Newsletter von Gabriele Groneberg MdB mit Berichten aus Berlin und der Region Berlin, Februar 2017 www.gabriele-groneberg.de Ausgabe 2 / 2017 Liebe Genossinnen, liebe Genossen, die Umfragen geben uns Recht: unsere Ideen und Überzeugungen, die uns Sozialdemokraten verbinden, kommen bei den Menschen gut an. Jetzt, wo wir die Frage des Kanzlerkandidaten klären konnten, ist alles möglich. Dass wir die Union in so einer kurzen Zeit einholen und nach manchen Umfragen sogar über- holen konnten, das hätte uns Ende 2016 keiner geglaubt. Martin Schulz kommt einfach spitze bei den Menschen an. Den Schwung wollen wir mitnehmen und weiter daran arbeiten, dass wir die nächste Regierung stellen und somit auch den Kanzler. Es geht uns bei der Wahl aber nicht zuerst um die Posten. Gerade die Diskussion um den Missbrauch von Werkverträgen, der Rente und dem Gesundheitssystem hat uns gezeigt, dass wir keine Kompromisse mehr eingehen dürfen. Das sind wir den Menschen in unserem Land schuldig. Dass wir es mit der Verantwortung für unser Land ernst meinen, haben wir auch mit der Wahl des neuen Bundespräsidenten bewiesen. In einer Zeit, wo Meldungen über Zerwürfnis- se und Unberechenbarkeit im Ausland aber auch Fremdenhass und Hetze im Inland unseren Alltag beherrschen, brauchen wir eine Stimme der Vernunft und Verlässlichkeit an der Spitze unseres Landes. Mit Frank-Walter Steinmeier haben wir einen Präsidenten gefunden, der einfach in das Amt passt und parteiübergreifend hohen Respekt genießt. Auch das Feedback in den sozialen Medien auf die Bundespräsidentenwahl vom vergangenen Sonntag hat mir gezeigt, dass auch die Menschen mit dieser Entscheidung sehr zufrieden sind. Eure Seite 2 Newsletter von Gabriele Groneberg MdB Diese Woche im Plenum Lohngerechtigkeit Obwohl das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit" seit 1957 zu den Grundsätzen der Europäischen Union zählt, liegen die BruttoStundenlöhne von Frauen in Deutschland immer noch um 21 Prozent niedriger als die von Männern. Mit diesem Gesetz wollen wir einen ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Lohngerechtigkeit gehen. Unter anderem werden wir in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten einen individuellen Auskunftsanspruch einführen. Damit erhalten mehr als 14 Millionen ArbeitnehmerInnen das Recht zu erfahren, wie sie im Vergleich zu ihren KollegInnen, die einer gleichen oder vergleichbaren Tätigkeit nachgehen, bezahlt werden. Arbeitgeber mit über 500 Beschäftigten sind aufgefordert, regelmäßig ihre Entgeltstrukturen auf die Einhaltung der Entgeltgleichheit zu überprüfen. Gesetzentwurf zum Nachlesen: Kommunale Investitionsmittel Mit dem Nachtrag zum Bundeshaushalt 2016 verdoppelt der Bund das Sondervermögen „Kommunalinvestitions-Förderungsfonds" um 3,5 Milliarden Euro auf insgesamt 7 Milliarden Euro. Diese Mittel sollen gezielt für Investitionen des Bundes in die kommunale Bildungsinfrastruktur eingesetzt werden. Möglich wird dies durch unseren Verhandlungserfolg im Rahmen der Neuordnung der föderalen Finanzbeziehungen, mit dem wir das Kooperationsverbot im Bildungsbereich aufgebrochen haben. Die Haushaltsüberschüsse aus 2016 sollen aus Sicht der SPD-Fraktion für Investitionen in moderne Schulen und Berufsschulen, schnelles Internet und leistungsfähige Verkehrswege verwendet werden. (Drs.18/11133) Link zum Download* Neues Fördersystem für strukturschwache Regionen Im Bundestag wurde abschließend über einen Antrag der Koalitionsfraktionen zur regionalen Wirtschaftspolitik beraten. Der Antrag skizziert unsere gemeinsamen Anforderungen an ein integriertes Fördersystem für strukturschwache Regionen in allen Teilen Deutschlands ab 2020. Ziel ist es, die Wirtschaftsförderung des Bundes nicht mehr nach Himmelsrichtungen, sondern nach Bedarf auszurichten und dabei die Förderprogramme aller Ressorts und der europäischen Ebene besser miteinander zu verzahnen. Die Förderung unternehmerischer Innovationen und der entsprechenden Forschungsinfrastruktur stellt dabei den Kern der Strukturpolitik dar, denn nur mit Arbeitsplätzen und starken Unternehmen kann auch die Daseinsvorsorge in den ländlichen Regionen langfristig gesichert werden. Der regionalpolitische Bericht soll als zentrales Instrument künftig alle regionalpolitischen Maßnahmen des Bundes in strukturschwachen Regionen analysieren. Bund-Länder-Finanzen Im Bundestag haben wir uns in erster Lesung mit dem umfassenden Reformpaket zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen beschäftigt. Im Grunde geht es darum welche Ebene, ob Bund oder Land, wieviel vom jeweiligen Steueraufkommen erhält und wer welche Aufgaben trägt. Über einen sehr langem Zeitraum haben die Bundesregierung und die 16 Landesregierungen über die Finanzbeziehungen diskutiert. Das von Exekutive mit Exekutive ausgehandelte Ergebnis liegt nun bei uns im Parlament zur Beratung und Entscheidung. So wichtig es ist, heute den Ländern mehr Geld zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu geben, so kritisch müssen wir aber auch dabei sein, ob wir nicht als Bund zukünftig unseren Handlungsspielraum dadurch begrenzen. Die Frage ist, ob wir auch bei sinkenden Steuereinnahmen als Bund handlungsfähig bleiben. Dies ist eine Frage, der ich in den nächsten Lesungen nachgehen werde und an die ich meine Zustimmung hänge. Debatte zum Nachlesen: (www.bundestag.de) Link zum Download* * Gerne senden wir euch die Dokumente auch gerne direkt zu. Meldet euch einfach unter [email protected] Seite 3 „Außenpolitik lässt sich nicht von der Sofaecke machen.“ In seiner letzten Rede als Außenminister hat es Frank-Walter Steinmeier wieder einmal auf den Punkt gebracht. Auch ich stelle fest, dass gerade heute in dieser unruhigen Zeit Außenpolitik nicht vom Sofa aus gemacht werden kann. Die Beziehungen zu unseren internationalen Partnern leben von einem Austausch mit Ihnen und den internationalen Organisationen. Bei diesen bestehenden Verflechtungen Deutschlands in fast allen Bereichen dürfen wir als Politik nicht den Blick von Außen auf Deutschland verlieren. Wenn wir dies tun, laufen wir Ge- fahr falsche Entscheidungen zu treffen. Doch hat sich die Außenpolitik in der letzten Zeit drastisch verändert. Die größten politischen Erschütterungen kamen nicht mehr aus der Ferne, sondern mehr und mehr aus dem Inneren unserer Gesellschaft: der Paukenschlag des Brexit, die Wahl von Donald Trump in den USA und die jetzt anstehenden Wahlen in den Niederlanden und Frankreich. Dort entscheidet sich die Richtung Europas, die Richtung der internationalen Zusammenarbeit und deshalb auch die Handlungsfähigkeit unserer Außenpolitik. Es liegt an uns die jüngeren Generationen für die Internationalität zu begeistern und ihnen zu sagen wie wichtig ein Blick über den Tellerrand ist. Wenn wir wollen das Frieden herrscht in unserer Gesellschaft und irgendwann auch auf der ganzen Welt, dann müssen wir aufhören begrenzt zu denken und auch andere Blickwinkel zulassen. Nur wenn wir verstehen wie andere Nationen denken, können wir mit einem direkten Dialog Lösungen schaffen. Saudi-Arabien auf Modernisierungskurs Auf einer spannenden Reise zwischen Tradition und Innovation war ich mit einer Wirtschaftsdelegation des Euro-MediterranArabische Länderverein e.V. (EMA) im Königreich SaudiArabien. Im Grunde war es ein Wiedersehen mit einem Land, indem ich vor 40 Jahren zwei Jahre lang gearbeitet habe. Wenn ich an meine Zeit von damals denke und sie mit heute vergleiche, wird mir bewusst welchen starken Entwicklungsprozess die Region aber vor allem die Menschen in vier Jahrzehnten durchgemacht haben. Die großen kulturellen Unterschiede stellen jegliche Beziehungen, ob wirtschaftlich oder politisch, vor große Herausforderungen. Dennoch brauchen wir die guten Beziehungen zu den Entscheidern und Verantwortlichen vor Ort. Zum einen um für die Wirtschaft Märkte zu erschließen oder auch zu erhalten, zum anderen aber auch als verlässlichen Partner in einer instabilen Region. Bei den vielen Gesprächen auf der Reise halfen mir meine persönlichen Erfahrungen dabei viele Umstände besser zu verstehen. Die Arabische Welt und besonders Saudi-Arabien ist auf einem Modernisierungskurs, der uns auf langer Sicht näher zueinan- der bringt, als wir es heute glauben. Daher ist es besonders wichtig schon heute gute Beziehungen in die Region zu pflegen. Seite 4 Plakatkampagne des Bundesumweltministeriums Ich denke jeder von Euch hat von der geplanten und nun gestoppten Kampagne „Die neuen Bauernregeln“ des Bundesumweltministeriums in der vergangenen W oche gehört. Diese in meinen Augen absolut fehlgeleite Idee mit kurzen und diffamierenden Sätzen auf die Probleme in der Landwirtschaft hinzuweisen, halte ich für absolut nicht zielführend. Heute ist klar, dass es nicht dazu kommen wird, dass solche Plakate bei uns in der Region hängen werden, da die Kampagne zurückgezogen wurde. Jedoch wurde dies nur erreicht, indem erheblicher W iderstand auch aus unseren Reihen artikuliert wurde. In einem Schreiben habe ich, wie andere SPDBundes– und Landespolitiker bis hin zu Stephan W eil die Kampagne auch scharf kritisiert. Die Zukunft der Landwirtschaft und die unmittelbar damit zusammenhängende Zukunft des ländlichen Raumes sind zu ernste und zu komplexe Fragen, als das sie mit einer derart unsachlichen Kampagne beantwortet werden könnten. Jedem ist bewusst, dass sich im Bereich der Landwirtschaft etwas ändern muss. Die Folgen einer jahrelang falsch gesteuerten Landwirtschaftspolitik sehen wir heute u.a. im Bereich des Nitrats in unserem Grundwasser. Hier sollte sich das CDU-geführte Bundeslandwirtschaftsministerium mal an die eigene Nase fassen. Jedoch werden wir nur einen nachhaltigen Erfolg haben, wenn alle Beteiligten also die Landwir- te, Umwelt- und Tierschutzorganisation sowie die Gesetzgeber auf allen Ebenen zusammen arbeiten. In den letzten Jahren ist es uns auch gelungen, gerade die konventionellen Landwirte für einen progressiven und selbstkritischen Blick und eine Öffnung hin zu einem Änderungsprozess zu gewinnen. Dies ist mit einem offenen, respektvollen und sachlichen Umgang auf Augenhöhe gelungen. Diesen Dialog zu den in der Kampagne angesprochenen Themen müssen wir führen. Eine Diffamierung einer einzelnen Gruppe ist hierbei kontraproduktiv. Schon mehrmals habe ich in den letzten Jahren vergeblich versucht die Ministerin, Barbara Hendricks, zu uns nach Cloppenburg und Vechta zu holen, um hier vor Ort über die Probleme direkt zu sprechen. Leider gab es bisher nur Absagen. Dass es möglich ist zusammen mit den verschiedenen Gruppen am Ende auch Lösungen zu finden, zeigt u.a. die Tierwohlinitiative aus Niedersachen, die nun auch Potential hat, bundesweit umgesetzt zu werden. Der Schlüssel des Erfolgs von Gesetztesinitiativen ist die Beteiligung der Betroffenen. So konnte auch in einer engen Abstimmung mit den Verbänden das neue Düngegesetz verabschiedet werden. Das alte Düngegesetz vom 9. Januar 2009 regelt insbesondere die Anforderungen an das Inverkehrbringen und die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen und Pflanzenhilfsmitteln. Das Änderungsgesetz enthält dringend notwendige Vorga- ben zur Bilanzierung der Ein- und Ausgänge der beiden Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor. Mit diesen Vorgaben wird es endlich möglich sein, die landwirtschaftlichen Betriebe zu identifizieren, die zu viel düngen und diese zur Verantwortung zu ziehen. Zur Erleichterung dieser Aufgabe enthält das Düngegesetz Vorgaben zur Datenübermittlung zu den Überwachungsbehörden sowie weitere Bestimmungen, mit denen die Düngeverordnung angepasst werden kann. Jetzt sind die Länder gefordert, die neuen strengeren Regelungen auch umzusetzen. Auch wenn das neue Düngegesetz im politischen Bereich umfänglich beraten wurde, wird es bei den betroffen Landwirten vor Ort Sorgen und vielleicht sogar Ängste auslösen, wie es Veränderungsprozesse oft mit sich bringen. Daher kam die Ankündigung der Kampagne zu einer Unzeit und ein möglicherweise öffentlich ausgetragener Konflikt zwischen Landwirtschaftsministerium und Umweltministerium darf nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden. Eine zu einseitige Sicht auf die Ernährungsbranche führt zu unsachlichen und ungewollten Kontroversen, die am Ende dazu führt, dass der Einzelne sich von der Politik unverstanden, wenn nicht sogar herabgewürdigt fühlt – eine Steilvorlage für Populisten. Seite 5 Unterwegs für den Wahlkreis Arbeitsfrühstück mit dem Premierminister der Tunesischen Republik, S.E. Herrn Youssef Chahed im Deutschen Bundestag. Im EU-Ausschuss konnte ich zusammen mit meiner Kollegin Dorothee Schlegel und meinem Kollegen Lars Castellucci mit dem neuen ungarischen Botschafter, Péter Györkös, über aktuelle Themen diskutieren. Kinder sollten Kinder sein und keine Soldaten! Die Kinderkommission des Deutschen Bundestags setzt mit der Aktion Rote Hand“ ein wichtiges Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten. www.aktion-rote-hand.de/ Der französische Premierminister Bernard Caseneuve und sein Staatssekretär für Europafragen im Außenministerium, Harlem Désir, waren zu Besuch in Berlin. Eine Gruppe der Youth Against Settlements (YAS) war zu Besuch bei uns im Bundestag, um auf die Folgen der aggressiven Siedlungspolitik Israels für palästinensische Einwohner aufmerksam zu machen. Im Rahmen einer Fachkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunis konnten wir uns mit Fachleuten aus dem Arabischen Raum über Themen wie z.B. sichere Herkunftsländer und Rückführungsabkommen austauschen. Impressum: v.i.S.d.P. Büro Gabriele Groneberg MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel: 030-227 72860, [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc