3. Vereinsbericht Schuljahr 2016 – 2017 20.02.2017 Im Dezember und Januar war das Geldproblem immer noch dominant bei all meinen Ak vitäten. Es gab keine Möglichkeit, Euros legal in Bargeld zu tauschen, die rechtlich möglichen 5.000,-- Rs/ Woche = ca 70,-- Euro waren zum einen nur ein Tropfen auf den heißen Stein und auch wenn hier jeder Ausländer dankbar gewesen wäre, wenigstens so viel (oder besser so wenig) legal tauschen zu können, so ha en alle o ziellen Geldwechsler einfach kein Bargeld, denn auch sie bekamen nur 24.000,--/Woche. Zum Glück habe ich seit 15 Jahren hier ein Konto und so konnte ich vieles durch Überweisungen regeln. Aber auch mein legales, in Deutschland versteuertes Geld konnte ich nur durch einen wöchentlichen Bankbesuch nach langem Schlange stehen in indisches Bargeld verwandeln. Am 22.12. konnte ich dann – mit erheblicher Mühe und mehreren Anläufen - die Studiengebühren für Durga für die Amity University überweisen. Am 23.12. war ich bei Father José, Dom Bosco, in Dona Paula und habe die Schulgebühren für ein neues Mädchen gezahlt. Die Mu er des Mädchens hat Goa verlassen und nur durch die Interven on von Father José wohnt sie jetzt bei ihrer Tante und geht weiter zur Schule. Ich habe das Kind noch nicht kennengelernt, da die Gespräche am 17.01. sehr aufwendig waren (s.u.), wird aber nachgeholt. Am 26.12. waren dann Durga und ihre Schwester Girija für einen Tag bei mir in Candolim. Girja ist nach wie vor mit ihrem Studium zur Krankenschwester nicht wirklich glücklich. Aber ich ha e den Eindruck, dass die guten Beschä igungsmöglichkeiten und das rela v gute Gehalt bei Absolventen mit guten Examensnoten doch eine gewisse Anziehungskra ausübt. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sie nach dem Examen versuchen wird, eine Stelle im Ausland zu bekommen. Das ist keine abwegige Vorstellung, da die Schwesternausbildung in Goa einen guten Ruf in vielen Ländern genießt. Zwischenzeitlich hat Durga die Ergebnisse ihres ersten Semesters im MBA-Studiengang erhalten: sie hat 8,58 von 10 möglichen Punkten und war die Dri beste in ihrem Semester. Die Universität hat eigene „Förderprogramme“. So hat Durga in der vorlesungsfreien 2. Januarwoche mit zwei anderen ein „internship“ für Delhi bekommen. Bei ihrem Besuch am 26.12. habe ich ihr dann einige ältere warme Sachen von mir mitgegeben, ein Paar feste Turnschuhe von mir wurden mit Hilfe von zwei Einlegesohlen passend gemacht, und sie und die beiden anderen Mädchen, die fahren dur en, wollten Steppjacken in Delhi kaufen. Die jungen Leute aus Südindien haben keinerlei warme Sachen und für eine Woche lohnte es auch nicht, groß etwas zu kaufen. Für die Steppjacke, die sie wirklich brauchten, es war die kälteste Woche seit langem in Delhi, tagsüber nur 7 – 9 Grad, nachts um 0, habe ich ihr Geld gegeben. In Goa sind diese Jacken viel zu teuer. Am 12.01. 2017 habe ich die Schulgebühren für Neha Chawan überweisen können. Nach den Erfahrungen mit der Familie im letzten Jahr, ha e ich mich entschlossen, die anstrengende Fahrt nach Bijapur in diesem Jahr nicht zu machen. Am 27.012. war ich in Sarfona und habe mit Sister Philshine, der Leiterin der Sozialsta on in Zuari Nagar, und Sister Jaya, verantwortlich für Kinder und Jugendliche in Sarfona und im Internat in Verna, die Weihnachtskleidung und die ersten Internatskosten für Sangeeta und Saddiq abgerechnet. Am 17.01. war ich zusammen mit Custodia und Silvia, die am 11.01. in Goa eingetro en waren, in Zuari Nagar, dem von Sister Philshine geleiteten Sozialzentrum Kiran Niketan. Sister Philishine ha e alles sehr gut organisiert, alle Kinder, für die wir die Hausaufgabenhilfe im Sozialzentrum am Nachmi ag bezahlen, (jeweils 4.000,-- Rs. Pro Kind und Jahr = ca. 58,-- € ) waren mit Ihren Mü ern von der Schwester einbestellt. So habe ich Simran (7. Klasse, HIV-positv seit der Geburt) und Ihre Mu er, Nirmala (15 Jahre, 9. Klasse)und Ihre Tante, und die Mu er von Bhar -Sonia, im Internat von Verna dort getro en. Bhar Sonia werde ich zusammen mit Sangeeta und anderen Kindern am kommenden Sonntag, 26.02., sehen. Neu zur Förderung für die Hausaufgabenhilfe wurde uns Kaveri vorgestellt. Reizendes Mädchen, 9 Jahre alt, 3. Klasse, gutes Englisch und ganz entzückendes Kind. Die Mu er ist gestorben. Der Vater hat wieder geheiratet und das Kind bei der mü erlichen Großmu er abgeliefert. Sie lebt jetzt dort zusammen mit der jüngeren Schwester der Mu er. Rakshita, bei der wir ebenfalls die Haushaltshilfe in den vergangenen zwei Jahren gezahlt ha en, war nach Auskun von Schwester Philishine die letzten Monate nicht mehr zur Schule gegangen. Der Grund soll sein, dass sie zu Hause zu viel auf jüngere Geschwister aufpassen muss und zu viel in der Schule fehlt. Sie konnte nicht mehr folgen und ist frustriert. Das Mädchen hat den Wunsch geäußert, ins Internat zu kommen. Ich bin mit der Schwester übereingekommen, dass wir das ab dem nächsten Jahr bezahlen, falls Rakshita bis dahin wieder zur Schule geht. Mit Sister Philshine muss ich mich im März nochmals tre en. Vom 26. – 27.01. war ich dann zusammen mit Custodia und Silvia in Belgaum, im Internat und der Schule „Devine Mercy“, wo Rohan Chawan lebt und zur Schule geht. (Wie im vergangenen Jahr möchte ich darauf hinweisen, dass Custodia und Silvia ihr Hotel selbst bezahlt haben, es ging nicht auf den Verein, und alle Mahlzeiten, inklusive Mairos haben wir selbst bezahlt, da wir auch in Goa im Lokal gegessen hä en.) Es gibt einen neuen Internatsleiter, Father Franky Lobo, nicht so spontan mit den Kindern wie Father Peter D’Souza, aber er war mit der Entwicklung von Rahul sehr zufrieden. Der Junge ist immer noch sehr zurückhaltend, er spricht nach Auskun des Paters immer wenig, aber er verstand alles unserer Unterhaltung auf English. Nach dem Besuch des Internats sind wir mit dem Jungen einkaufen gegangen. Er ha e keine Schuhe zur Schuluniform mehr; es war ein ziemliches Unternehmen, die passende Größe zu bekommen, und dann haben wir dem Kind als nachträgliches Weihnachtsgeschenk noch Jeans, Sporthose und Shirts gekau . Nur die üblichen 2.000,-- Rs gingen zu Lasten des Vereins, Custodia und Silvia wollten dem Jungen auch etwas schenken. Er war danach sehr glücklich. Am nächsten Morgen ha en wir ein Gespräch in der Schule mit der Schulleiterin und der Klassenlehrerin. Es ist alles in Ordnung mit dem Kind, er könnte noch etwas besser in manchen Noten sein, aber er lernt und sein Verhalten ist in Ordnung. Sein Notenbla wurde mir übergeben. Am 16.02. war ich zusammen mit Günter Hommel und Alexandra Weidmann im St. Antony Boarding, wo Ravi Chawan und Sahil Aswa leben und zur Schule gehen. Auch dort gibt es einen neuen Internatsleiter. Ich war sehr zufrieden mit diesem Wechsel, Father Gabriel Fernandez ist deutlich besser organisiert als der vorige Internatsleiter. Er hat ohne Probleme und zig Änderungen einen Termin verabredet, ha e den Jungen gesagt, dass wir kommen, ha e seine Kontobücher vorliegen. Alles funk onierte gut. Die größte Freude aber war, wie sich die Jungen entwickelt ha en. Ravi wird im Mai 15 Jahre alt und er war jetzt ein o ener und strahlender Junge, der gut Englisch spricht. Welch ein Unterschied zum Ende seiner Grundschulzeit hier in der Regierungsschule im Dorf. Und er ist ein ausgezeichneter Hockeyspieler, Mi elfeld, und er will Pro -Spieler werden. Die Schulmannscha ist sehr erfolgreich, spielt jetzt um den ersten Platz auf Distrikt-Niveau. Ravis Schulnoten sind nicht überragend, aber gut. Sahil ist noch etwas schüchterner, er ist ein ausgezeichneter Schüler, spielt auch in der Hockeymannscha der Schule, spielt jetzt Orgel sta Gitarre. Bis auf Hindi und Konkani waren seine Noten in allen anderen Fächern sehr gut bis ausgezeichnet. Und seine problema sche Mu er scheint sich zu kümmern und sie hat eine Arbeit in einer Wäscherei und er verbringt die Ferien bei ihr. Beiden Jungen haben wir Polo-Shirts und Süßigkeiten mitgebracht. Für beide Jungen konnte ich die Internatskosten bis einschließlich 31.12.2016 zahlen. Für das neue Jahr ha e der Priester noch keine Zusammenstellung Father Gabriel war mit den schulischen Leistungen und dem Sozialverhalten beider Jungen sehr zufrieden und er sagte, dass sie bei weiterhin konstanten Leistungen den Abschluss der 12. Klasse scha en können. Für den 18.02. ha e Father Gabriel einen Tag für die Internatsschüler und ihre Familien veranstaltet, zum ersten Mal gab es so etwas für die Boarders. Er lud uns auch dazu ein und so fanden wir uns am vergangenen Samstag gegen 17:30h wieder dort ein. Nach einigen Spielchen mit Eltern zur Belus gung der Kinder kamen Gesangs-, Tanz- und Sketches der 39 Internatsschüler. Die Kinder waren z.T. sehr gut, die Inszenierung durch die Priester mit einem au retenden Jesus, der die Lahmen und Blinden sehend und laufend macht, doch für uns gewöhnungsbedür ig. Und Ravi bekam einen Preis als bester Hockeyspieler seiner Mannscha . Für meinen letzten Monat in Goa gibt es noch einiges zu tun, aber insgesamt war ich mit der Entwicklung der geförderten Kinder und Jugendlichen sehr zufrieden.
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