Ein Schreiben von Roland Schüler an die Maritim

Stellv. Bezirksbürgermeister Köln-Lindenthal Roland Schüler
Klettenberg*Sülz*Lindenthal*Braunsfeld*Müngersdorf*Junkersdorf*Weiden*Lövenich*
Widdersdorf Bezirksrathaus Lindenthal, Aachener Str. 220, 50931 Köln
An
Maritim Hotelgesellschaft
Geschäftsführer Gerd Prochaska
Herforder Str. 2
32105 Bad Salzuflen
Köln 28.12. 2016
AfD Parteitag am 22. und 23. April 2017
Sehr geehrter Herr Prochaska!
Mit Entsetzen habe ich Ihre Vermietung an die AfD vernommen. Bisher war es
in Köln nicht üblich an rechte Organisationen Räume zu vermieten. Und falls
dies unbeabsichtigt geschah (weil auch mit Tarnung gearbeitet wurde), so
wurden die Vermietung gekündigt.
Im Jahre 2008 gab es eine Verweigerung Rechten von Pro Köln/NRW in den
Gaststuben ein Kölsch zu servieren, Taxifahrer weigerten sich Menschen mit
rechter Gesinnung zu transportieren.
Sie wollen 2017 mit dem Hotel Maritim diese Tradition brechen.
In der Zeitung werden Sie wie folgt zitiert: „ nicht unsere Aufgabe, die
inhaltlichen Ausrichtung dieser Interessensvertretung zu bewerten oder sie als
unsere Kunden auszuschließen, wenn sie zur demokratisch legitimierten
Parteienlandschaft in Deutschland zählen“.
Unsere Geschichte lehrt uns, dass nicht alle demokratisch legitimierten
Parteien die Verfassung und die Menschenwürde geachtet haben. Sie haben
dies auch in ihrem Programm (Mein Kampf von A. Hitler) deutlich kundgetan.
Aktuell ist die AfD eine Partei, die zu Wahlen antritt, doch diese Partei steht
nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Artikel 1 sagt eindeutig „Die
Würde des Menschen ist unantastbar“. In ihren Aussagen und Programmen
zeigt die AfD deutlich, dass sie die Würde des Menschen nicht achtet,
sondern Menschen und Gruppen von Menschen massiv abwertet und
beleidigt, sie ausgrenzt. Zu diesen Menschen gehöre auch ich,
Deshalb schreibe ich Ihnen persönlich, mit der Bitte, Ihre Entscheidung zu
überdenken. Es ist die Aufgabe jedes Demokraten, jeder Demokratin
inhaltliche Ausrichtungen zu bewerten und dies auch als Vermieter von
Veranstaltungsräumen.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Schüler