Gültig für die beiden Standorte Kimratshofen und Hawangen 1. Vorwort 1 2. Firmenportrait und Standortbeschreibungen 2 2.1. Firmenportrait 2 2.2. Standort Kimratshofen 2 2.3. Standort Hawangen 6 3. Besondere Umweltleistungen der beiden Standorte 7 4. Umweltpolitik 8 5. Umweltmanagementsystem 9 6. Umweltaspekte 8 6.1. Bewertung der Umweltaspekte 8 6.2. Beschreibung der Umweltaspekte 10 6.2.1. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Hawangen 10 6.2.2. Kernindikatoren von Hawangen 12 6.2.3. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Kimratshofen 13 6.2.4. Kernindikatoren Kimratshofen 15 6.3. Energie 17 6.4. Materialeinsatz 18 6.5. Wasser 20 6.6. Abfall 22 6.7. Emissionen 22 7. Einhaltung von Rechtsvorschriften 23 8. Umgesetzte Maßnahmen 24 9. Umweltziele 25 9.1. Umweltprogramm Hawangen 25 9.2. Umweltprogramm Kimratshofen 25 10. Impressum 26 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 1. Vorwort Das Festlegen von Zielen ist die Grundlage eines zukunftsorientierten Denkens. Diese Philosophie verfolgen wir auch im Umweltschutz. Regelmäßig legen wir die Umweltziele des Folgejahres fest. Ein Team von Mitarbeiter (Umweltteam) aus trifft sich regelmäßig, um gemeinsame Maßnahmen zu erarbeiten, die dem Erreichen der Umweltziele dienen. Diese Maßnahmen werden im Umweltprogramm mit Terminen und Verantwortlichkeiten dokumentiert. Anhand der Bewertung der Umweltdaten, z.B. über den Energieverbrauch oder die anfallenden Abfallmengen, ermitteln wir, inwieweit die Ziele erreicht wurden. Wurden die gesteckten Ziele erreicht, kann nach weiteren Verbesserungen gesucht werden, damit wir unsere Umweltleistung stetig verbessern. Das Nicht-Erreichen von Zielen bedeutet, dass nach den Ursachen gesucht wird und wir an dem Thema „am Ball bleiben“. Geschäftsführer Hubert Dennenmoser 1 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 2. Firmenportrait und Standortbeschreibungen 2.1. Firmenportrait Die Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG ist ein Zusammenschluss aus 1.235 Mitgliedern und 1170 Lieferanten (die ebenfalls Mitglieder sind). Dazu kommen mehr als 140 Mitarbeiter an den Standorten Kimratshofen und Hawangen, welche inklusive dem Zukauf, im operativen Geschäft jährlich auf eine Milchverarbeitungsleistung von rund 405 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr kommen. Beide Standorte (Kimratshofen und Hawangen) des Unternehmens sind, seit Dezember 2015, EMAS zertifiziert. Jetzt steht im Jahr 2016 das erste Rezertifizierungsaudit an. 2.2. Standort Kimratshofen Der Unternehmensstandort in Kimratshofen liegt in der Gemeinde Altusried im Oberallgäu. 1891 wird das „Milchwerk“ erst mal genannt und die Milchverarbeitung in Kimratshofen beginnt. Die Abbildung zeigt das Milchwerk in Kimratshofen im Frühjahr 2016. Abbildung 1 Milchwerk Kimratshofen im Frühjahr 2016 Den größten Anteil an der Käseproduktion hat der Emmentaler gefolgt von anderen Spezialitäten wie Emmentaler- Soft und Hartkäse. An dem Standort werden seit vielen Jahren ebenfalls Bioprodukte, nämlich Bio-Käse und Biobutter, hergestellt. 2 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Die Molkerei in Kimratshofen ist einer der größten Biomilch- Verarbeiter in ganz Deutschland und einer der größten Bergkäse- Hersteller. Um den Vorsprung auszubauen wurde 2016 ein neues Schmierkäselager errichtet. Zu den geschmierten Käsen gehört der Bergkäse und Raclette-Käse. Dort können schon im ersten Jahr mehrere Tonnen Schmierkäse produziert und gelagert werden. Darüber hinaus vertreibt Allgäu Milch Käse seine Eigenmarke Allmikäs. Abbildung 2: Logo der Eigenmarke von Allgäu Milch Käse. Die Eigenmarke Allmikäs umfasst verschiedene Käsesorten und auch Bergbauernbutter. Diese Allmikäs-Produkte wurden schon erfolgreich bei Netto, Edeka und Kaufland eingeführt. Die Abbildungen zeigen einen Ausschnitt aus der Allmikäs-Produktpalette. 3 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Abbildung 3 Ausschnitt aus der Allmikäs- Produktpalette. Neben diesen erfolgreichen Produkten ist eine Erweiterung der Produktpalette geplant. 4 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG In den Jahren 2016 und 2017 soll eine neue Quarkerei gebaut und die Produktion schon im Frühjahr 2017 aufgenommen werden. In der Quarkerei werden verschiedene Quarkprodukte und Frischkäse hergestellt. Es werden 250g und 500g Becher mit Magerstufe, 20% Fett in der Trockenmasse und 40% Fett in der Trockenmasse abgefüllt. Zur Produktion und Kühlung der Zwischen- und Endprodukte sind unterschiedliche umweltrelevante Anlagen nötig: Anlage Leistung BHKW 650 kW Wärme, 600 kW Strom Kühlanlagen 1480 kW Kälte, 380 kW Strom Dampfkessel 1 (groß) 620 – 4300 kW Dampfkessel 2 (klein) Bis 1400 kW Im nächsten Abschnitt wird der Standort Hawangen vorgestellt. 5 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 2.3. Standort Hawangen Der zweite Standort des Unternehmens liegt in Hawangen und ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Am Standort wird ebenfalls Käse produziert. Die Spezialitäten von Hawangen sind der Chester-Käse und Emmentaler Reibeware. Neben der Käseherstellung gibt es in Hawangen auch die Möglichkeit Milch, Rahm, Molke und Milchpermeat zu versenden. Die Abbildung zeigt das Milchwerk Hawangen. Abbildung 4 Milchwerk in Hawangen Im Jahr 2017 soll die Produktion von Mozzarella in Kooperation mit der Züger Frischkäse AG beginnen. Die Firma Züger Frischkäse AG hat ihren Sitz in der Schweiz in Oberbühren und wird dann Teilhaber des Standorts. Diese Anlagen sind in Hawangen zur Erzeugung der Prozessenergie nötig. Anlage Leistung Eiswasser 495 kW Kühlhaus 408 kW Dampfkessel 2,5 Tonnen pro Stunde Dampfturbine 2x 100 kWh Beide Standorte zeichnen einige besondere Umweltleitungen aus, welche im nächsten Kapitel aufgelistet sind. 6 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 3. Besondere Umweltleistungen der beiden Standorte Bei beiden Standorten wurden Lärmmessungen durchgeführt. Diese haben gezeigt, dass alle Grenzwerte für Lärmemission eingehalten werden. Auch die Wiederholungsmessungen haben keine Änderungen ergeben. Das gleiche gilt für die vorgeschriebenen Emissionsmessungen. Verdachtsflächen für Altlasten gibt es weder in Kimratshofen noch in Hawangen. Alle Hilfs- und Betriebsstoffe werden sicher gelagert. Durch doppelwandige Tanks wird sichergestellt, dass keine Verunreinigungen entstehen können. Durch regelmäßige Begehungen mit der örtlich ansässigen freiwilligen Feuerwehr sind wir für Notfälle gewappnet. 7 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 4. Umweltpolitik Als Lebensmittel produzierendes, bäuerliches Unternehmen aus dem Allgäu haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber dieser Region. Der bewusste Umgang mit der Natur, den Tieren und den Menschen ist für uns und unsere Mitglieder somit ganz natürlich. Wir sehen uns dazu verpflichtet, nachhaltig und gesellschaftlich verantwortlich zu wirtschaften. Das heißt: Wir erfüllen mit unseren Produkten und Technologien sowie als Arbeitgeber die heutigen Bedürfnisse von Mensch und Natur, ohne dabei die Entwicklungsmöglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Wir halten die Gesetze und Verordnungen sowie die behördlichen Auflagen ein und wir verpflichten uns darüber hinaus, den betrieblichen Umweltschutz stetig zu verbessern. Die folgenden Umweltleitlinien sind der Leitfaden für unser Handeln: • Ziele: Anhand dieser Umweltpolitik leiten wir Ziele zur Verbesserung unserer Umweltleistung ab. Um diese zu erreichen, ernennt die Geschäftsführung einen Umweltmanagementbeauftragten und stellt die nötigten Ressourcen zur Festlegung, Umsetzung und Überprüfung zur Verfügung. • Bewusstsein: Das Erreichen unserer Unternehmensziele ist uns eine wichtige Führungsaufgabe. Hierzu fördern wir das Bewusstsein unserer Mitarbeiter und bieten ein zielgerichtetes Weiterbildungsangebot an. • Vorbeugung: Unsere Produkte werden unter Berücksichtigung der Umweltaspekte und unter geringstmöglichem Energieeinsatz hergestellt. • Verbesserungen: Wir verpflichten uns unser UM–System kontinuierlich zu überwachen und zu optimieren. Durch den Einsatz der besten Technik in Bezug auf Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, erreichen wir eine kontinuierliche Verbesserung, insbesondere für unsere Umwelt. • Entlastung: Mit den natürlichen Ressourcen - Rohstoffe und Energie - gehen wir sparsam um. Umweltbelastungen - insbesondere Abluft und Lärm - reduzieren wir auf ein Mindestmaß • Überwachung: Die Einhaltung der für uns geltenden Umweltvorschriften sehen wir als eine Mindestforderung an. Unsere Produkte stellen wir mit der größtmöglichen Sicherheit, unter Betrachtung der Auswirkung auf die Umwelt, her. • Vorsorge: Jeder Mitarbeiter unseres Unternehmens trägt an seinem Platz zur Verwirklichung unserer Zielsetzung bei. Zusammen mit den Behörden arbeiten wir Realisierungsmaßnahmen und Verfahren für mögliche Notfälle aus. Die Effizienz unserer Maßnahmen und das Erreichen unserer Ziele überprüfen wir durch regelmäßig durchzuführende interne Audits. • Öffentlichkeit: Die Weitergabe von Informationen an die Öffentlichkeit ist für uns eine Selbstverständlichkeit. 8 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 5. Umweltmanagementsystem Die folgende Abbildung zeigt die Funktionsweise des Umweltmanagementsystems unseres Unternehmens. Umweltleitlinien Zieldefinition Bilanzen Erfolgskontrolle Dokumentation Berichte Umsetzung Bewertung Maßnahmenplanung Die einzelnen Schritte unseres Umweltmanagementsystems nach EMAS werden im Folgenden kurz dargestellt. In der Umweltpolitik haben wir Handlungsgrundsätze als Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens festgelegt. Bei der Umweltprüfung sind umweltrelevante Daten erfasst und die Systematik und Einhaltung der rechtlichen Anforderungen überprüft worden. Konkrete Ziele, Maßnahmen, Termine und Verantwortlichkeiten sind im Umweltprogramm festgeschrieben. Das Umweltmanagementsystem regelt die Verantwortlichkeiten und Abläufe, die im Handbuch dokumentiert sind. Zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit dient die Umwelterklärung. Eine regelmäßige interne Kontrolle des Systems findet über die Umweltbetriebsprüfung statt. Die Ergebnisse dieser internen Prüfung werden mit der Geschäftsführung diskutiert und es werden daraufhin erneut Maßnahmen für eine kontinuierliche Verbesserung festgelegt. Extern wird unser Unternehmen, das System und die Umwelterklärung durch einen zugelassenen Umweltgutachter überprüft. Auf der nächsten Seite ist das Organigramm von Allgäu Milch Käse eG zu sehen. Im nächsten Kapitel werden, nach dem Organigramm, die Umweltaspekte bewertet und beschrieben. 9 Organigramm Allgäu Milch Käse eG Organigramm AMK 11/16 Gültig für die Standorte Kimratshofen und Hawangen Vorstand (Leitungsorgan) Aufsichtsrat (Kontrollorgan) Vorsitzender: Hermann Breher 1. Stv. Vorsitzender: Xaver Keller 2. Stv. Vorsitzender: Anton Merk Vorsitzender: Johann Müller Geschäftsleitung: Hubert Dennenmoser Vertretung: Helmut Schiegg Produktionsplanung/ Controlling Bruno Müller Vertretung Planung: Daniela Köppl Umweltmanagement: Daniela Köppl (UMB) Vertretung: Bruno Müller QS/QM (Abt. Qualitäts- und Lebensmittelsicherheit und Qualitätsmanagement) QS (Qualitätssicherung und Lbm. Sicherheit) Johann Merk (Weisungsbefugnis gegenüber allen Mitarbeitern in Qualitätsfragen!) Vertretung: Patrick Schulze Produktion Kimratshofen Produktion Hawangen Maschinenraum, Käserei, Abwasser Maschinenraum, Käserei, Lager Roland Schugg Vertretung: Alex Wenk Stefan Fischer Butterei Thomas Bernhard Armin Kämmerle Werkstatt Verwaltung Kimratshofen Elmar Schiebel Verkauf Industrie: Leitung: Helmut Schiegg Peter Klement Administrator: Bernhard Hegele Vertretung Hubert Dennenmoser Hawangen Josef Aurbacher Vertretung: Georg Fleschut Martin Reischmann Patrick Schulze (IFS-Beauftragter) Vertretung: Johann Merk Leitung Labore: Dennenmoser, Merk Labor Kimratshofen: Christiane Rasch, Barbara Kutter, Personalwesen: Beate Dorn, Susanne Wrzesinski Vertretung: Bernhard Hegele Schmierkeller: QM Qualitätsmanagement Melanie Roth, Alexandra Dennenmoser Labor Hawangen: Bettina Bergler Vertretung: Alena Mayer Versand/ Lager Kimratshofen Beauftragte Personen: Abfallbeauftragter: Bruno Müller Gefahrstoffbeauftragte: Alle Werkstattmitarbeiter in Kimratshofen und Hawangen Beauftragte im Umgang mit Ammoniak: Josef Aurbacher, Anton Zängerle, Elmar Schiebel, Artur Gasafi, Viktor Lammok, Alexander Kraus Kontrolle Ölabscheider: Elmar Schiebel, Kuru Kenan, Thomas Just, Josef Aurbacher Finanzwesen und Buchhaltung: Elisabeth Zeller Milchgeld: Mayer Jochen Gabriele Saitner Vertretung: Bernhard Hegele Verkauf (LEH) Andreas Mayr Erzeugerberatung Außendienst Martin Hörmann Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6. Umweltaspekte 6.1. Bewertung der Umweltaspekte Unter Umweltaspekten versteht man Aspekte der „Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation“ die Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Grundsätzlich unterscheidet man die Umweltaspekte in direkte und indirekte Umweltaspekte. Bei direkten Umweltaspekten handelt es sich z.B. um Emissionen, Abfallaufkommen oder Wasserverbrauch. Sie entstehen als unmittelbare Folge der Tätigkeit am Standort und können von uns kontrolliert werden. Indirekte Umweltaspekte entstehen mittelbar durch unsere Tätigkeiten, ohne dass die Verantwortlichen die vollständige Kontrolle darüber haben. Indirekte Umweltaspekte entstehen z.B. durch (Mitarbeiter-) Verkehr oder Einkauf von Produkten. Da beide Standorte von Allgäu Milch Käse eG vergleichbare Strukturen bezüglich Produktion, Abläufen etc. aufweisen überschneiden sich auch die berührten Umweltaspekte. Aus diesem Grund sind im Folgenden die jeweiligen direkten/indirekten Umweltaspekte in einer Grafik für beide Standorte dargestellt. Eine Ausnahme stellt der Umweltaspekt Lieferverkehr dar, weshalb dieser für beide Standorte einzeln angegeben ist. Zur Bewertung der Umweltaspekte arbeiten wir mit folgenden Bewertungskriterien: Umweltrelevanz im Betrieb A = hohe Umweltrelevanz, hohe Umweltbelastung, großer Handlungsbedarf B = mittlere Umweltrelevanz, mittlere Umweltbelastung, mittlerer Handlungsbedarf C = geringe Umweltrelevanz, geringe Umweltbelastung, geringer Handlungsbedarf Einflussmöglichkeit des Betriebs I = Kurzfristig ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden, II= Der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel- bis langfristig, III = Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben. Dieses Schema wurde erstmalig vom Umweltbundesamt eingeführt. Auch unsere Umweltaspekte wurden systematisch nach diesem System bewertet. 8 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Bewertung nimmt zu Bewertung des Umweltaspekts A Energieverbrauch Abwasser (Strom, Gas) Luf- Druckluft Kimratsh- temissionen ofen Frischwasser.- B verbrauch Lärmemission Abwärme C Abfall allgemein I II III Steuerungspotential Beeinflussbarkeit nimmt ab Tabelle 1: Direkte Umweltaspekte der beiden Standorte Kimratshofen und Hawangen der Allgäu Milch Käse eG Lärm- Lieferverkehr Milcherzeugung (Hawangen) Verpackung Bewertung nimmt zu Bewertung des Umweltaspekts A B Luftemission Lärm- Lieferverkehr (Kimratshofen) Mitarbeiteranreise C I II III Steuerungspotential Beeinflussbarkeit nimmt ab Tabelle 2: Indirekte Umweltaspekte der beiden Standorte Kimratshofen und Hawangen der Allgäu Milch Käse eG 9 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.2. Beschreibung der Umweltaspekte Die relevanten Verbrauchsdaten und Kennzahlen sind in Tabellen dargestellt. Dargestellt sind die Daten von 2013 bis 2015. Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung der Daten erläutert und begründet. 6.2.1. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Hawangen Hawangen Einheit 2013 2014 2015 Energieeinsatz Strom (nur LEW, ohne Strom aus Turbinen) MW h 3.119 2.706 1.642 Erneuerbare Energien anteilig vom Stromlieferanten MW h 668 579 351 Heizöl EL MW h 45 395 21 Gas (Prozessenergie) MW h 5.380 5.780 7.894 Strom von der Photovoltaik -Anlage MW h 48 55 52 Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien (aus Strom und Photovoltaik) MW h 716 634 403 Gesamtenergieverbrauch MW h 8.545 8.881 9.558 Materialeinsatz Lab t 7 5 4 Calciumchlorid t 10 9 9 Salz t 332 324 275 Reinigungsmittel t 167 180 199 Materialeinsatz gesamt t 516 518 487 Käsebeutel für Blockchester t 15 13 9 Chesterbeutel für Fassware t 17 9 8 Chesterkarton t 1 1 1 10 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Wasser m³ W asserverbrauch 58.355 63.434 70.738 Abfall Restmüll (W erte sind berechnet) t 5,3 5,3 5,3 Hemmstoffhaltige Milch K3 t 51 32 30 Überlagerte Lebensmittel und Lebensmittelabfälle K3 t 22 22 21 Salzmolke t 1.175 1.163 821 Summe nicht gefährlicher Abfälle t 1.253 1.222 877 Altöl t 0 0,49 0 Schwefelsäure t 0 0,103 0 Abfallgemische aus Sandfanganlagen und Öl-/ W asserabscheidern t 0 1 0 Summe gefährliche Abfälle (Altöl, Schwefelsäure und Ölabscheider Inhalte) t 0 1,59 0 Gesamtabfallaufkommen t 1.253 1.224 877 5.213 5.213 5.213 4.138 4.650 3.319 Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (bebaute Fläche) m² Emissionen Treibhausgasemissionen tCO 2 e SO 2 t 1,5 1,4 0,9 NO x t 4,3 3,7 3,4 PM t 0,2 0,2 0,2 Gesamtemissionen in die Luft (SO 2 , NO X , PM) t 6,0 5,3 4,5 Der nächste Abschnitt zeigt die Kernindikatoren des Standorts Hawangen. 11 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.2.2. Kernindikatoren von Hawangen Kernindikatoren Hawangen Einheit 2013 2014 2015 Energieeffizienz Gesamtenergieverbrauch 𝑀𝑊ℎ 1000𝑘𝑔 pro 1000kg Milch Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch % 0,0525 0,0548 0,0614 8,37 7,14 4,22 Materialeffizienz Materialeinsatz 𝑡 1000𝑘𝑔 (Ohne Verpackungen) 0,0034 0,0033 0,0032 pro 1000kg Milch Wasser Wasserverbrauch pro Mitarbeiter Wasserverbrauch pro 1000kg Milch 𝑚3 𝑀𝑖𝑡𝑎𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑒𝑟 1.269 1.379 1.505 0,36 0,39 0,45 𝑡 1000𝑘𝑔 0,0077 0,0076 0,0057 𝑡 1000𝑘𝑔 0,0 0,00001 0,0 𝑚3 1000𝑘𝑔 Abfall Gesamtabfallaufkommen pro 1000kg Milch Gesamtabfallaufkommen gefährliche Abfälle pro 1000kg Milch Biologische Vielfalt Flächenverbrauch pro 𝑚2 1000𝑘𝑔 0,03 0,03 0,03 𝑡𝐶𝑂2 𝑒 1000𝑘𝑔 0,03 0,03 0,02 SO2 pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000009 0,000009 0,000006 NOx pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000026 0,000023 0,000022 PM pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000001 0,000001 0,000001 1000kg Milch Emissionen Treibhausgasemissionen pro 1000kg Milch 12 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.2.3. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Kimratshofen Kimratshofen Einheit 2013 2015 2014 Energieeinsatz Strom (Ohne Käsemanufaktur und Herz) MWh 2.959 3.984 4.735 Heizöl EL MWh 33 133 0 Gas (Prozessenergie ohne Käsemanufaktur und Herz) MWh 20.128 19.363 22.232 Gesamtenergieverbrauch MWh 23.121 23.480 26.967 Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien MWh 1.061 1.429 1.750 Materialeinsatz Lab t 18 19 23 Calciumchlorid t 42 48 59 Nährmedium (Nährsubtrat für Kulturen) t 45 49 44 Permeat (ph- Einstellung Butterei) t 5 6 8 Milchsäure t 3 4 4 Siede- und Speisesalz t 264 278 404 Reinigungsmittel t 447 460 575 Materialeinsatz gesamt t 824 864 1.117 Butterfolie Kimratshofen Stück 1.684 2.271 --- Butterkarton (2kg, 4kg und 4kg braun) Stück 90.101 152.290 --- Butterfolie ÖMA Bioland Stück 260 203 --- Butterkarton (Rest) Stück 665.895 1.631.682 --- Butterkarton (Transportverpackung) t --- --- 121 Beutel Blockbutter (Transportverpackung) t --- --- 5 Käsebeutel bis 5 kg t 157 54 61 Reifungsbeutel t 38 21 1 Käsebeutel (über 5kg) t 2 5 4 Reifefolie t --- 22 48 Regal- und Stülpkarton t --- 16 46 13 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Wasser Bezug Gemeindewasser m³ 102.532 68.755 114.070 Bezug Eigenwasser m³ 121.436 180.005 169.652 W asserverbrauch (Ohne Käsemanufaktur und Herz) gesamt m³ 223.968 242.886 275.908 Abfall Altholz Klasse 2 t 0 0 1,34 Papier, Pappe und Karton t 224 291 291 Gemischte Siedlungsabfälle (Abfälle zur Verwertung) t 54 99 50 Restmüll t 3,7 3,7 3,7 Hemmstoffhaltige Milch K3 t 82 29 56 Überlagerte Nahrungsmittel und L ebensmittelabfälle K3 t 67 62 74 Summe nicht gefährlicher Abfälle t 430 485 475 Altöl (Zentrifugen- Öl, LKW (W erkstatt), BHKW , Kühlmaschinen und Eiswassermaschine) t 1,33 1,91 2,16 Abfallgemische aus Sandfanganlagen und Öl-/ W asserabscheidern t 22 26 28 Gefährliche Abfälle ( Altöl, Öla bscheider Inhalte) t 23 28 30 Gesamtabfallaufkommen t 453 513 505 24.699 24.699 24.699 4.600 4.600 4.600 6.672 7.145 7.531 Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (bebaute Fläche) Ausgleichsflächen m² m² Emissionen Treibhausgasemissionen tCO 2 e SO 2 t 2,0 2,3 2,6 NO x t 8,2 8,6 9,6 PM t 0,4 0,4 0,5 Gesamtemissionen in die Luft (SO 2 , NO X , PM) t 10,5 11,4 12,7 14 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.2.4. Kernindikatoren Kimratshofen Kernindikatoren Kimratshofen Einheit 2013 2014 2015 Energieeffizienz Gesamtenergieverbrauch 𝑀𝑊ℎ 1000𝑘𝑔 pro 1000kg Milch Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch % 0,0863 0,0860 0,0952 4,59 5,94 6,34 Materialeffizienz Materialeinsatz 𝑡 1000𝑘𝑔 (Ohne Verpackungen) 0,0032 0,0032 0,0040 pro 1000kg Milch Wasser Wasserverbrauch pro Mitarbeiter Wasserverbrauch pro 1000kg Milch 𝑚3 𝑀𝑖𝑡𝑎𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑒𝑟 2.133 2.291 2.463 0,84 0,89 0,97 𝑡 1000𝑘𝑔 0,0018 0,0019 0,0018 𝑡 1000𝑘𝑔 0,00009 0,00010 0,00011 𝑚3 1000𝑘𝑔 Abfall Gesamtabfallaufkommen pro 1000kg Milch Gesamtabfallaufkommen gefährliche Abfälle pro 1000kg Milch Biologische Vielfalt Flächenverbrauch pro 𝑚2 1000𝑘𝑔 0,08 0,07 0,07 𝑡𝐶𝑂2 𝑒 1000𝑘𝑔 0,02 0,03 0,03 SO2 pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000007 0,000009 0,000009 NOx pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000030 0,000009 0,000009 PM pro 1000kg Milch 𝑡 1000𝑘𝑔 0,000001 0,000002 0,000002 1000kg Milch Emissionen Treibhausgasemissionen pro 1000kg Milch 15 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Es werden bei beiden Standorten, neben den CO2- Emissionen, keine weiteren Treibhausgase, wie CH4, N2O, Perfluorkarbonat oder SF6 freigesetzt. Die Daten unterscheiden sich etwas von denjenigen, die letztes Jahr veröffentlicht wurden. In Hawangen und Kimratshofen hat sich die Milchmenge von 2014 durch verschiedene Nachbuchungen nachträglich verändert. Beim Materialeinsatz wurde bei beiden Standorten zunächst mit den Beständen gerechnet und jetzt die Verbräuche ausgerechnet. Die Zahlen jetzt beziehen sich auf den aussagekräftigeren Verbrauchswert. In Kimratshofen wurden die Kennzahlen zunächst auf die Käsereimilch bezogen, jetzt wurde die gesamte Milchmenge herangezogen. Bei den Emissionen konnte der Dieselverbrauch der Speditionen genauer bestimmt werden. Zuerst wurden die Emissionen anhand der Tankmengen der Speditionen bestimmt. Durch Analyse der Fahrten konnten die Speditionen Auskunft geben, wie viel der Tankmenge wirklich für Allgäu Milch Käse verbraucht wird und damit einbezogen werden muss. Dadurch konnten die Dieselverbräuche besser analysiert, aufgeschlüsselt und die Emissionswerte von Allgäu Milch Käse verringert werden. Folgende Umrechnungsfaktoren wurden verwendet: CO2-Äquivalente NO2 SO2 PM 0,594 g/kWh 0,346 g/kWh 0,04 g/kWh 2013 und 2014: Strom E.on 372 g/kWh Ab 2015: 335 g/kWh Strom EnBW 315 g/kWh Strom LEW 699 g/kWh Erdgas 0,202 kg/kWh 0,187 g/kWh 0,012 g/kWh 0,007 g/kWh Heizöl 2,685 kg/kWh 0,194 g/kWh 0,286 g/kWh 0,024 g/kWh Diesel 2,47 kg/l 4,59 g/l 1,213 g/l 0,229 g/l R134a 1.300 kg/kg - - - R- 410A 1.725 kg/kg - - - Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung der angegebenen Umweltaspekte erklärt. 16 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.3. Energie Zur weiteren Erfassung der Energieverbräuche wurden im Jahr 2015 in beiden Standorten neue Zähler installiert. Diese werden monatlich mit der Efficio-Software ausgewertet und mit Kennzahlen bewertet. Im Weiteren wird die Entwicklung der Energieverbräuche genauer erklärt. Hawangen Im Jahr 2014 wurden die Gasturbinen installiert. Dadurch wurde der Strombezug bei der LEW ab September reduziert. Das sind die dargestellten Zahlen im Energieeinsatz. Die Stromerzeugung der Turbinen ist hier nicht aufgelistet. Während des Einbaus der Gasturbinen wurde die Produktion mit Heizöl versorgt. Das erklärt den erhöhten Heizölverbrauch im Jahr 2014. Im Jahr 2012 wurde die die Energieversorgung von Heizöl auf Erdgas umgestellt. Der Gasverbrauch ist durch den Betrieb der beiden erdgasbetriebenen Turbinen gestiegen. Der gesamte Energieverbrauch ist, über die angegebenen Jahre gestiegen. Das lässt sich folgendermaßen erklären. In Hawangen war ein Kondensator defekt, dieser wurde bereits ausgetauscht. Die Auslastung der Anlagen in der Käserei war bei nur durchschnittlich 3,5 Produktionstagen pro Woche. Auch an den restlichen Tagen, an denen die Käserei nicht produziert hat, wurden die Anlagen gereinigt. Die Reinigungen wurden durchgeführt um keine bakteriologischen Probleme zu bekommen und, um am nächsten Tag direkt mit der Produktion beginnen zu können. Darüber hinaus gab es über mehrere Monate Probleme bei der CIP. Dabei ist das erhitzte Wasser weggelaufen, hat sich mit kaltem Wasser vermischt und musste dadurch mehrfach erhitzt werden. Dadurch lässt sich der Mehrverbrauch in Hawangen erklären, obwohl auch folgende Maßnahmen zur Reduktion getroffen wurden. Die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt und bei Neuanschaffung wird ohnehin auf den Einsatz dieser Technik geachtet. Auch der Betrieb der Vakuumpumpe auf Frequenzumrichter wurde vollzogen. Danach war die Produktion nicht mehr stabil, da die Pumpe zu wenig Leistung erzeugt hatte. Somit musste dieses Projekt zurückgezogen werden. 17 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Kimratshofen Durch häufige Ausfälle des BHKW musste vermehrt Strom direkt bezogen werden. Die Arbeitszeiten vom BHKW sanken von 8.200 Stunden im Jahr 2013 auf 7.600 Stunden im Jahr 2015. Auch in 2015 gab es immer wieder Störungen. Aus diesem Grund wurde der Motor des BHKW im Jahr 2016 ausgetauscht. Diese hat aufgrund der neuen Technik eine höhere Standzeit und wird zur Energieeinsparung beitragen. In den Umkleideräumen zur Butterei sind Bewegungsmelder installiert und die Produktion mit LED Leuchten ausgestattet. Dennoch sind der gesamte Energieverbrauch und der Gesamtenergieverbrauch pro kg Milch, im Jahr 2015 für Kimratshofen gestiegen, was sich durch erhöhte Produktionstiefe erklären wird und nachvollziehen lässt. 2017 soll die Produktion der Quarkerei starten. Für die Kälteversorgung der Quarkerei ist eine umweltfreundliche Photovoltaik- Anlage geplant. Beim Bau der Quarkerei soll auch die Drucklufterzeugung erneuert werden. Die großen Stromabnehmer werden mit Frequenzumrichtern betrieben. Dadurch werden die Stromspitzen reduziert. Zusätzlich haben diese einen Sanftanlauf. Die Rührwerke werden auch auf Frequenzumrichtern betrieben, die in Abhängigkeit der Füllmenge geregelt werden. Das Ergebnis zeigt, dass die Käseproduktion deutlich gesteigert wurde. Bei der Käseproduktion benötigen wir in etwa dreimal so viel Energie, Abwasser als beim Milchversand. 6.4. Materialeinsatz Hawangen Durch den Einsatz einer CO2-Dosierung ist der Verbrauch von Lab und Calciumchlorid generell sehr gering. Dabei wird CO2 in die Kesselmilch zu dosiert und der pH in der Kesselmilch sinkt. Durch diese Vorreifung der Milch, wird wenig Lab und Calciumchlorid benötigt. Es schwanken nur die absoluten Zahlen des Lab und Calciumverbrauchs. In Bezug auf die produzierte Käsemenge sind die Zahlen ziemlich konstant. Der Verbrauch von Salz ist durch die Produktion von salzlosen Käsen gesunken, durchschnittlich liegt er bei 32kg pro Tonne Käse über die Jahre. Der Reinigungsmittelverbrauch ist gestiegen. Das lässt sich dadurch erklären, dass auch an Tagen ohne Produktion, die Reinigungen durchgeführt wurden. Hintergrund dafür ist keine bakteriologischen Probleme in der Produktion zu bekommen. 18 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Bei den Verpackungen wurde das Produktionsspektrum an die Marktanforderungen und die Kundenstruktur angepasst. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Kunden in räumlicher Nähe und deren Mengenabnahme ausgebaut werden. Dadurch ist weniger verpackte Käsemenge in den europäischen Markt versendet worden. Die Gewichte der verbrauchten Verpackungen wurden für die betreffenden Jahre nachberechnet und werden weiterhin erfasst. Kimratshofen Der vermehrte Verbrauch von Lab, Calciumchlorid, und Permeat lässt sich durch mehr Produktion erklären. Der gleiche Grund gilt beim Salzverbrauch. Der Rückgang beim Nährmedium kommt, da die Kulturen Menge um 50% reduziert wurde. Durch permanente Diversifizierung der Produkte musste in kürzeren Intervallen gereinigt und die Anzahl der Milchstapeltanks erhöht werden. Daraus resultierte ein erhöhter Verbrauch von Reinigungsmitteln und anderer Hilfs- und Betriebsstoffe. Gleichzeitig wurden mehr Reinigungsmittel gebraucht, da es Probleme bei der Inbetriebnahme der Käsebruchabfüllung gab. Der Punkt Folienverpackung bei Käse. Hier sind die Werte von 2013 bis 2015 so nicht miteinander vergleichbar, da 2014 auf Reifungsendlosfolie umgestellt wurde. Durch Einsatz der Endlosfolie können ungefähr 15% des Folienmaterials eingespart werden, gerechnet in laufenden Folienmetern. Diese Reduktion ließ sich durch den Kauf zweier neuer Abpackmaschinen realisieren. Die Einführung des Regal-und Stülpkarton war eine Forderung unserer Kunden. Butterfolie wurde vermehrt verwendet, da die Produktion angestiegen ist. Darüber hinaus wurde Butterkarton verstärkt nachgefragt. Auch in Kimratshofen wurden die Gewichte der verbrauchten Verpackungen nachberechnet. Die Käsetransportverpackungen konnten bis ins Jahr 2013 zurückverfolgt werden. Die Transportverpackungen von der Butter sind für 2015 angegeben und werden weiter aufgenommen. 19 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.5. Wasser Hawangen Durch Produktionsprobleme in Hawangen bei den Filtrationsanlagen musste der Trinkwasserverbrauch ausgeweitet werden. Darüber hinaus kann hier auch die defekte CIP-Anlage aufgeführt werden. Das Wasser ist in die Kanalisation geflossen und musste durch Frischwasser nachgefüllt werden. Für die Reinigung der Tanksammelwagen wurden Hochdruckgeräte installiert. Dennoch ist die Einsparung nicht sichtbar, da die anderen Einflussfaktoren zu groß waren. Die Umstellung der Waschanlage für die Tanksammelwagen auf Lauwasser musste auf 2017 verschoben werden. Mit dem Lauwasser gab es bakteriologische Probleme, diese werden behoben und die Umstellung wird dann vollzogen. Kimratshofen Der Mehrverbrauch von Wasser ist im Wesentlichen auf die neue Käsebruchabfüllung zurück zu führen. Im gleichen Zug mit der Einführung der neuen Käsebruchabfüllung wurden auch die Reinigungen im Bereich der Formen und Deckel wesentlich intensiviert. Wie bereits in den Vorjahren festgestellt wurde, wirkt sich der Aufbau der Verarbeitung von mehreren Sorten Milch negativ auf den Wasserverbrauch aus. Der Grund sind erhöhte Reinigungsintervalle. An den Wasserschläuchen wurden Wasserspardüsen installiert, die laut Datenblatt 50% einsparen sollen. Somit kann auch das Abwasser sinken. Um Abwasser und Schmutzfracht reduzieren zu können, wurden für die Membranen Untersuchungsintervalle und Grenzwerte für den Austausch festgelegt. In der Quarkerei soll auch die Nachspülphase wieder als Vorspülphase für die Reinigungen verwendet und Wasser eingespart werden. werden. 20 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Darüber hinaus wurde der Erhitzer Kreislauf unterteilt. Der kleine Kreislauf (blau dargestellt) wird für die Reinigungen verwendet, die 2x täglich stattfinden. Dennoch wird täglich der große Kreislauf (gelb dargestellt) gereinigt, um ein bakteriologisch unbedenkliches Produkt herzustellen. Damit wird neben Wasser, Abwasser und Reinigungsmitteln auch Strom, durch kürzere Leitungswege eingespart. Großer Kreislauf CIP Vorlauf CIP Rücklauf Erhitzer CIP Vorlauf Kleiner Kreislauf Kesselmilch CIP Rücklauf Abbildung 5 Skizze zur Erläuterung der Erhitzerkreisläufe Es gibt ein Team das sich regelmäßig trifft und Maßnahmen zur weiteren Wasser, Abwasser- und Schmutzfrachtreduktion erarbeitet. Dabei werden Protokoll über die Beschlüsse erstellt und die offenen Punkte beim nächsten Treffen wieder aufgenommen und Lösungen gesucht. Das zeigt, welchen hohen Stellenwert diese Umweltaspekte bei Allgäu Milch Käse haben. Auch in den anderen Bereichen, wie Abfall gibt es Neuerungen. Sie werden im nächsten Abschnitt erörtert. 21 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 6.6. Abfall Hawangen Die Lebensmittel- und Käseabfälle (K3) sind konstant. Die Abfallmenge von Hawangen ist durch die Salzmolke erhöht. Es wurde ein Projekt ins Leben gerufen, damit diese teilweise wieder verwendet werden kann. (siehe Umweltziele). Die Wirksamkeit dieses Projekts zeigt sich schon Ende 2015 mit verringertem Abfallaufkommen in Hawangen. Gleichzeitig wurde 2015 in Hawangen weniger produziert, auch das ist ein Grund für den geringeren Anfall der Salzmolke. Kimratshofen Die absoluten Abfallmengen sind etwas gestiegen. Im Verhältnis zur verarbeiteten Milchmenge sind diese aber sehr konstant. Durch die jetzt erfolgte Analyse der Stoffströme ist es im zweiten Schritt möglich Verbesserungen aufzunehmen. Ein neues Konzept zur Abfalltrennung ist erarbeitet und soll noch 2016 eingeführt werden. Dabei werden die Folien separat entsorgt und nicht über Abfälle zur Verwertung. Das bringt eine umweltfreundlichere Entsorgung und Kostenreduktion mit sich. 6.7. Emissionen Durch den Betrieb mit Kraft- Wärme- Kopplung konnten 25-30% der primären Energieträger eingespart werden. Damit verbunden fallen auch die Emissionen. Gleichzeitig ist Erdgas umweltfreundlicher als Heizöl, was sich ebenfalls in den Emissionen zeigt. 22 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 7. Einhaltung von Rechtsvorschriften Externe Anforderungen an unserer Unternehmen und unser Managementsystem sind insbesondere durch die für uns geltenden rechtlichen Vorschriften sowie die unserem Managementsystem zugrunde liegenden Normen vorgegeben. Hinsichtlich der rechtlichen Anforderungen haben wir ermittelt, welche Gesetze und Verordnungen sowie Vorschriften und Bescheide für uns relevant sind und wie sich diese auf uns auswirken. Wir halten alle rechtlichen Anforderungen ein. Damit das auch in Zukunft zuverlässig so bleibt, ermitteln wir ständig, welche rechtlichen Veränderungen uns betreffen. Das passiert im jährlichen Rechts-Check mit Arqum und übers Internet. Neue Anforderungen werden durch geeignete Maßnahmen umgesetzt und eingehende rechtliche Dokumente werden hinsichtlich ihrer Relevanz für uns geprüft. Einschlägige Rechtsbereiche, die von uns beachtet werden müssen, sind u.a. in folgender Tabelle dargestellt. Maßgebliche Umweltrechtsbereiche Umweltschadensgesetz Umwelthaftungsgesetz Bundes-Bodenschutzgesetz Immissionsschutz Abfallrecht Chemikalien Relevante Einrichtungen/Aktivitäten Anforderungen an das Unternehmen bei Eintreten von Umweltschäden Schadensersatzansprüche und Haftungsmodalitäten bei Umweltschäden, die von bestimmten Anlagen ausgehen Nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung der Bodenfunktion Vorsorge- und Überwachungsaufgaben von Anlagen Rücknahme und Verwertung von Verpackungen, Nachweisführung bei Abfallentsorgung, Inverkehrbringen von Elektrogeräten etc. Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung chemischer Stoffe um die menschliche Gesundheit oder die Umwelt nicht nachteilig zu beeinflussen Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, Schutzniveau für Gesundheit und für Umwelt, Gewährleistung von Verkehr chemischer Stoffen und Gemischen Rückgewinnung und Rücknahme verwendeter Stoffe, Verhinderung des Austritts in die Atmosphäre, Dichtheitsprüfungen, Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflicht Alle relevanten geltenden Umweltvorschriften werden eingehalten. 23 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 8. Umgesetzte Maßnahmen Schon vor Einführung des EMAS haben wir viele Maßnahmen getroffen, um Heizöl, Gas, Strom, Wasser oder Diesel einsparen zu können. Diese sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Bereits umgesetzte Ziele vor 2015 Umweltziel Einsparungen: Heizöl/ Gas: 40- 45% Strom: 15% Maßnahmen Wassereinsparung: 40% Dieseleinsparung Das neue BHKW erzeugt 45% unseres Strom- und Wärmebedarfs (Kimratshofen) Anschaffung eines neuen Gasbrennsystems und Einsparung der primären Energie um 3% (Hawangen) Anschaffung einer neuen Kälteanlage (Kimratshofen9 Kooperation mit der Firma Herz: Firma Herz konnte Energiebedarf um 20-30% einsparen (Kimratshofen) Alle Kühlkeller wurden auf LED umgerüstet (Kimratshofen) Wärmerückgewinnung bei Klimaanlagen (Kimratshofen) Vollwärmeschutz beim Verwaltungsgebäude (Kimratshofen) Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung (Kimratshofen) Betrieb von 2 Gasturbinen (Hawangen) Gewinnung von Prozesswasser aus Molke durch Umkehrosmose (Kimratshofen und Hawangen) Optimierung des Dieselverbrauchs bei den Milchsammelwagen mit durchdachtem Logistikkonzept (Kimratshofen) 2015 wurden weitere Maßnahmen umgesetzt. In Hawangen wurden Hochdruckgeräte zur Reinigung der Tanksammelwagen installiert und bei Bedarf erneuert. Die Beleuchtung im Betrieb wurde auf LED umgestellt und damit kann eine Stromeinsparung von 15.000 kWh pro Jahr erreicht werden. Ein Verdunstungskondensator wurde ausgetauscht. Dadurch wird der ganze Prozess mit 10 bar und nicht mehr mit 14bar betrieben werden. Der Betrieb der Vakuumpumpen mit Frequenzumrichtern ist nach Umbau gescheitert, da die Produktion damit nicht mehr stabil gelaufen ist. In beiden Betrieben wurden neue Zähler installiert, die mit der Efficio-Software ausgewertet werden. Dadurch können betriebliche Kennzahlen berechnet und Störungen früher entdeckt werden. Damit unterliegen die großen Stromabnehmer einer kontinuierlichen Überwachung. 24 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG Darüber hinaus gibt es Bewegungsmeldern in den Umkleideräumen der Butterei und die Beleuchtung wird auf LED umgestellt. Alle großen Abnehmer werden mit Frequenzumrichter betrieben. Darüber hinaus wurde Anfang 2016 auch das BHKW erneuert. Der Erhitzerkreislauf wurde unterteilt. Somit kann, durch kürzere Reinigungswege, sowohl Strom, Reinigungsmittel, Abwasser und Wasser eingespart werden. Unsere Wasserschläuche sind mit Wasserspardüsen ausgestattet und die Wasserverbräche werden monatlich erfasst. Zur Abwasser und Schmutzfrachtreduktion wurden Grenzwerte festgelegt, ab denen die Membranen ausgetauscht werden müssen. Dennoch werden wir noch weitere Maßnahmen ausführen, um noch umweltfreundlicher produzieren zu können. 9. Umweltziele 9.1. Umweltprogramm Hawangen Im Jahr 2017 soll die Waschanlage der Tanksammelwagen auf Lauwasser umgestellt werden. Damit kann der Frischwasserverbrauch erheblich gesenkt werden und nach Schätzungen jährlich ca. 25.000 € eingespart werden. Geplant war die Umstellung schon für 2016. Bakteriologische Probleme mit dem Lauwasser haben zu der Verzögerung geführt. Gleichzeitig stand der Aufbau einer neuen MozzarellaLinie im Vordergrund. 9.2. Umweltprogramm Kimratshofen Ein großes Thema in Kimratshofen ist Abwasser und die Schmutzfracht. Diese soll auf 1.600 mg CSB/Liter gesenkt werden. Dazu trifft sich regelmäßig ein Team bestehend aus Produktionsleitung, Werkstattleitung, Geschäftsführung, Butterei, Qualitätssicherung und Umweltmanagementbeauftragter. Zurzeit werden alle Reinigungen überarbeitet und die Vorspül- Nachspülmengen überprüft um dem Ziel näher zu kommen. Bei der neuen Quarkerei wird geprüft, ob die Nachspülphase als Vorspülphase verwendet werden kann. Der Strombedarf der Kälteversorgung dieser neuen Abteilung wird größtenteils über Photovoltaikanlagen gedeckt werden. Momentan läuft die Auftragsvergabe hierzu. Damit ist die Stromversorgung sehr umweltfreundlich und gleichzeitig kann die PV- Anlage wärmebedingte Spitzen abfangen. Mit Installation der Druckluftversorgung der Quarkerei, sollen alte und defekte Komponenten ausgetauscht werden. Bei wenig frequentierten Räumen werden Bewegungsmelder installiert und bei neuer Beleuchtung LEDs verwendet. 25 Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG 10. Impressum Herausgeber: Allgäu Milch Käse eG Landstr. 41 87452 Altusried Redaktion: Daniela Köppl Hubert Dennenmoser Artur Gasafi Stefan Fischer Josef Aurbacher Kontaktdaten Tel.: 08373 98010 [email protected] Layout: Daniela Köppl 26
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