Validierte Umwelterklärung

Gültig für die beiden Standorte Kimratshofen und Hawangen
1.
Vorwort
1
2.
Firmenportrait und Standortbeschreibungen
2
2.1.
Firmenportrait
2
2.2.
Standort Kimratshofen
2
2.3.
Standort Hawangen
6
3.
Besondere Umweltleistungen der beiden Standorte
7
4.
Umweltpolitik
8
5.
Umweltmanagementsystem
9
6.
Umweltaspekte
8
6.1.
Bewertung der Umweltaspekte
8
6.2.
Beschreibung der Umweltaspekte
10
6.2.1.
Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Hawangen
10
6.2.2.
Kernindikatoren von Hawangen
12
6.2.3.
Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Kimratshofen
13
6.2.4.
Kernindikatoren Kimratshofen
15
6.3.
Energie
17
6.4.
Materialeinsatz
18
6.5.
Wasser
20
6.6.
Abfall
22
6.7.
Emissionen
22
7.
Einhaltung von Rechtsvorschriften
23
8.
Umgesetzte Maßnahmen
24
9.
Umweltziele
25
9.1.
Umweltprogramm Hawangen
25
9.2.
Umweltprogramm Kimratshofen
25
10.
Impressum
26
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
1. Vorwort
Das Festlegen von Zielen ist die Grundlage eines zukunftsorientierten Denkens.
Diese Philosophie verfolgen wir auch im Umweltschutz. Regelmäßig legen wir die
Umweltziele des Folgejahres fest. Ein Team von Mitarbeiter (Umweltteam) aus trifft
sich regelmäßig, um gemeinsame Maßnahmen zu erarbeiten, die dem Erreichen der
Umweltziele dienen. Diese Maßnahmen werden im Umweltprogramm mit Terminen
und Verantwortlichkeiten dokumentiert.
Anhand der Bewertung der Umweltdaten, z.B. über den Energieverbrauch oder die
anfallenden Abfallmengen, ermitteln wir, inwieweit die Ziele erreicht wurden. Wurden die gesteckten Ziele erreicht, kann nach weiteren Verbesserungen gesucht
werden, damit wir unsere Umweltleistung stetig verbessern. Das Nicht-Erreichen
von Zielen bedeutet, dass nach den Ursachen gesucht wird und wir an dem Thema
„am Ball bleiben“.
Geschäftsführer
Hubert Dennenmoser
1
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
2. Firmenportrait und Standortbeschreibungen
2.1. Firmenportrait
Die Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG ist ein Zusammenschluss aus 1.235 Mitgliedern und 1170 Lieferanten (die ebenfalls Mitglieder sind).
Dazu kommen mehr als 140 Mitarbeiter an den Standorten Kimratshofen und Hawangen, welche inklusive dem Zukauf, im operativen Geschäft jährlich auf eine
Milchverarbeitungsleistung von rund 405 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr kommen.
Beide Standorte (Kimratshofen und Hawangen) des Unternehmens sind, seit Dezember 2015, EMAS zertifiziert. Jetzt steht im Jahr 2016 das erste
Rezertifizierungsaudit an.
2.2. Standort Kimratshofen
Der Unternehmensstandort in Kimratshofen liegt in der Gemeinde Altusried im
Oberallgäu. 1891 wird das „Milchwerk“ erst mal genannt und die Milchverarbeitung
in Kimratshofen beginnt.
Die Abbildung zeigt das Milchwerk in Kimratshofen im Frühjahr 2016.
Abbildung 1 Milchwerk Kimratshofen im Frühjahr 2016
Den größten Anteil an der Käseproduktion hat der Emmentaler gefolgt von anderen
Spezialitäten wie Emmentaler- Soft und Hartkäse. An dem Standort werden seit
vielen Jahren ebenfalls Bioprodukte, nämlich Bio-Käse und Biobutter, hergestellt.
2
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Die Molkerei in Kimratshofen ist einer der größten Biomilch- Verarbeiter in ganz
Deutschland und einer der größten Bergkäse- Hersteller. Um den Vorsprung auszubauen wurde 2016 ein neues Schmierkäselager errichtet. Zu den geschmierten
Käsen gehört der Bergkäse und Raclette-Käse. Dort können schon im ersten Jahr
mehrere Tonnen Schmierkäse produziert und gelagert werden.
Darüber hinaus vertreibt Allgäu Milch Käse seine Eigenmarke Allmikäs.
Abbildung 2: Logo der Eigenmarke von Allgäu Milch Käse.
Die Eigenmarke Allmikäs umfasst verschiedene Käsesorten und auch Bergbauernbutter. Diese Allmikäs-Produkte wurden schon erfolgreich bei Netto, Edeka und
Kaufland eingeführt.
Die Abbildungen zeigen einen Ausschnitt aus der Allmikäs-Produktpalette.
3
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Abbildung 3 Ausschnitt aus der Allmikäs- Produktpalette.
Neben diesen erfolgreichen Produkten ist eine Erweiterung der Produktpalette geplant.
4
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
In den Jahren 2016 und 2017 soll eine neue Quarkerei gebaut und die Produktion
schon im Frühjahr 2017 aufgenommen werden.
In der Quarkerei werden verschiedene Quarkprodukte und Frischkäse hergestellt.
Es werden 250g und 500g Becher mit Magerstufe, 20% Fett in der Trockenmasse
und 40% Fett in der Trockenmasse abgefüllt.
Zur Produktion und Kühlung der Zwischen- und Endprodukte sind unterschiedliche
umweltrelevante Anlagen nötig:
Anlage
Leistung
BHKW
650 kW Wärme, 600 kW Strom
Kühlanlagen
1480 kW Kälte, 380 kW Strom
Dampfkessel 1 (groß)
620 – 4300 kW
Dampfkessel 2 (klein)
Bis 1400 kW
Im nächsten Abschnitt wird der Standort Hawangen vorgestellt.
5
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
2.3. Standort Hawangen
Der zweite Standort des Unternehmens liegt in Hawangen und ist eine Gemeinde im
schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Am Standort wird ebenfalls Käse produziert.
Die Spezialitäten von Hawangen sind der Chester-Käse und Emmentaler Reibeware.
Neben der Käseherstellung gibt es in Hawangen auch die Möglichkeit Milch, Rahm,
Molke und Milchpermeat zu versenden.
Die Abbildung zeigt das Milchwerk Hawangen.
Abbildung 4 Milchwerk in Hawangen
Im Jahr 2017 soll die Produktion von Mozzarella in Kooperation mit der Züger
Frischkäse AG beginnen. Die Firma Züger Frischkäse AG hat ihren Sitz in der
Schweiz in Oberbühren und wird dann Teilhaber des Standorts.
Diese Anlagen sind in Hawangen zur Erzeugung der Prozessenergie nötig.
Anlage
Leistung
Eiswasser
495 kW
Kühlhaus
408 kW
Dampfkessel
2,5 Tonnen pro Stunde
Dampfturbine
2x 100 kWh
Beide Standorte zeichnen einige besondere Umweltleitungen aus, welche im nächsten Kapitel aufgelistet sind.
6
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
3. Besondere Umweltleistungen der beiden Standorte
Bei beiden Standorten wurden Lärmmessungen durchgeführt. Diese haben gezeigt,
dass alle Grenzwerte für Lärmemission eingehalten werden. Auch die Wiederholungsmessungen haben keine Änderungen ergeben. Das gleiche gilt für die
vorgeschriebenen Emissionsmessungen.
Verdachtsflächen für Altlasten gibt es weder in Kimratshofen noch in Hawangen.
Alle Hilfs- und Betriebsstoffe werden sicher gelagert. Durch doppelwandige Tanks
wird sichergestellt, dass keine Verunreinigungen entstehen können.
Durch regelmäßige Begehungen mit der örtlich ansässigen freiwilligen Feuerwehr
sind wir für Notfälle gewappnet.
7
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
4. Umweltpolitik
Als Lebensmittel produzierendes, bäuerliches Unternehmen aus dem Allgäu haben
wir eine besondere Verantwortung gegenüber dieser Region. Der bewusste Umgang
mit der Natur, den Tieren und den Menschen ist für uns und unsere Mitglieder somit
ganz natürlich. Wir sehen uns dazu verpflichtet, nachhaltig und gesellschaftlich verantwortlich zu wirtschaften. Das heißt: Wir erfüllen mit unseren Produkten und
Technologien sowie als Arbeitgeber die heutigen Bedürfnisse von Mensch und Natur, ohne dabei die Entwicklungsmöglichkeiten künftiger Generationen zu
gefährden. Wir halten die Gesetze und Verordnungen sowie die behördlichen Auflagen ein und wir verpflichten uns darüber hinaus, den betrieblichen Umweltschutz
stetig zu verbessern.
Die folgenden Umweltleitlinien sind der Leitfaden für unser Handeln:
• Ziele: Anhand dieser Umweltpolitik leiten wir Ziele zur Verbesserung unserer
Umweltleistung ab. Um diese zu erreichen, ernennt die Geschäftsführung einen Umweltmanagementbeauftragten und stellt die nötigten Ressourcen zur
Festlegung, Umsetzung und Überprüfung zur Verfügung.
• Bewusstsein: Das Erreichen unserer Unternehmensziele ist uns eine wichtige
Führungsaufgabe. Hierzu fördern wir das Bewusstsein unserer Mitarbeiter
und bieten ein zielgerichtetes Weiterbildungsangebot an.
• Vorbeugung: Unsere Produkte werden unter Berücksichtigung der Umweltaspekte und unter geringstmöglichem Energieeinsatz hergestellt.
• Verbesserungen: Wir verpflichten uns unser UM–System kontinuierlich zu überwachen und zu optimieren. Durch den Einsatz der besten Technik in Bezug
auf Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, erreichen wir eine kontinuierliche
Verbesserung, insbesondere für unsere Umwelt.
• Entlastung: Mit den natürlichen Ressourcen - Rohstoffe und Energie - gehen wir
sparsam um. Umweltbelastungen - insbesondere Abluft und Lärm - reduzieren wir auf ein Mindestmaß
• Überwachung: Die Einhaltung der für uns geltenden Umweltvorschriften sehen
wir als eine Mindestforderung an. Unsere Produkte stellen wir mit der größtmöglichen Sicherheit, unter Betrachtung der Auswirkung auf die Umwelt, her.
• Vorsorge: Jeder Mitarbeiter unseres Unternehmens trägt an seinem Platz zur
Verwirklichung unserer Zielsetzung bei. Zusammen mit den Behörden arbeiten wir Realisierungsmaßnahmen und Verfahren für mögliche Notfälle aus.
Die Effizienz unserer Maßnahmen und das Erreichen unserer Ziele überprüfen
wir durch regelmäßig durchzuführende interne Audits.
• Öffentlichkeit: Die Weitergabe von Informationen an die Öffentlichkeit ist für uns
eine Selbstverständlichkeit.
8
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
5. Umweltmanagementsystem
Die folgende Abbildung zeigt die Funktionsweise des Umweltmanagementsystems
unseres Unternehmens.
Umweltleitlinien
Zieldefinition
Bilanzen
Erfolgskontrolle
Dokumentation
Berichte
Umsetzung
Bewertung
Maßnahmenplanung
Die einzelnen Schritte unseres Umweltmanagementsystems nach EMAS werden im
Folgenden kurz dargestellt.
In der Umweltpolitik haben wir Handlungsgrundsätze als Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens festgelegt.
Bei der Umweltprüfung sind umweltrelevante Daten erfasst und die Systematik und
Einhaltung der rechtlichen Anforderungen überprüft worden.
Konkrete Ziele, Maßnahmen, Termine und Verantwortlichkeiten sind im Umweltprogramm festgeschrieben.
Das Umweltmanagementsystem regelt die Verantwortlichkeiten und Abläufe, die im
Handbuch dokumentiert sind.
Zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit dient die Umwelterklärung.
Eine regelmäßige interne Kontrolle des Systems findet über die Umweltbetriebsprüfung statt. Die Ergebnisse dieser internen Prüfung werden mit der Geschäftsführung
diskutiert und es werden daraufhin erneut Maßnahmen für eine kontinuierliche Verbesserung festgelegt.
Extern wird unser Unternehmen, das System und die Umwelterklärung durch einen
zugelassenen Umweltgutachter überprüft. Auf der nächsten Seite ist das Organigramm von Allgäu Milch Käse eG zu sehen.
Im nächsten Kapitel werden, nach dem Organigramm, die Umweltaspekte bewertet
und beschrieben.
9
Organigramm Allgäu Milch Käse eG
Organigramm AMK 11/16
Gültig für die Standorte Kimratshofen und Hawangen
Vorstand (Leitungsorgan)
Aufsichtsrat (Kontrollorgan)
Vorsitzender: Hermann Breher
1. Stv. Vorsitzender: Xaver Keller
2. Stv. Vorsitzender: Anton Merk
Vorsitzender: Johann Müller
Geschäftsleitung: Hubert Dennenmoser
Vertretung: Helmut Schiegg
Produktionsplanung/
Controlling
Bruno Müller
Vertretung
Planung:
Daniela Köppl
Umweltmanagement:
Daniela Köppl
(UMB)
Vertretung:
Bruno Müller
QS/QM
(Abt. Qualitäts- und
Lebensmittelsicherheit
und Qualitätsmanagement)
QS (Qualitätssicherung
und Lbm. Sicherheit)
Johann Merk
(Weisungsbefugnis
gegenüber allen Mitarbeitern in
Qualitätsfragen!)
Vertretung: Patrick
Schulze
Produktion Kimratshofen
Produktion
Hawangen
Maschinenraum,
Käserei, Abwasser
Maschinenraum, Käserei,
Lager
Roland Schugg
Vertretung:
Alex Wenk
Stefan
Fischer
Butterei
Thomas Bernhard
Armin
Kämmerle
Werkstatt
Verwaltung
Kimratshofen
Elmar
Schiebel
Verkauf
Industrie:
Leitung: Helmut
Schiegg
Peter Klement
Administrator:
Bernhard
Hegele
Vertretung
Hubert
Dennenmoser
Hawangen
Josef
Aurbacher
Vertretung:
Georg
Fleschut
Martin
Reischmann
Patrick Schulze
(IFS-Beauftragter)
Vertretung:
Johann Merk
Leitung Labore: Dennenmoser, Merk
Labor Kimratshofen: Christiane Rasch, Barbara Kutter,
Personalwesen:
Beate Dorn,
Susanne
Wrzesinski
Vertretung:
Bernhard Hegele
Schmierkeller:
QM Qualitätsmanagement
Melanie Roth, Alexandra Dennenmoser
Labor Hawangen: Bettina Bergler
Vertretung: Alena Mayer
Versand/
Lager Kimratshofen
Beauftragte Personen:
Abfallbeauftragter: Bruno Müller
Gefahrstoffbeauftragte:
Alle Werkstattmitarbeiter in Kimratshofen und
Hawangen
Beauftragte im Umgang mit Ammoniak:
Josef Aurbacher, Anton Zängerle, Elmar Schiebel,
Artur Gasafi, Viktor Lammok, Alexander Kraus
Kontrolle Ölabscheider:
Elmar Schiebel, Kuru Kenan, Thomas Just, Josef
Aurbacher
Finanzwesen
und
Buchhaltung:
Elisabeth Zeller
Milchgeld:
Mayer Jochen
Gabriele Saitner
Vertretung:
Bernhard Hegele
Verkauf
(LEH)
Andreas
Mayr
Erzeugerberatung
Außendienst
Martin
Hörmann
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6. Umweltaspekte
6.1. Bewertung der Umweltaspekte
Unter Umweltaspekten versteht man Aspekte der „Tätigkeiten, Produkte oder
Dienstleistungen einer Organisation“ die Auswirkungen auf die Umwelt haben können.
Grundsätzlich unterscheidet man die Umweltaspekte in direkte und indirekte Umweltaspekte.
Bei direkten Umweltaspekten handelt es sich z.B. um Emissionen, Abfallaufkommen
oder Wasserverbrauch. Sie entstehen als unmittelbare Folge der Tätigkeit am
Standort und können von uns kontrolliert werden.
Indirekte Umweltaspekte entstehen mittelbar durch unsere Tätigkeiten, ohne dass
die Verantwortlichen die vollständige Kontrolle darüber haben. Indirekte Umweltaspekte entstehen z.B. durch (Mitarbeiter-) Verkehr oder Einkauf von Produkten.
Da beide Standorte von Allgäu Milch Käse eG vergleichbare Strukturen bezüglich
Produktion, Abläufen etc. aufweisen überschneiden sich auch die berührten Umweltaspekte. Aus diesem Grund sind im Folgenden die jeweiligen direkten/indirekten
Umweltaspekte in einer Grafik für beide Standorte dargestellt. Eine Ausnahme stellt
der Umweltaspekt Lieferverkehr dar, weshalb dieser für beide Standorte einzeln
angegeben ist.
Zur Bewertung der Umweltaspekte arbeiten wir mit folgenden Bewertungskriterien:
Umweltrelevanz im Betrieb
A = hohe Umweltrelevanz, hohe Umweltbelastung, großer Handlungsbedarf
B = mittlere Umweltrelevanz, mittlere Umweltbelastung, mittlerer Handlungsbedarf
C = geringe Umweltrelevanz, geringe Umweltbelastung, geringer Handlungsbedarf
Einflussmöglichkeit des Betriebs
I = Kurzfristig ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden,
II= Der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel- bis langfristig,
III = Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr
langfristig oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben.
Dieses Schema wurde erstmalig vom Umweltbundesamt eingeführt. Auch unsere
Umweltaspekte wurden systematisch nach diesem System bewertet.
8
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Bewertung nimmt zu
Bewertung des Umweltaspekts
A
Energieverbrauch
Abwasser
(Strom, Gas) Luf-
Druckluft Kimratsh-
temissionen
ofen
Frischwasser.-
B
verbrauch
Lärmemission Abwärme
C
Abfall allgemein
I
II
III
Steuerungspotential
Beeinflussbarkeit nimmt ab
Tabelle 1: Direkte Umweltaspekte der beiden Standorte Kimratshofen und
Hawangen der Allgäu Milch Käse eG
Lärm- Lieferverkehr
Milcherzeugung
(Hawangen)
Verpackung
Bewertung nimmt zu
Bewertung des Umweltaspekts
A
B
Luftemission
Lärm- Lieferverkehr
(Kimratshofen)
Mitarbeiteranreise
C
I
II
III
Steuerungspotential
Beeinflussbarkeit nimmt ab
Tabelle 2: Indirekte Umweltaspekte der beiden Standorte Kimratshofen und
Hawangen der Allgäu Milch Käse eG
9
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.2. Beschreibung der Umweltaspekte
Die relevanten Verbrauchsdaten und Kennzahlen sind in Tabellen dargestellt.
Dargestellt sind die Daten von 2013 bis 2015.
Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung der Daten erläutert und begründet.
6.2.1. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Hawangen
Hawangen
Einheit
2013
2014
2015
Energieeinsatz
Strom (nur LEW, ohne Strom aus Turbinen)
MW h
3.119
2.706
1.642
Erneuerbare Energien anteilig vom
Stromlieferanten
MW h
668
579
351
Heizöl EL
MW h
45
395
21
Gas (Prozessenergie)
MW h
5.380
5.780
7.894
Strom von der Photovoltaik -Anlage
MW h
48
55
52
Gesamtverbrauch an erneuerbaren
Energien (aus Strom und Photovoltaik)
MW h
716
634
403
Gesamtenergieverbrauch
MW h
8.545
8.881
9.558
Materialeinsatz
Lab
t
7
5
4
Calciumchlorid
t
10
9
9
Salz
t
332
324
275
Reinigungsmittel
t
167
180
199
Materialeinsatz gesamt
t
516
518
487
Käsebeutel für Blockchester
t
15
13
9
Chesterbeutel für Fassware
t
17
9
8
Chesterkarton
t
1
1
1
10
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Wasser
m³
W asserverbrauch
58.355
63.434
70.738
Abfall
Restmüll (W erte sind berechnet)
t
5,3
5,3
5,3
Hemmstoffhaltige Milch K3
t
51
32
30
Überlagerte Lebensmittel und Lebensmittelabfälle K3
t
22
22
21
Salzmolke
t
1.175
1.163
821
Summe nicht gefährlicher Abfälle
t
1.253
1.222
877
Altöl
t
0
0,49
0
Schwefelsäure
t
0
0,103
0
Abfallgemische aus Sandfanganlagen
und Öl-/ W asserabscheidern
t
0
1
0
Summe gefährliche Abfälle
(Altöl, Schwefelsäure und
Ölabscheider Inhalte)
t
0
1,59
0
Gesamtabfallaufkommen
t
1.253
1.224
877
5.213
5.213
5.213
4.138
4.650
3.319
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (bebaute Fläche)
m²
Emissionen
Treibhausgasemissionen
tCO 2 e
SO 2
t
1,5
1,4
0,9
NO x
t
4,3
3,7
3,4
PM
t
0,2
0,2
0,2
Gesamtemissionen in die Luft (SO 2 ,
NO X , PM)
t
6,0
5,3
4,5
Der nächste Abschnitt zeigt die Kernindikatoren des Standorts Hawangen.
11
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.2.2. Kernindikatoren von Hawangen
Kernindikatoren Hawangen
Einheit
2013
2014
2015
Energieeffizienz
Gesamtenergieverbrauch
𝑀𝑊ℎ
1000𝑘𝑔
pro 1000kg Milch
Anteil erneuerbarer Energien am
Gesamtenergieverbrauch
%
0,0525
0,0548
0,0614
8,37
7,14
4,22
Materialeffizienz
Materialeinsatz
𝑡
1000𝑘𝑔
(Ohne Verpackungen)
0,0034
0,0033
0,0032
pro 1000kg Milch
Wasser
Wasserverbrauch pro Mitarbeiter
Wasserverbrauch
pro 1000kg Milch
𝑚3
𝑀𝑖𝑡𝑎𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑒𝑟
1.269
1.379
1.505
0,36
0,39
0,45
𝑡
1000𝑘𝑔
0,0077
0,0076
0,0057
𝑡
1000𝑘𝑔
0,0
0,00001
0,0
𝑚3
1000𝑘𝑔
Abfall
Gesamtabfallaufkommen
pro 1000kg Milch
Gesamtabfallaufkommen
gefährliche Abfälle
pro 1000kg Milch
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch pro
𝑚2
1000𝑘𝑔
0,03
0,03
0,03
𝑡𝐶𝑂2 𝑒
1000𝑘𝑔
0,03
0,03
0,02
SO2 pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000009
0,000009
0,000006
NOx pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000026
0,000023
0,000022
PM pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000001
0,000001
0,000001
1000kg Milch
Emissionen
Treibhausgasemissionen
pro 1000kg Milch
12
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.2.3. Übersicht der absoluten Verbrauchsdaten des Standorts Kimratshofen
Kimratshofen
Einheit
2013
2015
2014
Energieeinsatz
Strom (Ohne Käsemanufaktur und Herz)
MWh
2.959
3.984
4.735
Heizöl EL
MWh
33
133
0
Gas (Prozessenergie ohne Käsemanufaktur
und Herz)
MWh
20.128
19.363
22.232
Gesamtenergieverbrauch
MWh
23.121
23.480
26.967
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien
MWh
1.061
1.429
1.750
Materialeinsatz
Lab
t
18
19
23
Calciumchlorid
t
42
48
59
Nährmedium (Nährsubtrat für Kulturen)
t
45
49
44
Permeat (ph- Einstellung Butterei)
t
5
6
8
Milchsäure
t
3
4
4
Siede- und Speisesalz
t
264
278
404
Reinigungsmittel
t
447
460
575
Materialeinsatz gesamt
t
824
864
1.117
Butterfolie Kimratshofen
Stück
1.684
2.271
---
Butterkarton (2kg, 4kg und 4kg braun)
Stück
90.101
152.290
---
Butterfolie ÖMA Bioland
Stück
260
203
---
Butterkarton (Rest)
Stück
665.895
1.631.682
---
Butterkarton (Transportverpackung)
t
---
---
121
Beutel Blockbutter (Transportverpackung)
t
---
---
5
Käsebeutel bis 5 kg
t
157
54
61
Reifungsbeutel
t
38
21
1
Käsebeutel (über 5kg)
t
2
5
4
Reifefolie
t
---
22
48
Regal- und Stülpkarton
t
---
16
46
13
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Wasser
Bezug Gemeindewasser
m³
102.532
68.755
114.070
Bezug Eigenwasser
m³
121.436
180.005
169.652
W asserverbrauch (Ohne Käsemanufaktur und Herz) gesamt
m³
223.968
242.886
275.908
Abfall
Altholz Klasse 2
t
0
0
1,34
Papier, Pappe und Karton
t
224
291
291
Gemischte Siedlungsabfälle (Abfälle
zur Verwertung)
t
54
99
50
Restmüll
t
3,7
3,7
3,7
Hemmstoffhaltige Milch K3
t
82
29
56
Überlagerte Nahrungsmittel und L ebensmittelabfälle K3
t
67
62
74
Summe nicht gefährlicher Abfälle
t
430
485
475
Altöl (Zentrifugen- Öl, LKW (W erkstatt), BHKW , Kühlmaschinen und
Eiswassermaschine)
t
1,33
1,91
2,16
Abfallgemische aus Sandfanganlagen
und Öl-/ W asserabscheidern
t
22
26
28
Gefährliche Abfälle ( Altöl, Öla bscheider Inhalte)
t
23
28
30
Gesamtabfallaufkommen
t
453
513
505
24.699
24.699
24.699
4.600
4.600
4.600
6.672
7.145
7.531
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (bebaute Fläche)
Ausgleichsflächen
m²
m²
Emissionen
Treibhausgasemissionen
tCO 2 e
SO 2
t
2,0
2,3
2,6
NO x
t
8,2
8,6
9,6
PM
t
0,4
0,4
0,5
Gesamtemissionen in die Luft (SO 2 ,
NO X , PM)
t
10,5
11,4
12,7
14
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.2.4. Kernindikatoren Kimratshofen
Kernindikatoren Kimratshofen
Einheit
2013
2014
2015
Energieeffizienz
Gesamtenergieverbrauch
𝑀𝑊ℎ
1000𝑘𝑔
pro 1000kg Milch
Anteil erneuerbarer Energien am
Gesamtenergieverbrauch
%
0,0863
0,0860
0,0952
4,59
5,94
6,34
Materialeffizienz
Materialeinsatz
𝑡
1000𝑘𝑔
(Ohne Verpackungen)
0,0032
0,0032
0,0040
pro 1000kg Milch
Wasser
Wasserverbrauch pro Mitarbeiter
Wasserverbrauch
pro 1000kg Milch
𝑚3
𝑀𝑖𝑡𝑎𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑒𝑟
2.133
2.291
2.463
0,84
0,89
0,97
𝑡
1000𝑘𝑔
0,0018
0,0019
0,0018
𝑡
1000𝑘𝑔
0,00009
0,00010
0,00011
𝑚3
1000𝑘𝑔
Abfall
Gesamtabfallaufkommen
pro 1000kg Milch
Gesamtabfallaufkommen
gefährliche Abfälle
pro 1000kg Milch
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch pro
𝑚2
1000𝑘𝑔
0,08
0,07
0,07
𝑡𝐶𝑂2 𝑒
1000𝑘𝑔
0,02
0,03
0,03
SO2 pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000007
0,000009
0,000009
NOx pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000030
0,000009
0,000009
PM pro 1000kg Milch
𝑡
1000𝑘𝑔
0,000001
0,000002
0,000002
1000kg Milch
Emissionen
Treibhausgasemissionen
pro 1000kg Milch
15
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Es werden bei beiden Standorten, neben den CO2- Emissionen, keine weiteren
Treibhausgase, wie CH4, N2O, Perfluorkarbonat oder SF6 freigesetzt.
Die Daten unterscheiden sich etwas von denjenigen, die letztes Jahr veröffentlicht
wurden.
In Hawangen und Kimratshofen hat sich die Milchmenge von 2014 durch verschiedene Nachbuchungen nachträglich verändert.
Beim Materialeinsatz wurde bei beiden Standorten zunächst mit den Beständen gerechnet und jetzt die Verbräuche ausgerechnet. Die Zahlen jetzt beziehen sich auf
den aussagekräftigeren Verbrauchswert.
In Kimratshofen wurden die Kennzahlen zunächst auf die Käsereimilch bezogen,
jetzt wurde die gesamte Milchmenge herangezogen.
Bei den Emissionen konnte der Dieselverbrauch der Speditionen genauer bestimmt
werden. Zuerst wurden die Emissionen anhand der Tankmengen der Speditionen
bestimmt. Durch Analyse der Fahrten konnten die Speditionen Auskunft geben, wie
viel der Tankmenge wirklich für Allgäu Milch Käse verbraucht wird und damit einbezogen werden muss. Dadurch konnten die Dieselverbräuche besser analysiert,
aufgeschlüsselt und die Emissionswerte von Allgäu Milch Käse verringert werden.
Folgende Umrechnungsfaktoren wurden verwendet:
CO2-Äquivalente
NO2
SO2
PM
0,594 g/kWh
0,346 g/kWh
0,04 g/kWh
2013 und 2014:
Strom E.on
372 g/kWh
Ab 2015:
335 g/kWh
Strom EnBW
315 g/kWh
Strom LEW
699 g/kWh
Erdgas
0,202 kg/kWh
0,187 g/kWh
0,012 g/kWh
0,007 g/kWh
Heizöl
2,685 kg/kWh
0,194 g/kWh
0,286 g/kWh
0,024 g/kWh
Diesel
2,47 kg/l
4,59 g/l
1,213 g/l
0,229 g/l
R134a
1.300 kg/kg
-
-
-
R- 410A
1.725 kg/kg
-
-
-
Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung der angegebenen Umweltaspekte erklärt.
16
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.3. Energie
Zur weiteren Erfassung der Energieverbräuche wurden im Jahr 2015 in beiden
Standorten neue Zähler installiert. Diese werden monatlich mit der Efficio-Software
ausgewertet und mit Kennzahlen bewertet. Im Weiteren wird die Entwicklung der
Energieverbräuche genauer erklärt.
Hawangen
Im Jahr 2014 wurden die Gasturbinen installiert. Dadurch wurde der Strombezug
bei der LEW ab September reduziert. Das sind die dargestellten Zahlen im Energieeinsatz. Die Stromerzeugung der Turbinen ist hier nicht aufgelistet. Während des
Einbaus der Gasturbinen wurde die Produktion mit Heizöl versorgt. Das erklärt den
erhöhten Heizölverbrauch im Jahr 2014. Im Jahr 2012 wurde die die Energieversorgung von Heizöl auf Erdgas umgestellt. Der Gasverbrauch ist durch den Betrieb der
beiden erdgasbetriebenen Turbinen gestiegen. Der gesamte Energieverbrauch ist,
über die angegebenen Jahre gestiegen. Das lässt sich folgendermaßen erklären.
In Hawangen war ein Kondensator defekt, dieser wurde bereits ausgetauscht. Die
Auslastung der Anlagen in der Käserei war bei nur durchschnittlich 3,5 Produktionstagen pro Woche. Auch an den restlichen Tagen, an denen die Käserei nicht
produziert hat, wurden die Anlagen gereinigt. Die Reinigungen wurden durchgeführt
um keine bakteriologischen Probleme zu bekommen und, um am nächsten Tag direkt mit der Produktion beginnen zu können. Darüber hinaus gab es über mehrere
Monate Probleme bei der CIP. Dabei ist das erhitzte Wasser weggelaufen, hat sich
mit kaltem Wasser vermischt und musste dadurch mehrfach erhitzt werden.
Dadurch lässt sich der Mehrverbrauch in Hawangen erklären, obwohl auch folgende
Maßnahmen zur Reduktion getroffen wurden.
Die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt und bei Neuanschaffung wird ohnehin
auf den Einsatz dieser Technik geachtet.
Auch der Betrieb der Vakuumpumpe auf Frequenzumrichter wurde vollzogen. Danach war die Produktion nicht mehr stabil, da die Pumpe zu wenig Leistung erzeugt
hatte. Somit musste dieses Projekt zurückgezogen werden.
17
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Kimratshofen
Durch häufige Ausfälle des BHKW musste vermehrt Strom direkt bezogen werden.
Die Arbeitszeiten vom BHKW sanken von 8.200 Stunden im Jahr 2013 auf 7.600
Stunden im Jahr 2015. Auch in 2015 gab es immer wieder Störungen. Aus diesem
Grund wurde der Motor des BHKW im Jahr 2016 ausgetauscht. Diese hat aufgrund
der neuen Technik eine höhere Standzeit und wird zur Energieeinsparung beitragen.
In den Umkleideräumen zur Butterei sind Bewegungsmelder installiert und die Produktion mit LED Leuchten ausgestattet.
Dennoch sind der gesamte Energieverbrauch und der Gesamtenergieverbrauch pro
kg Milch, im Jahr 2015 für Kimratshofen gestiegen, was sich durch erhöhte Produktionstiefe erklären wird und nachvollziehen lässt.
2017 soll die Produktion der Quarkerei starten. Für die Kälteversorgung der Quarkerei ist eine umweltfreundliche Photovoltaik- Anlage geplant. Beim Bau der
Quarkerei soll auch die Drucklufterzeugung erneuert werden. Die großen Stromabnehmer werden mit Frequenzumrichtern betrieben. Dadurch werden die
Stromspitzen reduziert. Zusätzlich haben diese einen Sanftanlauf. Die Rührwerke
werden auch auf Frequenzumrichtern betrieben, die in Abhängigkeit der Füllmenge
geregelt werden.
Das Ergebnis zeigt, dass die Käseproduktion deutlich gesteigert wurde. Bei der Käseproduktion benötigen wir in etwa dreimal so viel Energie, Abwasser als beim
Milchversand.
6.4. Materialeinsatz
Hawangen
Durch den Einsatz einer CO2-Dosierung ist der Verbrauch von Lab und Calciumchlorid generell sehr gering. Dabei wird CO2 in die Kesselmilch zu dosiert und der pH in
der Kesselmilch sinkt. Durch diese Vorreifung der Milch, wird wenig Lab und Calciumchlorid benötigt. Es schwanken nur die absoluten Zahlen des Lab und
Calciumverbrauchs. In Bezug auf die produzierte Käsemenge sind die Zahlen ziemlich konstant.
Der Verbrauch von Salz ist durch die Produktion von salzlosen Käsen gesunken,
durchschnittlich liegt er bei 32kg pro Tonne Käse über die Jahre. Der Reinigungsmittelverbrauch ist gestiegen. Das lässt sich dadurch erklären, dass auch an Tagen
ohne Produktion, die Reinigungen durchgeführt wurden. Hintergrund dafür ist keine
bakteriologischen Probleme in der Produktion zu bekommen.
18
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Bei den Verpackungen wurde das Produktionsspektrum an die Marktanforderungen
und die Kundenstruktur angepasst. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Kunden in
räumlicher Nähe und deren Mengenabnahme ausgebaut werden. Dadurch ist weniger verpackte Käsemenge in den europäischen Markt versendet worden. Die
Gewichte der verbrauchten Verpackungen wurden für die betreffenden Jahre nachberechnet und werden weiterhin erfasst.
Kimratshofen
Der vermehrte Verbrauch von Lab, Calciumchlorid, und Permeat lässt sich durch
mehr Produktion erklären. Der gleiche Grund gilt beim Salzverbrauch. Der Rückgang beim Nährmedium kommt, da die Kulturen Menge um 50% reduziert wurde.
Durch permanente Diversifizierung der Produkte musste in kürzeren Intervallen gereinigt und die Anzahl der Milchstapeltanks erhöht werden. Daraus resultierte ein
erhöhter Verbrauch von Reinigungsmitteln und anderer Hilfs- und Betriebsstoffe.
Gleichzeitig wurden mehr Reinigungsmittel gebraucht, da es Probleme bei der Inbetriebnahme der Käsebruchabfüllung gab.
Der Punkt Folienverpackung bei Käse. Hier sind die Werte von 2013 bis 2015 so
nicht miteinander vergleichbar, da 2014 auf Reifungsendlosfolie umgestellt wurde.
Durch Einsatz der Endlosfolie können ungefähr 15% des Folienmaterials eingespart
werden, gerechnet in laufenden Folienmetern. Diese Reduktion ließ sich durch den
Kauf zweier neuer Abpackmaschinen realisieren. Die Einführung des Regal-und
Stülpkarton war eine Forderung unserer Kunden. Butterfolie wurde vermehrt verwendet, da die Produktion angestiegen ist. Darüber hinaus wurde Butterkarton
verstärkt nachgefragt.
Auch in Kimratshofen wurden die Gewichte der verbrauchten Verpackungen nachberechnet. Die Käsetransportverpackungen konnten bis ins Jahr 2013
zurückverfolgt werden. Die Transportverpackungen von der Butter sind für 2015
angegeben und werden weiter aufgenommen.
19
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.5. Wasser
Hawangen
Durch Produktionsprobleme in Hawangen bei den Filtrationsanlagen musste der
Trinkwasserverbrauch ausgeweitet werden. Darüber hinaus kann hier auch die defekte CIP-Anlage aufgeführt werden. Das Wasser ist in die Kanalisation geflossen
und musste durch Frischwasser nachgefüllt werden. Für die Reinigung der Tanksammelwagen wurden Hochdruckgeräte installiert. Dennoch ist die Einsparung nicht
sichtbar, da die anderen Einflussfaktoren zu groß waren. Die Umstellung der
Waschanlage für die Tanksammelwagen auf Lauwasser musste auf 2017 verschoben werden. Mit dem Lauwasser gab es bakteriologische Probleme, diese werden
behoben und die Umstellung wird dann vollzogen.
Kimratshofen
Der Mehrverbrauch von Wasser ist im Wesentlichen auf die neue Käsebruchabfüllung zurück zu führen. Im gleichen Zug mit der Einführung der neuen Käsebruchabfüllung wurden auch die Reinigungen im Bereich der Formen und Deckel
wesentlich intensiviert. Wie bereits in den Vorjahren festgestellt wurde, wirkt sich
der Aufbau der Verarbeitung von mehreren Sorten Milch negativ auf den Wasserverbrauch aus. Der Grund sind erhöhte Reinigungsintervalle.
An den Wasserschläuchen wurden Wasserspardüsen installiert, die laut Datenblatt
50% einsparen sollen. Somit kann auch das Abwasser sinken. Um Abwasser und
Schmutzfracht reduzieren zu können, wurden für die Membranen Untersuchungsintervalle und Grenzwerte für den Austausch festgelegt. In der Quarkerei soll auch
die Nachspülphase wieder als Vorspülphase für die Reinigungen verwendet und
Wasser eingespart werden. werden.
20
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Darüber hinaus wurde der Erhitzer Kreislauf unterteilt. Der kleine Kreislauf (blau
dargestellt) wird für die Reinigungen verwendet, die 2x täglich stattfinden. Dennoch
wird täglich der große Kreislauf (gelb dargestellt) gereinigt, um ein bakteriologisch
unbedenkliches Produkt herzustellen. Damit wird neben Wasser, Abwasser und Reinigungsmitteln auch Strom, durch kürzere Leitungswege eingespart.
Großer Kreislauf
CIP Vorlauf
CIP Rücklauf
Erhitzer
CIP Vorlauf
Kleiner
Kreislauf
Kesselmilch
CIP Rücklauf
Abbildung 5 Skizze zur Erläuterung der Erhitzerkreisläufe
Es gibt ein Team das sich regelmäßig trifft und Maßnahmen zur weiteren Wasser,
Abwasser- und Schmutzfrachtreduktion erarbeitet. Dabei werden Protokoll über die
Beschlüsse erstellt und die offenen Punkte beim nächsten Treffen wieder aufgenommen und Lösungen gesucht.
Das zeigt, welchen hohen Stellenwert diese Umweltaspekte bei Allgäu Milch Käse
haben.
Auch in den anderen Bereichen, wie Abfall gibt es Neuerungen. Sie werden im
nächsten Abschnitt erörtert.
21
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
6.6. Abfall
Hawangen
Die Lebensmittel- und Käseabfälle (K3) sind konstant. Die Abfallmenge von Hawangen ist durch die Salzmolke erhöht. Es wurde ein Projekt ins Leben gerufen, damit
diese teilweise wieder verwendet werden kann. (siehe Umweltziele). Die Wirksamkeit dieses Projekts zeigt sich schon Ende 2015 mit verringertem Abfallaufkommen
in Hawangen. Gleichzeitig wurde 2015 in Hawangen weniger produziert, auch das
ist ein Grund für den geringeren Anfall der Salzmolke.
Kimratshofen
Die absoluten Abfallmengen sind etwas gestiegen. Im Verhältnis zur verarbeiteten
Milchmenge sind diese aber sehr konstant. Durch die jetzt erfolgte Analyse der
Stoffströme ist es im zweiten Schritt möglich Verbesserungen aufzunehmen. Ein
neues Konzept zur Abfalltrennung ist erarbeitet und soll noch 2016 eingeführt werden.
Dabei werden die Folien separat entsorgt und nicht über Abfälle zur Verwertung.
Das bringt eine umweltfreundlichere Entsorgung und Kostenreduktion mit sich.
6.7. Emissionen
Durch den Betrieb mit Kraft- Wärme- Kopplung konnten 25-30% der primären
Energieträger eingespart werden. Damit verbunden fallen auch die Emissionen.
Gleichzeitig ist Erdgas umweltfreundlicher als Heizöl, was sich ebenfalls in den
Emissionen zeigt.
22
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
7. Einhaltung von Rechtsvorschriften
Externe Anforderungen an unserer Unternehmen und unser Managementsystem
sind insbesondere durch die für uns geltenden rechtlichen Vorschriften sowie die
unserem Managementsystem zugrunde liegenden Normen vorgegeben.
Hinsichtlich der rechtlichen Anforderungen haben wir ermittelt, welche Gesetze und
Verordnungen sowie Vorschriften und Bescheide für uns relevant sind und wie sich
diese auf uns auswirken.
Wir halten alle rechtlichen Anforderungen ein. Damit das auch in Zukunft zuverlässig so bleibt, ermitteln wir ständig, welche rechtlichen Veränderungen uns
betreffen. Das passiert im jährlichen Rechts-Check mit Arqum und übers Internet.
Neue Anforderungen werden durch geeignete Maßnahmen umgesetzt und eingehende rechtliche Dokumente werden hinsichtlich ihrer Relevanz für uns geprüft.
Einschlägige Rechtsbereiche, die von uns beachtet werden müssen, sind u.a. in folgender Tabelle dargestellt.
Maßgebliche Umweltrechtsbereiche
Umweltschadensgesetz
Umwelthaftungsgesetz
Bundes-Bodenschutzgesetz
Immissionsschutz
Abfallrecht
Chemikalien
Relevante Einrichtungen/Aktivitäten
Anforderungen an das Unternehmen bei Eintreten von Umweltschäden
Schadensersatzansprüche und Haftungsmodalitäten bei Umweltschäden, die von bestimmten
Anlagen ausgehen
Nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung
der Bodenfunktion
Vorsorge- und Überwachungsaufgaben von Anlagen
Rücknahme und Verwertung von Verpackungen,
Nachweisführung bei Abfallentsorgung, Inverkehrbringen von Elektrogeräten etc.
Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung
chemischer Stoffe um die menschliche Gesundheit oder die Umwelt nicht nachteilig zu
beeinflussen
Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von
Stoffen und Gemischen, Schutzniveau für Gesundheit und für Umwelt, Gewährleistung von
Verkehr chemischer Stoffen und Gemischen
Rückgewinnung und Rücknahme verwendeter
Stoffe, Verhinderung des Austritts in die Atmosphäre, Dichtheitsprüfungen, Aufzeichnungs- und
Aufbewahrungspflicht
Alle relevanten geltenden Umweltvorschriften werden eingehalten.
23
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
8. Umgesetzte Maßnahmen
Schon vor Einführung des EMAS haben wir viele Maßnahmen getroffen, um Heizöl,
Gas, Strom, Wasser oder Diesel einsparen zu können.
Diese sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
Bereits umgesetzte Ziele vor 2015
Umweltziel
Einsparungen:
Heizöl/ Gas: 40- 45%
Strom: 15%
Maßnahmen








Wassereinsparung: 40%


Dieseleinsparung

Das neue BHKW erzeugt 45% unseres Strom- und Wärmebedarfs (Kimratshofen)
Anschaffung eines neuen Gasbrennsystems und Einsparung der primären Energie um 3% (Hawangen)
Anschaffung einer neuen Kälteanlage (Kimratshofen9
Kooperation mit der Firma Herz: Firma Herz konnte
Energiebedarf um 20-30% einsparen (Kimratshofen)
Alle Kühlkeller wurden auf LED umgerüstet
(Kimratshofen)
Wärmerückgewinnung bei Klimaanlagen (Kimratshofen)
Vollwärmeschutz beim Verwaltungsgebäude
(Kimratshofen)
Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung
(Kimratshofen)
Betrieb von 2 Gasturbinen (Hawangen)
Gewinnung von Prozesswasser aus Molke durch Umkehrosmose (Kimratshofen und Hawangen)
Optimierung des Dieselverbrauchs bei den Milchsammelwagen mit durchdachtem Logistikkonzept (Kimratshofen)
2015 wurden weitere Maßnahmen umgesetzt.
In Hawangen wurden Hochdruckgeräte zur Reinigung der Tanksammelwagen installiert und bei Bedarf erneuert. Die Beleuchtung im Betrieb wurde auf LED umgestellt
und damit kann eine Stromeinsparung von 15.000 kWh pro Jahr erreicht werden.
Ein Verdunstungskondensator wurde ausgetauscht. Dadurch wird der ganze Prozess
mit 10 bar und nicht mehr mit 14bar betrieben werden. Der Betrieb der Vakuumpumpen mit Frequenzumrichtern ist nach Umbau gescheitert, da die Produktion
damit nicht mehr stabil gelaufen ist.
In beiden Betrieben wurden neue Zähler installiert, die mit der Efficio-Software
ausgewertet werden. Dadurch können betriebliche Kennzahlen berechnet und Störungen früher entdeckt werden. Damit unterliegen die großen Stromabnehmer
einer kontinuierlichen Überwachung.
24
Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
Darüber hinaus gibt es Bewegungsmeldern in den Umkleideräumen der Butterei
und die Beleuchtung wird auf LED umgestellt. Alle großen Abnehmer werden mit
Frequenzumrichter betrieben. Darüber hinaus wurde Anfang 2016 auch das BHKW
erneuert. Der Erhitzerkreislauf wurde unterteilt. Somit kann, durch kürzere Reinigungswege, sowohl Strom, Reinigungsmittel, Abwasser und Wasser eingespart
werden.
Unsere Wasserschläuche sind mit Wasserspardüsen ausgestattet und die Wasserverbräche werden monatlich erfasst. Zur Abwasser und Schmutzfrachtreduktion
wurden Grenzwerte festgelegt, ab denen die Membranen ausgetauscht werden
müssen.
Dennoch werden wir noch weitere Maßnahmen ausführen, um noch umweltfreundlicher produzieren zu können.
9. Umweltziele
9.1. Umweltprogramm Hawangen
Im Jahr 2017 soll die Waschanlage der Tanksammelwagen auf Lauwasser umgestellt werden. Damit kann der Frischwasserverbrauch erheblich gesenkt werden und
nach Schätzungen jährlich ca. 25.000 € eingespart werden. Geplant war die Umstellung schon für 2016. Bakteriologische Probleme mit dem Lauwasser haben zu
der Verzögerung geführt. Gleichzeitig stand der Aufbau einer neuen MozzarellaLinie im Vordergrund.
9.2. Umweltprogramm Kimratshofen
Ein großes Thema in Kimratshofen ist Abwasser und die Schmutzfracht. Diese soll
auf 1.600 mg CSB/Liter gesenkt werden. Dazu trifft sich regelmäßig ein Team bestehend aus Produktionsleitung, Werkstattleitung, Geschäftsführung, Butterei,
Qualitätssicherung und Umweltmanagementbeauftragter. Zurzeit werden alle Reinigungen überarbeitet und die Vorspül- Nachspülmengen überprüft um dem Ziel
näher zu kommen.
Bei der neuen Quarkerei wird geprüft, ob die Nachspülphase als Vorspülphase verwendet werden kann. Der Strombedarf der Kälteversorgung dieser neuen Abteilung
wird größtenteils über Photovoltaikanlagen gedeckt werden. Momentan läuft die
Auftragsvergabe hierzu. Damit ist die Stromversorgung sehr umweltfreundlich und
gleichzeitig kann die PV- Anlage wärmebedingte Spitzen abfangen. Mit Installation
der Druckluftversorgung der Quarkerei, sollen alte und defekte Komponenten ausgetauscht werden.
Bei wenig frequentierten Räumen werden Bewegungsmelder installiert und bei neuer Beleuchtung LEDs verwendet.
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Umwelterklärung 2016– Allgäu Milch Käse eG
10.
Impressum
Herausgeber:
Allgäu Milch Käse eG
Landstr. 41
87452 Altusried
Redaktion:
Daniela Köppl
Hubert Dennenmoser
Artur Gasafi
Stefan Fischer
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Kontaktdaten
Tel.: 08373 98010
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Layout:
Daniela Köppl
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