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Ministerium für Soziales,
Integration und Gleichstellung
Drese: Pflegebedürftige setzen auf ambulante
Versorgung
Sozialministerin Stefanie Drese fühlt sich durch die
Ergebnisse des aktuellen Pflegereports der BARMER
bestätigt. Schon jetzt werden 26,3 Prozent der
Pflegebedürftigen zu Hause mit Hilfe eines ambulanten
Dienstes versorgt. Damit liegt das Land deutlich über dem
Bundesdurchschnitt von 23,5 Prozent. 48 Prozent werden
ausschließlich durch Angehörige gepflegt. „Die meisten
Menschen möchten ihren Lebensabend so lange wie
möglich zu Hause verbringen. Diesen Wunsch möchte ich
sozialpolitisch noch mehr als bisher berücksichtigen. Daher
setze ich auf die weitere Stärkung der häuslichen und
ambulanten Pflege.“ Die BARMER unterstützt pflegende
Angehörige durch individuelle häusliche Schulungen und
Pflegekurse.
Schwerin, 03. Februar 2017
Nummer: 20
Der Landesgeschäftsführer der BARMER, Henning
Kutzbach nutzte den Antrittsbesuch bei der Ministerin, um
Ergebnisse aus der Studie vorzustellen. Danach steigt
nach Berechnungen der Krankenkasse die Zahl der
Pflegebedürftigen im Land bis 2050 auf 118.000 Personen.
Derzeit sind 80.000 Personen auf Hilfe bei der Pflege
angewiesen. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Risiko
pflegebedürftig zu werden, bundesweit am höchsten. Bei
den über 60jährigen beträgt die Wahrscheinlichkeit 4,5
Prozent. In Bayern liegt diese Kennzahl bei nur 2,6
Prozent.
„Vor diesem Hintergrund müssen wir die pflegenden
Angehörigen unterstützen“, sagte Henning Kutzbach, „um
den weiteren Zuwachs bewältigen zu können. Für die
Betreuung durch professionelle Anbieter fehlt schlichtweg
qualifiziertes Pflegepersonal“. Sozialministerin Drese
machte darauf aufmerksam, dass qualifiziertes und
engagiertes Personal aber nur bei der entsprechenden
Anerkennung und Bezahlung zu bekommen sei. „Wer
heute sein Personal nicht anständig bezahlt, darf sich
morgen nicht über Fachkräftemangel und fehlenden
Nachwuchs beklagen“, sagte die Ministerin.
Ministerium für Soziales,
Integration und Gleichstellung
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V. i. S. d. P.: Alexander Kujat
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Wie dringend das Problem ist, zeigen die Zahlen aus dem
BARMER Pflegereport. In Mecklenburg-Vorpommern
standen rechnerisch in der Pflege im Jahr 2013 rund
17.000 Vollzeitstellen zur Verfügung. Der Bedarf steigt bis
2030 auf 25.000 Stellen. Es fehlen damit perspektivisch
8.000 Stellen.
Die stationären Pflegeeinrichtungen sind ebenfalls eine
wichtige Versorgungsform im Nordosten. Laut dem
Pflegereport kommen auf 100 Pflegebedürftige 29
Heimplätze. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 34
Plätzen. Henning Kutzbach: „Hier zeigt sich die
konsequente Umsetzung der ambulanten Strategie im
Land. Trotzdem werden Pflegeheime auch zukünftig
gebraucht“.