Grundsatzkonzept Inhalt Grundsatzkonzept .................................................................................................................... 1 I. Einleitung .......................................................................................................................... 2 1. Allgemeine Ausgangslage ............................................................................................. 2 2. Ausgangslage Rheinisch-Bergischer Kreis ................................................................... 3 II. Strategie............................................................................................................................ 4 1. Grundsätzliche Rahmenbedingungen der Sozialplanung im RBK.................................... 5 1.1 Sozialraumorientierung / Quartierentwicklung ....................................................... 5 1.2 Systematisches und abgestimmtes Sozialmonitoring / Berichtswesen / Evaluationsverfahren ........................................................................................................ 6 1.3 Integrierte Planung ................................................................................................. 7 1.4 Partizipation............................................................................................................ 8 1.5 Verstärkte Prävention............................................................................................. 8 1.6 Wirkungsorientierung ............................................................................................. 9 2. Strukturen der Sozialplanung im Rheinisch-Bergischen Kreis ...................................... 9 3. Zusammenfassung ...................................................................................................... 10 Seite1von11 I. Einleitung DerRheinisch-BergischeKreisliegtöstlichderMetropoleKöln,südöstlichbzw.südlichder BallungskerneLeverkusenundWuppertal,westlichvonGummersbachsowienördlichzumRheinSieg-Kreisundhatrund280.000Einwohner. VondenachtKommunendesRheinisch-BergischenKreisesnimmtdiezentralliegendeStadtBergisch Gladbachmitihrenrund110.000EinwohnerneineAusnahmestellungein.Beidenübrigen Kommunen,Leichlingen,BurscheidundWermelskirchenimNorden,KürtenundOdenthalinder MitteundOverathundRösrathimSüdendesKreisgebietesliegtdieEinwohnerzahlzwischen15.000 (Odenthal)und35.000(Wermelskirchen). 1. AllgemeineAusgangslage AusdenHerausforderungen,diefürKommunenderzeitbestehenbzw.denensiesichzukünftig verstärktstellenmüssen,ergebensichverschiedensteFragestellungen,inBezugaufden Sozialbereich/diesozialeInfrastrukturineinerKommune. InderStudie„WachsendeHerausforderungenbeizunehmenderPrognoseunsicherheitund reduziertenfinanziellenHandlungsspielräumen“desDeutschenStädtetages2011(vgl.Handbuch ModerneSozialplanung,MAISNRW)wurdensiebenHerausforderungenfürStädteund StädteregionenmitbesondererBrisanzgenannt: 1. DieGlobalisierungderMärkte,mitdersichderWandelvonderIndustrie-zur Wissensgesellschaftfortsetzt.DadurchverschärftsichderWettbewerbderStädteund Regionenuntereinander. 2. DieverschärfteEinkommenspolarisierungalsFolgedeswirtschaftlichenStrukturwandelsmit steigendenZahlenarmerundsozialbenachteiligterBevölkerungsgruppen. 3. DieBildungsarmut,dieeinenwesentlichenAnteilvonArmutansichausmacht,andererseits KinderundJugendlicheansozialer,ökonomischerundberuflicherTeilhabehindert. 4. EinezunehmendfragilerwerdendeStadtgesellschaft,dievonIndividualisierungund Abschottunggekennzeichnetist.HierzugehörenauchdieEntstehungvon ParallelgesellschaftensowieeinezunehmendeBedeutungdesStadtviertelsalszentraler Integrationsebene. 5. DersozialeunddemografischeWandel,d.h.dieEntwicklungvonEinwohnerzahlen, AltersstrukturundLebensweisenmitörtlichundregionalsehrunterschiedlichen Ausprägungen. 6. DerKlimawandel,dersichauchaufkommunalerEbenefeststellenlässtundderinder ZukunftsowohlüberKlimaschutz(Mitigation),EnergiewendeundAnpassungderStädte (Adaption)nochmehrBedeutungfürdiekommunaleAgendaentwickelnwird. 7. DiePrivatisierungöffentlicherAufgabenunddieÖkonomisierungderVerwaltung,die insgesamtdieSteuerungs-undKontrollmöglichkeitenreduzierthabe,sodasses„“schwerer gewordenist,eineeinheitlicheStadtpolitikgegenüberdenVerselbstständigungstendenzen vonVerwaltungseinheitensowiederstädtischenGesellschaftendurchzusetzen“. DieseHerausforderungenwirkensichmittelbarundunmittelbarauchaufdieFinanzaufwendungen innerhalbderSozialbudgetsderKommunen/Kreiseaus. Seite2von11 2. AusgangslageRheinisch-BergischerKreis Gemäßderaktuellen1.FortschreibungdesDemografieberichtsfürdenRheinisch-BergischenKreis (http://www.rbk-direkt.de/demografiebericht-2014-erste-fortschreibung.pdfx)wirdsichdie BevölkerungsstrukturbiszumJahr2030(alsobereitsimLaufedernächsten16Jahre!)inBezugauf dieGruppederüber65-Jährigenvonderzeit63.000auf80.000EinwohnerInnenunddamitumrund 27%gegenüberdemStand2014steigern.BeiderGruppederüber80-Jährigenergibtsicheine Zunahmevon16.000auf24.500EinwohnerInnenunddamiteinZuwachsvon52%. DieerwarteteGruppederPflegebedürftigenimRheinischBergischenKreiswirdsichindiesem Zeitraumvon9.200aufrund12.700unddamitumrd.40%steigern. DieGruppederBevölkerungimAltersspektrumvon15–65Jahrenwirddagegenvon183.000auf 155.000EinwohnerInnenschrumpfenunddamitum15%absinken. ImJahr2014habenvonallenimRheinisch-BergischenKreislebendenKindernunter15Jahren, 11,2%LeistungennachdemSGBIIerhalten. DieSpreizungliegtzwischen3,0%inOdenthalund14,7%inBergischGladbach. Seite3von11 DieseDatenverdeutlichen,dassdiedemografischenAuswirkungeninvielfältigerArtundWeiseauf kommunaleStrukturenwirkenwerden.DerDemografischeWandelwirddieregionalenUnterschiede zwischenStadtundLand,zwischenstadtnahenundstadtfernenSiedlungsgebieteninBezugauf ThemenwieWirtschaftskraft,ErhaltundAusbauvonInfrastruktur,interkommunaleZusammenarbeit,etc.nochverstärken. Ebensowirddeutlich,dasssichauchimRheinisch-BergischenKreis,ineinzelnenKommunendem demographischenTrendgegenläufigeEntwicklungenbeimBezugvonSGBII-LeistungenfürFamilien bzw.fürKinderundJugendlichezeigen. DiehierdargestelltenEntwicklungenwerdenunterstrichendurchdieEntwicklungderkommunalen Sozialaufwendungen.ImLandesschnittsinddieseindenJahrenvon2007bis2013umrund40% gestiegen.DasVolumenderSozialaufwendungen(brutto)alleinebeimRheinisch-BergischenKreisfür dasJahr2015beträgtmehrals130Mio.€(entsprichtca.48%desGesamthaushalts).Insoweitwird deutlich,dassauchindieserHinsichteinenichtunerheblicheBelastungaufdenKreisunddie Kommunenzukommenwird. EinezwangsläufigeBegleiterscheinungdieserEntwicklungistderimmergrößerwerdendeHilfe-und UnterstützungsbedarfdurchdieöffentlicheHandbeidenMenschen.Dabeigehenmitdenkonkreten Bedarfen(Erziehung,Pflege,etc.)ineinemGroßteilderFälleauchfinanzielleUnterstützungeinher. DasThemaArmutbzw.ArmutsbekämpfungbezüglichallerAltersklassenstehtdaherimmermehrim Fokus.HierbeihabendieAuswirkungenaufFamilienbzw.KinderundJugendlicheeinebesondere Bedeutung.FamiliensindeinemaßgeblicheGrößefürvielfältigeEntwicklungeninnahezuallen LebensbereichenineinerKommune.EinausschließlichalsStandort-undWirtschaftspolitik verstandenesFamilienbewusstseinfokussiertabervorrangigaufFamilienmitgliederals ArbeitskräftepotenzialundalsSteuerzahlerundverkenntdamitdieLeistungenderFamiliefürdas GemeinwesenunddieSicherungdesHumanvermögens.FamilienerbringenihreLeistungendabei nichtnurabstraktfürdieGesellschaftinsgesamt,sondernwerdenganzkonkretfürdasörtliche GemeinwesenunddiedortigenThemenstellungen(z.B.:Wohnen,Bildung,Betreuung,Pflege,etc.) wirksam.DieörtlichenFamilienstrukturensindindiesemZusammenhangeinewesentliche KomponentederSozialstrukturenvorOrtundbeeinflussendieEntwicklungstrendsmaßgeblich. AusgewogeneSozialstrukturensindsomitfürdiekommunaleEntwicklunggenausowichtigwieeine konkurrenzfähigeWirtschaftsstruktur. DiezuständigenAkteureindenverschiedenenSozialbereichen(u.a.Jugendhilfe,Jobcenter, Gesundheitshilfe,KommunalesIntegrationszentrum,tec.)habendaherspezielleAngeboteund MaßnahmenfürdieseZielgruppeentwickelt(z.B:„NetzwerkFrüheFörderungimRheinischBergischenKreis“„Teilhabeermöglichen-KommunaleNetzwerkegegenKinderarmut(Jugendämter BergischGladbachundRheinisch-BergischerKreis)“,„RBK2020:KinderimRheinisch-BergischenKreis wachsengesundundsicherauf“,“KonzeptfürdieIntegrationsarbeitimRheinisch-Bergischen Kreis“….).EbensoisthieraufdasbereitsimJahre2008gegründeteBildungsnetzwerkmitden KoordinierungenundMaßnahmeninsbesondereimBeriechderÜbergängeimBildungssystemundin dieBerufswelt(Stichwort:„KeinAbschlussohneAnschluss“)hinzuweisen. II. Strategie DiedargestelltenHerausforderungenundsichweiterhinveränderndeRahmenbedingungen erforderndieEntwicklungvonHandlungsstrategienundkonkretenZielsetzungen.Umdieszu erreichenisteingeeignetesInstrumentariumvorzuhalten,welchesdieverantwortlichenAkteure hierzuindieLageversetzt. Seite4von11 AusSichtdererweitertenArbeitsgemeinschaftderJugendhilfe-undSozialdezernentenimRheinischBergischenKreis,demJobcenterRhein-BergundderArbeitsgemeinschaftderFreien WohlfahrtspflegeimRheinisch-BergischenKreis,bedarfesdaherdemAufbaubzw.Ausbaueines SozialplanungsprozessesaufregionalerEbene. DiesesInstrumentsolleinenwesentlichenBeitragfürdiestrategischeSteuerungderkommunalen SozialpolitikundderSozialverwaltungleistenundermöglichen,dass • diesozialeLagederKommuneanalysiertundEntscheidungsträgerinnenund-trägeraus PolitikundVerwaltunginformierterentscheiden, • wirkungsvollereInstrumenteundMaßnahmenentwickeltwerden,diedenoben dargestelltenEntwicklungenentgegenwirkenunddiesozialeLagederBevölkerung verbessern, • planendes,wirkungsorientiertes,besondersauchpräventivesHandelnlängerfristigdie finanziellenGestaltungsmöglichkeitenvonKommunenverbessern, • erforderlicheUmbau-/Anpassung-/RückbauprozesseinderKommunefrühzeitigeingeleitet werden, sozialeAngeboteundDienstleistungenihregewünschteWirkungentfalten. DieMinderung/VermeidungsozialerUnterstützungsbedarfeundHilfebedürftigkeitundOptimierung derAngeboteundLeistungenimRheinisch-BergischenKreisisthieralsübergeordneteZielsetzung undLeitsatzfürdenGesamtprozesszuverstehen. DieseZielsetzungentsprichtauchderIntentiondesLandesNordrhein-Westfalen,dasseine „SozialraumorientierteSozialpolitik“alsneuenstrategischenHandlungsansatzzurBekämpfungvon ArmutundsozialerAusgrenzungverfolgt. Diehierzudurchdieo.g.BeteiligtenerarbeiteteGrundsatzkonzeptionfürdenAufbaueines SozialplanungsprozessesimRheinisch-BergischenKreisbeinhaltetzweiwesentlicheBestandteile. ZumeinengiltesverändertegrundsätzlicheRahmenbedingungenfürdieAusgestaltungdes Sozialbereichsabzustimmenundzuvereinbaren,zumanderenbedarfesderentsprechenden StrukturenumdenProzessablaufzuermöglichen. • 1. GrundsätzlicheRahmenbedingungenderSozialplanungimRBK DieobendargestelltenFaktorenbedingeneineWeiterentwicklungundVeränderungderbisherigen RolleundFormderAufgabenwahrnehmungderKommuneninderGestaltungdersog. DaseinsvorsorgeundsozialenVersorgungssysteme.AusgehendvondenbestehendenGegebenheiten inBezugaufFachplanungen,Zielsetzungen,Versorgungs-undLeistungsangebotenimSozialbereich sollenzukünftigfolgendegrundlegendeRahmenbedingungenbestehen,diealsVoraussetzungfür eineerfolgreicheUmsetzungdesGesamtprozessesangesehenwerden. 1.1 Sozialraumorientierung/Quartierentwicklung NachübereinstimmenderExpertenmeinungverlangendieHerausforderungendes demografischenundsozialenWandelsnacheinerwohnort-undquartiersnahenGestaltung sozialerStrukturen.Nursokönnen - unterBerücksichtigungderkonkretenLebensumständederMenschenvorOrt, - bedarfsgerechteundeffektiveMaßnahmen, - unterEinbeziehungundInitiative(Partizipation)derzivilgesellschaftlichenRessourcen entwickeltwerden. Seite5von11 DieBeteiligungundAktivierungvonBewohnernundBewohnerinnenisteinwesentliches ElementsozialräumlichenHandelnsundkann„vorOrt“ambestengelingen.DieserAnsatz unterstütztdieInitiativezumehrSelbstbestimmung,SelbstorganisationundSelbstständigkeit, alsoauchder„HilfezurSelbsthilfe“undbeinhaltetdaheraucheinepräventiveWirkungdurch dieUnterstützungundEntwicklungeinessozialenGemeinwesens. WeiterhinbestehtdieAnforderungfürprofessionellePlanungen,Angeboteund RessourceneinsatzdurchdieÄmterderKommunalverwaltungenundandereDienstleisterin BezugaufdieverschiedenstenThemen,wieInfrastruktur(Wohnraum,ÖPNV,Nahversorgung) undDaseinsvorsorge(Grundsicherung,Pflege,Beratung). EinersterundwesentlicherSchrittfürdieKommunenimRheinisch-BergischenKreisbesteht daherdarin,diesozialräumlichenStrukturenfürdiejeweiligenKommunenverbindlichzu definierenundfestzulegen.HierzubedarfeseinerkreisweitenKoordinationundggfs.auch externerUnterstützungdurchentsprechendefachlicheExpertise. HierkannandasgemeinsameProjekt„WOHN-RAUM-BERATUNGRhein-Berg“alsBestandteil desebenfallsimStrukturprozessRBK2020erarbeitetenkreisweiten„Wohnungspolitischen Handlungskonzeptes“angeknüpftwerden. 1.2 Systematisches und abgestimmtes Sozialmonitoring / Berichtswesen / Evaluationsverfahren VoraussetzungfüreinplanvollesundwirkungsorientiertesVorgehen,dieNutzungvon SteuerungspotentialenundGrundlagefürdieentsprechendenEntscheidungenistein kontinuierlichessog.Sozialmonitoring(vgl.KGSt).SozialmonitoringisteinInstrumentderund damitTeilderSozialberichterstattung.EsdientderVerbesserungvonEntscheidungsgrundlagen, indemesDatenbeobachtet,bereitstelltundbewertetunddamitdieTransparenzübersoziale ZuständeundEntwicklungsprozesseinSozialräumenfördert.DamitentfaltetesWirkungenweit überdasHandlungsfeldSozialeshinaus.ImSozialmonitoringwirdversucht,anhandweniger IndikatorendiesozialenLebensverhältnisseundTeilhabechancenmöglichstumfassend abzubilden. ImRahmendiesesBerichtswesenswerdenalsokreisweitaberauchsozialraumbezogen,vorabfür denSozialbereichdefinierteStrukturdatenundIndikatorenerhoben.DiesesInstrumentist GrundlagefürdieErmittlungvonBedarfen,dieZielentwicklung,ÜberprüfungderZielerreichung, VermeidungvonFehlentwicklungen,etc.unddamitVoraussetzungfüreinplanvollesHandeln. NachderDefinitionderSozialräumeistderAufbaudiesesInstrumenteseinezweitewesentliche VoraussetzungumdieweiterenProzessabläufezuermöglichen.EsbedarfderDefinitionund FestlegunggemeinsamerDatenundIndikatorenfürdieverschiedenensozialenThemenfelder (DemographischeDaten,Einkommen-undTransferleistungen,Arbeit,Wohnen,Erziehungund Bildung,Gesundheit,PartizipationundTeilhabe,Sicherheit).Hierkannggfs.aufbereits bestehendeBerichteundErhebungen(z.B.KennzahlenvergleichJugendhilfe)zurückgegriffen werden. DieGewährleistungeinerkoordinierten,kontinuierlichenundtransparentenDatenerfassungund –bereitstellungbedarfeinerfachlichversiertenBegleitung/Ressource.Darüberhinausistein entsprechendgeeignetesIT-Verfahrenunverzichtbar.NaheliegendwärehierderEinsatzdes „GEO–Informationssystems“desKreisesbzw.derStadtBergischGladbach,welchesbereits erfolgreichkreisweitbeiallenKommuneninverschiedenenBereicheneingesetztwird. Seite6von11 DieseVerfahrenermöglichtdieDefinitionvonSozialräumensowiedieraumbezogene DatenerfassungundAuswertungundverfügtbereitsübereineReihevonDatenbanken,deren InhalteauchfüreinesozialräumlicheBetrachtungvonInteressesind. DasSozialmonitoringverbindetauchdiebisherineinzelnenFachplanungenoderin verschiedenenKommunenbestehendenBerichtswesenbzw.ErfassungvonSozialdaten (Altenbericht,(niedrigschwellige)AngebotefürdieverschiedenZielgruppenwiez.B.der Jugendhilfe,fürSenioren,Pflegebedürftige,Familien)undbietetdurchdieregelmäßige(jährlich oderallezweiJahre)zentraleErstellungundAufbereitungfürdieeinzelneSozialräume,eine wichtigeEntscheidungsgrundlagefürvielfältigeThemenstellungenimRahmenderkommunalen DaseinsvorsorgeundinfrastrukturellenEntwicklung. DerAufbaudieserFormdesBerichtswesensunddersystematischenkontinuierlichenErfassung undFortschreibungvonDatenmiteinerräumlichenAnbindungistsomitbereitsfürsichein wertvollesInstrumentfürdieunterschiedlichstenFachressortsderKommunenunddesKreises. 1.3 IntegriertePlanung DiebisherimSozialbereichbestehendenPlanungsprozesseorientierensichvorrangigan gesetzlichenRegelungen.InderFolgeergebensichaufverschiedenenEbenenundbei unterschiedlichenInstitutionenangesiedelteZuständigkeiten. Sobestehenz.B.imBereichderEingliederungshilfeoderauchderInklusionPlanungsprozesse undZuständigkeitendesüberörtlichenunddesörtlichenSozialhilfeträgers,derJugendämter,der Kommunen,desKreises,derLeistungsanbieter,usw.Nebendieser„Fachschiene“erfolgenaber auchgleichzeitigPlanungsprozesseunterdenÜberschriften„Pflege“,„Gesundheit“, „Jugendhilfe“,„Schule“,etc.dieauchfürdieEntwicklungderEingliederungshilfevonBedeutung sind. UmdieoptimierteEntwicklungsozialraumbezogenerZielsetzungenundMaßnahmenmiteinem möglichsteffizientenMitteleinsatzzuermöglichen,bedarfeseinerVernetzungder verschiedenenEbenen/InstitutionenundFachplanungenimRahmeneinesintegrierten Planungsverfahrens. Hierdurchwirdeinekoordinierte,strukturierteZusammenführungundAbstimmungder unterschiedlichenPlanungsprozesseermöglicht.ImRheinisch-BergischenKreissollsichdiese IntegrationinsbesondereauffolgendeKerngebieteimSozialbereichbeziehen: - Daseinsvorsorge, - Jugendhilfe, - Pflege, - Gesundheitund - Eingliederungshilfe. AußerdemmusseineVernetzungindieangrenzendenPlanungsbereichebzw.Themenfelder, wiez.B.derStadtentwicklung,demBildungsnetzwerk,derSchulentwicklungsplanung,undden sog.QuerschnittsthemenIntegrationundInklusiongewährleistetsein. Seite7von11 1.4 Partizipation DieEntwicklungendersozialenThematikenwerdeninsbesonderedurchdreiGruppen beeinflusst: 1. PolitikundVerwaltung 2. ErbringerSozialerDienstleistungen 3. Bevölkerung DieReihenfolgederDarstellungspiegeltdenaktuellenAufbauunddieRollenverteilungdes sozialenGestaltungsprozessesinstarkvereinfachtenundverkürztenGrundzügenwieder: AufGrundlagevonEntscheidungenundRessourcenbereitstellungdurchPolitikundVerwaltung erfolgteineBeauftragungbzw.einAngebotderLeistungserbringer(Subsidiaritätsprinzip)für einekonsumierendeBevölkerung. DieHerausforderungendesdemografischenWandelsunddieVerknappungvonRessourcen kannnichtdurchisoliertesFachhandelnundkurzfristigeEinzelmaßnahmenbewältigtwerden. NachhaltigeLösungenkönnenindenStädtenundGemeindenbzw.aufKreisebenenurdurch PartizipationunddasEngagementallerbeteiligtenGruppengefundenundumgesetztwerden (vgl.HandbuchModerneSozialplanung). DahersollenalleAkteureingeeigneterFormindenProzessderSozialplanungeinbezogen werden. DieEinbeziehungderBürgerinnenundBürgerinsbesondereaufEbenederSozialraum-/ Quartiersentwicklung(vgl.Ziff.1),inBezugaufdieBedarfsermittlungaberauchdasEinbringen zivilgesellschaftlichenEngagementsbeiderMaßnahmenumsetzungistdurchgeeignete KommunikationsstrukturenundHilfestellungenprofessionellzuunterstützen/zubegleiten. Ebensowichtigistes,dieLeistungserbringerstärkereinzubinden,umdiedortvorhandenen ErkenntnissezuBedarfsentwicklungen,dieAnpassungvonAngebotsformenunddeneffektiven undeffizientenRessourceneinsatz,usw.indenPlanungsprozesszuintegrieren. DieserfordertniedrigschwelligeZugängesowohlimHinblickaufKommunikationsstrukturenals auchinBezugaufMaßnahmenundAngebote.EntsprechendkommtderZugangssteuerungin densozialenSystemeneinebesondereBedeutungzu. ZurUmsetzungdieserPartizipationsansätzekannteilweiseaufbestehendeundbewährte Partizipationsmöglichkeiten(z.B.politischeGremien,KommunaleAlten-undPflegekonferenz, AGderJugendhilfe,etc.)zurückgegriffenwerden.Umjedochdiehieraufgeführten grundsätzlichenRahmenbedingungenerfolgreichumsetzenzukönnenisteineÜberprüfungder bestehendenGremienhinsichtlichIhrerVernetzungs-undPartizipationsmöglichkeiten erforderlichundsindggfs.neueFormenundForenmitentsprechenderQualitätzubilden. 1.5 VerstärktePrävention InvielensozialenThemenfeldernimRheinisch-BergischenKreiswirdbereitseinpräventiver Ansatzverfolgt(BeispielhafteStichworte:“NetzwerkFrüheFörderung“, „Babybegrüßungsdienst“,„Kinderwachsengesundundsicherauf“,Pflege-/ Wohnraumberatung).AuchseitensderEU,desBundesunddesLandeswerdenpräventive AnsätzeinFörderprogrammenverstärktgefordert(z.B.:Landesinitiative„KeinKindzurück lassen“)aberauchzunehmendingesetzlichenRegelungen(vgl.NovellierungdesAltenund PflegegesetzNW)aufgenommen. Seite8von11 DerfachlicheHintergrundliegtaufderHandundbeinhaltetdenGrundgedanken,möglichst frühzeitigunterstützendeMaßnahmenzuergreifen,dieauchdenAnsatz„HilfezurSelbsthilfe“ beinhaltenunddurchfrühzeitige„kleine“Hilfestellungen,spätere,deutlichkostenintensivere, Unterstützungsleistungenvermeiden.InAnbetrachtderdemografischenHerausforderungen undweiterenRahmenbedingungenbestehtdieGefahr,dassdiederzeitigen Unterstützungsmaßnahmendiesennichtmehrgewachsensind.Demnachbietetnurein verstärkterpräventiverAnsatzdieChancedafür,denzukünftigenAnforderungenadäquat entsprechenzukönnen. 1.6 Wirkungsorientierung EinwichtigerAspekteinesPlanungsverfahrensunddamiteinesplanvollenAgierensistdie Überprüfungsmöglichkeit,obdieangestrebtenZieleerreichtwerden,d.h.mitdenhierzu entwickeltenMaßnahmenauchdiegewünschten/erwartetenWirkungeneintreten.Geradeim SozialbereichstelltdieserQualitätsansprucheinebesondereHerausforderungdar,istaberin AnbetrachtdesgewaltigenVolumensdereingesetztenRessourceneineunabdingbare VoraussetzungumSteuerungspotentialeeffizientundeffektivzunutzen. 2. StrukturenderSozialplanungimRheinisch-BergischenKreis ZurUmsetzungdergrundsätzlichenRahmenbedingungenimSozialbereichbedarfeseinesPlanungs- undKoordinierungsprozessesundhierzugeeigneterStrukturen.Sozialraumorientiertes,kommunales HandelnbenötigteineklareStrukturderBearbeitung.Esistzuklären,vonwemunterschiedliche FunktionenundAufgabenzuerledigensind.DiesereichenvonderGesamtsteuerungund KoordinationüberModerationundProjektentwicklungbishinzurVernetzung,Bewohneraktivierung undBewohnerbeteiligung. Wesentliche„Organe“desProzessessindnebenderEinbindungbereitsvorhandenerGremienund Kommunikationsstrukturen(z.B.:KommunaleAltenundPflegekonferenz,GremienderJugendhilfe, GremiendesGesundheitsbereichs,etc.).: • Die„Sozialplanungskonferenz“alsSteuerungs-undLenkungsgruppeaufüberregionaler EbenemitinsbesonderestrategischerAusrichtung. (VorgeseheneBesetzung:Jugendhilfe-undSozialdezernentenimRheinisch-Bergischen KreisundMitgliederderArbeitsgemeinschaftderFreienWohlfahrtspflegeRheinischBergischerKreis • Die„Sozialraumkonferenzen“aufkommunalerEbene.WiesichdieseGruppe zusammensetztbzw.werhierdieModerationsrolleübernimmtundwieeinesinnvolle Aufgaben-undRollenverteilungaussehenkann,istinjederKommunevordem HintergrundörtlicherGegebenheitenzuentwickeln.GewachseneStrukturen,politische KonstellationenundbeteiligteAkteuresinddabeizuberücksichtigenundVernetzungen herzustellen. • DieStelle„Sozialplanung“.DieStelleSozialplanungistimwesentlichenfürdenAufbau derGrundstrukturen(Sozialraumdefinition/-festlegung,Sozialmonitoring) verantwortlich.IhrobliegtdieregelmäßigeErstellungdersozialrumbezogenen Sozialberichte,dieVernetzungmitdenFachplanungenzurErarbeitungeiner sozialraumbezogenenStärken-Schwächen-AnalyseundEntwicklungvon HandlungsempfehlungenalsGrundlagefürdieZielsteuerung,sowiederEvaluation/das ControllingfürdenGesamtprozessderSozialplanung. InDetailschrittenergibtsichfolgenderAblaufdesSozialplanungsprozesses: Seite9von11 Aufbauphas e A Vorgang Beteiligte Definition / Festlegung von Sozialräumen durch die kreisangehörigen Kommunen Kreisangehörige Kommunen, Stelle Sozialplanung, Fachplanungen Soziales und Stadtentwicklung, GISAdministrator, ggfs. externe Begleitung (KGST) Abstimmung und Aufbau eines Sozialmonitoringssystems und Berichtswesens Kreisangehörige Kommunen, Stelle Sozialplanung, Fachplanungen Soziales und Stadtentwicklung, ggfs. externe Begleitung (KGST) 1 Erstellung eines integrierten sozialraumbezogenen Sozialberichtes (Bestandsaufnahme) Stelle Sozialplanung, GISAdministrator, Fachplanungen Soziales, Stelle Sozialplanung 2 Regionale und überregionale Stärken – Schwächen-Analyse und Entwicklung von Handlungsempfehlungen (Bestandsaufnahme) und Einbringung des Berichts in die Sozialplanungskonferenz 3 Entwicklung überregionaler (strategischer) Ziele Sozialplanungskonferenz Sozialraumkonferenzen, Fachplanungen, Stelle Sozialplanung 4 Einbringung der jeweiligen regionalen Teilberichte in die Sozialraumkonferenzen mit den überregionalen Zielen und Entwicklung regionaler (operationaler) Ziele Zielprüfung: Kreisweite Zielbildung – Harmonisierung der regionalen und überregionalen Ziele; Zieldiskussion Stelle Sozialplanung, Fachplanungen, Sozialkonferenz, Sozialraumkonferenzen, politische Gremien zur Beschlussfassung 6 Umsetzung der Ziele (Maßnahmen, Ressourceneinsatz, etc) Fachämter, Freie Wohlfahrtspflege, „Quartiersmanagement“, Bürgerinnen und Bürger, Kostenträger 7 Evaluation (Controlling) Stelle Sozialplanung B Regelphase 5 8 Wiedereinstieg in den Prozess unter Ziffer 1 3. Zusammenfassung DiesozialeInfrastrukturundihrezukünftigeAusgestaltungisteinwesentlicherFaktordafür,wiesich dieLebensverhältnissederEinwohnerinnenundEinwohnerinderRegionundinjedereinzelnen Kommuneentwickeln.DerUmfangunddieKomplexitätaberauchdiedargestellten Rahmenbedingungen(demografischerWandel,etc.)erforderneingemeinsames,vernetztes planvollesHandelnallerAkteureindiesemThemenfeldzumWohlederBevölkerung. Seite10von11 UnabhängigdavonergebensichbereitsjetztineinzelnenThemenfeldern(Pflege,Jugendhilfe,etc.) konkretegesetzlicheAnforderungenbzw.VoraussetzungenfürFörderprogramme,diemitdenbisher bestehendenInstrumentariennichtmehrsinnvollbewältigtwerdenkönnen. VordiesemHintergrundhabensichdieKommunalverwaltungen,(KreisundKommunen),das JobcenterRhein-BergunddieArbeitsgemeinschaftderFreienWohlfahrtspflegeimRheinischBergischenKreisgemeinsamdieserAufgabegestelltunddurchdieKonzeptiondesProzesseseiner integrierten,partizipativenSozialplanung(„ipSoRBK“)einenerstenSchrittgetanumsichder BewältigungdieserHerausforderungenzustellen. DiehiervorliegendeGrundkonzeptionbeschreibtdiewesentlichenEckpunktediesesProzessesund BedarfderweiterenfachlichbegleitetenAusarbeitungundKonkretisierung. Gez. Arbeitsgemeinschaft - derJugendhilfe-undSozialdezernentenimRheinisch-BergischenKreis - derGeschäftsführungdesJobcenterRhein-Bergund - derGeschäftsführungenderArbeitsgemeinschaftderFreienWohlfahrtspflegeim Rheinisch-BergischenKreis Seite11von11
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