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163rd Year – No. 2359016 • Sunday, February 19 – Saturday, February 25, 2017
«Kein normales
Kanadas Premier
Leben» sucht in der
Historiker befragte
Ära Trump die
Ostpreußens
Nähe zu Merkel
Hungerkinder
Seite 2
«Griaß di» Kleine
Münchner
sollen Sprache
bewahren
Seiten
7 &15
Seite 5
Seite 3
NACHRICHTEN - Kompakt
32. Bremer
Samba-Karneval
Kraft Heinz zieht Milliarden-Angebot für
Unilever zurück
London (dpa). Der US-Lebensmittelriese Kraft Heinz
hat sein milliardenschweres Übernahmeangebot für
den Konsumgüterkonzern Unilever zurückgezogen.
Das teilten beide Unternehmen mit. Die 143 Milliarden Dollar (134 Mrd Euro) schwere Offerte ist damit
vom Tisch. Unilever hatte den Fusionsversuch zuvor
bereits zurückgewiesen. Der britisch-niederländischen
Hersteller von Dove-Seife, Axe-Duschgel und LiptonTee hielt sich durch das vorgeschlagene Angebot für
„fundamental unterbewertet“.
Haftbefehl gegen Vater nach Tod
zweier Jungen
Vaihingen/Enz (dpa) - Nach dem Tod zweier Jungen ist
Haftbefehl gegen den Vater erlassen worden. Untersuchungshaft sei angeordnet, der 38-Jährige befinde sich
aber nach wie vor im Krankenhaus, teilte die Polizei mit.
Er sei nicht transportfähig. Die 34 Jahre alte Mutter hatte
ihre Söhne gestern abend tot in der Wohnung des getrennt
lebenden Vaters in Vaihingen an der Enz entdeckt. Die
beiden hatten schwere Kopfverletzungen, der Vater hatte
sich nach derzeitigem Ermittlungstand selbst verletzt.
OECD: Mütter in Deutschland weniger
berufstätig als anderswo
Berlin (dpa). Frauen mit Kindern in Deutschland sind
weniger berufstätig als in vielen anderen Ländern und überdurchschnittlich mit Haushalt und Betreuung beschäftigt.
Ein Grund dafür ist der hohe Anteil von Teilzeitarbeit, stellt
eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fest. Demnach waren 2014 zwar
rund 70 Prozent der Mütter in Deutschland erwerbstätig.
Der Wert entspricht etwa dem OECD-Durchschnitt, fällt
aber hinter Länder wie Dänemark oder Schweden zurück,
dort arbeiten rund 82 Prozent.
Massenansturm auf Grenzzaun zur
spanischen Exklave Ceuta
Ceuta (dpa). In der spanischen Nordafrika-Exklave
Ceuta ist es zu einem neuen Massenansturm afrikanischer Migranten gekommen. Etwa 700 Menschen
hätten versucht, über den sechs Meter hohen doppelten
Grenzzaun zu klettern, berichtete der Sender Telecinco.
350 von ihnen sei es gelungen, Europa zu erreichen,
teilte das Rote Kreuz mit. Allerdings hätten sich elf Migranten verletzt, einige mussten mit Knochenbrüchen
im Krankenhaus behandelt werden. Seit Monaten gibt
es immer wieder Massenanstürme, bei denen oft auch
Sicherheitskräfte verletzt werden, die versuchen, die
Menschen abzuwehren.
Amazon kündigt über 2000 neue Jobs in
Deutschland an
Seattle (dpa). Der weltgrößte Online-Händler Amazon
will in diesem Jahr über 15 000 neue Arbeitsplätze
in Europa schaffen - davon sollen mehr als 2000
auf Deutschland entfallen. Es gehe dabei um unterschiedliche Qualifikationen und Berufserfahrungen
– „von Ingenieuren über Software-Entwickler bis hin
zu Berufseinsteigern und Auszubildenden“, kündigte
Amazon an. In Großbritannien will Amazon auch nach
der Brexit-Entscheidung die Zahl der Stellen in diesem
Jahr um 5000 auf rund 24 000 erhöhen.
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Akteure des Samba-Karnevals-Umzuges ziehen am 18.02.2017 durch die Innenstadt von Bremen. Über 100
Gruppen mit fantasievoll kostümierten Akteuren beteiligen sich unter dem Motto “Wunderwelten” an dem
bunten Spektakel. Foto: dpa
US-Vizepräsident sichert EU im Namen
von Trump Zusammenarbeit zu
Kommentare von
Donald Trump zur
EU sorgten in weiten Teilen Europas
für tiefe Verunsicherung. Jetzt
reiste erstmals der
Stellvertreter des
neuen US-Präsidenten nach Brüssel. Er kam mit
einer Botschaft.
Brüssel (dpa) - US-Präsident Donald Trump sendet
nach seinen irritierenden
Äußerungen über die EU
versöhnliche Signale aus.
«Es ist mir eine Ehre, heute
im Auftrag von Präsident
Trump zu erklären, dass die
Vereinigten Staaten sich der
weiteren Zusammenarbeit
und Partnerschaft mit der
EU verpflichtet fühlen.»,
sagte Vizepräsident Mike
Pence am Montag in Brüssel.
Bei allen Differenzen teile
man doch dasselbe Ziel. Dies
sei die Förderung von Frieden und Wohlstand durch
Freiheit, Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit.
Trump hatte zuvor mit
Äußerungen zur EU für
erhebliche Irritationen bei
europäischen Partnern
gesorgt. So erklärte er
kurz vor Amtsantritt, für
ihn spiele es keine Rolle,
ob die Europäische Union
getrennt oder vereint sei.
Trump vertrat zudem die
Ansicht, dass die EU gegründet wurde, «um die
Vereinigten Staaten im
Handel zu schlagen». Den
geplanten Austritt Großbritanniens bezeichnete er
als eine «großartige Sache».
EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte nach seinem Gespräch mit Pence,
nun könne er wieder leichter an eine positive Zukunft
der Partnerschaft zwischen
den USA und der EU glau-
andere Spitzenpolitiker
hatte er vor dem Treffen
betont, dass die Europäer
der neuen US-Regierung
nun «beibringen» müssten,
wofür die EU steht.
Pence führte als erster
Vertreter der neuen US-Regierung politische Gespräche
mit EU-Vertretern in Brüssel. Nach dem Gespräch mit
Juncker wollte er auch noch
Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg treffen. Trump
selbst wird voraussichtlich
cherten Verbündeten die
Sorgen vor der Politik des
neuen US-Präsidenten zu
nehmen. «Das Versprechen
von Präsident Trump lautet: Wir werden an der Seite
Europas stehen», sagte
er. «Die USA wollen eine
Freundschaft mit Europa
und mit allen Nationen.»
Die EU hatte er in diesem Zusammenhang aber
im Gegensatz zur Nato
nicht erwähnt. Auch auf
zentrale Fragen der Europäer etwa zum Freihandel,
zu Sanktionen gegenüber
Moskau oder zum Mauerbau an der mexikanischen
Grenze ging er nicht ein.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (r) und USVizepräsidenten Mike Pence am 20.02.2017 bei einem
Statement im Europa-Gebäude in Brüssel (Belgien). Foto: dpa
ben. Nach Tusks Worten
unterstützt Pence unter
anderem die Auffassung,
dass ein vereintes Europa
von sehr großem Wert sei.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
verwies darauf, dass die
US-Wirtschaft «mehr als
manche in den Vereinigten
Staaten denken» von dem
Handel mit der EU abhängig sei. Der Luxemburger
traf Pence am Montag als
zweiter EU-Vertreter. Wie
Ende Mai erstmals nach
Brüssel kommen. Die Nato
will dann ein Treffen der
Staats- und Regierungschefs
der Mitgliedstaaten organisieren.
Auf der ersten Station
seines Antrittsbesuchs
hatte Pence am Samstag
in München unter anderen
Bundeskanzlerin Angela
Merkel getroffen. In einer
Rede vor der Münchner
Sicherheitskonferenz versuchte er, den verunsi-
Karen Pence (l), die Frau
des US-Vizepräsidenten
Mike Pence, besucht am
20.02.2017 den Amerikanischen Friedhof und
Denkmal «Flanders Field»,
dem einzigen Friedhof für
gefallene amerikanische
Soldaten aus dem Ersten
Weltkrieg, in Waregem
(Belgien). Foto: dpa