Ratsreport 14. Februar 2017 SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln Ratsreport Inhalt Gerechtere und einfachere Unterbringung von Flüchtlingen „Blitzer-Fiasko“: Bußgelder werden zurückgezahlt Sicherheitsdienst zurück in städtische Hand Was noch geschah... » Letzte Sitzung für scheidende Wirtschaftsdezernentin » Zügig Klarheit für das Belgische Viertel schaffen » Stadtarchiv: Gedenken kann nicht vertagt werden » Bessere Bedingungen für den Wohnungsbau » Präventionsarbeit Sexuelle Gewalt » Musikschulgebühren angehoben » Verwaltungsreform muss schnell messbare Erfolge bringen 2 3 4 5 5 5 6 6 6 7 7 Gerechtere und einfachere Unterbringung von Flüchtlingen Neues Belegungsmanagement gefordert Flüchtlinge nach sinnvollen Kriterien auf die verschiedenen Unterbringungseinrichtungen verteilen – das ist das Ziel. Mit einem neuen Belegungsmanagement soll eine angemessene Unterbringung von Flüchtlingsfamilien mit minderjährigen Kindern sowie von besonders Schutzbedürftigen Flüchtlingen sichergestellt werden. Für die SPD-Fraktion dabei besonders wichtig: Die Belegung muss pragmatisch sein. Kita- und Schulwechsel von Kindern oder lange Anfahrtswege für Menschen mit chronischen Krankheiten zu Ärzten und Krankenhäusern sollen vermieden werden. Auch Fehler können künftig schnell korrigiert werden: Zukünftig soll es möglich sein, Geflüchteten innerhalb einer Woche eine Verlegung in SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln eine besser geeignete Unterkunft zu ermöglichen. Das neue Belegungsmanagement hätte zwei weitere Vorzüge: Es könnte den Flüchtlingen den Alltag erleichtern und somit bei einer schnellen Integration helfen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung würde es zudem helfen, ihre Arbeit einfacher, transparenter und nachhaltiger zu erledigen. Leider konnten sich CDU, Grüne und FDP nicht dazu überwinden, der Idee zuzustimmen – stattdessen wurde der Antrag in den Sozialausschuss verwiesen. Wir bleiben dran! Weitere Informationen hier: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67339&voselect=16708 2 Ratsreport „Blitzer-Fiasko“: Bußgelder werden zurückgezahlt SPD-Fraktion kritisiert zu bürokratisches Verfahren Die zu Unrecht wegen Rasens auf der A 3 abkassierten Autofahrerinnen und Autofahrer könnten ihr Geld zurückbekommen. Das ist die gute Nachricht aus der heutigen Ratssitzung – das war es leider bei diesem Thema aber auch schon. Denn statt eines unkomplizierten und bürgerfreundlichen Verfahrens, wie es die SPD-Fraktion seit Beginn der Blitzer-Posse fordert, hat der Rat ohne die Stimmen der SPD ein kompliziertes und bürokratisches Verfahren beschlossen: Die Betroffenen müssen sich nun an die Verwaltung wenden und wahlweise eine Rückzahlung des Bußgeldes beantragen, oder die Wiederaufnahme des Verfahrens, oder ein Gnadengesuch stellen oder… oder… oder. Eine einfache Rücküberweisung der Bußgelder sei nicht möglich, weil sich zwischenzeitlich vielleicht die Kontoverbindung von Betroffenen geändert haben könnte, so Stadtdirektor Keller. Die Stadt wird also nicht von sich aus auf die Betroffenen zugehen. Und wer nicht bis zum 30.06.2017 reagiert, hat sowieso Pech gehabt. Denn danach nimmt die Stadt keine Online-Anträge mehr entgegen. CDU, Grüne und Oberbürgermeisterin Reker stimmten für die Vorlage der Verwaltung und offenbarten in der Debatte ein erschreckendes Verständnis von Bürgerfreundlichkeit. Hier wird verkannt, dass den Geschädigten Unrecht widerfahren ist, das es wiedergutzumachen gilt. das vorgeschlagene Verfahren für falsch. In einem Änderungsantrag hatte sie gefordert, die zu Unrecht kassierten Bußgelder ohne Antrag unmittelbar an die Betroffenen zurückzuzahlen und auch hinsichtlich der sonstigen negativen Folgen unbürokratische Lösungen zu unterstützen. Dafür hat sich keine Mehrheit gefunden. Die Chance, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Rechtsstaatlichkeit wieder herzustellen, ist damit leider vertan. Während der Sitzung wurde eine weitere Etappe des Skandals publik: Die Stadtverwaltung hat sich offenbar um 130.000 Verfahren verrechnet. Und es wurde noch besser: Unter den verbliebenen 285.000 Verfahren befinden sich wohl auch Autofahrer, die nicht auf der A 3, sondern auf der A1 geblitzt wurden – Chaos pur. „Das spricht bei dieser Posse leider Bände“, sagte Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender. Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67524&voselect=16708 Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln hält SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln 3 Ratsreport Sicherheitsdienst zurück in städtische Hand CDU, Grüne und FDP verhindern Neustart für mehr Sicherheit park oder am Großmarkt erfolgreich Bewachungsaufträge der Stadt aus. Wenn stadteigene Objekte bewacht werden und kommunale Großveranstaltungen laufen, soll das in verantwortungsvollen und bewährten Händen liegen. Mit diesem Ziel hat die SPD-Fraktion einen Antrag zur KGAB, der städtischen Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH, in den Rat eingebracht. Leider konnte sich die Ratsmehrheit dem Anliegen nicht anschließend. Hiervon profitiert die Sicherheit in Köln. Aber auch die Stadtverwaltung und langzeitarbeitslose Menschen gewinnen: Die von der KGAB eingesetzten Kräfte werden qualifiziert, nach Tarif bezahlt und regelmäßig weitergebildet. Langzeitarbeitslose erhalten so eine Perspektive, in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren. Für die Stadt positiv bei der schwierigen Suche nach Fachpersonal für den städtischen Ordnungsdienst. Dabei haben die Vorgänge mit einem externen Bewachungsunternehmen zu Karneval und Silvester deutlich gezeigt, dass die Stadt bei der Vergabe dieser Aufgaben dringend neue Wege gehen muss: Offenbar waren ein islamistischer Gefährder und per Haftbefehl gesuchte Rocker unter den Mitarbeitern. Bezahlt wurde unterhalb des Mindestlohns. Das beauftragte Unternehmen verstieß mehrfach gegen den Vertrag. Doch statt unmittelbar alle Verträge mit diesem Sicherheitsunternehmen zu kündigen, schließt die Stadtverwaltung gleich den nächsten Großauftrag mit ihm ab. Ein Vorgang, der nicht mehr nachvollziehbar ist. Aber auch unabhängig von diesen vereinzelten schwerwiegenden Problemen hält die SPD-Fraktion es für notwendig, den städtischen Bewachungsbedarf neu zu organisieren. Das birgt auch Chancen. Denn mit der KGAB hat die Stadt einen zuverlässigen Partner längst an ihrer Seite. Die KGAB führt bereits heute am Rheinboulevard, im RheinSPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln Die Chancen, die sich daraus ergeben hätten, bleiben aber leider ungenutzt. CDU, Grüne und FDP haben zwar die Win-Win-Situation der SPD-Initiative erkannt. Trotzdem konnten sich im Rat nicht dazu durchringen, dem Antrag zu folgen. Aus machtpolitischem Kalkül kam stattdessen ein halbgarer und halbherziger Änderungsantrag, der die wesentlichen Aspekte des SPD-Antrags bis ins Unkenntliche verwässert. Leidtragende sind die Kölnerinnen und Kölner, die auf ein Mehr an Sicherheit verzichten müssen – und Langzeitarbeitslose, die in der KGAB eine dauerhafte Jobperspektive bekommen hätten. Alibi-Beschlüsse sind mit der SPD-Fraktion nicht zu machen. Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67340&voselect=16708 4 Ratsreport Was noch geschah... Letzte Sitzung für scheidende Wirtschaftsdezernentin Für sie war es die letzte Sitzung des Rates: Wirtschaftsdezernentin Ute Berg scheidet Ende März aus dem Amt. Mit ihr verlässt uns eine engagierte Kämpferin für die Interessen unserer Stadt. Damit hat sie gezeigt, dass die Wirtschaftsförderung der Stadt zu wichtig ist, als dass sie einfach ein Anhängsel des Verkehrsdezernats sein könnte. Während ihrer Amtszeit war sie maßgeblich an großen Erfolgen für Köln beteiligt: Die Entwicklung des Clouth-Geländes, der Zuschlag für die Germanwings-Zentrale im Jahre 2012 und auch der Grundstein für die Standortentscheidung von Eurowings in 2014 sind nur drei von vielen Beispielen. Der Wirtschaftsstandort Köln war bei ihr jederzeit in guten Händen – dafür danken wir ihr ganz herzlich und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft. Stadt Köln SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln By HOWI - Horsch, Willy - Own work, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14652231 Zügig Klarheit für das Belgische Viertel schaffen CDU, Grüne und FDP ohne Konzept für ein Zusammenleben im Belgischen Viertel: Die SPD hat sich zusammen mit den Linken für klare Verhältnisse im Belgischen Viertel eingesetzt. Die Verwaltung möchte das dortige Veedelsleben von Anwohnerinnen und Anwohnern mit der Gastronomie- und Clubszene über einen Bebauungsplan regeln. Wir meinen: Wenn schon, dann muss das Verfahren zügig und ergebnisoffen abgeschlossen werden! Parallel soll die Verwaltung ein Konzept vorlegen, um das gute Zusammenleben im Veedel zu ermöglichen. CDU, Grüne und FDP konnten sich dieser Initiative nicht anschließen: Schade! Verwaltungsvorlage: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=64384&voselect=16708 Änderungsantrag von SPD und Linken: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67520&voselect=16708 5 Ratsreport Einsturz des Stadtarchivs: Gedenken kann nicht vertagt werden Am 3. März jährt sich der Einsturz des Stadtarchivs zum achten Mal. Wir wünschen uns, dass sich die Stadt aber auch abseits des Jahrestags stärker um das Gedenken an die Katastrophe bemüht. Dies ist schon jetzt nötig und lässt sich nicht auf eine Zeit nach der Fertigstellung der Baustelle vertagen. Vor diesem Hintergrund hat der Rat heute das Werk „Einsturzstelle“ des Künstlers Mischa Kuball als Schenkung von der Initiative ArchivKomplex angenommen. Wir werden die Stadt auch zukünftig daran messen. errichten, soll an einigen Stellen noch einmal nachgebessert werden. Ziel ist es, mit verlässlichen und schlanken Regeln mehr dringend benötigte neue Wohnquartiere für Köln zu bekommen. Verwaltungsvorlage: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=64522&voselect=16708 Änderungsantrag von SPD, CDU, Grünen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67525&voselect=16708 Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=64078&voselect=16708 By © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29711331 Präventionsarbeit Sexuelle Gewalt By Elke Wetzig - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47303515 Bessere Bedingungen für den Wohnungsbau: SPD einig mit CDU und Grünen Eine Ratsmehrheit von SPD, CDU und Grünen hat den Vorschlag der Oberbürgermeisterin für eine Fortschreibung des so genannten „Kooperativen Baulandmodells Köln“ noch einmal in die Verwaltung zurückgegeben. Das Modell, das die Wohnungsbauwirtschaft insbesondere verpflichten soll, mehr öffentlich geförderte Wohnungen zu SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln Sexuelle Gewalttaten verhindern, bevor sie passieren. Am besten gelingt das, indem das Verhaltensmuster potentieller Täter schon im Vorfeld verändert wird. Dazu wollen wir in Zukunft das Projekt „Heroes Köln“ stärker unterstützen, das mit potentiell gewaltbereiten Männern an deren Einstellungen gegenüber Frauen arbeitet, um diese zu ändern. Nach Verweis in den Jugendhilfeausschuss durch CDU, Grüne und FDP fällt die Entscheidung dort. Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=67338&voselect=16708 6 Ratsreport SPD unterstützt Verwaltungsreform Prozess muss schnell messbare Erfolge bringen Musikschulgebühren angehoben: CDU, Grüne und FDP belasten erneut die Familien Grüne, CDU und FDP haben in der heutigen Ratssitzung – gegen unsere Stimmen! – die Gebühren an der Rheinischen Musikschule erhöht. Nach den deutlich gestiegenen Kita-Beiträgen ein erneuter Griff in das Portemonnaie der Familien, um den städtischen Haushalt zu sanieren. Eine familienfreundliche Haushaltspolitik sieht unserer Auffassung nach anders aus – sparen bei den Kleinsten und in der frühen Bildung halten wir für absolut falsch. Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=64249&voselect=16708 Mit den Stimmen der SPD hat der Stadtrat heute den nächsten Schritt der Verwaltungsreform beschlossen. Sechs Millionen Euro und 16 zusätzliche Stellen plant die Stadtspitze ein. „Wir sehen großen Reformbedarf, darum gewähren wir der Oberbürgermeisterin einen Vertrauensvorschuss“, sagt Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender. Dafür müssen aber schnell messbare Ergebnisse her, zum Beispiel Verbesserungen beim Schulbaunotstand, schnellere Baugenehmigungen für mehr bezahlbare Wohnungen sowie mehr Sicherheit und Sauberkeit auf Straßen und Plätzen. Aber auch Verwaltungsintern gibt es viele Probleme: ein hoher Krankenstand, viele Überstunden, eine überalternde Belegschaft und jede Menge unbesetzte Stellen. Die SPD-Fraktion wird die Verwaltungsreform weiter kritisch begleiten und den Erfolg an den gesetzten Zielen messen. Weitere Informationen: https://ratsinformation.stadt-koeln. de/vo0050.asp?__kvonr=66939&voselect=16708 Weiberfastnachtsfete 23. Februar, 11:30 Unter dem Motto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ feiern wir von 11.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Muschelsaal und Weißen Saal des Historischen Rathauses Köln. Der Eintritt kostet 17,50 Euro, für das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt. Die letzten Karten jetzt unter [email protected]! SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln 7
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