Auffilden
au
deSpuren
l’eau von
Karthago
discovertunisia.com
TUNeSIen
5
die
Gründe,
die Geschichte
und Kultur
Tunesiens
zu entdecken
S.2
Von einer
region zur
anderen
S.14
Von Karthago nach Tunis ......................... 16
Von Bizerta nach Zaghouan.................... 22
Von Dougga nach Sbeitla ......................... 26
Von Kairouan nach El Jem ...................... 30
Von Sfax ins Land der „Ksours“ ............ 34
Von Tozeur nach Ksar Ghilane ............... 38
Tunesien ist Erbe des
ruhmreichen Karthagos
und fand sich über Jahrhunderte am Kreuzweg großer
Zivilisationen des Mittelmeerraumes. Bei einer Reise durch das Land
und seine Museen erkennen Sie die lebendige Kreativität
römisch afrikanischen Mosaizisten, die
überwältigende Schönheit des Kolosseums von El Jem
oder der großen Moschee von Kairouan, die unaufdringliche
Eleganz des Kapitols von Dougga oder der Paläste von Tunis,
die ergreifende Schlichtheit der Architektur von Djerba …
der
Sie werden die Traditionen der Berber entdecken, die sich bis
in die heutige Zeit erhalten haben, einen Lebensstil, der sich an die widrigsten
Umstände angepasst hat und eine unglaubliche Vielfalt an
und
Kostümen
Handwerkskunst hervorgebracht hat. Dabei lernen Sie eine
Kultur kennen, die sich heute
weltoffen
präsentiert.
L’amphithéâtre
romain d’El Jem
inspiring tunisiA
5
die
Gründe, die
Geschichte
und Kultur
Tunesiens
zu entdecken
2
3
Karthago wurde von den Phöniziern
gegründet, von den Römern zerstört
und wieder aufgebaut. Die Stadt war
eine der mächtigsten Metropolen
des antiken Mittelmeerraumes. In ihrem
Glanz entwickelten sich viele Städte
im ganzen Land und ihre Überreste –
Dougga, Kerkouane, Sbeitla, El Jem
… – sind unschätzbare Zeugnisse der
punischen, numidischen, römischen
und byzantinischen Zivilisationen.
Tunesien war schon neun tausend Jahre
vor unserer Zeitrechnung von einer sehr
fortgeschrittenen Zivilisation bewohnt:
der Zivilisation der „Capsien“.
Karthago: die Antoninius
Pius Therme
1
Karthago,
Imperium der
Antike
4
5
Kairouan wurde im Jahr 670 von der
Dynastie der Umayyaden im Maghreb
gegründet. Sie beherbergt die älteste Moschee
im muslimischen Westen und war im Frühmittelalter
eine einflussreiche Stadt. Der Herrschaftsbereich
des Emirats erstreckte sich vom mittleren
Maghreb bis nach Sizilien und rivalisierte mit
den großen Städten des muslimischen
Andalusien. Andere tunesische Städte bewahren
kostbare Erinnerungen an dieses goldene
Zeitalter: Sousse, Mahdia, Tunis…
Kairouan: Mausoleum von Sidi Sahbi
2
Kairouan ,
erste Hauptstadt
des Maghreb
6
7
Kairouan: die große Moschee
Tunis: Mausoleum von Sidi Qacem Jellizi
3
Ein Schmelztiegel
der Zivilisationen
Tunesien hat all diese
Einflüsse zu einer glücklichen
Synthese zusammengeführt:
Andalusische
Flüchtlinge, italienische
Kunsthandwerker oder
türkische Händler haben
dem Land ihren Stempel
aufgedrückt. So kommt
es, dass die Minarette von
Testour an spanische
Architektur erinnern, die
Keramik von Kairouan greift
osmanische Motive auf, die
Mausoleen der Beys –
Herrscher von Tunis – sind
mit Marmor verziert ähnlich
italienischer Bauwerke.
Selbst afrikanische frei
gekaufte Sklaven haben einen
musikalischen Stil
hinterlassen, den man
stambali nennt.
Testour: die große Moschee
8
9
Höhlenwohnung
4
Ein lebendiges
und doch
traditionelles
Kulturerbe
Wenn auch Tunesien als eines der modernsten
Länder in dieser Region gilt, so hat das Land
doch ein reiches geistiges und volkstümliches
Kulturerbe bewahrt. Schätze des Kunsthandwerks,
symbolträchtige Motive der Tätowierungen und der
Teppichmuster, spirituelle Musik oder Beduinentänze,
Höhlenwohnkultur oder Fischfangmethoden …
Sie können viel Neues in den verschiedenen
Regionen des Landes erfahren.
10
11
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich der europäische Baustil
in den großen Städten Tunesiens durchgesetzt: der Jugendstil,
der Stil Art Deco und der Arabisance-Stil, der Teile der arabischen
Architektur aufgreift. In den vierziger Jahren entstand die Schule von
Tunis, ein moderner tunesischer Malstil. Heute beobachten wir einen
kulturellen Aufbruch in allen Bereichen der Kunst, vom
modernen Tanz bis zu den bildenden Künsten.
Sfax: Gebäude im Stil Arabisance
5
Eine
weltoffene
Kultur
12
13
Tunis: Stadttheater
M é d i t e r r a n é e
M i t t e l m e e r
Tunis
Ain Draham
IE
UMIR
O
KHR
Le Kef
D
von Dougga
E
AL Enfidha
RS
O
nach
Sbeitla
Oudhna
Zaghouan
Thuburbo
Majus
Kelibia
von Bizerta
nach
Zaghouan
Nabeul
Hammamet
S.22
Sousse
Monastir
Thala
S.26
Kerkouane
Hergla
El Kantaoui
Makthar
Haïdra
El Haouaria
Korbous
Beja
Bulla
Regia
Dougga
Chemtou
Raf-Raf
Utique
Sidi Bou Saïd
Carthage
N
Tabarka
Sejnane
Von Karthago nach
Tunis S.16
BO
Bizerte
CA
P
M e r
Kairouan
Mahdia
Sbeïtla
El Jem
Kasserine
von
Kairouan
nach El
Jem
S.30
Sidi Bouzid
Sfax
Iles Kerkennah
Midès
A
i e I nE
A lL gGe Er R
Tamerza
Chebika
Metlaoui
Chott Gharsa
Nefta
Gafsa
Houmt-Souk
Tozeur
Ile de
Djerba
Gabès
CHOTT EL-JERID
Kebili
Douz
Sabria
Zaafrane
von Tozeur
Matmata
Gightis
Tamezret
Medenine
Ksar Ghilane
nach Ksar
Ghilane
Ksar Haddada
Ghomrassen
Chenini
Tataouine
S.38
Remada
El Borma
Autobahn
Eisenbahn
Ausgrabungsstätte
Borj el Khadhra
Internationaler Flughafen
oase
inspiring tunisiA
von sfax ins
GOLFE DE GABES
Degache
Zarzis
Land der
„Ksours“
S.34
Von einer
region
zur anderen
Wie ein Echo auf die längst
versunkene Zivilisation von
Karthago ist auch Tunis
und seine Umgebung eine
Kulturmetropole, reich an
Museen und Bauwerken, wo
alle Kunstrichtungen vertreten
sind. Der Nordosten Tunesiens
präsentiert sich auf Grund
der unterschiedlichsten
Einflüsse in einer einzigartigen
Vielfalt: andalusisch,
türkisch, italienisch …
Der Westen glänzt mit
seinen außergewöhnlichen
römischen Siedlungen.
Die Region um Kairouan
verweist auf ruhmreiche
Epochen des muslimischen
Mittelalters. Und der Süden
bewahrt in vorbildlicher Weise
alte Lebensformen und
ursprüngliche Traditionen.
14
15
Karthago - Tunis - Weltkulturerbe
von Karthago
Karthago
tunis
nach Tunis
Archäologische
Fundstätte
Karthago
Nach einer alten Legende wurde Karthago von der phönizischen
Königin Elyssa, auch bekannt unter dem Namen Didon, 814 vor
J.C. gegründet. Die Karthager, auch Punier genannt und lange
Zeit Rivalen der Griechen, standen an der Spitze einer Reihe von
Handelsniederlassungen im Mittelmeerraum, die von Spanien bis nach
Sizilien reichten. Die Römer zerstörten die Stadt im Jahr 146 vor J.C.,
bauten sie aber wieder auf, um sie als Hauptstadt der reichen Provinz
Afrikas zu nutzen. Tunis selbst, das ungefähr zwanzig Kilometer von
Karthago entfernt liegt, erhielt erst unter den hafsidischen Sultanen
(13.-16. Jh.) den Status einer Hauptstadt, fiel aber später unter die
Herrschaft des osmanischen Reiches. Die Medina von Tunis ist
sehr gut erhalten. Minarett, türkische turba (Mausoleen), Paläste und
Medersas mit anmutigen Arkaden und zierlichem Stuck umgeben die
berühmte Große Zitouna-Moschee (Olivenbaum).
1 Sidi Bou Saïd.
2 Bardo
Museum.
3 Palast Dar
Hussein.
inspiring tunisiA
1
2
3
16
17
Tunis: die große Moschee Zitouna
von Karthago
nach Tunis
Kunsthandwerk
Unter
und Traditionen
Entdecken Sie die erlesenen Spezialitäten der Gastronomie
und des Kunsthandwerks. Probieren Sie einen Couscous
mit Rosenknospen oder Lammragout mit Pflaumen und
Mandeln. Beim Spaziergang durch die Gassen der Medina
bewundern Sie die Arbeit der Sticker zur Herstellung einer
Jebba oder lassen Sie sich die Fertigung einer Chechia, der
typisch tunesischen Kopfbedeckung aus rotem Filz erklären.
Lauschen Sie einer Vorstellung des stambali, mystischer
Musik afrikanischen Ursprungs, oder der Prozession einer
Bruderschaft der Sufi.
1
2
der Lupe
Kultur heute. Seit der tunesischen Revolution im
Jahr 2011 drängen neue künstlerische Formen in den
Vordergrund. Fotografie, bildende Künste, Darbietungen
und Ausstellungen werden regelmäßig in Kunstgalerien
gezeigt, oder in öffentlichen Räumen wie bei der
Biennale Dream City. Das tunesische Theater, das seit
1910 existiert, entdeckt neue Möglichkeiten, ebenso der
zeitgenössische Tanz, die Musik und das Kino, dem seit
1966 ein panafrikanisches Festival gewidmet ist.
3
4
1 Mundgeblasenes Glas in der Nähe von Carthage. 2 Tunesische Gastronomie. 3 Theaterstück in Tunis. 4 Punische Hafenanlagen in Carthage.
Sehenswertes
Viele Überreste aus dem punischen Karthago gibt es
nicht mehr: Wohnhäuser in den Vierteln Magon und
Hannibal, punische Hafenanlagen. Die römischen Ruinen
spiegeln den Wohlstand der Bewohner dieser Siedlung
wider: die Antoninius Pius Therme, deren großer Saal
eine Höhe von 30 Metern hatte, die Zisternen mit
einem Fassungsvermögen von 60 000 m³, die Kirche
Damous el-Karita, die größte in Afrika… Die Medina
von Tunis zeigt eine sehr gut erhaltene Architektur aus
dem 9. Jahrhundert, die große Moschee und zahlreiche
Bauwerke aus osmanischer Zeit: Hammouda Pacha
Moschee, Medersa Slimeniya, Mausoleum der Prinzessin
Aziza Othmana. Sehr bemerkenswert sind auch die
Gebäude im Jugendstil, Art Déco und Stil Arabisance.
inspiring tunisiA
Museen
Tunesien besitzt eines der bedeutendsten Museen
des Mittelmeerraumes, das Bardo Museum. Besuchen
Sie auch das Keramik Museum Sidi Qacem Jellizi, das
einem Künstler aus dem 15. Jahrhundert gewidmet ist
und das Kunst- und Heimatmuseum im Palast Dar Ben
Abdallah. Das Nationalmuseum von Karthago enthält
außergewöhnliche Sammlungen: gemeißelte Sarkophage,
Statuen des Gottes Baal … Für Interessierte gibt es
auch das „Musée océanographique de Salammbo“, ein
meereskundliches Museum (Fischfangtechniken, eine
Sammlung ausgestopfter Vögel…) oder das Museum
der Musikinstrumente im Palast Ennajma Ezzahra in Sidi
Bou Said.
Das Bardo
Museum
18
19
D
ie weltweit größte Sammlung an römischen
Mosaiken befindet sich im Bardo Museum
in Tunis, in einem alten Palast des Beys, der im
Jahr 2012 vollständig renoviert und vergrößert
wurde. Dieses Museum besitzt eine einzigartige
Sammlung von römischen Antiquitäten.
Bestaunen Sie die unzähligen Meisterwerke der
Mosaizisten Tunesiens, die zu den berühmtesten
des römischen Reiches gehörten. Realistisch,
lebendig und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet
zeigen diese Bilder Themen aus der Mythologie
und dem Alltag der Menschen auf den Feldern
bis zu den Spielen im Amphitheater. Zu den
Meisterwerken, gehört die einzig existierende
Darstellung des Poeten Virgil und die des
Odysseus bei den Sirenen. Aber alle Epochen
sind in diesem Museum vertreten: numidische
Stelen, punische Gottheiten, jüdisches Kulturerbe,
christliches Taufbecken, fatimidisches Flachreliefs,
glänzende Keramik Gegenstände, Koranseiten …
In der Abteilung zur Vorgeschichte findet man
den Hermaion von El Guettar, eine Anhäufung
sakraler Steine, Knochenreste und angespitzten
Feuersteinen, die als die älteste religiöse Anlage
(40 000 Jahre vor J.C.) gilt. Dabei vergessen Sie
nicht die reich dekorierten Räume des Palastes
selbst zu bewundern, von denen ein Teil im
ursprünglichen Zustand erhalten wurde als
typisches Beispiel der tunesischen Architektur des
19. Jahrhunderts: z. B. der von schlanken Säulen
umgebene Innenhof und die Wandplatten aus
Keramik osmanischen Stils.
Tunis: Tourbet el-Bey
(Mausoleum der Familie
des Bey von Tunis)
20
21
Kerkouane - Weltkulturerbe
bizerta
kerkouane
Der alte
Hafen von
Bizerta
von Bizerte
nach Zaghouan
zAGHouan
Der Nordosten Tunesiens war Zeuge aller Zivilisationen, die in
der Vergangenheit die Geschichte des Landes geprägt haben.
Kerkouane ist ein wunderbares Beispiel für die punische Zivilisation.
Utica, die ehemalige Rivalin von Karthago, Thuburbo Majus und sein
beeindruckendes Kapitol, Oudhna und sein Amphitheater, das in
den Berg hinein gehauen wurde, El Haouaria und seine unterirdischen
Steinbrüche, Zaghouan und sein Wassertempel zeigen dem
Betrachter die verschiedenen Facetten römisch-afrikanischen
Lebens. Eine Welt, in der sich punische Relikte häufig mit römischer
Kultur vermischen. In Kelibia steht eine Festung des 12. Jahrhunderts
auf den Ruinen eines byzantinischen Bauwerkes. In Testour haben
die aus Spanien verjagten Muslime Moscheen im Stil der Aragoner
errichtet. In Ghar El-Melh, ehemaliger Marinestützpunkt der Türken,
existieren noch drei Festungsanlagen nach spanischem und
osmanischem Vorbild, genau wie die von Hammamet und Bizerta.
1 Traditionelle
bestickte Tunika
aus Raf-Raf.
2 Utica.
3 Kélibia.
inspiring tunisiA
1
2
3
Das römische
Aquädukt von
Zaghouan
22
23
von Bizerta
nach Zaghouan
Unter
Museen
Nabeul, die wichtigste Stadt von Cap Bon besitzt ein
kleines, höchst interessantes archäologisches Museum;
man sieht dort in erster Linie Tonstatuen von punischen
Gottheiten und prächtige römische Mosaiken. Auch
die Ortschaften Utica und Kerkouane verfügen über
sehenswerte Museen: fein gearbeiteter Schmuck und
Medaillons aus punischer Zeit, römische Statuen aus
weißem Marmor…
1
2
der Lupe
Die Andalusier in Tunesien. Es
gab mehrere
Einwanderungswellen von Flüchtlingen aus dem
muslimischen Spanien. Im 13. Jahrhundert gelangte
die Elite von Sevilla in das noch junge Königreich der
Hafsiden und brachte ihre Baukunst und neue Methoden
der Landwirtschaft mit. Im 17. Jahrhundert haben die
Morisken – zum Christentum konvertierte Muslime
– in großer Zahl Zuflucht auf dem Lande gesucht und
einen Beitrag zur Aufwertung dieses Bereichs geleistet,
aber auch in den Städten machte sich ihr Einfluss auf die
Entwicklung des Kunsthandwerks bemerkbar.
3
1 Thuburbo Majus. 2 Kunsthandwerk aus Nabeul. 3 Amphitheater von Oudhna.
Sehenswertes
Besichtigen Sie Bizerta und seine befestigte Altstadt,
die Kasbah. In der Ortschaft Utica bewundern Sie
die gepflasterten Straßen und die mit Mosaiken
geschmückten Brunnen. In Kerkouane treffen Sie viele
Zeugnisse der Lebensweise der Karthager. Auch die
anderen Sehenswürdigkeiten von Cap Bon sind einen
Besuch wert: die größte muslimische Befestigungsanlage
Tunesiens in Kelibia, die römischen Villen in Neapolis
(Nabeul), die Steinbrüche von El Haouaria, die Medina
von Hammamet. In der hügeligen Landschaft südlich
von Tunis begegnen Sie das riesige antike Aquädukt von
Zaghouan (132 km) und den spektakulären Fundstätten
von Oudhna und Thuburbo Majus.
inspiring tunisiA
Kunsthandwerk
und Traditionen
Besuchen Sie die Werkstätten der Töpfer von Nabeul, die
gleichermaßen geschickt sind in der Herstellung großer
Krüge wie in der Kunst Keramikfliesen zu verzieren.
Nabeul bewahrt viele handwerkliche Techniken, wie das
Kupfer Gravieren, das Matten Flechten, die Stickerei. Der
kulturelle Reichtum dieser Region spiegelt sich auch in
den unterschiedlichen Hochzeitstrachten wider: Tunika
von Raf-Raf mit Blumenmotiven bestickt, Hochzeitskleid
von Nabeul mit golden glänzenden Pailletten verziert,
bestickte Weste und Spitzenhemd in Hammamet …
Erfahren Sie mehr über typisch tunesische Traditionen
wie das Schutzsymbol des Fisches, das auf die Antike
zurückgeht.
Kerkouane, ein
punisches Pompei
24
25
D
ie punische Zivilisation bleibt weitgehend
im Dunkeln. Karthago selbst wurde
vollständig durch einen Brand zerstört und
dann von den Römern wieder aufgebaut. Somit
findet man nur noch spärliche Relikte aus dieser
ersten Siedlungszeit. Der historische Wert von
Kerkouane liegt darin, dass es nie wieder aufgebaut
wurde nachdem es im 3. Jahrhundert v. C.
aufgegeben wurde; man erkennt hier die typische
Stadtplanung einer kleinen karthagischen Siedlung.
Breite, regelmäßige Straßen münden in kleine
und größere Plätze; die wichtigen Gottheiten
des punischen Pantheons – Baal,Tanit, Ashtart,
Eshmoun, Melqart – wurden in einem Altarraum
unter freien Himmel verehrt. Als Volk von Seeleuten und Händlern waren die Karthager offen
im Umgang mit den Völkern des Mittelmeerraumes: man fand in Kerkouane sehr schöne
griechische Keramikgefäße mit schwarzen
Motiven. Ihre Sitten waren verfeinert: ihre Häuser,
zum Schutz gegen das Böse, mit dem Zeichen
der Tanit versehen, waren mit rosa angestrichenen
Badewannen ausgestattet; der Fußbodenbelag,
aus Zement mit eingelassenen weißen
Mosaiksteinen,Vorläufer der Mosaikkunst, die
ihren Höhepunkt im römischen Afrika erreichte.
Dougga - Weltkulturerbe
von Dougga
dougga
el kef
nach Sbeitla
sbeitla
El Kef
Der Westen Tunesiens wird vom Atlasgebirge durchzogen
und zeigt eine Landschaft, in der Täler, Hochebenen und Gebirgszüge
sich abwechseln. Das Gebiet zeichnete sich in der Antike durch
großen Wohlstand aus. Die kleine Stadt Thugga (heute Dougga) ist
trotz ihrer bescheidenen Größe reich an prächtigen Bauwerken.
Sbeitla, eine Kolonie, die im 1. Jahrhundert für die Veteranen der
römischen Armee erbaut wurde, entwickelte sich bis zum Ende des
antiken Zeitalters zur bedeutendsten Stadt von Afrika. Haidra besaß
eine der größten byzantinischen Festungen des gesamten Maghreb
und mehrere Kirchen, denn das Christentum auf afrikanischem
Boden hat viele Zeugnisse hinterlassen. Aber auch Relikte
vorrömischer Zeit sind in dieser Region zu finden, z.B. der numidische
Tempel von Chemtou. Mitten in den Bergen gelegen treffen wir auf
die Stadt El Kef, die außer den Spuren aus römischer Zeit auch eine
beeindruckende Festung der osmanischen Epoche aufweist.
1 Bulla Regia.
2 Dougga.
3 Sbeitla.
inspiring tunisiA
1
2
3
26
27
Makthar
von Dougga nach
Sbeitla
Kunsthandwerk
Unter
und Traditionen
Abseits der großen städtischen Ballungsräume hat sich
in diesen Regionen die kulturelle Eigenart der Beduinen
erhalten. Man findet feine handgewebte Decken und
die dicken Teppiche der Nomaden, die gtifs, die mit
geometrischen Motiven in prächtigen Farben hergestellt
werden. Sejnane, in den Berghängen am Meer gelegen,
ist bekannt für seine kreativen Töpferarbeiten, die nur
von Hand ohne Drehscheibe ausgeführt werden.
1
2
der Lupe
Das christliche Tunesien. Das Christentum in Afrika
wird symbolisiert durch den heiligen Augustinus,
der in Karthago studiert hat; es sind die christlichen
Schriftsteller von Tunesien, die das Lateinische als
Kirchensprache des Okzidents vorgegeben haben.
Großräumige Kirchenruinen, Taufbecken, Kapellen mit
Mosaiken, die christliche Themen darstellten … das
Kulturerbe ist groß und ermöglicht dem Besucher, sich
das Leben und den besonderen Kult dieser ersten
Christen vorzustellen.
3
1 Bedouinen Teppich. 2 Numidisches Mausoleum von Dougga. 3 Die osmanische Kasbah von El Kef.
Sehenswertes
Von allen römischen Fundstätten ist Dougga eine der
spektakulärsten. Bulla Regia ist bemerkenswert wegen
seiner unterirdischen Etagenvillas, die Schutz vor der
Hitze boten; Chemtou wegen seiner Steinbrüche, in
denen Marmor abgebaut wurde; Makthar durch seinen
Triumphbogen und seine vorrömischen Dolmen. Die
späte Antike ist in Sbeitla vertreten (Kapitol mit drei
verschiedenen Tempeln, Taufbecken mit Mosaiken) und
in Haidra treffen wir auf eine byzantinische Zitadelle
mit zwei Kirchen. Besichtigen Sie auch die osmanische
Zitadelle von El Kef und die genuesische Festung von
Tabarka, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde, um den
Korallenfang zu kontrollieren.
inspiring tunisiA
Museen
Das Museum von Chemtou präsentiert in moderner
Perspektive zahlreiche Informationen über die Numider,
antike Zivilisation, die sich im Kontakt zu Karthago
entwickelt hat. Man hat tatsächlich in dieser Gegend
Reste eines Tempels gefunden, der dem numidischen
König Massinissa gewidmet war. In der Stadt El Kef
finden Sie im Heimatmuseum ein prachtvolles religiöses
Bauwerk des 18. Jahrhunderts; es ist eine Fundgrube an
Informationen über Brauchtum der Reiter, Kostüme und
Schmuck des Nordwestens oder auch das Leben der
Beduinen in den Zelten.
Die antike Stadt
Dougga
28
29
D
ie archäologische Fundstätte Dougga
ist eine der spektakulärsten in Tunesien.
Inmitten von Olivenbäumen liegen die Ruinen
auf einem leicht geneigten Hochplateau; auf
einer Oberfläche von 70 Hektar zeichnen
sich die Umrisse einer sehr gut erhaltenen
römischen Stadt ab. Die ehemalige numidische
Königsstadt, das antike Thugga, war in römischer
Zeit mit prächtigen Bauwerken geschmückt:
das Kapitol, an dessen Giebel ein Flachrelief
zu sehen ist, das die Krönung des Kaisers
Antoninius zeigt, das Theater mit 3500 Plätzen,
der Tempel der Juno Caelestis von einer
halbrunden Säulenhalle umgeben, wo weiter
heimlich der Kult der karthagischen Göttin
Tanit vollzogen wurde. Diese Bauwerke des
2. und 3. Jahrhunderts sind Zeugnisse einer
glanzvollen römischen Epoche; sie gelten
als die am besten erhaltenen Relikte des
römischen Imperiums. Diese Ausgrabungsstätte
ist so umfangreich, dass sie einen ausgiebigen
Besuch rechtfertigt, vom Forum mit den
Zisternen über den Marktplatz, die Thermen,
die Tempel und die Wohnhäuser…Aber eines
der bemerkenswertesten Bauwerke stammt
aus der Zeit vor der Eroberung durch die
Römer: es handelt sich um das libysch-punische
Mausoleum, Zeugnis der königlich numidischen
Architektur, das uns fast unbeschädigt
überliefert wurde.
Kairouan - Sousse - El Jem - Weltkulturerbe
kairouan
von Kairouan
nach El Jem
sousse
El jem
Die große
Moschee von
Kairouan
Im Jahr 670 gegründet, erlangte Kairouan unter der Herrschaft der
Aghlabiden im 9. Jahrhundert seine Blütezeit. Hier begann auch
das Kalifat der Fatimiden, die vorübergehend Mahdia zu ihrer
Hauptstadt wählten, bevor sie im Jahr 969 Tunesien verließen,
um Kairo zu gründen. Kairouan blieb Zentrum einer glanzvollen
Zivilisation unter den ziridischen Herrschern bis zu seiner Plünderung
durch hilalinische Stämme (1057). Sie blieb auch danach von großer
religiöser Bedeutung, wie die angesehene zaouia, genannt auch
die „Mosquée du Barbier“, aus dem 17. Jahrhundert belegt. Sousse,
einst der Militärhafen von Kairouan, war Teil einer Reihe von Ribats,
Festungsanlagen und religiöse Rückzugsorte; Das Ribat von Monastir
ist ein außergewöhnliches Bauwerk. Nicht weit entfernt das riesige
Kolosseum von El Jem, Zeugnis für die Existenz einer großen antiken
Stadt, die durch den Handel mit Olivenöl an Bedeutung gewann.
1 Ribat von
Sousse.
2 Kairouan.
3 Die große
Moschee von
Kairouan.
inspiring tunisiA
1
2
3
30
31
Kolosseum von El Jem
von Kairouan
nach El Jem
Kunsthandwerk
Museen
und Traditionen
Das Museum von Raqqada (Kairouan) hat eine Sammlung
mittelalterlicher Fundstücke von großem Wert:
metallisch glänzende Keramikobjekte, Manuskripten wie
den berühmten „Blauen Koran“… Sousse besitzt ein
erstklassiges archäologisches Museum mit wunderbaren
römischen Mosaiken. Besuchen Sie auch das Museum
und die nachgebaute römische Villa in El Jem, sowie die
Museen von Sousse, Monastir und Mahdia.
1
Kairouan ist bekannt für seine Teppichweberei mit den
Gördes-Knoten und Mustern ähnlich denen orientalischer
Teppiche: Zentrales Medaillon umrahmt von parallelen
Bändern. Auf dem Land weben die Frauen glatte
Teppiche und Kleidungsstücke mit farbenprächtigen
Motiven der Berber. Die Weber von Mahdia sind
Spezialisten in der Herstellung von Seidenstoffen, die
mit Gold- oder Silberfäden durchzogen sind.
2
3
1 Teppich aus Kairouan. 2 Der „Blaue Koran“ (Museum von Raqqada). 3 Mahdia.
Sehenswertes
Die Medina von Kairouan fasziniert durch die Schlichtheit
ihrer Architektur, ihre mittelalterlichen Monumente und
ihre große Moschee (siehe Seite 33). Bewundern Sie
auch das riesige Becken der Aghlabiden, interessantes
hydraulisches System aus dem 9. Jahrhundert, die
zaouia von Sidi Sahbi („Mosquée du Barbier“), ein
wunderschönes Gebäude des 17. Jahrhunderts. Die
Medina von Sousse hat ihre Stadtmauern erhalten, ihre
Moschee, ihr Ribat und die Kasbah aus dem späten
Mittelalter. Interessant sind auch das große Tor der
Fatimiden Moschee in Mahdia, das Ribat von Monastir
und das Kolosseum von El Jem (3. Jahrhundert) Zeuge
römischer Baukunst in ihrer Blütezeit.
inspiring tunisiA
Unter
der Lupe
Paul Klee in Tunesien. In Kairouan erlebte der junge Paul
Klee den Höhepunkt seiner Reise nach Tunesien, die er
im Frühjahr 1914 zusammen mit seinem Malerfreunden
August Macke und Louis Moilliet unternahm. In seinem
Tagebuch schreibt er: „Früh vor der Stadt gemalt, leicht
zerstreutes Licht, mild und klar zugleich. (…) Ein Abend von
ebenso zarter als bestimmter Farbigkeit. Glückliche Stunde.
(…) Es dringt so tief und mild in mich hinein, ich fühle das
und werde so sicher, ohne Fleiss. Die Farbe hat mich.“
Die groSe
Moschee von
Kairouan
32
33
H
ier sehen wir einen Gebetsraum mit einer
flachen Decke, von zahlreichen Säulen
und Arkaden gestützt und mit einer Kuppel,
die die mihrab zur Geltung bringt, das ist die
Nische, die in die geheiligte Richtung nach
Mekka weist: die große Moschee von Kairouan
galt als Prototyp für zahlreiche Moscheen, die
später im muslimischen Okzident bis hin nach
Andalusien gebaut wurden. Ihre schlichte und
doch ausdrucksstarke Architektur entstand im
Jahre 836, nachdem die ursprüngliche Moschee
aus dem Jahr 670 wieder errichtet wurde. Sie
enthält Schätze wie eine Keramik Beschichtung
mit Metallreflexen, die aus Bagdad stammt,
sowie die aus Holz arabeskenartig geschnitzte
Kanzel (minbar), die die älteste der gesamten
muslimischen Welt ist. Genau wie in der großen
Moschee von Tunis, die in der gleichen Zeit
entstand, wurden die schönsten Säulen der
antiken Fundstätten aus der Umgebung für
die Erbauung des Gebetsraumes verwendet.
Vor diesem Raum liegt eine zweite Kuppel
mit einer doppelreihigen maurischen Galerie
(der Narthex), die eine besondere Harmonie
ausstrahlt, erbaut 875. Der weite Hof und das
Minarett nach Art der römischen Leuchttürme
vervollständigen diese Ehrfurcht gebietende
Anlage.
von Sfax ins
sfax
Djerba
tataouine
Die Ksours
bei Tataouine
Land
der „Ksours“
Sfax, zweitgrößte Stadt von Tunesien, ist dem Orient verpflichtet
und auch der Sahara. Im 17. Jahrhundert erreichten die großen
Karawanen die Tore der Stadt nach einer langen Reise durch die
libysche Wüste; die Reeder gelangten zu beträchtlichem Reichtum,
während die Geographen aus Sfax wertvolle Navigationskarten
erstellten. Die Medina, von einer Stadtmauer umgeben, ist bis zum
heutigen Tage gut erhalten. Im Süden begegnen wir den ersten
Ausläufern der Sahara mit Gabès, einer der wenigen Küstenoasen
weltweit und von Plinius dem Älteren beschrieben sowie die
Höhlenwohnungen von Matmata. Jenseits dieser Region liegt
das raue Gebiet der Ksours – baulich interessant wegen seiner
befestigten Sammelspeicher – ein Land der Nomaden, mit Dörfern
auf Bergspitzen und einer alten Kultur der Berber. Zum Kontinent hin
hat Djerba eine sehr eigenwillige Kultur entwickelt auf Grund seiner
Insellage und seiner religiösen Besonderheit (siehe Seite 37).
1 Medina von
Sfax.
2 Palmenhaine
von Gabès.
inspiring tunisiA
1
2
34
35
Sfax: die große Moschee
von Sfax ins
Land der „Ksours“
Kunsthandwerk
Unter
und Traditionen
Die Frauen im Süden Tunesiens weben prachtvolle
Stoffe auf sehr primitiven Webstühlen: gestreifte
Decken in lebhaften Farben, glatte Mergoum Teppiche
mit traditionellen Motiven oder Bakhnougs (Tücher)
mit zarten eingewebten weißen Mustern. In Djerba
ist die Ghriba-Synagoge, geschmückt mit Votivbildern,
auch Stätte einer großen Wallfahrt. Die schwarze
Volksgruppe der Insel pflegt den „Gougou“, einen
Gemeinschaftstanz der Männer mit Stöcken in langen
schwingenden Röcken.
1
2
der Lupe
Tätowierungen
und
Berbermotive.
Sowohl
Männer als auch Frauen aus den ländlichen Regionen
trugen früher zahlreiche Tätowierungen in der
charakteristischen eckigen Form. Unterbrochene Linien
symbolisierten die Palme, Rautenmuster symbolisierten
die Schildkröte, Kreuze und Dreiecke waren Teil einer
Gesamtdekoration, die man heute nur noch bei älteren
Menschen findet. Aber dieselben Zeichnungen, die zum
alten Kulturgut der Berber gehören, erscheinen noch
auf Töpferwaren, Teppichen und als Webmuster.
3
4
1 Webwaren aus dem Süden. 2 Ghriba-Synagoge von Djerba. 3 Museum für Heimatkunde in Djerba. 4 Die Street-Art-Ausstellung „Djerbahood“.
Sehenswertes
Besuchen Sie die Medina von Sfax und achten Sie
dabei auf das seltsame Minarett von Sidi Amar
Kammoun und das von der großen Moschee, welches
mit Steinskulpturen reich verziert ist. Im Stadtzentrum
beachten Sie die Gebäude im Arabisance Stil. Der
Südosten Tunesiens zeichnet sich durch perfekte
Anpassung des Lebensstils an das wüstennahe
Milieu aus. In Djerba kann man die ausgewogene
Form der traditionellen Architektur bewundern, die
Ghriba-Synagoge und die Festung Ghazi Mustapha
(14. Jahrhundert). Ein Besuch in „Djerbahood“, eine Art
Freilicht-Street-Art-Museum mit Graffitikunst aus allen
Teilen der Welt, lohnt sich ebenfalls.
inspiring tunisiA
Museen
In Sfax finden Sie in der alten Kasbah ein Museum
für historische Architektur. Im Palast Dar Jallouli,
einem schlichten und beeindruckenden Haus des
17. Jahrhunderts, werden schöne Objekte aus dem Leben
wohlhabender Familien gezeigt: Möbel, Kopfbedeckungen
für Frauen, Hinterglasmalereien… Das Museum für
Heimatkunde in Djerba, vor kurzem modernisiert, birgt
Gegenstände aus dem täglichen Leben auf der Insel
(Kostüme, Töpferwaren, Landwirtschaft und Fischerei…),
wohingegen im Park Djerba Explore eine kostbare
Sammlung von alten Objekten aus Tunesien und dem
Mittleren Osten zu bewundern ist und im Museum von
Guellala finden Sie Szenen aus dem traditionellen Leben.
Ibaditen
Architektur
auf Djerba
D
ie Kultur der Insel Djerba
wurde stark geprägt
vom Islam der Ibaditen, der
einst sehr verbreitet im Süden
Tunesiens war und der heute
nur noch in einigen Teilen der
Welt praktiziert wird, z. B.
im Sultanat von Oman. Die
Ibaditen messen den Werten
wie Genügsamkeit, Einfachheit
und Gleichheit sehr hohe
Bedeutung bei; Werte, die
auch in ihrer Architektur zum
Ausdruck kommen. Djerba
hat ungefähr 350 Moscheen
unterschiedlicher Größe und
Baustile, die über die ganze
Insel verstreut sind und die
häufig drei Jahrhunderte
alt oder sogar noch älter
sind. Hier finden wir eine
unterirdische Moschee, von
36
der lediglich zwei Kuppeln
aus dem Boden ragen. Dort 37
treffen wir auf ein MoscheeMausoleum mit einem Dom in
Form einer Bergkuppel. Dann
wieder begegnet uns ein ganz
schlichter Gebetssaal, dessen
Decke mit berberischen
Motiven bedeckt ist. In
Küstennähe finden wir eine
Vernetzung von Moscheen,
die eine eventuelle Invasion
aufhalten sollten: deren hohe
fensterlose Mauern konnten
Angriffen widerstehen und
von ihren Minaretten wurden
Lichtsignale gesendet, um
die Bevölkerung zu warnen.
Andere Baustile sind für Djerba
typisch, die Menzels (ländliche
Gutshäuser) und die Fondouks
(Karawansereien).
von Tozeur nach
Ksar Ghilane
tozeur
douz
Architektur
von Tozeur
Der tiefe Süden Tunesiens entsprach im Altertum dem
römischen Grenzwall (limes), einem Gebiet mit Festungsanlagen,
die zur Überwachung rebellischer Stämme dienten; die Ruinen einer
dieser Festungen sind noch in Ksar Ghilane sichtbar. Nach der
Eroberung durch die Araber gewannen die Oasen an Bedeutung als
Etappen für den Karawanenhandel. So auch im Fall von Tozeur,
der ehemaligen römischen, später byzantinischen Zitadelle, die an
einen Palmenhain von mehreren hunderttausend Bäumen grenzt. Die
Nachbarstadt Nefta, die gleichermaßen eine große Oase beherrscht,
ist ein Zentrum religiöser Verehrung der Marabuts und hat um die
hundert Sufi Mausoleen. Die Region weiter nördlich um Gafsa –
dem antiken Capsa – ist bekannt bei den Geschichtsforschern als
Herzstück einer urtümlichen Zivilisation, genannt Capsien; aus dieser
Zeit stammen viele Werkzeuge und künstlerische Zeugnisse wie
Gravierungen auf Straußeneiern.
1 Wüstennomaden bei
Douz.
2 Nefta.
3 Tozeur.
inspiring tunisiA
1
2
3
38
39
Tozeur
Sehenswertes
In Tozeur und Nefta bestehen die Häuser aus
Lehmziegelanordnungen im Relief, mit dekorativen
Mustern wie Rauten, Zickzackformen, Palmen und
Sechsecken. Die Moschee von Bled el-Hadher in Tozeur
besitzt eine Gebetsnische (Mihrab) aus der Zeit der
Almoraviden. Zwei große tunesische Persönlichkeiten
prägen die Geschichte von Tozeur: Ibn Chabbat, Denker
und Freigeist des 13. Jahrhunderts, der dort auch
begraben ist und der Dichter des 20. Jahrhunderts,
Aboulkacem Chebbi, dessen Geburtshaus man
besichtigen kann.
Kunsthandwerk
und Traditionen
Schauen Sie zu bei der Herstellung traditioneller Ziegel
aus einem Lehm-Sandgemisch. Das Kunsthandwerkund
Heimatmuseum von Tozeur zeigt das hydraulische
Bewässerungssystem der Oase, Kunsthandwerk und
Kostüme; der Park Eden Palm erklärt die Welt der
Dattelpalmen. Entdecken Sie die Traditionen der
Wüstennomaden, die weiterhin die Transhumanz für ihre
Schaf- und Ziegenherden betreiben; sie züchten wie eh
und je die Hunde der Rasse Sloughi und schlanke schnelle
Dromedare (Meharis), die in früheren Zeiten auch als
Reittiere für militärische Zwecke genutzt wurden.
Nützliche
informationen
Fläche
163 155 km2
Amtssprache
Arabisch
Küstenlinie
1 298 km
Hauptstadt
Tunis
Klima
Mediterranes Klima
(semiarid im Landesinneren, trocken im
Süden). Durchschnittstemperaturen : Dezember
11,4°C, Juli 29,3°C.
Wichtigste Städte
Sfax, Sousse, Béja, Bizerte,
Jendouba, Gabès, El Kef,
Nabeul, Médenine, Kairouan
Bevölkerung
10,9 Millionen Einwohner
Religionen
Muslime (98% der
Bevölkerung), Juden,
Christen
Sprache
Arabisch. Deutsch wird
überall in den Tourismusgebieten gesprochen.
Verkehrsschilder und
sonstige Schilder sind im
allgemeinen zweisprachig
Arabisch-Französisch.
nationalfeiertag
20. März (Unabhändigkeit,
1956)
ZeitZone
GMT + 1
Telefon
Vorwahl für Tunesien: 216
+ Telefonnummer (8 Ziffren)
Währung
Tunesischer Dinar (TND).
Ein tunesischer Dinar
entspricht 1 000 Millimes.
Import und Export des
Dinar sind untersagt.
Traveller’s cheques werden
akzeptiert.
1 Euro = etwa 2,4 TND.
internationale Flughäfen
Tunis, Monastir, Djerba,
Sfax, Tabarka, Tozeur,
Gafsa, Gabès, EnfidhaHammamet
Fluggesellschaften
Tunisair
[email protected]
www.tunisair.com.tn
Nouvelair
[email protected]
www.nouvelair.com
Kreditkarten
Visa, MasterCard,
Eurocard, Amex, Diner’s
Club
Die Auslandsbüros des Tunesischen
Fremdenverkehrsamts weltweit
Vereinigten Königreich /
London
Tunisian National Tourist Office / 3ème étage,
111 Baker Street W1U6 SG, London
Tel: 00442072245598 / 00442072246201
Fax: 442072244053
[email protected]
NIEDerlandEN /
DEN HAAG
Schweden / Stockholm
Tschechische republik
/ Prag
Ambassade de Tunisie
Gentsestraat - 98-2587 HX The Haag
Tel: 0031703603305 / 0031703466112
Fax: 0031703514323
[email protected]
Kanada / Montreal
BelgiEN / BrÜssel
1155, rue Université, suite 1014 Montréal (Québec)
Canada H3B 3A7
Tel: 0015143971182 / 0015143970403
Fax: 0015143971647
[email protected]
162, avenue Louise, 1050 Bruxelles
Tel: 003226483078
003226482355
Fax: 003226472018
[email protected]
FRANkreich / PARIS
DEUTSCHLAND / FRANkFuRT
32, avenue de l’Opéra 75002 Paris
Tel: 0033144517465
Fax: 0033147425268
[email protected]
Fremdenverkehrsamt Tunesien
Bockenheimer Anlage 2, 60322 Frankfurt
Tel: 00 49 69 1338350
Fax: 00 49 13383522
[email protected]
Tuniska STATENS TURISTBYRA
STUREPLAN 1 511145 STOCKHOLM
Tel: 004686780645 / 004686783366
Fax: 004686781905
[email protected]
Sokolska 3912000 Praha 2
Tel: 00420 224941824 / 00420224942424
Fax: 4200224941825 - [email protected]
österreich / wien
1010 Wien Opernring 1
Stiege R. Tür 109
Tel: 0043 15853480
Fax: 431585348018
[email protected]
Spanien / MADRID
AlgeriEN / Algier
Italien / Milano
Oficina Nacional del Turismo Tunesino C/
Alberto Aguilera N°11 (1°C)
Tel: 0034915481435 / 0034915481843
Fax: 0034915483705
[email protected]
Cité des 90 Logts Bt 2 Apt 3 Said Hamdine
Bir Mourad Rais Alger
Tel: 0021321608190 - Fax: 00 21321608190
Ente Nazionale Tunisino per il Turismo
Via Pantano 11 - 20123 Milano
Tel: 00390286453044 / 00390286453026
Fax: 003902862752
[email protected]
37, boulevard Benzerdjeb - Oran
Tel: 0021341402870 - Fax: 0021341402870
[email protected]
photo credits © ONTT : pp. 2-3 ; 10 ; 11 ; 13 ; 18 (1-4) ; 26 (3) ; 28 (3) ; 29 ; 31 ; 36 (2)
© Shutterstock / Sergey Yakovlev : p. 4-5
© Shutterstock / eFesenko : p. 22 (top)
© Shutterstock / Chris from Paris : p. 22 (3)
Russland / Moskau
Тунисский Национальный офис по туризму в России
Кутузовский проспект, д.13, офис 108-109
Москва 121248
Tel: 0074992433181 / 0074992433058
Fax: 0074959748001 - [email protected]
© MCM / Slim Mdimegh : pp. 23 ; 38 (top)
© MCM for the other images
Inside back cover : montage (© Shutterstock and MCM)
Polen / warschau
Tunezyjski Urzad Ds. Turystki , rue Szpitalna
6 Lok. 20/21, 00-131 Warsozama
Tel: 0048225370151 / 0048225370152
Fax: 48228262313
[email protected]
ungarn / Budapest
Tel: 003612476380
Fax: 003612476349
[email protected]
china / peking
突尼斯国家旅游局
北京市朝阳区建外大街乙12号
双子大厦西塔2502室,100022
Tel: 00861065682539
Fax: 00861065680169
Tunesien …
inspiriert Sie
Tun Sie es vielen Fotografen und
Besuchern Tunesiens gleich, halten
Sie Ihre schönsten Momente in
Bildern fest und teilen Sie diese auf
unserer Facebook-Seite
discover tunisia
Auf den Spuren von Karthago
discovertunisia.com
© Tunisian National Tourist Office
Design and copy: MCM - 2016
mcmcommunication.tn