Optimierung der Fachressourcen und zusätzliches Personal

Optimierung der Fachressourcen und zusätzliches Personal
Da die Gemeinde Weilerswist noch nicht alle notwendigen Jahresabschlüsse aus den Vorjahren
vorweisen kann, steht die Genehmigung für das Haushaltssicherungskonzept (HSK) der Gemeinde für
das laufende Jahr noch aus. Ein Grund für die Verzögerung der Jahresabschlüsse ist beispielsweise
das Neubaugebiet Weilerswist Süd. Dessen buchhalterische Abbildung im Haushalt gestaltet sich aus
verschiedenen Gründen sehr aufwendig und langwierig. Handlungsfähigkeit hat die Gemeinde
Weilerswist daher nur durch eine sogenannte Investitionsdringlichkeitsliste, die der Kreis Euskirchen
als Kommunalaufsicht absegnen muss. Höchste Priorität im Rahmen des HSK haben daher in der
Verwaltung jetzt die Jahresabschlüsse aus den Jahren 2011 bis 2014 sowie die Überarbeitung der
Investitionsdringlichkeitsliste.
Wurden die Jahresabschlüsse bisher ausschließlich mit eigenem Personal erarbeitet, entschied sich
die Bürgermeisterin gemeinsam mit Kämmerer Alexander Eskes jetzt zu einer Strategieänderung: Die
eigenen Fachressourcen sollen optimiert werden und für eine befristete Zeit, etwa bis Juni 2017, soll
über einen Personaldienstleister für den öffentlichen Bereich zusätzliches Personal für die
Buchungsarbeiten eingestellt werden.
Die Beschäftigung zusätzlichen Personals zu diesem Zweck geschieht im Einvernehmen mit der
Kommunalaufsicht und der Bezirksregierung Köln. Auf Anregung der Kommunalaufsicht wird eine
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit ins Boot geholt. An diese soll der komplette Bereich
"Vermögensfortschreibung für Straßen und Kanäle" im Neubaugebiet Weilerswist Süd abgetreten
werden. Erste Gespräche dazu wurden laut Bürgermeisterin Horst bereits im Rathaus geführt.
„Als Verwaltungschefin möchte ich mich ausdrücklich vor mein Rathaus-Team stellen, dem einige
Gemeinderatsmitglieder die notwendige Kompetenz absprechen wollen. Meine Leute arbeiten hoch
professionell, daran werde ich keine Zweifel aufkommen lassen“, stellt Bürgermeisterin Horst klar.
Eine weitere Mehrbelastung ihrer Mitarbeiter sei jedoch nicht mehr tragbar.
Deshalb wollen sie und Kämmerer Eskes das Fachpersonal der Verwaltung vornehmlich bei den
Jahresabschlüssen einsetzen. Andere finanztechnische Dinge wie etwa Rechnungsbuchungen seien
nicht so spezifisch und könnten von zusätzlichem Personal getätigt werden. „Trotzdem ist es eine
Herausforderung für uns, qualifiziertes Personal zu finden“, erläutert Bürgermeisterin Horst. Die
vakante Stelle in der Geschäftsbuchhaltung wurde bereits ausgeschrieben.
Wichtig sei es, so die Bürgermeisterin weiter, in den kommenden Monaten die Voraussetzungen zu
schaffen, dass der Genehmigung des Haushalts 2017 kein fehlender Jahresabschluss im Wege steht.
„Wir werden die Haushalte 2012 und 2013 zusammenfassen. Das Prüfverfahren durch die
Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) kann Anfang Oktober beginnen.“ Die GPA-Prüfung des Haushalts
2014 wird indessen voraussichtlich Anfang Februar 2017 beginnen. "Im Hinblick darauf, im Jahr 2017
wieder mit einem genehmigungsfähigem HSK arbeiten zu können, sollte natürlich auch die
Feststellung durch den Rat für den Haushalt 2014 frühzeitig erfolgen", so die Verwaltungschefin.
Eine weitere arbeitsintensive Aufgabe steht mit der Überarbeitung der Investitionsdringlichkeitsliste
2016 (nach § 82 Abs. 2 der Gemeindeordnung) für die Verwaltung an. Hierbei geht es unter anderem
um die detaillierte Begründung und Darstellung von gesetzlichen Verpflichtungen, die Finanzierung
mit Drittmitteln und den tatsächlichen Kreditbedarf. „Es sollen auch Maßnahmen, mit deren
Baubeginn erst im Jahr 2017 zu rechnen ist, in das entsprechende Haushaltsjahr geschoben werden.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass die zu den Maßnahmen getroffenen Ratsbeschlüsse
davon nicht berührt werden“, so die Bürgermeisterin.
Im Haupt- und Finanzausschuss teilte die Bürgermeisterin mit, dass die Kommunalaufsicht bereits die
vom Rat beschlossenen ersten vier Punkte auf der Dringlichkeitsliste genehmigt hat. Das sind die
Kreditaufnahmen für den Bau einer Asylunterkunft in Weilerswist, für die Erweiterung der Kita
Bertha-Benz-Straße, für die Erweiterung der OGS Vernich sowie für die Beschaffung eines
Einsatzleitwagens. Die überarbeitete Investitionsdringlichkeitsliste, an deren erster Stelle jetzt der
Ausbau der Kölner Straße steht, muss nun noch am Donnerstag, 11. August, vom Gemeinderat
beschlossen werden.