ANZEIGE Pflanzenschutz ist Medizin für Pflanzen ADAMA gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der Agrochemie. Geschäftsführer Frank Gemmer über die Wichtigkeit von Pflanzenschutz und darüber, welche Wege seitens der EU-Behörden gegangen werden müssen. Herr Gemmer, Unternehmen und Bauernverbände klagen in letzter Zeit vermehrt darüber, nicht genügend Pflanzenschutzmittel zur Verfügung zu haben. Wo liegt das Problem? Der Zulassungsprozess für Pflanzenschutzmittel ist extrem komplex. Jeder neue Wirkstoff muss zunächst von der EU-Kommission genehmigt werden. Erst danach können wir für ein entsprechendes Mittel eine Zulassung in Deutschland beantragen. Dabei muss ein umfangreiches Paket an Informationen und Studien eingereicht werden. Diese Daten werden dann von mehreren Behörden geprüft. Das kann bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen – auch wenn von der EU hierfür maximal zwölf Monate vorgesehen sind. Aber es gibt doch bereits eine Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln am Markt – warum spielt es da eine so große Rolle, ob ein Produkt etwas später zur Verfügung steht? Das Problem ist, dass zahlreiche Produkte vom Markt genommen wurden und weitere verschwinden werden. Die Landwirte haben dadurch immer weniger Wahlmöglichkeiten. Was ist der Grund? Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird immer schwieriger. Zum einen fallen Pflanzenschutzmittel allein aufgrund derer Wirkstoffeigenschaften weg; unabhängig davon ob ein Risiko besteht oder nicht. Zum anderen steigen die Studien- und Risikoabschätzungsanforderungen weiter. Zudem geraten, unter anderem durch eine unausgewogene Berichterstattung, Pflanzenschutzmittel immer häufiger politisch unter Druck, auch wenn deren Bewertung durch die Behörden eine Zulassung erlauben würde. Beispiel Glyphosat: Im Sommer 2015 wurde von besorgniserregenden Glyphosat-Rückständen in der Muttermilch berichtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat daraufhin erklärt, dass die veröffentlichten Werte bei Neugeborenen zu einer Glyphosataufnahme führen, die um einen Faktor von mehr als 4.000 niedriger liegt als der in der EU abgeleitete Richtwert, bei dem keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Vergleicht man dieses beispielsweise mit dem Risiko beim Rauchen oder beim Alkoholkonsum, zeigt sich schnell, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Später bestätigten sich dann vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geäußerte erhebliche Zweifel an der Methodik der Studie. Eine vom BfR in Auftrag gegebene Studie kam zu dem Ergebnis, dass in Muttermilch keine Rückstände des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat nachweisbar sind. Welche Konsequenzen hat das für die Landwirte? Es wird für sie immer schwieriger, Krankheiten und Schädlinge zu bekämpfen. Werden mehrere Jahre hintereinander dieselben Wirkstoffe auf den Feldern ausgebracht, steigt die Gefahr, dass Unkräuter, Pilze oder Schadinsekten gegen diese resistent werden. Kann der Landwirt dann auf keine alternativen Mittel zurückgreifen, muss er mit sinkenden Erträgen rechnen. Schlimmstenfalls ist die ganze Ernte verloren. Was muss Ihrer Meinung nach geschehen? Auf jeden Fall muss der Zulassungsprozess beschleunigt werden. Zudem sollten die EU-Behörden das Verbot wichtiger Pflanzenschutzmittel gründlich überdenken. In den vergangenen Jahrzehnten ist es durch Fortschritte in der Pflanzenzucht und durch die Entwicklung angepasster Dünge- und Pflanzenschutzmittel gelungen, die Qualität unserer Lebensmittel und die Erträge enorm zu steigern. Diese Innovationen sind auch dringend nötig, denn wir müssen eine wachsende Weltbevölkerung mit knapper werdenden Ressourcen ernähren. Hierfür brauchen wir kluge Lösungen in der Landwirtschaft. Der moderne Pflanzenschutz ist dabei ein unverzichtbarer Baustein. www.adama.com Simply. Grow. Together. ADAMA Deutschland GmbH Edmund-Rumpler-Straße 6, 51149 Köln Telefon +49 2203 5039-000 | Telefax +49 2203 5039-199 [email protected] | www.adama.com/de MEDIADUKT MAGAZIN — 9
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