20170222 Züriost Holzschlag in Fischenthal

Holzschlag in Fischenthal
Eine Seltenheit: 20'000 Kubik
Holz werden gefällt
Sieben Holzschläge sind derzeit auf Fischenthaler
Gemeindegebiet am Laufen. Bei einigen Einwohnern und
Waldbesitzern kommt das starke Holzen nicht gut an. Der
Revierförster Hano Vontobel will mit einem
Informationsanlass aufklären, warum der Holzschlag
dringend nötig ist.
von Sibylle Egloff, 22.02.2017, 07:10 Uhr
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Einer der sieben Holzschläge, die derzeit in Fischenthal im Gange sind. (Bild: Seraina
Boner)
Seilkräne und entastete Baumstämme dominieren die Landschaft in
den Wäldern und an den Hängen der Gemeinde Fischenthal. Derzeit
sind sieben grosse Holzschläge verteilt über das ganze
Gemeindegebiet inklusive Staatswald im Gange. Drei davon am
Hörnli, einer bei der Schönau in der Nähe des Gemeindehauses, einer
bei der Tössscheidi, einer bei der Strahlegg und einer in der Stegweid
bei Steg.
Insgesamt werden rund 20 000 Kubikmeter Holz gefällt. «So viele
Holzschläge aufs Mal sind eine Seltenheit», sagt Hano Vontobel,
Revierförster der Gemeinde Fischenthal.
In der Vergangenheit zu wenig geholzt
Jährlich wachsen acht bis zehn Kubikmeter Holz pro Hektare zu.
Ungefähr sechs Kubikmeter pro Hektare sei in den letzten 30 Jahren
jährlich genutzt worden. «Das ist viel zu wenig. Wir wollen das nun
korrigieren und holzen dementsprechend mehr ab», sagt Vontobel.
Das stosse bei Bevölkerung und Waldbesitzern aber teilweise auf
Kritik. «Viele Leute fragen sich, wieso wir so viel holzen im Vergleich
zu früher. Sie haben Angst vor Entwaldung, Raubbau und dass ihr
Gelände wegen der Holzerei Schaden nehmen könnte.» Das sei aber
nicht der Fall. «Das Ziel der Holzerei ist die Pflege des Schutzwalds
und nicht dessen Vernichtung.»
Chance für junge Bäume
Zwei Drittel des Fischenthaler Forsts bestehen aus Schutzwald und
haben die Aufgabe, die Umgebung vor Naturgefahren wie
Steinschlag, Erosionen, Murgängen und Hochwasser zu schützen.
Einerseits stabilisiere die Durchwurzelung den Boden, und
andererseits würden Starkniederschläge durch ein Kronendach
gebremst. «Die Holzerei sorgt aber auch dafür, dass junge Pflanzen
und Bäume eine Chance auf Licht bekommen», sagt Vontobel, der
seit 1990 als Revierförster in Fischenthal tätig ist. Zudem werde
durch das Fällen auch der Rohstoff Holz zum Bauen bereitgestellt.
Vorurteile abbauen
Um Vorurteile abzubauen, hat sich Vontobel entschieden, gemeinsam
mit Staatsförster Viktor Erzinger zwei Informationsanlässe über die
aktuellen Holzschläge in Fischenthal zu organisieren. Der erste hat
bereits letzte Woche stattgefunden, der zweite wird am Montag
durchgeführt. «Wir wollen dadurch mehr Verständnis für die Holzerei
schaffen und der Bevölkerung erklären, warum die Arbeit wichtig ist»,
sagt Vontobel. So informiere man vorgängig, bevor überhaupt Kritik
entstehe.
Am Anlass würden die Teilnehmer aber nicht nur theoretisches
Wissen erhalten, sondern könnten sich auch vor Ort bei
verschiedenen Holzschlägen ein Bild der Arbeit machen, so Vontobel.
Bis Ende April sollten die Holzschläge beendet sein. «Dann gibt es
eine Pause bis im Herbst.»
Info-Anlass: Montag, 27. Februar, ab 12.45 Uhr im
Saal des Restaurants Blume in Fischenthal. Um
etwa 13.30 Uhr Fahrt zu Holzschlägen.
Anmeldung bei Revierförster Hano Vontobel unter
E-Mail [email protected].
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