Reichtum in Bildern. Besitzen wir eine Kunstgeschichte des

21.3.
Einführung:
Winfried Nerdinger
Vortrag von
Wolfgang Kemp
Dienstag, 21. 3. 2017
Beginn 19 Uhr
W. KEMP © PRIVAT
Reichtum in Bildern.
Besitzen wir eine
Kunstgeschichte des
Besitzens?
Kunst selbst ist Besitz und oft ein Indikator von mehr
als Kunstbesitz, von Reichtum. Wie stellt man eigentlich diese Objektbeziehung des Besitzens in der Kunst
selbst dar? Des Besitzens an sich und des Besitzens
von sehr viel? Wir können diese Frage nicht angehen, ohne mindestens zwei historische Bedingungen
mit zu berücksichtigen: Reichtum bedeutet(e) Macht,
und Reichtum bedeutet(e)
einen Widerspruch zu
Christus, zur christlichen
Religion. Christus wurde
in einem Stall geboren
und lebte ein Leben als
bedürfnisloser Wanderprediger. Die seiner Religion verpflichtete Kunst
hat dieses Faktum im
Grunde auf Dauer verdrängt, aber sie hat in
der Auseinandersetzung mit diesem Widerspruch verschiedene historische Eigentumsbegriffe erprobt.
Wolfgang Kemp lehrt Kunstgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg. Gastprofessuren u. a.:
Harvard, UCLA Fellow Wissenschaftskolleg Berlin,
Getty Research Center L. A. Veröffentlichungen u. a.
zur Geschichte und Theorie der Fotografie, zur Rezeptionsästhetik und Erzählforschung. 2016 erschienen
Der Oligarch und Wir haben ja alle Deutschland nicht
gekannt: Das Deutschlandbild der Deutschen in der Zeit
der Weimarer Republik.
Abbildung:
William Hogarth
Marriage à la Mode
Blatt 1, 1748