Pressemitteilung

Presseinformation
des Internationalen Verbands der Konferenzdolmetscher (AIIC) zum
Internationalen Tag der Muttersprache (21. Februar)
Berlin, 18. Februar 2014
Das ABC der Muttersprache
Die Ausbildung zum Konferenzdolmetscher beginnt mit der
Prüfung der Sprachkompetenz. Nicht in einer Fremdsprache,
sondern in der Muttersprache.
Dolmetscher sind in mehreren Sprachen zu Hause. Sie übertragen
gesprochene Sprache: ausgefeilte Reden, hochkonzentrierte PresseStatements,
wissenschaftliche
Vorträge
–
auf
internationalen
Konferenzen, bei Verhandlungen, live im TV. Konferenzdolmetscher
arbeiten meist parallel zum gesprochenen Wort mit nur geringfügiger
Zeitversetzung.
Das ABC der Arbeitssprachen
Die Mitglieder des Internationalen Konferenzdolmetscherverbands AIIC
dolmetschen
weltweit
in
über
50
verschiedenen
Sprachen.
Sprachbeherrschung ist die zentrale Grundlage dieses Berufs, und so
formuliert die AIIC sehr strenge Kriterien für die Klassifizierung der
Arbeitssprachen. A: die eigene Muttersprache; B: Fremdsprachen, die
der Dolmetscher auf muttersprachlichem Niveau spricht und versteht
und in die er in jeder Richtung dolmetschen kann; C: Fremdsprachen,
die der Dolmetscher perfekt versteht und aus der er in seine
Muttersprache dolmetscht.
Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung, dass Dolmetscher vor
allem „viele Sprachen können“, ist die hundertprozentige Beherrschung
der Muttersprache die Grundlage des Berufs. „Nur wer alle Nuancen,
Ausprägungen, Assoziationen, Ebenen und kulturellen Elemente einer
Sprache kennt, kann in dieser Sprache ein Regierungschef, ein
Aufsichtsratsvorsitzender,
ein
Filmemacher
oder
ein
Solartechnikexperte sein oder diese verstehen. Und genau das ist, was
AIIC REGION DEUTSCHLAND · VORSTAND: CHRISTA GZIL, AUDE-VALÉRIE MONFORT,
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professionelle
Konferenzdolmetscher
tun“,
erklärt
Christa
Gzil,
Vorsitzende der AIIC Region Deutschland.
Aus diesem Grund konzentrieren sich auch die Aufnahmeprüfungen
der Ausbildungsinstitute für Dolmetscher auf das Testen der
muttersprachlichen Kenntnisse. Selbst die Diskussion, ob es nun das
bessere Ergebnis liefert, aus der Muttersprache in die Fremdsprache
zu dolmetschen oder umgekehrt, bezieht sich letztlich auf die
Muttersprache: je nach Standpunkt lautet das Argument, dass man nur
seine Muttersprache in jeder Hinsicht versteht – oder sich nur darin
uneingeschränkt flexibel ausdrücken kann.
Auch wenn diese Diskussion bis dato kontrovers verläuft, ist eine
andere Tatsache gesichert. Dolmetscher ermöglichen es anderen, sich
in der von ihnen am besten beherrschten Sprache auszudrücken oder
das Geschehen in dieser Sprache zu verfolgen und sorgen so dafür,
dass man, wie es Hans-Dietrich Genscher einmal ausdrückte, „in seiner
Muttersprache das sagt, was man sagen will, und nicht nur das, was
man sagen kann.“
Über die AIIC: Die Association Internationale des Interprètes de
Conférence
(AIIC)
ist
der
internationale
Verband
der
Konferenzdolmetscher. Sie vertritt über 3.000 Mitglieder in 100
Ländern. Seit ihrer Gründung 1953 sichert die AIIC eine verbindliche
Qualität im Konferenzdolmetschen. Der Verband setzt Standards in den
Arbeitsbedingungen und garantiert für Professionalität und höchste
Qualifikation seiner Mitglieder. Die AIIC ist anerkannte
Verhandlungspartnerin vieler internationaler Organisationen und ihrer
Sprachendienste. Hauptsitz des Verbands ist Genf. Die AIIC Region
Deutschland ist die Interessensvertretung der rund 300 in Deutschland
ansässigen AIIC-Mitglieder: www.aiic.de
Ansprechpartnerinnen:
Anne-Kristin Krämer & Vivi Bentin, PR-Referentinnen AIIC Deutschland
Tel.: +49 30 23 32 96 05, [email protected], www.aiic.net
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