-200 l/ha.
Mit Zusatzstoffen wie Spray Plus kann durch pH-Wert-Absenkung und die Verhinderung von
Wirkstofffestlegungen durch Kationen (z.B. Calcium) eine Absicherung der Wirkungsgrade erreicht werden,
Dies gilt insbesondere bei günstigen, einfachen Formulierungen.
Die erforderlichen Aufwandmengen richten sich nach den zu bekämpfenden Pflanzen (siehe
Gebrauchsanweisung) und den Anwendungsbedingungen. Unkräuter im Keimblattstadium sind mit
geringsten Wirkstoffmengen gut zu erfassen. Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke (Ölrettich) benötigen
ausreichende Blattmasse, volle Aufwandmengen und ausreichend Zeit für die Wirkstoffverlagerung in die
Rhizome.
Die Aufwandmenge kann (~ um ca. 40 %) reduziert werden bei kleinen Zielpflanzen, guter und sicherer
Benetzung, leicht bekämpfbaren Arten, intaktem Blattapparat, wüchsigen Anwendungsbedingungen und
ausreichender Zeit für die Wirkstoffaufnahme. Hohe Aufwandmengen sind erforderlich bei schwierigen
Anwendungsbedingungen, schlechter Benetzung teilweise verdeckter Pflanzen, Wurzelunkräutern, alten
und derben Blättern, geringer Blattmasse, wenig wüchsiger Bedingungen und einem kleinen Zeitfenster für
Wirkung. Unter kritischen Anwendungsbedingungen können die teureren, besser formulierten und
hochwertigeren Produkte ihre Vorteile wie schnellere Regenfestigkeit, schnellere Wirkstoffeinlagerung und
kürzere Wartezeiten besonders ausspielen.
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Optisch sichtbares Absterben tritt ca. 10 – 14 Tage nach der Anwendung ein. Der Mindestabstand
zwischen Vorsaatanwendung und Saatzeitpunkt sollte im Frühjahr, je nach Besatz und Größe, 1 - 7 Tage
betragen, bei Wurzelunkräutern (Quecke) unter kühlen Witterungsbedingungen bis zu 14 Tage.
Wenn nachfolgend eine Bodenbearbeitung geplant ist, sollte diese frühzeitig und mischend erfolgen (keine
Strohmatten einarbeiten), um eine eventuelle Restwirkung auf die Folgekultur zu minimieren. Der
Wirkstoffabbau auf den Pflanzenresten findet durch im Boden vorhandene Mikroben statt.
Ackerbaukulturen
Zuckerrübe
Mais
Stilllegung
Indikation
Einkeimblättrige Unkräuter,
Zweikeimblättrige Unkräuter
Einkeimblättrige Unkräuter,
Zweikeimblättrige Unkräuter
Einkeimblättrige Unkräuter,
Zweikeimblättrige Unkräuter
Einkeimblättrige Unkräuter,
Zweikeimblättrige Unkräuter
3,75 l/ha
3,75 l/ha
3,75 l/ha
3,75 l/ha
Roundup
PowerFlex
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung);
ausgenommen Winterraps
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung)
[Indikation Ackerbaukulturen]
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung)
[Indikation Ackerbaukulturen]
vor der Saat von Folgekulturen;
während der Vegetationsperiode
VV 549
NG 352; NG 402; NT 103
NG 352; NG 402; NT 103
NG 352; NG 402; NT 103
NG 352; NG 402; NT 103
Einsatzgebiet
Glyfos
Dakar
Durano TF
1,6 kg/ha
1,6 kg/ha
1,6 kg/ha
2,65 kg/ha
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung);
ausgenommen Winterraps
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung)
[Indikation Ackerbaukulturen]
bis 2 Tage vor der Saat bzw.
im VA bis 5 Tage nach der Saat
(Ende der Samenquellung)
[Indikation Ackerbaukulturen]
zur Rekultivierung
vor der Saat von Folgekulturen;
vor der Bodenbearbeitung
VV 549
NG 352; NT 101
NG 352; NT 101
NG 352; NT 101
NG 352; NT 102
3,0 l/ha
3,0 l/ha
5,0 l/ha
bis 2 Tage vor der Saat
bis 2 Tage vor der Saat
zur Rekultivierung
vor der Saat von Folgekulturen
VV 549
NG 352; NT 101
NG 352; NT 101
NG 352; NT 101
keine Indikation
vor der Saat; Zur Vermeidung von
Schäden wird ein Abstand von
1 Tag bis zur Saat empfohlen
keine Indikation
5,0 l/ha
Kyleo
keine Indikation
keine Indikation
5 (5; 0; 0) m*; NG 352; NT 109
Allgemeiner Hinweis: die optimale Wasseraufwandmenge für alle Anwendungen beträgt 150 - 200 l/ha
NG 352: Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 40 Tagen zwischen Spritzungen einzuhalten, wenn der
Gesamtaufwand von zwei aufeinanderfolgenden Spritzanwendungen mit diesem und anderen Glyphosat-haltigen
Pflanzenschutzmitteln die Summe von 2,9 kg Glyphosat/ha überschreitet.
NG 402: Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über 2 % und Oberflächengewässern - ausgenommen nur
gelegentlich wasserführender, aber einschließlich periodisch wasserführender - muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke
bewachsener Randstreifen vorhanden sein. Dessen Schutzfunktion darf durch den Einsatz von Arbeitsgeräten nicht beeinträchtigt
werden. Er muss eine Mindestbreite von 10 m haben. Dieser Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn: - ausreichende
Auffangsysteme für das abgeschwemmte Wasser bzw. den abgeschwemmten Boden vorhanden sind, die nicht in ein
Oberflächengewässer münden, bzw. mit der Kanalisation verbunden sind oder - die Anwendung im Mulch- oder
Direktsaatverfahren erfolgt.
Mit freundlichen Grüßen
BayWa AG
BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG
i.A. Christoph Mauthe
ppa. Färber
i.V. Bort
Alle Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Die gegebenen Anwendungshinweise entbinden nicht von der Notwendigkeit, die jeweiligen
Gebrauchsanleitungen zu beachten. Die Anwendungen erfolgen auf eigenes Risiko. Preisangebote erhalten Sie vom zuständigen Mitarbeiter Ihres Lagerhauses.
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