Während Sirenentest Ernstfall im verlassenen Fischenthaler Ärztehaus Die Feuerwehr Fischenthal musste Anfang Monat zum Ärztehaus ausrücken. Im leer stehenden gemeindeeigenen Gebäude waren die Leitungen geborsten. Es stand mehrere Stunden unter Wasser. Wie hoch der Schaden ist, weiss die Gemeinde noch nicht. von Sibylle Egloff, 16.02.2017, 12:57 Uhr Am 1. Februar kam es im unbewohnten Ärztehaus in Fischenthal zu einem Feuerwehreinsatz. Beim Öffnen der Tür schwappte den Fischenthaler Feuerwehrleuten im Treppenhaus eine Wasserwoge entgegen. (Bild: Sibylle Egloff) Als am 1. Februar die Gemeinden im Oberland ihre Sirenen testeten, galt es für die Feuerwehr Fischenthal ernst. Um 14.20 Uhr erhielt Feuerwehrkommandant Urs Heusser einen Anruf von Oliver Bieri, dem Brunnenmeister der Wasserversorgungsgenossenschaft Fischenthal. «Er hatte bei der Steuerung der Wasserversorgung einen grösseren Wasserverlust festgestellt und ging von einem Rohrbruch im Leitungsnetz aus. Schliesslich fand er die Ursache im Ärztehaus», erklärt Urs Heusser. Umgehend begaben sich der Kommandant und neun weitere Feuerwehrleute zum gemeindeeigenen Doktorhaus an der Stationsstrasse 2 beim Bahnhof Fischenthal. Wasser spritzte aus Leitungen «Als wir die Türe öffneten, kam uns das Wasser im Treppenhaus entgegen», sagt Heusser. Aus fast allen Heizungs- und Wasserleitungen sei Wasser herausgespritzt. Die Leitungen bei den Lavabos habe es herausgedrückt. «Auf jeder Etage fanden wir das gleiche Bild vor. Alle Böden waren nass, teilweise sammelten sich mehrere Zentimeter Wasser.» Das Wasser sei durch die Böden, Decken und Wände gelaufen. Wie viel Wasser ausgetreten sei, könne er nicht mit Sicherheit sagen, so Heusser. «Viel wurde von den Wänden und dem Boden aufgesogen. Im Keller hat es einen Abfluss, dort konnte das Wasser etwas ablaufen.» Mehrere Kubikmeter seien aber bestimmt ausgetreten, schätzt der Feuerwehrkommandant. Heizung ist Ausgefallen Als erste Sofortmassnahme hat Bieri den Hauptschieber geschlossen. Heusser und sein Team haben im Haus sofort den Strom abgestellt und das Wasser aus dem Gebäude gepumpt. «Insgesamt waren wir an diesem Tag zwei Stunden im Einsatz.» Am Tag darauf musste ein Teil der Feuerwehr nochmals zum Doktorhaus ausrücken. «Das Wasser ist nur langsam durch die Böden gesickert. Am nächsten Tag tropfte es immer noch von den Decken, und wir mussten das Wasser wieder entfernen», sagt Heusser. Verantwortlich für die Überschwemmung im Ärztehaus war der Ausfall des Heizungsbrenners. Die Folge: Alle Leitungen sind eingefroren. «Aufgrund der Vereisung wurden die Heizkörper und Leitungen auseinandergetrieben und barsten», sagt Heusser. Wie teuer der Wasserschaden im leer stehenden Haus für die Gemeinde wird, ist noch unklar. «Die Wasserversicherung macht derzeit Abklärungen», sagt Gemeindepräsident Josef Gübeli (SVP). Es sei Pech, dass das passiert sei. Trotz regelmässiger Kontrolle habe die Störung am Brenner genügt, um den Frostschaden zu verursachen. Da aber niemand mehr im Haus wohne, sei es nicht aufgefallen. Künftige Nutzung ungewiss Wie die Zukunft des Ärztehauses nach dem Wegzug von Ärztin Barbara Zürcher aussieht, ist ohnehin ungewiss. Der Gemeinderat teilte im November mit, dass das die Liegenschaft stark sanierungsbedürftig sei. Verkaufen will die Gemeinde das Haus nicht. «Verschiedene Architekturbüros erstellen Studien, wie das Gebäude künftig genutzt werden kann und was allenfalls umgebaut oder saniert werden müsste», sagt Gübeli. Eventuell könne darin auch eine Unterkunft für Asylsuchende geschaffen werden. Beitrag merken Abo-Access Exodus in der Fischenthaler Gemeindeverwaltung Abo-Access Fischenthaler Politelite hat genug Gübeli und Müller treten nicht mehr an Weitere Artikel zum Thema Abo-Access Bachtelregion Naturpark weckt auch Ängste Abo-Access Fischenthal 100 Kilo Konfetti für pures Vergnügen Baukontrollen endlich erledigt Fischenthaler Bauamt ertrinkt nicht mehr in Arbeit
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