Nr. 8 · 19. Februar 2017 A us dem 7 B istum Hochfest ohne die Heilige in der Höhe Walburgastatue der Abteikirche in Eichstätt wird saniert / Neues Blattgold und Spendenaktion m 6. Oktober 1746 ist „die golten hl. Walburgastadua auf den thurm gesätzet wordten“, heißt es im Bauregister der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt. Demnächst kann als zeitgemäßer Eintrag dort erfolgen: „Die wieder restaurierte Statue kehrte auf ihren Stammplatz zurück“. Doch bis dahin wird es noch etwas dauern. Heute wird das Hochfest der heiligen Walburga erstmals seit vielen Jahren gefeiert werden ohne die Walburgastatue auf dem Kirchturm. Im November vergangenen Jahres war die lebensgroße Figur der Bistumsheiligen von der Turmspitze gelöst und mit einem Lastenaufzug nach unten gebracht worden. Mit dabei damals: Mutter Franziska Kloos, Äbtissin von Kloster Walburg. Am Boden warteten Kinder der Grundschule St. Walburg und sangen ein Lied. 270 Jahre zuvor, bei der Anlieferung der goldenen Statue hatten alle Glocken geläutet, heißt es in der Klosterchronik. Wie die Archivarin der Abtei, Schwester Dr. Magdalena Zunker, nachgeschlagen hat, kam die Figur am 5. Oktober um 15 Uhr von Augsburg nach Eichstätt. Als der Wagen „zum oberen Hoffthor hereingefahren“ sei, empfing der ganze Konvent unter Tränen die heilige Walburga. Bis zum Hebauf Fotos: Franzetti A Auf Augenhöhe: Kirchenmaler Gerhard Hammerschmid, Dompfarrer Josef Blomenhofer und Karl Daum (v. l.) von der Kirchenverwaltung hoffen auf zahlreiche Spenden für die Restaurierung. am folgenden Tag stand sie in der Kirche, „nechst der Custereythür bey dem grossen Wandelleuchter auf einen wie ein Altar zubereithen und gezierten Tisch“. In Holzkiste auf Reisen Momentan befindet sich die restaurierungsbedürftige Statue in der Kirchenmalerwerkstatt des Bistums Eichstätt beim Priesterseminar. Kirchenmaler Gerhard Hammerschmid darf jedoch noch nicht loslegen. Zunächst müssen schadhafte Stellen ausgebessert und Löcher geschlossen werden. Dies geschieht in einer Restauratorenwerkstatt außerhalb des Bistums. Die Walburgafigur ruht passenderweise schon in einer großen Holzkiste, mit der sie ihre nächste Reise antreten kann. Wenn die Figur dann wieder mit einer glatten Oberfläche nach Eichstätt zurückkehrt, ist Hammerschmid an der Reihe. Er wird die Figur zunächst grundieren und später mit 24 Karat Blattgold vergolden. Rund drei, vier Tage soll das „Anschießen“, so nennen die Kirchenmaler das Vergolden, dauern. Schon 1963 war die Walburgafigur einmal vergoldet worden. Der heute 75-jährige Kirchenmaler Karl Gerstner erinnert sich noch an die „herausfordernde Arbeit“, wie er der Kirchenzeitung am Telefon erklärt. Zur Finanzierung der Restaurierung 2017 setzen die Kirchenstiftung St. Walburg und die Dompfarrei Eichstätt auf Spenden. Rund 50.000 Euro an Eigenmitteln seien notwendig. Wie Kirchenpfleger Herbert Buckl und Domkapitular Dompfarrer Josef Blomenhofer erklären, seien schon einige Spenden eingegangen. Zudem sei ein Benefizkonzert geplant, erklärt Karl Daum von der Kirchenstiftung. Im September, so hoffen alle, könne Walburga wieder zurück auf den Turm. Andrea Franzetti E in Pontifikalamt mit Bischof Gregor Maria Hanke steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum Hochfest der heiligen Walburga am Samstag, 25. Februar, um 9 Uhr in der Abteiund Wallfahrtskirche St. Walburg in Eichstätt. Weitere Gottesdienste beginnen um 7.15, um 8 und nach dem Pontifikalamt um 10.30 Uhr. Die Gläubigen sind zudem zu einer Andacht um 14 Uhr und zur deutschen Vesper um 17 Uhr mit den Schwestern der Abtei St. Walburg eingeladen. Erstmals wird das Pontifikalamt live in Fernsehen und Internet übertragen. Bereits am Vorabend findet in der Abteikirche St. Walburg von 20-24 Uhr eine Gebetsnacht um geistliche Berufungen statt. Die sogenannte „Walburgi(s) nacht“ steht unter dem Motto „Mit der heiligen Walburga den Himmel bestürmen“. Wie es in der Ankündigung heißt, können Gläubige bei Musik und Kerzenschein sich inspirieren lassen für das eigene Gebet und das Sakrament der Beichte empfangen. Während der Vigilfeier gibt es in den Räumen des ehemaligen Pfarrheimes von St. Walburg Getränke und eine kleine Stärkung. pde/af Kirchenmaler Karl Gerstner durfte 1963 die Figur der heiligen Walburga vergolden. Der damals 22-Jährige arbeitete bei der Firma Schmer, die ihre Werkstätten gleich neben dem Dom hatte. Foto: Archiv Termine
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